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180 zu thun batten, dass die Reaction demnach nicht vijllig unserer Vor- aussetsung entsprechend verlaufen, sondern ein Molekiit Aethet. rnit in dieselbe eingetreten war. Die Aoalyse ergab folgende Resultate: 0.2829 Grin. gaben 0.4283 Crni. I<olilcnsaiire und 0.2006 Wauser, 0.2270 Grm. gaben 30.0 Cubikcentinieter N bei 4” uiid 755 Mrn., cntuprecherrd 0.0366 Grnr. N. gefundeii berechnet. fiir C, H,; N l’ C -11.25 41.37 H 7.58 6.90 N 16.12 16.09 Die geringe Ausbente a.n Cyan-Aethylphosphid gestattete uns nicht, writere Versuche mit dieseni Kiirper anziisteilen; als Beweis fur die Anweseuheit. ron Aethyl in der Verbindung wollen air nur anfiihreii, dafs beim Behandeln init Oxydationsmitteln deutlich das Auftreten voii Aldehyd zu bemerken ist. Wenn es uns gelingt, grijssere Quantitaten dieses Korpers zu er- hulfsn, werden wir versucheri , nach dent Vorgange von Erlenmeyer. daraiis Jas Gusnidin * H‘2 PH (C, H,) CNH darzustellen. Wir beabsichtigen weiter die Einwirkung von Phosptrorwasscr- stoff auf Chlorkohlenoxyd, sowie die Einwirkung desselben arif Eisen ond Saurec.hloride zu studiren, und hoffen . tler Chernischen Qrsell- schaft auch hieruber bald Mittheilung machen zu konnen. Laboratoriiim des Herrn W iirt z, Paris, 20. Februar 1x70. 53. Ad. Clans: Zur Kenntniss der festen Crotonsaure. (Eingegaugen am 25. Febroar. Verlesen in der Sitzuug yon Hrn. W ic he1 bails.) In dem letzten Hefte dieser Bericbte sind von dem Turiner und Petersburger Herrn Correspondenten Mittheilungen gemacht ubpr Dis- cussionen, die sich auf die Constitution der vrrsclikdpnen Crotonsauren beziehen: es mochte daber nicht ohne Interesse win, daran ;in- kniipfend eine, wenn auch vereinzelte Thatsache kurz anzufiihren. - Scbon gleich, nachdem mir die schijne Arbeit Kekul6’s iiber die Con- densation des Acetaldelhyd’s zu Crotonnldehyd bekanrit wurde, ver- anlasete rnich die Auffassung, die Kekulb fiir die Constitution der aus dem lctzteren entstehenden, festen Crotonsaure gegeben hatla, mit meinen, von meiner friihern Arbeit fiber die aus kiinstlicheni Cyanallyl dargestellte Crotonskure noch aufbewahrten Praparaten einige Reac- tioiien vorrunebrnen. Vor Allem schien rnir die Zersetzuiig der Croton-

Zur Kenntniss der festen Crotonsäure

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zu thun batten, dass die Reaction demnach nicht vijllig unserer Vor- aussetsung entsprechend verlaufen, sondern ein Molekiit Aethet. rnit in dieselbe eingetreten war.

Die Aoalyse ergab folgende Resultate: 0.2829 Grin. gaben 0.4283 Crni. I<olilcnsaiire und 0.2006 Wauser, 0.2270 Grm. gaben 30.0 Cubikcentinieter N bei 4” uiid 755 Mrn.,

cntuprecherrd 0.0366 Grnr. N. gefundeii berechnet. fiir C, H,; N l’

C -11.25 41.37 H 7.58 6.90 N 16.12 16.09

Die geringe Ausbente a.n Cyan-Aethylphosphid gestattete uns nicht, writere Versuche mit dieseni Kiirper anziisteilen; als Beweis fur die Anweseuheit. ron Aethyl i n der Verbindung wollen a i r nur anfiihreii, dafs beim Behandeln init Oxydationsmitteln deutlich das Auftreten voi i Aldehyd zu bemerken ist.

Wenn es uns gelingt, grijssere Quantitaten dieses Korpers zu er- hulfsn, werden wir versucheri , nach dent Vorgange von Erlenmeyer. daraiis Jas Gusnidin * H‘2

P H (C, H,) C N H

darzustellen. Wir beabsichtigen weiter die Einwirkung von Phosptrorwasscr-

stoff auf Chlorkohlenoxyd, sowie die Einwirkung desselben arif Eisen ond Saurec.hloride zu studiren, und hoffen . tler Chernischen Qrsell- schaft auch hieruber bald Mittheilung machen zu konnen.

Laboratoriiim des Herrn W i i r t z , Paris, 20. Februar 1x70.

53. Ad. Clans: Zur Kenntniss der festen Crotonsaure. (Eingegaugen am 25. Febroar. Verlesen in der Sitzuug yon Hrn. W ic he1 bails . )

In dem letzten Hefte dieser Bericbte sind von dem Turiner und Petersburger Herrn Correspondenten Mittheilungen gemacht ubpr Dis- cussionen, die sich auf die Constitution der vrrsclikdpnen Crotonsauren beziehen: es mochte daber nicht ohne Interesse w i n , daran ;in- kniipfend eine, wenn auch vereinzelte Thatsache kurz anzufiihren. - Scbon gleich, nachdem mir die schijne Arbeit Kekul6’s iiber die Con- densation des Acetaldelhyd’s zu Crotonnldehyd bekanrit wurde, ver- anlasete rnich die Auffassung, die Kekulb fiir die Constitution der aus dem lctzteren entstehenden, festen Crotonsaure gegeben hatla, mit meinen, von meiner friihern Arbeit fiber die aus kiinstlicheni Cyanallyl dargestellte Crotonskure noch aufbewahrten Praparaten einige Reac- tioiien vorrunebrnen. Vor Allem schien rnir die Zersetzuiig der Croton-

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slure durch sclmelzendes Kalihydrat von Wichtigkeit, insafern der schon mehrfach ausgesprochene Satz. dass fiir die Oelsauren bei dieser Reaction die Spaltung zwischen den beiden doppelt gebundenen Kohlenstoffatornen erfolge, vie1 Wahrscheinlichkeit fur sich har.

[n der That liefert die vnn niir aus ltiinstlichern Cyanallyl dar- geslellte festr. Cratonsaure beim Schmelzeu mit Kalihydrat k e i n e S p u r VOII E s s i g s a u r e , * ) vielmehr zerfallt sie, genau wie die Muletha- crylsiiurr. von Frankland und Duppa, in P r o p i o n s a u r e und K o h l e n - sGure; zugieich aber seheinen sich (und das kann bei der lebhafteil Wasserstoffentwicklung niuht auffallen) auch geringe Mengen voll

K u t t e r s a u r e zu bilden, dieich jedoch bis jetzt n o c h n i c h t s i c h e r durcti die Arialyse nachzuweisen vermochte. - Mit Beriicksichtigullg drs oben erwiihnten Satzes fur die Zerlegung der Oelsauren wiirde diese l 'hut~achr fiir die von lnir brsrhriebene C r o t o n s a u r e unzweifel-

CH 2

I

CH

CH' liati zur S~ructur for~~i r l fuliren- wie qie ja audr nach der, his

' 0 COH

jetel fiir die Allylverbindungen wohl a IIgein e i n giiltigen .luffassung a prior2 zu erwarteii war. 1st die ron Kekult! rrhaltenc? Satire mit ihr identisch, so wird fiir die Condensation des Acetaldelhyd's die von I, w o w gegbene Erklarung als die rirhtige aneunrhnien seiii. utrd will nian weiter aus d i r s e n i Conde~rsatior~s~~orgarlg rineii .4 tiillogie- sctlltiss auf die Entstehurig des Mesitylrn's ails Aceton zirhen. b o wird inau tien letzteren Vorgang nach eiiieni der s w r i fnlgendeii Sic.lrr~u;~tu eufhssen und erlrlaren miissen:

1. CH,, CH

C- -CH,

CH

CH3 3 Molectile Aceton.

'1 Ich hatte in meiner Untersucliuug fiber die Crotousllure (Ann. d. Cheni. uud Phariu. CXXXI, 60) hei der.Darstrllung derselben aus Cyanallyl Esaig.~ilnre erhalteu und rlereii Auftreten der Zersetsiuig der (:rotcin.;tiure beini Eindainpfcn in alkdiacher Losuug zugesclwieben : eine irrthiimliche Vermuthung, die hiernlit ihro Rerichtigung tindrt.

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11. CH 9% I : ..

H,C- --do CO-CH, H,C--c' : ."G.-cH, I

I - 3 H 2 0 + . I !

HC ..-CH \ : . .

1-1, c CH,

clo I

C I

CH, CH, wobei denu, indem die punktirteii Linien die neueintretendeu Kohlen- stoffbindungen Lezrichnen sollen , in der ersten Gleichung Kekulk'w Auffassung von der Structur des Benzolkern's, in der zweiten meiner Henzolhypothese Rechnung getragen wlre.

Frciburg i. B., den 22. Februar 1870.

54. J. Y. Buchanan: Ueber Thebomilchsaure. Eingeg~ugen

am 26. Februar, verlesen in der Sitzung vou Hrn. Wicbelhaus.) Die Thebomilchsaure ist von den Herren J. und H. S m i t h , den

beriihluten Morphinfabrikanten, in den aus der Tiirkei herstammenden Opiunisorten entdeckt worden. S t e n h o u se untersnchte sie und fand, dass sie dieselbe Zusammensetzung besass, wie die gewohnliche Milch- saure, von welcher aber, nach den Herren Smith, sie sich durch eine Versehiedenheit in der Rrystallform der Knpfer- und Morphium-Salze unterscheiden sollte. Um die Frage zu entscheiden, beschloss ich die entsprechende gechlorte Saure darzustellen.

Das f i r diese Untersuchung niithige Material verdanke ich der Freundlichkeit der Herren S m i t h , welche mir eine grosve Quantitlit reines Calciumthebolactat zur Verfiiguiig stellten. Dieses Salz wurde bei 1500 getrockoet, und mit zwei Molekilen fiinffach Chlorphosphor destillirt. Der Riieksttlnd war Chlorcalcium. Das Destillat wurde bis 1110 wieder abdestillirt und der Riickstand mit absolutern Alkohol behandelt. Der resultirende Aether, nachdem er gewaschen, getrock- net und rectificirt ward, zeigte alle Eigenschafien des aus gewiihn- licher Miichsaure dargestellten Chlorpropionsiiureathers. Er siedete bei 1 4 4 0 , besass denselben Geruch und enthielt 26.34 statt 26.01 pCt. Chlors.

Der unter l l l o siedende Theil wurde in bekannter Weise*) und mit den nothigen Vorsichtsmassregelri rnit Wasser behandelt. Die so erhaltene Saure besass alle Eigcnachaften der aus gewijhnlicher Milch-

(Miltbeiluug aus dem Uuiversitits - Laboratorium zu Edinburgh.

*) Compt. rend. LXVI, 1157.