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240 Bericht: Spez. anal. Methoden. 2. Auf Handel, Industrie u. Landwirtschaft bez. tibergefiihrt und naeheinander je zweimal mit 25 und 20 ml Chloroform extrahiert. Den Kolben spiilt man mit zweimal 15 und 8 ml Alkohol aus und extrahiert die gesammelten alkoholischen Ausziige einmal mit 25 ml ~ther. Der ~ther- und die Chloroformausziige werden vereinigt. Nach Abdunsten der L6sungsmittel wird der Destfllationsrtickstand gewogen. --- Bestimmung der Ester nach der modi]izierten Methode yon A. F. S~EKEI~ und W. E. KII~Y 1. 5 ml 01 werden mit genau 25 ml ~thylalkohol in einen 125mLSeheidetrichter gebraeht und mit 1 ml 50~oiger Hydroxylaminhydrochloridl5sung und einigen Tropfen Phenolphthaleinindicator versetzt. Man gibt dann 1 Tr. mehr 4%ige KOH-LSsung (in 80~oigem Alkohol) zu als zur Rotfi~rbung der LSsung notwendig ist und versetzt mit 25 mI Isoamyl- alkohol. Die Mischung ist mit 50 ml NaC1-LSsung (160g/500 m]) zu schfitteln (dreimal mit je 25 ml der SalzlSsung wiederholen). Die w~J~rige Phase wird ver- worfen. SehlieBlich mul~ die alkoholische Phase noch einmM mit 6 ml Wasser nach- gewaschen und die Amylalkohol-01-Schieht in einen 500 ml-El~L~EYEl~-Kolben nach Zugabe yon Phenolphthalein mit soviel 0,2 n KOH-LSsung versetzt werden, bis die Rotf~rbung gerade auftritt. Nach Zusatz yon 20 ml fiberschtissiger 0,2 n KOH-LSsung erhitzt man 45 rain unter lZiicldtui~k~hlung, ktihlt ab und setzt 200 ml CO~-freies Wasser und etwa 8 Tr. l~oige PhenolphthaleinlSsung zu. Nun w/rd mit 0,2 n Salzs~ure zuriicktitriert (Blindversueh!). 1 ml 0,2 n KOg-L6sung 39,2 mg Ester, bereehnet Ms Linalylacetat. -- Bestimmung der Gesamtaldehyde. 10 g O1 werden in einem graduierten, mit Glasstopfen verschliei3baren GlasrShrchen mit 7 ml Hydroxylaminreagens (7 g Hydroxylaminhydrochlorid in 175 m160~oigem Alkohol gelSst, mit 0,5 n KOH-LSsung gegen Bromphenolblau oder ~thylorange- indicator neutralisiert und dann mit 60%igem Alkohol auf 200 ml aufgefiillt) ver- setzt und mit 0,5 n KOH-LSsung in 60~oigem Alkohol unter kr~ftigem Sehtitteln bis zur l~leibenden a]kalischen Farbe des verwendeten Indicators neutralisiert. Vor Beobachtung der Farbe wartet man ]eweils die Sehichtentrennung ab. Zur Neutra- lisation benStigt man etwa 15 rain. 1 ml 0,5 n KOH-LSsung entspricht 0,0761 g Citral. Nach einer Vorprobe mul~ die Bestimmung so durchgeftihrt werden, dal~ das Volumen der HydroxylaminhydroehloridlSsung 1--2 ml grSl3er ist Ms das Volumen der verbrauchten 0,5 n KOH-LSsung. -- Der Destillationsri'*clcstand tier italienischen und sizilianischen CitronenSle betr~gt nut wenig mehr als 20/o, destil- lierte 0le hinterlassen einen Riiekstand, der unter 0,2~o liegt. Der Estergehalt der kalifornischen CitronenSle wird mit 1,95--3,43% angegeben. J. Kocl~. Zur Untersuchung der Selektivit~t des Hydrierprozesses yon unges~ittigten Verbindungen wird yon A.L. MARKMAN 2 die polarographisehe Analyse der w~hrend der I-Iydrierung entnommenen Proben herangezogen. Die polarographische Methode ist anwendbar, wenn beide Komponenten des Gemisches deutlich getrennte Wellen geben und desgleichen, wenn eine der beiden unges~ttigten Verbindungen eine polarographisehe Welle gibt, die andere aber keine. Dutch Variierung der Polaro- graphierungsbedingungen (Natur des L5sungsmittels, p~-Wert des Phons) ist es fast immer mSglich, die Wellen der beiden unges~ttigten Verbindungen auseinander- zuziehen oder eine der Wellen zu eliminieren. Die polarographische Methode ist nicht anwendbar, wenn beide Verbindungen nicht polarographierbar sind oder wenn beide Verbindungen ann~hernd die gleichen Reduktionspotentiale der Wellen bei allen Polarographierungsbedingungen geben. Als Beispiel wird die Analyse der Gemisehe yon Malein- und YumarsSure und Fumar-OleinsSure angefiihrt. A. TI~OFIMOW. 1 U. S. Dept. Agri. Teeh. Bull. Nr. 2~tl, 4 (1932). 2 ~. Ob~5. Chim. (Z. allg. Chem.) 23, 1622--1628 (1953) [RussischJ. Mittel- asiatisches polytechn. Inst.

Zur Untersuchung der Selektivität des Hydrierprozesses von ungesättigten Verbindungen

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240 Bericht: Spez. anal. Methoden. 2. Auf Handel, Industrie u. Landwirtschaft bez.

tibergefiihrt und naeheinander je zweimal mit 25 und 20 ml Chloroform extrahiert. Den Kolben spiilt man mit zweimal 15 und 8 ml Alkohol aus und extrahiert die gesammelten alkoholischen Ausziige einmal mit 25 ml ~ther. Der ~ther- und die Chloroformausziige werden vereinigt. Nach Abdunsten der L6sungsmittel wird der Destfllationsrtickstand gewogen. --- Bestimmung der Ester nach der modi]izierten Methode yon A. F. S~EKEI~ und W. E. KII~Y 1. 5 ml 01 werden mit genau 25 ml ~thylalkohol in einen 125mLSeheidetrichter gebraeht und mit 1 ml 50~oiger Hydroxylaminhydrochloridl5sung und einigen Tropfen Phenolphthaleinindicator versetzt. Man gibt dann 1 Tr. mehr 4%ige KOH-LSsung (in 80~oigem Alkohol) zu als zur Rotfi~rbung der LSsung notwendig ist und versetzt mit 25 mI Isoamyl- alkohol. Die Mischung ist mit 50 ml NaC1-LSsung (160g/500 m]) zu schfitteln (dreimal mit je 25 ml der SalzlSsung wiederholen). Die w~J~rige Phase wird ver- worfen. SehlieBlich mul~ die alkoholische Phase noch einmM mit 6 ml Wasser nach- gewaschen und die Amylalkohol-01-Schieht in einen 500 ml-El~L~EYEl~-Kolben nach Zugabe yon Phenolphthalein mit soviel 0,2 n KOH-LSsung versetzt werden, bis die Rotf~rbung gerade auftritt. Nach Zusatz yon 20 ml fiberschtissiger 0,2 n KOH-LSsung erhitzt man 45 rain unter lZiicldtui~k~hlung, ktihlt ab und setzt 200 ml CO~-freies Wasser und etwa 8 Tr. l~oige PhenolphthaleinlSsung zu. Nun w/rd mit 0,2 n Salzs~ure zuriicktitriert (Blindversueh!). 1 ml 0,2 n KOg-L6sung

39,2 mg Ester, bereehnet Ms Linalylacetat. - - Bestimmung der Gesamtaldehyde. 10 g O1 werden in einem graduierten, mit Glasstopfen verschliei3baren GlasrShrchen mit 7 ml Hydroxylaminreagens (7 g Hydroxylaminhydrochlorid in 175 m160~oigem Alkohol gelSst, mit 0,5 n KOH-LSsung gegen Bromphenolblau oder ~thylorange- indicator neutralisiert und dann mit 60%igem Alkohol auf 200 ml aufgefiillt) ver- setzt und mit 0,5 n KOH-LSsung in 60~oigem Alkohol unter kr~ftigem Sehtitteln bis zur l~leibenden a]kalischen Farbe des verwendeten Indicators neutralisiert. Vor Beobachtung der Farbe wartet man ]eweils die Sehichtentrennung ab. Zur Neutra- lisation benStigt man etwa 15 rain. 1 ml 0,5 n KOH-LSsung entspricht 0,0761 g Citral. Nach einer Vorprobe mul~ die Bestimmung so durchgeftihrt werden, dal~ das Volumen der HydroxylaminhydroehloridlSsung 1--2 ml grSl3er ist Ms d a s Volumen der verbrauchten 0,5 n KOH-LSsung. - - Der Destillationsri'*clcstand tier italienischen und sizilianischen CitronenSle betr~gt nut wenig mehr als 20/o, destil- lierte 0le hinterlassen einen Riiekstand, der unter 0,2~o liegt. Der Estergehalt der kalifornischen CitronenSle wird mit 1,95--3,43% angegeben. J. Kocl~.

Zur Untersuchung der Selektivit~t des Hydrierprozesses yon unges~ittigten Verbindungen wird yon A.L. MARKMAN 2 die polarographisehe Analyse der w~hrend der I-Iydrierung entnommenen Proben herangezogen. Die polarographische Methode ist anwendbar, wenn beide Komponenten des Gemisches deutlich getrennte Wellen geben und desgleichen, wenn eine der beiden unges~ttigten Verbindungen eine polarographisehe Welle gibt, die andere aber keine. Dutch Variierung der Polaro- graphierungsbedingungen (Natur des L5sungsmittels, p~-Wert des Phons) ist es fast immer mSglich, die Wellen der beiden unges~ttigten Verbindungen auseinander- zuziehen oder eine der Wellen zu eliminieren. Die polarographische Methode ist nicht anwendbar, wenn beide Verbindungen nicht polarographierbar sind oder wenn beide Verbindungen ann~hernd die gleichen Reduktionspotentiale der Wellen bei allen Polarographierungsbedingungen geben. Als Beispiel wird die Analyse der Gemisehe yon Malein- und YumarsSure und Fumar-OleinsSure angefiihrt.

A. TI~OFIMOW.

1 U. S. Dept. Agri. Teeh. Bull. Nr. 2~tl, 4 (1932). 2 ~. Ob~5. Chim. (Z. allg. Chem.) 23, 1622--1628 (1953) [RussischJ. Mittel-

asiatisches polytechn. Inst.