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Wd .Eichler :ZurWirknngsweisedes Thiodiphenylamins(Pheuothiazins) InMesola-Siidwurdenschon am21 .Aprilerwachsene Anopheles-LarvenandeinigePuppenineinigenWasser- grabengefunden. DurchstarkeRegenfalleandUber- schwemmungenhattesichdiesesGehietbeidernachsten Behandlungvergrollert . DurchstarkenUnkrautbewuchs vonLemneenusw .andFaulen vielerWasserpflanzen nachdemFallendesHochwasserswurdentheseFlachen alsdannfurAnophelenbrutungeeignet . Dagegenbatten sichinWiesenTumpelgebildet,diestarkeBrutbeherberg- ten :GroBere,tiefeSul3wasserteiche andKanalewaren dannMittebisEndeJunischonstarkmitflottierenden Wasserpflanzenverunkrautetandboten gunstigeBrut- plat3eandsogareinengutenSchuggegendievielenhier anwesenden Gambusien . EndeJulizeigtensichauchin- folgeneverRegengusseamRandedersalzhaltigen Valle starkeMengenvonAnophelenbrutandzwarhierderge- fahrlichenArt A .elutus. IndenSuBwasserteichenda- gegenhattendieselbenRegengiisse dasflottierendeUn- krautniedergeschlagenmiddamitdenAnophelenlarven dieLebensbedingungenbiergenommen .Diessindnur wenigeBeispielefurdenstandigenWechsel aneinem Orte .Sicliel3ensichleichtumeinegauzeAnzahlweiterer vermehren . IndiesenAnderungenandSchwankungen liegtabereinHauptgrundfurdieSchwierigkeiten and suchevil .Mil3erfolgediesesVerfahrens . DieDurchfuhrungderArheitenselbstistcinfach . Bei trockenerWitterung,diebierinItalienimSommermeist vorherrscht,wirdStrahenstaub aufdenAsphaltstrahlen zusammengekehrtandineinementsprechenden Raume gelagert,gesiebtandmitleichtemSehweinfurterGrunim Verhahnis100 : 1inbesonderenMischtrommelngutver- mengt .DieseMischungwurdealsdanninleereBehalter, ambestenZementsacke,gefulltandso zudenArbeits- plat3enmitgenommen .DieRiickenverstauberarbeiteten gut,besondersweandieRohrelanggenug waren.Zu achtenwarnurdarauf,daliderApparat wahrendder ArbeitspausengeschlossenwurdeanddaldieRegulierung furdenAuswurfbeimArbeitenauffeinstand . DieWirkunggegendieLarvenwarerstklassig .Dort,wo dieStaubwolkeaufdieWasseroberflachekam andhier selbstbeidunnsterVerteilungnur einigeStundenbei normalerTagestemperaturliegengebliebenwar, starben dieLarven1000 /sig .NurwennRegenunmittelbarnach derBestaubungniederging,mulitedieBehandlung wie- derholt werden . Die Schopfkelle andein einfacher Emailletellerbotenstetseineleichte, einfacheMethode derKontrolle .ImDurchschnittwurden10,inschwierigen Fallen20SchlagemitderKelledurchgefuhrt andim Tellerjeweilsfiberpruft,dasErgebnis notiert. Diese MethodeorientiertraschfiberBefallsstarke andAlter derLarven. Wenntrot3demderErfolgdieserAktiongegendieLar- venanvielen OrtenimGegensat3 zuderMiicken- bekampfangmitGixnichtsobefriedigte ;soliegtdies in Vondenindenlet3tenJahreninGebrauchgekommenen InsektizidenstehenanersterStellein denStoffender DDT-andHCC-Reiheeinigevorzugliche Kontaktgifte, diedanebenaucherheblicheFrahgiftwirkungzeigen .Zwei weiterehervorstechendeEigenschaften - grolleWir- kungsbreiteandrelative UngiftigkeitfurdenWarm- 181 erterLiniedaran,daldortnichtalleanophelogenen Ge- wasserinentsprechendemUmkreisvorderVerpuppung derLarvenerkanntresp .behandeltwurden.Beirichtiger andsachgemal3erErfassungistderErfolg sicker .Dies wareindeutiganstandigenKontrollstellenfur Imagines zuerkennen .Sowarz.B .inMesolaandPomposa, so- langedieBehandlungordnungsmahigverlief, dasInnere desbestaubtenBezirkesganzoderfastganzanophelen- frei.AlsjedochinPomposawegeneinesWechselsinder LeitungandwegenderErntedieBehandlung vorfiber- gehendeingesteiltwerdenmuBte, schwolldieZahlder AnophelenandenKontrollstellenrasch an .InMesola zeigtendieKontrollstellenimZentrumder hehandelten Zonelangekeinen odernurauBerstsdtwachenBesat3 . DesgleichenbliebendieNeuerkrankungenderEinwohner bisEndeAugustweitunterdenZahlen desVorjahres, obwohlananderenStellendieErkrankungszahlen sick sehrstarkerhohthatten . EinBombenurlaub,dermich £fir10TagezumVerlassenmeinesPostenszwang,anderte denZustandwesentlich,besonders,daauchAnderungen inderBeaufsichtigungderArbeiter eingetretenwaren . DerMfickenbestandhattestarkzugenommen,andimSep- temberwarauchdergunstigeStandderErkrankungen volligverwischt .EskostetevielMiihe,denungiinstigen Standwiedereinigermaf3enzuverbessernanddieZahlen derNeuerkrankungenzureduzieren .OhneFrage litten dieArbeitenauchsehrandemMangelgeeignetenKon- trollpersonalsandderUnzuverlassigkeit vielerArbeits- krafte.DasGauzezeigtaufjedenFall,einwieschwieri- gesInstrumentdieErdbehandlunggegendieAnophelen- larvenistandwiestarkbierdieAbhangigkeitvonbiolo- gischenKenntnissenandsachgemahlemArheitenist . OhneFragemachenderEinsat3vonFlugzeugenanddie neuenDauerkontaktinsektizide auchbeiderLarveu- bekampfung unabhangiger and ermoglichendieBe- kampfungauchinunzuganglichenGebieten,aber sicer- hohenauchdieKostenganzwesentlich,andbesondersder Materialverbrauchliegtbeidiesem Verfahrenerheblich hoher . Gearbeitetwurdeso,dal3stetsdieganzeKolonnecues BezirkesunteribremVorarbeiteraneinerSeitedesOrtes eingeset3twurdeanddannihrArealsobearbeitete, daB sicinetwa10TagenanderaltenStellebeginnenkonnte . DadurchwareinegewisseKontrolle derArbeitenge- wahrleistetanddieNachkontrollewesentlich erleichtert . EswurdeimganzensfidlichvonVenedigan10Stellen gegendieLarvengestaubtandzwarinBrondolo, San Anna,Rosalina,Contarina,Taglio diPo,Riva,Mesola, Mesola-Sud,Pomposa,SanGuiseppe-Sud .InRosalinamud ContarinaarbeitetendieitalienisehenOrganisationen . In SanAnnawarendieArbeitenerstspatinderSaisonauf- genommenworden,inSanGuiseppewurdensicvorzeitig abgebrochen . Behandeltwurdenimganzenetwasfiber 1%MillionenQuadratmetermit15550kgStaubmischung . AusdentParesitologischenInstitutderUniversitdtinLeipzig ZurWirkungsweisedesThiodiphenylamins (Phenothiazins) VonWolfdietrichEichler,Leipzig blister- teilensiemitdemThiodiphenylamin,wie NH Ce H4 CsHa S inderdeutschenandrussischenbzw .Malariabekampfnngs- literaturheihit,wahrenddasselbeProduktin derangel-

Zur Wirkungsweise des Thiodiphenylamins (Phenothiazins)

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Page 1: Zur Wirkungsweise des Thiodiphenylamins (Phenothiazins)

Wd. E i c h l e r : Zur Wirknngsweise des Thiodiphenylamins (Pheuothiazins)

In Mesola-Siid wurden schon am 21. April erwachseneAnopheles-Larven and einige Puppen in einigen Wasser-graben gefunden. Durch starke Regenfalle and Uber-schwemmungen hatte sich dieses Gehiet bei der nachstenBehandlung vergrollert . Durch starken Unkrautbewuchsvon Lemneen usw. and Faulen vieler Wasserpflanzennach dem Fallen des Hochwassers wurden these Flachenalsdann fur Anophelenbrut ungeeignet . Dagegen battensich in Wiesen Tumpel gebildet, die starke Brut beherberg-ten : GroBere, tiefe Sul3wasserteiche and Kanale warendann Mitte bis Ende Juni schon stark mit flottierendenWasserpflanzen verunkrautet and boten gunstige Brut-plat3e and sogar einen guten Schug gegen die vielen hieranwesenden Gambusien . Ende Juli zeigten sich auch in-folge never Regengusse am Rande der salzhaltigen Vallestarke Mengen von Anophelenbrut and zwar hier der ge-fahrlichen Art A. elutus. In den SuBwasserteichen da-gegen hatten dieselben Regengiisse das flottierende Un-kraut niedergeschlagen mid damit den Anophelenlarvendie Lebensbedingungen bier genommen . Dies sind nurwenige Beispiele fur den standigen Wechsel an einemOrte. Sic liel3en sich leicht um eine gauze Anzahl weiterervermehren . In diesen Anderungen and Schwankungenliegt aber ein Hauptgrund fur die Schwierigkeiten andsuch evil . Mil3erfolge dieses Verfahrens .

Die Durchfuhrung der Arheiten selbst ist cinfach . Beitrockener Witterung, die bier in Italien im Sommer meistvorherrscht, wird Strahenstaub auf den Asphaltstrahlenzusammengekehrt and in einem entsprechenden Raumegelagert, gesiebt and mit leichtem Sehweinfurter Grun imVerhahnis 100 : 1 in besonderen Mischtrommeln gut ver-mengt. Diese Mischung wurde alsdann in leere Behalter,am besten Zementsacke, gefullt and so zu den Arbeits-plat3en mitgenommen . Die Riickenverstauber arbeitetengut, besonders wean die Rohre lang genug waren. Zuachten war nur darauf, dali der Apparat wahrend derArbeitspausen geschlossen wurde and dal die Regulierungfur den Auswurf beim Arbeiten auf fein stand .

Die Wirkung gegen die Larven war erstklassig. Dort, wodie Staubwolke auf die Wasseroberflache kam and hierselbst bei dunnster Verteilung nur einige Stunden beinormaler Tagestemperatur liegen geblieben war, starbendie Larven 1000/sig . Nur wenn Regen unmittelbar nachder Bestaubung niederging, mulite die Behandlung wie-derholt werden . Die Schopfkelle and ein einfacherEmailleteller boten stets eine leichte, einfache Methodeder Kontrolle . Im Durchschnitt wurden 10, in schwierigenFallen 20 Schlage mit der Kelle durchgefuhrt and imTeller jeweils fiberpruft, das Ergebnis notiert. DieseMethode orientiert rasch fiber Befallsstarke and Alterder Larven.

Wenn trot3dem der Erfolg dieser Aktion gegen die Lar-ven an vielen Orten im Gegensat3 zu der Miicken-bekampfang mit Gix nicht so befriedigte ; so liegt dies in

Von den in den let3ten Jahren in Gebrauch gekommenenInsektiziden stehen an erster Stelle in den Stoffen derDDT- and HCC-Reihe einige vorzugliche Kontaktgifte,die daneben auch erhebliche Frahgiftwirkung zeigen . Zweiweitere hervorstechende Eigenschaften - grolle Wir-kungsbreite and relative Ungiftigkeit fur den Warm-

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erter Linie daran, dal dort nicht alle anophelogenen Ge-wasser in entsprechendem Umkreis vor der Verpuppungder Larven erkannt resp . behandelt wurden. Bei richtigerand sachgemal3er Erfassung ist der Erfolg sicker . Dieswar eindeutig an standigen Kontrollstellen fur Imagineszu erkennen. So war z. B. in Mesola and Pomposa, so-lange die Behandlung ordnungsmahig verlief, das Inneredes bestaubten Bezirkes ganz oder fast ganz anophelen-frei. Als jedoch in Pomposa wegen eines Wechsels in derLeitung and wegen der Ernte die Behandlung vorfiber-gehend eingesteilt werden muBte, schwoll die Zahl derAnophelen an den Kontrollstellen rasch an. In Mesolazeigten die Kontrollstellen im Zentrum der hehandeltenZone lange keinen oder nur auBerst sdtwachen Besat3 .Desgleichen blieben die Neuerkrankungen der Einwohnerbis Ende August weit unter den Zahlen des Vorjahres,obwohl an anderen Stellen die Erkrankungszahlen sicksehr stark erhoht hatten . Ein Bombenurlaub, der mich£fir 10 Tage zum Verlassen meines Postens zwang, anderteden Zustand wesentlich, besonders, da auch Anderungenin der Beaufsichtigung der Arbeiter eingetreten waren .Der Mfickenbestand hatte stark zugenommen, and im Sep-tember war auch der gunstige Stand der Erkrankungenvollig verwischt . Es kostete viel Miihe, den ungiinstigenStand wieder einigermaf3en zu verbessern and die Zahlender Neuerkrankungen zu reduzieren. Ohne Frage littendie Arbeiten auch sehr an dem Mangel geeigneten Kon-trollpersonals and der Unzuverlassigkeit vieler Arbeits-krafte. Das Gauze zeigt auf jeden Fall, ein wie schwieri-ges Instrument die Erdbehandlung gegen die Anophelen-larven ist and wie stark bier die Abhangigkeit von biolo-gischen Kenntnissen and sachgemahlem Arheiten ist .

Ohne Frage machen der Einsat3 von Flugzeugen and dieneuen Dauerkontaktinsektizide auch bei der Larveu-bekampfung unabhangiger and ermoglichen die Be-kampfung auch in unzuganglichen Gebieten, aber sic er-hohen auch die Kosten ganz wesentlich, and besonders derMaterialverbrauch liegt bei diesem Verfahren erheblichhoher .

Gearbeitet wurde so, dal3 stets die ganze Kolonne cuesBezirkes unter ibrem Vorarbeiter an einer Seite des Orteseingeset3t wurde and dann ihr Areal so bearbeitete, daBsic in etwa 10 Tagen an der alten Stelle beginnen konnte .Dadurch war eine gewisse Kontrolle der Arbeiten ge-wahrleistet and die Nachkontrolle wesentlich erleichtert .

Es wurde im ganzen sfidlich von Venedig an 10 Stellengegen die Larven gestaubt and zwar in Brondolo, SanAnna, Rosalina, Contarina, Taglio di Po, Riva, Mesola,Mesola-Sud, Pomposa, San Guiseppe-Sud. In Rosalina mudContarina arbeiteten die italienisehen Organisationen . InSan Anna waren die Arbeiten erst spat in der Saison auf-genommen worden, in San Guiseppe wurden sic vorzeitigabgebrochen . Behandelt wurden im ganzen etwas fiber1% Millionen Quadratmeter mit 15550 kg Staubmischung .

Aus dent Paresitologischen Institut der Universitdt in Leipzig

Zur Wirkungsweise des Thiodiphenylamins(Phenothiazins)

Von Wolfdietrich E i c h l e r, Leipzig

blister - teilen sie mit dem Thiodiphenylamin, wieNH

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in der deutschen and russischenbzw .Malariabekampfnngs-literatur heihit, wahrend dasselbe Produkt in der angel-

Page 2: Zur Wirkungsweise des Thiodiphenylamins (Phenothiazins)

182 L. E m m e 1 : Beitrage zur praktischen Anwendung and zur Wirkungsweise des DDT

sachsischen bzw. helniinthologischen Literatur meist alsPhenothiazin bezeichnet wind .Das Thiodiphenylamin hat sich zur Anopheles-

bekampfung in den USA . Bowie in der SU. bewahrt, wo-bei es sowohl im Spruhverfahren dem OI beigemischt wieauch als Ersat3 fur Schweinfurter Grun int Staubeverfahrenverwandt wurde. Fast gleichzeitig mit seiner dadurch er-folgten Einfiihrng in die Insektenbekampfung - wo essick nach amerikanischen Darstellungen auch in der land-wirtschaftlichen Sehadlingsbekampfting als aussichtsreichesErsal3mittel fur Arsenprodukte einfuhrte, da es diese alsFral3gift z. B . gegen den Apfelwickler (Carpocapsapomonella) iibertreffe - eroherte sich Thiodiphenylamineinen beherrschenden Platz in der Helminthen-bekarnpfung, die mit diesem Produkt als oral verabreich-tes Anthelminthicum gute Erfolge verzeiehuen konnte .Soweit ich das einschlagige Schrifttnm uberblicken

kann, ist die Art der Wirkungsweise des Thiophenylarninshisher vielfach wechselnd beurteilt worden . V e 1 b i n g e rvies es aus cerebrospinales Kontaktgift gegen ektoparasi-tische Insekten nach, wahreud ich bei meiner Verwendungdes Thiodiphenylamins zur Malariabekampfung gemein-sam mit P a g a s t als Arbeitshypothese blolle Frai3gift-wirkung unterstellt hatte. Zu einer exakten Prufungdieser Frage fehlten uns allerdings die Moglichkeiten,doch sprechen einige unserer Befunde g e g e n eine Kon-taktgiftwirkung jedenfalls in der von mir augewandtenKonzentration and damit in der Praxis der Anopheles-Larvenbekampfung . :Dies 1a13t es nicht nur als wiinschens-wert erscheinen, die Frage der Wirkungsweise noch anversehiedenen Objekten zu prufen, sondern fist auch furdie Terminfestset3ung der Wiederholungen der Staubungvon wesentlicher Bedeutung . Besteht namlich vollkommeneKontaktwirkung, so werden auch die nichtfressenden Sta-dien (jungste Erstlarven, alte Viertlarven = Vorpuppen,Puppen) noch von der Bestaubung erfal t, and der Ab-stand zwischen zwei Behandlungen kann erheblich ver-grol3ert werden . Fehlt dagegen die Kontaktgiftwirkung,oder ist sic nur unvollkommen vorhanden (reicht sic inden anzuwendenden Konzentrationen nicht an die Fral3-giftwirkung heran), so mail der fiir reine Fraigifte wieSchweinfurter Grun er.forderlidte kiirzere Zeitabstandzwisehen zwei Stiiubungen gewahlt werden .1. Bei einem von mir ausgefuhrten Freilandversuch acct

Salgir-Ufer i . J . 1943 erzielte idr mit einer Handstaubungvon ca. 0,5 kg/ha Thiodiphenylamin 100°/oigen Abtotungs-erfolg gegen Anopheles-typicus-Larven bei Zweitlarven,wahrend zur Zeit der Kontrolle noch einige Erstlarvenanwesend wares and der Culicinen-Larvenbestand unver-andert erschien . Der Befuud der Erstlarven kann viel-leicht schon bier gegen die Kontaktgiftwirkung sprechen,

Die Untersuchungen, fiber die hier berichtet werdensoil, heschaftigen sich in erster Linie mit der Verwen-dung des DDT zur Fliegen- and Stechmiickenbekampfungmittels der Wand impragnierung. Urn laboratoriums-

*) Die Arbeit wurde von verschiedenen Autoren als Manuskriptzitiert, weshalb es mir zweckmallig erseheint, sie noch in verkarzterForm zu veroffentlichen, wens auch die Versuchsergehnisse bereitsvor Jahren ausgewertet worden .

da ja die allerjiingsten Erstlarven noch keine Nahrung zusich nehmen and daher fur ein Fraligift ausscheiden .

2 . Bei den unter tneiner Aufsicht durchgefuhrten Flug-zeugstaubungen bei Temrjuk i . J. 1943 erzielte ich miteiner Konzentration von knapp 1 kg/ha Thiodiphenylamin100°/oigen Abtotungserfolg gegen Anopheles-messeae-Larven, betnerkte jedoch auch in iiberdosierten Bereichenkeine Vertninderung des Culicinen-Larvenhestandes .Gerade im Schriftturn wird tine Wirkung des Thiodi-phenylamins auch auf Culicinen mehrfach erwahnt, dochkann es sich dahei vielleicht um h&here Gahen gehaudelthaben, bei welchen aber auch schon an eine Fral3gift-wirkung gedacht werden konnte .

3 . Nach einer der unter Zf .2 beschriebenen Staubun-gen farad ich einen Ausfall aller Anopheles-Stadien mitAusnahme der Puppen. Let3tere konnten zum Zeitpunktder Bestaubung schon Puppen oder nosh alte (nicht mehrfressende) Viertlarven gewesen sein .

4 . In cistern anderen Falle waren nach einer der enterZf.2 beschriebenen Staubungen alle alteren Stadien aus-gefallen, aber bereits junge Zweitlarven anwesend, wassich nur damit erklaren liilit, dal3 diese zum Zeitpunkt desFluges bzw . i n den Stunden danach schon junge Erstlarvengewesen sein inul3ten . Als solche brauchten sic noch keineNahrung aufzunehmen - jedenfalls nicht in der Grope derGiftpartikelchen - hatten aber von einem Kontaktgifterfailt werden mdssen .

ZusammenfassungDer Wirkungsntechanism.us des Thiodiphenylamins

(Phenothiazins) ist offenbar nicht gegen alle Insekten eirr-heitlich . Verschiedene Freilandbeobachtungen machen eswahrscheinlich, dal3 es in der Anopheles-Larven-bekampfung in erster Linie als Fralgift wirkt and- jedenfalls in der zur Fraligi€twirkung ausreichendentodlichen Dosierung - nicht oder nicht nennenswert alsKontaktgift .

LiteraturB e r a n - F ., 1947, Neue Wege im Pflanzenschutz ; D . Bodenkultur

1947, H . 1, 15 S . Dort weiteres Schri£uum .E i c h l e r, Wd ., Thiodiphenylamin ale Staubemittel gegen Malaria-,

acken-Larven ; Manuskript . - Dort nahere Mitteilungen fiber dieWirksamkeit desThiodiphenylamins in der Anopheles-Bekampfung .

E i e h l e r . W d . . u . P a g a s t ; F ., Freilandkontrollen fiber denBekampfungserfolg gegen Larven von Anopheles maculipennis ;Z . Tropen ., Parasitol . 2 . - Dort genauere Daten fiber Erfahran-gen roit Thiodiphenylamin in der Malariabekampfnng .

N1 a y e r , K ., 1950, Die insektizide Wirkung des Thiodiphenylaminsand seine Anweudung in der Anophelesbekampfung ; Pharmazie 5,S . 320-324 . - Mit dieser eingehendeu Arbeit . die hauptsachlichaber Laboruntersuchungen beriehtet, konnte iris mich vorstehendleider nicht mehr auseinanderset9en, da iris erst nach Drucklegungmenses Aufsat3es dawn Kenntnis erhielt .

V e 1 b i n g e r , H . H ., 1947, Wirkung nod Anwendung des Pheno-thiazins als Antiparasiticum . Neue Untersuchungen zur Fest-stellnng (Ter vermiziden stud insektiziden Wirksamkeit ; Dtsdi .tierztl . Wschr . 1947 . 130-133 . - Dort weiteres Sdrrifttum_

Beitrage zur praktischen Anweudungand zur Wirkungsweise des DDT*)

Von Dr. Ludwig E rn m e 1 , Bergen-Enkheint

Mit 2 Tabellen

ntal3ig die hestwirkende Flachenkonzentration desWirkstoffs in hezug auf eine kurze Latenz and einelange Dauerwirkung zu ermitteln, wurde folgende Tech-nilk entwickelt : In wurfelartig zusammengefiigte Metall-rahmen konnten die mit den DDT-Aufbereitungen be-handelten Unterlagen (aufgerauhte Hoizfaserplatten) vonbestimmter Grolle als Seitenfiachen eingeschohen wer-