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158 Berieht: Spezielle analytisehe Methoden Die Arbeit befai~t sich aussehliel31ich mit den Wechselwirkungsm6gliehkeiten der Analysenbestandtefle, dureh die erhebliche Fehler auftreten k6nnen. Die Verff. kommen schlieBlieh dazu, Standardproben zur Gewinnung einer Eichkurve auf der Grundlage yon pulverisiertem SiO~, dem Bi als Bezugselement und abgestufte Menge Bleioxyd beigefiigt werden, herznstellen. Es zeigt sieh kein nennenswerter Untersehied, ob reines SlOe oder SiO2 ~ ZrO2 als Tr~gersubstanz verwendet wet- den. A1s Analysenlinienpaardient Pb 2833 ~/Bi 2898/~. Leider enth~lt die Arbeit keinen Hinweis darauf, welches Anregungsverfahren angewandt wurde. Lediglieh aus der Bemerkung, dal3 das Pulver in die Kathode eingefiillt wurde, darf wohl auf Grund a11gemeiner Erfahrungen auf ]3ogenanregung gesehlossen werden. J. vA~ C~K~ QuantitativeIR-Analyse vonApatitgemisehen.In den I R-Spektren von Hydroxyl- apati~ and von Fluorapatit treten nach Messungen yon R.B. Fisc~ und C~. E. Rr~o 1 im langwelligen (KBr-)Bereieh je zwei eharakteristisehe Absorptions- banden auf (Fluorapatit: 16,6 #; 17,5/~; Hydroxylapatit: 16,6 #; 17,8/~), die wegen ihrer versehiedenen Intensit~t, Form und Lage zur quantitativen Bestimmung der beiden Substanzen nebeneinanderoder aueh im Gemisch mit einer dritten Substanz, z. B. Calcinmfluorid, benutzt werden k6nnen. Bei der Analyse yon bin~ren Misehun- gen beider Apatite dient als ]HeBgrundiage der Quotient El~,s/Eln,s aus den Extink- tionen bei 17,8 und 16,6 #, die ans den gemessenen Durchl~ssigkeiten nach dem Grundlinienverfahren gewonnsn werden. Dieser Quotient nimmt mit steigenden Gehalten an Fluorapatit rasch ab. -- Bei Anwesenheit drifter Substanzen, die im Spektralbereieh yon 16--18 # merklieh absorbieren, wie z. B. Calciumfluorid, kann das Grundlinienverfahrennioht benutzt werden. In solchen F&llen zeichnet man in das Spektrum eine neue, willkiirliehe Grundlinie ein, die parallel zur Wellenl~ngen- aehse ver1~uft and die die Registrierkurve im Durchli~ssigkeitsmaximum (Absorp- tionsminhnum) zwischen den beiden o. a. Banden gerade tangier~. Die Flachen- inhalte der yon dieser Geraden abgeschnittenen Bandenzipfel werden planimetriert; ihr Quotient client als EiehgrSl~e zur Ermittinng des Misehungsverh~ltnisses. -- Verff. benutzten f'fir die optischen Messungen ein Perkin-E]mer-IR-Spektrometer, Model121, mit NaC1- und KBr-Optik. Die Spektren warden an PrelMingen gemessen, die dutch sorgf~ltiges VermaMen der Apatitgemische mit Kaliumjodid und an- sehlieBendes Pressen (2800Arm.) hergestellt warden. Mit Hilfe der hier beschriebenen Auswel%everfahren kSnnen die Geha]te an Fluorapatit (z. B. in Zahnsehmelz) im gesamten Mischungsbereieh mit Fehlern yon ~ 1,5 bzw. 1,2% Fluorapatit bestimmt werden. I-I. SP]nc~E~ Zur Besttmmung yon Uran in Erzen oder Liisungen vollziehen S. FIS~EX und l~. i~uNIi~ 2 die Abtrennung des Urans yon st6renden lonen dutch Bindung des Uranylsulfato-Anions an einen stark basischen Anionenaustauseher. -- Aus/i~hrung. Au/schlu/3 der •rze. Man erhitzt Erzeinwaagen, die weniger als 100 mg Uranoxyd enthalten, mit 20 ml 20 Vol-%iger Sehwefels~ure und 2 g Mangan(IV)-oxyd zum Sieden. Naeh dem Abki~hlen auf Raumtemperatur and Verdiinnen mit etwa 50 ml Wasser wird die LSsung durch Zusatz yon 20%iger ~atronlauge auf p~ 1,0 bis 1,5 eingestellt und dann durch ein feinporiges Papierfilter Kltriert. Der Filter- rtickstand wird zweimal mit je 10 ml Wasser ansgewasehen. -- Austau~chertrennung. Amberlite XE-117 (Type 2, 40--60 mesh [US screens] ) wird mit 10%iger Sehwefel- si~ure (3 Raumteile je Raumteil Harz) in die Sulfatform verwandelt. Man waseht mit entionisiertem Wasser so lange aus, bis der Dureh]auf gegen ~ethylrot neutral ist. Von diesem Austauseher werden je Analyse 5 ml in eine iib]iehe S~ule gebraeht 1 Analyt. Chemistry 29, 431--434 (1957). Univ. Bloomington, Ind. (USA). 2 Analyt. Chemistry 29, 40(~402 (1957). Rohm u. Haas Co., Philadelphia, Pa.

Zur Bestimmung von Uran in Erzen oder Lösungen

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158 Berieht: Spezielle analytisehe Methoden

Die Arbeit befai~t sich aussehliel31ich mit den Wechselwirkungsm6gliehkeiten der Analysenbestandtefle, dureh die erhebliche Fehler auftreten k6nnen. Die Verff. kommen schlieBlieh dazu, Standardproben zur Gewinnung einer Eichkurve auf der Grundlage yon pulverisiertem SiO~, dem Bi als Bezugselement und abgestufte Menge Bleioxyd beigefiigt werden, herznstellen. Es zeigt sieh kein nennenswerter Untersehied, ob reines SlOe oder SiO 2 ~ ZrO 2 als Tr~gersubstanz verwendet wet- den. A1s Analysenlinienpaar dient Pb 2833 ~/Bi 2898/~. Leider enth~lt die Arbeit keinen Hinweis darauf, welches Anregungsverfahren angewandt wurde. Lediglieh aus der Bemerkung, dal3 das Pulver in die Kathode eingefiillt wurde, darf wohl auf Grund a11gemeiner Erfahrungen auf ]3ogenanregung gesehlossen werden.

J. vA~ C ~ K ~ QuantitativeIR-Analyse vonApatitgemisehen.In den I R-Spektren von Hydroxyl-

apati~ and von Fluorapatit treten nach Messungen yon R.B. F i s c ~ und C~. E. Rr~o 1 im langwelligen (KBr-)Bereieh je zwei eharakteristisehe Absorptions- banden auf (Fluorapatit: 16,6 #; 17,5/~; Hydroxylapatit: 16,6 #; 17,8/~), die wegen ihrer versehiedenen Intensit~t, Form und Lage zur quantitativen Bestimmung der beiden Substanzen nebeneinander oder aueh im Gemisch mit einer dritten Substanz, z. B. Calcinmfluorid, benutzt werden k6nnen. Bei der Analyse yon bin~ren Misehun- gen beider Apatite dient als ]HeBgrundiage der Quotient El~,s/Eln,s aus den Extink- tionen bei 17,8 und 16,6 #, die ans den gemessenen Durchl~ssigkeiten nach dem Grundlinienverfahren gewonnsn werden. Dieser Quotient nimmt mit steigenden Gehalten an Fluorapatit rasch ab. - - Bei Anwesenheit drifter Substanzen, die im Spektralbereieh yon 16--18 # merklieh absorbieren, wie z. B. Calciumfluorid, kann das Grundlinienverfahren nioht benutzt werden. In solchen F&llen zeichnet man in das Spektrum eine neue, willkiirliehe Grundlinie ein, die parallel zur Wellenl~ngen- aehse ver1~uft and die die Registrierkurve im Durchli~ssigkeitsmaximum (Absorp- tionsminhnum) zwischen den beiden o. a. Banden gerade tangier~. Die Flachen- inhalte der yon dieser Geraden abgeschnittenen Bandenzipfel werden planimetriert; ihr Quotient client als EiehgrSl~e zur Ermittinng des Misehungsverh~ltnisses. - - Verff. benutzten f'fir die optischen Messungen ein Perkin-E]mer-IR-Spektrometer, Model121, mit NaC1- und KBr-Optik. Die Spektren warden an PrelMingen gemessen, die dutch sorgf~ltiges VermaMen der Apatitgemische mit Kaliumjodid und an- sehlieBendes Pressen (2800 Arm.) hergestellt warden. Mit Hilfe der hier beschriebenen Auswel%everfahren kSnnen die Geha]te an Fluorapatit (z. B. in Zahnsehmelz) im gesamten Mischungsbereieh mit Fehlern yon ~ 1,5 bzw. 1,2% Fluorapatit bestimmt werden. I-I. SP]nc~E~

Zur Besttmmung yon Uran in Erzen oder Liisungen vollziehen S. FIS~EX und l~. i~uNIi~ 2 die Abtrennung des Urans yon st6renden lonen dutch Bindung des Uranylsulfato-Anions an einen stark basischen Anionenaustauseher. -- Aus/i~hrung. Au/schlu/3 der •rze. Man erhitzt Erzeinwaagen, die weniger als 100 mg Uranoxyd enthalten, mit 20 ml 20 Vol-%iger Sehwefels~ure und 2 g Mangan(IV)-oxyd zum Sieden. Naeh dem Abki~hlen auf Raumtemperatur and Verdiinnen mit etwa 50 ml Wasser wird die LSsung durch Zusatz yon 20%iger ~atronlauge auf p~ 1,0 bis 1,5 eingestellt und dann durch ein feinporiges Papierfilter Kltriert. Der Filter- rtickstand wird zweimal mit je 10 ml Wasser ansgewasehen. - - Austau~chertrennung. Amberlite XE-117 (Type 2, 40--60 mesh [US screens] ) wird mit 10%iger Sehwefel- si~ure (3 Raumteile je Raumteil Harz) in die Sulfatform verwandelt. Man waseht mit entionisiertem Wasser so lange aus, bis der Dureh]auf gegen ~ethylrot neutral ist. Von diesem Austauseher werden je Analyse 5 ml in eine iib]iehe S~ule gebraeht

1 Analyt. Chemistry 29, 431--434 (1957). Univ. Bloomington, Ind. (USA). 2 Analyt. Chemistry 29, 40(~402 (1957). Rohm u. Haas Co., Philadelphia, Pa.

4. Analyse yon biologisehem Material 159

und mit Wasser aufgesehl~.mmt, das man bis 1 em unter den oberen Rand der Aus- tauscherschiehf abziehf. Zu der L5sung des Erzaufschlusses (siehe oben) fiigt man 5 Tropfen 0,1~oige MethylenblaulSsung and dalm *ropfenweise 6~/oige sehweflige Si~ure bis zur Entf~rbung des Methy]enblaus und d~nn noeh 5 ml ~erschul3. Dutch die schweflige Saute werden Eisen(III) and Vanadium(V) reduziert, so dal~ sie nichf vein Anstauscher aufgenommen werden. Mit einer Durehlaufgeschwindigkeit, die 2 Inl/mln nicht iibersteigt, wird die LSsnng dutch den Austauseher geschickt. Nach dem Auswaschen mit zwei Portionen Wasser yon je 10 ml wird das Uran mi~ 50 ml 1 m Perchlors~ure eluiert. Die Bestimmung erfolgt in bekannter Weise. - - Wenn mehr als 0,1 m Chlorid and mehr als 0,01 m Nitrat anwesend sind, mui~ die Probe- 15sung einmal mit Sehwefels~ure abgeraucht werden. Anwesendes Molybdi~n mul~ aueh reduziert werden, nnd zwar mit Sieherheit vollst~ndig, weft sonst zu niedrige Uranwerte erhalten werden. - - Das Verfahren ist an Tausenden yon Proben gepriift und als einwandfrei gefunden worden. Der Fehler betrggt etwa ~= 2% . Ein geiibter Analytiker kann am Tage 20 Erzanalysen ausfiihren. R. KI~E~I~

4. A n a l y s e v o n b i o l o g i s c h e m M a t e r i a l

Die Kaliumbestimmung im Serum~ die auf der Ausfi~llung des Kalinms als I~Na[Co(I~O~)2] und naehfolgender Photometrierung des Kobalts mit Thiocyanat beruht, wird yon R. F. L. MAI~Vlv~ 1 hinsiehtlieh der Kobaltbestimmung kritisch untersueht. Naeh einer eingehenden Diskussion der Kalinmthiocyanat-, Schwefel- s~ure- und Aeetonkonzentration wird speziell fiir das Kompensations-Colorimeter ,,Leifo" (E. Leitz) and die zugehSrige 1 cm-Kiivette folgende Arbeitsvor~chri]t angegeben: 1 ml der L5sung, die bis zu 1 mg Kobalt (100 mg-~o) enthalten kalm, wird mit 2 ml Wasser und 0,5 ml konz. Sehwefels~uro versetz$ and dann mit einer 5~oigen KaliumthioeyanatlSsung in Aceton auf 7 ml aufgefiillt. Die Absorption wird bei 600 m# (Filter) gegen eine gleiehartig behandelte Blindprobe in 1 em- Kiivetten gemessen. Die Eichkurve verl~uft yon 2,5--100 mg-~/o Kobalt linear. Die Erfassungsgrenze wird in 7 ml L5sung zu 7 #g Kobalt angegeben. Angaben fiber die Genauigkeit des Verf'ahrens sind nicht mitgeteilt. H. SP~c~v.l~

Zur komplexometrisehen Bestimmung yon Calcium in Serum empfiehlt M. A. AI~DERSCH 2 den yon ]=[. DxEm~ und J. L. ELLII~G~OE a zur Titration yon Cal- cinm bei Gegenwart yon Magnesium angegebenen metallspezifischen Calcein-Indi- cater. Die Titration wird oberhalb pg 12,5 unter Verwendung yon ~I)TA-Ma~- 15sung durehgefiihrt. - - Arbeitsweise. 2 ml Serum werden mit 8 ml 10~/oiger Tri- ehloressigs~ure kr~ftig geschiit~elt. D~s ausgeflockte EiweiB wird (gegebenenf~lls nach Zentrffugieren) abfiltriert. 5 ml des Filtrats werden mit 1,5 ml 10% iger l~atron- lauge und 1 Tropfen IndicatorlSsung versetzt (man 15st 2 g Calcein in 25 ml i n Natronlauge und verdiinnt mit Wasser anf 250 ml) and miter kr~ftigem Sehiitteln mit XDTA-LSsung (0,93 g Dinatriumdihydrogengthylendiamintetraaeetat/Liter) bis zum Farbumsehlag des Indicators yon Gelbgrfln nach Braun titriert (Mikro- biirette). Ein Blindversuch wird entspreehend durehgeftihrt. Die MaB15sung wird gegen eine CaCl~-L5sung eingestellt, die 0,1 mg Calcium/ml enth~lt. Die Titration kann auch im Halbmikromal~stab durehgefiihrt werden. Die erha]tenen Werte zeigen gute lJbereinstimmung mit den Ergebnissen der Vergleichsanalysen.

K. M~c~E~

Clin. chim. Aeta (Amsterdam) 2, 21--24 (1957). Eijkman-Inst., Djakarta (Indonesien).

2 j . Lab. olin. IVied. 49, 4 8 6 ~ 8 9 (1957). Univ. Baltimore, Md. (USA). 3 Armlyt. Chemistry 28, 882 (1956); vgl. diese Z. 15~, 129 (1957).