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1682 rer Seite beobachtet und beschrieben worden ist,') miichten wir an dieser Stelle nur noch hinzufiigen, dass wir die Salze Ag . C, HBr,O, und Ba . (C, HBr,0,)2 . H,O dargrstellt haben. gesetzt 2). Die Untersuchung der tetrasubstituirten Propionsiiuren wird fort- 316. H. B. H i l l : Znr Strnktur der disnbstitnirten Acryleauren. (Eingegmgen nm 11. Juli; verlesen in der Sitzung von Rrn. A. Pinner.) Fiir die disubstituirten Acrylsiiuren eind nur folgende Formeln denkbar : 3 CXH 1. 2. 3. 4. 6. CX, H CH=az c x-;. #I ! CXH ! CH EX C =:= cx:, ! COOH COOH COOH COOH COOH Dass die zweite Formel den aus der Mueochlor- und Mucobrom- slure dargestellten Sauren nicht zukommen kann , wird durch die Bildung von zwei verschiedenen Dichlordibrompropionsaureu, durch die Anlagerung von Brom an die Dichloracrylsaure und von Chlor an die Dibromlrcrylsiiure bewiesen. Andrrerseits werden durch die Beziehungen der Dibromacrylsiiure zu zwei verwhiedenen Tribrom- propioneiiuren die Formeln 3, 4 und 5 ebenfalls auegeachlossen. Diese Dibromacrylsaure wird namlich aus der bei 93O schmelzenden Tribrompropioneaure durch Bromwasserstoffabspaltuog gebildet und geht beim Erhitzen mit bei Oo gesiittigter Bromwasserstoffsaure in eine verschiedene, bei 11 80 schmelzende Tribrornpropionsiiure 3, fiber. Es bleibt aber fiir die fraglichen disubstituirten Acrylsauren nur die erste Formel iibrig. Obwobl ich an der Verschiedenheit der aus Chloralid and aus Mucochlorsiiure dargestellten DichloracrylsHuren kaum zweifeln konnte, 1) Diese Berichte XIV, 996. 3) Es ist mir unbegreiflicb, wie die Herren Manthner und S u i d a sich be- rechtigt fUhlen konnten, die Unterauchung der von ihnen dargestellten Dibromacrpl- slnre fortzusetzen, nachdem sie die Identiat derselben mit der von 0. B. Jackson und mir beschriebenen SPure bewiesen zu baben glaubten. Ich miichte die ge- nannten Herren aucl darauf aufmerkaam machen, dasa ich die von ibnen berchriebene TribromacrylsUure scbon vor zwei Jahren, freilich anf andere Weise, dargestellt habe (diese Berichte XII, 660), und dass die Besultate einer nllheren Untersuchung derselben von C. F. X a b e r y in den Proceedings of the American Academy (XVI, 216) zu finden eind. 3) Diem SUure wird jetzt in diesem Laborcrtorium naher untersucht.

Zur Struktur der disubstituirten Acrylsäuren

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Page 1: Zur Struktur der disubstituirten Acrylsäuren

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rer Seite beobachtet und beschrieben worden ist,') miichten wir a n dieser Stelle nur noch hinzufiigen, dass wir die Salze

A g . C, HBr,O, und Ba . (C, HBr,0,)2 . H,O dargrstellt haben.

gesetzt 2).

Die Untersuchung der tetrasubstituirten Propionsiiuren wird fort-

316. H. B. Hi l l : Znr Strnktur der disnbstitnirten Acryleauren. (Eingegmgen nm 11. Juli; verlesen in der Sitzung von Rrn. A. P inner . )

Fiir die disubstituirten Acrylsiiuren eind nur folgende Formeln denkbar :

3 CXH 1. 2. 3. 4. 6.

CX, H CH=az c x-;. #I !

CXH !

CH E X C =:= cx:, !

C O O H C O O H COOH COOH COOH Dass die zweite Formel den aus der Mueochlor- und Mucobrom-

s lure dargestellten Sauren nicht zukommen kann , wird durch die Bildung von zwei verschiedenen Dichlordibrompropionsaureu, durch die Anlagerung von Brom a n die Dichloracrylsaure und von Chlor an die Dibromlrcrylsiiure bewiesen. Andrrerseits werden durch die Beziehungen der Dibromacrylsiiure zu zwei verwhiedenen Tribrom- propioneiiuren die Formeln 3, 4 und 5 ebenfalls auegeachlossen. Diese Dibromacrylsaure wird namlich aus der bei 93O schmelzenden Tribrompropioneaure durch Bromwasserstoffabspaltuog gebildet und geht beim Erhitzen mit bei Oo gesiittigter Bromwasserstoffsaure in eine verschiedene, bei 11 8 0 schmelzende Tribrornpropionsiiure 3, fiber. Es bleibt aber fiir die fraglichen disubstituirten Acrylsauren nur die erste Formel iibrig.

Obwobl ich an der Verschiedenheit der aus Chloralid and aus Mucochlorsiiure dargestellten DichloracrylsHuren kaum zweifeln konnte,

1) Diese Berichte XIV, 996. 3) Es ist mir unbegreiflicb, wie die Herren Manthner und S u i d a sich be-

rechtigt fUhlen konnten, die Unterauchung der von ihnen dargestellten Dibromacrpl- slnre fortzusetzen, nachdem sie die Ident ia t derselben mit der von 0. B. J a c k s o n und mir beschriebenen SPure bewiesen zu baben glaubten. Ich miichte die ge- nannten Herren auc l darauf aufmerkaam machen, dasa ich die von ibnen berchriebene TribromacrylsUure scbon vor zwei Jahren, freilich anf andere Weise, dargestellt habe (diese Berichte XII, 660), und dass die Besultate einer nllheren Untersuchung derselben von C. F. X a b e r y in den Proceedings of the American Academy (XVI, 216) zu finden eind.

3) Diem SUure wird jetzt in diesem Laborcrtorium naher untersucht.

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suchte ich doch einen uoch strengereri Beweis dieser Verschiedenheit durch die Darstellung YOU messbaren Krystallen der letzteren Siiure zu ermoglichen. Solche Krystalle habe ich auch durch langsamer Abkiihleri einer warmen, etwas verdiinuteu Losung in Chloroform erhalten. Eine Messung dieser Krystalle, welche ich der Freundlich- keit des Hrn. W. H. M e l v i l l e verdatike, zeigte, dass sie zwar den] monokliiien System angehoren, von der Siiure von W a l l a c h jedoch ganz verschieden siud.

Es ist also einleuchtend, dass in einer der in Betracht kommeuden Reaktionen eine Molekularumlagerung eingetreteii ist. Obschon in diesem Falle eine solche Umlagerung durch die Einwirkung von Halogenen und Haloidsaureu ohue Zweifel hervorgebracht werden kanu, so diirfte mau doch die Moglichkeit derselbeu unter den Be- dingungen, bei welchen die Reduktion des Chloralids stattfindet, auch nicht ale ausgeschlossen betracbteo. In dieser Beziehung mochte ich nur bemerken, dass die Dichloracrylsiiure von W a l l a c h der Dihrom- acrylsaure von F i t t i g und P e t r i , welche, wie ich nachgewieseu babe, I ) sich aus der Brompropiolsiiure durch Bromwassereto5au- lagerung leicht erhalten Itisst, in manchen Beziehungea auffallend Zihnlich ist.

Wenu auch der Schluss, dasr, die Formel CX, == C H . COOH den beiden aus der Mucochlor - resp. Mucobromsaure dargestellten Siiuren angehort, kaum vermeidlich ersctieint, so werde icb doch einen direkteren Beweis dafiir zu briugen versucben.

Harward College, C a m b r i d g e , den 3. J u n i 1881.

317. 0. Heese: Ueber Cinchamidin. (Eingegangen am 13. Juli.)

Aus der wiissrigen Mutterlauge, welche bei der Reinigung des Homocinchonidinsulfats resultirte, habe ich ein neues Alkaloi'd ab- scheiden konnen, das im Folgr?den unter dem Namen C i n c h a m i d i n niiher beschrieben werden soil. Die in dieser Mutterlauge enthaltenen Akaloi'de wurden euniichst mit Ammoniak niedergeschlagen und dtlnn wiederholt BUS kochendem Alkohol umkrystallisirt, hierauf in iiber- ecbiissiger Salzcraure geliist und mit neutralem Natriumtartrat fraktio- nirt gefiillt. Dabei stieg der Schmelzpunkt der niederfallenden Basen von 2050 aaf 215O. Die letzten ausfallenden Partieen bestanden inr Wesentlichen aus Cinchamidin, allerdings gemischt mit einer andern basischen Substanz, deren Beseitigung mir anfangs vie1 Schwierigkeiten

1) Dieee Berichte XfI, 660.