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16 Winkler: Zur ~echnisch-chemischen Gasanalyse. Die zweite Fi~llung hat grade den Zweck, den Niederschlag chemisch rein zu erhalten. Es kann daher unm~iglich meine Meinung sein, dass derselbe verunreinigt sein mtisse, ~enn richtige Resultate erhalten wer- den sollen. b~ach mtindlicher Mittheilung des Herrn Prof. M i~ r e k e r soll der im Eingang citirte Ausspruch cdie Verunreinigung des Niederschlags ist jed0ch nach H ei n t z gradezu nothwendig, wenn richtige Resultate er- halten~werden sollen>, nnr Bezug haben auf die erste F~llung. Es soll damit gesagt sein, es sei die ¥erunreinigung des ersten Niederschlages nothwendig, damit die zweite F~illung eine vollkommene werde. Auch diese Auffassung, welche indessen schwerlich jemand aus dem Wortlaut der betreffenden Stelle dtirfte entnehmen k(innen, kann ieh nicht mit meiner Meinung identificiren. Es wtirde daraus folgen, dass, wenn einmal bei der ersten F~llung durch irgend welchen Umstand die Ver- unreinigung des Niederschlages mit basiseh schwefelsaurer Magnesia nicht zu Stande gekorffmen w~re, dig Bestimmung der Phosphorsaure ungenau werden mtisste. Dass dies nicht geschehe, vermeide ieh "delmehr durch unvollkommenes Afiswaschen des ersten Niederschlages. Es versteht sich yon selbst, dass, wenn nun yon mehreren Seiten fibereinstimmend nachgewiesen ist, dass bei Anwendung yon Chlormagne- siummixtur zur Fallung der Phosphorsaure der mit Ammoniakwasser ebea gut ausgewasehene ~qiederschlag chemisch rein ist, die zweite Fiillung wenigstens dana entbehrt werden kann, wenn in der die Phosphorsiiure enthaltenden L(isung keine Schwefelsaure enthalten ist. Wi~re dies der Fall, so dtirfte die nochmalige Fi~llung nicht unterlassen werden. Halle, den 9. December 1873. Zur technisch-chemischen G~sanalyse. Von Dr. Clemens Winkler~ ~" Professor an der K~nigl. Bergaeademle Freiberg, In dieser Zeitschrift, 12, 290 bespricht F. M ohr in K~irze : den yon mir angegebenen Apparat zur technisch-chemischen Gasanalyse and sehl~gt vor, die an demselben befindlichen Glash~ihne dureh Kant-

Zur technisch-chemischen Gasanalyse

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16 Winkler: Zur ~echnisch-chemischen Gasanalyse.

Die zweite Fi~llung hat grade den Zweck, den Niederschlag chemisch rein zu erhalten. Es kann daher unm~iglich meine Meinung sein, dass derselbe verunreinigt sein mtisse, ~enn richtige Resultate erhalten wer- den sollen.

b~ach mtindlicher Mittheilung des Herrn Prof. M i~ r e k e r soll der im Eingang citirte Ausspruch cdie Verunreinigung des Niederschlags ist jed0ch nach H ei n t z gradezu nothwendig, wenn richtige Resultate er- halten~werden sollen>, nnr Bezug haben auf die erste F~llung. Es soll damit gesagt sein, es sei die ¥erunreinigung des ersten Niederschlages nothwendig, damit die zweite F~illung eine vollkommene werde.

Auch diese Auffassung, welche indessen schwerlich jemand aus dem Wortlaut der betreffenden Stelle dtirfte entnehmen k(innen, kann ieh nicht mit meiner Meinung identificiren. Es wtirde daraus folgen, dass, wenn einmal bei der ersten F~llung durch irgend welchen Umstand die Ver- unreinigung des Niederschlages mit basiseh schwefelsaurer Magnesia nicht zu Stande gekorffmen w~re, dig Bestimmung der Phosphorsaure ungenau werden mtisste. Dass dies nicht geschehe, vermeide ieh "delmehr durch unvollkommenes Afiswaschen des ersten Niederschlages.

Es versteht sich yon selbst, dass, wenn nun yon mehreren Seiten fibereinstimmend nachgewiesen ist, dass bei Anwendung yon Chlormagne- siummixtur zur Fallung der Phosphorsaure der mit Ammoniakwasser ebea gut ausgewasehene ~qiederschlag chemisch rein ist, die zweite Fiillung wenigstens dana entbehrt werden kann, wenn in der die Phosphorsiiure enthaltenden L(isung keine Schwefelsaure enthalten i s t . Wi~re dies der Fall, so dtirfte die nochmalige Fi~llung nicht unterlassen werden.

H a l l e , den 9. December 1873.

Zur technisch-chemischen G~sanalyse. Von

Dr. Clemens Winkler~ ~" Professor an der K~nigl. Bergaeademle Freiberg,

In dieser Zeitschrift, 12, 290 bespricht F. M o h r in K~irze : den yon mir angegebenen Apparat zur technisch-chemischen Gasanalyse and sehl~gt vor, die an demselben befindlichen Glash~ihne dureh Kant-

Winkler: Zur technisch-chemischen Gasanalyse, 17

schukverbindungen und quetscbh~hne zu ersetzen, um dadurch die Zer- brechlichkeit und-Kostspieligkeit des Apparates zu verminderm

Ich begrfisse jeden ¥orschlag mit lebhafter Freude, der sich auf die Yereinfachung gedachten Apparates bezieht, da ich gem ein recht prak- tisches, billiges, allgemeiner Anwendung fi~higes Instrument daraus her- gestellt sehen mSchte, und doppelt werthvoll erscheint es mir, wenn ~Iiinner, ~vie der verdienstvolle SchSpfer tier Maassanalyse, in dieser ~Richtung verbessernd eingreifen.

Ich darf jedoch nieht unterlassen, zu bemerken, dass auch mein ur- sprfingliches Absehen auf die Anbringung yon Quetschhiihnen gerichtet ~var, dass ich reich schliesslich aber aus verschiedeneu Grfinden bewogen fund, gl~serne Hi,hue zu wiihlen.

Die Construction, welche ich anf~nglich gedachtem Apparate gab, war" tier neuerdings yon ~ o h r vorgeschlagenen sehr iihnlieh und l~sst sieh an der yon ihm gegebenen Skizze erliiutern. (Vergl. Bd. 12 Fig. 1 auf Tafel III.)

Die EinftltlrShre B butte nur e i n e n Riihrenansatz, welcher den Quetschhahn 4 trug; die MessrShre war oben durch den Quetschhahn 1 gesehlossen. Die Verbindung beider R~hren erfolgte durch ein kleines

15 Stfick Glasrohr yon c Form, fiber dessen drei Enden Kautschuk-

schl~uche geschoben waren. Die Enden a und c waren durch Quetsch- h~hne verschliessbar u n d e s stand a mit der MessrShre A, b mR tier Einffillriihre B in Verbindung, wahrend e die Communication mit der ~ussern ~Luft vermittelte. Statt des Glasrohrs mit Kautschukansi~tzen hi~tte man zweckm~tssiger gleich ein [-fSrmiges Kautschukrohr einschalten kSnnen. Der Quetschhahn bei a entsprach dem Hahn 2, derjenige bei c dem Hahn 3 der M ohr ' schen Construction.

In solcher Weise stellte ich mir mit Htilfe einer gewShnlichen, oben durch einen durchbohrten Kautschukpfropfen geschlossenen Bfirette den ersten Apparat z ur technisch-chemischen Gasaualyse her. Beim Arbeiten damit machten sich aber folgende Uebelstiiude bemerkbar:

1) Zwischen den Hithnen 2 and 3 blieb stets ein sch~dlicher Raum. 2) Der Abstand zwischen Quetschhahn 1 und 2 war nicht immer

derselbe und das zur Untersuchung verwendete Gasquantum entsprach niemals genau dem Iuhalt der MessrOhre.

3) Die Absorption kleiner Gasmengen liess sich nicht ablesen, well der Kautschukschlauch den untersten Theft der Graduirung bedeckte.

F r e s e n i u s . Zei~schri~. XIII. Jahrgang .

18 Buchanan: Ueber einen Apparat~ zur Gasanalyse.

4) Das Arbeiten rait alkalisehen L6sungen griff die Kautschukver~ bindungen etwas an und raachte sic so sehlilpfrig~ dass. sic beim Oeffnea odor Schliessen der Quetschhahne zuweilen vom Glase abru~schten.

5) Bei lebhaft erfolgenden Absorptionen, z. B. derjenigen yon Kohlen~ s~ure, welche naeh- dora Wenden des Apparates die Entstehung ~ines Vacuums innerhalb der MessrShre zur Folge haben, liess sich Quetsch- hahn 2 nicht, odor nur schwierig wieder 6ffnen, weil die W~nde des Kautsehukschlauchs unter dem Einfluss des atraosph~rischen Drucks fest aneinander gepresst blieben.

Diese Er~hrungen bestiramten raich zur Anbringung yon Glash~hnen~ welche allerdings den Apparat theurer, and zerbreohlicher raachen, aber ein genaues und sicheres Arbeiten gestatten. Wenn man die Reinigung des Apparates auf die Weise vornimrat, dass man nach vollendeter Absorption die gesaramte Fl~issigkeit dnrcb den Hahn 4 (in meiner Abhandlung diese Zeitsehrift 12, 78 Fig. 1. Hahn c) abfliessen l~tsst, sodann die Kaut- schukverbindung zwischen den R6hren A und B 15st und nun bei ge- 6ffneten H~hnen einen Strom fliessenden Wassers durch jede R0hre fiihrt, wobei die R0hren ira Stativ verbleiben k0nnen, so ist ein Zerbrechen nur schwer raSglich und mir ist, trotz vielf~Itiger Benutzung, nie ein Apparat zu Brnch gegangen.

Imraerhin bleibt die Abwerfung der den Apparat sehr verthenernden Glash~hne w~inschenswerth, sobald sic sich erreichen lasst, ohne die Ge- nauigkeit des Arbeitens rait dora Apparate zu beeintr~chtigen, und ieh ~,iederhole noehraals, dass man jeden in dieser Beziehung geraachten ¥orschlag ira Iuteresse der Sache willkoramen heissen muss.

Ueber e i n e n A p p a r a t zur Gasanalyse .*)

Von

J. Y. Buchanan, Chemiker an Bord des kgl. englischen Schiffes .Oha l l enge r '~.

(Hierzu Fig. 1--~ auf Tar. I).

Eine sehr w~chtige Aufgabe bei der cheraischen Erforschung des Oceans bildet die Bestimmung der in dam Seewasser anfgelSsten Gase.

*) Aus dem Philosophical Mag'azino yore Verfasscr mitgetheilt; aus dem Englischen iibersetzt yon der Redaction.