Bachelorarbeitim Zeitraum vom 15.10.2011 bis
betreut durch
Prof. Dr. rer. biol. hum. Klaus Paulat
Optimierung eines Laborversuchs zur
kontinuierlichen, nicht
Blutdruckmessung
vorgelegt von
Thomas Elser
SebaldstraĂe 30
73525 Schwäbisch Gmßnd
Fakultät Mechatronik und Medizintechnik
Studiengang Medizintechnik
Bachelorarbeit im Zeitraum vom 15.10.2011 bis 15.02.2012
Prof. Dr. rer. biol. hum. Klaus Paulat
Optimierung eines Laborversuchs zur
kontinuierlichen, nicht-invasiven
Blutdruckmessung
73525 Schwäbisch Gmßnd
Fakultät Mechatronik und Medizintechnik
Optimierung eines Laborversuchs zur
Bachelorarbeit
Thomas Elser II
Erstgutachter: Prof. Dr. rer. biol. hum. Klaus Paulat
Zweitgutachter: Prof. Dr. med. Dr.-Ing. Ronald Blechschmidt-Trapp
Bachelorarbeit
Thomas Elser III
Eidesstattliche Erklärung
Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst und keine anderen als
die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. Alle AusfĂźhrungen, die fremden Quellen
wÜrtlich oder sinngemäà entnommen wurden, sind kenntlich gemacht. Die Arbeit war in gleicher
oder ähnlicher Form noch nicht Bestandteil einer Studien- oder Prßfungsleistung.
Schwäbisch Gmßnd, den 03.02.2012
Thomas Elser
Bachelorarbeit
Thomas Elser IV
Danksagung
Hiermit mÜchte ich mich bei allen herzlich bedanken, die mich während der Anfertigung meiner Ba-
chelorarbeit unterstĂźtzt haben.
Speziell gilt mein DankâŚ
⢠Prof. Dr. Klaus Paulat fßr die Bereitstellung des Themas sowie fßr die angenehme Betreuung
⢠Dipl. Ing. (FH) Dieter Helferich fßr die ständige Unterstßtzung, die vielen hilfreichen Tipps und die
geduldige und unkomplizierte Beantwortung meiner Fragen
⢠allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hochschule Ulm fßr die Hilfe bei fachßbergreifenden
Problemen sowie den Bacheloranden und Masteranden im Labortrakt T fĂźr das angenehme
Arbeitsklima und die gegenseitige UnterstĂźtzung
⢠meinen Korrekturlesern Simone Betz, Alexander Mathon, Sabine Mßhlbacher und Jenny Tecl fßr
das gewissenhafte Fehlerlesen und die nĂźtzlichen Anregungen
⢠meinen Eltern und meiner Freundin Sabine fßr die immerwährende Unterstßtzung in jeglicher
Form während meines Studiums.
Schwäbisch Gmßnd, den 03.02.2012
Thomas Elser
Bachelorarbeit
Thomas Elser V
Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit beschreibt die Optimierung eines Laborversuchs, mit dem der arterielle Blut-
druck kontinuierlich und nicht-invasiv gemessen werden kann. Dabei werden zur Bestimmung des
zeitlichen Blutdruckverlaufs die Nachteile einer invasiven Messung (Blutungs- und Infektionsgefahr)
umgangen. Somit kann z.B. die Regulation des Kreislaufs unkompliziert untersucht werden. Das zu-
grunde liegende Verfahren basiert auf einer Entlastung der Arterienwand (transmuraler Druck ist
gleich Null). Dieser Zustand wird erreicht, wenn ein bestimmter reduzierter Blutvolumenstrom ein-
gestellt wird. Die flieĂende Blutmenge kann näherungsweise Ăźber die StrĂśmungsgeschwindigkeit
ermittelt werden. Sie dient als EingangsgrĂśĂe fĂźr die Regelung des Drucks in einer Armmanschette.
Mit Hilfe dieser Manschette kĂśnnen der Durchmesser der Arterie und somit die BlutstrĂśmung beein-
flusst werden. FĂźr den Fall der entlasteten GefäĂwand kĂśnnte der Druck in der Manschette und der
arterielle Blutdruck theoretisch als gleich angenommen werden. Während die Blutdruckmessung z.B.
mithilfe einer Armmanschette und dem Stethoskop weit verbreitet und bekannt ist, stellt das ver-
wendete Verfahren eine eher unbekannte Messmethode dar. Der Laborversuch soll Studentinnen
und Studenten der Hochschule diese Art der Blutdruckmessung näher bringen. Sie sollen sie kennen-
lernen und ausprobieren.
Der bestehende Aufbau entstand im Jahre 1996 im Rahmen einer Diplomarbeit an der Fachhoch-
schule Ulm. Die StrĂśmungsgeschwindigkeit wird mithilfe eines gepulsten Ultraschall-Dopplers ermit-
telt. Die Druckregelung erfolgt mit einem analogen System. Der Manschettendruck wird durch ein
Ventil verändert. Er wird zuvor mit einem Kompressor erzeugt und in einem Behälter zwischenge-
speichert. Die Anzeige der Doppler- und Druckkurven erfolgt mithilfe der grafischen Programmier-
software LabVIEW. Bei der praktischen Verwendung des alten Versuchs werden oft zu hohe Blut-
druckwerte ermittelt. Im Zuge einer Optimierung soll dieses Ergebnis verbessert werden. DarĂźber
hinaus soll eine Anpassung des Versuchs an den Stand der Technik und eine Miniaturisierung der
Geräte erreicht werden. Zunächst wird ein digitaler Regler entwickelt und dessen Verwendbarkeit
geprĂźft. Im Anschluss kann der Hardwareaufbau an die neue Regelung angepasst werden. Zur Bedie-
nung der Gerätefunktionen, zum Ablesen der Blutdruckwerte/-kurven und zur Wiedergabe von ge-
speicherten Messungen erfolgt die Gestaltung einer Bedienoberfläche. Parallel wird die Fixierung der
Sonde am Arm Ăźberarbeitet und die Funktion des Aufbaus mit Testmessungen ĂźberprĂźft.
Der optimierte Versuch ist funktionsfähig und liefert im Gegensatz zum alten Aufbau korrigierte, dem
physiologischen Blutdruck entsprechende Werte. Dies wird durch eine quantitative Anpassung der
durch die Ultraschall-Doppler-Servomethode gemessenen Blutdruckwerte erreicht. HierfĂźr muss eine
Messung mit einem klassischen/alternativen Messverfahren durchgefĂźhrt werden. Es kĂśnnen neben
dem grafischen Verlauf des Blutdrucks auch Zahlenwerte fĂźr den mittleren arteriellen Druck, den
systolischen und diastolischen Blutdruckwert sowie die Pulsfrequenz angezeigt werden.
Bachelorarbeit
Thomas Elser VI
Abstract
This thesis describes the optimization of a laboratory experiment, which allows the continuous, non-
invasive measurement of the arterial blood pressure. Thereby the disadvantages of the invasive mea-
suring can be avoided, for example the risk of bleeding and infection. One possible use is the analysis
of the blood circulation control. The used method bases upon the discharge of the arterial wall in
case of constant blood flow, which can be approximately determined via the flow velocity. This
measured variable is used as input for the pressure control of a wrist cuff, which affects the arterial
diameter and thus the blood flow. In case of discharged vascular wall the cuff pressure and the ar-
terial blood pressure could be treated as equivalent. While everybody knows about the blood pres-
sure measurement with cuff and stethoscope, the servo method is rather unknown. This experiment
shall help students to become familiar with this technique and to practice on their own.
The existing device was built in 1996 as part of a diploma thesis at the University of Applied Sciences
in Ulm. The flow velocity is determined by a pulsed ultrasound-doppler. The cuff pressure is created
by a compressor, modified with a proportional valve and controlled by an analog system. While using
the old device there were often delivered too high blood pressure values. These results shall be im-
proved with the optimization of the experiment. Furthermore, the instrument should be minimized
and adapted to the state of the art. First a digital controller is developed. Afterwards the hardware
can be adapted on the new control. To operate the functions, to read off the blood pressure values
and to reproduce old measurements an operating interface is built. Additionally the fixation of the
ultrasound probe will be improved. Last there will be a lot of test measurements to check the func-
tion of all components.
The optimized laboratory experiment works without errors. In contrary to the old device the new
one facilitates physiological blood pressure values. This is achieved by the numerical adaption of the
servo method values, which needs another blood pressure measurement with a classical technique.
Beside the blood pressure chart the device can also show numerical values for the mean arterial
pressure, as well as the systolic/diastolic pressure and for the heart rate.
Bachelorarbeit
Thomas Elser VII
Inhaltsverzeichnis
Eidesstattliche Erklärung .................................................................................................. III
Danksagung..................................................................................................................... IV
Zusammenfassung ............................................................................................................ V
Abstract .......................................................................................................................... VI
1 Einleitung ..................................................................................................................... 1
2 Grundlagen ................................................................................................................... 2
2.1 Blutdruck .................................................................................................................................... 2
2.1.1 Invasive Messung des arteriellen Drucks ......................................................................... 2
2.1.2 Nicht-invasive Messung des arteriellen Drucks ............................................................... 2
2.2 Ultraschall-Doppler-Blutflussmessung ....................................................................................... 6
2.3 Digitale Regelung ........................................................................................................................ 6
2.3.1 Grundprinzip der Regelungstechnik ................................................................................. 6
2.3.2 Besonderheiten der digitalen Regelung ........................................................................... 7
2.3.3 Der PI-Regler .................................................................................................................... 7
2.4 Programmiersprache LabVIEW .................................................................................................. 8
2.5 Valsalva-Press-Versuch ............................................................................................................... 9
3 Aufgabenstellung ........................................................................................................ 10
3.1 Bestehender Versuchsaufbau .................................................................................................. 10
3.2 Anforderungen an den neuen Versuchsaufbau ....................................................................... 11
4 Material und Methoden .............................................................................................. 12
4.1 Realisierung einer digitalen Steuerung/Regelung .................................................................... 12
4.1.1 Programmierung ............................................................................................................ 12
4.1.2 Anpassung der Hardware ............................................................................................... 16
4.2 Anpassung der Messwerte mit alternativem Verfahren .......................................................... 18
4.2.1 Oszillometrische Bestimmung des mittleren arteriellen Blutdrucks ............................. 18
4.2.2 Anpassung der Druckwerte ............................................................................................ 19
4.2.3 Manuelle Eingabe alternativer Werte ............................................................................ 20
Bachelorarbeit
Thomas Elser VIII
4.3 Erstellung einer Bedienoberfläche ........................................................................................... 20
4.3.1 Anforderungen an die Bedienoberfläche ....................................................................... 20
4.3.2 Hauptprogramm............................................................................................................. 21
4.3.3 Sub-VI âMessprogrammâ ............................................................................................... 22
4.4 Ăberarbeitung der Sondenfixierung ........................................................................................ 24
5 Ergebnisse .................................................................................................................. 26
5.1 Optimierter Versuchsaufbau .................................................................................................... 26
5.2 Testmessungen ......................................................................................................................... 27
5.2.1 DurchfĂźhrung ................................................................................................................. 28
5.2.2 Ergebnisse ...................................................................................................................... 28
6 Diskussion und Ausblick .............................................................................................. 32
7 Anhang .......................................................................................................................... i
7.1 Programmstruktur ........................................................................................................................ i
7.1.1 Hauptprogramm................................................................................................................. i
7.1.2 Sub-VI âMessprogrammâ ................................................................................................. iii
7.1.3 Blockdiagramm der optimierten Regelschleife .............................................................. viii
7.2 Hardwareaufbau ......................................................................................................................... ix
7.2.1 Schalt- und Anschlusspläne .............................................................................................. ix
7.2.2 Zeichnungen ................................................................................................................... xiii
7.3 Sondenfixierung ........................................................................................................................ xv
7.3.1 Zeichnung Befestigungsblock .......................................................................................... xv
7.4 Testmessungen ......................................................................................................................... xvi
7.4.1 Messprotokoll ................................................................................................................ xvi
Literaturverzeichnis ....................................................................................................... xvii
Abbildungsverzeichnis .................................................................................................. xviii
Glossar1 .......................................................................................................................... ixx
Lebenslauf ....................................................................................................................... xx
1 Begriffe, die im Glossar erklärt sind werden bei ihrer ersten Nennung im Text kursiv abgedruckt.
Bachelorarbeit 1 Einleitung
Thomas Elser 1
1 Einleitung
Die Messung des Blutdrucks hat in der Medizin eine groĂe Bedeutung. Aus ihm kĂśnnen wichtige
Rßckschlßsse auf die physiologischen Vorgänge im Blutkreislauf bzw. auf die StrÜmungsmechanik des
Bluts (Hämodynamik) gezogen werden. So ist der Blutdruck beispielsweise ein Indikator fßr die Ver-
sorgung von Organen und Geweben oder fĂźr das im KĂśrper zirkulierende Blutvolumen [Elt01].
Die Bestimmung des Blutdrucks kann zum einen durch eine punktuelle Ermittlung von Messwerten
geschehen. Dadurch kann z.B. ein akut erhĂśhter Blutdruck erkannt werden. Des Weiteren kĂśnnen
mit regelmäĂigen Einzelmessungen chronische Veränderungen diagnostiziert und deren medikamen-
tĂśse Therapie Ăźberwacht werden. Solche Einzelmessungen werden in der klinischen Medizin heutzu-
tage meist mit einer Druckmanschette am Arm und einem Stethoskop durchgefĂźhrt (auskultatorische
Methode, vgl. 2.1.2.1). Dieses Verfahren liefert zuverlässige Werte und ist mit wenig Aufwand an-
wendbar. Zudem kann eine kontinuierliche Blutdruckbestimmung erfolgen. Mit dem gewonnenen
Blutdruckverlauf kÜnnen hauptsächlich dynamische Vorgänge ßberwacht werden. Hierzu gehÜren
vor allem die Kreislaufregulation und mĂśgliche StĂśrungen derselben. Die kontinuierliche Messung
geschieht Ăźblicherweise invasiv, das heiĂt mit einem Katheter direkt im BlutgefäĂ. Diese Methode
birgt (vgl. 2.1.1) fĂźr die spontane Anwendung wesentliche Nachteile, weshalb ein nicht-invasives
Verfahren zur kurzfristigen und einfachen Verwendung gesucht wird.
Eine im klinischen Alltag nicht verbreitete, aber hierzu sehr interessante Methode stellt das Ultra-
schall-Doppler-Servo-Verfahren dar. Hierbei wird der arterielle Blutdruck nicht direkt gemessen, son-
dern mittels eines indirekten Messverfahrens nachgebildet. Ein Laborversuch zur Darstellung und
Erklärung dieser Methode ist im Labor fßr Regelungstechnik an der Hochschule Ulm vorhanden. Er
soll im Zuge dieser Bachelorarbeit optimiert und an den Stand der Technik angepasst werden.
Bachelorarbeit 2 Grundlagen
Thomas Elser 2
2 Grundlagen
2.1 Blutdruck
Der Blutdruck beschreibt den in den groĂen Arterien des KĂśrperkreislaufs vorherrschenden GefäĂ-
druck. Dieser ist eine Funktion des Herzzeitvolumens (ausgeworfenes Volumen pro Herzschlag mal
Herzfrequenz) und des Widerstands der BlutgefäĂe. Beim Auswurf des Bluts aus der linken Herz-
kammer (Systole) erfährt der Blutdruck durch diesen Druckstoà seinen Maximalwert, welcher auch
als systolischer Druckwert (Psys) bezeichnet wird. Der während der Fßllungsphase (Diastole) auftre-
tende Minimalwert wird als diastolischer Druckwert (Pdia) bezeichnet. [Sil91]
Die Normwerte des Blutdrucks betragen beim gesunden, jungen Erwachsenen Psys=120mmHg und
Pdia=80mmHg [Elt01]. Der zeitliche, geometrische Mittelwert des Blutdrucks einer Herzaktion wird
als mittlerer arterieller Druck (MAD) bezeichnet. Da sowohl ein zu niedriger als auch ein konstant
erhÜhter Blutdruck schädlich fßr die Organe ist [Sil91], erfährt die Erfassung dieses Vitalparameters
groĂe Bedeutung. Weiter dienen die Werte zur Beurteilung der hämodynamischen Funktion des
Kreislaufs. Die Messung des Blutdrucks kann durch verschiedene Systeme geschehen, deren zu
Grunde liegende Methoden unterschiedlich sind. Die Wichtigsten sollen im Folgenden erläutert wer-
den.
2.1.1 Invasive Messung des arteriellen Drucks
Die invasive Messung geschieht durch einen Katheter im Blutgefäà (typischerweise am Unterarm).
Der Druck wird entweder direkt Ăźber einen Sensor an der Spitze des Katheters oder von einem Sen-
sorsystem auĂerhalb des KĂśrpers ermittelt. Im zweiten Fall befindet sich innerhalb der Arterie ledig-
lich ein flßssigkeitsgefßllter Katheter, der den im Gefäà vorherrschenden Druck auf die Flßssigkeits-
säule im Katheter und damit nach auĂen Ăźberträgt [Elt01]. Die Vorteile der invasiven Messung sind
die hohe Genauigkeit sowie die MĂśglichkeit, Ăźber einen langen Zeitraum den Verlauf des Blutdrucks
zu Ăźberwachen. Deshalb wird dieses Verfahren oft zum Patientenmonitoring auf Intensivstationen
eingesetzt. Der dazu benĂśtigte chirurgische Eingriff stellt aufgrund der Blutungs- und Infektionsge-
fahr den wesentlichen Nachteil der Methode dar.
2.1.2 Nicht-invasive Messung des arteriellen Drucks
Die nicht-invasive Messung des Blutdrucks geschieht indirekt. Meist wird dazu ein externer Druck
aufgebracht. Aus in diesem Zuge auftretenden Phänomenen kann auf den Blutdruck geschlossen
werden [Elt01]. Die beiden folgenden Methoden sind vor allem aufgrund ihrer unblutigen und einfa-
chen DurchfĂźhrung weit verbreitet.
Bachelorarbeit
Thomas Elser
2.1.2.1 Auskultatorische
Zur auskultatorischen Messung wird mittels e
der oberhalb des erwarteten
mäĂiger Geschwindigkeit abgelassen
werden distal der Manschette
gehĂśrt. Diese sogenannten Korotkow
scher Arzt) entstehen durch die BlutstrĂśmung in der Arterie. Der Druckwert bei ihrem
ten kann mit dem systolischen Blutdruck, der Druckwert bei ihrem Verschwinden mit dem diastol
schen Blutdruck gleichgesetzt werden
Abbildung 1: Korotkow-Geräusche bei der
2.1.2.2 Oszillometrische Methode
Zur oszillometrischen Messung wird mit einer Manschette
Beim Ablassen des Drucks entstehen durch die Pulswelle
minimale Ănderungen des Manschettendrucks
Drucksignal herausgefiltert und in einer
sens steigen die Amplituden der Oszillationen bis zu einem Maxi
wieder ab. FĂźr den Zeitpunkt des Maximums
dem Verlauf der HĂźllkurve der registrierten Oszillationen kĂśnnen auch RĂźckschlĂźsse auf den systol
schen und diastolischen Blutdruckw
Punkt gleichgesetzt, bei dem die Amplitude der HĂźllkurve zum ersten Mal zwischen 40
ximums beträgt. Beim zweiten Erreichen von 70
druckwert angenommen. Die oszillometrische Methode kommt heute in den meisten zur Selbstme
sung konzipierten Messgeräten zum Einsatz. [Elt01]
Auskultatorische Methode
essung wird mittels einer Manschette am Oberarm ein Druck aufgebracht,
der oberhalb des erwarteten systolischen Blutdruckwerts liegt. Dieser Druck wird kontinuierlich mit
mäĂiger Geschwindigkeit abgelassen (siehe Abb. 1). Mit einem Stethoskop oder einem Mikrofon
der Manschette, meist in der Ellenbeuge, charakteristische Geräuschphänomene a
gehĂśrt. Diese sogenannten Korotkow-TĂśne (benannt nach ihrem Entdecker Nikolai Korotkow, russ
scher Arzt) entstehen durch die BlutstrĂśmung in der Arterie. Der Druckwert bei ihrem
ten kann mit dem systolischen Blutdruck, der Druckwert bei ihrem Verschwinden mit dem diastol
schen Blutdruck gleichgesetzt werden (siehe Abb. 1). [Elt01]
Geräusche bei der auskultatorischen Blutdruckmessung [Elt01]
Oszillometrische Methode
Zur oszillometrischen Messung wird mit einer Manschette ebenfalls ein Druck am Arm aufgebracht.
Beim Ablassen des Drucks entstehen durch die Pulswelle in der Arterie unterhalb der Mansche
minimale Ănderungen des Manschettendrucks, sogenannte Oszillationen. Diese kĂśnnen aus dem
und in einer Kurve dargestellt werden (siehe Abb. 2)
sens steigen die Amplituden der Oszillationen bis zu einem Maximum an und fallen anschlieĂend
wieder ab. FĂźr den Zeitpunkt des Maximums wird der mittlere arterielle Druck angenommen.
dem Verlauf der HĂźllkurve der registrierten Oszillationen kĂśnnen auch RĂźckschlĂźsse auf den systol
schen und diastolischen Blutdruckwert gezogen werden. So wird der systolische Blutdruck
, bei dem die Amplitude der HĂźllkurve zum ersten Mal zwischen 40
ximums beträgt. Beim zweiten Erreichen von 70-90% des Maximums wird der diastolische Blu
Die oszillometrische Methode kommt heute in den meisten zur Selbstme
sung konzipierten Messgeräten zum Einsatz. [Elt01]
2 Grundlagen
3
iner Manschette am Oberarm ein Druck aufgebracht,
systolischen Blutdruckwerts liegt. Dieser Druck wird kontinuierlich mit
it einem Stethoskop oder einem Mikrofon
charakteristische Geräuschphänomene ab-
TĂśne (benannt nach ihrem Entdecker Nikolai Korotkow, russi-
scher Arzt) entstehen durch die BlutstrĂśmung in der Arterie. Der Druckwert bei ihrem ersten Auftre-
ten kann mit dem systolischen Blutdruck, der Druckwert bei ihrem Verschwinden mit dem diastoli-
auskultatorischen Blutdruckmessung [Elt01]
ein Druck am Arm aufgebracht.
unterhalb der Manschette
. Diese kĂśnnen aus dem
(siehe Abb. 2). Während des Ablas-
mum an und fallen anschlieĂend
mittlere arterielle Druck angenommen. Aus
dem Verlauf der HĂźllkurve der registrierten Oszillationen kĂśnnen auch RĂźckschlĂźsse auf den systoli-
ert gezogen werden. So wird der systolische Blutdruck mit dem
, bei dem die Amplitude der HĂźllkurve zum ersten Mal zwischen 40-60% des Ma-
90% des Maximums wird der diastolische Blut-
Die oszillometrische Methode kommt heute in den meisten zur Selbstmes-
Bachelorarbeit 2 Grundlagen
Thomas Elser 4
Abbildung 2: Manschettendruckverlauf und Oszillationen bei der oszillometrischen Blutdruckmessung [Elt01]
2.1.2.3 Volumenkompensationsmethode
Diese Methode zur nicht-invasiven Bestimmung des arteriellen Blutdrucks wurde von Penaz im Jahre
1973 entwickelt. Hierbei erhält der Patient, wie in Abbildung 3 ersichtlich, eine aufblasbare Finger-
manschette, in die ein optisches Messsystem integriert ist. Dieses bestimmt kontinuierlich das im
Finger vorhandene Blutvolumen. Wird dieses Volumen durch einen geregelten Druck in der Man-
schette ständig auf einem bestimmten Wert gehalten, ist die GefäĂwand entlastet (transmuraler
Druck ist gleich Null). Somit sind der zu messende Druck innerhalb der Arterie und der in der Man-
schette anliegende Druck auĂerhalb der Arterie gleich. Das Prinzip wurde in den Gerätesystemen
Finapres und Portapres realisiert. [Elt01] Um hier zahlenmäĂig mĂśglichst genaue Messwerte zu
erhalten erfolgt regelmäĂig eine Anpassung des Sollwerts der Regelung. Zu diesem Zweck wird in
einem Abstand von 10-70 Sekunden (variabel je nach Stabilität der EingangsgrĂśĂen) die konti-
nuierliche Regelung unterbrochen und ein KalibrationsmanĂśver durchgefĂźhrt. [Ohm91]
Abbildung 3: Volumenkompensationsmethode nach Penaz [Elt01]
Bachelorarbeit
Thomas Elser
Von R. Aaslid und AO. Brubakk wurde die Methode im Jahre 1981 weiterentwickelt
liegende Idee der Penaz-Methode ist beibehalten
schwindigkeit der BlutstrĂśmung bestimmt wird,
den (Referenzgeschwindigkeit
te wird durch eine Druckmanschette am Oberarm ersetzt
pneumatische Regelung benutzte StrĂśmungsgeschwindigkeit wird
bestimmt. Zunächst wird bei normalem Fluss
halb des angenommenen systolischen Werts liegt. AnschlieĂend erfolgt die Reduktion des Drucks bis
zum gewĂźnschten Sollwert. Auch hier kĂśnnen
auĂerhalb des BlutgefäĂes angenommen werden.
nehm empfunden als das Ablassen des Drucks bei der auskultatorischen Messmethode. Nach
Minuten soll jedoch eine 15 Sekun
Durchblutung des Arms sicherzustellen.
tät der Regelung bei einer Verschlechterung des Dopplersignals sowie die Tatsache, dass bei einem
hohen GefäĂwiderstand des Probanden (patientenabhängig) eine Regelung des Blutflusses auf den
erwĂźnschten Wert nur schwer mĂśglich ist.
Abbildung 4: Messverfahren nach R. Aaslid und AO. Brubakk [Aas81]
Von R. Aaslid und AO. Brubakk wurde die Methode im Jahre 1981 weiterentwickelt
Methode ist beibehalten. Das Blutvolumen, das nun indirekt Ăźber die G
schwindigkeit der BlutstrĂśmung bestimmt wird, soll ebenfalls auf einen kleinen Wert
keit 3cm/s). Der Aufbau ist in Abbildung 4 dargestellt:
anschette am Oberarm ersetzt. Die als Eingangssignal fĂźr die
benutzte StrĂśmungsgeschwindigkeit wird mithilfe eines Ultraschall
Zunächst wird bei normalem Fluss ein Druck durch die Manschette aufgebracht, der obe
halb des angenommenen systolischen Werts liegt. AnschlieĂend erfolgt die Reduktion des Drucks bis
Auch hier kÜnnen theoretisch gleiche Druckverhältnisse innerhalb und
auĂerhalb des BlutgefäĂes angenommen werden. Das genannte Verfahren wird als weniger unang
nehm empfunden als das Ablassen des Drucks bei der auskultatorischen Messmethode. Nach
soll jedoch eine 15 Sekunden andauernde Pause eingelegt werden, um die ausreichende
Durchblutung des Arms sicherzustellen. Die festgestellten Probleme des Verfahrens sind die Instabil
tät der Regelung bei einer Verschlechterung des Dopplersignals sowie die Tatsache, dass bei einem
des Probanden (patientenabhängig) eine Regelung des Blutflusses auf den
erwĂźnschten Wert nur schwer mĂśglich ist. [Aas81]
: Messverfahren nach R. Aaslid und AO. Brubakk [Aas81]
2 Grundlagen
5
Von R. Aaslid und AO. Brubakk wurde die Methode im Jahre 1981 weiterentwickelt, die zugrunde
Blutvolumen, das nun indirekt Ăźber die Ge-
ebenfalls auf einen kleinen Wert begrenzt wer-
in Abbildung 4 dargestellt: Die Fingermanschet-
Eingangssignal fĂźr die schnelle
mithilfe eines Ultraschall-Dopplers
durch die Manschette aufgebracht, der ober-
halb des angenommenen systolischen Werts liegt. AnschlieĂend erfolgt die Reduktion des Drucks bis
gleiche Druckverhältnisse innerhalb und
Das genannte Verfahren wird als weniger unange-
nehm empfunden als das Ablassen des Drucks bei der auskultatorischen Messmethode. Nach zwei
den andauernde Pause eingelegt werden, um die ausreichende
Die festgestellten Probleme des Verfahrens sind die Instabili-
tät der Regelung bei einer Verschlechterung des Dopplersignals sowie die Tatsache, dass bei einem
des Probanden (patientenabhängig) eine Regelung des Blutflusses auf den
Bachelorarbeit
Thomas Elser
2.2 Ultraschall-Doppler
Die StrÜmungsgeschwindigkeit und das StrÜmungsprofil des Blutflusses in einem Blutgefäà kÜnnen
mittels Ultraschall-Doppler nicht
gepulstes Ultraschallsignal (PW) unter
dringen in die Haut muss der Schall mit einem Gel eingekoppelt werden um den groĂen Kontakt
widerstand der Luft zu Ăźberwinden. Das eingebrachte Signal wird an den bewegten Blutteilchen z
rĂźckgestreut und kann vom Empfangskristall detektiert werden
henden Laufzeitdifferenzen bei einer konstanten Ausbreitungsgeschwindigkeit im Gewebe (ca.
1500m/s) wird die Geschwindigkeit in verschiedenen Gewebetiefen ermittelt. [Elt01] A
trum kann ein analoges Spannungssignal berechnet und ausgegeben werden.
Abbildung 5: Schematische Darstellung einer aufgesetzten Ultraschall
2.3 Digitale Regelung
In vielen Prozessen der Techni
ihres zeitlichen Verlaufs automatisch angepasst oder korrigiert werden. Solche GrĂśĂen sind be
spielsweise Temperatur, Druck, Drehzahl oder Geschwindigkeit. [Lun10]
2.3.1 Grundprinzip der Regelungste
In den meisten Fällen werden Regelungen verwendet, um den Einfluss von StÜrungen, die auf ein
System wirken, zu kompensieren. Das Grundprinzip
aktuellen Istwertes (RegelgrĂśĂe), welcher mit einem vorgegeben
chen wird. Aus der berechneten Differenz (Regelabweichung) wird durch eine Regeleinrichtung eine
auf das System (Regelstrecke) Ăźbertragbare
tem und erzeugt einen neuen
oppler-Blutflussmessung
Die StrÜmungsgeschwindigkeit und das StrÜmungsprofil des Blutflusses in einem Blutgefäà kÜnnen
Doppler nicht-invasiv bestimmt werden. Hierzu wird von einem Sendekristall ein
gepulstes Ultraschallsignal (PW) unter einem bestimmten Winkel ins Gewebe abgegeben. Zum Ei
dringen in die Haut muss der Schall mit einem Gel eingekoppelt werden um den groĂen Kontakt
widerstand der Luft zu Ăźberwinden. Das eingebrachte Signal wird an den bewegten Blutteilchen z
d kann vom Empfangskristall detektiert werden (siehe Abb. 5).
henden Laufzeitdifferenzen bei einer konstanten Ausbreitungsgeschwindigkeit im Gewebe (ca.
die Geschwindigkeit in verschiedenen Gewebetiefen ermittelt. [Elt01] A
trum kann ein analoges Spannungssignal berechnet und ausgegeben werden.
: Schematische Darstellung einer aufgesetzten Ultraschall-Doppler-Sonde [Pau11]
Digitale Regelung
In vielen Prozessen der Technik und im alltäglichen Leben mĂźssen veränderliche GrĂśĂen während
ihres zeitlichen Verlaufs automatisch angepasst oder korrigiert werden. Solche GrĂśĂen sind be
spielsweise Temperatur, Druck, Drehzahl oder Geschwindigkeit. [Lun10]
Grundprinzip der Regelungstechnik
In den meisten Fällen werden Regelungen verwendet, um den Einfluss von StÜrungen, die auf ein
System wirken, zu kompensieren. Das Grundprinzip (siehe Abb. 6) besteht aus der Messung eines
aktuellen Istwertes (RegelgrĂśĂe), welcher mit einem vorgegebenen Sollwert (FĂźhrungsgrĂśĂe) vergl
chen wird. Aus der berechneten Differenz (Regelabweichung) wird durch eine Regeleinrichtung eine
auf das System (Regelstrecke) Ăźbertragbare GrĂśĂe (StellgrĂśĂe) berechnet. Diese beeinflusst das Sy
tem und erzeugt einen neuen Istwert. [Lun10]
2 Grundlagen
6
Die StrÜmungsgeschwindigkeit und das StrÜmungsprofil des Blutflusses in einem Blutgefäà kÜnnen
invasiv bestimmt werden. Hierzu wird von einem Sendekristall ein
einem bestimmten Winkel ins Gewebe abgegeben. Zum Ein-
dringen in die Haut muss der Schall mit einem Gel eingekoppelt werden um den groĂen Kontakt-
widerstand der Luft zu Ăźberwinden. Das eingebrachte Signal wird an den bewegten Blutteilchen zu-
(siehe Abb. 5). Aufgrund der entste-
henden Laufzeitdifferenzen bei einer konstanten Ausbreitungsgeschwindigkeit im Gewebe (ca.
die Geschwindigkeit in verschiedenen Gewebetiefen ermittelt. [Elt01] Aus dem Spek-
trum kann ein analoges Spannungssignal berechnet und ausgegeben werden.
Sonde [Pau11]
k und im alltäglichen Leben mĂźssen veränderliche GrĂśĂen während
ihres zeitlichen Verlaufs automatisch angepasst oder korrigiert werden. Solche GrĂśĂen sind bei-
In den meisten Fällen werden Regelungen verwendet, um den Einfluss von StÜrungen, die auf ein
besteht aus der Messung eines
en Sollwert (FĂźhrungsgrĂśĂe) vergli-
chen wird. Aus der berechneten Differenz (Regelabweichung) wird durch eine Regeleinrichtung eine
(StellgrĂśĂe) berechnet. Diese beeinflusst das Sys-
Bachelorarbeit
Thomas Elser
Abbildung 6: Grundstruktur des Regelkreis
2.3.2 Besonderheiten der digitalen Regelung
Mit laufender technischer Entwicklung werden Regelungen heute häufig mittels programmierbarer
Algorithmen auf dem Rechner durchgefßhrt. Hierbei ergeben sich geänderte Voraussetzungen zur
analogen Regelung, da eine kontinuierliche Abgleichung und Anpassung von Regel
grĂśĂe nicht mĂśglich ist. Um diese GrĂśĂen dem Rechner zur VerfĂźgung zu stellen
nächst abgetastet und dadurch digitalisiert werden
VerzĂśgerung. Somit werden nur zu bestimmten Zeitpunkten Werte berechnet, die Regelung funkti
niert also getaktet. Um eine mĂśglichst kontinuierl
se VerzĂśgerungen so klein wie mĂśglich gehalten werden. Weiterhin mĂźssen auch die im zu digitalisi
renden Signal auftretenden Frequenzen berĂźcksichtigt werden. Diese mĂźssen kleiner als die halbe
Abtastfrequenz sein (Nyquist
(Aliasing-Effekt). [Lun10]
Abbildung 7: Digitalisierung mit Abtast
2.3.3 Der PI-Regler
Regler kĂśnnen nach verschiedenen Prinzipien
ler (P) verstärkt die Regeldifferenz mit einem Faktor K
der Amplitude verändert und als StellgrĂśĂe wie
teristischen Zeitkonstante Ti
grĂśĂe an. Der PI-Regler vereinigt die Eigenschaften von P
nauen Regler. Die Anteile kĂśnnen sowohl multiplikativ (Rei
tung) miteinander verknĂźpft werden. [Pau10]
gangsgrĂśĂe von 0 auf 1 (Sprungantwort)
: Grundstruktur des Regelkreises [nach Lun10]
Besonderheiten der digitalen Regelung
Mit laufender technischer Entwicklung werden Regelungen heute häufig mittels programmierbarer
em Rechner durchgefßhrt. Hierbei ergeben sich geänderte Voraussetzungen zur
analogen Regelung, da eine kontinuierliche Abgleichung und Anpassung von Regel
grĂśĂe nicht mĂśglich ist. Um diese GrĂśĂen dem Rechner zur VerfĂźgung zu stellen
nächst abgetastet und dadurch digitalisiert werden (siehe Abb. 7). Dadurch
VerzĂśgerung. Somit werden nur zu bestimmten Zeitpunkten Werte berechnet, die Regelung funkti
getaktet. Um eine mĂśglichst kontinuierliche und stabile Regelung zu erhalten
se VerzĂśgerungen so klein wie mĂśglich gehalten werden. Weiterhin mĂźssen auch die im zu digitalisi
renden Signal auftretenden Frequenzen berĂźcksichtigt werden. Diese mĂźssen kleiner als die halbe
z sein (Nyquist-Frequenz), um eine verfälschte Aufnahme des Signals zu vermeiden
: Digitalisierung mit Abtast-Halteglied [Reu08]
Regler kĂśnnen nach verschiedenen Prinzipien aufgebaut sein und funktionieren. Der Proportionalre
ler (P) verstärkt die Regeldifferenz mit einem Faktor KP. Die eingehende RegelgrĂśĂe wird somit nur in
und als StellgrĂśĂe wieder ausgegeben. Der Integralregler (I) mit der chara
integriert die Regelabweichung Ăźber die Zeit auf und passt so die Stel
Regler vereinigt die Eigenschaften von P- und I-Regler zu einem schnellen und g
Die Anteile kĂśnnen sowohl multiplikativ (Reihenschaltung) oder additiv (Parallelscha
tung) miteinander verknĂźpft werden. [Pau10] Die Antwort des PI-Reglers auf einen Sprung der Ei
gangsgrĂśĂe von 0 auf 1 (Sprungantwort) ist in Abbildung 8 dargestellt.
2 Grundlagen
7
Mit laufender technischer Entwicklung werden Regelungen heute häufig mittels programmierbarer
em Rechner durchgefßhrt. Hierbei ergeben sich geänderte Voraussetzungen zur
analogen Regelung, da eine kontinuierliche Abgleichung und Anpassung von Regel- und FĂźhrungs-
grĂśĂe nicht mĂśglich ist. Um diese GrĂśĂen dem Rechner zur VerfĂźgung zu stellen, mĂźssen sie zu-
durch entsteht eine zeitliche
VerzĂśgerung. Somit werden nur zu bestimmten Zeitpunkten Werte berechnet, die Regelung funktio-
iche und stabile Regelung zu erhalten, mĂźssen die-
se VerzĂśgerungen so klein wie mĂśglich gehalten werden. Weiterhin mĂźssen auch die im zu digitalisie-
renden Signal auftretenden Frequenzen berĂźcksichtigt werden. Diese mĂźssen kleiner als die halbe
um eine verfälschte Aufnahme des Signals zu vermeiden
aufgebaut sein und funktionieren. Der Proportionalreg-
Die eingehende RegelgrĂśĂe wird somit nur in
der ausgegeben. Der Integralregler (I) mit der charak-
integriert die Regelabweichung Ăźber die Zeit auf und passt so die Stell-
zu einem schnellen und ge-
henschaltung) oder additiv (Parallelschal-
Reglers auf einen Sprung der Ein-
Bachelorarbeit
Thomas Elser
Abbildung 8: Sprungantwort eines idealen PI
2.4 Programmiersprache LabVIEW
Die von National Instruments entwickelte Software LabVIEW (
ring Workbench) ist ein Hilfsmittel zur einfachen Erstellung von Messanwendungen.
dem Ansatz der Datenflussprogrammierung, bei der technische Prozesse so abgebildet werden so
len, wie sie in der Realität vorkommen. LabVIEW ist hierbei Entwicklungsumgebung und grafische
Programmiersprache zugleich. [Geo09] Die Vorteile lie
rammierten Abläufe sowie in der schnelleren Erlernbarkeit gegenßber konventionellen Programmie
sprachen.
Abbildung 9: Einfache LabVIEW-Operation
Ein Beispiel fĂźr die Datenflussprog
10. Eine eingegebene Variable (Zahl_
eine zweite Variable (Zahl_2
(Ergebnis) ausgegeben. Die durchzufßhrenden Operationen während des Programmablaufs werden
wie im Beispiel ersichtlich, durch
genannt. Viele gängige oder oft benutzte Funktionen sind zudem
ein Assistent fĂźhrt durch die Konfiguration der
licher oder thematisch zusammengehĂśrender BlĂścke wird als Palette bezeichnet.
Zusätzlich zur Software bietet National In
repakete zur Erfassung und Ausgabe von analogen und digitalen Signalen an. Diese sind zum Beispiel
als USB-kompatible Module oder als PCI
gantwort eines idealen PI-Reglers
Programmiersprache LabVIEW
Die von National Instruments entwickelte Software LabVIEW (Laboratory Virtual
orkbench) ist ein Hilfsmittel zur einfachen Erstellung von Messanwendungen.
dem Ansatz der Datenflussprogrammierung, bei der technische Prozesse so abgebildet werden so
len, wie sie in der Realität vorkommen. LabVIEW ist hierbei Entwicklungsumgebung und grafische
Programmiersprache zugleich. [Geo09] Die Vorteile liegen in der groĂen Ăbersichtlichkeit der pro
rammierten Abläufe sowie in der schnelleren Erlernbarkeit gegenßber konventionellen Programmie
Operation
Ein Beispiel fĂźr die Datenflussprogrammierung bildet die einfache LabVIEW-
10. Eine eingegebene Variable (Zahl_1) wird zunächst vom Wert 100 subtrahiert, anschlieĂend wird
2) zum Zwischenergebnis addiert. Das Resultat wird als neue Variable
Die durchzufßhrenden Operationen während des Programmablaufs werden
durch FunktionsblĂścke festgelegt. Diese werden VIs
genannt. Viele gängige oder oft benutzte Funktionen sind zudem als Express
ein Assistent fĂźhrt durch die Konfiguration der Optionen/EinstellmĂśglichkeiten
licher oder thematisch zusammengehĂśrender BlĂścke wird als Palette bezeichnet.
Zusätzlich zur Software bietet National Instruments speziell auf das Programm abgestimmte Hardw
repakete zur Erfassung und Ausgabe von analogen und digitalen Signalen an. Diese sind zum Beispiel
kompatible Module oder als PCI-Steckkarten aufgebaut.
2 Grundlagen
8
irtual Instrument Enginee-
orkbench) ist ein Hilfsmittel zur einfachen Erstellung von Messanwendungen. Sie folgt hierbei
dem Ansatz der Datenflussprogrammierung, bei der technische Prozesse so abgebildet werden sol-
len, wie sie in der Realität vorkommen. LabVIEW ist hierbei Entwicklungsumgebung und grafische
gen in der groĂen Ăbersichtlichkeit der prog-
rammierten Abläufe sowie in der schnelleren Erlernbarkeit gegenßber konventionellen Programmier-
-Operation in Abbildung
) wird zunächst vom Wert 100 subtrahiert, anschlieĂend wird
) zum Zwischenergebnis addiert. Das Resultat wird als neue Variable
Die durchzufßhrenden Operationen während des Programmablaufs werden,
VIs (Virtual Instruments)
als Express-VIs realisiert, das heiĂt
Optionen/EinstellmÜglichkeiten. Die Sammlung ähn-
licher oder thematisch zusammengehĂśrender BlĂścke wird als Palette bezeichnet.
struments speziell auf das Programm abgestimmte Hardwa-
repakete zur Erfassung und Ausgabe von analogen und digitalen Signalen an. Diese sind zum Beispiel
Bachelorarbeit 2 Grundlagen
Thomas Elser 9
2.5 Valsalva-Press-Versuch
Zur Beurteilung der hämodynamischen Funktion bzw. der Regulation des Kreislaufs kann ein Valsal-
va-Press-Versuch durchgefĂźhrt werden. Ein beispielhafter Blutdruckverlauf dieses physiologischen
Tests ist in Abbildung 10 dargestellt. Durch eine spontane Ausatemanstrengung bei geschlossener
Stimmritze, der sogenannten Bauchpresse (siehe Zeitmarke 1), wird ein Druck im Brustkorb aufge-
baut. Hierbei entsteht ein Druckanstieg im Niederdrucksystem gewisser Thoraxabschnitte, wodurch
der Blutrßckstrom in den Brustkorb gestoppt wird. Dadurch fällt das Herzzeitvolumen rasch ab
[Elt01]. Beim Wiederausatmen (siehe Zeitmarke 2) ist eine erhĂśhte Vorlast am Herzen vorhanden,
die Kreislaufregulation bewirkt eine gesteigerte Herzfrequenz und einen Anstieg des arteriellen
Drucks.
Abbildung 10: Blutdruckverlauf während eines Valsalva-ManÜvers
Bachelorarbeit 3 Aufgabenstellung
Thomas Elser 10
3 Aufgabenstellung
3.1 Bestehender Versuchsaufbau
Der bestehende Versuchsaufbau entstand im Rahmen der Diplomarbeit von Thomas Eberhard an der
Hochschule Ulm im Jahre 1996 [Ebe96]. Ein gepulst-sendender Ultraschall-Doppler (PW) der Firma
DWL gibt kontinuierlich die HĂźllkurve des ermittelten StrĂśmungssignals aus. Dieses wird als Regel-
grĂśĂe (Istwert) fĂźr die Einstellung des Manschettendrucks verwendet. Die Ultraschall-Doppler-Sonde
ist Ăźber ein Kunststoff-Verbindungselement in ein handelsĂźbliches Venenstauband integriert. Sie
kann somit am Unterarm angebracht und festgezurrt werden. Wird ein grĂśĂerer Anpressdruck auf
der Haut benÜtigt, kann das Band auch während des laufenden Versuches nachgezogen werden. Im
Gegensatz zum ursprĂźnglichen Verfahren (vgl. 2.1.2.3) wird im bestehenden Versuchsaufbau eine
Handgelenksmanschette verwendet. Diese ist im Gegensatz zur Oberarmmanschette kleiner und
somit einfacher zu handhaben. DarĂźber hinaus ist die proximale Anbringung der Ultraschall-Sonde
am Unterarm wesentlich leichter durchfĂźhrbar. Die Druckregelung erfolgt mittels eines analog auf-
gebauten Reglers. Der einzustellende Sollwert weicht vom Referenzwert der Methode aufgrund der
geänderten Komponentenanordnung ab und ist hauptsächlich erfahrungsbasiert. Der Manschetten-
druck wird durch eine speziell angefertigte Druckerzeugungseinheit, bestehend aus Kompressor,
Vorratsbehälter und Proportionalventil, zur Verfßgung gestellt. Die Anzeige der Doppler-Hßllkurve
sowie der Verlaufskurve des Manschettendrucks ist am Computer realisiert. Die Signale werden mit-
tels einer USB-Messkarte digitalisiert und in einer LABVIEW-Anwendung auf dem Bildschirm darge-
stellt.
Abbildung 11: Bestehender Versuchsaufbau vor der Optimierung
Bachelorarbeit 3 Aufgabenstellung
Thomas Elser 11
Es wird festgestellt, dass der Versuch bei der praktischen Bestimmung des Blutdrucks zwar den zeitli-
chen Verlauf gut darstellt, jedoch die ermittelten Werte tendenziell zu hoch sind. Weiterhin erscheint
der bestehende Aufbau in vielen Punkten nicht mehr zeitgemäĂ. Zum einen sind einige Komponen-
ten im sehr groĂen und sperrigen Geräteaufbau (siehe Abb. 11) ĂźberflĂźssig. Sie stammen, wie z.B.
das Display und einige Platinen, aus frĂźheren Versuchen einen eigenen Doppler zu entwickeln. Zum
anderen sind die genutzten Komponenten nicht bedienerfreundlich ausgefßhrt. Hierzu zählen bei-
spielsweise die EinstellmÜglichkeiten der PID-Reglerkonstanten, welche nur stufenweise veränderbar
sind. Die Festlegung des Sollwerts geschieht durch ein unĂźbersichtliches und ungenau einstellbares
Drehelement. Weiter sind alle Bedienelemente Ăźber einen sehr groĂen Bereich einstellbar, der weit
ßber die fßr den Versuch verwendeten typischen Werte reicht. Zusätzlich haben Erfahrungen wäh-
rend der Nutzung des alten Aufbaus ergeben, dass der einstellbare Differential-Anteil (D) des Reglers
fĂźr den gegebenen Fall nicht funktioniert. Auf ihn kann somit ebenfalls verzichtet werden.
3.2 Anforderungen an den neuen Versuchsaufbau
Die Aufgabe dieser Arbeit ist es, den bestehenden Laboraufbau zu optimieren und an den Stand der
Technik anzupassen. Hierzu soll zunächst die Steuerung der Programmfunktionen sowie die Regelung
des Blutflusses digitalisiert werden. Das wesentliche Ziel ist das Erreichen eines, im Vergleich zum
alten Versuch, mindestens gleichwertig guten qualitativen Blutdruckverlaufs. Das quantitative Ergeb-
nis, also die Genauigkeit der gemessenen Druckwerte, soll durch die Anwendung eines alternativen
Messverfahrens verbessert werden. Bei allen MaĂnahmen, besonders bei der Erstellung einer Be-
dienoberfläche, muss die Anwenderfreundlichkeit berßcksichtigt werden. Dies gilt ebenso fßr die
Ultraschall-Doppler-Sonde, deren Fixierung Ăźberarbeitet wird. Am Ende soll es mĂśglich sein, den
Versuch in den Lehrbetrieb der Fakultät Mechatronik und Medizintechnik zu integrieren. Studenten
sollen, z.B. im Rahmen der Vorlesungen âMedizinische Regelungstechnikâ oder âPhysiologische Re-
gelmechanismenâ, dieses Verfahren zur Messung des arteriellen Blutdrucks selbstständig erlernen
und ausprobieren kĂśnnen.
Bachelorarbeit 4 Material und Methoden
Thomas Elser 12
4 Material und Methoden
Die im Rahmen der Aufgabe durchgefĂźhrten Arbeiten lassen sich in verschiedene, abgegrenzte Teile
gliedern. Diese sollen nachfolgend erläutert und beschrieben werden.
4.1 Realisierung einer digitalen Steuerung/Regelung
Um dem Anwender eine mÜglichst einfache und verständliche Messung zu ermÜglichen und um den
bestehenden Versuchsaufbau zu miniaturisieren, soll eine digitale Steuerung bzw. Regelung realisiert
werden. Als Entwicklungsumgebung wird die Software LabVIEW verwendet, mit der bereits die An-
zeige der Messwerte/Kurven durchgefĂźhrt wird.
4.1.1 Programmierung
Zunächst muss festgestellt werden, ob die Geschwindigkeit, die eine getaktete Durchfßhrung des
Regelalgorithmus erreichen kann, fĂźr den Anwendungsfall ausreichend ist. Sowohl das Digitalisieren
und Einlesen der Messwerte, als auch die Berechnung der RegelgrĂśĂen und die Ausgabe der Stell-
grĂśĂe nehmen eine bestimmte Zeit in Anspruch. Im Falle einer nicht ausreichenden Geschwindigkeit
kann der Manschettendruck dem Dopplersignal nicht folgen. Somit kann die Blutflussgeschwindigkeit
nicht geregelt werden, was eine Verfälschung der Messung zur Folge hat.
Abbildung 12: Blockdiagramm des ersten Modellentwurfs
Bachelorarbeit 4 Material und Methoden
Thomas Elser 13
FĂźr den ersten Aufbau ergibt sich das Blockdiagramm in Abbildung 12. Die Basis der Software bildet
eine zeitgesteuerte Schleife, welche den Regelalgorithmus zyklisch ausfĂźhren soll. Die Frequenz die-
ser Schleife wird auf 500Hz festgelegt, um eine Periodendauer von 2ms zu erreichen. In der Schleife
werden mittels zweier DAQ-Express-VIs (Schnittstelle zur USB-Messkarte) das Dopplersignal sowie
der aktuelle Manschettendruck eingelesen. Diese Signale werden mittels Funktionsgraphen auf dem
Bildschirm dargestellt. Die Berechnung des Regelalgorithmus geschieht durch den PID-Block, einem
von National Instruments vorbereiteten VI. Das errechnete Stellsignal wird durch einen weiteren
DAQ-Block ausgegeben. Eine zusätzliche Funktion bildet die Einrichtung einer Timer-Struktur, welche
bei jedem Durchlauf die seit dem Start abgelaufene Zeit in Millisekunden protokolliert. Somit kĂśnnen
die Periodendauer und daraus die tatsächlich erreichte Frequenz der zeitgesteuerten Schleife er-
mittelt werden.
Eine erste Testmessung ergibt eine Periodendauer zwischen 20 und 50ms. Deshalb wird versucht, die
Performance durch verschiedene MaĂnahmen zu verbessern:
⢠Es wird festgestellt, dass beim Einlesen und Ausgeben der Signale unter Verwendung des DAQ-
Assistenten (Express-VI) eine erhebliche ZeitverzĂśgerung entsteht. Dies ist der Fall, da bei diesen
FunktionsblĂścken bei jedem Aufruf (also bei jeder Iteration der zeitgesteuerten Schleife) die
Schnittstelle neu initialisiert wird. Diese VIs werden deshalb durch andere Elemente aus der
DAQmx-Palette ersetzt. Vor dem ersten Aufruf der Schleife wird nun zunächst je eine Referenz fßr
die Ein- und Ausgabe erzeugt. Hierin werden die physikalischen Adressen der Messkanäle (z.B.
Analog-In 6 oder Analog-Out 1), die einzulesenden oder auszugebenden physikalischen GrĂśĂen
(z.B. Spannung) und die Art der elektrischen Verschaltung (z.B. differentiell) festgelegt. Während
der Schleifeniteration muss nun lediglich ein Funktionsblock aufgerufen werden, der die zur ange-
gebenen Referenz zugehĂśrige Spannung als Wertearray ausliest (Read-Befehl) bzw. den Span-
nungswert Ăźber die Schnittstelle ausgibt (Write-Befehl). Am Ende des Programmablaufs werden
die Schnittstellen durch Stoppen der Referenzen zurĂźckgesetzt.
⢠Das Timing der zeitgesteuerten Schleife wird zunächst ebenfalls ßber einen Assistenten einge-
stellt. Dies hat zur Folge, dass beim AusfĂźhren als Zeitbasis der interne Timer des Betriebssystems
verwendet wird, was eine unregelmäĂige TaktverzĂśgerung oder -verschiebung nach sich zieht.
Diese entsteht hauptsächlich aufgrund im Hintergrund ablaufender Prozesse. Durch die Verwen-
dung eines externen Zählers, der die Schleifeniterationen steuert, kann der Takt regelmäĂiger und
schneller durchgefĂźhrt werden.
Abbildung 13: Optimierung der Regelschleife - Zeitsteuerung Messschleife
Bachelorarbeit 4 Material und Methoden
Thomas Elser 14
Um einen solchen Counter zu erhalten, muss die USB-Messkarte gegen eine PCI-Steckkarte ge-
tauscht werden, die nach Angaben im Datenblatt das Timing unterstĂźtzt. Abbildung 13 zeigt die
Konfiguration der Zeitsteuerung beim Aufruf der Schleife. Im Zuge der Optimierung wird weiter-
hin nach den rechenintensivsten Prozessen im Programmablauf gesucht. Dabei stellt sich heraus,
dass die grafische Anzeige (Signalverlaufskurve) die regelmäĂig getaktete AusfĂźhrung der Schleife
behindert. Auch Eingriffe in das Programm während der Ausfßhrung im Zusammenhang mit die-
ser Verlaufskurve (Betätigen der Bildlaufleisten, Verschieben des Anzeigefensters, Ănderung der
Skalierung) haben eine Nichteinhaltung der angestrebten Periodendauer zur Folge. Zunächst wer-
den deshalb diese Optionen deaktiviert bzw. gesperrt, eine Einstellung vor Beginn der Messungen
wird als ausreichend bewertet. Um die grafische Anzeige weniger rechenintensiv zu gestalten,
wird diese vom reinen Messvorgang abgekoppelt und in eine separate Schleife verlegt (Takt:
10Hz). Die Kommunikation zwischen den beiden zu Beginn jeder Messung synchronisierten Schlei-
fen wird Ăźber einen Puffer nach dem âFirst-In First-Outâ (FIFO-) Prinzip eingerichtet. Während der
Messung im mĂśglichst schnellen Takt wird der Puffer gefĂźllt. Die langsamer laufende Anzeige-
schleife stellt (mit niedriger Priorität als die Messung) mehrere Werte gleichzeitig im Verlaufs-
diagramm dar und leert somit den Puffer wieder (siehe Abb. 14). Der Anzeigeschleife wird ein se-
parater Counter der PCI-Karte zugewiesen.
Abbildung 14: Optimierung der Regelschleife - Puffer nach dem âFIFOâ-Prinzip
⢠Ein weiterer Ansatzpunkt ist die Gestaltung des Regelalgorithmus. Der verwendete PID-Block wird
als ungeeignet bewertet. Einerseits scheint er fĂźr den erwĂźnschten Zweck Ăźberdimensioniert
(Differentialanteil wird nicht benÜtigt), andererseits sind die intern ablaufenden Vorgänge
schlecht zu Ăźberschauen und zu verstehen. Weiterhin werden die Anteile von Proportional- und
Integralglied in multiplikativer Form miteinander verknĂźpft, weshalb ein Betrieb als reiner P- oder
I-Regler nicht mĂśglich ist. Dies wäre jedoch zur Ermittlung sinnvoller EinstellgrĂśĂen von Vorteil.
Deshalb wird ein eigener, mĂśglichst auf die Grundfunktionen reduzierter PI-Regelalgorithmus
programmiert (siehe Abb. 15). Die Verknßpfung der Anteile erfolgt hierbei additiv. Zunächst wird
durch Subtraktion die Regelabweichung gebildet. Die Multiplikation dieses Signals mit dem einge-
gebenen Proportionalfaktor ergibt das P-Glied. Zur Ermittlung des I-Glieds wird das Signal mit dem
Kehrwert der Integral-Zeitkonstante Ti sowie der Diskretisierungszeit dt multipliziert und anschlie-
Ăend Ăźber die Zeit integriert. Am Ende werden die Anteile addiert, der Ausgangswert des Reglers
begrenzt und das Ergebnis zur Ăbertragung auf die Regelstrecke invertiert. Als zusätzliche Funk-
tion kann die Integralsumme per Knopfdruck zurĂźckgesetzt werden.
Bachelorarbeit 4 Material und Methoden
Thomas Elser 15
Abbildung 15: Optimierung der Regelschleife - Regelalgorithmus (PI)
Somit ergibt sich ein verbessertes Blockdiagramm (vgl. 7.1.3). Die durch die Protokollierung ermittel-
ten Periodendauern werden erneut analysiert. Mit den ergriffenen MaĂnahmen wird erreicht, dass
die Dauer einer Schleifeniteration nun in mehr als 98% der Durchläufe kleiner oder gleich 3ms ist.
Somit kann der angestrebte Takt als erfĂźllt betrachtet werden. Um letztendlich eine Eignung des
digitalen Aufbaus fĂźr die Aufgabe feststellen zu kĂśnnen, wird das Ergebnis mit der bestehenden ana-
logen Regelung verglichen. Neben der subjektiven Einschätzung wird mit beiden Aufbauten eine
Serie von Valsalva-Versuchen (vgl. 2.5) durchgefĂźhrt.
Abbildung 16: Valsalva-Press-Versuch mit altem Aufbau
Bachelorarbeit 4 Material und Methoden
Thomas Elser 16
Abbildung 17: Valsalva-Press-Versuch mit neuem Aufbau
Wie die Abbildungen 16 und 17 zeigen, stimmen die von analoger und digitaler Regelung ermittelten
Werte quantitativ nicht Ăźberein. Der qualitative Verlauf der Blutdruckkurve folgt jedoch sehr gut dem
physiologisch stattfindenden Vorgang. Auch Veränderungen des hydrostatischen Drucks durch Auf-
und Ab-Bewegungen des Arms werden gut registriert. Somit kann der analoge Aufbau durch die digi-
tale Regelung ersetzt werden.
4.1.2 Anpassung der Hardware
Zur Anpassung an die digitale Regelung muss der bestehende Hardwareaufbau geändert werden. Im
bisherigen Gerät kÜnnen mehrere Komponenten wie z.B. die Reglerplatine oder diverse Netzteile
eingespart werden. Es wird ein kompaktes Gehäuse gesucht, das neben der Druckerzeugungseinheit
eine 24V-Spannungsquelle und eine AnschlussmĂśglichkeit an das 230V-Stromnetz aufnehmen kann.
Nach Montageversuchen und dem Aufbau einiger Raummodelle wird es als sinnvoll erachtet, das
bestehende Gehäuse der Druckerzeugungseinheit zu verwenden. In diesem kÜnnen die oben ge-
nannten Komponenten problemlos zusätzlich untergebracht werden. Hierzu wird eine Verteilerbox
(siehe Abb. 18) angefertigt, in der die AnschlĂźsse der 230V-Spannungsversorgung von Netzteil und
Kompressor/Druckschalter miteinander verbunden werden. Ebenfalls gehĂśren ein Netzfilter mit Kalt-
geräteanschluss, zwei Glättungskondensatoren, ein Kippschalter und eine Geräteschutzsicherung
zum neuen Aufbau. Die Verbindung zwischen den Komponenten soll so gestaltet werden, dass zu
Wartungszwecken die AnschlĂźsse leicht und schnell trennbar sind, zum Beispiel durch die Verwen-
dung von Flachsteckern. Dennoch mßssen alle Stellen, an denen später eine Spannung von 230V
anliegt, so gestaltet werden, dass auch bei offenem Gehäuse keine elektrische Gefährdung besteht.
Bachelorarbeit 4 Material und Methoden
Thomas Elser 17
Dies geschieht unter anderem durch die Verwendung von Kunststoff-IsolierhĂźlsen oder das Vergie-
Ăen von offenen Anschlussstellen mit HeiĂkleber. Bei der Auswahl des Netzteils werden neben den
elektrischen KenngrĂśĂen (benĂśtigt werden 12W bei 24V) vor allem die EinbaumaĂe berĂźcksichtigt.
Hierbei findet ein Bauteil Anwendung, welches normalerweise zum Betreiben von LEDs in der Be-
leuchtungstechnik verwendet wird. Es eignet sich aber durch eine GrĂśĂe von nur 130x25x21mm sehr
gut zur Integration in das bestehende Gehäuse (siehe Abb. 18). Zur Einspeisung des Dopplersignals
wird eine BNC-Buchse vorgesehen. Damit kann zur Verbindung mit dem Ultraschallgerät ein Stan-
dardkabel verwendet werden. Der Anschluss des Computers erfolgt Ăźber eine neunpolige D-Sub
Buchse. Zur Verteilung der Signale innerhalb des Gehäuses (zwischen 24V-Netzteil, Ventil und PC-
Anschluss) wird eine kleine Platine erstellt. Hier ist auch ein analoger Tiefpass (RC-Glied) zur Filterung
des eingehenden Dopplersignals realisiert. Die Platine ist in Abbildung 19 sichtbar, die Schalt- und
Anschlusspläne sind der Arbeit angehängt (vgl. 7.2.1).
Abbildung 18: Spannungsverteiler (1) und 24V-Netzteil (2)
Zur mechanischen Anpassung des Gehäuses mßssen lediglich die Frontplatte und die Rßckwand an-
gepasst werden. Die neue Frontplatte bildet aufgrund der weggefallenen, manuellen Drehregler eine
einfache Aluminiumplatte, in die lediglich die SchraubenlÜcher zur Montage am Gehäuse eingebracht
werden mĂźssen. Eine auf dieser Platte aufgebrachte Klebefolie kennzeichnet den Versuch und be-
schreibt mit einer Skizze die Anordnung der Komponenten am Unterarm. Die existierende RĂźckwand
wird um die Lochgeometrie zum Einbau von Kaltgerätebuchse, Kippschalter, D-Sub- und BNC-Buchse
erweitert. Die Bauteile werden durch die Werkstatt gefertigt.
1
2
Bachelorarbeit 4 Material und Methoden
Thomas Elser 18
Abbildung 19: Verteilerplatine
Nr. Komponente
1 Steckverbindung zum Ventil
2 Steckverbindung zu den Gehäuse-
buchsen (D-SUB / BNC)
3 RC-Glied als analoger Tiefpass zur
Filterung des Dopplersignals (Eingang)
4 Anschluss fĂźr 24V-Versorgung
Tabelle 1: Komponenten in Abb. 19
4.2 Anpassung der Messwerte mit alternativem Verfahren
Die theoretische Annahme, den Manschettendruck dem Druck innerhalb der Arterie gleichzusetzen,
ist praktisch jedoch nicht ohne weiteres mĂśglich. Hier werden oft andere (meist zu hohe) Werte er-
mittelt. Zum einen wird der Druck Ăźber den Arm Ăźbertragen, wodurch Verluste entstehen. Zum an-
deren wirkt bei diesem dynamischen Vorgang das System wie ein Tiefpassfilter. Um das quantitative
Ergebnis der Blutdruckmessungen zu korrigieren soll das Ultraschall-Doppler-Verfahren, ähnlich der
Servo-Korrektur im Penaz-Verfahren, durch eine alternative Messmethode angepasst werden. Hierzu
stehen mehrere Messprinzipien, z.B. die auskultatorische Bestimmung, zur Auswahl. Diese scheiden
jedoch fast alle aufgrund von zusätzlich benÜtigten Hardwarekomponenten aus. Mit dem bestehen-
den Aufbau aus Druckerzeugungseinheit, Proportionalventil mit Drucksensor und Handgelenksman-
schette kann jedoch theoretisch eine oszillometrische Messung realisiert werden. Dazu wird ein ex-
terner Druck am Arm aufgebracht und langsam wieder abgelassen. Dabei werden die auftretenden
Oszillationen ermittelt. Es soll untersucht werden, ob eine solche Messung zuverlässige Werte liefert.
Die Programmierung wird als Sub-VI realisiert und im Hauptprogramm eingebettet.
4.2.1 Oszillometrische Bestimmung des mittleren arteriellen Blutdrucks
Das Unterprogramm soll folgende Abläufe durchfßhren: Dem Ventil soll ein Rampensignal vorgege-
ben werden, das in der Manschette zĂźgig einen Druck von vorerst 200mmHg erzeugt und diesen
dann mit mäĂiger Geschwindigkeit (ca. 5mmHg/s) ablässt. Während des Ablassens sollen die vom
Blutgefäà auf die Manschette ßbertragenen Oszillationen registriert, herausgefiltert und verstärkt
werden. Aus diesen Schwingungen sollen dann Blutdruckwerte ermittelt werden.
Das Sub-VI ist in zwei Sequenzen aufgeteilt. In der ersten Sequenz erfolgt in einer while-Schleife die
Aufzeichnung der Druck- und Oszillationskurve, die zweite Sequenz analysiert die registrierten Sig-
nale. Fßr die Bestimmung des Blutdrucks wird hier eine Frequenz von 100Hz gewählt. Durch die Ein-
bettung ins Hauptprogramm mĂźssen die dort erzeugten Schnittstellenreferenzen (Tasks) verwendet
werden, da ein zusätzliches Aufrufen der PCI-Karte einen Ressourcenkonflikt verursacht. Jedoch wird
1
3
2
4
Bachelorarbeit 4 Material und Methoden
Thomas Elser 19
festgestellt, dass beim Lesevorgang (Read) vor dem zyklischen Auslesen der Spannungswerte die
Aufzeichnungsmethode zu âkontinuierlichâ verändert werden muss, da dem ermittelten Signalverlauf
nur so die fĂźr das Filter notwendige Zeitinformation hinzugefĂźgt wird. Vor dem RĂźcksprung werden
diese Einstellungen dann wieder zurĂźckgesetzt. Das Rampensignal wird im dafĂźr von LabVIEW be-
reitgestellten Editor erzeugt und die Werte pro Zeitschritt zum Ventil ausgegeben (Write). Das ermit-
telte Manschettendrucksignal wird zunächst mit einem Filter geglättet und anschlieĂend aufgeteilt.
Im ersten Vorgang wird ein Bandpassfilter angewendet. Aus einer vorigen Arbeit [HĂśf10], in der mit
ähnlichen Komponenten bereits eine oszillometrische Messung realisiert wurde, kÜnnen die Filter-
einstellungen Ăźbernommen werden. So erfolgen bei diesem Filter 511 Abgriffe, der Durchlassbereich
erstreckt sich von 0,8Hz bis 2Hz. Die hierdurch ermittelten Schwingungen während der Pulsschläge
werden mit dem Faktor 2000 verstärkt und ein Offset hinzugefßgt, so dass das Signal um den Wert
von 150 schwingt. Da zu Beginn des Ablassvorganges die Oszillationskurve sehr empfindlich gegen-
Ăźber Ăberschwingern ist, wird diese nur im Ablassbereich zwischen 180mmHg bis 5mmHg darge-
stellt. Im zweiten Vorgang wird das Manschettendrucksignal lediglich mit dem Faktor 30 auf die Ein-
heit mmHg skaliert. Da das Oszillationsfilter eine zeitliche Verschiebung der Signale verursacht, wird
eine Queue-Warteschleife eingebaut, um später direkt Zeitpunkte der Druck- und Oszillationskurve
miteinander vergleichen zu kÜnnen. Beide Kurven werden temporär in eine Datei zur weiteren Ver-
arbeitung gespeichert. Die zweite Sequenz fĂźhrt anschlieĂend eine âpeak detect analysisâ durch. Das
heiĂt es werden alle Spitzen im Oszillationssignal, die einen festgelegten Schwellenwert Ăźberschrei-
ten, registriert und in einem Array gespeichert. Aus diesem Array kann dann der maximale Peak er-
mittelt und einem Punkt auf der Manschettendruckkurve zugeordnet werden. FĂźr diesen kann der
mittlere arterielle Druck (MAD) angenommen werden [HÜf10]. Er wird auf den nächsten ganzzahligen
Wert gerundet und dem Hauptprogramm Ăźbergeben (MAP_anp).
Versuche, ausgehend von der Position des Maximums mithilfe von Faustformeln (vgl. 2.1.2.2) systoli-
sche und diastolische Werte zu berechnen haben sich als nicht durchfĂźhrbar herausgestellt. Dies ist
vor allem auf den Einfluss des Proportionalventils zurĂźckzufĂźhren. Dieses verursacht durch seine
aktive Regelung dem physiologischen Oszillationssignal Ăźberlagerte Schwingungen, die wohl fĂźr die
Bestimmung des Maximums nicht relevant, aber bei der Ermittlung anderer Werte stĂśrend sind.
4.2.2 Anpassung der Druckwerte
Der mit dem Ultraschall-Doppler-Servo-Verfahren ermittelte Blutdruckverlauf soll nun mithilfe des
oszillometrisch ermittelten Wertes angepasst werden. Hierzu wird zunächst aus dem qualitativen
Verlauf der Druckkurve durch Integration der mittlere Druck (MAD_servo) bestimmt. AnschlieĂend
wird ein Umrechnungsfaktor
� = ���_�
���_�� ��(��. 1)
berechnet, mit dem die eingehenden Druckwerte fortan multipliziert werden. Der Zeitpunkt der An-
passung muss vom Benutzer gewählt werden, wenn ein konstanter, qualitativ geeigneter Verlauf der
Druckkurve vorliegt. Nach der Anpassung dßrfen die Regeleinstellungen (Verstärkungsfaktor KP, Zeit-
konstante Ti, Sollwert) nicht mehr geändert werden. Die dazu vorhandenen Bedienelemente sind erst
nach dem ZurĂźcksetzen der Anpassung wieder aktiviert.
Bachelorarbeit 4 Material und Methoden
Thomas Elser 20
4.2.3 Manuelle Eingabe alternativer Werte
Mit umfangreichen Testmessungen (vgl. 5.2) soll ermittelt werden, ob mit der realisierten Anpassung
der Blutdruckwerte sinnvolle Ergebnisse erreicht werden kĂśnnen. Hierbei wird festgestellt, dass die
Anwendung des Umrechnungsfaktors fĂźr das Verfahren geeignet ist, jedoch die oszillometrische
Messung der MAD-Werte in den meisten Fällen keine brauchbaren Werte liefert. Deshalb wird eine
manuelle Eingabe realisiert, mit der der Anwender durch ein alternatives Verfahren seiner Wahl (z.B.
auskultatorisch) bestimmte Blutdruckwerte (Systole/Diastole) eingeben kann. Hieraus wird nach der
Formel
���_ďż˝ =(���� â ����)
3+ ����(��. 2)
der zur Berechnung des Umrechnungsfaktors (mit Gleichung 1) notwendige mittlere arterielle Druck
(MAP_anp) bestimmt. Die Anpassung der Druckkurve erfolgt analog zur oszillometrischen Anpas-
sung. Somit kĂśnnen nun in gewissen Grenzen betrachtet auch quantitativ geeignete Werte mit dem
Ultraschall-Doppler-Servo-Verfahren ermittelt werden.
4.3 Erstellung einer Bedienoberfläche
Zur Steuerung der Programmfunktionen und zur DurchfĂźhrung der eigentlichen Messung soll eine
Bedienoberfläche realisiert werden. Als typische Benutzer werden Studenten angenommen, die
selbstständig im Rahmen eines Laborversuchs mit dem Aufbau arbeiten. Aus diesem Grund muss die
Bedienoberfläche mÜglichst einfach, selbsterklärend und im Umfang den gewßnschten Funktionen
angemessen sein. Eine Ăbersicht Ăźber die Programmfunktionen liefert neben der folgenden Be-
schreibung auch die Programmstruktur (vgl. 7.1).
4.3.1 Anforderungen an die Bedienoberfläche
Folgende Forderungen sollen erfĂźllt werden:
⢠Durchfßhrung der Blutdruckmessung
o Anzeigen der aktuellen Doppler- und Druckkurve
o Anzeigen eines Trendverlaufs des MAD
o Visualisieren von aktuellen Vitalwerten
(MAD, systolischer/diastolischer Blutdruckwert, Herzfrequenz)
o Einstellung der Regelparameter (Sollwert, Verstärkungsfaktor KP, Zeitkonstante Ti)
o Quantitative Anpassung während der Messung
⢠Eingabe alternativer Werte zur quantitativen Anpassung
⢠Speichern der Messwerte in eine Datei
⢠Auslesen der Messwerte und Wiedergabe nach der Messung
⢠Definieren von Voreinstellungen (Regler, Anzeige, Dateimanagement)
Bachelorarbeit 4 Material und Methoden
Thomas Elser 21
4.3.2 Hauptprogramm
Im Hauptprogramm werden die Steuerung der Programmfunktionen sowie die Wiedergabe einer
gespeicherten Messung realisiert. Beim Starten werden fĂźr alle Einstellungen Standardwerte gesetzt,
um auch ohne Eingaben eine schnelle und sinnvolle Messung durchfĂźhren zu kĂśnnen. Um die Anzei-
gefläche mÜglichst ßbersichtlich zu halten sind die anzuzeigenden Ein- und Ausgabefelder in eine
Registerkartenstruktur eingebettet. Die Steuerung erfolgt ßber Bedienelemente, deren Betätigung
ständig mithilfe einer Ereignisstruktur Ăźberwacht wird. Im Registerkartenfeld âBlutdruckwerteâ kĂśn-
nen vom Benutzer der alternativ ermittelte systolische und diastolische Wert eingegeben werden.
Um den fßr die Wiedergabe bereits erwähnten Anpassungsfaktor zu berechnen (nach Gleichung 1),
kann zusätzlich ein Wert fĂźr MAD_servo angegeben werden (vgl. 4.2.2). Im Feld âDateinameâ wird
der Titel der Protokolldatei festgelegt, welche das Programm im unter âVoreinstellungenâ definierten
Verzeichnis abgelegt. In diesem Registerkartenfeld (siehe Abb. 20) kĂśnnen weiterhin die zeitliche
AuflĂśsung von Monitor- und Trendfenster (Auswahlfelder) sowie die Voreinstellungen des Reglers
(Texteingabe) definiert werden.
Abbildung 20: Registerkartenelement "Voreinstellungen" der Bedienoberfläche
Beim Betätigen des Buttons âWiedergabeâ werden die unter âBlutdruckwerteâ definierten Eingaben
zum systolischen und diastolischen Druck der alternativen Messung eingelesen und der MAD_anp
berechnet (vgl. 4.2.2). Sollten keine Werte vorhanden sein, wird im Folgenden auch keine Anpassung
durchgefĂźhrt. AnschlieĂend wird aus dem angegebenen Verzeichnis und dem Dateinamen der Datei-
pfad des Messprotokolls erstellt und geprĂźft, ob eine Datei mit diesem Pfad existiert. Sollte dies nicht
der Fall sein, wird der Benutzer Ăźber einen Dialog zur Korrektur der Angaben aufgefordert. Existiert
eine gĂźltige Datei, wird diese zeilenweise ausgelesen und die Werte im Trendfenster der Wiedergabe
dargestellt (siehe Abb. 21). Die zeitliche AuflĂśsung wird bildschirmfĂźllend festgelegt. Bei einer Wie-
dergabe mit angepassten Werten wird der Faktor f berechnet, mit dem die ausgelesenen Werte je-
weils multipliziert werden. Hierzu wird entweder der eingegebene Wert verwendet oder, falls keine
manuelle Eingabe getätigt wurde, automatisch der MAD_servo genutzt, welcher während der
Bachelorarbeit 4 Material und Methoden
Thomas Elser 22
Messung zum Zeitpunkt der Anpassung vorlag. Dieser wird in der letzten Zeile des Protokolls festge-
halten und kann von dort ausgelesen werden. Der Zustand der Anpassung wird in einer Statuszeile
unterhalb des Trendfensters ausgegeben, hier befindet sich auch die Grafikpalette des Diagramms,
mit dem sich der Benutzer innerhalb der ausgegebenen Kurve bewegen kann (Zoom etc.).
Der Button âStartâ ruft das Sub-VI âMessprogrammâ auf, welches nachfolgend separat beschrieben
wird. Auch hier wird zunächst der MAD_anp berechnet, weiter werden Dateipfad, Regler- und Anzei-
geeinstellungen ausgelesen und an das Unterprogramm Ăźbergeben.
Abbildung 21: Registerkartenelement "Wiedergabe" der Bedienoberfläche mit gespeicherter Messung
4.3.3 Sub-VI âMessprogrammâ
Die vom Hauptprogramm Ăźbergebenen Parameter werden eingelesen und die betreffenden Einstel-
lungen (Skalierung der Zeitachsen, Standard-Regeleinstellungen) angepasst. In einem eingebetteten
Sub-VI wird die Protokolldatei vorbereitet (Ăberschreiben einer eventuellen alten Messung, Header
erstellen etc.). AnschlieĂend startet die Regel- und Anzeigeschleife (vgl. 4.1.1). Neben der bereits
beschriebenen, per Knopfdruck gestarteten, kontinuierlichen Regelung werden in dieser zeitge-
steuerten Schleife auch Vitalwerte ermittelt und angezeigt. Diese Berechnungen laufen parallel ab.
Der mittlere arterielle Druck (MAD_servo) wird durch die Integration aller Druckwerte Ăźber den Zeit-
raum von fĂźnf Sekunden bestimmt. Die eingehenden Werte werden auĂerdem in ein Array geschrie-
ben, von dem am Ende des Zeitraumes Maximal- und Minimalwert (systolischer/diastolischer Wert)
ausgelesen werden kĂśnnen. Die Bestimmung der Herzfrequenz wird mithilfe des Dopplersignals
durchgefĂźhrt. Ăber einen Zeitraum von zirka zehn Sekunden werden die auftretenden Spitzen, die
einen festgelegten Schwellwert Ăźberschreiten, registriert. Die Anzahl wird durch die verstrichene Zeit
dividiert und mit einem Faktor auf die Einheit 1/min skaliert. In der Anzeigeschleife wird neben der
Visualisierung des aktuellen Verlaufs von Doppler- und Drucksignal jede Sekunde ein gleitend ge-
mittelter Wert des MAD_servo in das Trendfenster geschrieben. Dieser Zeitabstand wurde so ge-
Bachelorarbeit 4 Material und Methoden
Thomas Elser 23
wählt, um sowohl den zeitlichen Verlauf im Minutenbereich, als aber auch dynamische Ănderungen
(z.B. im Rahmen eines Valsalva-ManĂśvers) zu veranschaulichen. Die im Trendfenster angezeigten
Werte werden gleichzeitig temporär gespeichert und nach der Messung im Messprotokoll dokumen-
tiert. Die Messung kann per âStopâ-Button beendet werden. Eine auffällige Gestaltung dieses Be-
dienknopfes erscheint als sehr wichtig, da im Falle plĂśtzlich auftretender Schmerzen oder Probleme
die Regelung deaktiviert und die Manschette am Handgelenk des Probanden entlĂźftet wird. Diese
Funktion ist zusätzlich ßber die Escape-Taste ausfßhrbar. Während der laufenden Messung kÜnnen,
wie bereits beschrieben, die Messwerte an die alternative Messung angepasst werden. Sollten zu
Beginn keine gĂźltigen Druckwerte Ăźbergeben worden sein, sind die hierfĂźr vorgesehenen Bedien-
knĂśpfe deaktiviert.
Abbildung 22: Frontpanel des Messprogramms
Bachelorarbeit 4 Material und Methoden
Thomas Elser 24
4.4 Ăberarbeitung der Sondenfixierung
Im Zuge erster Testmessungen mit den optimierten Versuchskomponenten wird festgestellt, dass die
Qualität des Dopplersignals einer der maĂgeblichen Faktoren fĂźr das Erreichen einer stabilen Rege-
lung und einer zur Auswertung geeigneten Druckkurve ist. StĂśrend wirkt sich hierbei die am Venen-
stauband verwendete Verschlussschnalle aus. Durch ihr Gewicht und ihre im normalen Anwendungs-
fall in der Luft hängende Position verursacht sie eine Verschiebung der Sonde weg von der aufge-
suchten Arterie. Dies hat ein schlechter werdendes Dopplersignal zur Folge. Daher soll eine alterna-
tive FixierungsmĂśglichkeit gefunden werden. FĂźr diese werden folgende Anforderungen erarbeitet:
⢠feste Fixierung der Sonde in Längsrichtung
⢠eventuell MÜglichkeit zur Querverschiebung
⢠stufenlose Einstellung
⢠eventuell einhändig zu bedienen
⢠gut zu reinigen
Ein wichtiger und zu berĂźcksichtigender Aspekt ist der zu erwartende Fertigungsaufwand. Die neue
Halterung soll mĂśglichst schnell zur VerfĂźgung stehen. Das fĂźr den bestehenden Versuch aufwendig
gestaltete Kunststoff-Verbindungselement soll, wenn mĂśglich, weiter verwendet werden. Es werden
folgende LĂśsungsideen gefunden:
⢠Gummi-Lochband (ähnlich EKG-Gurten) mit kleinem Lochabstand zur mÜglichst stufenlosen An-
passung; in das Band ist eine dßnne Kunststoffplatte eingesetzt, die in einem schienenähnlichen
Prinzip das Querverschieben der Sonde zulässt; Platte, Sondenhalterung und Gummiband sind
trennbar und somit separat zu reinigen;
o Pro: Sonde beweglich, gut zu reinigen
o Contra: während der Messung schlecht verstellbar, aufwändige Fertigung
⢠Grundsätzliche Verwendung der bestehenden LÜsung mit einem alternativen Verschluss und/oder
einem alternativen Band;
o Pro: gßnstige LÜsung, Anpressdruck leicht veränderbar
o Contra: Platzierung der Sonde schlecht variierbar, Textilband schlecht zu reinigen
⢠Gummiband mit fix eingesetzter Sonde; einfacher Verschlussmechanismus, ergänzt durch einen
Drehverschluss zur GrĂśĂeneinstellung und Anpassung des Anpressdrucks (ähnlich der GrĂśĂenver-
änderung an Helmsystemen)
o Pro: Anpressdruck optimal verstellbar
o Contra: zwei VerschlĂźsse notwendig, hoher Fertigungsaufwand
⢠Zwei parallele Rundschnßre zum Umspannen des Handgelenks; die bestehende Sondenaufnahme
wird aufgefädelt;
o Pro: bestehende Sondenaufnahme kann benutzt werden, einfach (schnelle VerfĂźgbarkeit)
o Contra: eventuell EinschnĂźrung der Haut
Bachelorarbeit 4 Material und Methoden
Thomas Elser 25
Die letztgenannte Idee wird weiterverfolgt und ausgearbeitet (siehe Abb. 23). Als Material werden
SilikonrundschnĂźre mit 3mm Durchmesser verwendet. Zur Verbindung dient ein Befestigungsblock
aus Kunststoff, in dem die einen Enden der Schnßre fixiert und durch den die anderen Enden gefädelt
werden. Dieser wird durch die mechanische Werkstatt angefertigt. Mit einem âKordelstopperâ (aus
dem Textilbedarf) werden die flexiblen SchnĂźre am Befestigungsblock auf Zug gebracht. Durch die
angeraute Oberfläche der Schnßre haftet die Fixierung in Längsrichtung gut auf der Haut. Das schon
bestehende Kunststoff-Verbindungsteil kann ohne zusätzliche Anbauten verwendet werden. Die
SilikonschnĂźre werden hierfĂźr durch die Bohrungen gefĂźhrt, womit eine optimale Querverschiebung
der Sonde mÜglich wird. Durch die stufenlose Verstellung der Schßre kann der Anpressdruck wäh-
rend der Messung variiert werden. Der Aufbau ist vollständig demontierbar. Die Einzelteile lassen
sich unter flieĂendem Wasser abspĂźlen oder in einem Desinfektionsbad behandeln. Auch die ein-
händige Bedienung ist mÜglich. Der potentielle Nachteil einer im Gegensatz zu einem breiten Befes-
tigungsband erhĂśhten EinschnĂźrung in die Haut wird untersucht. Nach zahlreichen Trageversuchen
kann jedoch keine negative Beeinträchtigung des Tragekomforts festgestellt werden. Die Eignung der
Fixierung während der Regelung wird durch Versuche festgestellt (vgl. 5.2).
Abbildung 23: Optimierte Sondenfixierung
Bachelorarbeit
Thomas Elser
5 Ergebnisse
5.1 Optimierter Versuchsaufbau
Im optimierten Versuchsaufbau
Doppler bestimmt. Die HĂźllkurve des StrĂśmungsprofils kann als analoges Spannungssignal Ăźber die
Druckerzeugungseinheit an den Messcomputer Ăźbergeb
eine PCI-Messkarte von National Instruments (NI PCI
Anwendung erfolgt mithilfe eines digitalen PI
drucks. Dieser wird in der Druckerzeugungseinheit
gespeichert und mithilfe eines Proportional
schette gemessene Drucksignal
grammfunktionen, die Betrachtung der aktuellen und gespeicherten Messungen sowie das Ver
ändern der Einstellungen we
ein Protokoll zur Speicherung der ermittelten Werte erstellt. Es erg
24 bis 27 dargestellten Struktur
Abbildung 24: Struktur- und Signalflussplan
Abbildung 25: Struktur- und Signalflussplan
Versuchsaufbau
Im optimierten Versuchsaufbau wird die Flussgeschwindigkeit des Blutes mit dem DWL
Doppler bestimmt. Die HĂźllkurve des StrĂśmungsprofils kann als analoges Spannungssignal Ăźber die
Druckerzeugungseinheit an den Messcomputer Ăźbergeben werden. Die Digitalisierung erfolgt durch
Messkarte von National Instruments (NI PCI-6035E). Auf der Basis einer LabVIEW
mithilfe eines digitalen PI-Reglers die kontinuierliche Regelung des Manschette
Druckerzeugungseinheit von einem Kompressor in einem Vorratsbehälter
mithilfe eines Proportionalventils am Druckausgang bereitgestellt. D
signal wird an den Messcomputer weitergeleitet.
grammfunktionen, die Betrachtung der aktuellen und gespeicherten Messungen sowie das Ver
erden ebenfalls im LabVIEW-Programm durchgefĂźhrt.
ein Protokoll zur Speicherung der ermittelten Werte erstellt. Es ergeben sich
Struktur- und Signalflusspläne.
und Signalflussplan - Legende
und Signalflussplan - Ăbersicht Laboraufbau
5 Ergebnisse
26
wird die Flussgeschwindigkeit des Blutes mit dem DWL-Ultraschall-
Doppler bestimmt. Die HĂźllkurve des StrĂśmungsprofils kann als analoges Spannungssignal Ăźber die
ie Digitalisierung erfolgt durch
6035E). Auf der Basis einer LabVIEW-
kontinuierliche Regelung des Manschetten-
von einem Kompressor in einem Vorratsbehälter
bereitgestellt. Das in der Man-
Die Steuerung der Pro-
grammfunktionen, die Betrachtung der aktuellen und gespeicherten Messungen sowie das Ver-
Programm durchgefĂźhrt. Weiter wird hier
sich die in den Abbildungen
Bachelorarbeit
Thomas Elser
Abbildung 26: Struktur- und Signalflussplan
Abbildung 27: Struktur- und Signalflussplan
Mit dem Versuchsaufbau kĂśnnen folgende Messungen durchgefĂźhrt werden:
⢠Ermittlung und qualitative
⢠Anpassung der ermittelten Kurve an alternativ ermittelte Blutdruckwerte
⢠Anzeige von systolischem und diastolischem Blutdruckwert, des
⢠Dokumentation der Messung in einem Messprotokoll
⢠Einlesen eines gespeicherten Messprotokoll
5.2 Testmessungen
Im Laufe der Entwicklung de
Einerseits soll die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der oszillometrischen Blutdruckmessung (vgl.
4.2.1) ermittelt, andererseits die
tor (vgl. 4.2.2) beurteilt werden.
alten Versuch bessere Werte erzielt.
und Signalflussplan - Detailansicht Druckerzeugungseinheit
und Signalflussplan - Detailansicht Mess-PC
au kĂśnnen folgende Messungen durchgefĂźhrt werden:
qualitative Darstellung des aktuellen, arteriellen Blutdruckverlaufs
ssung der ermittelten Kurve an alternativ ermittelte Blutdruckwerte
Anzeige von systolischem und diastolischem Blutdruckwert, des MAD sowie der Herzfrequenz
Dokumentation der Messung in einem Messprotokoll
Einlesen eines gespeicherten Messprotokolls mit Verlaufsdarstellung des MAD
Im Laufe der Entwicklung des Messprogramms wird die Funktion einiger Komponenten getestet.
Einerseits soll die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der oszillometrischen Blutdruckmessung (vgl.
4.2.1) ermittelt, andererseits die Eignung der vorgesehenen Anpassung durch einen Berechnungsfa
tor (vgl. 4.2.2) beurteilt werden. Weiter gilt es festzustellen, ob der neue Aufbau gegenĂźber dem
alten Versuch bessere Werte erzielt.
5 Ergebnisse
27
Blutdruckverlaufs
sowie der Herzfrequenz
MAD
die Funktion einiger Komponenten getestet.
Einerseits soll die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der oszillometrischen Blutdruckmessung (vgl.
durch einen Berechnungsfak-
Weiter gilt es festzustellen, ob der neue Aufbau gegenĂźber dem
Bachelorarbeit 5 Ergebnisse
Thomas Elser 28
5.2.1 DurchfĂźhrung
Die Testmessungen werden an zehn zufällig ausgewählten Probanden (Studenten der Hochschule
Ulm) durchgefßhrt. Davon sind vier Personen weiblich und sechs Personen männlich. Die Testperso-
nen sind im Alter zwischen 21 und 27 Jahren. Es werden folgende Voraussetzungen definiert:
⢠Der Proband ist bei der Messung in Ruhe.
⢠Die Messung erfolgt am linken Unterarm, wobei das Handgelenk auf einem Lagerungskissen auf-
gelegt ist, die Ultraschall-Doppler-Sonde soll zirka 3 bis 3,5cm proximal der Druckmanschette po-
sitioniert werden.
⢠Die Einstellungen am Ultraschall-Doppler-Gerät werden wie folgt gewählt:
Scale 8000Hz, Gain 4, Sample Volume 4mm, PWR 300mW, Filter 100Hz
⢠Es soll ein stabiler Regelzustand mit folgenden Einstellungen angestrebt werden:
Sollwert=0.07, KP=0.6, Ti=0.07
Die jeweils durchzufĂźhrenden ManĂśver bzw. der Ablauf der Messungen sollen bei jedem Probanden
gleich sein und werden einheitlich festgelegt. Es wird ein Messprotokoll erstellt, welches zur FĂźhrung
durch den Versuch und zur Dokumentation der Ergebnisse eingesetzt wird (vgl. 7.4.1). Die Versuche
sollen folgende Fragestellungen beantworten:
⢠Vergleich der ermittelten Werte fßr den mittleren arteriellen Druck durch verschiedene Metho-
den (auskultatorische Messung mit boso classic privat, oszillometrische Messungen mit NAIS
EW270E sowie Handgelenksmanschette/Messprogramm und Bestimmung nach der (nicht ange-
passten) Servomethode)
⢠Untersuchung der Druckdifferenz des mittleren arteriellen Drucks nach Anheben der Messanord-
nung um 25cm (Ăndern des hydrostatischen Drucks).
⢠Qualität der oszillometrischen Anpassung mit dem Berechnungsfaktor f
⢠Beobachtung des Regelverhaltens bei einer länger andauernden Messung von zirka 10 Minuten
5.2.2 Ergebnisse
Nach der Auswertung der Messwerte kĂśnnen folgende Aussagen getroffen werden:
⢠Die oszillometrische Messung der fßr die Anpassung verwendeten Werte mit der im Versuchsauf-
bau verwendeten Handgelenksmanschette ist nicht zuverlässig. Die ermittelten Werte weichen
teilweise stark von den auskultatorisch ermittelten Werten ab (siehe Abb. 29). Als Grund kommt
hauptsächlich das Proportionalventil in Betracht, welches durch seine aktive Regelung das gefil-
terte Oszillationssignal beeinflusst. Somit wird eine sichere Bestimmung des Oszillationsmaxi-
mums (Druckwert am entsprechenden Zeitpunkt beschreibt den MAD) verhindert. Die Beispiel-
messung in Abbildung 28 zeigt einen hierfĂźr typischen Verlauf. Bei den ersten sichtbaren Signal-
veränderungen (bis 22,5s) handelt es sich z.B. nicht um physiologische Oszillationen, sondern um
verstärktes Druckrauschen. Im anschlieĂenden Signalabschnitt sind neben den gewĂźnschten
Oszillationen Zwischenmaxima sichtbar, deren Amplituden sich kaum unterscheiden.
Bachelorarbeit 5 Ergebnisse
Thomas Elser 29
Abbildung 28: Auswertung der Testmessungen - Beispiel fĂźr oszillometrische Messung
Abbildung 29: Auswertung der Testmessungen - Vergleich der ermittelten MAP-Werte
Bachelorarbeit 5 Ergebnisse
Thomas Elser 30
⢠Die quantitative Anpassung durch den Berechnungsfaktor f ist fßr den Anwendungsfall geeignet.
Fßr die Fälle, in denen der oszillometrische Wert dem auskultatorischen Wert ähnelt, werden
nach der Anpassung auch durch die Servo-Methode physiologisch sinnvolle und den auskultatori-
schen Werten ähnliche Blutdruckwerte ermittelt. Beispiele hierfßr sind die Messungen Nr. 1, 3, 4,
6 und 10. In Abbildung 29 liegen fßr diese Durchläufe der auskultatorisch bestimmte und der mit
dem Versuchsaufbau gemessene MAP-Wert nahe beieinander. In diesen Fällen sind dann auch, in
Abbildung 30 sichtbar, die gemessenen Blutdruckwerte (Systole/Diastole) annähernd gleich.
Abbildung 30: Auswertung der Testmessungen - Qualität der oszillometrischen Anpassung
⢠Im Falle einer gelungenen Anpassung durch den Berechnungsfaktor liefert auch eine bestimmte
Ănderung des hydrostatischen Drucks (Anheben der Versuchsanordnung um 25cm) plausible
Werte.
⢠Bei länger andauernden Messungen kommt es teilweise zu einer Regelung des Manschetten-
drucks gegen Null. Dies geschieht wahrscheinlich aufgrund einer Verschlechterung des Doppler-
signals. Durch ZurĂźcksetzen des Integralanteils sowie durch AusfĂźhren eines FaustschlussmanĂś-
vers kann der Regler meist reaktiviert werden.
Bachelorarbeit 5 Ergebnisse
Thomas Elser 31
⢠Die fßr die Messungen verwendeten Standardeinstellungen fßr den Regler (Sollwert = 0.07,
Verstärkungsfaktor KP=0.6, Zeitkonstante Ti=0.07) erweisen sich als gut geeignet fĂźr den GroĂteil
der untersuchten Probanden. Es konnte in den meisten Fällen ohne eine Veränderung der Werte
eine stabile Regelung erreicht werden.
⢠Die entwickelte Fixierung der Ultraschall-Doppler-Sonde ist fßr die Anwendung im Versuchsauf-
bau geeignet. Im Vergleich zu frĂźheren Messungen werden deutlich weniger StĂśrungen des
Dopplersignals durch (kleine) Bewegungen des Probanden festgestellt. AbschnĂźrungserschei-
nungen sind auch nach den länger andauernden Messungen nicht feststellbar.
Bachelorarbeit 6 Diskussion und Ausblick
Thomas Elser 32
6 Diskussion und Ausblick
Der bereits bestehende Versuchsaufbau zur nicht-invasiven Bestimmung des arteriellen Blutdrucks
wurde in mehreren Schritten optimiert. Hierbei war es wichtig, dass die angestrebten Ănderungen
fĂźr die vorgesehene Verwendung zweckmäĂig und sinnvoll gestaltet sind. Der Aufbau soll es Studen-
ten ermÜglichen, selbstständig oder mit Unterstßtzung dieses Blutdruckmessverfahren kennen zu
lernen. Sie sollen es im Rahmen von Laborveranstaltungen auch selbst ausprobieren. Daher wurde
groĂer Wert auf einen Ăźbersichtlichen und mĂśglichst transparenten Aufbau der Komponenten ge-
legt, hauptsächlich bei der Gestaltung der Bedienoberfläche. Es stellte sich auch die Frage, ob der
Nutzer eine Dokumentation des Versuchs erhalten soll, z.B. in Form eines Protokolls. Im Bezug auf
die Verwendung als Laborversuch war es weiterhin sehr wichtig, sicherheitstechnische Aspekte zu
bedenken und bei der Planung der MaĂnahmen zu berĂźcksichtigen.
Es ist gelungen, den analog aufgebauten PID-Regler durch einen digitalen PI-Regler zu ersetzen. Auf
den differentiellen Anteil wurde verzichtet, da dieser fĂźr die gegebene Regelstrecke nicht notwendig
ist. Vorversuche und Erfahrungswerte zeigten, dass im alten Versuchsaufbau durch diesen Parameter
keine wesentliche Beeinflussung der Regelung stattfand. Der digitale Regler besitzt eine fĂźr den ge-
wßnschten Zweck ausreichende Geschwindigkeit, welche durch Analyse der Zeitabstände zwischen
den Durchläufen des Regelalgorithmus nachgewiesen wurde. Diese lässt sich allerdings mit den zur
VerfĂźgung stehenden MĂśglichkeiten nicht mehr weiter steigern. Durch die Programmierung und
Steuerung mittels der Computersoftware LabVIEW ist die Einstellung des Reglers einfach und exakt
mĂśglich. Dem Benutzer kĂśnnen fĂźr den Betrieb und Anwendungsfall eingegrenzte Wertebereiche
vorgegeben werden. Eine OptimierungsmĂśglichkeit besteht bei der Einstellung des Sollwerts der
Regelung. Um die Transparenz des Aufbaus zu steigern kĂśnnte hier eine Eingabe in der physikali-
schen Einheit cm/s realisiert werden. Dabei muss jedoch berĂźcksichtigt werden, dass dieser Wert
einen korrekten Winkel und somit eine richtige Anbringung der Ultraschall-Sonde voraussetzt.
In der frĂźhen Planungsphase wurden auch alternative Ideen zur Optimierung der Regelung in Be-
tracht gezogen. Denkbar war eine Ăberarbeitung bzw. ein Neuaufbau des analogen Reglers, was
jedoch den Vorteil der einfachen softwarebasierten Ănderungen ausgeschlossen hätte. Weiter wurde
dieser Schritt als nicht zeitgemäà bewertet, auch wenn gewisse Teile, z.B. die Einstellung der Para-
meter digital realisiert worden wären. Eine weitere ßberlegte MÜglichkeit war die Realsierung der
Regelung mittels eines Mikrocontrollers. Hierdurch hätte der Regelalgorithmus eigenständig durch
das Gerät ausgefßhrt werden kÜnnen. Trotzdem wäre auch hier eine MÜglichkeit zur Anzeige und
Protokollierung der Messungen gewßnscht gewesen, weswegen die zusätzliche Nutzung eines Com-
puters notwendig geworden wäre. Letztendlich wurde der Nachteil der aufwändigeren Einarbeitung
und Programmierung gewichtiger als die Ăźberlegten Vorteile bewertet.
Bachelorarbeit 6 Diskussion und Ausblick
Thomas Elser 33
Der entwickelte Versuchsaufbau liefert Ergebnisse, die den zeitlichen Verlauf des arteriellen Blut-
drucks qualitativ sehr gut beurteilen lassen. In Versuchen konnten sowohl dynamische Vorgänge (z.B.
Valsalva-Press-Versuch) als auch ein längerfristiger Verlauf (Trend) dargestellt werden. Fßr die quan-
titative Anpassung der ermittelten Verlaufskurve wurde aufgrund der einfachen Implementierung die
Berechnung und Anwendung eines Anpassungsfaktors verwendet. In diesen geht der mit einer alter-
nativen Messmethode bestimmte Blutdruck ein. Die grundsätzliche Eignung dieser Vorgehensweise
konnte mit Testmessungen nachgewiesen werden. Zwar wurde das verwendete Verfahren nicht kli-
nisch getestet und mit Referenzwerten eines invasiv gemessenen Druck verglichen, jedoch sind die
Ergebnisse der hier durchgefĂźhrten Messungen vor allem im Bezug auf den qualitativen Verlauf der
Blutdruckkurve mit den im wissenschaftlichen Artikel von Aaslid und Brubakk [Aas81] gezeigten Er-
gebnissen vergleichbar. Weiter waren die Messwerte den kurz vorher alternativ bestimmten Blut-
druckwerten ähnlich, was ebenfalls fßr eine gegebene Funktion spricht. Nicht realisiert werden konn-
te die oszillometrische Blutdruckmessung mithilfe des Versuchsaufbaus. Dies scheiterte an der
schnellen Regelung des Proportionalventils, wodurch die Oszillationen nicht stĂśrungsfrei zu analysie-
ren waren. Eine mÜgliche LÜsung dieser Problematik wäre ein zusätzliches Ventil mit Drucksensor,
welches ein präzises Ablassen des Drucks und eine Messung der Oszillationen ermÜglicht. Alternativ
dazu kĂśnnte ein Bauteil gesucht werden, das die beiden beschriebenen Betriebsmodi wahlweise
ausfĂźhrt. Auch bei der Wahl des Anpassungsverfahrens bestanden mehrere LĂśsungsmĂśglichkeiten.
Neben der gewählten Methode wurde die Verwendung des im Penaz-Verfahren benutzten An-
passungswerkzeugs in Erwägung gezogen. Dabei wßrde die Kalibrierung durch die Variation des Soll-
werts durchgefĂźhrt. Allerdings zeigte sich in Vorversuchen, dass der Regler des Servo-Aufbaus sehr
empfindlich auf Ănderungen des Sollwerts reagiert, was häufig eine Instabilität der Regelstrecke ver-
ursacht.
Die entwickelten Berechnungsalgorithmen (z.B. fĂźr systolischen und diastolischen Blutdruck oder
Herzfrequenz, vgl. 7.1.2) sind relativ einfach realisiert. Somit kĂśnnen wohl nur Messwerte in guter
Näherung ermittelt werden, jedoch erscheint dies fßr den Anwendungsfall ausreichend. Aufgrund
der Realisierung mittels LabVIEW bestehen bei der Verarbeitung der eingelesenen Daten beliebig
viele ErweiterungsmĂśglichkeiten, wie zum Beispiel eine genaue Analyse des Dopplersignals. Somit
kĂśnnte programmtechnisch eine Warnung bei nicht geeignetem oder schlechter werdendem Ein-
gangssignal (Verhindern einer Regelung gegen 0) erfolgen. Denkbar wäre die Analyse der Kurvenform
ähnlich zum Finapres-Gerät, wo das Eingangssignal ebenfalls auf charakteristische Muster (Finapres:
Nullstellen bzw. Maxima) durchsucht wird. Kriterien fĂźr ein fĂźr die Regelung gut geeignetes Doppler-
signal sind wohl durch Erfahrungswerte bekannt, mĂźssten jedoch fĂźr eine Verwendung durch weite-
re Messungen bestätigt werden. Während der durchgefßhrten Arbeiten nicht zufriedenstellend be-
arbeitet werden konnte die Erstellung einer Protokolldatei. Zwar werden sekĂźndlich die Verlaufswer-
te des mittleren arteriellen Drucks sowie die eingelesen Rohdaten aufgezeichnet, jedoch erfolgt die
Speicherung bisher in zwei unterschiedlichen Dateien. Wßnschenswert wäre das Ablegen in einer
Datei. Diese kĂśnnte neben der Ăźbersichtlichen Darstellung der Werte auch eine Trendgrafik enthal-
ten. Weiter muss sie so gestaltet sein, dass die Druckwerte zur Wiedergabe der Messung vom Pro-
gramm ausgelesen werden kĂśnnen.
Bachelorarbeit 6 Diskussion und Ausblick
Thomas Elser 34
Mit der Anpassung ist es gelungen, die GrĂśĂe des Laboraufbaus deutlich zu reduzieren. Zum einen
konnten nicht mehr benĂśtigte Teile aus ehemals vorgesehenen Teilversuchen, wie z.B. das Display
und das Netzteil des internen US-Dopplers, entfernt werden. Zum anderen wurden mit der Realisie-
rung des digitalen Reglers die analogen Reglerplatinen samt ihrer Bedienelemente ĂźberflĂźssig. Wei-
ter konnten Komponenten wie z.B. das Netzteil fĂźr den Betrieb des Proportionalventils durch Bautei-
le mit geringeren Abmessungen ersetzt werden. Die Integration aller Bauteile in das Gehäuse der
Druckerzeugungseinheit schafft ein kompaktes Gerät. Auch hier steht die Sicherheit des Benutzers im
Vordergrund. Neben dem schon bestehenden Ăberdruckventil wurde vor allem bei der Spannungs-
versorgung auf einen Ausschluss von mÜglichen Gefährdungen geachtet. Es ist im normalen Anwen-
dungsfall wohl nicht vorgesehen, dass das Gerät während der Nutzung durch Studenten geÜffnet ist.
Es musste jedoch sichergestellt werden, dass auch in dieser Situation keine BerĂźhrung von Netzspan-
nung fĂźhrenden Teilen mĂśglich ist. Durch z.B. die Verwendung von IsolationshĂźlsen oder das Vergie-
Ăen der AnschlĂźsse konnte dies realisiert werden. Ein weiterer, anzustrebender Schritt ist die PrĂź-
fung des Aufbaus nach gängigen Medizinproduktevorschriften (Medizinproduktegesetz MPG, Richt-
linie 93/42/EWG, EN ISO 19471, DIN EN 60601, CE-Konformität). Somit kÜnnte der Aufbau auf zusätz-
liche Gefährdungen und somit auf seine Sicherheit untersucht werden.
Neben der bereits erwähnten programmtechnischen Verbesserung des Ultraschallsignals konnte
auch die mechanische Fixierung der Ultraschall-Doppler-Sonde verbessert werden. Dadurch wurde
ein stÜrungsfreieres Signal erreicht. Die während der Entwicklung gestellten Anforderungen sind
vollständig erfßllt. Während der ausgefßhrten Testmessungen konnten bestehende Zweifel bezßglich
einer Einschnßrung und damit einer Beeinträchtigung des Probanden ausgeräumt werden. Zudem
war die neue Halterung mit geringem Fertigungsaufwand und niedrigen Kosten zu realisieren. Der
wesentliche Vorteil des Konzepts besteht in der guten Reinigbarkeit des Sondenaufbaus. Alle Kom-
ponenten sind hierzu vollständig demontierbar. Die Reinigung der Sonde ist durch Abwischen mÜg-
lich, die restlichen Bauteile kĂśnnen unter flieĂendem Wasser gereinigt oder sogar im Desinfektions-
bad eingelegt werden. Hierbei sollte jedoch zuvor eine Materialverträglichkeitsprßfung durchgefßhrt
werden. Eine weitere mÜgliche Optimierung wäre die schon in der Diplomarbeit von Thomas
Eberhard angedachte Entwicklung eines Sondenarrays [Ebe96]. Durch mehrere Ultraschallsonden
kÜnnte aus den entstehenden Dopplersignalen das am besten geeignetste ausgewählt und zur Rege-
lung verwendet werden. Hierzu wäre dann abermals eine Ănderung des Fixierungsaufbaus notwen-
dig. Ein Sondenarmband oder eine handschuhähnliche Kombination aus Dopplersonden und Druck-
manschette wären in diesem Zusammenhang denkbare LÜsungen.
Bachelorarbeit 6 Diskussion und Ausblick
Thomas Elser 35
Insgesamt ist festzustellen, dass der optimierte Laborversuch funktioniert. Im Vergleich zum alten
Gerät ist, mit Blick auf die Regelung, auf jeden Fall eine gleichwertige Funktion gegeben. Im Bezug
auf die Verwendungsfähigkeit/den Bedienkomfort ßbertrifft der optimierte Aufbau den alten. Mit
den durchgefßhrten Messungen konnte die grundsätzliche Eignung zur kontinuierlichen, nicht-
invasiven Messung des arteriellen Blutdrucks festgestellt werden. Um die Frage der vollständigen
Funktionsfähigkeit und Zuverlässigkeit beantworten zu kÜnnen sind weitere Testmessungen notwen-
dig. Bisher wurden nur Versuche mit Probanden zwischen 20 und 30 Jahren durchgefĂźhrt, bei denen
allesamt normale Blutdruckwerte vorherrschten. Von Interesse wären jedoch auch Tests mit jßnge-
ren oder älteren Personen oder mit Probanden, die einen durch Krankheit veränderten Blutdruck
besitzen (z.B. Bluthochdruck, erhĂśhter GefäĂwiderstand etc.). AuĂerdem wären, nicht zuletzt zur
Bewertung der entwickelten Sondenfixierung, Versuche bei Bewegung bzw. unter Belastung (z.B. auf
dem Ergometer) zur Bewertung hilfreich. Dadurch kĂśnnten auch fĂźr eine breite Anzahl an Personen
geeignete Standard-Reglereinstellungen gefunden bzw. die zurzeit verwendeten Parameter Ăźber-
prĂźft werden. Ziel kĂśnnte es sein, in Zukunft einen automatischen Messablauf zu realisieren. Dieser
kÜnnte selbstständig eine Alternativmessung durchfßhren, den Regler aktivieren und einstellen und
zu einem Zeitpunkt oder wiederholt die Werte an den physiologisch vorliegenden Blutdruck
anpassen.
Bachelorarbeit Anhang
Thomas Elser i
7 Anhang
7.1 Programmstruktur
7.1.1 Hauptprogramm
Initialisierung
⢠Standardwerte fßr Einstellungen setzen
o Systole=0, Diastole=0, MAD_servo_anp=0
o Verzeichnis=âW:/â, Dateiname=âBD_US-Servo_Messungâ
o preset_P=0.6, preset_I=0.07
o t_monitor=10, t_trend=5
⢠Registerkartenelement âStartâ anzeigen
kontinuierlich
⢠Ăberwachung der BedienknĂśpfe
Klick Button âBeendenâ
⢠Ăberwachungsschleife beenden
⢠Button âBeendenâ zurĂźcksetzen
Klick Button âStartâ
⢠Registerkartenelement âStartâ anzeigen
⢠Reglervoreinstellungen aus Variablen preset_P und preset_I ßbernehmen
⢠ZeitauflÜsung der Anzeigefenster aus Variablen ßbernehmen
⢠Systole und Diastole aus Variablen ßbernehmen
MAD_anp aus Systole und Diastole berechnen
⢠Kontrollieren, ob Systole und Diastole ungleich null sind
⢠Dateipfade aus Verzeichnis und Dateinamen erstellen
o 1) Messprotokoll ďż˝ Dateiname.xls
o 2) Rohdaten ďż˝ Dateiname_rohdaten.xls
⢠Sub_VI âMessprogrammâ mit den geladenen/berechneten Variablen starten
âŚ
Bachelorarbeit Anhang
Thomas Elser ii
Klick Button âWiedergabeâ
⢠Registerkartenelement âWiedergabeâ anzeigen
⢠Grafikanzeige âTrendverlaufâ zurĂźcksetzen
⢠Systole und Diastole aus Variablen ßbernehmen
MAD_anp aus Systole und Diastole berechnen
⢠Kontrollieren, ob Systole und Diastole ungleich null sind
⢠Dateipfad aus Verzeichnis und Dateinamen erstellen
PrĂźfen, ob Datei existiert (Messprotokoll)
Datei existiert?
⢠MAD-Werte aus Messprotokoll auslesen
Datei existiert nicht?
⢠Dialogmeldung mit Aufforde-
rung zur Korrektur des Datei-
pfades Systole/Diastole â 0
⢠evtl. MAP_servo_anp
Ăźbernehmen
⢠Faktor berechnen
⢠Druckwerte mit Faktor
multiplizieren
⢠Werte tiefpassfiltern (5)
⢠Werte in Trendfenster
anzeigen
Systole/Diastole = 0
⢠Faktor = 1
⢠Werte tiefpassfiltern (5)
⢠Werte in Trendfenster
anzeigen
⢠durchgefßhrte Anpassung in Statusleiste anzeigen
Anzahl der Werte < 300
⢠Einheit der x-Achse:
Zeit/s
⢠Faktor = 1
Anzahl der Werte > 300
⢠Einheit der x-Achse:
Zeit/min
⢠Faktor = 0,01666667
Klick Button âBlutdruckwerteâ
⢠Registerkartenelement âBlutdruckwerteâ anzeigen
⢠eingegebene Werte werden mit âEnterâ als Variablen Ăźbernommen
Klick Button âDateinameâ
⢠Registerkartenelement âDateinameâ anzeigen
⢠eingegebener Wert wird mit âEnterâ als Variable Ăźbernommen
Klick Button âVoreinstellungenâ
⢠Registerkartenelement âDateinameâ anzeigen
⢠eingegebene Werte werden mit âEnterâ als Variablen Ăźbernommen
Bachelorarbeit Anhang
Thomas Elser iii
7.1.2 Sub-VI âMessprogrammâ
Initialisierung
⢠Aufruf Sub-VI âDAQmx Configâ
o Task konfigurieren: Analog In Spannung an Dev04/ai1 und AI-Spannung an Dev04/ai6
o Task konfigurieren: Analog Out Spannung an Dev4/ao1
⢠Achsen der Grafikanzeigen (Monitor, MAD-Trend) mit ßbergebenen Werten skalieren
o Monitorfenster: XAchse.Maximum = In_t_monitor
o Trendfenster: XAchse.Maximum = In_t_trend
⢠Grafikanzeigen (Monitor, MAD-Trend) zurßcksetzen
⢠Schalterwerte zurßcksetzen
o Button âZurĂźcksetzenâ = true
o Button âStopâ = false
o Button âRegelungâ = false, aktiviert
⢠Standard-Reglereinstellungen setzen
o P-Anteil: Minimum = 0, Wert = In_preset_P, Maximum = 1.2
o I-Anteil: Minimum = 0, Wert = In_preset_I, Maximum = 0.1
o Sollwert = 0
⢠Startwerte setzen
o Faktor = 1
o MAD_Servo_L = 0
⢠Aufruf Sub-VI âProtokollâ
o wenn Dateien vorhanden, Dateien lĂśschen
o Protokollheader in Dateien schreiben
⢠Prßfen ob Anpassung erfolgen kann
In_Anpassen = true
⢠Button âAnpassenâ aktiviert
⢠Button âZurĂźcksetzenâ aktiviert
⢠MAD_anp = In_MAD_anp
In_Anpassen = false
⢠Button âAnpassenâ deaktiviert
und ausgegraut
⢠Button âZurĂźcksetzenâ deaktiviert
und ausgegraut
⢠MAD_anp = 0
⢠Timing-Zeitstempel setzen: âBeginn Messvorgangâ
⢠Konfiguration des FIFO-Speichers (500 Werte)
⢠Konfiguration der zeitgesteuerten Regelschleife:
o Counter Dev4/ctr1, Frequenz 500Hz, dt=1, hohe Priorität
⢠Konfiguration der zeitgesteuerten Anzeigeschleife:
o Counter Dev4/ctr0, Frequenz 100Hz, dt=10, niedrige Priorität
⢠synchronisierter Start der Schleifen
âŚ
Bachelorarbeit Anhang
Thomas Elser iv
kontinuierlich: Regelschleife
⢠Aufruf Sub-VI âDAQmx Readâ
o zyklisches Einlesen von jeweils einem Sample auf beiden physikalischen Kanälen in 1D-Array
o Signal teilen in 2 Double-Werte: Dopplersignal, Manschettendruck
⢠Manschettendruck skalieren (Einheit mmHg), Faktor 30
⢠Tiefpass-Filterung (3)
⢠Faktor aus Variable auslesen, Anpassung durch Multiplizieren
⢠Manschettendruck und Dopplersignal in FIFO schreiben
⢠Regelalgorithmus ausfĂźhren (siehe Struktur âRegelalgorithmusâ)
⢠Blutdruckwerte berechnen (siehe Struktur âBlutdruckwerteâ)
⢠Herzfrequenz berechnen (siehe Struktur âHerzfrequenzâ)
⢠Protokollierung vorbereiten (Zeitstempel âIterationâ setzen, Dopplersignal und Manschetten-
druck in String umwandeln und in induziertes Array schreiben)
Button âRegelungâ = true
⢠Sub-VI âDAQmx Writeâ aufrufen
o zyklisches Ausgeben der im Regelalgo-
rithmus berechneten StellgrĂśĂe (jeweils
ein Sample auf physikalischen Kanal)
Button âRegelungâ = false
⢠Sub-VI âDAQmx Writeâ aufrufen
o zyklisches Ausgeben des Werts 0 (jeweils
ein Sample auf physikalischen Kanal)
kontinuierlich: Anzeigeschleife
⢠Auslesen des FIFO in while-Schleife
⢠Darstellung der ausgelesenen Werte im Monitorfenster
⢠MAD_servo anpassen, Multiplikation mit Faktor
⢠Runden auf nächste ganze Zahl
⢠Ausgabe im Anzeigeelement MAD
⢠Berechnung und Anzeige des MAD-Trendfenster (siehe Struktur âTrendfensterâ)
âŚ
Bachelorarbeit Anhang
Thomas Elser v
Regelalgorithmus (Teil der kontinuierlichen AusfĂźhrung)
⢠Auslesen der Bedienelemente: P, I, Sollwert
⢠Berechnen der Regeldifferenz (Sollwert minus Dopplersignal)
⢠Berechnen des P-Anteils (Regeldifferenz mal P)
⢠Berechnen des I-Anteils
I > 0 = true
⢠Multiplikation der Regeldifferenz mit inver-
tiertem Ti und Diskretisierungszeit dt=0.002
⢠Wert zu Integralsumme hinzuaddieren
⢠neuen Integralsummenwert speichern
I > 0 = false
⢠I-Anteil = 0
⢠Addition von P- und I-Anteil (StellgrĂśĂe)
⢠Begrenzung der StellgrĂśĂe -10 < x < 10
⢠Invertieren der StellgrĂśĂe
Klick Button âResetâ
⢠Zurßcksetzen der Integralsumme
Blutdruckwerte (Teil der kontinuierlichen AusfĂźhrung)
⢠Iterationszähler prßfen
⼠2500 = false
⢠Manschettendruck in Array schreiben
⢠Manschettendruck zu Summe addieren
⢠Iterationszähler inkrementieren
⼠2500 = true (entspricht 5s)
⢠Summe durch Iterationen (2500) teilen
⢠Wert auf nächste ganze Zahl runden
⢠Ausgabe im Anzeigeelement MAD_servo
⢠Maximum des Arrays bestimmen
⢠Ausgabe im Anzeigeelement Sys
⢠Minimum des Arrays bestimmen
⢠Ausgabe im Anzeigeelement Dia
⢠Array zurßcksetzen
⢠Summe zurßcksetzen
⢠Iterationszähler zurßcksetzen
âŚ
Bachelorarbeit Anhang
Thomas Elser vi
Herzfrequenz (Teil der kontinuierlichen AusfĂźhrung)
⢠Iterationszähler prßfen
⼠5000 = false
⢠Dopplersignal in Array schreiben
⢠Iterationszähler inkrementieren
⼠5000 = true (entspricht 10s)
⢠Timing-Zeitstempel setzen âHFâ und in
RĂźckkopplungsknoten speichern
⢠Iterationsdauer t_HF berechnen
Zeitstempel HF minus Zeitstempel HF-1
⢠Array nach Spitzen durchsuchen
Schwelle: 0.38, Breite: 10
⢠Anzahl der Spitzen durch t_HF teilen
⢠Wert auf Einheit 1/min anpassen
Multiplikation mit Faktor 60000
⢠Ausgabe im Anzeigeelement HF
⢠Array zurßcksetzen
⢠Iterationszähler zurßcksetzen
Trendfenster (Teil der kontinuierlichen AusfĂźhrung)
⢠Iterationszähler prßfen
⼠9 = false
⢠MAD zu Summe addieren
⢠Iterationszähler inkrementieren
⼠9 = true (entspricht 1s)
⢠Timing-Zeitstempel setzen âTrendâ
⢠Messdauer t berechnen:
Zeitstempel HF minus Zeitstempel Trend
⢠Wert auf Einheit s anpassen
Multiplikation mit Faktor 1000
⢠Wert auf nächste ganze Zahl runden
⢠in String umwandeln
⢠Summe durch Iterationen (9) teilen
⢠Ausgabe im Grafik-Fenster MAD-Trend
⢠in String umwandeln
Button âRegelungâ = true
⢠Strings âMAD-Trendâ und âMessdauerâ in
Array speichern
Button âRegelungâ = false
⢠Leere String-Konstanten in Array speichern
Klick Button âRegelungâ
⢠Button âRegelungâ deaktivieren und ausgrauen
âŚ
Bachelorarbeit Anhang
Thomas Elser vii
Klick Button âAnpassung durchfĂźhrenâ
⢠Faktor berechnen:
MAD_anp durch MAD_servo teilen
⢠MAD_servo in Variable MAD_servo_L speichern
⢠Bedienelemente P, I, Sollwert, âResetâ und âzurĂźcksetzenâ deaktivieren und ausgrauen
⢠Kontroll-LED aktivieren
⢠Schalter âAnpassenâ zurĂźcksetzen
Klick Button âZurĂźcksetzenâ
⢠Faktor = 1
⢠Bedienelemente P, I, Sollwert, âResetâ und âzurĂźcksetzenâ aktivieren
⢠Kontroll-LED deaktivieren
⢠Schalter âZurĂźcksetzenâ zurĂźcksetzen
Klick Button âStopâ
⢠zeitgesteuerte Regelschleife beenden
⢠Sub-VI âDAQmx Closeâ aufrufen
o virtuelle Kanäle stoppen und zurßcksetzen
o eventuell aufgetretene Fehler ausgeben
⢠zeitgesteuerte Anzeigeschleife beenden
⢠String-Array auf leere Zeilen untersuchen, leere Zeilen lÜschen
⢠Array in Datei schreiben
⢠MAD_servo_L aus Variable in String umwandeln und in Datei schreiben
⢠Schalterwerte zurßcksetzen
o Button âRegelungâ = false
o Button âStopâ = false
Bachelorarbeit Anhang
Thomas Elser viii
7.1.3 Blockdiagramm der optimierten Regelschleife
Bachelorarbeit
Thomas Elser
7.2 Hardwareaufbau
7.2.1 Schalt- und Anschlusspläne
7.2.1.1 Schaltplan Verteilerplatine
Hardwareaufbau
und Anschlusspläne
Verteilerplatine
Anhang
ix
Bachelorarbeit
Thomas Elser
7.2.1.2 Schaltplan Netzversorgung
Netzversorgung
Anhang
x
Bachelorarbeit
Thomas Elser
7.2.1.3 Anschlussplan
Anhang
xi
Bachelorarbeit Anhang
Thomas Elser xii
7.2.1.4 Pneumatikplan Druckerzeugungseinheit
Quelle: Diplomarbeit Thomas Eberhard [Ebe96]
Bachelorarbeit
Thomas Elser
7.2.2 Zeichnungen
7.2.2.1 Frontplatte
Anhang
xiii
Bachelorarbeit
Thomas Elser
7.2.2.2 RĂźckwand
Anhang
xiv
Bachelorarbeit
Thomas Elser
7.3 Sondenfixierung
7.3.1 Zeichnung Befestigungsblock
fixierung
Zeichnung Befestigungsblock
Anhang
xv
Bachelorarbeit Anhang
Thomas Elser xvi
7.4 Testmessungen
7.4.1 Messprotokoll
Name US-Doppler
Alter Sollwert
Geschlecht P-Anteil (Kp)
I-Anteil (Ti)
wenn Vorbereitungen abgeschlossen nach ca. 1min
1. oszillmetrische Messung (NAIS EW270E) 2. manuelle, auskultatorische Messung (boso)
Psys_nais Psys_boso
Pdia_nais Pdia_boso
MAP_nais MAP_boso
nach Anlegen von US-Sonde und Druckmanschette nach dem Wechsel ins Hauptprogramm
3. oszillometrische Messung (Programmstart) Regelparameter einstellen bis Druck- und
MAP_osz Dopplerkurve brauchbar erscheinen
anschlieĂend Anheben des Arms um 25cm (Niveau "Oberkante DWL-Gerät")
Name der Mes sung: _Werte_unkal ibriert Name der Mes sung: _Werte_unka l ibriert_25cm
Psys_servo
Pdia_servo MAP_servo
MAP_servo MAP_servo25
ÎP_servo
nach Kalibrierung auf oszillometrisch bestimmten MAP Anheben des Arms um 25cm (Niveau "Oberkante DWL-Gerät")
Name der Mes sung: _Werte_kal ibriert Name der Mes sung: _Werte_kal ibriert_25cm
Psys_cali
Pdia_cali MAP_cali
ÎP_cali MAP_cali25
anschlieĂend anschlieĂend
Name der Mes sung: _Werte_unkal ibriert_Valsa lva Name der Mes sung: _Werte_unka l ibriert_10minuten
8. Verlaufsaufzeichnung (Valsalva) 9. Verlaufsaufzeichnung (10-Minuten-Dauertest)
anschlieĂend anschlieĂend
Psys_10minG Psys_10minA
Pdia_10minG Pdia_10minA
ÎP_10minG ÎP_10minA
10. Ablesen aktueller Werte 11. Auskultatorische Kontrollmessung (boso)
(kalibriert, hĂśhenbeeinflusst)
Präfix fßr Messreihen:
Informationen zum Probanden Einstellungen (wenn abweichend vom Standard)
4. Ablesen aktueller Werte (unkalibriert) 5. Ablesen aktueller Werte
6. Ablesen aktueller Werte (kalibriert)
(unkalibriert, hĂśhenbeeinflusst)
7. Ablesen aktueller Werte
Bachelorarbeit Anhang
Thomas Elser xvii
Literaturverzeichnis
[Aas81] AASLID, R. - BRUBAKK, AO.: Accuracy of an ultrasound Doppler servo method for
noninvasive determination of instantaneous and mean arterial blood pressure; in: Circulation 1981;64;753-759, American Heart Association, Dallas (1981)
[Ebe96] EBERHARD, Thomas: Kontinuierliche, nichtinvasive Blutdruckmessung
mittels Servomethode (Schnelle Druckregelung);
Diplomarbeit, Fachhochschule Ulm (1996)
[Elt01] ELTER, Peter: Methoden und Systeme zur nichtinvasiven, kontinuierlichen
und belastungsfreien Blutdruckmessung;
Dissertation, Universität Karlsruhe (2001)
[Geo09] GEORGI, Wolfgang - METIN, Ergun: EinfĂźhrung in LabVIEW;
4. Auflage, Fachbuchverlag Leipzig im Carl Hanser Verlag, MĂźnchen (2009)
[Hem10] HEMODYNAMICS AG: Flow Restriction Principle approach to noninvasive arterial blood
pressure determination - a method for highly accurate waveform recording;
http://www.hemodynamic.com/abp/index.html, Internetpräsenz, Bern (2010)
[HĂśf10] HĂFER, Judith: Entwicklung eines Studentenversuches zur DurchfĂźhrung
und Auswertung der auskultatorischen und oszillometrischen
Blutdruckmessmethode mit ergänzendem Lernprogramm;
Bachelorarbeit, Hochschule Ulm (2010)
[Lun10] LUNZE, Jan: Regelungstechnik 1;
8. Auflage, Springer-Verlag, Heidelberg (2010)
LUNZE, Jan: Regelungstechnik 2; 6. Auflage, Springer-Verlag, Heidelberg (2010)
[Ohm91] OHMEDA MEDIZINTECHNIK: 2300 Finapress Blutdruckmonitor;
Bedienungsanleitung,Puchheim (1991)
[Pau10] PAULAT, Klaus Prof. Dr.: Regelungstechnik;
Vorlesungsskript SS2010, Hochschule Ulm (2010)
[Pau11] PAULAT, Klaus Prof. Dr.: Physiologische Regelmechanismen;
Vorlesungsskript SS2011, Hochschule Ulm (2011)
[Reu08] REUTER, M. - ZACHER, S.: Regelungstechnik fĂźr Ingenieure;
12. Auflage, Vieweg+Teubner, Wiesbaden (2008)
[Sch08] SCHULZ, Gerd: Regelungstechnik 2;
2. Auflage, Oldenbourg-Verlag, MĂźnchen (2008)
Bachelorarbeit Anhang
Thomas Elser xviii
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Korotkow-Geräusche bei der auskultatorischen Blutdruckmessung [Elt01] ..................................... 3
Abbildung 2: Manschettendruckverlauf und Oszillationen bei der oszillometrischen Blutdruckmessung [Elt01] . 4
Abbildung 3: Volumenkompensationsmethode nach Penaz [Elt01] ....................................................................... 4
Abbildung 4: Messverfahren nach R. Aaslid und AO. Brubakk [Aas81] ................................................................... 5
Abbildung 5: Schematische Darstellung einer aufgesetzten Ultraschall-Doppler-Sonde [Pau11] .......................... 6
Abbildung 6: Grundstruktur des Regelkreises [nach Lun10] ................................................................................... 7
Abbildung 7: Digitalisierung mit Abtast-Halteglied [Reu08] .................................................................................... 7
Abbildung 8: Sprungantwort eines idealen PI-Reglers ............................................................................................ 8
Abbildung 9: Einfache LabVIEW-Operation ............................................................................................................. 8
Abbildung 10: Blutdruckverlauf während eines Valsalva-ManÜvers ....................................................................... 9
Abbildung 11: Bestehender Versuchsaufbau vor der Optimierung ...................................................................... 10
Abbildung 12: Blockdiagramm des ersten Modellentwurfs .................................................................................. 12
Abbildung 13: Optimierung der Regelschleife - Zeitsteuerung Messschleife ........................................................ 13
Abbildung 14: Optimierung der Regelschleife - Puffer nach dem âFIFOâ-Prinzip ................................................. 14
Abbildung 15: Optimierung der Regelschleife - Regelalgorithmus (PI) ................................................................. 15
Abbildung 16: Valsalva-Press-Versuch mit altem Aufbau ..................................................................................... 15
Abbildung 17: Valsalva-Press-Versuch mit neuem Aufbau ................................................................................... 16
Abbildung 18: Spannungsverteiler und 24V-Netzteil ............................................................................................ 17
Abbildung 19: Verteilerplatine .............................................................................................................................. 18
Abbildung 20: Registerkartenelement "Voreinstellungen" der Bedienoberfläche ............................................... 21
Abbildung 21: Registerkartenelement "Wiedergabe" der Bedienoberfläche mit gespeicherter Messung .......... 22
Abbildung 22: Frontpanel des Messprogramms ................................................................................................... 23
Abbildung 23: Optimierte Sondenfixierung ........................................................................................................... 25
Abbildung 24: Struktur- und Signalflussplan - Legende......................................................................................... 26
Abbildung 25: Struktur- und Signalflussplan - Ăbersicht Laboraufbau ................................................................. 26
Abbildung 26: Struktur- und Signalflussplan - Detailansicht Druckerzeugungseinheit ......................................... 27
Abbildung 27: Struktur- und Signalflussplan - Detailansicht Mess-PC .................................................................. 27
Abbildung 28: Auswertung der Testmessungen - Beispiel fĂźr oszillometrische Messung .................................... 29
Abbildung 29: Auswertung der Testmessungen - Vergleich der ermittelten MAP-Werte .................................... 29
Abbildung 30: Auswertung der Testmessungen - Qualität der oszillometrischen Anpassung .............................. 30
Bachelorarbeit Anhang
Thomas Elser xix
Glossar
Arterie BlutgefäĂ, welches Blut vom Herzen weg zu den Organen und dem
Gewebe transportiert
arteriell mit einer Arterie in Verbindung stehend
distal ferner zur KĂśrpermitte gelegen
GefäĂwiderstand physikalischer Widerstand eines BlutgefäĂes, der dem Blutstrom
entgegen gesetzt ist; dieser kann z.B. durch Verengungen erhĂśht sein
Hämodynamik StrÜmungsmechanik des Bluts
Herzzeitvolumen = Herzminutenvolumen; Blutmenge, die vom Herz während einer
Minute in den KĂśrperkreislauf abgegeben wird; MaĂ fĂźr die Pump-
funktion des Herzens
Hochdrucksystem Teil des Blutkreislaufs, in dem zur Versorgung der Organe ein hoher
Druck vorherrscht; zum Hochdrucksystem gehĂśren die linke Herz-
kammer, die Aorta sowie die groĂen Arterien
hydrostatischer Druck Druck, der innerhalb einer ruhenden FlĂźssigkeit durch die Gravitati-
onskraft hervorgerufen wird; eine HĂśhenänderung des BlutgefäĂes
bewirkt eine Ănderung des hydrostatischen Drucks
invasiv in den KĂśrper oder in Organe eindringend
Niederdrucksystem Teil des Blutkreislaufs, in dem ein niedriger Druck vorherrscht; hier
ist der GroĂteil des Blutvolumens des KĂśrpers gespeichert; zum Nie-
derdrucksystem gehĂśren die Arteriolen, Kapillaren und Venen, das
rechte Herz und der Lungenkreislauf
Patientenmonitoring Ăberwachung eines Patienten und dessen Vitalparameter
physiologisch den realen und normalen Lebensvorgängen entsprechend
proximal näher zur KÜrpermitte bzw. rumpfwärts gelegen
transmuraler Druck Druck, der auf die Wand eines Hohlorgans einwirkt
Vitalparameter MaĂzahlen fĂźr die Grundfunktionen des menschlichen KĂśrpers, z.B.
Herzfrequenz, Blutdruck, Atemfrequenz etc.
Vorlast FĂźllung des Herzens am Ende der Diastole
Bachelorarbeit Anhang
Thomas Elser xx
Lebenslauf
PersĂśnliche Daten
Name: Thomas Christian Elser
Geburtsdatum: 02.04.1988
Geburtsort: Schwäbisch Gmßnd
Schule
09/1994 - 07/1998 KlÜsterleschule Grundschule in Schwäbisch Gmßnd
09/1998 - 06/2007 Hans-Baldung-Gymnasium Schwäbisch Gmßnd
06/2007 Allgemeine Hochschulreife
Studium
10/2008 - 02/2012 Studium der Medizintechnik an der Hochschule Ulm Schwerpunkt Medizinische Gerätetechnik
02/2012 Abschluss: Bachelor of Engineering (Medizintechnik)
Praktika
09/2008 AKS Hartmetalltechnik GmbH in Schwäbisch Gmßnd
Vorpraktikum im Bereich Mechanik
08/2009 PTS PrĂźftechnik GmbH in Waldstetten
Vorpraktikum im Bereich Elektronik
08/2010 - 01/2011 Weinmann Geräte fßr Medizin in Hamburg
Praktisches Studiensemester
Forschung & Entwicklung Notfallmedizin