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50 Berieht: Chemisohe Analyst anorganiseher Stoffe. ~u in Abh~ngigkeit vom pH-Wert und untersuchten die Beziehungen zwisehen der Form und Lage der Extraktionskurven und den Eigenschaften der Acetyl- aeetonchelate. Auf die Bedeutung der Extraktionskurven der Metalle im System Acetylaceton--Wasser f/ir das Ausfindigmaehen geeigneter Trennungsverfahren wird hingewiesen. Ga wird bei niedrigerem p~-Wert extrahiert a]s In, die At- Extraktion erfolgt bei einem in der Mitre liegenden p~-Wert. Eisen kann aus Aluminiumsalzl6sungen in n Mineralss mit Aeetylaeeton quantitativ ausge- schiitte]t werden. H. KV~TE~AC~En. Zur Bestimmnng yon Gallium und Indium kann nach V. PATROVS~ 1 die i'i- ~ration mit Komplexon III-L6sung unter Verwendung yon Morin als Indicator dienen. Nach frtiheren Versuchen des Verf. 2 verschwindet die Fluorescenz der LSsung beim ersten UbersehuB an Komp]exon. Die Bestimmung yon Ga kann in Gegenwart eines 10fachen Uberschusses an A1 und 5faehen Uberschusses ~n Fe durchgefiihrt werden, wenn diese Metalle mit Fluoroborat masldert werden. Bei der Indiumbestimmung sind nur ldeinere A1- und Fe-Ubersehfisse zul/~ssig. Die Maskierung erfolgt hier mit Fluorid. Andere Metalle, mit Ausnahme der Alkali- metalle, miissen vor den Bestimmungen entfernt werden. -- Beztim~nung des Gal- liums in Bauxiten ocIer ~Silicaten. Man schmelzt 5--10 g der rein gepulverten Probe mit der 5~achen Menge Soda und laugt die Schmelze mit heiBem Wasser aus. GrSBere Si02-Mengen werden vorher dutch Abrauchen mit Flul?s~ure-Schwefel- s~ure entfernt. Die L6sung der Sehmelze wird mit Salzsgure angesguert, bis zur beginnenden Kristallisation eingedampft nnd der Riiekstand naeh dem Abktihlen mit dem gleiehen Volumen konz. Salzs~ure versetzt. Die ausgeschiedenen Kristalle yon lgatrium- und Aluminiumchlorid werden abgesaugt. Im Filtr~t werden die vorhandenen kleinen Mengen Eisen dutch Zugabe yon Hydrogensnlfit reduziert und die LSsung wird mit Xther ausgesehfittelt. Galliumchlorid geht in die ~therisehe Schicht fiber, die nach Troeknen mit wasserfreiem Natriumsulfat zur Troekne ver- dampft wird. Man versetzt den Rfickstand mit 2 g Igatriumacetat, 2 g NaC1, 1 ml Eisessig, verdiinnt auf 50 ml, fiigt noeh 0,5 ml 0,1%ige alkoholische MorinlSsung und 2 ml Fluoroboratl6sung zu (],8 g Borax + 3,2 g N~F in Wasser gelsst, mit Essigsgure angesguert und m~t Wasser auf 100 ml aufgefiillt), und titriert mi{ 0,t m Komplexon III-LSsung im UV-Licht bis zum Versehwinden der Fluorescenz. 1 ml 0,1 m Komplexonl6sung entsprieht 0,697 mg Ga. -- Besti~nmung yon Indium in Sphalerit. Man erwgrmt 5--10 g der fein verteilten Probe mit 100 ml 18%iger Salzs~ure his zum Aufh6ren der H2S-Entwieklung und verdampft nach Zusatz yon 5 ml konz. SalzsS, ure zur Troekne. Wenn nStig setzt man etwas Chlorat, H20 ~ oder Bromwasser zu und wiederholt das Abdampfen. Der Rtiekstand wird mit verdfinn- ter Salzs~ure aufgenommen, die L6sung filtriert, das Filtrat nahezu neutralisiert und mit 3--5 g reinstem Zink versetzt. Naeh AufhSren der Wasserstoffentwieldung filtriert man rasch, entfernt die Zinkreste und 16st den haupts/~chlieh aus Pb, Cu, Cd und In bestehenden Meta]lsehlamm in 20 ml 40%iger Schwefels~nre unter Zu- gabe einiger Tr. Salpeters~ure. Man verdampft his zum Rauchen, filtriert yon PbSO4 ab und fS,11t im Filtrat Cu, Sb, As und die Hauptmenge Cd mit tI2S. Das Filtrat oxydiert man mit etwas Br-Wasser oder H~O 2, f~llt mit Ammoniak, filtriert, 16st den Niederschlag in Sa]zs~ure, maeht dann essigsauer und f~llt mit tt2S das gelbe Indiumsulfid. Dieses wird in Salzs/~ure gelSst und noehmal mit Ammoniak gef~llt. Man iiberfiihrt dann in das Chlorid, gibt lgaCt und Natriumacetat in solcher :VIenge zu, dab clef pj~-Wert 5 erreieht wird, versetzt mit 1 ml Morinl6sung, 2 ml Chem. Listy 47, 1338--1341 (1953) [Tsehechisch]. MetMliorsch.-Inst., Pa- nensk6 B~e~any. 2 PAT~OVSK:~, V.: Chem. Listy 47, 676 (1953); vgl. diese Z. 142, 66 (1954).

Zur Bestimmung von Gallium und Indium

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Page 1: Zur Bestimmung von Gallium und Indium

50 Berieht: Chemisohe Analyst anorganiseher Stoffe.

~u in Abh~ngigkeit vom pH-Wert und untersuchten die Beziehungen zwisehen der Form und Lage der Extraktionskurven und den Eigenschaften der Acetyl- aeetonchelate. Auf die Bedeutung der Extraktionskurven der Metalle im System Acetylaceton--Wasser f/ir das Ausfindigmaehen geeigneter Trennungsverfahren wird hingewiesen. Ga wird bei niedrigerem p~-Wert extrahiert a]s In, die At- Extraktion erfolgt bei einem in der Mitre liegenden p~-Wert. Eisen kann aus Aluminiumsalzl6sungen in n Mineralss mit Aeetylaeeton quantitativ ausge- schiitte]t werden. H. KV~TE~AC~En.

Zur Bestimmnng yon Gallium und Indium kann nach V. PATROVS~ 1 die i ' i - ~ration mit Komplexon III-L6sung unter Verwendung yon Morin als Indicator dienen. Nach frtiheren Versuchen des Verf. 2 verschwindet die Fluorescenz der LSsung beim ersten UbersehuB an Komp]exon. Die Bestimmung yon Ga kann in Gegenwart eines 10fachen Uberschusses an A1 und 5faehen Uberschusses ~n Fe durchgefiihrt werden, wenn diese Metalle mit Fluoroborat masldert werden. Bei der Indiumbestimmung sind nur ldeinere A1- und Fe-Ubersehfisse zul/~ssig. Die Maskierung erfolgt hier mit Fluorid. Andere Metalle, mit Ausnahme der Alkali- metalle, miissen vor den Bestimmungen entfernt werden. - - Beztim~nung des Gal- liums in Bauxiten ocIer ~Silicaten. Man schmelzt 5--10 g der rein gepulverten Probe mit der 5~achen Menge Soda und laugt die Schmelze mit heiBem Wasser aus. GrSBere Si02-Mengen werden vorher dutch Abrauchen mit Flul?s~ure-Schwefel- s~ure entfernt. Die L6sung der Sehmelze wird mit Salzsgure angesguert, bis zur beginnenden Kristallisation eingedampft nnd der Riiekstand naeh dem Abktihlen mit dem gleiehen Volumen konz. Salzs~ure versetzt. Die ausgeschiedenen Kristalle yon lgatrium- und Aluminiumchlorid werden abgesaugt. Im Filtr~t werden die vorhandenen kleinen Mengen Eisen dutch Zugabe yon Hydrogensnlfit reduziert und die LSsung wird mit Xther ausgesehfittelt. Galliumchlorid geht in die ~therisehe Schicht fiber, die nach Troeknen mit wasserfreiem Natriumsulfat zur Troekne ver- dampft wird. Man versetzt den Rfickstand mit 2 g Igatriumacetat, 2 g NaC1, 1 ml Eisessig, verdiinnt auf 50 ml, fiigt noeh 0,5 ml 0,1%ige alkoholische MorinlSsung und 2 ml Fluoroboratl6sung zu (],8 g Borax + 3,2 g N~F in Wasser gelsst, mit Essigsgure angesguert und m~t Wasser auf 100 ml aufgefiillt), und ti tr iert mi{ 0,t m Komplexon III-LSsung im UV-Licht bis zum Versehwinden der Fluorescenz. 1 ml 0,1 m Komplexonl6sung entsprieht 0,697 mg Ga. - - Besti~nmung yon Indium in Sphalerit. Man erwgrmt 5--10 g der fein verteilten Probe mit 100 ml 18%iger Salzs~ure his zum Aufh6ren der H2S-Entwieklung und verdampft nach Zusatz yon 5 ml konz. SalzsS, ure zur Troekne. Wenn nStig setzt man etwas Chlorat, H20 ~ oder Bromwasser zu und wiederholt das Abdampfen. Der Rtiekstand wird mit verdfinn- ter Salzs~ure aufgenommen, die L6sung filtriert, das Fil trat nahezu neutralisiert und mit 3 - -5 g reinstem Zink versetzt. Naeh AufhSren der Wasserstoffentwieldung filtriert man rasch, entfernt die Zinkreste und 16st den haupts/~chlieh aus Pb, Cu, Cd und In bestehenden Meta]lsehlamm in 20 ml 40%iger Schwefels~nre unter Zu- gabe einiger Tr. Salpeters~ure. Man verdampft his zum Rauchen, filtriert yon PbSO4 ab und fS,11t im Filtrat Cu, Sb, As und die Hauptmenge Cd mit tI2S. Das Filtrat oxydiert man mit etwas Br-Wasser oder H~O 2, f~llt m i t Ammoniak, filtriert, 16st den Niederschlag in Sa]zs~ure, maeht dann essigsauer und f~llt mit tt2S das gelbe Indiumsulfid. Dieses wird in Salzs/~ure gelSst und noehmal mit Ammoniak gef~llt. Man iiberfiihrt dann in das Chlorid, gibt lgaCt und Natriumacetat in solcher :VIenge zu, dab clef pj~-Wert 5 erreieht wird, versetzt mit 1 ml Morinl6sung, 2 ml

Chem. Listy 47, 1338--1341 (1953) [Tsehechisch]. MetMliorsch.-Inst., Pa- nensk6 B~e~any.

2 PAT~OVSK:~, V.: Chem. Listy 47, 676 (1953); vgl. diese Z. 142, 66 (1954).

Page 2: Zur Bestimmung von Gallium und Indium

Bericht: Chemische Analyse anorganiseher Stoffe. 51

ges~ttigter NaF-L6sung und titriert. 1 ml 0,1 m KomplexonlSsung entspricht 1,148 mg In. Im Filtrat vom Zinkniederschlag kSnnen Ga und A1 mit SO~ und Pyridin gef~llt werden. It. KUI~TElg•

Uber die ~Iethodik der Bestimmung yon Kieselsiiure in Silicaten durch Ab- seheidung aus LSsungen mittels Dehydratation stellt E. N. EGO~OVA 1 eine kritische Untersuchung an. Es wird gezeigt, dab eine vollstSndige Abscheidung der Kiesel- sgnre nicht nut abh~ngig ist vonder Auswahl der Dehydratationsbedingungen, yore Wasehen des Niederschlags und yon den allgemeinen analytischen Faktoren, sondern anch yon anderen nicht bei, iicksichtigten Bedingungen, wie yon dem Grad der Polymerisation der Kieselsgnre im Behandlungsprozeg des vorher getrockneten Salzes. Es besteht kein wesentlicher Unterschied zwischen den Mengen der ab- geschiedenen Kiesels~nre nach 3 stfindiger und 1 stiindiger Dehydratation bei 100 o C. Die einzelnen Bestimmungen liegen zwischen 99,12 nnd 99,77~o. Beim Waschen der bei gleichen Dehydratationsbedingungen erhaltenen Kieselsgure mit verdiinnter Salzs~ure und Wasser wird kein wesentlicher Unterschied in den erhaltenen SiO2- Werten beobachtet. Aueh die Durchfiihrung der Dehydratation bei erhShten Temperaturen, zwischen 108--110 ~ C und 114--120 ~ C w~hrend 1 Std beeinflugt nicht die Analysenergebnisse. Die einzelnen Bestimmungen liegen zwischen 99,41 und 99,80O/o . Bei der Abscheidung der Kiesels~nre aus salzsam:en, mit NaC1 ge- s~ttigten LSsungen, in Gegenwart yon CaC12, MgC12, Titanehlorid nnd Aluminium- chlorid, wurde festgestellt, dab Calcium und Aluminium die vollst~ndige Ab- scheidung von Kiesels~ure begfinstigen. Magnesium verringert ein wenig die i~[enge der abgesehiedenen Kieselsgure, anch bei Temperaturen yon nicht fiber 100 ~ C. Der nichtfliichtige l%fickstand enth~lt 0,4---0,2 mg MgO. Titan beeinflugt die Ab- scheidung nicht, verunreinigt jedoch die KieseIs~ure. Bei Durchfiihrung der De- hydratation bei 100~ werden durchschnittlich etwas niedrigere Werte erhalten als bei h6heren Temperaturen. Beim Arbeiten in der PorzellansehMe ist es zweck- m~Big, die Dehydratation des getrockneten i:~iickstandes im Thermostaten bei I08--II0~ C durehzufiihren. IIShere Temperatur (118--120 ~ C) bewirkt keine Zu- nahme der abgesehiedenen Kiesels~uremenge, sondern begiinstigt in Gegenwart yon Magnesiumsa]zen den i)bergang der Kiesels~ure in LSsung bei weiterer Be- handlung des trockenen Riickstandes mit sanren LSsungen. Die Menge der im I-Iauptfiltrat enthaltenen Kieselsi~nre ist bedingt entweder dutch unvollst~ndigen fJbergang der Kiesels~ure in schwerlSsliehe Form bei der Dehydratation oder nach- folgendem Obergang der sehwerlSslichen Form in LSsnng bei Behandlung des trocknen t~iickstandes mit NaC1 enthaltenden sauren L6sungen. - - Die Menge der Kieselsi~ure im H~uptfiltrat wird bestimmt dureh F~tllung mit Aluminiumhydroxyd. In allen durehgefiihrten Versuehen waren die Bedingungen der I)ehydratation der Kiese]s/iure und ihre Digerierung die gleiehen. - - Arbeitsweise. Man sehmelzt 0,33 his 0,44 g gegltihte Kiesels~ure mit 2 g Natriumearbonat, zersetzt die Schmelze in einer PlatinsehMe mit 20 ml Salzs~ure (1:1) und dampft die LSsung auf dem Wasserbad ein. Der Riiekstand wird 1 Std bei 105--110 ~ C getroeknet, nach dem Abkiihlen mit 5 ml konz. Sa]zs~ure befeuchtet, 2--3 rain stehengelassen, mit 45 ml heiBem Wasser iibergossen nnd 10 rain auf siedendem Wasserba4 stehengelassen. Die ausgesehiedene Kiese]saure wird dann filtriert. - - Die Gesamtmenge der ge- fundenen Kiesels~ure ist in allen durehgefiihrten Versuehen nahezu 100%, dentliehe Verluste yon Si02 wurden nieht beobaehtet. Im tIauptfiltrat sehwankt die Menge yon SiO~ bei Parallelversuchen zwisehen 0,45 und 0,96%. In den Wasehwassern betragt die Menge SiO 2 beim Wasehen mit heiger verdiinnter Salzs~ure (5:95)

i Izv. Akad. Nauk. SSSR, Otdel. Chim. 1952, 419--428 [Russiseh]. Naehr. Akad. Wiss. UdSSR, Chem. Abtlg., Inst. Sflieutehemie.

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