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1472 391. 0. Lietzenmayer: Berichtigung. (Eingegangen am 4. October; verl. in der Sitzung v. Brn. E. Salkowski.) In dem Bande 180 S. 282 der Annalen der Chemie habe ich die Resultate einer Priifung der neuen Darstellongsmethoden des Glycols mitgetheilt und dabei erwlihnt, dass es auch mir nicht gelungen sei, auf die von D e m o l e angegebene Weise solches zu erhalten. Unterdessen habe ich gelegentlich weitere Versuche angestdlt, mit Beriicksichtigung der inzwischen geniachten genaueren Angaben von D e m o l e , namlich Alkohol von 91 Gewichtsprocenten und ge- schmolzenes essigsaures Kaliurn dabei in Anwendung zu bringen und nun ebenso wie Biirnstein Glycol in der angegebenen Menge erhalten, was ich hiermit gern bezeuge. Erlangen, Universitiitslaboratorium, October 1876. 392. Hermann W. Vogel: Zur Spectroscopie der Blutfarbstoffe. (Eingeganeen am 6. Octbr.; verlesen in der Sitzuug von Hrn. E. Salkowski.) Aus Amerika zuriickgekehrt finde ich in No. 10, S. 833 dieser Berichte eine Notiz von Gange, betreffend meinen Artikel iiber die spectralanalytische Reaction auf Rlut (IX, Heft 8, p. 587), der mich zu einigen Bemerkungen veranlasst. Gan g e behauptet, ich hLtte seiner Arbeiten (Archie der Phar- macie IV B. 6. Heft) in einer Weise gedacht, ,,ah wenn er wesent- lic h e Unterscheidungsmerkmale zwischen alkalischem Indigo- und Blut- liisungen ubersehen hatte.' Vergeblich suche ich in meiner kurzen Arbeit nach einer einzigen Stelle, welche diese Behauptung G ange's rechtfertigen kiinnte. Die Schlussnotiz: ,da G iin ge verschiedene von mir erwahnte Reactionen nicht bespricht, so glaube ich, diese kurze Arbeit nicht von der Ver- Bffentlichung zuriickhalten zu diirfen" enthalt doch wahrlich nicht ent- fernt den Vorwurf des Uebersehens w e sent l i c h e r Unterscheidungs- merkmale. Hr. G a n .g e legt ferner in seiner Erwiderung besonderen Werth darauf, dass er bei Vergleichung von Blut und Indigotliissigkeit absichtlich das Kochen mit Kali vermieden habe, weil dadurch die Purpurinschwefelsaure zerstiirt wiirde. Diese Zerstiirung erscheint mir aber gerade wiinschenswerth, denn der ganze Zweck nieiner Arbeit war nur, zu zeigen, wie man sich bei spectralanalytischer Untersuchuqg indiggefarbter Zeuge auf Blut vor Verwechselungen von Blut und der ahnlich reagireuden Purpurinschwefelsaure hiiten kijnne und da ist eine Reaction, wie die gedachte, wo der stiirende HBrper

Zur Spectroscopie der Blutfarbstoffe

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Page 1: Zur Spectroscopie der Blutfarbstoffe

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391. 0. Lietzenmayer: Berichtigung. (Eingegangen am 4. October; verl. in der Sitzung v. Brn. E. Salkowski.)

In dem Bande 180 S. 282 der Annalen der Chemie habe ich die Resultate einer Priifung der neuen Darstellongsmethoden des Glycols mitgetheilt und dabei erwlihnt, dass es auch mir nicht gelungen sei, auf die von D e m o l e angegebene Weise solches zu erhalten.

Unterdessen habe ich gelegentlich weitere Versuche angestdlt, mit Beriicksichtigung der inzwischen geniachten genaueren Angaben von D e m o l e , namlich Alkohol von 91 Gewichtsprocenten und ge- schmolzenes essigsaures Kaliurn dabei in Anwendung zu bringen und nun ebenso wie B i i r n s t e i n Glycol in der angegebenen Menge erhalten, was ich hiermit gern bezeuge.

E r l a n g e n , Universitiitslaboratorium, October 1876.

392. Hermann W. Voge l : Zur Spectroscopie der Blutfarbstoffe. (Eingeganeen am 6. Octbr.; verlesen in der Sitzuug von Hrn. E. Sa lkowski . )

Aus Amerika zuriickgekehrt finde ich in No. 10, S. 833 dieser Berichte eine Notiz von Gange , betreffend meinen Artikel iiber die spectralanalytische Reaction auf Rlut (IX, Heft 8, p. 587), der mich zu einigen Bemerkungen veranlasst.

G a n g e behauptet, ich hLtte seiner Arbeiten (Archie der Phar- macie I V B. 6. Heft) in einer Weise gedacht, ,,ah wenn er w e s e n t - l ic h e Unterscheidungsmerkmale zwischen alkalischem Indigo- und Blut- liisungen ubersehen hatte.'

Vergeblich suche ich in meiner kurzen Arbeit nach einer einzigen Stelle, welche diese Behauptung G a n g e ' s rechtfertigen kiinnte. Die Schlussnotiz: ,da G iin g e verschiedene von mir erwahnte Reactionen nicht bespricht, so glaube ich, diese kurze Arbeit nicht von der Ver- Bffentlichung zuriickhalten zu diirfen" enthalt doch wahrlich nicht ent- fernt den Vorwurf des Uebersehens w e s e n t l i c h e r Unterscheidungs- merkmale.

Hr. G a n .g e legt ferner in seiner Erwiderung besonderen Werth darauf, dass er bei Vergleichung von Blut und Indigotliissigkeit absichtlich das Kochen mit Kali vermieden habe, weil dadurch die Purpurinschwefelsaure zerstiirt wiirde. Diese Zerstiirung erscheint mir aber gerade wiinschenswerth, denn der ganze Zweck nieiner Arbeit war nur, zu zeigen, wie man sich bei spectralanalytischer Untersuchuqg indiggefarbter Zeuge auf Blut vor Verwechselungen von Blut und der ahnlich reagireuden Purpurinschwefelsaure hiiten kijnne und da ist eine Reaction, wie die gedachte, wo der stiirende HBrper

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zerstiirt wird, ohne der Reaction des anderen zu schaden, von groe- sem Werthe.

Ferner enthalt G a n g e ' s Arbeit einen ganz bestimmten unzwei- deutigen Vorwurf gegen mich. Er behauptet, ich s e i i m I r r t h u m in Bezug auf das spectroskopische Verhalteri des Sauerstoff haematin- alkalis, wie ich es in Curve 2 und 3 meiner Arbeit S. 588 ausgefiihrt habe.

G a n g e sagt jedoch gar nicht, worin mein angeblicher Irrthum bestehe, im Gegentheil, e r erkennt die von mir a. a. 0. in Curve 2 und 3 gezeichneten Spectren ganz ausdriicklich als existirend an. Er bemerkt nur , die Ursache der Entstehung des Spectrums 3 sei ,wie- der das kngere Kochen'. Ich erblicke darin keinen Vorwurf und keinen Irrthum and bemerke nur, dass bei Gegenwart von wenig Blut und concentrirter Lauge, wie ich sie anwandte (sp. G . 1 , 4) das Spec- trum 3 schon nach m a s s i g e m E r w a r m e n und Abkiihlen zum Vor- schein kommt.

B e r l i n , Ende September 1876.

393. Christian Gottig: Ueber zwei Aethyl-Derivate der Salicylsaure.

(Eingegdngen am 5. October; verl. i n d. Sitzung vou Hrn. E. S a l k o w s k i . )

Bei einer auf giitigen Vorschlag des Hrn. L a d e n b u r g be- gonnenen Arbeit ist es mir gelungen in nachstehender Weise die

beiden Aethylather der Salicylsaure C, H, . c2 H, und O H

0% H, H 4 ICO . OC,H,

darzustellen. Den letzteren Salicyisaurediathylathcr , welcher bisher - so vie1 ich weiss - nicht bekannt war, habe ieh auf seine chemi- schen und physikalischen Eigenschaften naher gepruft.

1. S ali c y 1s a u r e m o no a t h y 1 I t h e r. Zur Darstellung von Salicylsauremonoathylather, welcher bekannt-

lich frtiher durch Destillation von Salicylsaure, Alkohol und Schwefel- saure gewonnen wurde, leitete ich Salzsauregas in eine alkoholische LSsung von Salicylsaure, so lange dasselbe noch absorbirt wurde. - Auf Zusatz von Wasser schied sich ein Oel aus, welches mit Kalium- carbonatlasung gewaschen und sodann getrocknet wurde. Bei der Destillation ging es der Hauptsache nach zwischen 226-228O C. 6ber.l)

1) C ahours giebt den Siedepunkt des Salicyla&ureathyliithers zu 2250, B a l y zu 229O,5 an.