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2. Analyse yon Materialien der Industrie, des Handels und der Landwirtschaft 131 Bildung der komplexen Metalljodide wird dabei Schwefelwasserstoff frei, der mit Hilfe eines Stiekstoff- oder Wasserstoffstromes in eine Cadminmhydroxydsuspen- sion eingeleitet nnd ansehlieBend jodometriseh bestimm~ wird. -- Aus/iihrung. 0,1--1 g des fein gepulverten Minerals werden in das Zersetzungsgefs (Abb. 1) gebraeht; mit Wasserstoff oder Stiekstoff wird die Luft entfernt und ansohliel3end Abb. 1. Apparatur zm- Sulfidschwefel-Bestimmung in h~ineralien nach ?~iV~ltY und )Iitarb. werden 5--/0 ml einer Mischung aus gleichen Vohmteflen yon 50~oiger wggriger KaliumjodidlSsung und konz. Salzsgure zugesetzt. Man lg13t (ggf. under Erwgrmen der Fliissigkeit) den Gasstrom nooh 1 Std weiterlaufen und sohiittelt das Zersetzungs- gefg8 gelegentlioh urn. Die Wasohflaschen sind gefiillt mit je 10 ml 1 n Natronlauge und 50 ml 2% iger CadminmacetatlSsung. Nach beendeter Zersetzung nimm~ man die Waschflaschen ab, sguer~ deren Inhalt mit 2 n Essigs~ure an, die einen Uber- sohuB an eingestellter JodlSsung enthglt, und ti~,riert mit ThiosulfatlSsung zuriick. K . ]~:ROD ERSEN Die flammenphotometrisehe Analyse yon 0xydkathoden fiihren J. ~oA~, K. ETTEE, GY. GEI~GELY und F. P. VXR~])I ~ mit dem yon Gu GE]aGELu und F. P. V~ADI 2 konstruierten Flammenphotometer aus. Das schon beschriebene Ver- fahren ist sehr genau, es geni~gt die Erdalkalicarbonat- bzw. Erdalkalioxydmenge einer einzigen Kathode einer ~einen ElektronenrShre mit etwa 30 #g Substanz. Von Wolframkathoden wird der Beschlag mit Salpetersaure 1 : 1 gel6st, yon Nickel- flachen wird er abgekratzt und dann ebenso ge]6st und auf 5 ml verdiinnt. Zur Analyse werden die Linien ]3a 4934, Sr 4607 und Ca 4226 _/k beniitzt. Die Genauig- keit betr~gt 2--3%. J. PLANJ~ Zur mallanalytisehen Schnellbestimmtmg der Kiesels~iure in finorhaltigen Stoffen (18sliehen mad unl6sliehenFinoriden) haben I. SAJ6 und L. BAR~A 3 ihr friiher beschriebenes Verfahren ~ der Kiesels~urebestimmung in Silicaten usw. weiterenfwickelt. -- Aus]i~hrung. Wasser- und siiurel6sliche .Fluoride. In einem Kunststoffbecher gibt man zu der, vorher 1--2 rain gekochten und abgekiihlten 1 Magyar K6miai Foly6irat 62, 223--225 (1956) [Ungarisch]. (Mit engl. Zu- sammenfassung.) Forsch. Inst. Fernmeldedienst, Budapest. 2 1Vlagyar K6miai Foly6irat 61, 182 (1955); vgl, diese Z. 150, 194 (1956). s Acta chim. Acad. SoL hung. 10, 19--25 (1956). I~st. f. industr. Eisenforsch. Budapest. SAJ6, I. : Acta chim. Acad. Sci. hung. 6, 243 (1955) ; vgl. diese Z. 152, 240 (1956). 9*

Zur maßanalytischen Schnellbestimmung der Kieselsäure in fluorhaltigen Stoffen (löslichen und unlöslichen Fluoriden)

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Page 1: Zur maßanalytischen Schnellbestimmung der Kieselsäure in fluorhaltigen Stoffen (löslichen und unlöslichen Fluoriden)

2. Analyse yon Materialien der Industrie, des Handels und der Landwirtschaft 131

Bildung der komplexen Metalljodide wird dabei Schwefelwasserstoff frei, der mit Hilfe eines Stiekstoff- oder Wasserstoffstromes in eine Cadminmhydroxydsuspen- sion eingeleitet nnd ansehlieBend jodometriseh bestimm~ wird. - - Aus/iihrung. 0,1--1 g des fein gepulverten Minerals werden in das Zersetzungsgefs (Abb. 1) gebraeht; mit Wasserstoff oder Stiekstoff wird die Luft entfernt und ansohliel3end

Abb. 1. Apparatur zm- Sulfidschwefel-Bestimmung in h~ineralien nach ?~iV~ltY und )Iitarb.

werden 5 - - / 0 ml einer Mischung aus gleichen Vohmteflen yon 50~oiger wggriger KaliumjodidlSsung und konz. Salzsgure zugesetzt. Man lg13t (ggf. under Erwgrmen der Fliissigkeit) den Gasstrom nooh 1 Std weiterlaufen und sohiittelt das Zersetzungs- gefg8 gelegentlioh urn. Die Wasohflaschen sind gefiillt mit je 10 ml 1 n Natronlauge und 50 ml 2% iger CadminmacetatlSsung. Nach beendeter Zersetzung nimm~ man die Waschflaschen ab, sguer~ deren Inhalt mit 2 n Essigs~ure an, die einen Uber- sohuB an eingestellter JodlSsung enthglt, und ti~,riert mit ThiosulfatlSsung zuriick.

K . ]~:ROD ERSEN

Die flammenphotometrisehe Analyse yon 0xydkathoden fiihren J. ~oA~, K. ETTEE, GY. GEI~GELY und F. P. VXR~])I ~ mit dem yon Gu GE]aGELu und F. P. V~ADI 2 konstruierten Flammenphotometer aus. Das schon beschriebene Ver- fahren ist sehr genau, es geni~gt die Erdalkalicarbonat- bzw. Erdalkalioxydmenge einer einzigen Kathode einer ~einen ElektronenrShre mit etwa 30 #g Substanz. Von Wolframkathoden wird der Beschlag mit Salpetersaure 1 : 1 gel6st, yon Nickel- flachen wird er abgekratzt und dann ebenso ge]6st und auf 5 ml verdiinnt. Zur Analyse werden die Linien ]3a 4934, Sr 4607 und Ca 4226 _/k beniitzt. Die Genauig- keit betr~gt 2- -3%. J. PLANJ~

Zur mallanalytisehen Schnellbestimmtmg der Kiesels~iure in finorhaltigen Stoffen (18sliehen mad unl6sliehenFinoriden) haben I. SAJ6 und L. BAR~A 3 ihr friiher beschriebenes Verfahren ~ der Kiesels~urebestimmung in Silicaten usw. weiterenfwickelt. - - Aus]i~hrung. Wasser- und siiurel6sliche .Fluoride. In einem Kunststoffbecher gibt man zu der, vorher 1--2 rain gekochten und abgekiihlten

1 Magyar K6miai Foly6irat 62, 223--225 (1956) [Ungarisch]. (Mit engl. Zu- sammenfassung.) Forsch. Inst. Fernmeldedienst, Budapest.

2 1Vlagyar K6miai Foly6irat 61, 182 (1955); vgl, diese Z. 150, 194 (1956). s Acta chim. Acad. SoL hung. 10, 19--25 (1956). I~st. f. industr. Eisenforsch.

Budapest. SAJ6, I. : Acta chim. Acad. Sci. hung. 6, 243 (1955) ; vgl. diese Z. 152, 240 (1956).

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Page 2: Zur maßanalytischen Schnellbestimmung der Kieselsäure in fluorhaltigen Stoffen (löslichen und unlöslichen Fluoriden)

132 Bericht: Spezielle an~lytisehe NIethoden

Mischung von 30 ml Salpeters~ure (D 1,24) und 10 ml Salzs~ure (D 1,19) 1--2 g des in Wasser odor Sguren tSsliehen Fluorids und rfihrt 1--2 min mi% magnetisehem Rfihrer. Nach Zugabe yon pulverisiertem Kalinmohlorid p. a. his zur Ss wird der gebfldete Niederschlag auf einem Porzellansaugfilter mit Fflterbreiein]age gesamme]t und mit einer 50~o Alkohol enthaltenden, mit Kaliumehlorid ges~ttigten Waschflfissigkeit yon pK 6--7 ss gewasehen. Man fibertrs in heiBes Wasser und titriert die infolge Hydrolyse gebfldete Flul]s~ure mit einer Natriumhydroxyd- maB15sung unter Verwendung yon Phenolphthalein als Indicator. Von in Wasser odor Sgureu unl6slichen ~luoride~ werden 0,1--0,2 g in einer Sflberschale mit Ka- liumhydroxyd geschmolzen, die Schmelze wird in max. 60 ml Wasser gel5st, die L6sung in einen Kunststoffbecher fibertragen und mit der erkalteten, 1 rain ge- kochten Mischung yon 20 ml Salzsaure (D 1,19), 10 ml Salpeters~ure (D 1,4) und 10 ml Wasser versetzt. Die LSsung wh'd geriihrt, mit 1 g 1Natriumfluorid versetzt und nach dessen AuflSsen mit Kaliumchlorid ges~ttigt. Die Weiterbehand]ung er- folgt wie oben. Sollte die Einwaage mehr als 5 mg Aluminium enthMten, werden 0,5 g der Substanz mit 0,5 g gefs Calciumearbonat vermiseht, wie oben auf- gesehlossen und verarbeitet. J. Pr.A~K

Bors~iure, freie Fluoborwasserstoffs~iure and Bleifluoborat in Bleielektrolyten bestimmen A. S. GosTEv_* und T. W. SI~Ic~A 1, indem sie einen Toil der Probe das Blei nach einem iibliehen Verfahren, z.B. jodometriseh, feststellen und als Pb(BF4) 2 berechnen. Ein anderer Tefl der Probe wird durch Kochen mit Magnesium- sulfat hydrolytisch gespalten. Die naeh den Gleiehungen:

Pb(BF~) 2 q- 6H~O = 61-1+ q- 2tt3BO 3 q- pb++ ~ 8F- (I)

und HBF a -{- 3H~O = 4H + -~ H3B03 + 4F- (II)

entstandene freie Schwefelsaure wh'd mit Lauge gegen Methylorange titriert. Pb und F st5ren dabei nicht, da sie als Sulfat bzw. Fluorid ausfallen. Zieht man yon dem Laugeverbrauch den auf Pb(BFr e entfallenden Anteil ab, so ergibt der Rest die freie Finoborwasserstoffsi~ure. Die austitrierte LSsung wird zur Bestim- mung der gesamten Borss naeh Zusatz yon Glycerin, Mannit odor Invert- zucker mit Lauge gegen Phenolphthalein als Indicator titriert. Zur Bereehnung der freien Borsaure zieht man yon dem neuen Laugeverbrauch die Antefle ab, die nach den Gleichungen I u. I I auf die dutch die Hydrolyse gebildete Bors~ure entfallen. Die Konzentration des Magnesiumsulfats in der Reaktions]5sung sell 0,5--2 m sein, die Menge der Fluorwasserstoffsaure und ihrer SaMe ungefi~hr 1 Mfilimol. - - Arbeitsweise. Man verdiinnt den filtrierten Elektrolyten mit der i0faehen Menge Wasser, bringt 5 ml in einen Kolben, setzt 15 m] gess Magne- siumsulfat]Ssung sowie 30 m] Wasser hinzu und kocht 1 Std am Riickflul~. Dann wird das Kfihlerrohr ausgespfilt und die LSsung mit 0,1 n NaOH-LSsung gegen NIethylorange auf Gelb titriert. Man setzt nun Pheno]phthalein und 10 ml Gly- cerin (odor Invertzucker odor 1 g NIannit) zu und titriert mit 0,1 n Natronlauge bis zum Umschlag nach Ros~. W. B 5 ~

Zur Titration yon Minerals~uren lind Minerals~iuregemischen verwendet S. K. 01P~KOV 2 ein elektrometrisehes Titrationsverfahren, das ohne I~ompensation durchgeffihrt wird. Indicatorelektrode ist ein Platindraht, Bezugs-(Vergleichs-) elektrode eine Sulfat-Kupferelektrode, die ein Potential yon etwa 0,30 V gegen die Wasserstoffelektrode besitzt. Das Potential ~ndert sieh auch bei langer Beanspru- chung nur unwesentlich. Indicator- und ]3ezugselektrode sind fiber einen Wider-

1 Zavodskaja Laborat. 22, 1180--1181 (1956) [Russisch]. 2 Z~vodskaja Laborat. 22, 1041--1044 (1956) [l~ussiseh]. Uraler staatl. A. M.

Gorki-Univ.