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17 ebenfalls dcr Oxydation unterworfen. Die VFI~ mir ungewsndtr Sab- stanz besass alle ihr zugeschriebenen Eigenschaftcrl. Schmolz hci 114- 115' C. Bei Anwendung von Fittig'scheni Chroms%iire-C<c- misch oxydirt sich das Dibromdibenzyl entspreciiend leicht zu einer Siiure, welchc nach dcm Auskrystallisiren sus Alkohol, bei 245-2-16O C schmolz und die Eigenschaften der L':trabrombe~izo~s~urc besass. In seinern Barytsalz wurden 25.65 pCt. Ra gefunden , wtihrend die For- me1 Br -- C6H, - Die Ausbeute an Saure betrug 60 - 70 $3. der theoretischc~l Menge. Das Dibromdibenzyl enthielt also in jedem Benzolkern ein Brom- atom und jedes in der Lage der Para-Verbiridungen. Es ist nlro lkparabromdibenzyl. Ueber die Siel- liing des Broms in demselben kann jedach kein %weifel s e h * wcil, mie ich gefnnden habe, das chemisch rcinr Mo~obrnrndibPnzyl bri weiterem, vorsichtigen Rromiren in clren~iscli reines Iliparal)r~indi- benzyl iibergcht, also Parabromdibenzyl spin muss. COO ba 25.6 pCt. verlangt. Monobromdibenzyl hsbe ich nicht oxydirt. B i i n i g s b e r g i n P r . , chemischeg CTniv.-LxborHtoriiInr 6. Alex. Naumann: Zur Warmecapacitat einatomiger Uase. (Eingegangan am 30. Deccmbrr 187,5.) Die sinnentstellende Deutung, welche A. Bu 11 d f nnd E. War ~ burg') in Erwidcrung auf meine Noh 2) iibcr dir Wiirmecapacitiit der Gasr , insbcsondere des Quecksilbcrdanipfs , (,inel Stelle meincr Tor 8 Jahren veriiffentlichten Abhandlung 3) iiber specitischr W5 me der Gase gegeben haben, macht eime berichtigrnde Antwort onclriCss- lich. Die betreffende Stelle meiner Abhandlung lautet : ,Minimalgrenze der specifischen Wtirme''. ,Die Anwendbarkeit der zur Berpchnung der specifisclier~ WBrme anfgestellten Gleichung y' (D -+ 5). 0.034 auf Kiirper mit cinatomi- gen Molekiilen - als welche Quecksilber und Cadmium gelten - erscheint zweifelhaft. Die betreffende Entscheidung hiingt von der Beantwortung xweier Fragen ab. Restehen die bis jetzt als cin- atomig bezeichneten Molekiile wirklich aus Pinem rinzigen, seiner ganzen Masse nach gleichartigen Atom, nnd kann bei einem sa1clit.n Molekiil iiberhaupt noch von einer von der Molekularbewcgung zii sondernden selbststiindigen Atombewegung die Rede seiri ? Die wste 1) Diese Ber. VIIJ, 1514. a) Diese Rer. VIII, 1063. j) Annal. d. Chem. u. Pharm. CXLII, 264 bis 283. Boriotito [I. D. Clietn. Besellschalt. Jnhrg. IX. 2

Zur Wärmecapacität einatomiger Gase

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ebenfalls dcr Oxydation unterworfen. Die V F I ~ mir ungewsndtr Sab- stanz besass alle ihr zugeschriebenen Eigenschaftcrl. Schmolz hci 114- 115' C. Bei Anwendung von Fi t t ig 'scheni Chroms%iire-C<c- misch oxydirt sich das Dibromdibenzyl entspreciiend leicht zu einer Siiure, welchc nach dcm Auskrystallisiren sus Alkohol, bei 245-2-16O C schmolz und die Eigenschaften der L':trabrombe~izo~s~urc besass. In seinern Barytsalz wurden 25.65 pCt. Ra gefunden , wtihrend die For- me1 Br - - C6H, -

Die Ausbeute an Saure betrug 60 - 70 $3. der theoretischc~l Menge.

Das Dibromdibenzyl enthielt also in jedem Benzolkern ein Brom- atom und jedes in der Lage der Para-Verbiridungen. Es ist nlro lkparabromdi benzyl.

Ueber die Siel- liing des Broms in demselben kann jedach kein %weifel s e h * wcil, mie ich gefnnden habe, das chemisch rcinr Mo~obrnrndibPnzyl bri weiterem, vorsichtigen Rromiren i n clren~iscli reines Iliparal)r~indi- benzyl iibergcht, also Parabromdibenzyl spin muss.

C O O ba 25.6 pCt. verlangt.

M o n o b r o m d i b e n z y l hsbe ich nicht oxydirt.

B i i n i g s b e r g i n P r . , chemischeg CTniv.-LxborHtoriiInr

6. Alex . Naumann: Zur Warmecapacitat einatomiger Uase. (Eingegangan am 30. Deccmbrr 187,5.)

Die sinnentstellende Deutung, welche A. B u 11 d f nnd E. War ~

b u r g ' ) in Erwidcrung auf meine N o h 2) iibcr dir Wiirmecapacitiit der Gasr , insbcsondere des Quecksilbcrdanipfs , (,inel Stelle meincr Tor 8 Jahren veriiffentlichten Abhandlung 3 ) iiber specitischr W 5 me der Gase gegeben haben, macht eime berichtigrnde Antwort onclriCss- lich. Die betreffende Stelle meiner Abhandlung lautet :

,Minimalgrenze der specifischen Wtirme''. ,Die Anwendbarkeit der zur Berpchnung der specifisclier~ WBrme

anfgestellten Gleichung y' (D -+ 5). 0.034 auf Kiirper mit cinatomi- gen Molekiilen - als welche Quecksilber und Cadmium gelten - erscheint zweifelhaft. Die betreffende Entscheidung hiingt von der Beantwortung xweier Fragen ab. Restehen die bis jetzt als cin- atomig bezeichneten Molekiile wirklich aus Pinem rinzigen, seiner ganzen Masse nach gleichartigen Atom, nnd kann bei einem sa1clit.n Molekiil iiberhaupt noch von einer von der Molekularbewcgung zii

sondernden selbststiindigen Atombewegung die Rede seiri ? Die wste

1) Diese Ber. VIIJ, 1514. a ) Diese Rer. VIII, 1063. j) Annal. d. Chem. u. Pharm. CXLII, 264 bis 283.

Boriotito [I. D. Clietn. Besellschalt. Jnhrg. IX. 2

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Frage wenigstens lasst sich rorlaufig nicht beantworten. Wiirde dieselbe bejaht und die zweite verneint, so ergiebt sich y' = 5 .0.034 = 0.17, zugleich als die n i e d e r s t e d e n k b a r c s p e c i f i s c h e W a r m e fiir den Gaszustand. Jedenfalls ware der experimentale Nachweis, dass diese specifische Warme dem Qoecksilber oder Cadmium zu- komme, der sicherate Beweis nicht nur dafiir, dass das Molekiil beider KGrper wirklich durch e i n Atom gebildet wird, sondern auch dafiir, dass die Molekiile der meisten anderen unzerlegten K6rper aus z w e i Atomen, und nicht &US einem Vielfachen von zwei Atomen, zusammengesetzt sind, und dass diejenigen des Phosphors und Arsens aus vier Atomen bestehen.'

In der obigen Gleichung bezeichnet n die Anzahl der Atome im Molekiil, und n . 0.034 ist die fiir die Bewegung der Atome innerhalb des Molekiils aufzuwendende WBrmemenge. Da nun bei einem Mo- lekiil, welches aus nur e i n e m seiner ganzen Masse nach gleichartigen Atom besteht, von zum Schwerpunkt relativer Bewegung innerhalb des Molekiils nicht die Iiede sein kann, so fallt fur solche einatomige Gase die Atomenbewegungswarme selbstverstindlich ganz weg und es bleibt nur die Molekularbewrgungsw~rme 3 . 0.034 und die fur aussere hrbei t aufzuwendende Ausdehnungswzrme 2 . 0.034, wesshalb f i r diesen Fall die specif. Warme in der angefiihrten Stelle meiner Ab- handlung ausgedriickt ist durch y' = 5.0.034 = 0.17. Ich habe also selbst darauf aufmerksam gemacbt, dass fiir einatomige Molekule nicht n = 1 in meine Formel einzusetzen ist, sondern der ganze die Atomen- bewegung innerhalb des Molekiils betreffende Summand in Wegfall kommt, was nach seiner Becleutung selbstverstandlich ist.

Die specifische Warme des als einatomig vorausgesetzten Queck- silberdainpfs habe ich also nach einem \-on mir gegebenen, die Ato- migkeit der Molekiile heriicksichtigenden Ausdruck zu 0.17 Warme- einheiten berechnet , bezogen auf das von der Gewichtseinheit Luft erfiillte Volum, welche Zahl genau dem auf Luft = 1 bezogenen Be- obachtungswertti von K u n d t und W a r b u r g 0.60 entspricht. Wenn der nimlicbe Zahlenwerth nun auch hervortritt, indem man in der Clausius 'schen Formel, welche auf die jeweilige Anordnung der

JL Atome zu Molekulen nicht nalier eingeht, -~ = 1 setzt, so ist nun

einmal diese Operation direkt nicht von mir vorgenommen worden, mithin die betreffende Behauptung von R u n d t und W a r b u r g unzu- treffend.

Hiichst wunderlich erscheint das fernere Eraehten von K u n d t und W a r b n r g , dass die Antwort auf die Frage, ob fiir Quecksilber die gesammte Bcwegungsenergie nur in Energie der Molekularbewe- gung bestehe, ,,vor dem entscheidenden Experiment nicht einmal ge- rnutlimasst werden konnte ", riachdem ich, wie die oben angefuhrte

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Stelle meiner Abhandlung nnwiderleglich darthut, mir 8 Jahre vor dem entscheidenden Experiment nicht nur diese Muthmassung erlaubt, sondern den ihr entsprechenden Werth genau so gross hrrechnet babe, wie K u n d t und W a r b u r g denselben jetzt durch den Xersuch ge- funden haben.

Sonach darf ich den Schluss- und Hauptsatz meiner neulichen Notiz l) vollsthndig aufrecht erhalten.

C i e s s e n , 29. December 1875.

7. R. Bl indow: Verbrennung des Diarnanten als Vorlesungsversuch,

(Eingepngen am 30. Decbr. 1575; verl. in der Sitzung von Hm. O p p c n h e i m . )

Wenn der Diamant im Sauerstoffgase verbrennen SOH, so muss e r vorher vermittelet eines Kriallgasgebliises auf seine Entziindungs- temperatar gebracht wcrden. In Foige dieses Umstandes ist die Ver- brennung des Diamanten nicht ganz miihelos und aucli nicht ganz ohne Gefahr; auch wird dadurch die Verwendung sehr kleiner Splitter erschwert, da diese sich vor dem Hnallgasgebllse nicht mit Leichtig- keit behandeln lassen und vor der Einbringung in das mit Sauerstoff angefiillte Geflss leicht wieder erliischen.

Diese Schwierigkeit kann dadurch urngangen werden , dass man zur Entziindung des Diamanten Magnesium verwendet.

Der Diamant wird auf ein kleines Stuck Magnesiumband und dieses auf einen Thonscherben gelegt und mit ihm in cine Verbren- nungsriihre geschoben, deren LBnge etwa 200 Mm. betragt, und welche mit einem Gasometer in Verbindung steht. Aus diesem lasst man einen Strom r a n Sauerstoffgas durch die Rijhre hindurch in ein rnit Kalkwasscr angefulltes Reagensglas so lange gehen, bis die atmosphii- rische Luft aus der Verbrennungsriihre oerdrangt ist. Nun wird die Stelle der Verbrennungsriihre, a n welcher der Diamant auf dem Mag- nesium liegt, durch die Plamme eines Bunsen’schen Brenners erhitzt, Nach kurzer Zeit rerbrennt das Magnesium und entzundet den Dia- manten, der nun bei rnfssigem Zufluss von Sauerstoff Iangsam ver- brennt, wlhrend in dem Halkwasser ein Niederscblag entsteht. Der Bnnsen’sche Brenner wird in dern Augenblicke, in welchem das Magnesium verbrennt, ausgeliischt. Um zu verhindern, dass der Gas- strom kleine Mengen von Magnesia in das Reagenzglas iiberfiihre, kann man den tiinteren Theil der Verbrennungsriihre mit (~laswolle anfiillen.

l ) Diese Ber. VIII, 10F3.

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