2
4. Auf Physiologie und Pathologie bezfigliche. 457 ~ber die Analyse yon Kaltwellpr~iparaten, insbesondere fiber die Prfifung auf Thioglykols~iure, berichtet H. I~A~En i. Zum Nachweis verdfinnt man 2 ml der Probe mit Wasser auf 10 ml, ss mi~ 5 ml 10~oiger Essigs~urelSsung an nnd schfittelt griindlich durch. Hierauf ffig~ man 2 ml 10% ige CadminmacetatlSsung zu und schfittelt. Wenn sich ein weiger, gelatinSser Niederschlag bfldet, so liegt Thioglykolsi~nre vor. Dieser Niederschiag 15st sich in einem ~berschuB yon 10~oiger AmmoniaklSsung wiedcr auf. -- Die Bestimmnng der Thioglykolsaure erfolgt jodo- metrisch entsprechend Iolgender Vorschri~t: Einen aliquoten Anteil der Probe mi~ etwa 250--300 mg Thioglykols~nre verdfinnt man in einem E~MEr~-Weithals- kolben auf 50 ml mit Wasser, versetz$ mit 2--3 Tropfen MetllylrotlSsung und macht mit konz. Sa]zsiure schwach sauer. Nach Zugabe yon 3--4 ml Sti~rkelSsung tRriert man mit 0,1 n JodlSsung auf Purpur. 1 ml entspricht 0,009209 g Thioglykol- siure. Reduzierende Substanzen stSren. Die Standardabweichung betri~gt 1,2%. -- Die in Verbindung mit Kaltwellpriiparaten verwendeten Oxydationsmittel k5nnen Kaliumbromat oder Natriumperborat enthalten. Deren an sich bekannten Nach- weisc werden im besonderen besehrieben. H. FR1~TAG, 4. Auf Physiologie und Pathologie bezfigliche Methoden. Ultramikroanalysen des klinisehen Laboratoriums, die mit Erfolg anzuwcnden sind, beschreiben A. E. SOB~L nnd A. HANOK ~. Es werden Beispiele flit die Ultra- mikrotitration, Ultramikrocolorimetrie und -gasvolumetrie gebracht. Die speziellen Methoden beziehen sich auf die Bestimmung yon Calcium, Chloriden, Harnstoff, Alkalireserven, Eiweig, Blutzucker, Phosphat~se, Cholesterin, Vitamin A, Carotin und flammenphotometrische Bestimmung yon Natrium und Kulium. Von den atlgemein gebrauchlichen Mikromethoden unterscheiden sich die Ultramikrover- fahren nur durch verfeinerte Apparaturen und sehr geringc Substanzmengen. K. HI~S~E~G. Die polarimetrische Glykogenbestimmung nach ttz. STAUDI~a s haben W. SA~EITttE~ und I. RSCX]~L a far grSBere Gewebemengen (5--15 g) umgearbeitet. Sie verwenden Zentrifugenglaser yon 100 ml Inhalt und ein normales Polari- meterrohr yon 20 cm Lange nnd etwa 20 ml Inhalt. Das Gewebe wird in 30~ Y~lilauge gelSst, Glykogen mit Methanol gefg]lt, ausgewaschen, in 50% iger MgC12- LSsung gelSst, aug 25 ml au~geffillt und polarimetrisch bestimmt. Spezifische a 100 Drehung -~ 195~ c 195.2 = a. 256 mg~o (a = abgelesene Drehung). K. HI~SBE~O. Zur chemlschen Bestimmung yon Tyrosin mid Tyramin verwenden S. UD~- F~In~D und a. R. CooP~ 5 die l~eaktion mit u-Nitroso-fi-naphthol (NN). Wird Tyrosin oder Tyramin in grSgeren Mengen mit dem Reagens umgesetzt, so erhilt man das molekulare Kondensationsprodukt, dessen chemische Analyse und Ab- sorptionskurve mitgeteilt werden. Zur Bestimmung im Plasma (1 ml) wird dieses i j. Assoc. off. agric. Chemists ~5, 285 (1952). Federal Security Agency, Washing- ton, D. C. 2 Mikrochem. verein. Mikrochim. Acta (Wien) 39, 51 (1952). Yewish Hospital of Brooklyn, N.Y. (USA). 3 ]-Ioppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 275, 122 (1942). I-Ioppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 289, 284 (1952). Physiol. Inst., Univ. Heidel- berg. 5 j. biol. Chemistry 196, 227 (1952). U. S. Public Health Service, Bethesda, Maryland.

Zur chemischen Bestimmung von Tyrosin und Tyramin

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Zur chemischen Bestimmung von Tyrosin und Tyramin

4. Auf Physiologie und Pathologie bezfigliche. 457

~ber die Analyse yon Kaltwellpr~iparaten, insbesondere fiber die Prfifung auf Thioglykols~iure, berichtet H. I~A~En i. Zum Nachweis verdfinnt man 2 ml der Probe mit Wasser auf 10 ml, ss mi~ 5 ml 10~oiger Essigs~urelSsung an nnd schfittelt griindlich durch. Hierauf ffig~ man 2 ml 10% ige CadminmacetatlSsung zu und schfittelt. Wenn sich ein weiger, gelatinSser Niederschlag bfldet, so liegt Thioglykolsi~nre vor. Dieser Niederschiag 15st sich in einem ~berschuB yon 10~o iger AmmoniaklSsung wiedcr auf. - - Die Bestimmnng der Thioglykolsaure erfolgt jodo- metrisch entsprechend Iolgender Vorschri~t: Einen aliquoten Anteil der Probe mi~ etwa 250--300 mg Thioglykols~nre verdfinnt man in einem E ~ M E r ~ - W e i t h a l s - kolben auf 50 ml mit Wasser, versetz$ mit 2--3 Tropfen MetllylrotlSsung und macht mit konz. Sa]zsiure schwach sauer. Nach Zugabe yon 3--4 ml Sti~rkelSsung tRriert man mit 0,1 n JodlSsung auf Purpur. 1 ml entspricht 0,009209 g Thioglykol- siure. Reduzierende Substanzen stSren. Die Standardabweichung betri~gt 1,2%. - - Die in Verbindung mit Kaltwellpriiparaten verwendeten Oxydationsmittel k5nnen Kaliumbromat oder Natriumperborat enthalten. Deren an sich bekannten Nach- weisc werden im besonderen besehrieben. H. FR1~TAG,

4. A u f P h y s i o l o g i e u n d P a t h o l o g i e b e z f i g l i c h e M e t h o d e n .

Ultramikroanalysen des klinisehen Laboratoriums, die mit Erfolg anzuwcnden sind, beschreiben A. E. SOB~L nnd A. HANOK ~. Es werden Beispiele flit die Ultra- mikrotitration, Ultramikrocolorimetrie und -gasvolumetrie gebracht. Die speziellen Methoden beziehen sich auf die Bestimmung yon Calcium, Chloriden, Harnstoff, Alkalireserven, Eiweig, Blutzucker, Phosphat~se, Cholesterin, Vitamin A, Carotin und flammenphotometrische Bestimmung yon Natrium und Kulium. Von den atlgemein gebrauchlichen Mikromethoden unterscheiden sich die Ultramikrover- fahren nur durch verfeinerte Apparaturen und sehr geringc Substanzmengen.

K. HI~S~E~G. Die polarimetrische Glykogenbestimmung nach ttz. STAUDI~a s haben W.

SA~EITttE~ und I. RSCX]~L a far grSBere Gewebemengen (5--15 g) umgearbeitet. Sie verwenden Zentrifugenglaser yon 100 ml Inhalt und ein normales Polari- meterrohr yon 20 cm Lange nnd etwa 20 ml Inhalt. Das Gewebe wird in 30~ Y~lilauge gelSst, Glykogen mit Methanol gefg]lt, ausgewaschen, in 50% iger MgC12- LSsung gelSst, aug 25 ml au~geffillt und polarimetrisch bestimmt. Spezifische

a �9 100 Drehung -~ 195 ~ c 195.2 = a . 256 mg~o (a = abgelesene Drehung).

K. HI~SBE~O. Zur chemlschen Bestimmung yon Tyrosin mid Tyramin verwenden S. UD~-

F~In~D und a. R. CooP~ 5 die l~eaktion mit u-Nitroso-fi-naphthol (NN). Wird Tyrosin oder Tyramin in grSgeren Mengen mit dem Reagens umgesetzt, so erhilt man das molekulare Kondensationsprodukt, dessen chemische Analyse und Ab- sorptionskurve mitgeteilt werden. Zur Bestimmung im Plasma (1 ml) wird dieses

i j . Assoc. off. agric. Chemists ~5, 285 (1952). Federal Security Agency, Washing- ton, D. C.

2 Mikrochem. verein. Mikrochim. Acta (Wien) 39, 51 (1952). Yewish Hospital of Brooklyn, N.Y. (USA).

3 ]-Ioppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 275, 122 (1942). I-Ioppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 289, 284 (1952). Physiol. Inst., Univ. Heidel-

berg. 5 j . biol. Chemistry 196, 227 (1952). U. S. Public Health Service, Bethesda,

Maryland.

Page 2: Zur chemischen Bestimmung von Tyrosin und Tyramin

458 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden.

mit dem 3fachcn Volumen Wasser (3 ml) verdfinnt, und mit dcm gleichen Volumen (1 ml) 30%iger Trichloressigsiiure enteiwefl]t. Zu 2ml Filtrat gibt man 1 ml 0,1%ige NN-L5sung in 95%igem Alkoho] und erw~rmt 30 rain auf 55 ~ C. Dann schfittelt man mit l0 ml ~thylendichlorid aus, trennt die Schichten durch Zentri- fugieren und bestimmt die Extinktion der w~Brigen Schicht bei 450 m#. In dem ~thylenchlorid 15st sich das iiberschiissige NN. 0,1 #-~Iol Tyramin gibt naeh der vorstehenden ~cthode im BECK~AN-Spektrophotometer eine Extinktion yon 0,206. Bei unmittelbarer Colorimetrierung finder man eine Extinktion yon 0,343, d. h. es werden 20% dutch Extraktion mit ~thylenchlorid verlorcn und 20% werden nitriert und reagieren nieht mehr mit NN. Bei Berficksiehtigung dieser Verluste in einer Eichkurve uncl bei einem Leerwert sind die Ausbeuten im menschliehen Plasma 83--100%, in der Leber 84--101%. Die Methoden mit Diazoreagens nach PAULY- WEISS oder mit dem Phenolrcagens nach FOLI~-CIoc~LT~U 1 geben wesentlich hShere Werte. Bei der Bestimmung des Tyrosins in Proteincn sind die Werte ziemlich gleichm~Big. Eine Unterscheidung yon Tyrosin und Tyramin kann nicht gemacht werden. K. HI~S~ERO.

Zur Perchlors~turereaktion des Tryptophans nimmt J. W. KEYSER 2 Stellung. Bei Tumoren und anderen Erkrankungen geht die Farbreaktion dem Polysaccharid- gehalt der Proteine parallel, aber bei Ikterus finder man zu hohe Werte. In dem dialysicrten Niederschlag gehen nur 8--9% der reagierenden Substanz verlorcn. Die Absorptionskurve gab identische Werte bei Gesundcn und Kranken. Die Serum- mucoide geben etwas abweichende Werte. Die spezifische Extinktion wurde fiir eine Reihe yon Proteinen je mg Hexose festgelegt. 60%ige Perchlors~ure gibt bcssere Werte, wcnn einige Zeit (vorsiehtig !) gekocht wird. K. HINSBERG.

Zur Bestimmung yon Natrium in biologischen Fliissigkeiten haben B. V. PIS~A und D. SPEIER a die Fiillung mit Zin]curanylacetat zu einer Schnellmethode aus- gestaltet. Da die grSBte Fehlerquelle dieser Methode bekanntlich in unvollkom- mener, weft zu langsamer Abscheidung des Tripelsalzes besteht und Abkiihlung und heftige Bewegung hierbci beschleunigcnd wirken, kiihlen die Vcrf. das Reak- tionsgemisch mit sich ausdehnendem Kohlendioxydgas, bis etwa die Hiilftc ge- fforen ist, und sehiitteln dann mit einer mechanischen Vorriehtung, wobei die Eis- kristalle das Durchwirbeln der Fl~ssigkeit besondcrs fSrdern. Das Natriumzink- uranylaoetat scheidet sich unter diesen Bedingungen innerhalb 10 rain quantitativ ab und wird eolorimetrisch bestimmt. - - Aus/i~hrung. Das Reagens enth~lt im Liter auBer Wasser 77 g Uranylaeetat, 231 g Zinkaeet~t (+ 2H~O) und 21 m] Eis- essig. Als Reaktionsgef~B dient ein ALLm~-Filterrohr, das zun~chst gegen Dureh- sickern der F1/issigkeit unten versehlossen ist. Man vermiseht 10 ml Reagens mit 0,2--2 ml nStigenfalls enteiweiBter oder nab veraschter Untersuchungsfliissigkeit, l~l~t in einer Kfihlkammer in Sieh expandierendcr Kohlens~ure halb erstarren und schfittelt 10 rain heftig dureh. Nach dcm Auftauen des Eises saugt man ab, w~seht das Tripclsalz mit 5 ml mit demselben Salz gesgttigtcm Eisessig, dann zweimal mit je 5 ml absolutem ~ther, 15st es in 10 ml Wasser odor 0,1 n Ammoninmrhodanid- 15sung und colorimetriert mit Licht yon 400--450 m/~. Die Abh~ngigkeit zwischen Extinktion und Na-~enge ist nicht ganz linear, weshalb man zur Auswertung eine

1 FoLIo, 0., und V. CIOC~LTEU: J. biol. Chemistry 73, 627 (1927); vgl. auch FOLIN, 0., and ]). )/~ARENZI: J. biol. Chemistry 83, 89 (1929); vgl. diese Z. 119, 295 (1940).

2 Bioehemie. J. 51 (Proc.); XLVI (1952). Welsh Nation. School of ~ed., Cardiff (England).

Arch. Biochem. Biophysics 37, 258 (1952). Madisor/Foundation for Biochem. ges., New York.