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3. Auf Pharmazie beziigliche. r 1,0 mg Caps~icin gquiwlent. Vor jeder Bestimmung ist das Capsaicin rein zu isolieren, um den st6renden Einflu• anderer phenolischer Sub- stanzen auszuschalten. H. FR~:fTAG. Uber den pharmakochemischen Nachweis yon Helleborus und Veratrum ~rbeitete HE~BERT SCHIITDLEI~ 1. ~ltere Erkennungsreaktionen wurden fiberprfift, neue festgeste]lt und zur Anfnahme in d~s neue HAB vor- gesehl~gen. Zum Nachweis yon Helleborus wird p-Dimethylaminobenzal- dehyd-S3hwefe]sgure (WAsICKY-~eagens) empfohIen. Zur Ermittlung yon He]leboretin wird die Helleborus-Tinktur mit verdfinnter Salzsgure und Wasser gekoeht, bis sich ein dunkles Gerinnsel abseheidet. I~a.eh dem Filtrieren wird es in Sa]petersgure mit violetter Farbe gel5st. Veratrum album und Veratrum viride liefern mit SoI~I~DLE~schem Reagens (45% Alkohol und konzentrierte Kalilauge) blauviolette Fgrbung (Opalescenzreaktion). Luminescenzanalytiseh unterscheiden sieh He]le- borus- und Veratrum-Tinkturen dutch das sehmutzig-braungrfine Aus- sehen der ersteren, wghrend diese intensiv violett und nach Laugen- zugabe seegrfin fluoreseieren. Die Capillarbilder verhalten sich ebenso. Die Chlorzahlen nach J. STA~M2 vnlrden bei Itelleborus niger zu 7,65 his 10,30 und ffir Veratrum album zu 5,00--5,60 ermittelt; die der Tink- turen ]iegen etwas hSher. H. I~REYTAG. Die Bestimmung yon Theobromin in Natriumsalicylat und Theobromin selbst war Gegenstand einer Untersuchung yon C. W. BELL a. Naeh einer ~bersicht fiber die einschlggige Literatur und der Diskussion der Naeh- teile der jetzigen offiziellen Methode werden Analysenergebnisse naeh dieser, naeh der veto Verfasser vorgeschl~genen acidimetrisehen Methode und naeh einem modifizierten KJELDA~L-Verfahren 4 vergliehen. Die Werte nach dem offizie]len Verfahren sind zu hoch, w/ihrend die acidimetrische 1V[ethode Werte in enger Ubereinstimmung mit den aus dem I~-Gehalt bereehneten liefert. Aus/i~hrung der acidimetrischen BesHmmung; I g der bis zur Gewiehtskonstunz bei 110 ~ C getroekneten Probe yon Theobromin-Natriumsalicylat (z. B. Diuretin) wird im 500 mLE~z~.v,~c~u mit 75 ml dest. Wasser und 40 ml etwa 0,1 n Schwefels/iure versetzt. Man kocht 2--3 min, w~scht die Kolbenwandungen mit~ drei 15 m]-Portionen Wasser, kiihlt rasch auf etwa 40~ C a b und fiigt 1 ml PhenolrottSsung zu. Sodann setzt man sovie] 0,1 n N~OH-LSsung zu, dal] die L5sung schw~ch alkalisch wird und gibt 0,1 n Schwefels/~ure bis zur eitronen- gelben F/~rbung zu. Hierauf versetzf man mit 35 ml 0,1 n AgNO~-LSsung und titriert d~e freigesetzte Salpeters/~ure langs~m, nahe dem Endpunkt tropfenweise, mit 0,1 n N~tronl~uge bis zur ersten bl/~ulich-roten F/irbung. 1 ml 0,1 n NaOI-I- LSsung = 18,07 mg The obromin. H. FI~EYTA_G. Zur Bestimmung yon Aneurin in pharmazeutischen Pr/iparaten eignet sich nach ]%. PATRICK und J. F. H. W~mI~T 5 die Methode yon W. T. M. Pharmazeut. Zentralhalle 88, 269 (1949). Pharmazia 1929~ l~lr. 11/12. J, Amer. pharmaceut. Assoc. 8S, 391 (1949). BE~, C. W.: J. amer. pharmaceut. Assoc. 84, 238 (1945). Analyst (Lend.) ~4:, 303 (1949).

Zur Bestimmung von Aneurin in pharmazeutischen Präparaten

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3. Auf Pharmazie beziigliche. r

1,0 mg Caps~icin gquiwlent . Vor jeder Bestimmung ist das Capsaicin rein zu isolieren, um den st6renden Einflu• anderer phenolischer Sub- stanzen auszuschalten. H. FR~:fTAG.

Uber den pharmakochemischen Nachweis yon Helleborus und Veratrum ~rbeitete HE~BERT SCHIITDLEI~ 1. ~ltere Erkennungsreaktionen wurden fiberprfift, neue festgeste]lt und zur Anfnahme in d~s neue HAB vor- gesehl~gen. Zum Nachweis yon Helleborus wird p-Dimethylaminobenzal- dehyd-S3hwefe]sgure (WAsICKY-~eagens) empfohIen. Zur Ermittlung yon He]leboretin wird die Helleborus-Tinktur mit verdfinnter Salzsgure und Wasser gekoeht, bis sich ein dunkles Gerinnsel abseheidet. I~a.eh dem Filtrieren wird es in Sa]petersgure mit violetter Farbe gel5st. Veratrum album und Veratrum viride liefern mit SoI~I~DLE~schem Reagens (45% Alkohol und konzentrierte Kalilauge) blauviolette Fgrbung (Opalescenzreaktion). Luminescenzanalytiseh unterscheiden sieh He]le- borus- und Veratrum-Tinkturen dutch das sehmutzig-braungrfine Aus- sehen der ersteren, wghrend diese intensiv violett und nach Laugen- zugabe seegrfin fluoreseieren. Die Capillarbilder verhalten sich ebenso. Die Chlorzahlen nach J. STA~M 2 vnlrden bei Itelleborus niger zu 7,65 his 10,30 und ffir Veratrum album zu 5,00--5,60 ermittelt; die der Tink- turen ]iegen etwas hSher. H. I~REYTAG.

Die Bestimmung yon Theobromin in Natriumsalicylat und Theobromin selbst war Gegenstand einer Untersuchung yon C. W. BELL a. Naeh einer ~bersicht fiber die einschlggige Literatur und der Diskussion der Naeh- teile der jetzigen offiziellen Methode werden Analysenergebnisse naeh dieser, naeh der veto Verfasser vorgeschl~genen acidimetrisehen Methode und naeh einem modifizierten KJELDA~L-Verfahren 4 vergliehen. Die Werte nach dem offizie]len Verfahren sind zu hoch, w/ihrend die acidimetrische 1V[ethode Werte in enger Ubereinstimmung mit den aus dem I~-Gehalt bereehneten liefert.

Aus/i~hrung der acidimetrischen BesHmmung; I g der bis zur Gewiehtskonstunz bei 110 ~ C getroekneten Probe yon Theobromin-Natriumsalicylat (z. B. Diuretin) wird im 500 mLE~z~.v,~c~u mit 75 ml dest. Wasser und 40 ml etwa 0,1 n Schwefels/iure versetzt. Man kocht 2--3 min, w~scht die Kolbenwandungen mit~ drei 15 m]-Portionen Wasser, kiihlt rasch auf etwa 40 ~ Cab und fiigt 1 ml PhenolrottSsung zu. Sodann setzt man sovie] 0,1 n N~OH-LSsung zu, dal] die L5sung schw~ch alkalisch wird und gibt 0,1 n Schwefels/~ure bis zur eitronen- gelben F/~rbung zu. Hierauf versetzf man mit 35 ml 0,1 n AgNO~-LSsung und titriert d~e freigesetzte Salpeters/~ure langs~m, nahe dem Endpunkt tropfenweise, mit 0,1 n N~tronl~uge bis zur ersten bl/~ulich-roten F/irbung. 1 ml 0,1 n NaOI-I- LSsung = 18,07 mg The obromin. H. FI~EYTA_G.

Zur Bestimmung yon Aneurin in pharmazeutischen Pr/iparaten eignet sich nach ]%. PATRICK und J. F. H. W~mI~T 5 die Methode yon W. T. M.

Pharmazeut. Zentralhalle 88, 269 (1949). Pharmazia 1929~ l~lr. 11/12. J, Amer. pharmaceut. Assoc. 8S, 391 (1949). BE~, C. W.: J. amer. pharmaceut. Assoc. 84, 238 (1945). Analyst (Lend.) ~4:, 303 (1949).

404 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden.

HOLMAN 1, die als Oxyda t ionsmi t t e l Quecksi lber(II)-oxyd verwendet . Die B e s t i m m u n g wurde in Aneur in t ab l e t t en , solchen, die die B-Gruppe der Vi tamine enth ie l ten , sowie in K o n z e n t r a t e n der Vi tamine A, B1, C u n d D in w/~Brig-alkoholischer LSsung u n d in Granula ten , die neben den V i t aminen Schokolade, 1Kalz und Vani l l in enthie l ten, vorgenommen. Bei den Mischungen yon Vi t amin mi t Zusatzstoffen wurde die A b t r e n n u n g des Aneur ins durch Adsorp t ion an synthe t i schem Zeoli th nach I~. HocK- B~RC, D. I~ELNIOK u n d B. L. OswR ~durchgef/ihrt.

Zur Bestimmung yon Aneurin in LSsungen und Tabletten wird 1 ml der VitaminlSsung, die soweit verdtinnt wird, dab sic eine Konzentration yon 0,5 bis 0,2 /tg in G01 n Salzs~ure enth~lt, in ein StSpselglas yon 25 ml gegeben, das Velum mittels 25%iger KC1-LSsung auf 7~ ml gebraeht und 1 ml einer 0,8% igen I-IgCl~-LSsung zugegeben und gesehiittelt, l~ach Zugabe yon 4 ml 0,04 n Kalilauge wird erneut durchgemischt (eine gute Durehmischung vet und naeh Zugabe des Alkalis ist notwendig). Dann wird das Gef/~8 im Wasser- bad 15 min auf 40 ~ erw/~rmt. Naeh dem Abkiihlen wird das Velum mitbels Ace~on auf 25 ml gebraeht und die Fluoreseenz der LSsung gegen eine StandardlSsung yon 1-1~ethyl-5-amino~aeridinhydrochlorid gemessen.

Zur Bestimmung yon Aneurin in Pr~p~raten, die Zus/~tze oben genannter Stoffe enthalten, erhitzt man eine Durchschnittsprobe, die ungef/~hr 10/~g des Vitamins enth/ilt, am l~iickfluBkiihler mit 150 ml 0,05 n Sehwefels~ure f/ir die Dauer yon 30 rain; dann wird der 10H-Wert tier LSsung mittels 1,8 m I~atrium- acetatl5sung auf 4,0--4,5 eingestellt. Nun verd/innt man auf 200 ml und erhitzt erneut unter l~iickfluB 30 rain mit Tetraehlorkohlenstoff, um Vitamin A-Kon- zen~rat, Kakaofett und Vanillin zu entfernen. Von der w/~Brigen Sehieht werden hierauf 50 ml zentrifugiert. Zur nun folgenden Adsorption an Zeolith wird zu- n/~ehst dieses rein gemahlen und gesiebt und die Siebfraktion 44--85 B.S.S. verwendet. Das Adsorptionsrohr wird mit Chroms~urelSsung vollkommen ent- fetter, gespfilt, getroeknet und mi~ einem Glaswollestopfen am einen unteren Ende versehen. In das l~ohr wird das Zeolith sorgf/iltig eingebracht, wobei starkes Zusammenpressen vermieden werden sell, und solange mit Wasser gewasehen, wird, bis die Fliissigkeit klar entflieBt; dann werden 50 ml heiBe 3%ige Essigs~ure und weiterhin 100 ml 25%ige KC1-LSsung in 0,1 n Salzs/~ure (etwa 3 Tropfen pro Sekunde) solange durehflieBen gelassen, bis in der KC1-HC1-LSsung auf Zusatz yon Alkali kein Niedersehlag mehr auftritt. Man benStigt ungef~hr 250 ml der 3%igen Essigs/~ure und 500 ml der KCI-LSsung). Zur Bestimmung des Aneurins werden nun 50,0 ml der zentrifugierten klaren LSsung mi~ einer Gesehwindigkeit yon 3 Trolofen je Sekunde bei Zimmertemperatur dureh die AdsorptionsrShre geschickt. 1Yach Erhitzen des l~ohres durch einen Dampf- strom (Dampfmante]) wird das l~ohr mit heiBem Wasser gef/illt, das man nach

rain langer Einwirkung raseh wieder abzieht. Dieser Proze2 wird dreimal wiederholt. Dann wird das Aneurin unmittelbar mit 40 m] einer heiBen 25%igen KC1-LSsung in 0,1 n Salzs/iure eluiert. Das Eluat wird mit 50 ml Wasser ver- dfinnt. 5,0 ml dieser LSsung werden mit 0,1 n Ka]ilauge (gegen Methylrot) a]s Indicator titriert; es werden z. ]3. v ml. Alkali ben5tigt. Weitere 5,0 ml der L5sung werden in ein StSpselglas gegeben und mit ( 4 , 9 - v) ml einer 25%igen KC1-LSsung und 1 ml 0,8%iger HgC12:L6sung versctzt. Nach gutem lgischen f/igt man (v -~ 1,6) ml 0,1 n KOtGLSsung zu, mischt erneut und verfahrt welter wie bei Untersuchung der L6sungen und Tabletten. E. ]~A]fl~TI(3I-I.

1 Bioehem. J. 38, 388 (1944). 2 Cereal Chem. 2~, 83 (1945).