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Bericht: Spez. anal. Meth. : 3. Analysenmeth. auf dem Gebiete der Pharmazie 443 Waschflasche). Filter und Inhalt der Waschflaschen werden in einer Mischflasche vereinigt, 30 sec mazeriert und anscblie]end das Mazerat unter Vakuum durch ein Whatman l~r. 1-Filter filtriert. Der Rfickstand wird nochma]s mit 150 ml dest. Wasser mazeriert und filtriert und das Filtrat mit dem ersten vereinigt. -- Verff. adsorbieren nun die in dieser LSsung enthaltenen ffeien S~uren an dem streng basisehen Anionenaustauscherharz l~exyn 202 in _Fluorid/orm, der in folgender Weise hergestellt wird. 10 g Rexyn 202-Harz werden mit 50 ml 10~ Kaliumfluorid- 15sung angeriihrt; die Mischung l~I~t man 1 Std unter gelegentlichem Umriihren stehen, gieBt dann die fiberstehende Fliissigkeit ab und w~scht das Harz 5--6real mit dest. Wasser, bis das Waschwasser fiuoridfrei ist. 10 g dieses fluorisierten Rexyn 202 spiilt man mit dest. Wasser in eine 50 ml-Bfiretto, an deren unterem Ende sich ein Glaswattebausch befindet. Nacheinander wird nun das Harz mit 100 ml dest. Wasser, 100 ml einer 1 :l-Mischung yon Methanol und Wasser und mit 100 ml wasserfreiem Methanol gewaschen. -- Zur Elution der zu bestimmenden freien Ameisen- und Essigs~ure verwenden Verff. eine 7--10~ LSsung yon Chlor- wasserstoff in wasserfreiem Methanol bei einem Flu] yon 2 ml/min. Die ersten 5 m] des Eluats werden verworfen, die n~chsten 35 ml gesammelt. Die durch die absolut wasserfreie Gewinnung entstandenen Methylester werden nun gaschromatogra/#hisch bestimmt. Verwendet wurde dazu ein l~ & M-Modell 500-Geri~t mit Temperatur- programmierung sowie ein Loenco (Altadena, Calif.) D-204-TWH-W~rmeleitf~hig- keitsdetektor; die 120 • 0,65 em (~ulL ~ )-S~ule war mit 20~ Carbowax 20 M (7 g) auf 60--80 mesh Chromosorh P beschick$. Tri~gergas 100 ml He/rain, S~ulentempe- ratur 50~ bei einer Temperatur des Einspritzblocks yon 200 und 225~ Detektor- temperatur. Der Me~briickenstrom betrug 90 mA, die eingefiihrte Probenmenge 50 pd. [1] Anal. Chem. 87, 380--382 (1965). Philip Morris Res. Center, Richmond, Va. (USA). -- [2] 0'K]~E~]~, A. E., and R. C. LI~S~R: Tobacco Sci. II 73 (1958). W. Cz~sz 3. Analysenmethoden auf dem Gebie~e der Pharmazie Zur Ylikrobestimmung yon zweiwertigem ]~isen in pharmazeutisehen Zuberei- tungen, z.B. Sirup und Tabletten, bedienen sich M. Z. BAR~A~ und S. K. Sm~- ~ [1] der Reduktion yon Ammoniummolybdat in Gegenwart yon Orthophosphor- s~ure zu Molybd~nblau, dessen Intensit~ dann absorptiometrisch gemessen wird. Kohlenhydrate, auch reduzierende Zucker, wie Glucose, Fructose, Galaktose, Lactose uud Maltose, sowie die meisten wasscrlSslichen Vi~amine stSren nieht. ~ur L-Aseorbins~ure en~wickelt nach 10 rain langem Stehen eine schwach blaue F~r- bung und mu{~ daher vor der Reagenszugabe durch Schfi~teln der ProbelSsung mit Norit und Filtrieren entfernt werden. -- Ammoniummolybdatreagens. 5 g Ammonium- molybdat werden in 80 ml dest. Wasser gelSs~, mit 20 ml Orthophosphors~ure versetz~ und in einem braunen Gef~l~ aufbewahrt. -- Vorbereitung der Proben. Eine bekannte Sirupmenge wird mit dest.Wasser auf einen Eisen(II)-gehalt yon 100 bis 500 ~g/5 ml verdiinnt. 10 Tabletten werden in einer trockenen Reibschale fein pulverisiert und gemischt. Die einer Tablette entsprechende Menge, genau gewogen, wird mi~ 20 ml 140/0iger (v/v) Schwefels~ure digeriert, bis nut mehr ein geringer l~iicks~and ungel6s~ bleib~, und fil~rier~. Das Fil~er wird mit ungef~hr 10 ml der 14~ S~ure gewasehen. Filtrat und Wasehfliissigkei~ werden ebenso verdiinn~ wie Sirup. -- Eisen(II)-bestimmung. 5 ml der Probel6sung, welche 20--500 ~g Eisen(II) enthalten sollen, werden mit 5 ml Ammoniummolybdatreagens (siehe oben) oxydiert. Nach 5 min wird ~mter Beniitzung eines Gr'tinfilters yore Schwer- 29 Z. Anal. Chem.. Bd. 222

Zur Mikrobestimmung von zweiwertigem Eisen in pharmazeutischen Zubereitungen

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Bericht: Spez. anal. Meth. : 3. Analysenmeth. auf dem Gebiete der Pharmazie 443

Waschflasche). Filter und Inhalt der Waschflaschen werden in einer Mischflasche vereinigt, 30 sec mazeriert und anscblie]end das Mazerat unter Vakuum durch ein Whatman l~r. 1-Filter filtriert. Der Rfickstand wird nochma]s mit 150 ml dest. Wasser mazeriert und filtriert und das Filtrat mit dem ersten vereinigt. -- Verff. adsorbieren nun die in dieser LSsung enthaltenen ffeien S~uren an dem streng basisehen Anionenaustauscherharz l~exyn 202 in _Fluorid/orm, der in folgender Weise hergestellt wird. 10 g Rexyn 202-Harz werden mit 50 ml 10~ Kaliumfluorid- 15sung angeriihrt; die Mischung l~I~t man 1 Std unter gelegentlichem Umriihren stehen, gieBt dann die fiberstehende Fliissigkeit ab und w~scht das Harz 5--6real mit dest. Wasser, bis das Waschwasser fiuoridfrei ist. 10 g dieses fluorisierten Rexyn 202 spiilt man mit dest. Wasser in eine 50 ml-Bfiretto, an deren unterem Ende sich ein Glaswattebausch befindet. Nacheinander wird nun das Harz mit 100 ml dest. Wasser, 100 ml einer 1 :l-Mischung yon Methanol und Wasser und mit 100 ml wasserfreiem Methanol gewaschen. -- Zur Elution der zu bestimmenden freien Ameisen- und Essigs~ure verwenden Verff. eine 7--10~ LSsung yon Chlor- wasserstoff in wasserfreiem Methanol bei einem Flu] yon 2 ml/min. Die ersten 5 m] des Eluats werden verworfen, die n~chsten 35 ml gesammelt. Die durch die absolut wasserfreie Gewinnung entstandenen Methylester werden nun gaschromatogra/#hisch bestimmt. Verwendet wurde dazu ein l~ & M-Modell 500-Geri~t mit Temperatur- programmierung sowie ein Loenco (Altadena, Calif.) D-204-TWH-W~rmeleitf~hig- keitsdetektor; die 120 • 0,65 em (~ulL ~ )-S~ule war mit 20~ Carbowax 20 M (7 g) auf 60--80 mesh Chromosorh P beschick$. Tri~gergas 100 ml He/rain, S~ulentempe- ratur 50~ bei einer Temperatur des Einspritzblocks yon 200 und 225~ Detektor- temperatur. Der Me~briickenstrom betrug 90 mA, die eingefiihrte Probenmenge 50 pd.

[1] Anal. Chem. 87, 380--382 (1965). Philip Morris Res. Center, Richmond, Va. (USA). -- [2] 0'K]~E~]~, A. E., and R. C. LI~S~R: Tobacco Sci. I I 73 (1958).

W. Cz~sz

3. A n a l y s e n m e t h o d e n a u f d e m G e b i e ~ e d e r P h a r m a z i e

Zur Ylikrobestimmung yon zweiwertigem ]~isen in pharmazeutisehen Zuberei- tungen, z.B. Sirup und Tabletten, bedienen sich M. Z. BAR~A~ und S. K. Sm~- ~ [1] der Reduktion yon Ammoniummolybdat in Gegenwart yon Orthophosphor- s~ure zu Molybd~nblau, dessen Intensit~ dann absorptiometrisch gemessen wird. Kohlenhydrate, auch reduzierende Zucker, wie Glucose, Fructose, Galaktose, Lactose uud Maltose, sowie die meisten wasscrlSslichen Vi~amine stSren nieht. ~ur L-Aseorbins~ure en~wickelt nach 10 rain langem Stehen eine schwach blaue F~r- bung und mu{~ daher vor der Reagenszugabe durch Schfi~teln der ProbelSsung mit Norit und Filtrieren entfernt werden. -- Ammoniummolybdatreagens. 5 g Ammonium- molybdat werden in 80 ml dest. Wasser gelSs~, mit 20 ml Orthophosphors~ure versetz~ und in einem braunen Gef~l~ aufbewahrt. -- Vorbereitung der Proben. Eine bekannte Sirupmenge wird mit dest.Wasser auf einen Eisen(II)-gehalt yon 100 bis 500 ~g/5 ml verdiinnt. 10 Tabletten werden in einer trockenen Reibschale fein pulverisiert und gemischt. Die einer Tablette entsprechende Menge, genau gewogen, wird mi~ 20 ml 140/0iger (v/v) Schwefels~ure digeriert, bis nut mehr ein geringer l~iicks~and ungel6s~ bleib~, und fil~rier~. Das Fil~er wird mit ungef~hr 10 ml der 14~ S~ure gewasehen. Filtrat und Wasehfliissigkei~ werden ebenso verdiinn~ wie Sirup. -- Eisen(II)-bestimmung. 5 ml der Probel6sung, welche 20--500 ~g Eisen(II) enthalten sollen, werden mit 5 ml Ammoniummolybdatreagens (siehe oben) oxydiert. Nach 5 min wird ~mter Beniitzung eines Gr'tinfilters yore Schwer-

29 Z. Anal. Chem.. Bd. 222

444 Berieht: SpezieUe analy~isehe Methoden

punkt 520 nm die Extinktion dieser LSsung gegen eine Mischung yon 5 ml dest. Wasser und 5 ml Ammoniummolybdatreagens gemessen. Die Eisen(II)-konzentra- tion wird einer Eiehknrve eatnommen, die sieh anf eine StammlSsung yon 0,2482 g krist. Eisen(II)-sulfat-heptahydrat in 100 ml l~ (v/v) Schwefelsi~ure bezieht und geringffigig vom Beersehen Gesetz ~bweieht. Die Sehwanknngen bei der Analyse yon Sirup und Tabletten maehten nicht mehr uls 10 bzw. 15~ aus, den Proben zugesetzte Eisen(II)-mengen wurden mit einem Fehler yon • 2 ~ wiedergefunden. [1] Microehem. J. 8, 6--11 (1964). Bioehem. Dept., Fae. Veter. Med., Cairo Univ., Giza (VAR). h. K o s ~

Eine allgemeine Betraehtung iiber die Standardisierung pharmazeutiseher Enzyme haben A. L~tlW~lCS mad R. RcYss~l [1] angestellt. Zur Standardisierung einer Enzymeinheit sollte nach den Vorschli~gen der I.U.B. diejenige Menge ~ngese- hen werden, die 1 Mikromol des SubstraCes in 1 rain umsetzt, wobei die Temperatnr 25~ betragen soil. Weitere Faktoren wie pI-I und Substratkonzentration sollten so gew~hlt werden, daI~ eine optimale Reuktion vorliegt. Die Enzymoberfl~ehe mul~ mit dem Substrat vollkommen abges~ttigt sein, so dal~ die Kinetik O. Ordmmg wird; sonst muB die Miehaelis-Konstante dieser Reaktion ermittelt werden. Die Aktivi- t~tsbestimmung erfolgt durch ~essmag der Anfangsgesehwindigkeiten der Reaktion. Unter spezifiseher Aktivit~t versteht man die Anzahl der internationalen Einheiten pro Milligr~mm Protein, die bei einem bekannten Molgewieh~ des Fermentes auch darauf bezogen werden kSnnen. Wechselzahl und Molekularaktivit~t (bei letzterer lnul~ die prosthetisehe Gruppe des kat~lytisehen Zentrums gemessen werden kSn- nen) werden definiert. Am Beispiel der Hyaluronidase mid an pharmazeutischen Proteinasen werden die Standardisierungen durchgeffihrt. Eine Standaxdisierung ist dann leieh~er, wenn kristallisierte Fermente mad spezifisehe tiemmstoffe vor]iegen, bleibt jedoeh immer noch abh~ngig yon der Reinheit der natiirliehen Substrate. Der Einflu~ yon Substrat ~uf die aktiven Haftstellen, sowie der EinfluB yon Effektoren auf die Reaktion werden angeffihrt. -- r i i r die Messung der Pal0~inaktivit~t kam ein reines kris~allines Fermentpri~parat zur Anwendlmg. Die Anf~ngsgesehwindig- keit der Re~ktion wurde dureh potentiometrische Titration mit 0,02 n Natronlauge verfolgt. I)er Ansatz enthielt 25 m~ole 1-Benzoyl-~rginin~thylester Ms Standard- substrat, 4,6 rng Pap~in, 0,005 in Cystein, 0,001 In _~DTA, 0,1 m ~atriumehlorid. Die Reaktion lief bei 35~ und pH 7,0 ab. Die Aktivit~t ist dabei im Anfang eine l%nktion der Substratkonzentration und der Fermentmenge. Zum Vergleich gegen- fiber dem St~ndardsubstrat wurden folgende Substr~te untersucht und vergliehen: Casein, Insulin, fl-Laetoglobulin, 1-Benzoyl-~rgin~thylester, Tosyl-argininmethyl- ester. Bei Anwendung yon Casein als Substrat treten bei der Aktiviti~tsbestimmung Sehwierigkeiten auf, die zu versehiedenen Aktivit~ten ffihren und auf verschiedene Aktivielalngen des Fermentes zurfiekzuffihren sind. [1] J. Pharm. Belg., N. S., 20, 11--50 (1965). Rijksuniv. Gent Lab. l%rmae. Chem. Fys. Biochem. (Belgien). U. G ] ~ ] ~ n T

Eine Wertbestimmung yon Radix Liquiritiae und dessen gMenisehen Zuberei- tungen bernht auf der Erfassung der spasmoly~iseh wirksamen Bestandteile: Liquiritin, dessen Aglukon Liquiritigenin lind d~s entspreehende Chalkon (2',4',4- Trioxychalkon). W. WEissm~ und J. BLOKE [1] besehreiben eine ~ethode, nach der die genunnten, fiir eine spasmolytische Wirkung in Betracht kommenden Substan- zen zun~ehst durch saure Hydrolyse s~mtlich in Liquiritigenin fibergeffihrt werden, das fiber eine organische Phase abgetrermt und in Anlehnung an K. M. Row~LL und D. H. WI~ITm~ [2] zum entsprechenden 4-Chromanol dutch K~liumborhydrid redu- ziert lind sehlieBlieh als tiefgefi~rbtes Chromanoloxoniumchlorid photometriseh