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316 Bericht: Spezielle analytische Methoden. i. Bis zu welcher Stummellänge geraucht werden muss (er schlägt l½ cm vor). 2. Bei welchem Feuchtigkeitsgehalt der Tabak zu verrauchen ist (vorgeschlagen il %). 3. Wie viel Tabak je Zentimeter Länge in der Zigarette, bezw. Zigarre vorhanden sein mnss, also eine 1%stsetzung der Stopfung. 4. Die mit der Stoppuhr festzustellende Zeitdauer, in der die Tabake verraucht werden. Zum letzten Punkt bemerkt Brauer, dass in der Regel von ihm für Zigaretten ein Rauchen von 5--6 Minuten, für Zigarren ein solches von 30--40 Minuten und für Pfeifen bei t0 g Tabak ein l~auehen von 40--45 Minuten angewendet wurde. Ausserdem hat sieh Brauer auch mit der Untersuchung solcher Tabake befasst, bei denen eine Bindung des Nicotins mit Kieselwolfram- säure, Phosphormolybdänsäure usw. stattgefunden hatte. Bei solchen Tabaken fand er im Rauch ohne Bindemittcl 0,22% und mit Binde- mitteln 0,09 %. Da nun die Ansiehten, wieviel von dem Nicotin überhaupt in den Rauch übergeht, recht verschieden sind (Pfyl und Schmitt geben an, dass nur 30 % übergehen, während J. Tillmans 1) dafür 80 ~/o annimmt), so müsste auf diesem Gebiete noch viel gearbeitet werden, um eine richtige Normung dafür aufstellen zu können. Ob es möglich ist, wirklich nicotinarme Tabaksorten durch besondere Behandlung zu erzeugen, ohne dass das Aroma des Tabaks darunter leidet, bleibt eine offene Frage, denn ebenso wie beim coffeinfreien Kaffee wird dann der Konsument seine Ansprüche in dieser Beziehung herabsetzen müssen. Zu der obigen Arbeit gibt A. tteiduschka ~) noch einige Erl/iuter- ungen, die von allgemeinem Interesse sein dürften, tteiduschka hält o eine jede Abänderung der Methode von Pfyl und Schmitt für durchaus unzweckmäßig, vor allem ist der Toluolzusatz zur Erzielung eines scharfen Umschlages durchaus notwendig, ebenso wie die Ausführung der Pikrat- und Jodeosinzahl, weiche gerade durch ihre Übereinstimmung den Beweis liefern, dass nur Nieotin vorliegt. Was die vorgeschlagene Normung anbelangt, so wird auf die früheren ausführlichen Arbeiten von A. Heiduschka und 1% Muth a) hingewiesen, deren Angaben hin- reichendes Material zu diesen Fragen liefern. Betreffs der Grenzzahlen tritt Heiduschka dafür ein, bei denselben an dem Verhältnis normal zu alkaloidarm zu alkaloidfrei festzuhalten und dieselbe Grenze wie beim Kaffee (coffeinarm 0,2 ~o, coffeinfrei 0,08 ~o) zu setzen, da Zi- garettentabak fast denselben Alkaloidgehalt besitzt und hier auch noch die stärkere physiologisehe Wirkung des INTicotinsin Betracht zu ziehen ist. W. Dehio. Zur Trennung der festen und flüssigen l~ettsäuren hat J. Großfeld 4) eine neue Ausführung der Bleisalzmethode ausgearbeitet. Die bisher übliche Trennungsmethode der festen und flüssigen tPettsäure, die 1) Lehrbuch der Lebensmittelehemie, S. 272 (1927). -- 2) Pharm. Zentralhalle 71, 305 (1930). _ 3) Vergl. diese Ztsehrft. 82, 96 (1930). -- 4) Chem. l/msehau d. Fette, Ole, Wachse, Harze 37, 3, 23 (1930).

Zur Trennung der festen und flüssigen Fettsäuren

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316 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

i. Bis zu welcher Stummellänge geraucht werden muss (er schlägt l ½ cm vor).

2. Bei welchem Feuchtigkeitsgehalt der Tabak zu verrauchen ist (vorgeschlagen i l %).

3. Wie viel Tabak je Zentimeter Länge in der Zigarette, bezw. Zigarre vorhanden sein mnss, also eine 1%stsetzung der Stopfung.

4. Die mit der Stoppuhr festzustellende Zeitdauer, in der die Tabake verraucht werden.

Zum letzten Punkt bemerkt B r a u e r , dass in der Regel von ihm für Zigaretten ein Rauchen von 5- -6 Minuten, für Zigarren ein solches von 30--40 Minuten und für Pfeifen bei t0 g Tabak ein l~auehen von 40--45 Minuten angewendet wurde.

Ausserdem hat s ieh B r a u e r auch mit der Untersuchung solcher Tabake befasst, bei denen eine Bindung des Nicotins mit Kieselwolfram- säure, Phosphormolybdänsäure usw. stattgefunden hatte. B e i solchen Tabaken fand er im Rauch o h n e Bindemittcl 0 ,22% und m i t Binde- mitteln 0,09 %. Da nun die Ansiehten, wieviel von dem Nicotin überhaupt in den Rauch übergeht, recht verschieden sind ( P f y l und S c h m i t t geben an, dass nur 30 % übergehen, während J. T i l l m a n s 1) dafür 80 ~/o annimmt), so müsste auf diesem Gebiete noch viel gearbeitet werden, um eine richtige Normung dafür aufstellen zu können. Ob es möglich ist, wirklich nicotinarme Tabaksorten durch besondere Behandlung zu erzeugen, ohne dass das Aroma des Tabaks darunter leidet, bleibt eine offene Frage, denn ebenso wie beim coffeinfreien Kaffee wird dann der Konsument seine Ansprüche in dieser Beziehung herabsetzen müssen.

Zu der obigen Arbeit gibt A. t t e i d u s c h k a ~) noch einige Erl/iuter- ungen, die von allgemeinem Interesse sein dürften, t t e i d u s c h k a hält

o eine jede Abänderung der Methode von P f y l und S c h m i t t für durchaus unzweckmäßig, vor allem ist der Toluolzusatz zur Erzielung eines scharfen Umschlages durchaus notwendig, ebenso wie die Ausführung der Pikrat- und Jodeosinzahl, weiche gerade durch ihre Übereinstimmung den Beweis liefern, dass nur Nieotin vorliegt. Was die vorgeschlagene Normung anbelangt, so wird auf die früheren ausführlichen Arbeiten von A. H e i d u s c h k a und 1% M u t h a) hingewiesen, deren Angaben hin- reichendes Material zu diesen Fragen liefern. Betreffs der Grenzzahlen t r i t t H e i d u s c h k a dafür ein, bei denselben an dem Verhältnis normal zu alkaloidarm zu alkaloidfrei festzuhalten und dieselbe Grenze wie beim Kaffee (coffeinarm 0,2 ~o, coffeinfrei 0,08 ~o) zu setzen, da Zi- gare t tentabak fast denselben Alkaloidgehalt besitzt und hier auch noch die stärkere physiologisehe Wirkung des INTicotins in Betracht zu ziehen ist.

W. D e h i o . Zur Trennung der festen und flüssigen l~ettsäuren hat J. G r o ß f e l d 4)

eine neue Ausführung der Bleisalzmethode ausgearbeitet. Die bisher übliche Trennungsmethode der festen und flüssigen tPettsäure, die

1) Lehrbuch der Lebensmittelehemie, S. 272 (1927). -- 2) Pharm. Zentralhalle 71, 305 (1930). _ 3) Vergl. diese Ztsehrft. 82, 96 (1930). -- 4) Chem. l/msehau d. Fette, Ole, Wachse, Harze 37, 3, 23 (1930).

1. Auf Lebensmittel und Gesundheßspflege bezügliehe. 3i7

auf der Unlösliehkeit der BleisMze der festen Fettsäuren in Alkohol beruhende Methode nach E. T w i t c h e 111) berücksichtigt nur die ge- sättigten Fettsäuren (hierbei tritt ein gewisser Verlust an Palmitin- säure auf). Die festen ungesättigten Fettsäuren (Isoölsäure), die sieh speziell in gehärteten Fetten finden, liegen hinsichtlich der Lösliehkeit ihrer Bleisalze in Alkohol zwisehen den festen gesättigten und den flüssigen Fettsäuren, deshMb treten bei der bisher üblichen Form der Trennungsmethode leicht bedeutende Verluste an festen ungesättigten Fettsäuren ein. Diese Verluste lassen sich durch Wasserzusatz auf ein Minimum beschränken, doch zeigte sich dabei auch, dass ein zu grosser Wasserzusatz eine Mitausscheidung von Bleioleat verursachte. Die neue Arbeitsweise, die von G r o ß f e l d zum Nachweis gehärteter Fette in Mischungen mit Kakaofett angewendet wurde, ist bereits in dieser Zeitschrift in einem Bericht über eine Arbeit von J. G r o 13 f e 1 d und A. S i m m e r 2) im einzelnen mitgeteilt worden. Dem dort Gesagten sei nur noch zugefügt, dass die Extraktion der abgeschiedenen Bleisalze mit der alkoholischen Bleiaeetatlösung (von der natürlich nur der Alkohol extrahierend wirkt), deshalb vorgeschrieben ist, weil beim Um- krystallisieren aus Alkohol allein erhebliche Mengen von ölsaurem Blei in der Lösung bleiben.

Bei der Untersuchung von 6 Proben Erdnusshartfett fand G r o g - f e 1 d die Jodzahlen der festen Fettsäuren zu 35,4 bis 49,4 --~ 22,6 bis 33;8 % Isoölsäurë. Ein Teil der Isoölsäure bleibt nach dem Verfahren noeh in Lösung, da der wirkliche Gehalt an IsoÖlsäure zu 36 bis 43 % anzu- nehmen ist. Eine Veresterung der Fettsäuren tri t t bei dem Verfahren nur in sehr geringem Maße ein; sie beträgt nur 0,15 bis 0,3 °/o des Fettes; ebenso wurde auch keine Oxydation der Isoölsäure beobachtet. Spuren von Wasser störten die Bestimmung der Jodzahl nicht. G r o ß f e l d schlägt vor, das Ergebnis nicht als , Jodzahl der festen Fettsäuren" zu bezeichnen, sondern als Prozente Isoölsäure anzuführen. In Kakaofett konnten keine festen ungesättigten Fettsäuren gefunden werden, während ein Zusatz von 0,3% Erdnusshartfett bereits nachweisbar war. Aus dem Verhalten, das Mischungen von Kakaofett mit Erdnusshartfett zeigten, kann angenommen werden, dass das letztere 2 Isoölsäuren ent- hält, deren Bleisalze eine verschiedene LÖslichkeit besitzen und von denen das Schwerlösliche etwa 40 ~o der gesamten Isoölsäuren ausmacht.

W. Deh io .

Über die Beziehungen des Breehungsexponenten zur Jodzahl und Versei[ungszahl im Lebertran haben Fr. E n d e r und A. J e r m s t a d 8) Untersuchungen ausgeführt, um zu sehen, in wie weit auch auf Leber- tran die Behauptung W. A r n o l d s 4) zutrifft, dass nämlich die l%efraktion mit der Jodzahl steigt, und dass bei Fetten, deren Verseifungszahlen nicht sehr voneinander abweichen, ein weitgehender Parallelismus des

1) Journ. Ind. Eng Chem. 13~ 806 (t921); vergl, diese Ztsehrft. 78~ 86 (1929). -- ~) Vergl. diese Ztschrft. 83, 223 (1931). -- 3) Pharm. Zentral- halle 71, 193 (t930). -- 4) Zfsehrft. f. IYnters. d. Nahrungs- u. Genussm. ~7, 311 (!914).