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4. Analyse yon biologisehem Material 75 Nach dem Zentrifugieren wird 1 ml tJ-berstand mit 2 ml diazotierter Sulfanils~ure (siehe unten) yon ~- 10~ gemischt und die Ex~inktion der LSsung fiir (I) sofort bei 510 nm, fiir (II) nach 10 min bei 450 nm gemessen. Die RShrchen ffir (III) und (IV) werden nur mit 1 ml Wasser versetzt. RShrchen (III) wird naeh 30 rain mit 2 ml Ehrlich's Reagens versetzt und 10 rain sparer zentrifugiert. Die optische Diehte des ~berstandes wird bei 450 nm gemessen. (IV) wird in gleieher Weise bestimmt, d~s nrspriingliche Eluat wird jedoeh ffir 1 Std mit Ure~se inkubiert, um st6renden Harn- stoff zu eliminieren. N~oh Zentrifugieren nnd Zusatz yon Ehrliehs Reagens wird die Extinktion bei 470 nm gemessen. Die Extinktionen sind im Bereioh 0--30 Mg, bzw. 0--10 ~g bei (IV), der Konzentration linear proportional. -- Diazo~ierte Sul]anil- s~iure. 1 ml 1 ~ Sulfanils~ure in 10~ Salzsgttre wird vor Gebrauch mit 1 ml 5 ~ Natrinm_uitritl6sung und 2 m110 ~ Natrinmcarbonatl6sung gemischt. -- Ehrlichs-Reagens. 1 ~ p-Dimethylaminobenzaldehyd wird in 50~ Essigs~ure gelSst. [1] Olin. Chim. Acta 11,263--267 (1965). Dept. Chem. P~thol., Kingston Group Lab., Kingston-upon-Thames (England). -- [2] WALS~, M. P. : J. 01in. Pathol. 7, 469 (1964). A. N I ~ Eine einfache 3Iethode zurBestimmung yon Pseudouridin im Ham teilen H. Rr~- ])~RK~C~T und J. F. RIN])~KN~C~r [1] mit. Dabei handelt es sich um eine verein- fachende Modifikation des Verfahrens yon H. RINDI~RKNEC]tT und V. M~_ [2], die im wesentlichen darin besteht, dab naeh der Entsalztmg die Auftrennung nicht s~ulen- sondern papierehromatographiseh erfolg% Die Hauptschritte sind: Ent- ionisieren einer Harnmenge, die 2 mg Kreatinin entspricht, mit Dowex 50X-8 und -3X-4; Eindampfen des Durelflaufes im Rotationsverdampfer; Aufnehmen des Riickstandes in 2 ml n Ammoniak; zweidimensionale Papierehromatographie an Whatman Nr. 1, zuerst mit 3-Methyl-l-pentyn-3-ol/3-Methyl-l-butyn-3-ol/2n Ammoniak (144: 6: 40,5), dann mit Isopropanol/Essigs~ure/Wasser (60: 30:10) ; bei UV-Bestralflung erseheinen maximal 5 Fleeken (Abbildung), yon denen einer Pseu- dottridin, ein ~nderer N-Methyl-2-pyridon-5-carbons~ureamid und 3 unbekannten Peptiden entsprechen; Elution des Fleckareals mit Glycinpufferl6sung yon pH 2 trod Photometrieren bei 262 nm. Einzelheiten und Berechntmg sind angegeben. [1] J. Lab. Olin. ivied. 65, 1034--1040 (1965). School Med., Univ. Los Angeles (USA). -- [2] J. Chromatog. 16, 407 (1964). E. Mt~LL~R, Wiirzbnrg Zur quantitativen Bestimmung yon Plasminogen und plasmin-hemmenden Stoffen (Antiplasminen) im Blutserum arbeRct A. I. GRIcJCX [1] die yon R. A. H]~I~BIC~, F.E. NeE und E. C. vo~ D]~B ttEIDE [2] bei Hunden ange- wendete Methode ffir die Untersuchung yon Menschenserum urn. ])as Verfahren zerf~llt auf Grtmd der ~berlegungen des Verf. in 3 Proben: A. au] Plasminogen (Pig) ohne vorhergehende Aktivierung, B. au/ Plg, C. au/ Antiplasmine (Ap). -- Reagentien siehe unten. -- Aus]iihrung. A. Man versetzt 0,2 ml frischgewonnenes Serum in einem Probierglas auf einem Wasserbad yon 45~ mit 0,2 ml Thrombin- 16sung (Thr), sofort danaoh mit einem Gemisch yon 0,1 ml Streptokinase (Str)- und 0,5 ml l~ibrinogeu (Fbg)-L6sung. Mit einer Laboratorinmsuhr stoppt man den Zeit- punkt vSlliger Lyse des Gerinnsels ab. Man hat diesen Vorgang alle 15 sec unter vorsichtigem Neigen des Probierglases kontrolliert. B. Man versetzt 0,2 ml Serum in einem l~robierglas mit 0,1 ml Str uncl bel~Bt es 4 rain bei Zimmertemperatur (~Aktivierung yon Plg). Dann ffigt man auf dem W~sserb~d bei 45 ~C 0,2 ml Thr und 0,5 ml Fbg hinzu, bringt die Uhr in Gang und bestimmt den Zeitpunkt der voll- kommenen Lyse des Gerinnsels. C. Man verfahrt wie unter B., nur h~lt man das Gemisch yon Serum und Str 40 min auf Zimmertemperatur zur Bindtmg des gebil-

Zur quantitativen Bestimmung von Plasminogen und plasmin-hemmenden Stoffen (Antiplasminen) im Blutserum

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Page 1: Zur quantitativen Bestimmung von Plasminogen und plasmin-hemmenden Stoffen (Antiplasminen) im Blutserum

4. Analyse yon biologisehem Material 75

Nach dem Zentrifugieren wird 1 ml tJ-berstand mit 2 ml diazotierter Sulfanils~ure (siehe unten) yon ~- 10~ gemischt und die Ex~inktion der LSsung fiir (I) sofort bei 510 nm, fiir (II) nach 10 min bei 450 nm gemessen. Die RShrchen ffir (III) und (IV) werden nur mit 1 ml Wasser versetzt. RShrchen (III) wird naeh 30 rain mit 2 ml Ehrlich's Reagens versetzt und 10 rain sparer zentrifugiert. Die optische Diehte des ~berstandes wird bei 450 nm gemessen. (IV) wird in gleieher Weise bestimmt, d~s nrspriingliche Eluat wird jedoeh ffir 1 Std mit Ure~se inkubiert, um st6renden Harn- stoff zu eliminieren. N~oh Zentrifugieren nnd Zusatz yon Ehrliehs Reagens wird die Extinktion bei 470 nm gemessen. Die Extinktionen sind im Bereioh 0--30 Mg, bzw. 0--10 ~g bei (IV), der Konzentration linear proportional. - - Diazo~ierte Sul]anil- s~iure. 1 ml 1 ~ Sulfanils~ure in 10~ Salzsgttre wird vor Gebrauch mit 1 ml 5 ~ Natrinm_uitritl6sung und 2 m110 ~ Natrinmcarbonatl6sung gemischt. -- Ehrlichs-Reagens. 1 ~ p-Dimethylaminobenzaldehyd wird in 50~ Essigs~ure gelSst.

[1] Olin. Chim. Acta 11,263--267 (1965). Dept. Chem. P~thol., Kingston Group Lab., Kingston-upon-Thames (England). -- [2] WALS~, M. P. : J . 01in. Pathol. 7, 469 (1964). A. N I ~

Eine einfache 3Iethode zurBestimmung yon Pseudouridin im Ham teilen H. Rr~- ])~RK~C~T und J . F. RIN])~KN~C~r [1] mit. Dabei handelt es sich um eine verein- fachende Modifikation des Verfahrens yon H. RINDI~RKNEC]tT und V. M~_ [2], die im wesentlichen darin besteht, dab naeh der Entsalztmg die Auftrennung nicht s~ulen- sondern papierehromatographiseh erfolg% Die Hauptschrit te sind: Ent- ionisieren einer Harnmenge, die 2 mg Kreatinin entspricht, mit Dowex 50X-8 und -3X-4; Eindampfen des Durelflaufes im Rotationsverdampfer; Aufnehmen des Riickstandes in 2 ml n Ammoniak; zweidimensionale Papierehromatographie an Whatman Nr. 1, zuerst mit 3-Methyl-l-pentyn-3-ol/3-Methyl-l-butyn-3-ol/2n Ammoniak (144: 6: 40,5), dann mit Isopropanol/Essigs~ure/Wasser (60: 30:10) ; bei UV-Bestralflung erseheinen maximal 5 Fleeken (Abbildung), yon denen einer Pseu- dottridin, ein ~nderer N-Methyl-2-pyridon-5-carbons~ureamid und 3 unbekannten Peptiden entsprechen; Elution des Fleckareals mit Glycinpufferl6sung yon pH 2 trod Photometrieren bei 262 nm. Einzelheiten und Berechntmg sind angegeben.

[1] J . Lab. Olin. ivied. 65, 1034--1040 (1965). School Med., Univ. Los Angeles (USA). - - [2] J. Chromatog. 16, 407 (1964). E. Mt~LL~R, Wiirzbnrg

Zur quantitativen Bestimmung yon Plasminogen und plasmin-hemmenden Stoffen (Antiplasminen) im Blutserum arbeRct A. I. GRIcJCX [1] die yon R. A. H]~I~BIC~, F . E . NeE und E. C. vo~ D]~B ttEIDE [2] bei Hunden ange- wendete Methode ffir die Untersuchung yon Menschenserum urn. ])as Verfahren zerf~llt auf Grtmd der ~berlegungen des Verf. in 3 Proben: A. au] Plasminogen (Pig) ohne vorhergehende Aktivierung, B. au/ Plg, C. au/ Antiplasmine (Ap). -- Reagentien siehe unten. -- Aus]iihrung. A. Man versetzt 0,2 ml frischgewonnenes Serum in einem Probierglas auf einem Wasserbad yon 45~ mit 0,2 ml Thrombin- 16sung (Thr), sofort danaoh mit einem Gemisch yon 0,1 ml Streptokinase (Str)- und 0,5 ml l~ibrinogeu (Fbg)-L6sung. Mit einer Laboratorinmsuhr stoppt man den Zeit- punkt vSlliger Lyse des Gerinnsels ab. Man hat diesen Vorgang alle 15 sec unter vorsichtigem Neigen des Probierglases kontrolliert. B. Man versetzt 0,2 ml Serum in einem l~robierglas mit 0,1 ml Str uncl bel~Bt es 4 rain bei Zimmertemperatur (~Akt ivierung yon Plg). Dann ffigt man auf dem W~sserb~d bei 45 ~ C 0,2 ml Thr und 0,5 ml Fbg hinzu, bringt die Uhr in Gang und bestimmt den Zeitpunkt der voll- kommenen Lyse des Gerinnsels. C. Man verfahrt wie unter B., nur h~lt man das Gemisch yon Serum und Str 40 min auf Zimmertemperatur zur Bindtmg des gebil-

Page 2: Zur quantitativen Bestimmung von Plasminogen und plasmin-hemmenden Stoffen (Antiplasminen) im Blutserum

76 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden

deten Plasmins (P1) durch die Ap. -- Klinische Ergebnisse werden im Original er- 6rtert und mit Tabellen und Beispielen belegt. Es werden Spezialtabellen zur Um- wandlung der Lysezeit in konventionelle fibrinolytisehe und antifibrinolytisehe Einheiten ausgearbeitet. Naeh der 1. Tabelle lassen sieh berechnen: 1. die Plg- ~Ienge im Serum; 2. die Bildungsgesehwindigkeit yon P1 (P1-Menge, die aus Plg naeh 4 min Bebrfitung mit Sir gebildet wurde) ; 3. Menge der Pl-hemmenden Stoffe (naeh der Menge der yon den Ap gebundenen fibrinolytisehen Einheiten des P1). Aus der 2. Tabelle, nach der die Ap bereehnet werden, geht die Verl~ngerung der Lysezeit bei der Probe auf Ap im Vergleich mit der Pig-Probe hervor, da bei ver- sehiedenen Plg-Konzentrationen, selbst bei gleieher Lysezeitverl~ngerung, die nach dieser Tabelle berechnete ~enge der Ap versehieden sein wird. -- t~eagentien. 1. Thr- L6sung, die 50 Einheiten (E)/ml (die Thr-Aktivit~t wird in Einheiten des Nationalen Gesundheitssehutzinstitutes der USA ausgedriiekt) enth~lt (20 mg Thr des Lenin- grader Bluttransfusionsinstitutes in 1 ml physiologischer KoehsalzlSsung). 2. Str- L6sung, 50000 E/ml. 3. O,6~ ~bg-L6sung (60 nag Fbg in 10 ml physiologischer KoehsalzlSsung). [1] Lab. Delo 11, Nr. 8, 484--488 (1965) [Russiseh]. Lehrst. d. therap. Hospitalsklinik d. IVied. Inst., Kiew (UdSSR). -- [2] Am. J. Physiol. 193, 283 (1958). P. H ~ s

Zur Bestimmung yon Aeetyleholinesterase im Liquor eerebrospinalis bei einigen Nervenkrankheiten wird yon O. F. GNocc~I, J. C. CAL~EI~A und L I~. Dt~ KANTOR [I] folgende Arbeitswelse vorgeschlagen: Man gibt in ein KSlbehen 5 ml einer Puffer- Indieator-LSsung [2], ffigt 0,5 ml des Liquors und 0,5 ml 15~ w~Brige Aeetyl- cholinhydroehloridlSsung zu, mischt gut nnd miBt sofort die Absorption (A1). Man l~gt bei 25~ genau 30 mill stehen und migt die neue Absorption (A2). Ein Blindwert mit Wasser wird durehgefiihrt und eine eventuell eintretende Hydrolyse des Acetyleholins korrigiert. Man bereehnet das Verh~ltnis A~/A~ und erh~lt die Aktivit~tseinheiten der Cholesterinase aus einer Eichkurve. -- Es warden Reihen- untersuchungen an Gesunden und Kranken durehgefiihrt. Bei Neurolues und Poly- neuritis waren die Werte deutlich erhSht. [1] Rev. Asoe. Bioquim. Argent. 29, 256--260 (1964). -- [2] C~AwAv, ft.: Amer. J. Clin. Pathol. 26, 946 (1956). I. P~Tz]~

Zur eolorimetrisehen Bestimmung der Glutamin-Oxalessigs~uretransaminase, die bereits friiher [1, 2] besehrieben wurde, haben A. L. BABSOI~ und G. E. PHILLIPS [3] jetzt eine Verbesserung empfohlen, die zur Stabilisieruug der F~rbung dient. Zu diesem Zweek wird durch Zugabe yon 0,02 n Salzs~ure der pIt-Wert der LSsung auf 2 her~bgedriiekt. Eine dabei festzustellende Farberhellung wird durch Zugabe yon dem nicht-ionogenen Detergens Tridecylalkohol aufgehoben. Die empfohlene Ver- diinnungslSsung, die an Stelle yon Wasser verwendet werden sell, besteht aus 1,7 ml konz. Salzs~ure, 5 ml Trideeylalkohol (kondensiert mit 6--10 Mol ~thylenoxid) und dest. Wasser auf 1 1. [1] BA~soN, A. L., P. O. S~APmo, P. A. WILLIES u. G. E. PmLr~ys: Clin. Chim. Acta 7, 199 (1962). -- [2] BxBSO~, A. L., u. P. O. SmtPIRO: Clin. Claim. Acta 8, 326 (1963). -- [3] Clin. Chem. 11, 533--534 (1965). Warner-Lambert Res. Inst., Morris Plains, N. J. (USA). U. G ~ R D ~

Eine vereinfachte Mikromethode zur Bestimmung der Leueinaminopeptidase im Serum besehreibt H. W ~ B ~ [1]. 0,02 ml Serum werden mit 2 ml Tris-Puffer- L-Leuein-~-Naphthylamid (siehe unten) 60 bzw. 30 mill bei pH 7,2 und 37 ~ C inkubiert. Bus w~hrend der Reaktion freigesetz~e ~-Naphthylamin wird dureh Zugabe yon 1 ml Echtrot B-LSsung (siehe unten) zu einem roten ~arbstoff gekuppelt, dessen Ex-