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2. Qualitative und quantitative Analyse. 69

Kierauf mischt man mit einem UbersehuB an bei l l 0 ~ getrocknetem Kalium- rhodanid, erhitzt im t)lbad auf etwa 200--250~ C und h~lt gleichzeitig fiber die 0ffnung der ProberShre ein befeuehtetes Stiick Bleiacetatpapier. Anwesendes Amin wird durch Schwarzfs des Papiers angezeigt. H. J~UItTE~IACKEI%

AIS quantitatives Reagens fiir die Bes~immung prim~irer und sekundiirer Amine neben terti~iren Aminen eignet sich nach Versuchen yon F. C. I~CI:gTIRE, L. M. CLE- ~rE~XTS und M. St~I~OULL 1 das sehon frfiher 2 ffir die Bestimmung yon Histamin empfohlene 1-.FIuor.2,d-Dinitrobenzol. Das Bestimmungsverfahren besteht darin, da~ man das Amin mit 1-Fluor-2,4-Dinitrobenzol reagieren lit/~t, den Reagens- fiberschul~ in 2,4-Dinitrobenzol fiberffihrt nnd dieses yon dem 2,4-Dinitrophenyl- amin trennt. Die Bestimmung des letzten erfolgt durch Messang tier Liehtabsorp- tion, die eine lineare Funktion der Menge des anwesenden Amins ist. Das Verfahren gibt bei zahlreiehen prim~ren und sekundi~ren Aminen gute Resultate, bei einigen sekundaren Aminen (Diisopropylamin, Dicyclohexylamin) unterbleibt die Um- setzung mit dem l~eagens infolge sterischer Hinderung. Alle Dinitrophenylderivate der lorim~ren Amine [mit Ausnahme yon Athanolamin (350 m#)] haben Absorp- tionsmaxima im Bereich von 325--335 m/~, alle Derivate der sekund~ren Amine [ausgenommen Dibenzylamin (340 345 m#)] im Bereich yon 350--360 m#. Das Bestimmungsverfahren ist znm Unterschied yon anderen Verfahren auch ftir die Bestimmung sehr leicht wasserlSslicher Amine (Xthano]amin) geeignet. 0,1 #Mol eines Amins kann noeh quantitativ bestimmt werden. - - Ausfiihrung. Man mischt in einer GlasstSpselflasehe 0,1 ml der wiiBrigen AminlSsung (10--100~g Amin ent- haltend) mit 0,05 ml 1,2 Vol~oiger l~eagenslTsung in Alkohol und 0,1 ml 0,1 m NaHCO~-LTsung. Naeh 20 rain langem Erhitzen im Wasserbad yon 60 ~ C ffigt man 0,4 ml 0,2 n Na0H-LSsung in Dioxan zu, setzt das Erhitzen 60 min fort, verdfinnt mit Wasser auf l0 ml und extrahiert mit I0 ml Cyclohexan (bei sehr leieht wasser- 15slichen Aminen mit s-Tetrachlor~than). Die optische Dichte der organisehen Phase wird bei der Wellenlgnge des Absorptionsmaximums gegen Cyclohexan bzw. s-Tetraehlor~than gemessen. H. KURTENACKEI~.

Zur Identifizierung der Aminosiiuren schlagen A. LACOUR% GH. SO~[~ER- EYNS, C. FlZAh-COTTE nnd N. DELA~DE s die Bestimmung zweier physikalischer Konstanten, n~m]ich der eutektischen Temperatur und des Breehungsindexes, vor. Der Schmelzpunkt der reinen Aminos/~uren ist nieht genau festzustellen, dagegen erfolgt der Beginn des eutektischen Schmelzens scharf und ist gut reprodnzierbar. Die Bestimmungen geschehen im Polarisationsmikroskop (auf • 1 ~ C genau) oder auf dem KOFLEI~-Block (auf 0,5 ~ C genau). Die Eutektika kSnnen nicht nach der tiblichen Kontaktmethode nntersucht werden, da die Aminos~uren nicht nn- zersetzt sehme]zen. Man zerkleinert vielmehr die Bestandteile sehr rein und miseht sie innig, oder man mischt die w~il3rigen oder alkoholischen LSsungen der Partner. verdampft bei niedriger Temperatur nnd untersucht den zerkleh~erten Rfickstand, Die Versuche der Verf. erstrecken sieh auf 12 Aminos~Lurcn, n~imlich Glycin, fl-Alanin, e-Aminocapronsiiure, dl. Valin, dl-2Vorvalin, dl-Leucin, dl.Isoleuein, 41- Norleucin, dl-Asparagins~iure, Glutaminsiiure, dl-[3.Phenylalanin, l-Tyrosin. In Tabellen sind die Schmelzpunkte der bin~iren Eutektika der Aminos~uren nnter- einander, ferner mit zweibasischen S/iuren, mit versehiedenen Zuckern, Phenolen

1Analyt. Chemistry25,1757--1758 (1953). Abbott. Lab., North Chicago, Ill. (USA). 2 MOINTII~E, t0. C., F. B. WHITE and M. SI'ROVLL : Arch. Biochemistry. 29, 376 (1950).

- - ~CINTmE, F. C." J. Amer. pharmac. Assoc., sci. Edit. 41, 277 (1952) ; vgl. diese Z. 189, 392 (1953).

s Mikroehim. Acta (Wien) 1953, 305--331. Freie Univ. Brfissel; vgI. aueh Glz. SOMMEI~EYSS, Mikrochim. Acta (Wien) 19~3, 332--344.

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