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HYGIENE COMPACT Wundexperten werden immer wichtiger Eine moderne und qualifizierte Wundversorgung ist in der Pflege immer bedeutender. Das Bildungs- zentrum Pflege der Johannes Senio- rendienste konnte dieser Tage die 1000. Teilnehmerin am ’’ Lehrgang Wundexperte/expertin (DEKRA) begru ¨ ßen. Kunden wa ¨ hlen stationa ¨ re, klinische oder ambulante Pflegeeinrichtungen zuneh- mend danach aus, ob ihre Mitarbeiter moderne und effektive Wundversorgung anbieten, beobachten Pflegeexperten. Diese Entwicklung wird durch die aktuell diskutierten Transparenzberichte der Me- dizinischen Dienste der Krankenkassen noch versta ¨ rkt. So wurde dieser Tage aus den Teilneh- mern eines 40stu ¨ ndigen Kompakt-Lehr- gangs ’’ Wundexperte/expertin (DEKRA) in Go ¨ ppingen die 1000. Person begru ¨ ßt, die vom Bildungszentrum Pflege der Jo- hannes Seniorendienste ausgebildet wurde: Michael Schneemann, Leiter Mar- keting und Vertrieb Su ¨ dwestdeutschland der DEKRA Certification GmbH, beglu ¨ ck- wu ¨ nschte Ulrike Galgon-Ganzloser als Jubila ¨ umsteilnehmerin. Der Veranstalter des Lehrgangs war das Bildungszentrum Pflege, ein bundesweit ta ¨ tiger diakonischer Bildungsanbieter der Gruppe Johannes Seniorendienste, Mos- bach (Baden) und Bonn. Der Leiter, Frederic Seebohm, dankte den Teilnehmern fu ¨ r ihre Bereitschaft, die Abschlussklausur zu schreiben, mit der eine DEKRA Perso- nenzertifizierung erworben werden kann: ’’ Ihr Engagement fu ¨ r das sich sta ¨ ndig weiter entwickelnde moderne Wundma- nagement ist wichtig. Nur mit aktuellem Wissen ko ¨ nnen Pflegende u ¨ ber eine bestmo ¨ gliche Versorgung ihrer Patienten und Bewohner mit Kostentra ¨ gern und Medizinern argumentieren – auf gleicher Augenho ¨ he . Das Kursangebot richtet sich an Alten-, Gesundheits- und Krankenpfleger sowie an Mitarbeiter von Krankenkassen und Sanita ¨ tsha ¨usern. Die Teilnehmer erhalten eine Teilnahmebescheinigung und mit Bestehen der freiwilligen Klausur, die nur Examinierte ablegen ko ¨ nnen, eine DEKRA Personenzertifizierung fu ¨r fu ¨ nf Jahre. Das Zertifikat wird dann jeweils mit dem Nachweis einer 28 stu ¨ ndigen Fortbildung verla ¨ ngert. Der Pflegedienstleiter der Christophsheim GmbH Betreuung & Pflege in Go ¨ ppingen, Horst Bamberger, hatte den Jubila ¨ ums- lehrgang als Inhaus-Veranstaltung orga- nisiert und Mitarbeiter befreundeter am- bulanter Dienste zu einer Teilnahme ein- geladen. Das Bildungszentrum Pflege fu ¨ hrte in Go ¨ ppingen den Lehrgang mitt- lerweile zum 56. Mal durch. Quelle: DEKRA e.V., Presse & Information Handwerkstraße 15 70565 Stuttgart www.dekra.de Zusa ¨ tzliche Aufkla ¨ rung dringend notwendig Aktuelle Umfrage zeigt: COPD bei Erstdiagnose weithin unbekannt Nur etwa 15 Prozent aller Patienten mit COPD haben bereits von dieser Krankheit geho ¨ rt, wenn sie bei ihnen diagnostiziert wird. Dies ergab eine im Mai 2009 von der Circle Comm GmbH – Agentur fu ¨ r Gesundheits- kommunikation in Kooperation mit der Patientenliga Atemwegserkran- kungen e.V. und der Selbsthilfe- gruppe Lungenemphysem – COPD Deutschland durchgefu ¨ hrte bundes- weite Befragung, an der sich etwa 100 A ¨ rzte beteiligten. Eine Unkennt- nis mit schwerwiegenden Folgen: Angaben der teilnehmenden A ¨ rzte zufolge befanden sich neun von zehn Patienten bei der Erstdiagnose der COPD bereits in einem fortgeschrit- tenen Stadium der Erkrankung, die to ¨ dlich verlaufen kann. Aktuellen Angaben des Statistischen Bundes- amtes zufolge starben im Jahr 2007 u ¨ ber 21.000 Menschen an COPD, die somit die sechstha ¨ufigste Todesursa- che in Deutschland ist 1 . Ein Grund fu ¨ r die spa ¨ te Diagnose der Er- krankung war nach Aussage der A ¨ rzte der anfa ¨ nglich geringe Leidensdruck, der Pa- tienten erst in fortgeschrittenen Krank- heitsstadien dazu veranlasst, einen Arzt aufzusuchen. Auch die unzureichende In- formation der O ¨ ffentlichkeit zum Thema COPD bema ¨ngelten die Fachleute. ’’ Die Ergebnisse zeigen, wie viel Aufkla ¨ rungs- arbeit in diesem Bereich noch zu leisten ist , lautet das Fazit von Patrick Schmidt- Ku ¨ hnle, bei der Circle Comm GmbH als Seniorberater fu ¨ r den Bereich Atem- wegserkrankungen zusta ¨ ndig. Dies, so Schmidt-Ku ¨hnle weiter, ko ¨ nne beispiels- weise im Rahmen einer umfassenden In- formationskampagne geschehen. Knapp 30 Prozent der befragten Medizi- ner nutzen nach eigener Aussage die Mo ¨ glichkeit, ihre Patienten auf Selbsthil- fegruppen (SHG) in ihrer Na ¨ he aufmerk- sam zu machen. ’’ Ein Anfang, der aber noch Raum fu ¨ r Steigerungen la ¨ sst , meint Dr. Helmut Berck, Vorsitzender der Pati- entenliga Atemwegserkrankungen e.V. ’’ Unser Ziel besteht darin, dass den A ¨ rzten der Hinweis auf die na ¨ chste Selbsthilfe- gruppe in Fleisch und Blut u ¨ bergeht . Denn, so Berck weiter, der gegenseitige Austausch in den Selbsthilfegruppen fu ¨ hre nicht nur zu besser informierten Patienten und einer ho ¨ heren Compliance, sondern vor allem auch zu mehr Lebens- qualita ¨ t. Jens Lingemann, Gru ¨ nder und Koordinator der Selbsthilfegruppe Lun- genemphysem – COPD Deutschland sieht ebenfalls große Vorteile in einer sta ¨ rkeren Einbindung der Selbsthilfegruppen: ’’ Eine engere Zusammenarbeit von A ¨ rzten und Selbsthilfegruppen entlastet auch die Mediziner, die durch die Patientenorgani- sationen in der Aufgabe unterstu ¨ tzt wer- den, die Patienten zu informieren . (COPD ¼ Chronic obstructive pulmonary disease). Quelle: Circle Comm GmbH – Agentur fu ¨r Gesundheitskommunikation Frau Eva Biesenbach Ober-Ramsta ¨ dter Straße 96 Wacker Fabrik 64367 Mu ¨ hltal Tel.: 06151/36087-33 1 E-mail: [email protected] http://www.destatis.de/jetspeed/portal/ cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/ Statistiken/Gesundheit/Todesursachen/ Tabellen/Content75/Sterbefaelleinsge samt.psml Krh.-Hyg. + Inf.verh. 31 Heft 4 (2009): 159–168 159 http://www.elsevier.de/khinf

Zusaetzliche Aufklaerung dringend notwendig. Aktuelle Umfrage zeigt: COPD bei Erstdiagnose weithin unbekannt

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Page 1: Zusaetzliche Aufklaerung dringend notwendig. Aktuelle Umfrage zeigt: COPD bei Erstdiagnose weithin unbekannt

HYGIENECOMPACT

Wundexperten werden immerwichtiger

Eine moderne und qualifizierteWundversorgung ist in der Pflegeimmer bedeutender. Das Bildungs-zentrum Pflege der Johannes Senio-rendienste konnte dieser Tage die1000. Teilnehmerin am

’’Lehrgang

Wundexperte/expertin (DEKRA)

’’

begrußen.Kunden wahlen stationare, klinische oderambulante Pflegeeinrichtungen zuneh-mend danach aus, ob ihre Mitarbeitermoderne und effektive Wundversorgunganbieten, beobachten Pflegeexperten.Diese Entwicklung wird durch die aktuelldiskutierten Transparenzberichte der Me-dizinischen Dienste der Krankenkassennoch verstarkt.So wurde dieser Tage aus den Teilneh-mern eines 40stundigen Kompakt-Lehr-gangs

’’Wundexperte/expertin (DEKRA)

’’

in Goppingen die 1000. Person begrußt,die vom Bildungszentrum Pflege der Jo-hannes Seniorendienste ausgebildetwurde: Michael Schneemann, Leiter Mar-keting und Vertrieb Sudwestdeutschlandder DEKRA Certification GmbH, begluck-wunschte Ulrike Galgon-Ganzloser alsJubilaumsteilnehmerin.Der Veranstalter des Lehrgangs war dasBildungszentrum Pflege, ein bundesweittatiger diakonischer Bildungsanbieter derGruppe Johannes Seniorendienste, Mos-bach (Baden) und Bonn. Der Leiter,Frederic Seebohm, dankte den Teilnehmernfur ihre Bereitschaft, die Abschlussklausurzu schreiben, mit der eine DEKRA Perso-nenzertifizierung erworben werden kann:

’’Ihr Engagement fur das sich standig

weiter entwickelnde moderne Wundma-nagement ist wichtig. Nur mit aktuellemWissen konnen Pflegende uber einebestmogliche Versorgung ihrer Patientenund Bewohner mit Kostentragern undMedizinern argumentieren – auf gleicherAugenhohe

’’

.Das Kursangebot richtet sich an Alten-,Gesundheits- und Krankenpfleger sowiean Mitarbeiter von Krankenkassen undSanitatshausern. Die Teilnehmer erhalteneine Teilnahmebescheinigung und mitBestehen der freiwilligen Klausur, die nurExaminierte ablegen konnen, eine DEKRA

Personenzertifizierung fur funf Jahre. DasZertifikat wird dann jeweils mit demNachweis einer 28 stundigen Fortbildungverlangert.Der Pflegedienstleiter der ChristophsheimGmbH Betreuung & Pflege in Goppingen,Horst Bamberger, hatte den Jubilaums-lehrgang als Inhaus-Veranstaltung orga-nisiert und Mitarbeiter befreundeter am-bulanter Dienste zu einer Teilnahme ein-geladen. Das Bildungszentrum Pflegefuhrte in Goppingen den Lehrgang mitt-lerweile zum 56. Mal durch.

Quelle:DEKRA e.V., Presse & InformationHandwerkstraße 1570565 Stuttgartwww.dekra.de

Zusatzliche Aufklarungdringend notwendigAktuelle Umfrage zeigt:COPD bei Erstdiagnoseweithin unbekannt

Nur etwa 15 Prozent aller Patientenmit COPD haben bereits von dieserKrankheit gehort, wenn sie bei ihnendiagnostiziert wird. Dies ergab eineim Mai 2009 von der Circle CommGmbH – Agentur fur Gesundheits-kommunikation in Kooperation mitder Patientenliga Atemwegserkran-kungen e.V. und der Selbsthilfe-gruppe Lungenemphysem – COPDDeutschland durchgefuhrte bundes-weite Befragung, an der sich etwa100 Arzte beteiligten. Eine Unkennt-nis mit schwerwiegenden Folgen:Angaben der teilnehmenden Arztezufolge befanden sich neun von zehnPatienten bei der Erstdiagnose derCOPD bereits in einem fortgeschrit-tenen Stadium der Erkrankung, dietodlich verlaufen kann. AktuellenAngaben des Statistischen Bundes-amtes zufolge starben im Jahr 2007uber 21.000 Menschen an COPD, diesomit die sechsthaufigste Todesursa-che in Deutschland ist1.

Ein Grund fur die spate Diagnose der Er-krankung war nach Aussage der Arzte deranfanglich geringe Leidensdruck, der Pa-tienten erst in fortgeschrittenen Krank-

heitsstadien dazu veranlasst, einen Arztaufzusuchen. Auch die unzureichende In-formation der Offentlichkeit zum ThemaCOPD bemangelten die Fachleute.

’’Die

Ergebnisse zeigen, wie viel Aufklarungs-arbeit in diesem Bereich noch zu leistenist

’’

, lautet das Fazit von Patrick Schmidt-Kuhnle, bei der Circle Comm GmbH alsSeniorberater fur den Bereich Atem-wegserkrankungen zustandig. Dies, soSchmidt-Kuhnle weiter, konne beispiels-weise im Rahmen einer umfassenden In-formationskampagne geschehen.Knapp 30 Prozent der befragten Medizi-ner nutzen nach eigener Aussage dieMoglichkeit, ihre Patienten auf Selbsthil-fegruppen (SHG) in ihrer Nahe aufmerk-sam zu machen.

’’Ein Anfang, der aber

noch Raum fur Steigerungen lasst

’’

, meintDr. Helmut Berck, Vorsitzender der Pati-entenliga Atemwegserkrankungen e.V.

’’Unser Ziel besteht darin, dass den Arzten

der Hinweis auf die nachste Selbsthilfe-gruppe in Fleisch und Blut ubergeht

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.Denn, so Berck weiter, der gegenseitigeAustausch in den Selbsthilfegruppenfuhre nicht nur zu besser informiertenPatienten und einer hoheren Compliance,sondern vor allem auch zu mehr Lebens-qualitat. Jens Lingemann, Grunder undKoordinator der Selbsthilfegruppe Lun-genemphysem – COPD Deutschland siehtebenfalls große Vorteile in einer starkerenEinbindung der Selbsthilfegruppen:

’’Eine

engere Zusammenarbeit von Arzten undSelbsthilfegruppen entlastet auch dieMediziner, die durch die Patientenorgani-sationen in der Aufgabe unterstutzt wer-den, die Patienten zu informieren

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.(COPD ¼ Chronic obstructive pulmonarydisease).

Quelle:Circle Comm GmbH – Agentur furGesundheitskommunikationFrau Eva BiesenbachOber-Ramstadter Straße 96Wacker Fabrik64367 MuhltalTel.: 06151/36087-331E-mail: [email protected]://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Gesundheit/Todesursachen/Tabellen/Content75/Sterbefaelleinsgesamt.psml

Krh.-Hyg. + Inf.verh. 31 Heft 4 (2009): 159–168 159http://www.elsevier.de/khinf