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924 - - 3,404 mg Subst. gaben 0,422 cm3 K, (18O, 534 mm) C,H,N,S.2 HC1 Ber. N 13,94 Gef. ?i 14,0576 Die biologische Untersuchung der Verbindung') ergab, dass das P-(&ThiazoIyl)- athylamin qualitativ im Wirkungscharakter dem Histamin ahnlich ist. Wir mochten auch an dieser Stelle dem Kuratorium der Ma- und J. Brodbeck- Sandreuter-Stiftung fur die Unterstutzung der Untersuchungen unseren verbindlichsten Dank sagen. Universitat Basel, Anstalt fiir anorganische Chemie. 119. Zur Kenntnis der Thiazol-2-carbonsaure von H. Erlenmeyer, R. Marbet und H. Sehenkel. (22. VI. 45.) In friiheren Mitteilunge,n sind die Eigenschaften der Thiazol-5- carbons&nre2) und der Thiazol-4-carbonsaure3) beschrieben worden. Im folgenden berichten wir iiber die Synthese der letzten noch mog- lichen Monocarbonsaure des Thiazols, der Thiazol-2-carbonsaure. Der Weg zur Darstellung war bereits durch die Synthese der 4-Methyl-thiazol-2-carbonsa,ure4) im Prinzip vorgezeichnet. H,CC1 HS HC- S - !! ! HC C-COOC,H, I C-COOC,H, I HC ho H N ~ '\S/ Die schwefelhaltige Reaktionskomponente fiir eine solche Syn- these, den Mono-thiooxamidsaure-athylester, erhalt man am besten dureh Erwarmen einer Losung von 50 g Oxamidsaure-Bthylester in 150 g Benzol mit einem Gemisch von 50 g Phosphorpentasulfid und 75 g Kaliumsulfid. Man gewinnt auf diese Weise 40 g von einem Roh- produkt, das zur Reinigung noch aus Alkohol umkrystallisiert wird. Thiazol-2-carbonsiiure-&thylester. 5 g Chloracetaldehyd und 6 g Mono-thiooxamidsaure-athylester werden mit 10 g Essigsaure-anhydrid versetzt und auf dem Wasserbad erwarmt. Die Reaktion tritt plotz- lich unter starkem Aufsieden nach ca. 3 Minuten ein. Zur Vervollstandigung der Umsetzung erwarmt man noch eine Stunde. Nach dem Abkuhlen wird die doppelte Menge an Wasser zugefiigt und dreimal mit Ather ausgeschiittelt. Von der getrockneten atherischen Losung wird der Ather abdestilliert und der Riickstand im Vakuum fraktioniert. Bei 15 mm geht der Thiazol-2-carbonsaure-athylester mit einem Siedepunkt von 117-120° als ein gelbes 01 iiber, das in der Vorlage erstarrt. Ausbeute 3 4 g. Aus 30-proz. Athanol umkrystalli- I) Die Priifung, die im biologischen Laboratoriuni der Ciba Aktiengesellschajt 2, H. Erlenmeyer und H. v. Meyenburg, Helv. 20, 204 (1937). 4) H. Pchenkel, R. Marbet und H. Erlenmeyer, Helv. 27, 1437 (1944). durchgefiihrt wurde, mochten wir auch hier bestens verdanken. H. Erlenmeyer und Ch. Morel, Helv. 25, 1073 (1942).

Zur Kenntnis der Thiazol-2-carbonsäure

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3,404 mg Subst. gaben 0,422 cm3 K, (18O, 534 mm) C,H,N,S.2 HC1 Ber. N 13,94 Gef. ?i 14,0576

Die biologische Untersuchung der Verbindung') ergab, dass das P-(&ThiazoIyl)- athylamin qualitativ im Wirkungscharakter dem Histamin ahnlich ist.

Wir mochten auch an dieser Stelle dem Kuratorium der M a - und J . Brodbeck- Sandreuter-Stiftung fur die Unterstutzung der Untersuchungen unseren verbindlichsten Dank sagen.

Universitat Basel, Anstalt fiir anorganische Chemie.

119. Zur Kenntnis der Thiazol-2-carbonsaure von H. Erlenmeyer, R. Marbet und H. Sehenkel.

(22. VI. 45.)

In friiheren Mitteilunge,n sind die Eigenschaften der Thiazol-5- carbons&nre2) und der Thiazol-4-carbonsaure3) beschrieben worden. Im folgenden berichten wir iiber die Synthese der letzten noch mog- lichen Monocarbonsaure des Thiazols, der Thiazol-2-carbonsaure.

Der Weg zur Darstellung war bereits durch die Synthese der 4-Methyl-thiazol-2-carbonsa,ure4) im Prinzip vorgezeichnet.

H,CC1 HS HC- S - !! !

HC C-COOC,H, I

C-COOC,H, I

HC h o H N ~ ' \S/

Die schwefelhaltige Reaktionskomponente fiir eine solche Syn- these, den Mono-thiooxamidsaure-athylester, erhalt man am besten dureh Erwarmen einer Losung von 50 g Oxamidsaure-Bthylester in 150 g Benzol mit einem Gemisch von 50 g Phosphorpentasulfid und 75 g Kaliumsulfid. Man gewinnt auf diese Weise 40 g von einem Roh- produkt, das zur Reinigung noch aus Alkohol umkrystallisiert wird.

Thiazol -2-carbons i iure-&thyles te r . 5 g Chloracetaldehyd und 6 g Mono-thiooxamidsaure-athylester werden mit 10 g

Essigsaure-anhydrid versetzt und auf dem Wasserbad erwarmt. Die Reaktion tritt plotz- lich unter starkem Aufsieden nach ca. 3 Minuten ein. Zur Vervollstandigung der Umsetzung erwarmt man noch eine Stunde. Nach dem Abkuhlen wird die doppelte Menge an Wasser zugefiigt und dreimal mit Ather ausgeschiittelt. Von der getrockneten atherischen Losung wird der Ather abdestilliert und der Riickstand im Vakuum fraktioniert. Bei 15 mm geht der Thiazol-2-carbonsaure-athylester mit einem Siedepunkt von 117-120° als ein gelbes 01 iiber, das in der Vorlage erstarrt. Ausbeute 3 4 g. Aus 30-proz. Athanol umkrystalli-

I) Die Priifung, die im biologischen Laboratoriuni der Ciba Aktiengesellschajt

2, H. Erlenmeyer und H. v. Meyenburg, Helv. 20, 204 (1937).

4 ) H. Pchenkel, R. Marbet und H. Erlenmeyer, Helv. 27, 1437 (1944).

durchgefiihrt wurde, mochten wir auch hier bestens verdanken.

H. Erlenmeyer und Ch. Morel, Helv. 25, 1073 (1942).

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siert erhalt man farblose Nadeln, die sich in heissem Wasser, in Alkohol und in Ather sehr leicht losen. Smp. 48O.

7,415 mg Subst. gaben 0,595 om3 N, (25O, 740 mm) 6,130 mg Subst. gaben 9,27 mg BaSO,

C,H,O,KS Ber. N 8,91 S 20,39% Gef. ,, 8,94 ,, 20,77%

Thiazol-2-carbonsaure . Zur Verseifung des Thiazol-2-carbons~ure-iithylesters werden 5 g in 5 cm3 Alkohol

gelost und rasch mit 20cm3 einer 10-proz. alkoholischen Losung von KOH versetzt. Nach etwa 3 Sekunden tritt plotzlich Erwarmung ein und der ganze Inhalt erstarrt zu einem Krystallbrei. Das isolierte und getrocknete Kaliumsalz lost man in moglichst wenig Wasser und versetzt tropfenweise mit konz. HC1. Die Thiazol-2-carbonsaure fallt hierbei in weissen Flqcken aus. Zur Reinigung wird sie mit einer Losung von Kaliumcarbonat aufgenommen und nochmals mit konz. HCl gefallt. Die Thiazol-2-carbonsaure schmilzt bei 102O unter C0,-Abgabe. Sie ist loslich in kaltem Wasser und Alkohol. Beim Erwarmen der Losungen erfolgt Zersetzung unter C0,-Entwicklung.

95,O mg Subst. verbrauchten 7,25 cm3 0.1-n. SaOH C,H30,NS Ber. .&quiv.-Gew. 129,l Gef. &uiv.-Gew. 131,O

Thiazol-2-carbonsaure-amid. Eine alkoholische Losung des Thiazol-2-carbonsaure-esters wird mit wassrigem oder

alkoholischem Ammoniak versetzt. Nach liingerem Stehen scheiden sich Krystalle Bus. Thiazol-2-carbonsaure-amid ist leicht loslich in heissem Wasser und in Alkohol. Aus Wasser umkrystallisiert erhalt man farblose Nadeln vom Smp. llSo.

2,786 mg Subst. gaben 0,533 om3 S, (25O, 714 mm) C4H,0N2S Ber. N 21,86 Gef. X 21,50o/,

Universitiit Basel, Anstalt fiir anorgenische Chemie.

120. Etude critique des rbactifs des cations. 17. Rdactifs des cations du beryllium

par Paul Wenger et Roger Duekert. (Collaboratrice MIle Y. Ruseoni.)

(26 VI 45)

L'Btude que nous donnons ici est la suite de celles d4ja publides dans ce meme pbriodique ces dernibres annkesl).

Nous avons Btabli une liste de rkactifs h Btudier par nos recherches bibliographiques concernant tout particulibrement les annees 1937 h 1943 qui complbtent le ,,Tableau des Rkactifs" publie par la Com- mission Internationale cles RBactions et RBactifs analytiques nou- veaux (Premier Rapport de la Commission).

Nous ne revenons pas sur les principes critiques qui nous ont conduits dans notre Btude puisqu'ils ont dBjh BtB indiques en detail dans nos etudes prkcBdentes.

l) Voir les Btudes pr6cBdentcs: Helv. 28, 291, 539, 872 (1945).