Bachelorarbeit zum Thema
Veränderung des Konsumentenverhaltens und des Images der Landwirtschaft
durch die Corona-Pandemie
Zur Erlangung des akademischen Grades Bachelor of Science
URN: urn:nbn:de:gbv:519-thesis2020-0061-1
Vorgelegt von:
Nora Hänisch
Fachbereich: Agrarwirtschaft und Lebensmittelwissenschaften
Studiengang: Agrarwirtschaft
Abgabe: 10.07.2020
1. Gutachter: Prof. Dr. Michael Harth
2. Gutachter: Prof. Dr. Theodor Fock
INHALT Inhalt ........................................................................................................................................
Abbildungsverzeichnis ............................................................................................................
Theoretischer Teil .................................................................................................................. 1
1. Einleitung .......................................................................................................................... 1
1.1 Problemstellung ........................................................................................................... 2
1.2 Zielsetzung .................................................................................................................. 4
1.3 Vorgehensweise und Methodik ................................................................................... 5
2. Konsumentenverhalten ...................................................................................................... 7
2.1 Konsumentenverhaltensforschung............................................................................... 7
2.2 Konsumentenverhalten in der Corona-Pandemie ...................................................... 10
3. Das Image der Landwirtschaft in Deutschland ............................................................... 15
Empirischer Teil .................................................................................................................. 25
4. Untersuchungsmethodik .................................................................................................. 25
4.1 Aufbau des Fragebogens ........................................................................................... 26
4.2 Durchführung der Befragung..................................................................................... 27
4.3 Auswertung der Befragung ........................................................................................ 27
5. Ergebnisse ........................................................................................................................ 28
5.1 Deskriptive Ergebnisanalyse ..................................................................................... 28
Merkmalsbeziehungen ..................................................................................................... 55
5.3 Diskussion der Ergebnisse ......................................................................................... 59
5.3.1 Veränderung des Konsumverhaltens durch die Corona-Pandemie .................... 60
5.3.2 Veränderung des Images der Landwirtschaft durch die Corona-Pandemie ....... 62
6. Fazit ................................................................................................................................. 67
Literaturverzeichnis ............................................................................................................. 70
Anhang ................................................................................................................................ 73
Anhang 1: Umfrageexport ............................................................................................... 73
Eidesstattliche Erklärung ..................................................................................................... 79
ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abbildung 1: Banner in Schwerin ......................................................................................... 4
Abbildung 2: S-O-R Modell .................................................................................................. 9
Abbildung 3: Nachfrageänderung Lebensmittel.................................................................. 11
Abbildung 4: Konsumveränderung Deutschland ................................................................ 12
Abbildung 5: Einkaufsverhalten .......................................................................................... 14
Abbildung 6: Image der deutschen Landwirtschaft ............................................................. 16
Abbildung 7: Zukünftige gesellschaftliche Bedeutung von Berufen .................................. 17
Abbildung 8: Interesse an landwirtschaftlichen Themen .................................................... 19
Abbildung 9: Assoziationsquellen Landwirtschaft ............................................................. 20
Abbildung 10: Bedeutung der Landwirtschaft .................................................................... 21
Abbildung 11: Bedürfnispyramide Maslow ........................................................................ 23
Abbildung 12: Assoziation zur Landwirtschaft ................................................................... 29
Abbildung 13: Wunsch nach höherer Vielfalt und hohem SVG ......................................... 30
Abbildung 14: Wichtigkeit einer funktionierenden und autarken Landwirtschaft .............. 31
Abbildung 15: Verbindung Lebensmitteleinzelhandel und regionale Landwirtschaft ........ 32
Abbildung 16: Wahl des Einkaufs in Zeiten der „Hamsterkäufe“ ...................................... 33
Abbildung 17: Vertrauen in Leistung und Zuverlässigkeit in die Lebensmittelproduktion 34
Abbildung 18: Verlässlichkeit der Nahrungmittelproduktion auf Grund technischem
Fortschritt ............................................................................................................................ 35
Abbildung 19: Vertrauensänderung: regionale Ebene ......................................................... 36
Abbildung 20: Vertrauensänderung: nationale Ebene ......................................................... 37
Abbildung 21: Vertrauensänderung: europäische Ebene .................................................... 38
Abbildung 22: Vertrauensänderung: internationale Ebene ................................................. 39
Abbildung 23: Vertrauensanstieg: Zusammenfassung aller Ebenen ................................... 40
Abbildung 24: Vertrauensverlust: Zusammenfassung aller Ebenen ................................... 41
Abbildung 25: Bewusstwerdung des Vorhandenseins von Lebensmitteln ......................... 42
Abbildung 26: Förderungswürdigkeit der regionalen Landwirtschaft ................................ 43
Abbildung 27: Eigene Lagerung seit der Corona-Pandemie ............................................... 44
Abbildung 28: Bereitschaft Saisonkräfte zu ersetzen .......................................................... 45
Abbildung 29: Veränderung des Interesses in landwirtschaftliche Themen ....................... 46
Abbildung 30: Reihenfolge der Berufe nach ihrer zukünftigen gesellschaftlichen
Bedeutung ............................................................................................................................ 47
Abbildung 31: Änderung der Reihenfolge von Berufsgruppen nach ihrer zukünftigen
gesellschaftlichen Bedeutung .............................................................................................. 48
Abbildung 32: Berufe mit zukünftig höherer gesellschaftlicher Bedeutung ....................... 49
Abbildung 33: Gründe für die Änderung der zukünftig gesellschaftlichen Bedeutung von
Berufsgruppen ..................................................................................................................... 50
Abbildung 34: Alter der Befragungsteilnehmer .................................................................. 51
Abbildung 35: Geschlechtsverteilung der Befragungsteilnehmer ....................................... 52
Abbildung 36: Durchschnittliches Nettoeinkommen der Befragungsteilnehmer................ 53
Abbildung 37: Familienstand der Befragungsteilnehmer .................................................... 54
Abbildung 38: Anzahl der Kinder der Befragungsteilnehmer ............................................ 54
Abbildung 39: Wunsch nach höherer Vielfalt an Nahrungsmiteln und im LEH die
Verbindung zur regionalen Landwirtschaft ......................................................................... 55
Abbildung 40: Bewusstwerdung des Vorhandenseins von Lebensmitteln in Abhängigkeit
des Alters ............................................................................................................................ 56
Abbildung 41: Abhängigkeit der eigenen Lebensmittellagerung von dem Vertrauen in die
Landwirtschaft ..................................................................................................................... 57
Abbildung 42: Zusammenhang zwischen des Interesses in landwirtschaftliche Themen und
dem Vertrauen in Lebensmittelproduktion durch die Landwirtschaft ................................ 58
Abbildung 43: Wichtigkeit einer funktionierenden Landwirtschaft in Abhängigkeit der
empfundenen Förderungswürdigkeit der Landwirtschaft.................................................... 59
THEORETISCHER TEIL 1. EINLEITUNG
1
THEORETISCHER TEIL
1. EINLEITUNG „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen,
werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann.“ – Alanis Obomsawin, 1972; „Who
is the Chairman of This Meeting?“
Dieses Sprichwort will zeigen, was geschehen muss, um sich von der Gier und dem ewigen
Streben nach mehr abzuwenden und zurück auf das Wesentliche zu kommen. Wie ein
meisterhaftes Kartenhaus haben vergangene Generationen in Jahrzehnten ein Deutschland
aufgebaut, was heute soziale, ökonomische und ökologische Stabilität bietet. Durch dieses
„Kartenhaus“ wird das Haben, Kaufen und Besitzen eine Selbstverständlichkeit. Nun bei
diesem scheinbar unendlichen Gefühl der Sicherheit und Abgehobenheit, der sich nahezu
niemand verweisen kann, scheint das Bewusstsein um das Essenzielle fern. Doch was
passiert, wenn der letzte Baum gefällt? Angenommen, die Bäume, Fische und Flüsse stellen
die Berufsgruppen dar? Dann merkt der Mensch, welche Karten tatsächlich die bedeutsamen
sind, nämlich die der Gesundheit, der Ernährungssicherheit und der Unterkunft. Genau diese
Bedürfnisse werden durch die heute anerkannten systemrelevanten Berufe bedient, in denen
die Menschen nicht aufhörten zu arbeiten. Auch wenn die Virus-Pandemie nicht das Ausmaß
nahm, einen jeden finanziell zu treffen, oder in jeder Familie eine Spur durch Verlust zu
hinterlassen, war es vielleicht nur ein leichter Fingerzeig einer Ermahnung und Erinnerung.
Dass etwas passieren kann, was man nicht durch Mauern wegsperren, durch Waffen
bekämpfen oder mit Geld bestechen kann, etwas, was nicht in der Menschheit Macht liegt
und sie besinnt, wie klein ein jeder ist.
Die vorher genannten essenziellen Bestandteile, die ein Leben für die Gesellschaft
ermöglichen, spielen sich heute in spezialisierten Berufen ab. Nicht nur dieses Thema der
Arbeit, sondern unendlich viele Aspekte und Blickwinkel haben derzeit Aufmerksamkeit
verdient. Doch in dieser Arbeit wird Bezug auf einen kleinen Teil der so vielseitigen
Landwirtschaft genommen. Nämlich steigt sie in die Marktlehre, den Verbraucher und
Konsumenten ein, sein Bild und seine Wahrnehmung der Landwirtschaft, in Abhängigkeit
der sich wandelnden Umwelt.
THEORETISCHER TEIL 1. EINLEITUNG
2
1.1 PROBLEMSTELLUNG Die Wertschätzung der deutschen Landwirtschaft durch die Bevölkerung ist durch Medien
stark beeinflusst. Diese führen zu einer Abneigung, ausgelöst durch Videos und Bilder,
welche oft nicht der Realität entsprechen (Oda Lambrecht, 2018).
Zielführend bei einer erfolgreichen Öffentlichkeitsarbeit ist es, den Verbrauchern die
Landwirtschaft nahe zu bringen, um Verständnis zu erlangen. So kommt es, dass durch einen
Tag der offenen Tür oder Stallbesichtigungen der Eindruck, z. B. der eines Schweinestalls,
bei über 70% der Befragten positiver in Hinblick auf Tierwohl und Haltungsbedingungen
erscheint, als durch die Medien vermittelt wird (Stall, 2016), (Bauernverband, 2016).
Jedoch ist es schwer, jedem Bürger eine Stallbesichtigung zu ermöglichen, und somit ist in
breiten Bevölkerungsschichten eher eine Abneigung gegenüber der konventionellen
Landwirtschaft und deren Produkte zu verzeichnen. Vor allem in den Bereichen der
Schweinemast ist die Meinung der Verbraucher ablehnend und den Landwirten wird
unterstellt, nur auf Profit zu produzieren und die Tiere unangemessen zu halten (Zander, et
al., 2013, S. 23 ff.).
In den beschriebenen Erwartungen der Konsumenten an die Landwirtschaft, wie
artgerechtere Haltung und Fütterung und reduzierte Medikation, ist kein Wunsch nach
Beständigkeit oder Krisenfestigkeit zu verzeichnen (ZANDER, et al., 2013, S. 23 ff.). Doch
genau das ist derzeit in Deutschland eingetreten, eine Krise, die in den Menschen Besorgnis
bzgl. ihrer Ernährung erweckt. Und dies obwohl Politik und Nachrichten eindringlich
vermitteln, dass es in Deutschland nicht zu einer Nahrungsmittelknappheit durch die Krise,
hervorgerufen durch den Corona-Virus, kommen wird, da auch in vielen
Grundnahrungsmitteln wie Getreide und Milch ein Selbstversorgungsgrad von über 100%
zu verzeichnen ist (BMEL, 2020).
Andere Themen, wie z. B. die Klimakrise, treten in den Hintergrund und es scheint, als ob
der Verbraucher nachhaltiger handelt.
∙ In Bezug auf Ökologie: die ausfallenden Reisen.
∙ In Bezug zum gesellschaftlichen Handeln: das gewachsene
Verantwortungsbewusstsein.
THEORETISCHER TEIL 1. EINLEITUNG
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∙ In Bezug auf die Ökonomie: welche die Sicherstellung des eigenen
Unternehmens miteinschließt.
(Zbinden, et al., 2020)
Auch die Landwirtschaft in Deutschland gewinnt in der Corona-Pandemie eine gewisse
Aufmerksamkeit, da sie offiziell als systemrelevante Einheit angesehen wird (Bär, 2020).
Nun erscheint es nahezu so, als ob ein großer Beitrag zur Achtung der regionalen bzw. der
deutschen Landwirtschaft durch außen verursacht wurde. (Regionale Landwirtschaft IST
deutsche Landwirtschaft, da Regionalität nur von dem betrachteten Ort bestimmt wird) Denn
die derzeit noch nie dagewesene Krisensituation in Deutschland, durch die Pandemie des
Corona-Virus, verursacht ein verändertes Kaufverhalten bei Konsumenten (Zbinden, et al.,
2020), was bedeuten könnte, dass das Image der Landwirtschaft durch die Corona-Pandemie
einen Aufschwung erhält.
Jenes Verhalten könnte darauf hindeuten, dass Bürger in ihrer Selbstverständlichkeit,
Nahrungsmittel unbegrenzt erwerben zu können, verunsichert sind. Dies kann man durch
Beobachtung, als auch durch die Nachrichten verfolgen. Unter anderem werden vermehrt
regionale Anbieter aufgesucht, um sich Grundnahrungsmittel, wie z.B. Kartoffeln, zu
kaufen. Somit erleben einige Bauern derzeit eine erhöhte Wertschätzung in ihrer
Nahrungsmittelproduktion und dem regionalen Abverkauf (mdr, 2020).
Als Beispiel für die oben beschriebene Anerkennung haben branchen-fremde Vereine ein
Banner in der Landeshauptstadt Schwerin aufgehängt, welches der Landwirtschaft dankt
(Abbildung 1). Diese Art der positiven Meinung und Unterstützung der Landwirtschaft wäre
von, wie bereits erwähnt branchen-fremden Vereinen oder Personen, vor wenigen Monaten
kaum denkbar gewesen.
THEORETISCHER TEIL 1. EINLEITUNG
4
Abbildung 1: Banner in Schwerin
Quelle Foto: Hänisch (2020)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob durch die Krisensituation in
Deutschland, ausgelöst durch den Corona-Virus, eine Veränderung des
Konsumentenverhaltens und des Images der Landwirtschaft zu verzeichnen ist. Die Frage
stützt sich auf die Annahme, ob durch eine „Erschütterung“ der Bedürfnispyramide nach
Maslow in ihren Manifesten, also der Sicherheit von Nahrungsmitteln und Gesundheit, eine
Veränderung der in der Abbildung oben stehenden „Selbstverwirklichung“ vor sich geht.
Denn in diese gehört das Streben nach Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Ökologie, welche
der Landwirtschaft heute nicht mehr zugesagt wird und der Fokus vom
Lebensmittelproduzenten hin zu einem Unternehmer wandelt, welcher zu Lasten der
Artenvielfalt und einem funktionierenden Naturkreislauf handelt.
1.2 ZIELSETZUNG Durch die Pandemie des Coronavirus ist ein verändertes Einkaufsverhalten der
Konsumenten zu beobachten und zu erahnen. In dieser Arbeit wird untersucht, ob und
inwiefern tatsächlich eine Veränderung des Konsumentenverhaltens und des Images der
Landwirtschaft zu verzeichnen ist.
THEORETISCHER TEIL 1. EINLEITUNG
5
Der Bauernverband in Ludwigslust bekundete seine Interesse zu den Ergebnissen dieser
Arbeit. Somit ist es auch ein Ziel dieser Arbeit, für den Bauernverband relevante Ergebnisse
in Bezug auf den Ansatz der zukünftigen Öffentlichkeitsarbeit zu liefern. Denn auch die
Referenten in der Öffentlichkeitsarbeit spekulieren, ob sich nun in kurzer Zeit ein Umdenken
bei den Konsumenten einstellt. Es wird ein Wissen benötigt, um intelligent auf dieses neue
Konsumentenverhalten und veränderte Image in Zukunft einzugehen und um „up-to-date“
zu sein. Auch wenn die Befragung ergeben sollte, dass keine Veränderung des Images der
Landwirtschaft stattgefunden hat oder es sich sogar verschlechtert haben sollte, wäre dies
für den Bauernverband ebenso eine wichtige Information für die weitere
Öffentlichkeitsarbeit.
1.3 VORGEHENSWEISE UND METHODIK Die Ergebnisse dieser Arbeit beruhen auf einer Befragung und einer Literaturrecherche. Die
Befragung wurde online ausgeführt und gewährleistete somit größtmögliche Anonymität.
Zusätzlich wurden die Fragen hauptsächlich als geschlossene Fragen gestellt, um den
schnellen und vollständigen Rücklauf der Antworten zu gewährleisten. Jedoch sind 2 von
insgesamt 24 Fragen offen gestellt, auf die mit einem kurzen Text geantwortet werden
können. Nachteil einer online Befragung ist, dass nicht gewährleistet werden kann, dass
Dritte bei der Beantwortung der Befragung Einfluss nehmen (Zander, et al., 2013, S. 14).
Das Befragungsgebiet schließt die Bundesrepublik Deutschland ein. Die Erhebung der Daten
fand vom 10.04.2020 bis zum 26.04.2020 statt. Die Zielgruppe dieser Umfrage beinhaltet
Frauen und Männer im Alter zwischen 16 und 65 Jahren. Ausgewählt wurde diese
Bevölkerungsgruppe, da davon ausgegangen wird, dass die Befragten in einer Zeit geboren
sind, in der es weder Hunger noch Krieg in Deutschland gab und sie seit ihrer Kindheit
Konsumgüter aus dem Lebensmitteleinzelhandel beziehen. Ein Vorteil bei dieser Zielgruppe
ist es auch, dass die Befragten in diesem Alter in der Regel gut online erreichbar und somit
in der Lage sind, an der online-Befragung teilzunehmen. Die Umfrage ist jedoch nicht
repräsentativ, da die Anzahl der Teilnehmer nicht ausreichend ist, um auf die ganze
Bevölkerung schließen zu können. Außerdem kann nicht gewährleistet werden, dass die
Umfrage alle oder breite Teile von Bevölkerungsschichten erreichten. In Anhang 1 ist die
Umfrage nachzulesen.
THEORETISCHER TEIL 1. EINLEITUNG
6
Die Befragung umfasst unter anderem Aspekte eines veränderten Kaufverhaltens, eines
veränderten Vertrauens gegenüber der Landwirtschaft, national wie weltweit, und auch einer
möglichen Änderung des ersten Gedanken/Eindrucks in Bezug auf arbeitende Landwirte.
Der letzte genannte Punkt könnte ein Indiz dafür sein, ob sich der grundlegende Gedanke zu
der Landwirtschaft in einem Menschen geändert hat.
Die Fragen zielen darauf ab zu erfahren, ob die Emotionen und Überlegungen der
Bevölkerung, welche sich während der Krise eingestellt haben, bis zu den
Nahrungsmittelproduzenten reichen oder sie sich eher in Richtung Egoismus und Misstrauen
widerspiegeln. Im Fokus der Befragung steht weiterhin, ob und in welchem Ausmaß die
Corona-Pandemie eine Veränderung in den Menschen bzgl. ihrem Bild von der
Landwirtschaft hervorgerufen hat.
Nach der Datenerhebung wird eine deskriptive Analyse durchgeführt. Diese stellt die
Ergebnisse anschaulich mittels meist Säulen- und Kreisdiagrammen dar und umfasst eine
schriftliche Beschreibung der Daten. Im Anschluss daran werden die Ergebnisse der
Umfrage nach Merkmalsbeziehungen untersucht. Daraus folgend werden die deskriptiven
Ergebnisse, die auch die Merkmalsbeziehungen beinhalten, interpretiert bzw. diskutiert und
dabei unter anderem mit vorherigen Umfrageergebnissen andere Studien verglichen. Als
Fazit wird entweder die Hypothese bestätigt oder verneint. Die zu untersuchende Hypothese
der Autoren ist, dass ausgelöst durch die Corona-Pandemie, eine Änderung des
Konsumentenverhaltens und des Images der Landwirtschaft zu verzeichnen ist.
THEORETISCHER TEIL 2. KONSUMENTENVERHALTEN
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2. KONSUMENTENVERHALTEN In den folgenden zwei Unterkapiteln werden zum einen die
Konsumentenverhaltensforschung und zum anderen das Konsumentenverhalten in der
Corona-Pandemie thematisiert.
2.1 KONSUMENTENVERHALTENSFORSCHUNG Bei der Forschung über das Verhalten von Konsumenten ist nicht nur das von außen
beobachtbare Verhalten von Bedeutung, sondern auch das „wie“ und „warum“ ein
Konsument eine Kaufentscheidung trifft. Die Konsumentenverhaltensforschung ist eine
Teildisziplin der Marketingforschung und ist die Grundlage für Marketingentscheidungen.
Um das Verhalten eines Konsumenten ergründen zu können, muss interdisziplinär
vorgegangen werden, denn es kommen viele zu berücksichtigende Gesichtspunkte zum
Tragen. Faktoren, die eine Rolle spielen sind psychologischer, ökonomischer, soziologischer
und auch philosophischer Natur, aber auch die biologische Verhaltensforschung hat ihren
Anteil an der Konsumentenverhaltensforschung (HOFFMANN & AKBAR, 2019).
Zunächst wird im Folgenden grundlegend erklärt, was genau ein Konsument ist und wodurch
sich Konsumentenverhalten zeigt. Das Verhalten eines Konsumenten ist viel mehr als der
Kauf eines Produktes. Hinzu kommt seine Rolle als Konsument beim Ge- und Verbrauch
und auch bei der Entsorgung von Gütern wie auch Dienstleistungen. Ein Mensch verhält sich
also erst dann als Konsument, sobald er die Rolle eines Konsumenten einnimmt. Das
Verhalten jener, kann kategorisiert und eingeteilt werden, durch typische Handlungsweisen
und Meinungen bestimmter Bevölkerungsgruppen. Teile der Bevölkerung weisen gleiche
Handlungsweisen und Meinungen auf, und eben diese können in Verhaltensgruppen
eingeteilt werden. Dieses Wissen nutzen unter anderem Werbeproduzenten oder
Marktforscher, die ganz bestimmte Bevölkerungsgruppen mit Produkten oder
Dienstleistungen ansprechen wollen (HOFFMANN & AKBAR, 2019).
Weiterhin gehört sowohl der Verbrauch von materiellen als auch immateriellen Gütern, wie
z. B. der Besuch eines Events, zum Konsumentenverhalten. Dieses wird eingeteilt in das
„äußere“, was Beobachtet werden kann und das „innere“ nicht beobachtbare, was sich in
einem Menschen bei dem Konsum abspielt (KROEBER-RIEL & GRÖPPEL-KLEIN, 2013).
THEORETISCHER TEIL 2. KONSUMENTENVERHALTEN
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Die Einflussfaktoren auf das Konsumentenverhalten können in zwei Teilgebiete unterteilt
werden, nämlich den psychischen und den umweltbedingten Determinanten. Die
psychischen Determinanten des Konsumentenverhaltens beruhen auf aktivierenden und
kognitiven Faktoren. Kognitive Prozesse beschreiben das genaue Hinterfragen von Werbung
oder medialen Einflüssen. Der Konsument besitzt also einen gewissen Erfahrungsschatz,
kann vergleichen, erinnern und wahrnehmen. Dadurch kann er die Entscheidung eines
Kaufes durchführen und wird nicht durch einen „Impuls“ dazu verleitet. Der kognitive Anteil
an Kaufentscheidungen bestimmt, inwieweit der Konsument sich zu einem Kauf verleiten
lässt und ob er durch Erfahrungen oder Überlegungen sich dagegen/dafür entscheidet bzw.
ob in einem Gut die Notwendigkeit das Bedürfnis nach diesem geweckt werden
(PÖCHTRAGER, 2018).
Zum Kaufverhalten, bezüglich der psychischen Determinanten, können neben den
kognitiven, auch aktivierende Prozesse führen. Die aktivierenden Prozesse beinhalten das
Denken, Fühlen und Handeln. So wird in diesem Fall, ausgelöst durch Medien oder
Werbung, das Bedürfnis nach einem Erwerb eines bestimmten Produkts oder einer
Dienstleistung geweckt. Es wird also durch einen Marketingstimulus eine Aktivität
ausgelöst, die sich durch einen Impulskauf zeigt (PÖCHTRAGER, 2018).
Die Komponenten „aktivierend“ und „kognitiv“ spielen in Kaufentscheidungen zusammen.
Prozesse der Kaufentscheidung werden je nach der Dominanz der Komponenten entweder
als „aktivierend“ oder „kognitiv“ bezeichnet (HOFFMANN & AKBAR, 2019).
Der Erwerb wird beeinflusst durch einen Reiz, diese Aussage wird in der sogenannten S-O-
R Formel beschrieben, welche in Abbildung 2 dargestellt ist.
THEORETISCHER TEIL 2. KONSUMENTENVERHALTEN
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Abbildung 2: S-O-R Modell
Quelle: Teil einer Abbildung aus: Musiol, Gerald; Kühling, Christiane: Psychologische
Grundlagen des Konsumentenverhaltens (Spinger: Berlin, Heidelberg, 2009)
Diese sagt aus, dass ausgelöst durch einen Reiz (S; Stimulus), ein Organismus (O/Organism;
in diesem Fall der Konsument/die Konsumentin) mit einer Reaktion (R/Response), in Form
eines Verhaltens, reagiert. Beispielsweise die Wirkung eines Werbeplakats (S) auf einen
Konsumenten (O), das ihn zu dem Kauf verleitet (R1) oder ihn vom dem Kauf abhält (R2)
(PÖCHTRAGER, 2018).
Die umweltbedingten Determinanten (oder auch soziale Determinanten genannt) können in
direkte und indirekte Einflüsse unterteilt werden. Die direkten Einflüsse beziehen sich auf
die Erfahrungsumwelt und die indirekten Einflüsse auf die Medienumwelt (PÖCHTRAGER,
2018). Die Erfahrungsumwelt setzt sich zusammen aus den Meinungen und Ratschlägen von
Personen aus dem näheren Kreis des potenziellen Konsumenten. Sie können einen gewissen
Einfluss auf das Erwerbsverhalten ausüben. Radio, TV-Sendungen sowie auch
Dokumentationen gehören zu der Medienumwelt. Diese können durch Information, Bildung
oder auch „fake news“ durch gezielte Einflussnahme den Medienkonsumenten zu einer
Kaufentscheidung lenken.
Unter Berücksichtigung und Einbezug des Themas, welchem diese wissenschaftliche Arbeit
gewidmet ist, lässt sich schließen, dass Konsumenten sich in ihrem Einkaufsverhalten
landwirtschaftlicher Produkte, sowohl von psychischen als auch umweltbedingten
Einflussfaktoren leiten lassen. Zu den psychischen Determinanten in Bezug auf den Konsum
von Lebensmitteln gehören v. a. der Preis für ein Konsumgut (www.business-wissen.de,
2020), als auch Beispielsweise die Verpackung und Werbung. Diese beiden Punkte lassen
THEORETISCHER TEIL 2. KONSUMENTENVERHALTEN
10
sich unter der Rubrik „denken“ und „fühlen“ der psychischen Determinanten einordnen. Zu
den umweltbedingten Einflussfaktoren gelten v. a. der Familien- und Freundeskreis und
social Media als sehr einflussreich. Wenn diese nämlich gewisse Marken und
Ernährungsweisen suggerieren, lässt sich ein Konsument häufig von diesen beeinflussen.
Auch Dokumentationen oder Nachrichten, die Lebensmittel als gesund bzw. ungesund
darstellen, üben Einfluss auf das Konsumentenverhalten aus (KOTLER, 2003).
2.2 KONSUMENTENVERHALTEN IN DER CORONA-PANDEMIE Um zum Kernpunkt dieser Arbeit zurückzukehren, wird im Folgenden das
Konsumentenverhalten in der Corona-Pandemie thematisiert. Somit beinhaltet dieses
Kapitel praxisbezogenere und aktuellere Ergebnisse und Aussagen.
Krisen weisen einen eindeutigen Einfluss auf das Verhalten von Konsumenten auf. Zu der
derzeitigen Pandemie des Corona-Virus liegen schon einige Studien und
Befragungsergebnisse vor. Leider ist es schwer, Quellen zum Thema des
Konsumentenverhaltens in der Corona-Pandemie zu finden, die in ihrer Aussage durch
mehrere Studien belegt und erwiesen sind. Einige von den folgenden Quellen werden
demnach als sogenannte „graue Literatur“ bezeichnet. Diese schließt Informationsquellen
ein, die nicht durch einen Verlag kontrolliert und veröffentlicht wurden und die nicht in
Buchläden erhältlich sind. Weiterhin gehören nicht abgeschlossene Studien, Tagungsbände
oder Diskussionen dazu (TRÄGER, 2020).
Dennoch sind online sehr interessante und aktuelle Studien veröffentlicht, welche im
Folgenden beschrieben sind.
Demnach hat z.B. die Marktforschungsplattform Appinio mittels einer Umfrage untersucht,
welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf das Konsumverhalten der Deutschen hat.
Aus der Studie von Appinio lässt sich schließen, dass etwa ein Viertel der Deutschen größere
Investitionen, wie den Erwerb eines Autos oder Hauses, aufschieben. Jedoch gibt die
deutliche Mehrheit der Befragten an, dass sich das generelle Kaufvolumen nicht verändert
hat. Weiterhin wurde herausgefunden, dass Produkte, wie Haushaltsgeräte,
Entertainmentprodukte und auch bestimmte Lebensmittel z. B. frischer Fisch und frisches
Fleisch, weniger konsumiert werden. Zu den Lebensmitteln, die durch die Pandemie
vermehrt nachgefragt werden, gehören unter anderem Nudeln, Konserven und
Tiefkühlprodukte. Jedoch ist der Anstieg der Nachfrage bei noch viel mehr Lebensmitteln
THEORETISCHER TEIL 2. KONSUMENTENVERHALTEN
11
zu beobachten. Zu sehen ist das Nachfrageverhalten bei bestimmten Produktgruppen in
Abbildung 3. Im Verlauf der Pandemie, also von Mitte März bis Ende April, stellt sich
heraus, dass die Anfangs starke Nachfrage nach haltbarer Milch abnahm und die Nachfrage
nach Obst und Snacks durchweg steigend ist (handelsjournal, 2020).
Abbildung 3: Nachfrageänderung Lebensmittel
Quelle: www.handelsjournal.de (2020)
Der Studie des „Post-Pandemie-Konsum“ von JUNG VON MATT (2020) und MCKINSEY
(2020) zu Folge, sind die Folgen der Corona-Pandemie nicht absehbar. Für viele
Unternehmen geht diese Krise mit Negativfolgen einher, ob es sich um die wirtschaftliche
Situation eines Unternehmens handelt oder auch die Gesundheit der Mitarbeiter. Weiterhin
geben die Autoren in ihrem whitepaper an, dass mit einer normalen Rückkehr des
Konsumverhaltens nach der Pandemie nicht sofort zu rechnen ist. Ein wichtiger Punkt in
dieser Studie ist, dass Konsumenten nun die Sinnfrage eines Konsumgutes hinterfragen und
auf ehrliche und faktenbasierte Kommunikation bei dem Kauf eines Gutes achten. Weiterhin
erwarten Konsumenten nun vermehrt Transparenz bzgl. Lieferketten und Herstellung von
Produkten. Ein weiterer sehr interessanter Punkt, der in dieser Studie herausgefunden wurde,
ist, dass Branchen und Unternehmen diese Krise nutzen können, um ihre
Existenzberechtigung und ihr Vertrauen zu den Verbrauchern zu stärken (HAMMER, 2020).
THEORETISCHER TEIL 2. KONSUMENTENVERHALTEN
12
Nach einem Post des Ernährungswissenschaftlers D. HOFSTETTER (2020), hat die Corona-
Krise schon aufgrund von Restaurantschließungen und der Arbeit im Home-Office das
Konsumentenverhalten verändert. Hofstetter gibt an, dass der Landwirtschaftliche
Informationsdienst (LID) in der Schweiz einen Anstieg von 20-30% im Verzehr von Gemüse
und einen Anstieg von 40% im Verzehr von Kartoffeln meldete. Weiterhin ist die unten zu
sehen Abbildung (Abbildung 4) aus dem Post von HOCHSTETTER sehr interessant. In dieser
wird nämlich das stark erhöhte und veränderte Kaufverhalten um mehrere 100% der
Konsumenten in Deutschland dargestellt. Es handelt sich hier um Produkte wie
Fertiggerichte und tierische Erzeugnisse, welche einen starken Anstieg in der Nachfrage
aufweisen. Weiterhin beschreibt HOFSTETTER, dass Konsumenten auf „unsanfte Weise“ auf
Wert und Wichtigkeit ihres Konsums hingewiesen wurden (HOFSTETTER, 2020).
Abbildung 4: Konsumveränderung Deutschland
Quelle: www.criteo.com (2020)
Die erhöhte Nachfrage nach Kartoffeln und Gemüse laut LID lässt sich damit begründen,
dass Verbraucher den Außer-Haus-Konsum, durch Schließungen von Restaurants und
Arbeit im Home-Office, einstellen mussten und nun vermehrt Zuhause frische Ware zum
Kochen verwenden. Dieses Verhalten führte nämlich zu einer Verschiebung des Konsums
von verarbeiteten Produkten hin zu frischen, wie z. B. dem derzeit sehr beliebtem Gemüse,
den Kartoffeln. Noch hinzuzufügen ist, dass der Markt für Pommes Frites eingebrochen ist,
THEORETISCHER TEIL 2. KONSUMENTENVERHALTEN
13
da diese nahezu nur außer Haus konsumiert werden (INGOLD, Corona wirbelt Kartoffel-
Markt durcheinander, 2020).
Auch wenn die Angaben des LID zu der Schweiz sind, geben sie einen Einblick in die
Auswirkungen der Corona-Pandemie zu einem Land, welches wirtschaftlich wie
geographisch mit Deutschland zu vergleichen ist und so wie Deutschland, mit der Corona-
Pandemie zu kämpfen hat. Der LID verweist z. B. auf eine Studie des Institutes für
Kommunikation und Marketing (IKM) der Hochschule Luzern, in der untersucht wurde, ob
das Corona-Virus ein nachhaltiges Konsumentenverhalten fördert. Die repräsentative Studie
wurde mit einer Umfrage vorgenommen, bei der 1009 Schweizer teilnahmen. In Abbildung
5 sind die Ergebnisse der Umfrage abgebildet. Aus der Studie geht hervor, dass
Konsumenten vermehrt regionale Produkte nachfragen und öfter einen Hofladen aufsuchen.
Aber auch der Kauf von Artikeln, die gerade verfügbar sind, nahm deutlich zu (+13%). Auch
wenn der Zuwachs an dem Konsum von ökologisch nachhaltigen (3%) und fair gehandelten
(2%) Produkten gering ist, wurde trotzdem ein nicht zu verachtender Anstieg festgestellt.
Weiterhin ist zu beachten, dass die Antwortmöglichkeiten „viel häufiger“ und „viel seltener“
gegeben waren, die durch ihre Aussage den Anstieg oder das Absinken von Prozentpunkten
viel eindeutiger und interessanter darstellen. Zusätzlich gaben Verbraucher an, dass günstige
(-3%) oder aktionierte (-2%) Artikel weniger gekauft werden. Die Autoren der Studie
interpretieren ihre Ergebnisse als „Besinnung der Konsumenten auf das Wesentliche“ und
eine „gestiegene Wertschätzung regionaler und lokaler Anbieter“ (ZBINDEN, et al., 2020).
THEORETISCHER TEIL 2. KONSUMENTENVERHALTEN
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Abbildung 5: Einkaufsverhalten
Quelle: IKM Hochschule Luzern (2020)
URS SCHNEIDER vom Schweizer Bauernverband sieht die derzeitige Situation als Chance,
und hofft, dass die Entwicklung nachhaltig sei und die Verbraucher auch zukünftig auf
Regionalität und Saisonalität achten würden. Als Grund für das veränderte
Konsumentenverhalten gibt der Schweizer Bauernverband (SBV, 2020) an, dass den
Verbrauchern deutlich wurde, dass kurze Transportwege und regionale Produktion weniger
Krisenanfällig sind (INGOLD, Konsumenten wollen regionaler einkaufen, 2020).
THEORETISCHER TEIL 3. DAS IMAGE DER LANDWIRTSCHAFT IN DEUTSCHLAND
15
3. DAS IMAGE DER LANDWIRTSCHAFT IN DEUTSCHLAND Der Begriff Image ist definiert als „die Gesamtheit der Vorstellungen, Einstellungen und
Gefühle, die eine Person im Hinblick auf ein Objekt [...] besitzt“ (HELMLE, 2011)
Images bilden sich durch Einflussnahme von beispielsweise Medien, Erzählungen und
Politik und wirken vor allem im Hinblick auf die Landwirtschaft stark, da der direkte
Kontakt oft nicht möglich ist. Ergänzt werden Images oft durch Einfluss des „Realen“, also
Schlüsselerlebnissen oder erlebte Situationen. Durch letztere wird die Glaubwürdigkeit von
Images erhöht oder verringert (HELMLE, 2011).
Die Grundstimmung der deutschen Bevölkerung gegenüber der Landwirtschaft ist positiv.
Jedoch hat die Branche der Landwirtschaft für weite Teile der Bevölkerung
unterstützungswürdige und weniger unterstützungswürdige Seiten. Zu den positiven
Punkten, welche für ein gutes Image sorgen, sind die Landwirte als Berufsgruppe, die
regionale Produktion und der alternative Landbau. Eher Misstrauen erweckend ist die
Fleischproduktion [und die damit vom Konsumenten verbundene Massentierhaltung], der
Einsatz von Chemikalien in der Landwirtschaft [durch Pflanzenschutzmittel und
mineralische Dünger] und die Agrarpolitik (VON ALVESLEBEN, 1998).
Die Berufsgruppe der Landwirte oder die Bezeichnung des Bauern hat in der deutschen
Bevölkerung durchweg ein positives Image: 79% der gesamten Bevölkerung haben ein sehr
oder ein eher positives Bild. Hingegen ist die positive Meinung gegenüber der modernen
Landwirtschaft verhaltener. Trotz allem ist mehr als die Hälfte der deutschen Bundesbürger
(61%) der modernen Landwirtschaft gegenüber positiv eingestellt. (Dargestellt in folgender
Abbildung)
THEORETISCHER TEIL 3. DAS IMAGE DER LANDWIRTSCHAFT IN DEUTSCHLAND
16
Abbildung 6: Image der deutschen Landwirtschaft
Quelle: Kantar Emnid (2017)
Noch hinzuzufügen ist, dass häufig die älteren Bevölkerungsschichten (ab 50 Jahren) der
modernen Landwirtschaft weniger positives zuschreiben (55%) als die jüngeren
Bevölkerungsschichten (unter 50 Jahren: haben zu 65% ein positives Bild von der modernen
Landwirtschaft) (i.m.a, 2017).
In einer weiteren Abbildung ist ersichtlich, dass der Beruf des Landwirten für die
Bevölkerung eine hohe zukünftige gesellschaftliche Bedeutung hat und Rang zwei belegt.
Im Jahre 2012 befand sich dieser noch auf Platz drei, und konnte durch Bewusstwerdung der
Bevölkerung seiner hohen gesellschaftlichen Bedeutung jedoch aufsteigen.
THEORETISCHER TEIL 3. DAS IMAGE DER LANDWIRTSCHAFT IN DEUTSCHLAND
17
Abbildung 7: Zukünftige gesellschaftliche Bedeutung von Berufen
Quelle: Kantar Emnid (2017)
Das weniger positiv aufgenommene Bild der modernen Landwirtschaft, ist durch die
räumliche Distanz zu begründen. Diese entzieht sich nämlich oft der Beobachtung. Der
Zutritt zu großen Ställen ist meist untersagt und sichtbar sind selten die Menschen, die in der
Landwirtschaft arbeiten. Stattdessen werden große Traktoren, Maschinen und Felder
wahrgenommen, die keine Persönlichkeit besitzen und über die somit einfacher geurteilt
werden können und fremder wirken (HELMLE, 2011).
Weiterhin geht aus der Studie von KANTAR EMNID (i.m.a. 2017) hervor, dass Personen aus
urbanen Gebieten die Landwirtschaft nicht so positiv bewerten, wie Bewohner ländlicher
Gebiete, von denen über 85% ein positives Bild von der Landwirtschaft haben. Zu den
ländlichen Gebieten gehören Regionen mit weniger als 20.000 Einwohnern. Die urbanen
Gebiete schließen Regionen mit mehr als 500.000 Einwohnern ein.
THEORETISCHER TEIL 3. DAS IMAGE DER LANDWIRTSCHAFT IN DEUTSCHLAND
18
Aus dem kritischen Agrarbericht „Wer Landwirte kennt, urteilt positiv“ von SIMONE
HELMLE (2011) geht auch hervor, dass überall dort, wo Landwirtschaft beobachtet werden
kann und zum Alltagsleben dazugehört, ein weitgehend positives Image der Landwirtschaft
besteht. Noch mehr Einfluss auf ein positives Image zur Landwirtschaft hat die
Bekanntschaft mit einem Landwirten (HELMLE, 2011).
Das Image der Landwirtschaft wird immer mehr durch social Media beeinflusst. Vor allem
in Gebieten, in denen der direkte Kontakt mit der Landwirtschaft kaum möglich ist und sich
der Verbraucher an andere Quellen wenden muss. Dies ist auch von besonderer Bedeutung,
da das Interesse der Bundesbürger in landwirtschaftliche Themen sehr hoch ist. Nur etwa
jeder zehnte Deutsche zeigt kein Interesse in Themen der Landwirtschaft (Siehe Abbildung
8). Von 2002 bis 2017 ist der Anteil der Personen mit sehr hohem Interesse um 12
Prozentpunkte gestiegen. Jedoch kommen diese 12 Prozentpunkte aus dem Teil der
Bevölkerung, der 2007 mittleres Interesse angab. Somit hält sich der Anteil der
Bundesbürger mit Interesse und denen ohne Interesse seit 2002 (bis 2017) in Waage (Von
88% auf 90% gestiegen) (i.m.a, 2017).
THEORETISCHER TEIL 3. DAS IMAGE DER LANDWIRTSCHAFT IN DEUTSCHLAND
19
Abbildung 8: Interesse an landwirtschaftliche Themen
Quelle: Kantar Emnid (2017)
Einer Studie von KANTAR EMNID (i.m.a. 2017) zu Folge, beziehen die meisten Deutschen
ihre Informationen über landwirtschaftliche Themen aus den klassischen Medien. Jedoch
gibt es bei diesen Medien, wie z. B. der Tageszeitung, dem Radio und dem Fernsehen einen
Bedeutungsrückgang von etwa 1 bis 6 % im Vergleich von 2012 bis 2017. Dem gegenüber
steigt der Informationsgewinn aus dem Internet von allen untersuchten Quellen am meisten
an. Hervorzuheben ist aber auch der Zuwachs an persönlichem Kontakt und
Hofbesichtigungen, welche die Bevölkerung als Assoziationsquelle immer öfter nutzt, wie
es in folgender Abbildung zu sehen ist. Vor allem Personen im Alter von 14 bis 29 Jahren
nutzen vermehrt Quellen wie das Internet und den direkten Kontakt mit Landwirten (i.m.a,
2017).
THEORETISCHER TEIL 3. DAS IMAGE DER LANDWIRTSCHAFT IN DEUTSCHLAND
20
Abbildung 9: Assoziationsquellen Landwirtschaft
Quelle: Kantar Emnid (2017)
Der deutschen Bevölkerung ist zum großen Teil bewusst, dass eine funktionierende
Landwirtschaft in Deutschland maßgeblich zu Lebensqualität und -sicherheit beiträgt. Auch
der Aspekt, dass regionale Produktion die Versorgung mit gesunden Nahrungsmitteln sichert
und die Landwirtschaft ein Teil deutscher Kultur ist, wurde von einem großen Teil der
Deutschen positiv beantwortet. Im Vergleich von 2012 bis 2017 erfuhr diese Umfrage einen
Zuwachs von 7 bis 9 %. Jedoch nimmt die deutsche Bevölkerung den Landwirt als
„effizienten Versorger“ war, der ihren ethischen und ökologischen Anforderungen an die
Tier- und Pflanzenproduktion nicht gerecht wird. Hervorzuheben ist aber auch, dass die
Landwirtschaft hinsichtlich Klimaschutz an Bedeutung gering ist und abnimmt (Abbildung
10) (i.m.a, 2017).
THEORETISCHER TEIL 3. DAS IMAGE DER LANDWIRTSCHAFT IN DEUTSCHLAND
21
Abbildung 10: Bedeutung der Landwirtschaft
Quelle: Kantar Emnid (2017)
Gründe für die gespaltenen Meinungen und Irritationen der Bevölkerung sind u. a. die große
Menge an widersprüchlichen Informationsquellen, die einerseits in Form von Werbung eine
„heile Welt“ vermitteln und möglicherweise am selben Tag Reportagen über grausame
Massentierhaltung zeigen.
Zusätzlich stieg das Interesse der Bevölkerung an der Landwirtschaft in den letzten Jahren,
und ca. 79% der Befragten geben laut einer Imagestudie KANTAR EMNIDS (i.m.a. 2017) an,
dass sie sich mehr landwirtschaftliche Themen in den Medien wünschen.
Die interessantesten Themengebiete für die Bevölkerung sind die Qualität von
Nahrungsmitteln, der Umgang mit den Tieren und die Transparenz bei der Produktion von
Nahrungsmitteln. Einen großen Unterschied im Interessengebiet „Technik der
THEORETISCHER TEIL 3. DAS IMAGE DER LANDWIRTSCHAFT IN DEUTSCHLAND
22
Landwirtschaft“ ist bei den Geschlechtern zu verzeichnen. Hier zeigen sich Männer deutlich
interessierter als Frauen (i.m.a, 2017).
Hinzu kommt, dass die Distanz, räumlich wie emotional, zwischen Produzent und
Konsument weiter zunimmt. Das liegt an der stetig sinkenden Zahl landwirtschaftlicher
Betriebe und arbeitenden Personen in der Landwirtschaft. Nur etwa ein Viertel der
Deutschen wohnen heute noch auf dem Land, womit drei Viertel der Deutschen in urbanen
Gebieten leben und keinen direkten Kontakt bzw. Bezug zur Landwirtschaft aufweisen
(BUSCH, GAULY, & SPILLER, 2015).
Hinzu kommt der Aspekt, dass durch steigenden Wohlstand in einer Bevölkerung sich die
Bedürfnisstruktur verändert. Dargestellt ist dies in der Bedürfnispyramide nach MASLOW.
(Abbildung 11) Hier wird dargestellt, dass nachdem die Grundbedürfnisse, zu denen
Nahrungsmittel, Wohnraum, Kleidung und soziale Kontakte gehören, sichergestellt sind, der
Mensch dazu neigt, sich selbst verwirklichen zu wollen. Das spielt auch in der Kritik der
Bevölkerung gegenüber der Landwirtschaft eine Rolle, denn der Wunsch nach einem
höheren ökologischen und ethischen Standard in der Produktion begründet sich auf dem
hohen Wohlstandsstatus in Deutschland, welcher erlaubt, mehr Zeit und Gedanken der
Selbstverwirklichung zu widmen.
THEORETISCHER TEIL 3. DAS IMAGE DER LANDWIRTSCHAFT IN DEUTSCHLAND
23
Abbildung 11: Bedürfnispyramide Maslow
Quelle www.bwl-lexikon.de
Weiterhin wurde den Verbrauchern die Umstellung der traditionellen auf eine
hochtechnisierte Landwirtschaft ungenügend vermittelt, wodurch mit zeitlicher
Verzögerung ein Hinterfragungs- und Erklärungsverlangen entstanden ist, da die Ernährung
für die Bevölkerung ein sensibles Thema ist. Vor allem wenig greifbare Themengebiete, wie
der Einsatz von Chemikalien in der Lebensmittelproduktion (Pflanzenschutzmittel),
verursachen Misstrauen in der Bevölkerung. Teilweise ist das Image der Landwirtschaft
verzerrt, da der Beruf als Landwirt als sehr wichtig erachtet wird, aber andererseits als
hochtechnisierter Unternehmer wahrgenommen wird, der weniger aus traditionellen und
ökologischen als aus gewinnbringenden und finanziellen Gründen handelt. Diesen Eindruck
verschaffen auch die großen Maschinen, Melksysteme und Stallanlagen mit neuester
Technik (AHRENS, 2014).
Die Bedeutung der Landwirtschaft für die Bevölkerung verändert sich abhängig von ihrem
Wohlstand und äußeren Faktoren wie Krisenzeiten, wie z.B. Krieg. In jenen Krisenzeiten
THEORETISCHER TEIL 3. DAS IMAGE DER LANDWIRTSCHAFT IN DEUTSCHLAND
24
denken Bevölkerungen nicht über das Image der Landwirtschaft nach, denn sie sehen die
Lebensnotwendigkeit der Nahrungsmittel. Bei einer Übersättigung des Marktes mit
Nahrungsmitteln, rücken in den Menschen Probleme und Kritik in den Vordergrund und
Lebensmittel werden als selbstverständlich angesehen (BIRKE, 2020).
Jedoch ist zu erwähnen, dass häufig nicht der Landwirt als Person kritisiert oder verurteilt
wird, sondern die Branche der Landwirtschaft (Rundfunk, 2016).
Durch Intensivierung der Landwirtschaft und insbesondere der Tierhaltung, im Bereich der
Schweine- und Geflügelhaltung, hat sich die gesellschaftliche Sicht auf die Agrarbranche
negativ verschärft. Themen werden öffentlich diskutiert und hohe Anforderungen an die
Landwirte gestellt, welche unter dem Wettbewerbs- und Preisdruck schwer zu erfüllen sind
(BUSCH, GAULY, & SPILLER, 2015).
Das Image der Landwirtschaft ist, wie in den vorher genannten Punkten erklärt wurde, in
der Bevölkerung sehr umstritten. Die Landwirtschaft ist eine Branche, die immer aktiver
Öffentlichkeitsarbeit betreibt, um ihr Image zu verbessern. Ausdruck dieses Bemühens sind
die Vielzahl an Aktionen und Veranstaltungen, bei denen sich Landwirte um die Legitimität
ihres Berufsstandes bemühen, auch wenn Standards und Produktionsrichtlinien eingehalten
werden. Denn diese reichen den Verbrauchern nicht aus, um die Anfeindung der
Landwirtschaft zu unterlassen. Auf der einen Seite wird diskutiert, ob es den Landwirten
besser ergehen würde, wenn sie sich durch Öffentlichkeitsarbeit um ihre Akzeptanz in der
Gesellschaft bemühen. Auf der anderen Seite steht die Produktion und Sicherung der
Ernährung im Fokus der Landwirtschaft. Letztlich lässt sich sagen, dass die Branche der
Landwirtschaft nicht nur durch Erklärungen und Öffentlichkeitsarbeit an Vertrauen oder
Wertschätzung gewinnen kann. Es müssen Standpunkte geschaffen werden, die mit
Selbstbewusstsein auch gegenüber der Bevölkerung vertreten werden. Ihrer Unsicherheit
sollte die Landwirtschaft mit Sicherheit und einer eindeutigen Meinung entgegentreten
(VIERBOOM, HÄRLEN, & SIMONS, 2015).
Denn der bloße Wissenszuwachs durch Aufklärung der Bevölkerung wirkt nicht zu einem
verbesserten Image der Landwirtschaft. Dies ist damit zu erklären, dass komplette
Hintergründe unmöglich über Aktionen oder Veranstaltungen vermittelt werden können und
oft ein „Halbwissen“ der Verbraucher über die Landwirtschaft zu mehr Ablehnung führt
(BUSCH, GAULY, & SPILLER, 2015).
EMPIRISCHER TEIL 4. UNTERSUCHUNGSMETHODIK
25
EMPIRISCHER TEIL
4. UNTERSUCHUNGSMETHODIK Durch die Methode einer systematischen Datenerhebung über soziale Tatsachen in Form
einer Online Befragung ist diese Arbeit in die empirische Sozialforschung einzuordnen. Bei
dem gestellten Untersuchungsziel eignet sich diese Methode, um aussagekräftige Ergebnisse
zu erlangen (BERGER-GRABNER, 2016).
In der quantitativen Forschungsmethode wird deduktiv gehandelt, d. h. die Ergebnisse bzw.
Messwerte der Umfrage werden mit Variablen in Beziehung gesetzt und auf die
Bevölkerung bezogen. Hierfür ist es notwendig, dass jeder Befragte die gleichen
Voraussetzungen, also gleich strukturierte Fragebögen und Antwortmöglichkeiten erhält.
Durch diese Methode werden statistische Zusammenhänge deutlich und machen einen
Vergleich bei einer späteren wiederkehrenden Fragestellung möglich (BERGER-GRABNER,
2016, S. 117 ff.).
Zu den Vorteilen einer online-Umfrage gehört die hohe Geschwindigkeit der Durchführung,
da die Ergebnisse nicht erst aus Briefen oder Bögen zusammengetragen werden müssen,
sondern von einem Programm automatisch dargestellt werden. Somit sind die Daten schnell
verfügbar und gewährleisten Aktualität. Weiterhin ist, in diesem Fall, der Kostenaufwand
sehr gering und die Anonymität der Befragten kann gesichert werden (surveymonkey, 2020).
Nachteil einer online-Umfrage ist z. B. die hohe Abbruchrate bei den Beantwortungen. In
der Umfrage zu dieser Arbeit betrug die Abbruchrate 27,6%. Dadurch müssen von Anfang
an mehr Teilnehmer miteinbezogen werden, um eine ausreichend große Stichprobe mit
vollständigen Antworten zu erhalten. Zusätzlich kann es vorkommen, dass Teilnehmer die
Umfrage mehrfach oder falsch ausfüllen (surveymonkey, 2020).
Die Autorin dieser Arbeit hat sich, nach Abwägen der Vor- und Nachteile, für eine online-
Umfrage entschieden. Maßgeblich waren dabei die Aspekte der schnellen Durchführbarkeit
und der daraus resultierenden Aktualität und der guten Übersicht der Ergebnisse. Nicht zu
vernachlässigen ist der Punkt, dass ein „face-to-face“ Interview durch die
Kontaktbeschränkungen und Abstandsregelungen, durch die Corona-Pandemie, äußerst
unangebracht wären (Eigene Meinung).
EMPIRISCHER TEIL 4. UNTERSUCHUNGSMETHODIK
26
4.1 AUFBAU DES FRAGEBOGENS Der Fragebogen der online-Umfrage beginnt mit einer Einleitung, in der die Autorin und der
Hintergrund der Umfrage beschrieben werden. Der Fragebogen wurde so konzipiert, dass es
den Teilnehmern möglich war, die Umfrage selbstständig, ohne fremde Hilfe und in einer
angemessenen Zeit zu beantworten. Insgesamt enthält dieser 24 Fragen, von denen 22
geschlossene Fragen sind. Bei der eingangs gestellten Frage handelt es sich um eine
Eisbrecherfrage. Diese wurde gewählt, da sie das Interesse in den Befragten weckt und sich
auf ihre bloße Meinung bzw. Vorstellung bezieht. Bei den geschlossenen Fragen sind
Optionsfelder gegeben, aus denen die Teilnehmer der Umfrage eine Antwortmöglichkeit
auswählen können. Die Möglichkeit keine Angabe zu machen ist bei jeder Frage gegeben.
Die beiden offenen Fragen sind mit einem Freitext zu beantworten. Noch hinzuzufügen ist,
dass es sich bei fünf von den geschlossenen Fragen um soziodemographische
Fragestellungen handelt. Diese wurden gewählt, um zu überprüfen, ob die Zielgruppe
getroffen wurde und um diese aufgliedern zu können (surveymonkey, 2020).
Um die zweiteilige Forschungsfrage beantworten zu können, sind die Fragen in drei
Kategorien eingeteilt, wobei die dritte Kategorie (Fragen 19-23) die soziodemografischen
Fragen beinhaltet. Die erste Kategorie beinhaltet die Fragen 2, 4, 5, 12, 14 und untersucht
den Forschungsteil „Veränderung des Konsumentenverhaltens durch die Corona-
Pandemie“. Die Fragen 1, 3, 6, 7, 8-11, 13, 15-18 gehören zu der zweiten Kategorie, die mit
dem Forschungsteil „Veränderung des Images der Landwirtschaft durch die Corona-
Pandemie“ verbunden ist.
Bevor die Befragung in Umlauf gebracht werden konnte, wurde ein Pretest durchgeführt.
Bei diesem haben im Vorfeld sieben Personen, die der Zielgruppe entsprachen, aus dem
Bekanntenkreis der Autorin den Fragebogen erhalten und zur Beantwortung zur Verfügung
gestellt bekommen. Kriterien des Pretest waren die Verständlichkeit der Fragen, Antworten
und Bearbeitungshinweise. Weiterhin stand im Fokus des Pretest, ob der Fragebogen in einer
angemessenen Zeit beantwortet werden kann und dieser so aufgebaut ist, dass er Interesse
in den Teilnehmern weckt. Die Vorschläge und Anmerkungen der Teilnehmer des Pretest
hatten hohe Priorität bei der letztendlichen Überarbeitung der Umfrage und wurden in dieser
Berücksichtigt. Der Fragebogen ist in Anhang 1 nachzulesen.
EMPIRISCHER TEIL 4. UNTERSUCHUNGSMETHODIK
27
4.2 DURCHFÜHRUNG DER BEFRAGUNG Die Befragung fand im Zeitraum vom 10.04.2020 bis zum 26.04.2020 statt. Der Fragebogen
war lediglich online über die Software LimeSurvey auszufüllen. Den Link zu der online-
Befragung sendete die Autorin zunächst an Bekannte im Familien- und Freundeskreis, die
der Zielgruppe entsprachen. Diese Personen leiteten den Link an Kollegen, Bekannte und
Freunde weiter. Dem Link war bei der Verbreitung über social Media mit einem kurzen Text
hinzugefügt, dass dieser nur an Personen der gefragten Zielgruppe zu senden ist. Auf diese
Weise kamen 92 vollständige Ergebnisse zustande.
4.3 AUSWERTUNG DER BEFRAGUNG Die Auswertung der Befragung beruht auf einer deskriptiven Ergebnisanalyse. Diese wurde
mit Excel 2016 durchgeführt. Im Anschluss daran wurden die Ergebnisse diskutiert. In der
Diskussion wurden die Kategorien angewendet, um die Ergebnisse deutlicher darstellen zu
können.
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
28
5. ERGEBNISSE In den folgenden Kapiteln werden die Ergebnisse der Umfrage deskriptiv analysiert und
diskutiert. In der deskriptiven Ergebnisanalyse wird sich an die Reihenfolge des
Fragebogens gehalten. Teilweise wurden unterschiedlichen Diagramm-Arten verwendet, um
die Ergebnisse und Auffälligkeiten anschaulich darzustellen, und für den Lesenden eine
Abwechslung zu bieten. In der Diskussion der Ergebnisse wurden die Fragen nach den
beiden Kategorien „Veränderung des Konsumentenverhaltens durch die Corona-Pandemie“
und „Veränderung des Images der Landwirtschaft durch die Corona-Pandemie“ sortiert,
wodurch die Auflösung der Reihenfolge des Fragebogens in dem Kapitel der Diskussion
begründet ist.
5.1 DESKRIPTIVE ERGEBNISANALYSE An der Befragung nahmen insgesamt 126 Personen teil, von denen 92 den Fragebogen
vollständig ausgefüllt haben. In die Ergebnisse der Umfrage gehen nur die vollständig
beantworteten Fragebögen ein.
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
29
In Abbildung 12 ist die Verteilung der Antworten auf die erste Frage dargestellt. Bei dieser
wurde die Änderung der Assoziation zu einem arbeitenden Landwirten auf dem Feld durch
die Corona-Pandemie erfragt. Ein positives und beruhigendes Gefühl verbinden damit jetzt
11% der Befragten. Nach wie vor positiv dem arbeitenden Landwirten gegenüber eingestellt
sind 59% der Befragungsteilnehmer, keine Gedanken über einen arbeitenden Landwirten
machen sich 25% und 2% gaben an, dass sie nach wie vor einen negativen ersten Gedanken
haben. Niemand von den Befragten antwortete, dass sich bei ihnen durch die Corona-
Pandemie eine schlechte Assoziation mit einem arbeitenden Landwirten gebildet hat.
Abbildung 12: Assoziation zur Landwirtschaft
Quelle: Eigene Darstellung
11%
59%
25%
2% 0%0%
10%20%30%40%50%60%70%
Ja, ich verbindedamit jetzt einpositives undberuhigendes
Gefühl, dass dieProduktion weiter
geht.
Nein, mein ersterGedanke ist nachwie vor positiv.
Ich mache mir keineGedanken, wenn ich
einen Landwirtenarbeiten sehe.
Nein, mein ersterGedanke ist nachwie vor negativ.
Ja, ich verbindedamit jetzt einnegatives und
beunruhigendesGefühl.
Proz
entu
aler
Ant
eil d
er B
efra
gung
sper
sone
n
1. Sie sehen einen Landwirt mit einem Traktor auf dem Feld arbeiten. Hat sich dem Landwirt gegenüber Ihre Assoziation
seit der Corona-Pandemie verändert?n=92
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
30
In der folgenden Abbildung sind die Antworten der zweiten Frage abgebildet. In dieser war
die Fragestellung, ob durch die Corona-Pandemie ein Bedürfnis nach einer höheren Vielfalt
an Nahrungsmitteln mit einem hohen Selbstversorgungsgrad geweckt wurde. In nahezu der
Hälfte der Befragten, also 44%, wurde dieses Bedürfnis geweckt. 36% der Befragten
stimmten dem teilweise zu, 12% verneinten dieses Bedürfnis und 3% enthielten sich einer
Antwort.
Abbildung 13: Wunsch nach höherer Vielfalt und hohem SVG
Quelle: Eigene Darstellung
10%
34% 36%
12%
5% 3%
0%5%
10%15%20%25%30%35%40%
trifft voll zu trifft zu trifft teilweise zu trifft eher nichtzu
trifft gar nicht zu keine Antwort
Proz
entu
aler
Ant
eil d
er B
efra
gten
2. Durch die Corona-Pandemie ist der Wunsch in mir geweckt worden, dass in Deutschland eine höhere Vielfalt an
Nahrungsmitteln mit einem hohen Selbstversorgungsgrad produziert werden.
n=92
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
31
Der Mehrheit der Befragten (60%) war schon vor der Corona-Pandemie bewusst, wie
wichtig eine funktionierende und autarke Landwirtschaft in Deutschland ist. Nahezu ein
Drittel (28%) mussten durch die derzeitige Situation öfter darüber nachdenken. Lediglich
7% der Befragten gaben an, dass sie sich darüber keine Gedanken machen und 2% der
Befragten konnten diesbezüglich keine Bewusstseinsveränderung in sich verzeichnen. Alle
Teilnehmer der Umfrage waren der Meinung, dass sie auf die Landwirtschaft in Deutschland
nicht verzichten können. (Abbildung 14)
Abbildung 14: Wichtigkeit einer funktionierenden und autarken Landwirtschaft
Quelle: Eigene Darstellung
60%
28%
7%
2% 0%3%
3. Seit der Corona-Pandemie wird mir bewusst, wie wichtig eine funktionierende und autarke Landwirtschaft in
Deutschland ist. n=92 Das war mir schon vorher bewusst.
Ja, in letzter Zeit musste ich darüber nachdenken.
Ich habe mir darüber noch nie Gedanken gemacht.
Nein, die Corona-Pandemie hat in mir diesbezüglichkein Bewusstsein erwecken können.
Im Gegenteil, auf die Landwirtschaft in Deutschlandkann ich verzichten.
keine Antwort
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
32
In Frage 4 wurden die Teilnehmer der Umfrage gefragt, ob sie eine Verbindung zwischen
gefüllten Regalen im Lebensmitteleinzelhandel und der regionalen Landwirtschaft sehen.
Insgesamt 44% sehen die Verbindung (Antworten „trifft voll zu“ und „trifft zu“ addiert), die
meisten Antworten jedoch (41%) verteilten sich auf die Antwort, dass sie nur teilweise
zustimmen. 32% verneinten die Frage und 4% enthielten sich einer Antwort. (Siehe
Abbildung 15)
Zwischen der zweiten und der vierten Frage ist ein Zusammenhang der Antwortenverteilung
zu beobachten. Ein Großteil (38%) der Personen, die einen Zusammenhang zwischen
gefüllten Regalen im Lebensmitteleinzelhandel sehen (Frage 4), tragen durch die Corona-
Pandemie auch den Wunsch in sich, dass in Deutschland eine höhere Vielfalt an
Nahrungsmitteln mit einem hohen Selbstversorgungsgrad produziert werden (Frage 2).
Abbildung 15: Verbindung Lebensmitteleinzelhandel und regionale Landwirtschaft
Quelle: Eigene Darstellung
11%
33%
41%
13%
1% 1%0%5%
10%15%20%25%30%35%40%45%
trifft voll zu trifft zu trifft teilweise zu trifft eher nichtzu
trifft gar nicht zu keine Antwort
Proz
entu
aler
Ant
eil d
er B
efra
gten
4. Sehen Sie eine Verbindung zwischen gefüllten Regalen im Lebensmitteleinzelhandel und der regionalen Landwirtschaft?
n=92
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
33
Die Antwortenverteilung auf Frage 5 ist gleichmäßig verteilt. So stimmen in etwa ein Drittel
der Befragten (Antworten „trifft voll zu“ und „trifft zu“ addiert) dem zu, dass sie in den
Zeiten der „Hamsterkäufe“ mehr zu regionalen Lebensmitteln greifen. Die beiden anderen
Drittel der Befragten stimmen dieser Aussage teilweise zu (29%) und nicht zu. (32%
Antworten „trifft eher nicht zu“ und „trifft gar nicht zu“ addiert). (Antwortenverteilung
dargestellt in Abbildung 16)
Abbildung 16: Wahl des Einkaufs in Zeiten der „Hamsterkäufe“
Quelle: Eigene Darstellung
17% 17%
29%
21%
11%
4%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
trifft voll zu trifft zu trifft teilweise zu trifft eher nichtzu
trifft gar nicht zu keine Antwort
Proz
entu
aler
Ant
eil d
er B
efra
gten
5. In Zeiten der Hamsterkäufe greife ich eher zu regionalen Lebensmitteln als zu exotischen.
n=92
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
34
Die Frage 6 beinhaltete die Fragestellung, was der Landwirtschaft an Leistung und
Zuverlässigkeit in der Lebensmittelproduktion zugetraut wird. Etwas über die Hälfte der
Befragten (57%) trauen der Landwirtschaft in Deutschland zu, auch in Krisensituationen die
Ernährung der Bevölkerung zu sichern. Jedoch sind sich 40% der Umfrageteilnehmer nicht
sicher und nur 2% haben kein Vertrauen in die deutsche Landwirtschaft, Krisensituationen
zu überbrücken. 1% der Befragten enthielten sich einer Antwort. (Antwortenverteilung
dargestellt in Abbildung 17)
Abbildung 17: Vertrauen in Leistung und Zuverlässigkeit in die Lebensmittelproduktion
Quelle: Eigene Darstellung
57%
40%
2% 1%0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
Ich traue derLandwirtschaft in
Deutschland zu, auch inKrisensituationen die
Ernährung der Bevölkerungzu sichern.
Ich bin mir da nicht sicher. Ich habe kein Vertrauen indie deutsche
Landwirtschaft,Krisensituationen zu
überbrücken.
keine Antwort
6. Was trauen Sie der Landwirtschaft an Leistung und Zuverlässigkeit in der Lebensmittelproduktion zu?
n=92
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
35
In Abbildung 18 ist die Antwortverteilung auf Frage 7 dargestellt, welche beinhaltete, ob die
Teilnehmer der Umfrage denken, dass die Verlässlichkeit der Nahrungsmittelproduktion auf
technischen Fortschritt zurückzuführen ist, die auch mit größeren Maschinen und
eventuellem Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln einhergeht. Volle Zustimmung
gaben 22% der Befragten, 24% fanden die Aussage zutreffend und 35% stimmten dem
teilweise zu. 12% der Befragten fanden die Aussage nicht zutreffend und 4% stimmten ihr
gar nicht zu. Einer Antwort enthielten sich 3%. Erwähnenswert dabei ist, dass über die Hälfte
der Männer (52%) dem vollzustimmen und nur 14% der Frauen.
Abbildung 18: Verlässlichkeit der Nahrungmittelproduktion auf Grund technischem
Fortschritt
Quelle: Eigene Darstellung
Die nächsten vier Abbildungen befassen sich mit der Darstellung der Veränderung des
Vertrauens zur Landwirtschaft auf den verschiedenen demographischen Ebenen regional,
national, europäisch und international. Diese Fragen wurden gestellt, um festzustellen, ob
eine Verschiebung der Vertrauenszuweisung durch die Corona-Pandemie hervorgerufen
wurde. In Abbildung 19 ist die Landwirtschaft auf regionaler Ebene thematisiert. Bei mehr
als einem Drittel der Befragten (68%) gab es keine Veränderung bzgl. des Vertrauens.
Jedoch ist es bei 14% gestiegen. Aber es kann bei 4% der Befragten auch ein Absinken des
22% 24%
35%
12%
4% 3%
0%5%
10%15%20%25%30%35%40%
trifft voll zu trifft zu trifft teilweise zu trifft eher nichtzu
trifft gar nicht zu keine Antwort
ozen
tual
er A
ntei
l der
Bef
ragt
en
7. Denken Sie, dass die Verlässlichkeit der Nahrungsmittelproduktion auf technischen
Fortschritt zurückzuführen ist, die auch mit größeren Maschinen und eventuellem Einsatz von chemischen
Pflanzenschutzmitteln einhergeht?n=92
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
36
Vertrauens festgestellt werden. Über diese Thematik haben sich 11% bis dato noch keine
Gedanken gemacht und 2% gaben keine Antwort.
Abbildung 19: Vertrauensänderung: regionale Ebene
Quelle: Eigene Darstellung
14%
68%
4%11%
2%0%
10%20%30%40%50%60%70%80%
Es ist gestiegen Es ist gleichgeblieben
Es ist gesunken Ich habe mir darübernoch nie Gedanken
gemacht
keine Antwort
Proz
entu
aler
Ant
eil d
er B
efra
gten
8. Hat sich ihr Vertrauen in die Landwirtschaft auf regionaler Ebene bzgl. Lebensmittelproduktion und -bereitstellung
verändert?n=92
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
37
Die Abbildung 20 beschreibt die Antwortenverteilung in Bezug auf die nationale Ebene. So
wie auf der regionalen Ebene ist hier ein Vertrauenszuwachs von 14% zu verzeichnen.
Jedoch ist der Prozentsatz der Befragten, bei denen Vertrauen gesunken ist, doppelt so hoch
auf nationaler im Vergleich zur regionalen Ebene. Bei 65% der Befragten ist das Vertrauen
gegenüber der Landwirtschaft auf nationaler Ebene durch die Corona-Pandemie
unverändert. Der Anteil der Personen, die sich noch keine Gedanken gemacht haben, ist wie
bei Abbildung 16, bei 11%. Ein Fünftel der Befragten gaben auf diese Frage keine Antwort.
Abbildung 20: Vertrauensänderung: nationale Ebene
Quelle: Eigene Darstellung
14%
65%
8% 11%20%
0%10%20%30%40%50%60%70%
Es ist gestiegen Es ist gleichgeblieben
Es ist gesunken Ich habe mir darübernoch nie Gedanken
gemacht
keine Antwort
Proz
entu
aler
Ant
eil d
er B
efra
gten
9. Hat sich ihr Vertrauen in die Landwirtschaft auf nationaler Ebene bzgl. Lebensmittelproduktion und -bereitstellung
verändert?n=92
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
38
Nun kommen wir zu der nächsten Stufe, der Ebene der europäischen Landwirtschaft
(Abbildung 21). Hier gaben ein Viertel der Befragten an, dass ihr Vertrauen abgesunken ist.
Nur 5% konnten einen Anstieg ihres Vertrauens bemerken. Bei 52% der Befragten hat sich
nichts verändert und 16% haben sich darüber noch nie Gedanken gemacht. Einer Antwort
enthielten sich 1% der Befragten.
Abbildung 21: Vertrauensänderung: europäische Ebene
Quelle: Eigene Darstellung
5%
52%
25%
16%
1%0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
Es ist gestiegen Es ist gleichgeblieben
Es ist gesunken Ich habe mir darübernoch nie Gedanken
gemacht
keine Antwort
Proz
entu
aler
Ant
eil d
er B
efra
gten
10. Hat sich ihr Vertrauen in die Landwirtschaft auf europäischer Ebene bzgl. Lebensmittelproduktion und -
bereitstellung verändert?n=92
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
39
In der folgenden Abbildung 22 ist die letzte erforschte Ebene, die nationale, hinsichtlich
einer Vertrauensänderung der Bevölkerung dargestellt. Die Hälfte der Teilnehmer gab an,
dass sich nichts verändert habe. Jedoch bei mehr als einem Viertel der Befragten (27%) sank
das Vertrauen. Bei 3% ist das Vertrauen gestiegen und wieder 16% der Befragten haben sich
darüber noch nie Gedanken gemacht. Einer Antwort enthielten sich 3% der Befragten.
Abbildung 22: Vertrauensänderung: internationale Ebene
Quelle: Eigene Darstellung
3%
50%
27%
16%
3%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
Es ist gestiegen Es ist gleichgeblieben
Es ist gesunken Ich habe mir darübernoch nie Gedanken
gemacht
keine Antwort
Proz
entu
aler
Ant
eil d
er B
efra
gten
11. Hat sich ihr Vertrauen in die Landwirtschaft auf internationaler Ebene bzgl. Lebensmittelproduktion und -
bereitstellung verändert? n=92
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
40
Da die Frage nach dem Wachstum oder Absinkens des Vertrauens der Bevölkerung
gegenüber der Landwirtschaft auf verschiedenen Ebenen durch die Corona-Pandemie eine
vergleichende Untersuchungsfrage ist, wurde jeweils der Anstieg und der Abfall auf
regionaler, nationaler, europäischer und internationaler Ebene grafisch dargestellt. (Anstieg:
Abbildung 23; Abfall: Abbildung 24) Die Daten in den Darstellungen stammen aus den
Ergebnissen der Fragen 8 bis 11, bei denen nur der prozentuale Anteil unter den Antworten
„Es ist gestiegen.“ und „Es ist gesunken.“ verwendet wurde. In der Abbildung 20 sieht man
den Anstieg des Vertrauens. 14% der Befragten gaben einen Vertrauensanstieg für die
Landwirtschaft auf regionaler und nationaler Ebene an. Die europäische Landwirtschaft
kann nur einen Vertrauenszuwachs durch die Corona-Pandemie von 5% der Befragten
verzeichnen und auf nationaler Ebene sogar nur 3%.
Abbildung 23: Vertrauensanstieg: Zusammenfassung aller Ebenen
Quelle: Eigene Darstellung
14% 14%
5%
3%
0%
2%
4%
6%
8%
10%
12%
14%
16%
regional national europäisch international
Proz
entu
aler
Ant
eil d
er B
efra
gten
Angabe des Anstieges des Vertrauens zur Landwirtschaft auf den verschiedenen Ebenen.
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
41
In Abbildung 24 ist zu sehen, ob und in welchem Ausmaß die Corona-Pandemie ein
Absinken des Vertrauens der Bevölkerung gegenüber der Landwirtschaft verursacht hat. Bei
nur 4% der Teilnehmer sank das Vertrauen gegenüber der regionalen Landwirtschaft und
bei 8% sank es gegenüber der nationalen. Ein Viertel der Befragten vertrauen der
Landwirtschaft auf europäischer Ebene nun weniger und bei weiteren 27% der Befragten
sank das Vertrauen der Landwirtschaft auf internationaler Ebene.
Abbildung 24: Vertrauensverlust: Zusammenfassung aller Ebenen
Quelle: Eigene Darstellung
4%
8%
25%27%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
regional national europäisch international
Proz
entu
aler
Ant
eil d
er B
efra
gten
Angabe der Abnahme des Vertrauens zur Landwirtschaft auf den verschiedenen Ebenen.
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
42
Über die Hälfte (52%) der Befragungspersonen antworten, dass sie schon vor der Corona-
Pandemie das Bewusstsein dafür hatten, dass das Vorhandensein von Lebensmitteln ein
Privileg ist. Doch auch hier ist eine Veränderung zu vermerken. Denn 21% der Befragten
stimmten dem voll zu, dass die Corona-Pandemie ihnen das bewusst gemacht hat und
weitere 16% empfinden die Aussage ebenfalls auf sich zutreffend. Nur 6% verneinen diese
Aussage. (Antworten „trifft eher nicht zu“ und „trifft gar nicht zu“ addiert) 4% der Befragten
enthielten sich einer Antwort. (Antwortenverteilung dargestellt in Abbildung 25)
Abbildung 25: Bewusstwerdung des Vorhandenseins von Lebensmitteln
Quelle: Eigene Darstellung
21%16%
52%
4% 2% 4%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
trifft voll zu trifft zu trifft teilweise zu,denn das war mir
schon vorherbewusst.
trifft eher nichtzu
trifft gar nicht zu keine Antwort
Proz
entu
aler
Ant
eil d
er B
efra
gten
12. Seit der Corona-Pandemie ist mir bewusst geworden, dass das Vorhandensein von Lebensmitteln ein Privileg der Ersten
Welt ist.n=92
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
43
Ebenfalls mehr als die Hälfte der Befragten (54%) stimmt der nächsten Frage teilweise zu
(Frage 13), da auch diese Personen schon vorher diese Aussage trafen. Es geht um die durch
die Corona-Pandemie empfundene Förderungswürdigkeit der regionalen Landwirtschaft.
Jeweils 17% entschieden sich für die Antwortmöglichkeiten „trifft voll zu“ und „trifft zu“.
7% der Befragten finden diese Aussage nicht zutreffend, aber kein Teilnehmer entschied
sich für die Antwort „trifft gar nicht zu“. Jedoch enthielten sich 4% der Befragungspersonen.
(Antwortenverteilung dargestellt in Abbildung 26)
Abbildung 26: Förderungswürdigkeit der regionalen Landwirtschaft
Quelle: Eigene Darstellung
Auch aus den Antworten der Frage 3 und Frage 13 lassen sich Beziehungen feststellen. Denn
mehr als 50% der Befragungspersonen, denen durch die Corona-Pandemie bewusst wurde,
wie wichtig eine funktionierende und autarke Landwirtschaft in Deutschland ist, empfinden
die regionale Landwirtschaft erst durch die Corona-Pandemie als förderungswürdig.
17% 17%
54%
7%
0%4%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
trifft voll zu trifft zu trifft teilweise zu,denn ich
empfand dieregionale
Landwirtschaftschon vorher als
förderungswürdig
trifft eher nichtzu
trifft gar nicht zu keine Antwort
Proz
entu
aler
Ant
eil d
er B
efra
gten
13. Seit der Corona-Pandemie empfinde ich die regionale Landwirtschaft als förderungswürdig.
n=92
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
44
In Frage 14 wurde die Behauptung aufgestellt, dass (verursacht durch die Corona-Pandemie)
versucht wird, mehr eigene Lagerungsmöglichkeiten zu schaffen. Hier tendieren die
Ergebnisse zu einer Ablehnung der Aussage (bei 56% der Befragungspersonen „trifft es eher
nicht zu“ bzw. „trifft gar nicht zu“). Fast ein Viertel (24%) lagern schon immer einige
Nahrungsmittel und stimmen demzufolge der Aussage nur teilweise zu. Immerhin 16% der
befragten finden die Aussage zutreffend und 4% stimmen ihr voll zu. Nur 1% der Befragten
enthielten sich einer Antwort. (Antwortenverteilung dargestellt in Abbildung 27)
Abbildung 27: Eigene Lagerung seit der Corona-Pandemie
Quelle: Eigene Darstellung
Auch zwischen Frage 14 und Frage 6 ist eine Beziehung ersichtlich. Rund 14% der
Befragten, die der Landwirtschaft zutrauen, die Ernährung der Bevölkerung auch in
Krisenzeiten zu ernähren (Frage 6), gaben an, nun eigene Lagerungsmöglichkeiten zu
schaffen. Im Vergleich dazu gaben 27% der Personen an, die sich in der Versorgung in
Krisenzeiten unsicher sind (Frage 6), dass sie nun durch die Corona-Pandemie vermehrt
eigene Lagerungsmöglichkeiten schaffen. Somit geht eine vermehrte eigene Lagerung von
Lebensmitteln mit einem geringeren Vertrauen in die Ernährungssicherheit durch die
deutsche Landwirtschaft einher.
3%
16%
24%
34%
22%
1%0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
40%
trifft voll zu trifft zu trifft teilweise zu,denn ich lagere
schon immereinige
Nahrungsmittel
trifft eher nichtzu
trifft gar nicht zu keine Antwort
Proz
entu
aler
Ant
eil d
er B
efra
gten
14. Seit der Corona-Pandemie versuche ich vermehrt eigene Lagerungsmöglichkeiten zu schaffen.
n=92
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
45
In Frage 15 wurde die Bereitschaft Saisonkräfte zu ersetzen, die durch die Corona-Pandemie
keine Einreiseerlaubnis bekamen, mittels einer Aussage erfragt. Dabei kam heraus, dass die
Hälfte der Befragten im Home-Office sind bzw. trotzdem zur Arbeit müssen. Ein Viertel der
Befragten würden es tun, haben aber nicht das notwendige Wissen über die Arbeit. Weitere
7% der Befragten werden ihre neugewonnene Zeit nutzen, um Saisonkräfte in der
Landwirtschaft zu ersetzen und 9% fühlen sich dafür nicht verantwortlich. Ein Zehntel der
Befragten gaben keine Antwort auf die Frage. (Antwortenverteilung dargestellt in Abbildung
28)
Abbildung 28: Bereitschaft Saisonkräfte zu ersetzen
Quelle: Eigene Darstellung
7%
25%
50%
9%
10%
15. Ich wäre bereit, mit meiner durch die Corona-Krise neugewonnenen Zeit, fehlende Saisonkräfte in der regionalen
Landwirtschaft zu ersetzen.n=92
Ja, und ich werde es auch tun.
Ja, aber ich habe kein Wissen überdie Arbeit.
Nein, denn ich bin im Home-Office/ich muss trotzdem zur Arbeit.
Nein, dafür fühle ich mich nichtverantwortlich.
keine Antwort
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
46
Die Frage 16 bezog sich auf die Veränderung des Interesses in landwirtschaftliche Themen.
(Durch die Corona-Pandemie) Ein Drittel der Befragten (33%) haben nach wie vor großes
Interesse, ein weiteres Drittel (34%) hat nach wie vor kein Interesse in landwirtschaftliche
Themen. Bei 14% stieg das Interesse und bei 9% der Befragten sank das Interesse. Keine
Antwort gaben 11% der Befragungspersonen. (Antwortenverteilung dargestellt in
Abbildung 29)
Abbildung 29: Veränderung des Interesses in landwirtschaftliche Themen
Quelle: Eigene Darstellung
Die Antworten der Frage 6 weisen auch einen Zusammenhang mit denen zur Frage 16 auf.
Weit mehr als die Hälfte der Personen (70%), die sich vermehrt für landwirtschaftliche
Themen interessieren (Frage 16) sind sich nicht sicher, was sie der Landwirtschaft an
Leistung und Zuverlässigkeit in der Lebensmittelproduktion zutrauen können (Frage 6).
14%
33% 34%
9%11%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
40%
Ich bin nuninteressierter an
landwirtschaftlichenThemen.
Ich habe nach wievor großes Interesse.
Ich habe nach wievor kein Interesse.
Ich bin nun wenigerinteressiert an
landwirtschaftlichenThemen.
keine Antwort
Proz
entu
aler
Ant
eil d
er B
efra
gten
16. Wie hat sich Ihr Interesse an landwirtschaftlichen Themen durch die Corona-Pandemie verändert?
n=92
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
47
In Frage 17 war nach dem Beruf mit der höchsten zukünftigen gesellschaftlichen Bedeutung
gefragt. Hier nahm der Beruf des Arztes/der Ärztin Platz 1 mit 50%iger Zustimmung der
Befragungspersonen ein. Platz 2 ging an den Forscher/die Forscherin, der/die von 15% der
Befragten als wichtigster Beruf eingestuft wurde. Der Landwirt knapp dahinter mit 14% der
Stimmen erreichte Platz 3. Den Politiker/die Politikerin nannten 5% der Befragten als Beruf
mit der größten zukünftigen gesellschaftlichen Bedeutung, somit hat dieser Beruf Platz 4.
Platz 5 teilen sich der/die Verkäufer/in mit dem/der Lehrer/in mit 4% der Befragten. Danach
folgt der/die Polizist/in (2%) und der/die Sozialarbeiter/in (1%). (Antwortenverteilung
dargestellt in Abbildung 30)
Abbildung 30: Reihenfolge der Berufe nach ihrer zukünftigen gesellschaftlichen Bedeutung
Quelle: Eigene Darstellung
50%15%
14%5%
4%4%
2%1%
0%0%0%
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%
Artzt/ÄrtztinForscher/inLandwirt/inPolitiker/in
Lehrer/inVerkäufer/in
Polizist/inSozialarbeiter/in
Journalist/inRechtsanwalt/Rechtsanwältin
Tischler/in
Prozentualer Anteil der Befragten
17. Der Beruf mit der höchsten zukünftigen gesellschaftlichen Bedeutung
n=92
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
48
Die 18. Frage wurde als offene Frage gestellt. Hier konnten die Teilnehmer, in Bezug auf
Frage 17, beschreiben, ob und weshalb sich für sie die Reihenfolge der Berufe nach der
zukünftig gesellschaftlichen Bedeutung durch die Corona-Pandemie verändert hat. Um die
Antworten der Umfrageteilnehmer anschaulich darstellen zu können, wurden sie
kategorisiert. In der folgenden Abbildung ist zunächst zu sehen, ob die Bedeutung der
Berufsgruppen sich bei den Befragungsteilnehmern durch die Corona-Pandemie verändert
hat. Die Ergebnisse die unter „keinen Bezug“ gezählt wurden (2%), hatten als Inhalt
Kommentare, die nicht mit der Fragestellung in Verbindung gebracht werden konnten. Mehr
als die Hälfte (53%) der Befragungsteilnehmer enthielten sich einer Antwort. Ein Anteil von
19% der Befragten gab an, dass die Reihenfolge der Berufe für sie gleich geblieben sei und
begründeten ihre Meinung durchweg damit, dass sie bestimmte Berufsgruppen schon vorher
als wichtig erachteten bzw. die Corona-Pandemie ihre Reihenfolge bestätigte. Für 26% ist
auf Grund der Corona-Pandemie eine Veränderung eingetreten.
Abbildung 31: Änderung der Reihenfolge von Berufsgruppen nach ihrer zukünftigen
gesellschaftlichen Bedeutung
Quelle: Eigene Darstellung
26%
19%
2%
53%
18. Hat sich durch die Corona-Pandemie die zukünftige gesellschaftliche Bedeutung von Berufsgruppen für Sie
verändert? n=92
Ja
Nein
Kein Bezug
Keine Antwort
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
49
In der nächsten Abbildung ist dargestellt, für welche Berufsgruppen sich die Bedeutung für
die Befragungsteilnehmer erhöht hat. Die prozentualen Angaben beziehen sich aus den 26%
der Befragungsteilnehmer, die in Frage 18 angaben, dass sich die zukünftig gesellschaftliche
Bedeutung von Berufsgruppen für sie veränderte. Ein Viertel von ihnen sprachen den
Verkäufer/-innen eine erhöhte Bedeutung zu, 22% den Pfleger/-innen, 19% den Landwirt/-
innen, 14% den Arzt/Ärztinnen, 8% den Forscher/-innen, 6% den Lehrer/-innen, 3% den
Politiker/-innen und nochmals 3% den LKW-Fahrer/-innen. Pro Person waren auch
Mehrfachnennungen gegeben.
Abbildung 32: Berufe mit zukünftig höherer gesellschaftlicher Bedeutung
Quelle: Eigene Darstellung
25%22%
19%
14%
8%6%
3% 3%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
Proz
entu
aler
Ant
eil d
er B
efra
gten
18. Welchen Berufen wird eine höhere zukünftige gesellschaftliche Bedeutung zugeschrieben?
n=24
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
50
In der letzten Abbildung zu Frage 18 (Abbildung 33), die folgend zu sehen ist, sind die
Gründe für eine Bedeutungsänderung von Berufsgruppen aufgeführt. Die Inhalte der offenen
Fragen wurden analysiert und in Hauptaussagen umgeformt, die die Kategorien blau, orange
und grau in dem Kreisdiagramm bilden. 47% derjenigen Befragungsteilnehmer, die einer
Veränderung zustimmten, begründeten sie damit, dass Ihnen die elementaren Berufsgruppen
bewusster geworden wären. 27% gaben als Grund an, dass ihnen aufgefallen wäre, wie
abhängig sie von bestimmten Berufsgruppen sind und sich deswegen die Bedeutung erhöht
hat. Und weitere 27% sind der Meinung, dass die Berufsgruppen, die derzeit viel leisten
müssen, eine erhöhte zukünftige gesellschaftliche Bedeutung haben.
Abbildung 33: Gründe für die Änderung der zukünftig gesellschaftlichen Bedeutung von
Berufsgruppen
Quelle: Eigene Darstellung
47%
27%
27%
18. Und weshalb änderte sich die zukünftige gesellschaftliche Bedeutung von Berufsgruppen?
n=92
Weil mir die elementarenBerufsgruppen bewusster gewordensind.
Weil mir aufgefallen ist, wie abhängigwir von einigen Berufen sind.
Weil diese Berufsgruppen derzeit vielleisten müssen.
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
51
Der Großteil der Befragungsteilnehmer ist zwischen 18 und 35 Jahren alt. (18-25 Jahre:
45%; 26-35 Jahre: 44%). Zwischen 36 und 45 Jahren sind 6% der Teilnehmer, 2% sind
zwischen 46 und 55 Jahren alt und 3% zwischen 56 und 65 Jahren. Das Maximum betrug 65
Jahre, das Minimum 17 Jahre und durchschnittlich war der Befragungsteilnehmer 28 Jahre
alt. (Antwortenverteilung dargestellt in Abbildung 34)
Abbildung 34: Alter der Befragungsteilnehmer
Quelle: Eigene Darstellung
Weiterhin ist ein Zusammenhang zwischen dem Alter der Befragungspersonen und der
Antwortenverteilung von Frage 12 sichtbar. Alle Befragten, deren Alter über 50 betrug,
gaben an, dass ihnen schon vor der Corona-Pandemie bewusst war, dass das Vorhandensein
von Lebensmitteln ein Privileg der 1. Welt ist. Im Gegensatz antworteten 40% der Befragten,
die unter 40 Jahre alt sind, auf diese Frage mit „trifft zu“ oder „trifft voll zu“.
45%
44%
6%
2% 3%
19. Alter in Jahren der Berfagungsteilnehmer n=92
16-25
26-35
36-45
46-55
56-65
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
52
Fast ein Drittel der Umfrageteilnehmer (68%) war weiblich, 23% waren männlich und 9%
enthielten sich einer Angabe. (Antwortenverteilung dargestellt in Abbildung 35)
Abbildung 35: Geschlechtsverteilung der Befragungsteilnehmer
Quelle: Eigene Darstellung
68%
23%
9%
20. Verteilung des Geschlechts der Befragungsteilnehmer n=92
weiblich männlich keine Angabe
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
53
Das durchschnittliche Nettoeinkommen von 32% der Befragten lag zwischen 0 und 500
Euro. 38% der Befragten erhalten ein monatliches Nettoeinkommen zwischen 500 und 2.000
Euro. 2.000 bis 3.000 Euro beträgt das Nettoeinkommen von 22% der Befragten und 3%
erhalten mehr als 3.500 Euro Nettoeinkommen im Monat. (Antwortenverteilung dargestellt
in Abbildung 36)
Abbildung 36: Durchschnittliches Nettoeinkommen der Befragungsteilnehmer
Quelle: Eigene Darstellung
32%16%
9%13%
17%5%
0%1%
2%
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%
0-500500-1.000
1.000-1.5001.500-2.0002.000-2.5002.500-3.0003.000-3.5003.500-4.000
> 4.000
Prozentualer Anteil der Befragten
Anga
be N
etto
eink
omm
en in
€
21. Wie hoch ist Ihr durchschnittliches monatliches Nettoeinkommen? Geben Sie den Buchstaben der
entsprechenden Kategorie im Auswahlfeld an.n=92
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
54
Der Großteil der Befragungsteilnehmer (55%) ist ledig, 23% sind verheiratet und 16% leben
mit dem Partner zusammen. 1% der Teilnehmer ist geschieden und keiner der Teilnehmer
verwitwet. (Antwortenverteilung dargestellt in Abbildung 37)
Abbildung 37: Familienstand der Befragungsteilnehmer
Quelle: Eigene Darstellung
Bei der Frage nach der Anzahl der Kinder enthielten sich 48%. Auf Grund der Fragestellung
werden die 48% zu den Personen ohne Kinder (23%) addiert. Somit ergibt sich, dass 71%
der Befragungsteilnehmer keine Kinder hat. Weitere 13% haben ein Kind, 15% haben zwei
Kinder und 1% der Befragten haben 3 Kinder. (Antwortenverteilung dargestellt in
Abbildung 38)
Abbildung 38: Anzahl der Kinder der Befragungsteilnehmer
Quelle: Eigene Darstellung
16%
55%
23%
1%0% 4%
22. Welchen Familienstand haben Sie?n=92
zusammenlebend mit demLebenspartner
ledig
verheiratet
geschieden
verwitwet
23%
13% 15%
1%
48%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
0 1 2 3 keine Angaben
Proz
entu
aler
Ant
eil d
er
Befra
gten
23. Haben Sie Kinder? Wenn ja, wie viele?n=92
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
55
Zu der Frage 24 äußerten sich 16 Personen, deren Anmerkungen größtenteils themenfremd
waren und somit nicht mit in einer deskriptiven Darstellung aufgeführt werden. Es handelt
sich hierbei um Glückwünsche, Feedback zur Umfrage oder Erklärungen zum
Familienstand. Jedoch gab es zwei längere Anmerkungen, die an passender Stelle in der
Diskussion aufgeführt und kenntlich gemacht werden.
MERKMALSBEZIEHUNGEN Zwischen den Antworten der Frage 2 und der Frage 4 ist eine Beziehung zu erkennen
(dargestellt in Abbildung 39). Ein Großteil der Befragten, die einen Zusammenhang
zwischen gefüllten Regalen im Lebensmitteleinzelhandel und der regionalen Landwirtschaft
sehen (Frage 4), gaben mit „trifft voll zu“ und „trifft zu“ an, dass in ihnen der Wunsch
geweckt wurde, dass in Deutschland eine höhere Vielfalt an Nahrungsmitteln mit einem
hohen Selbstversorgungsgrad produziert wird (Frage 2).
Abbildung 39: Wunsch nach höherer Vielfalt an Nahrungsmiteln und im LEH die Verbindung zur regionalen Landwirtschaft
Quelle: Eigene Darstellung
10%
28%
50%
7% 5% 0%0%
20%
40%
60%
trifft voll zu trifft zu trifft teilweise zu trifft eher nichtzu
trifft gar nicht zu keine Antwort
Proz
entu
aler
Ant
eil d
er B
efra
gten
Durch die Corona-Pandemie ist der Wunsch in mir geweckt worden, dass in Deutschland eine höhere Vielfalt an
Nahrungsmitteln mit einem hohen Selbstversorgungsgrad produziert werden. (Frage 2)
Merkmalsbeziehungen zwischen Frage 2 und Frage 4n=40
Befragte, die einen Zusammenhang zwischen gefüllten Regalen im LEH und der regionalen Landwirtschaftsehen. (Frage 4)
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
56
In Frage 12 wurde ermittelt, ob den Befragten seit der Corona-Pandemie bewusst geworden
ist, dass das Vorhandensein von Lebensmitteln ein Privileg der ersten Welt ist. Von den
unter 30-jährigen Befragten, stimmten fast 40% dieser Aussage zu. Von den über 50-
jährigen Befragten, gaben alle an, dass ihnen das schon vor der Corona-Pandemie bewusst
war (Zusammenhang in Abbildung 40 dargestellt).
Abbildung 40: Bewusstwerdung des Vorhandenseins von Lebensmitteln in Abhängigkeit des Alters
Quelle: Eigene Darstellung
22%17%
52%
5% 2% 2%
100%
0%10%20%30%40%50%60%70%80%90%
100%
trifft voll zu trifft zu trifft teilweisezu, denn es war
mir schon vorherbewusst
trifft eher nichtzu
trifft gar nicht zu keine AntwortProz
entu
aler
Ant
eil d
er B
efra
gten
Seit der Corona-Pandemie ist mir bewusst geworden, dass das Vorhandensein von Lebensmitteln ein Privileg der ersten Welt
ist.Merkmalsbeziehungen zwischen Frage 12 und dem Alter
(Frage 19) n blau=58/n orange=3
Befragte, jünger als 30 Jahre Befragte, älter als 50 Jahre
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
57
Auch zwischen Frage 14 (Seit der Corona-Pandemie versuche ich vermehrt eigene
Lagerungsmöglichkeiten zu schaffen.) und Frage 6 (Was trauen Sie der Landwirtschaft an
Leistung und Zuverlässigkeit in der Lebensmittelproduktion zu?) ist eine Beziehung zu
erkennen. In der folgenden Abbildung ist dargestellt, wie die Personen, die der
Landwirtschaft in Deutschland zutrauen, die Ernährung der Bevölkerung auch in
Krisenzeiten sichern zu können, und die, die sich dabei nicht sicher sind, auf die Frage
antworten, ob sie seit der Corona-Pandemie versuchen, vermehrt eigene
Lagerungsmöglichkeiten zu schaffen. Dabei ist zu erkennen, dass 16% der Befragten, die
der Landwirtschaft zutrauen, die Ernährung der Bevölkerung auch in Krisenzeiten zu
ernähren, eigene Lagerungsmöglichkeiten schaffen. Im Vergleich dazu geben 27% der
Personen an, die sich in der Versorgung in Krisenzeiten unsicher sind, dass sie nun durch
die Corona-Pandemie vermehrt eigene Lagerungsmöglichkeiten schaffen.
Abbildung 41: Abhängigkeit der eigenen Lebensmittellagerung von dem Vertrauen in die Landwirtschaft
Quelle: Eigene Darstellung
Bei den Befragten, die angaben, dass sie sich seit der Corona-Pandemie vermehrt in
landwirtschaftliche Themen interessieren (Frage 16), wurde herausgefunden, dass fast 70%
6%10%
29% 29% 27%
0%0%
27%
19%
38%
16%
0%0%5%
10%15%20%25%30%35%40%
trifft voll zu trifft zu trifft teilweisezu, denn ichlagere schonimmer einige
Nahrungsmittel
trifft eher nichtzu
trifft gar nicht zu keine Antwort
Proz
entu
aler
Ant
eil d
er B
efra
gten
Seit der Corona-Pandemie versuche ich vermehrt eigene Lagerungsmöglichkeiten zu schaffen. (Frage 14)
Merkmalsbeziehungen zwischen Frage 14 und Frage 6n blau=52, n orange=37
Befragte, die der Landwirtschaft in Deutschland zutrauen, auch in Krisensituationen die Ernährung derBevölkerung zu sichern. (Frage 6)
Befragte, die sich da nicht sicher sind. (Frage 6)
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
58
dieser sich unsicher sind, was sie der Landwirtschaft an Leistung und Zuverlässigkeit in der
Lebensmittelproduktion zutrauen können (Frage 6). Ein Drittel (31%) dieser Befragten,
trauen der Landwirtschaft in Deutschland zu, auch in Krisenzeiten die Ernährung der
Bevölkerung zu sichern (Zusammenhang in Abbildung 42 dargestellt)
Abbildung 42: Zusammenhang zwischen des Interesses in landwirtschaftliche Themen und dem Vertrauen in Lebensmittelproduktion durch die Landwirtschaft
Quelle: Eigene Darstellung
31%
69%
0% 0%0%
10%20%30%40%50%60%70%80%
Ich traue derLandwirtschaft in
Deutschland zu, auch inKrisensituationen die
Ernährung derBevölkerung zu sichern.
Ich bin mir da nicht sicher.Ich habe kein Vertrauen indie deutsche
Landwirtschaft,Krisensituationen zu
überbrücken.
keine AntwortProz
entu
aler
Ant
eil d
er B
efra
gten
Was trauen Sie der Landwirtschaft an Leistung und Zuverlässigkeit in der Lebensmittelproduktion zu?
Merkmalsbeziehungen zwischen Frage 16 und Frage 6n=13
Personen, die sich seit der Corona-Pandemie vermehrt in landwirtschaftliche Themen interessieren. (Frage16)
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
59
Auch zwischen Frage 13 (Seit der Corona-Pandemie empfinde ich die regionale
Landwirtschaft als förderungswürdig.) und Frage 3 (Seit der Corona-Pandemie ist mir
bewusst geworden, wichtig eine funktionierende Landwirtschaft in Deutschland ist.) ist eine
Beziehung nachzuweisen, die in Abbildung 43 dargestellt ist. Mehr als 50% der
Befragungspersonen, die durch die Corona-Pandemie in Frage 3 Bewusstsein ausbildeten,
gaben auch an, dass sie seit der Corona-Pandemie die regionale Landwirtschaft als
förderungswürdig empfinden.
Abbildung 43: Wichtigkeit einer funktionierenden Landwirtschaft in Abhängigkeit der empfundenen Förderungswürdigkeit der Landwirtschaft
Quelle: Eigene Darstellung
5.3 DISKUSSION DER ERGEBNISSE Die zweiteilige Forschungsfrage, unter der diese Arbeit geschrieben wurde, namentlich, ob
sich eine Veränderung des Konsumentenverhaltens und des Images der Landwirtschaft
durch die Corona-Pandemie vollzog, ist in den folgenden beiden Unterkapiteln aufgeteilt.
Begründet damit, da sich bei differenzierter Diskussion, deutlicher Hypothesen bestätigen
lassen und Teilergebnisse von Bedeutung sind. Da die Fragen in der Umfrage nicht nach
Kapiteln sortiert gestellt wurden, sondern beabsichtigt verschiedene Aspekte in Reihenfolge
27% 27%
46%
0% 0% 0%0%
10%
20%
30%
40%
50%
trifft voll zu trifft zu trifft teilweise zu, denn …
trifft eher nichtzu
trifft gar nicht zu keine Antwort
Proz
entu
aler
Ant
eil d
er B
efra
gten
Seit der Corona-Pandemie ist mir bewusst geworden, wichtig eine funktionierende Landwirtschaft in Deutschland ist. (Frage
3)Merkmalsbeziehungen zwischen Frage 3 und Frage 13
n=26
Personen, die seit der Corona-Pandemie die regionale Landwirtschaft als förderungswürdig empfinden.(Frage 13)
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
60
hinterfragt wurden, um die Umfrage interessant zu gestalten, ist die Diskussion nicht nach
der Reihenfolge des Fragebogens aufgebaut.
5.3.1 VERÄNDERUNG DES KONSUMVERHALTENS DURCH DIE CORONA-PANDEMIE
In nahezu der Hälfte der Befragungspersonen wurde durch die Corona-Pandemie der
Wunsch geweckt, dass in Deutschland eine höhere Vielfalt an Nahrungsmitteln mit einem
hohen Selbstversorgungsgrad produziert wird (Frage 2). Dem stimmten die Mehrheit der
Personen, die einen Zusammenhang zwischen gefüllten Regalen im
Lebensmitteleinzelhandel und der regionalen Landwirtschaft sehen (Frage 4), zu. Daraus
kann man schließen, dass die Personen, die mit dem Gedanken einkaufen gehen, die
Lebensmittel seien regional produziert, sich auch wünschen, dass eine höhere Vielfalt an
Nahrungsmitteln in Deutschland bzw. regional produziert werden. Dieser Wunsch wurde
laut der Fragestellung auch durch die Situation „Corona“ begünstigt. Auch nach ZBINDEN et
al. (2020) vermitteln inländisch produzierte Lebensmittel mehr Sicherheit bzgl.
Verfügbarkeit. Hier kann zusätzlich eine Verbindung zu dem Fakt, dass durch die Corona-
Pandemie vermehrt regionale Anbieter aufgesucht werden, gezogen werden.
Zu diesem Ergebnis kam auch ZBINDEN et al. (2020, Hochschule Luzern) in ihrer Studie
unter schweizer Konsumenten. Sie stellten fest, dass Konsumenten in der Schweiz nun
vermehrt regionale Anbieter aufsuchen und Kaufentscheidungen weniger durch Preis und
mehr durch Regionalität und Verfügbarkeit der Lebensmittel getroffen werden. Das stimmt
mit dem Ergebnis aus der vorliegenden Studie überein. Die Ergebnisse aus Frage 5 (In Zeiten
der „Hamsterkäufe“ greife ich eher zu regionalen Lebensmitteln als zu exotischen.), der
online-Umfrage ergeben, dass ein Drittel der Umfrageteilnehmer in Deutschland ebenfalls
vermehrt regionale Produkte und Lebensmittel den exotischen vorzieht. Das liegt einerseits
daran, dass regionale Produkte wie Kartoffeln Bestandteil vieler Gerichte, die durch
Restaurantschließungen nun Zuhause bereitet werden müssen, sind. Andererseits
beeinflussen die erhöhte Solidarität bzw. das erhöhte Ethos gegenüber den Menschen im
näheren Umfeld, ausgelöst durch Maßnahmen und Pandemie durch den Corona-Virus, das
Einkaufsverhalten im Hinblick auf regionale Anbieter positiv. Jene Entwicklung bzw.
Reaktion wird durch die Studie der Hochschule Luzern (2020) in der Schweiz bestätigt.
Weiterhin lässt sich die Reaktion eines veränderten Kaufverhaltens mit der
Konsumentenverhaltensforschung begründen. Denn nach PÖCHTRAGER (2018) wird das
Konsumverhalten eines Konsumenten durch psychische und umweltbedingte Faktoren
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
61
beeinflusst, die sich in der Situation der Corona-Pandemie eindeutig verändert hatten. Diese
sind z. B. Medien, welche die Situation als Sensation im negativen Sinne darstellen und
Panik hervorrufen, oder auch Werbung bestimmter Artikel, bei der suggeriert wird, sie seien
derzeit unverzichtbar (Werbung eines Textil- und Ausrüstungsshop: ABC-Schutzanzüge,
Gasmasken, Überlebenskits mit Dosennahrung als Empfehlung für Corona-Schutz). Dies
geschieht nach PÖCHTRAGER (2018) durch den sogenannten Marketingstimulus (z. B. die
„Unverzichtbarkeit“ von Sicherheitsausrüstung), der eine Aktivität löst, die sich durch einen
Impulskauf zeigt. Zusätzlich wird das Kaufverhalten nach PÖCHTRAGER (2018) auch durch
den Familien- oder Freundeskreis beeinflusst, die zu bestimmten Käufen, wie regionalen
Lebensmitteln, animieren können.
In Frage 12 wurde untersucht, ob den Befragten seit der Corona-Pandemie bewusst
geworden ist, dass das Vorhandensein von Lebensmitteln ein Privileg der ersten Welt ist. Zu
dieser Frage wurde ein Zusammenhang zur Frage des Alters festgestellt, denn alle Personen
ab dem Alter von 50 Jahren gaben an, dass ihnen das schon vorher bewusst war. Im
Gegensatz haben fast 40% der unter 30-jährigen Befragungspersonen die Antworten „trifft
voll zu“ und „trifft zu“ gewählt. Hier lässt sich vermuten, dass die Antworten auf die über
50-Jährigen darauf zurückzuführen sind, dass sie aus einem Elternhaus stammen, welches
durch Krieg und somit dem sparsamen Umgang mit Lebensmitteln geprägt war. Zu dieser
Zeit war das Vorhandensein von Lebensmitteln nämlich nicht selbstverständlich (BIRKE,
2020). Die unter 30-Jährigen jedoch, entstammen der nachfolgenden Generation (der 50-
Jährigen) und sind in der Regel in einem wohlhabenden Deutschland aufgewachsen, in dem
sich die Bevölkerung wenig Gedanken über die Ernährungssicherheit machen musste
(BIRKE, 2020). Daraus kann geschlussfolgert werden, dass die Corona-Pandemie v. a. in
jungen Menschen das Bewusstsein weckte, dass die Verfügbarkeit von Lebensmitteln ein
Privileg und nicht selbstverständlich ist. Dieses neue Gedankengut könnte sich positiv auf
die Wertschätzung und das Image der Landwirtschaft und der Lebensmittelproduktion
auswirken.
Der Großteil der Befragten fühlt sich durch die Corona-Pandemie nicht dazu angehalten,
vermehrt eigene Lagerungsmöglichkeiten zu schaffen (Frage 14). Jedoch ist hier
anzumerken, dass rund 16% der Befragten, die der Landwirtschaft zutrauen, die Ernährung
der Bevölkerung auch in Krisenzeiten zu sichern (Frage 6), eigene Lagerungsmöglichkeiten
schaffen. Im Vergleich dazu geben 27% der Personen an, die sich in der Versorgung in
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
62
Krisenzeiten unsicher sind (Frage 6), dass sie nun durch die Corona-Pandemie vermehrt
eigene Lagerungsmöglichkeiten schaffen. Somit kann angenommen werden, dass die
zunehmende eigene Lagerung von Lebensmitteln ihren Auslöser in Unsicherheit im Bezug
zur Verlässlichkeit der Landwirtschaft hat. In Frage 14 sollte untersucht werden, ob die
Pandemie Einfluss auf Art und Weise des Konsums nahm, d.h. ob Personen aus eigenen
Lagerungen konsumieren und durch welchen Impuls dies geschah. Hier ist zu
schlussfolgern, dass eigene Lagerungsmöglichkeiten oftmals nur aus Unsicherheit
geschaffen werden. Somit ist Unsicherheit ein zu beachtender Faktor im
Konsumentenverhalten in der Krisenzeit der Corona-Pandemie. Nach HAMMER (2020) ist
die derzeitige Unsicherheit von Verbrauchern eine Chance für Unternehmen, in diesem Fall
für die Landwirtschaft, Vertrauen zu schaffen und somit den „Verunsicherten“ ein positives
Image zu vermitteln. Dies ist mit einem gewissen Risiko verbunden, wenn die
Landwirtschaft nicht das an Ernährungssicherheit gewährleisten kann, was sie verspricht,
was derzeit jedoch nach dem BMEL (2020) nicht zu bezweifeln ist.
5.3.2 VERÄNDERUNG DES IMAGES DER LANDWIRTSCHAFT DURCH DIE CORONA-PANDEMIE
Die eingangs gestellte Frage der Umfrage befasste sich mit einer möglichen Veränderung
des ersten Eindrucks zu einem Landwirten durch die Corona-Pandemie. Bei den Ergebnissen
stellte sich heraus, dass mehr als die Hälfte der Befragten nach wie vor einen positiven
Eindruck haben, was auch aus der Studie von KANTAR EMNID (i.m.a. 2017) hervorgeht (bei
dieser haben 79% der Befragten ein positives Bild der Landwirtschaft). Hervorzuheben ist
jedoch, dass sich bei zusätzlich 11% der Befragten in der Umfrage dieser Arbeit durch die
Corona-Pandemie nun ein positives und beruhigendes Gefühl eingestellt hat. Somit ist ein
Zuwachs von Personen zu verzeichnen, die ein positives Image der Landwirtschaft vertreten.
Die Frage 6 der Befragung ermittelte, was die Teilnehmer der Landwirtschaft in Deutschland
an Leistung und Zuverlässigkeit in der Lebensmittelproduktion zutrauen. Hier ist zu sehen,
dass die Bevölkerung sich dahingehend in zwei Hälften spaltet, in die, die der Landwirtschaft
zutraut, auch Krisensituationen erfolgreich zu meistern, und in die Hälfte, die sich in diesem
Punkt nicht sicher ist. Hier ist auch zu beobachten, dass Personen, die sich durch die Corona-
Pandemie vermehrt für landwirtschaftliche Themen interessieren (Frage 16), öfter nicht
sicher sind, was sie der Landwirtschaft zu trauen können (70% der Personen, die sich
vermehrt für landwirtschaftliche Themen interessieren). Daraus lässt sich schlussfolgern,
dass auch Unsicherheit ein Interesse zur Landwirtschaft weckt. Dieses kann von der
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
63
Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden, um erfolgreich aufzuklären bzw. hat jetzt die Chance,
dem Zuwachs an Interessierten ein gutes Image zu vermitteln. Wiederum gibt die Mehrheit
der Befragten, die nach wie vor großes Interesse in landwirtschaftliche Themen haben, an,
dass sie der Landwirtschaft in Deutschland zutrauen, auch in Krisensituationen die
Ernährung der Bevölkerung sichern zu können. Das zeigt, dass informierte und interessierte
Bürger ein stärkeres Vertrauen in die Landwirtschaft aufweisen und die Vermittlung von
Wissen bzw. die Öffentlichkeitsarbeit unterstützend auf das Vertrauen in die Landwirtschaft
wirkt. Jedoch widerspricht sich dieser Punkt mit der Studie von BUSCH, GAULY und SPILLER
(2015), in der beschrieben wird, dass Information häufig zu Halbwissen führt, worauf eher
Ablehnung und negative Kritik gegenüber der Landwirtschaft folgen. Dennoch kann auch
die Quelle von HELMLE (2020) hinzugezogen werden, in der ausgesagt wird, dass
interessierte Bürger, die Hofbesichtigungen und ein Gespräch mit einem Landwirten suchen,
vermehrt ein gutes Images der Landwirtschaft entwickeln.
In der darauf folgenden Frage 7 wird Bezug auf die Studie KANTAR EMNIDS (i.m.a. 2017)
genommen. Aus dieser Studie geht nämlich hervor, dass die moderne Landwirtschaft von
der Bevölkerung eher angezweifelt wird (von 32%), als Bauern und Bäuerinnen allgemein
(von 12%). Frage 7 beinhaltet somit, ob die Befragungsteilnehmer denken bzw. sich dessen
bewusst sind, dass die Verlässlichkeit der Nahrungsmittelproduktion auf technischen
Fortschritt zurückzuführen ist, die auch mit größeren Maschinen und dem eventuellen
Einsatz von Pflanzenschutzmitteln einhergeht (mit anderen Worten: durch die moderne
Landwirtschaft). Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass der Großteil (mehr als 80%) der
Befragten dem zustimmen bis teilweise zustimmen. Daraus folgend lässt sich sagen, dass
selbst wenn die moderne Landwirtschaft von breiten Teilen der Bevölkerung Ablehnung
erfährt, sie diese trotzdem als Garant verlässlicher Nahrungsmittelproduktion ansehen. Und
das Hauptziel der Landwirtschaft ist es, selbstbewusst und verlässlich Nahrungsmittel zu
produzieren und nicht nur der Besitz eines sehr guten Images, wie es in Quelle VIERBOOM
et al. (2015) bestätigt wird. Jedoch beantworteten nur 22% der Befragten diese Frage mit
„trifft voll zu“, wobei erwähnenswert ist, dass über die Hälfte der Männer (52%) und nur
14% der Frauen dem voll zustimmten. Dies könnte damit begründet werden, dass Männer
häufiger in die Technik der Landwirtschaft interessiert sind als Frauen, was aus der Studie
KANTAR EMNIDS (i.m.a., 2017) hervorgeht.
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
64
Auch die Veränderung bzw. Verschiebung auf den verschiedenen Ebenen der
landwirtschaftlichen Produktion; regional, national, europäisch und international; bezüglich
des Vertrauens hinsichtlich Lebensmittelproduktion und -bereitstellung sind sehr
interessant. Hier sollte herausgefunden werden, ob die Corona-Pandemie das Vertrauen auf
regionaler Ebene gesteigert hat. Und, ob daraus folgend die Landwirtschaft auf
internationaler Ebene an Vertrauen abgenommen hat, die in gewissen Bereichen der
Landwirtschaft in Deutschland eine große Konkurrenz ist. Vor allem durch preisgünstige
Produktion aber auch Produkte, die klimatisch bedingt in Deutschland nicht produziert
werden können. Insgesamt kam in den Fragen 8 bis 11 heraus, dass die Landwirtschaft auf
regionaler und nationaler Ebene durch die Corona-Pandemie einen höheren
Vertrauensanstieg zu verzeichnen hat als die Landwirtschaft auf europäischer und
internationaler Ebene. Weiterhin hat die Landwirtschaft auf europäischer und internationaler
Ebene mehr an Vertrauen verloren als die auf den beiden untere Ebenen, die regionale am
wenigsten. Daraus lässt sich schließen, dass die Corona-Pandemie einen positiven Einfluss
auf die regionale Produktion leistet. Grund dafür sind nach INGOLD (2020) auch die kurzen
Transportwege, die Sicherheit vermitteln. Zusätzlich die Importbeschränkungen, die nur ab
der europäischen Ebene durchführbar sind und letztlich die Ergebnisse aus der Frage 7, dass
ein Großteil der Bevölkerung der Landwirtschaft in Deutschland zutraut, die
Ernährungssicherheit in Krisensituationen zu gewährleisten.
Laut den Ergebnissen der Frage 13, empfanden schon vor der Corona-Pandemie über die
Hälfte der Bevölkerung die regionale Landwirtschaft als förderungswürdig. Doch die
Ergebnisse dieser Umfrage zeigen, dass weitere dieser Stimmen in der Bevölkerung zu
verlauten sind, nämlich ein Drittel der Befragten sieht durch die Corona-Pandemie erst die
Förderungswürdigkeit. An dieser Stelle ist auch ein Zusammenhang zur 3. Frage (Seit der
Corona-Pandemie wird mir bewusst, wie wichtig eine funktionierende und autarke
Landwirtschaft in Deutschland ist.) zu erkennen. Denn mehr als 50% der
Befragungspersonen, die durch die Corona-Pandemie hier Bewusstsein ausbildeten, gaben
auch an, dass sie seit der Corona-Pandemie die regionale Landwirtschaft als
förderungswürdig empfinden. Daraus schlussfolgernd, steigt das Bedürfnis der Befragten
nach einer Förderung der Landwirtschaft dadurch, dass ihnen bewusst wird, wie wichtig eine
funktionierende Landwirtschaft ist. Und dieses Bewusstsein, wurde nach den Ergebnissen
dieser Umfrage, durch die Corona-Pandemie verstärkt (+28%).
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
65
Auch wenn die Distanz zwischen Landwirten und der Bevölkerung groß ist, mit der
zukünftigen Tendenz zu noch mehr Abstand (nach BUSCH, GAULY & SPILLER, 2015), haben
32% der Befragungspersonen angegeben, dazu bereit zu sein, derzeit fehlende Saisonkräfte
in der Landwirtschaft zu ersetzen (Frage 15). Dieser relativ hohe Prozentsatz ist
bemerkenswert, da nur etwa ein Viertel der Deutschen auf dem Land lebt und somit, auch
nur eventuell, direkten Bezug zur Landwirtschaft hat (BUSCH, GAULY, & SPILLER, 2015).
Hinzuzufügen ist, dass unter den 32% auch Antworten dabei waren, die beinhalten, dass die
Arbeit möglich wäre, aber das Fachwissen fehle. Jedoch war der Hintergrund der Frage
herauszufinden, inwieweit eine Identifikation mit der Lebensmittelproduktion besteht.
Zusätzlich muss man in Betracht ziehen, dass die Hälfte der Befragungspersonen im Home-
Office war bzw. trotzdem arbeiten muss und letztendlich ist es nicht in der Verantwortung
eines jeden, eine Ernte zu unterstützen, deswegen zielte die Frage auf eine eventuelle
Registration einer Bereitschaft ab.
Die Frage 16 lehnt sich an die in KANTAR EMNIDS (i.m.a. 2017) Studie gestellte Frage, wie
hoch das Interesse der Bevölkerung in landwirtschaftliche Themen ist, an. In Frage 16 der
hier zu lesenden Arbeit wird darauf aufbauend eine eventuelle Veränderung des Interesses
durch die Corona Pandemie hinterfragt. Die Ergebnisse dieser Arbeit decken sich nicht mit
der KANTAR EMNIDS (i.m.a. 2017), da der online-Umfrage nach, ein Drittel der Personen
nach wie vor kein Interesse an landwirtschaftlichen Themen haben und nach KANTAR EMNID
(2017) nur 10%. Jedoch stieg bei 14% das Interesse in landwirtschaftliche Themen,
mutmaßlich damit zu begründen, dass durch die Corona-Pandemie eine Unsicherheit bzgl.
dem Vorhandensein von Lebensmitteln eintrat, welche sich durch erhöhte
Informationsbeschaffung äußerte. Zusätzlich könnte auch die neugewonnene Zeit, durch
situationsbedingtem Arbeitsausfall, Interesse in fremde Themengebiete, wie es auch die
Landwirtschaft für viele ist, wecken.
Weiterhin sollte untersucht werden, ob sich die bereits belegte Reihenfolge KANTAR EMNIDS
(i.m.a. 2017) der Berufe mit der zukünftigen gesellschaftlichen Bedeutung durch die
Corona-Pandemie verändert hat. Nach der oben genannten Studie befindet sich der/die
Landwirt/-in auf Platz zwei nach dem/der Arzt/Ärztin. Durch die Frage 17 in der online-
Befragung der zu lesenden Arbeit wurde der/die Landwirt/-in von dem/der Forscher/-in
verdrängt und sank auf Platz drei ab. Begründet ist diese Entwicklung mutmaßlich damit,
dass für die Befragten in der Situation der Corona-Pandemie die Bekämpfung dieses Virus
EMPIRISCHER TEIL 5. ERGEBNISSE
66
von enormer Wichtigkeit ist. Bemerkenswert jedoch ist, dass aus den Ergebnissen der
offenen Frage 18 andere Berufsgruppen von mehr Befragten eine zukünftige Bedeutung
zugeschrieben wird. (für Verkäufer/-in stimmten 25%, für Pfleger/-in 22%) Dem/der
Forscher/-in schrieben nur 8% eine höhere Bedeutung hinzu. Jedoch befand sich dieser nach
der Studie KANTAR EMNIDS (i.m.a. 2017) zu Folge schon auf Platz 5 der Reihenfolge der
bedeutsamen Berufe und konnte durch die derzeitige Situation auf Platz zwei rücken.
Dem/der Landwirten/-in teilten 19% der Befragten eine höhere Bedeutung zu, wurde jedoch
trotzdem von seinem zweiten Platz verdrängt. Die offen gestellte Frage 18 fragte auch nach
der Begründung der Änderung der Reihenfolge. Hierfür kategorisierte die Autorin die
Antworten nach der inhaltlichen Aussage. Dabei gaben nahezu die Hälfte der
Befragungspersonen als Grund an, dass ihnen die elementaren Berufsgruppen bewusster
geworden sind. Ein weiteres Viertel begründete die Entwicklung der Reihenfolge damit, dass
ihnen aufgefallen ist, wie abhängig sie von einigen Berufen sind. Und das letzte Viertel gab
an, dass die Berufsgruppen, die derzeit viel leisten müssen für sie an Bedeutung gewannen.
Nachfolgend Zitate von Befragungspersonen in Bezug auf Frage 18:
Alles für eine Gesellschaft elementare, wie die Produktion von Nahrungsmitteln durch
Landwirte, die Forschung an Impfstoffen sowie das Kalkulieren von Maßnahmen bzw.
Modellen durch Forscher und die Weiterbildung unserer Jugend mit Hilfe von Lehrkräften.
Ich denke dass grade Berufsgruppen wie Ärzte und Forscher dringend benötigt werden um
weiter Ausbreitung zu minimieren. Ich denke auch dass vorallem Berufsgruppen die direkte
Arbeit wie Lebensmittelherstellung der Landwirte sehr wichtig geworden ist, da man sich
nun nicht von intellektueller Arbeit ernähren kann.
Mir ist nun bewusster geworden, dass besonders die elementaren Berufsgruppen wirklich
überaus wichtig für unsere Gesellschaft sind und mehr Ansehen und Förderung erhalten
sollten.
Damit ist auch der Anstieg der Bedeutung des Forschers begründet, denn von seiner
Forschungsarbeit ist die Bevölkerung angewiesen und abhängig in Bezug auf die
Bekämpfung des Corona-Virus. Auch der Bedeutungszuwachs bei den Berufsgruppen
Landwirt/-in, Pfleger/-in, Verkäufer/-in und Arzt/Ärztin, ist auf Grund der elementaren
Leistung und der Abhängigkeit, die bewusst wurde, zu verzeichnen.
EMPIRISCHER TEIL 6. FAZIT
67
6. FAZIT Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen Tendenzen hinsichtlich einer Veränderung des
Konsumentenverhaltens der Bevölkerung und des Images der Landwirtschaft, hervorgerufen
durch die Corona-Pandemie, auf. Jedoch ist zu beachten, dass durch die Einleitung der
Umfrage die Lesenden schon in Richtung Landwirtschaft gestimmt wurden und, dass die
Fragestellungen die Umfrageteilnehmer/innen häufig zu positiven Ergebnissen leiten.
Weiterhin haben sich einige soziodemografische Fragestellungen in der Auswertung als von
geringer Bedeutung erwiesen. Auch sind Tendenzen in den Merkmalsbeziehungen nur
mathematisch nachzuweisen und die Ergebnisse können nicht auf die Bevölkerung
übertragen werden. Als Beispiel den Beziehung zwischen Frage (Seit der Corona-Pandemie
versuche ich vermehrt eigene Lagerungsmöglichkeiten zu schaffen) und dem Alter. Denn
die Anzahl der über 50-jährigen (insgesamt 3) ist zu gering, um diesen Zusammenhang als
aussagekräftig zu bezeichnen.
Herausgestellt hat sich, dass die Herkunft von Lebensmitteln nun eine höhere Bedeutung bei
der Kaufentscheidung tragen und Regionalität bevorzugt wird. Außerdem zeigt sich, dass
die regionale Lebensmittelproduktion gestiegen ist, was auch an den kürzeren
Transportwegen und der damit schnelleren Verfügbarkeit liegt. Dies spiegelt sich auch in
dem Wunsch der Bevölkerung wider, dass sie sich eine größere Bandbreite an regional
produzierten Lebensmitteln wünscht.
Die allgemein steigende Nachfrage nach bestimmten Lebensmitteln wurde unter anderem
durch die Restaurantschließungen begünstigt. Daher werden Grundnahrungsmittel, wie z. B.
Kartoffeln, in unverarbeiteter Form gekauft. Und diese vermehrt von regionalen Anbietern
erworben, da der Auslöser „Corona-Virus“ in vielen Menschen ein erhöhtes
Verantwortungsbewusstsein und eine gesteigerte Solidarität geschaffen hat, die sich auch
auf das Einkaufsverhalten auswirken.
Die hohe Solidarität durch den Corona-Virus zeigt sich auch in der hohen Bereitschaft der
Bevölkerung, selbst in der Landwirtschaft, durch derzeit fehlende Arbeitskräfte, tätig zu
werden. Auch wurde in dieser Arbeit ermittelt, dass die Landwirtschaft auf regionaler Ebene
den meisten Zuwachs an Vertrauen in Lebensmittelproduktion und -verfügbarkeit
verzeichnen konnte im Vergleich zu den höheren Ebenen der nationalen, europäischen und
internationalen Landwirtschaft. Im Gegensatz dazu, hat die höchste Ebene, die
EMPIRISCHER TEIL 6. FAZIT
68
Landwirtschaft auf internationaler Ebene, am meisten Vertrauen hinsichtlich der genannten
Kriterien verloren und die regionale am wenigsten. Zusätzlich empfinden mehr Menschen
nun die regionale Landwirtschaft als förderungswürdig, und hier vor allem die, denen
bewusst wurde, wie wichtig eine autarke und funktionierende Landwirtschaft in Deutschland
ist.
Vor allem bei jungen Menschen hat die Corona-Pandemie einen erhöhten Einfluss. Denn
diese sind meist das erste Mal in ihrem Leben mit einer Krisensituation konfrontiert, die
ganz Deutschland in großem Ausmaß betrifft. Diese junge Generation schätzt nun nämlich
die Verfügbarkeit von Lebensmitteln sehr hoch und wurde aufmerksam darauf, dass diese
nicht selbstverständlich ist.
Ein großer Faktor, der ermittelt wurde, mit Einfluss auf das Konsumverhalten, ist die
Unsicherheit. Diese geht mit fehlendem Vertrauen in die landwirtschaftliche Produktion
einher. Unsicherheit führt zu Entscheidungen, wie vermehrter Lagerung von Lebensmitteln.
Doch genau in diesem Punkt hat nun auch die Öffentlichkeits- oder Imagearbeit der
Landwirtschaft die Möglichkeit anzusetzen und den verunsicherten Verbrauchern von sich
zu überzeugen und sich zu beweisen. Die Mehrheit der Bevölkerung hatte vor der Corona-
Pandemie schon ein positives Bild der Landwirtschaft, jedoch konnte die Pandemie noch
mehr an positiven Stimmen gewinnen, was unter anderem daran liegt, dass trotz der
Einschränkungen in anderen Arbeitsbereichen weiterhin produziert wird. Zusätzlich konnte
ein erhöhtes Interesse in landwirtschaftliche Themen bemerkt werden. Dies stammt teilweise
wieder aus verunsicherten Konsumenten.
Auch wenn insgesamt der Beruf Landwirt-/in in seiner gesellschaftlichen Bedeutung seit der
Corona-Pandemie nun von dem Beruf Forscher-/in verdrängt wurde, konnte herausgefunden
werden, dass der Beruf Landwirt-/in nun bewusster als systemrelevant und wichtig erachtet
wird. Weiterhin wurde vielen Konsumenten nun bewusst, wie unerlässlich dieser Beruf ist
und wie abhängig sie von diesem sind.
Schlussfolgernd konnte herausgefunden werden, dass die Corona-Pandemie einen positiven
Einfluss auf das Image der Landwirtschaft und das Konsumentenverhalten hat. Auch wenn
diese Veränderung durch die geringe Stichprobenanzahl keine ausreichende Aussagekraft
besitzt, kann vermutet werden, dass angenommen es hat sich eine Veränderung vollzogen,
EMPIRISCHER TEIL 6. FAZIT
69
ist diese positiv und zum Vorteil der regionalen Landwirtschaft, da negative Aussagen von
geringem Ausmaß waren.
Hinzuzufügen ist jedoch, dass es in Frage steht, wie lange das erhöhte Bewusstsein und die
positiven Einflüsse auf Image und Konsumentenverhalten anhalten wird. Denn die
Krisensituation durch den Corona-Virus ist eine Ausnahmesituation, die, nachdem sie
überstanden wurde, sich wieder in Richtung Normalität entwickeln wird. Dann ist es
fraglich, ob der Corona-Virus einen bleibende Veränderung in der Gesellschaft hinterlassen
hat. Jedoch wäre hier ein Ansatz für eine weitere wissenschaftliche Arbeit, die sich auf diese
bezieht und untersucht ob sich die getätigten Antworten mit dieser unterscheiden.
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während und "nach" Corona. Luzern: Hochschule Luzern, Stiftung Mercator
Schweiz.
EMPIRISCHER TEIL EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG
73
ANHANG
ANHANG 1: UMFRAGEEXPORT
Guten Tag!
Die derzeitige Situation betrifft uns alle ausnahmslos und einige von uns sind auf dassogenannte „Home-Office“ umgestiegen. So versuche auch ich, Nora Hänisch
(Studentin Agrarwirtschaft Hochschule Neubrandeburg), meine Zeit sinnvoll zunutzen und arbeite derzeit an meiner Bachelorarbeit. In meiner Bachelorarbeitmöchte ich untersuchen, ob durch die Corona-Pandemie eine Veränderung der
Wertschätzung und Identifikation der Bevölkerung mit der regionalen (nationalen)Landwirtschaft zu verzeichnen ist. Hierfür führe ich eine Online-Befragung durch,zu der Sie herzlich eingeladen sind. Ich bitte Sie den Fragebogen bis zum 25.04.20
vollständig auszufüllen und an mich zurück zusenden. Jede Frage zählt, es gibt wederfalsche noch richtige Antworten. Natürlich bleiben Sie dabei anonym!
Ich danke Ihnen vielmals für die Bereitschaft, an der Umfrage teilzunehmen!
Mit freundlichen Grüßen
Nora Hänisch
Teil A: Veränderung der Wertschätzung und Identifikation der Landwirtschaftdurch die Corona-Pandemie
A1. Sie sehen einen Landwirt mit einem Traktor auf dem Feld arbeiten.Hat sich dem Landwirt gegenüber Ihre Assoziation seit der Corona-Pandemie verändert?
Ja, ich verbinde damit jetzt ein positives und beruhigendes Gefühl, dass die Produktion weiter geht.
Nein, mein erster Gedanke ist nach wie vor positiv.
Ich mache mir keine Gedanken, wenn ich einen Landwirten arbeiten sehe.
Nein, mein erster Gedanke ist nach wie vor negativ.
Ja, ich verbinde damit jetzt ein negatives und beunruhigendes Gefühl.
A2. Durch die Corona-Pandemie ist der Wunsch in mir geweckt worden,dass in Deutschland eine höhere Vielfalt an Nahrungsmitteln miteinem hohen Selbstversorgungsgrad produziert werden.
trifft voll zu
trifft zu
trifft teilweise zu
trifft eher nicht zu
trifft gar nicht zu
A3. Seit der Corona-Pandemie wird mir bewusst, wie wichtig einefunktionierende und autarke Landwirtschaft in Deutschland ist.
Das war mir schon vorher bewusst.
Ja, in letzter Zeit musste ich darüber nachdenken.
Ich habe mir darüber noch nie Gedanken gemacht.
Nein, die Corona-Pandemie hat in mir diesbezüglich kein Bewusstsein erwecken können.
Im Gegenteil, auf die Landwirtschaft in Deutschland kann ich verzichten.
A4. Sehen Sie eine Verbindung zwischen gefüllten Regalen imLebensmitteleinzelhandel und der regionalen Landwirtschaft?
trifft voll zu
trifft zu
trifft teilweise zu
trifft eher nicht zu
trifft gar nicht zu
A5. In Zeiten der Hamsterkäufe greife ich eher zu regionalenLebensmitteln als zu exotischen.
trifft voll zu
trifft zu
trifft teilweise zu
trifft eher nicht zu
trifft gar nicht zu
A6. Was trauen Sie der Landwirtschaft an Leistung und Zuverlässigkeitin der Lebensmittelproduktion zu?
Ich traue der Landwirtschaft in Deutschland zu, auch in Krisensituationen die Ernährung der Bevölkerung zu sichern.
Ich bin mir da nicht sicher.
Ich habe kein Vertrauen in die deutsche Landwirtschaft, Krisensituationen zu überbrücken.
A7. Denken Sie, dass die Verlässlichkeit der Nahrungsmittelproduktionauf technischen Fortschritt zurückzuführen ist, die auch mitgrößeren Maschinen und eventuellem Einsatz von chemischenPflanzenschutzmitteln einhergeht?
trifft voll zu
trifft zu
trifft teilweise zu
trifft eher nicht zu
trifft gar nicht zu
A8. Hat sich ihr Vertrauen in die Landwirtschaft auf regionaler Ebenebzgl. Lebensmittelproduktion und -bereitstellung verändert?
Es ist gestiegen.
Es ist gleich geblieben.
Es ist gesunken.
Ich habe darüber noch nie nachgedacht.
A9. Hat sich ihr Vertrauen in die Landwirtschaft auf nationaler Ebenebzgl. Lebensmittelproduktion und -bereitstellung verändert?
Es ist gestiegen.
Es ist gleich geblieben.
Es ist gesunken.
Ich habe darüber noch nie nachgedacht.
A10. Hat sich ihr Vertrauen in die Landwirtschaft auf europäischer Ebenebzgl. Lebensmittelproduktion und -bereitstellung verändert?
Es ist gestiegen.
Es ist gleich geblieben.
Es ist gesunken.
Ich habe darüber noch nie nachgedacht.
A11. Hat sich ihr Vertrauen in die Landwirtschaft auf internationalerEbene bzgl. Lebensmittelproduktion und -bereitstellung verändert?
Es ist gestiegen.
Es ist gleich geblieben.
Es ist gesunken.
Ich habe darüber noch nie nachgedacht.
A12. Seit der Corona-Pandemie ist mir bewusst geworden, dass dasVorhandensein von Lebensmitteln ein Privileg der Ersten Welt ist.
trifft voll zu
trifft zu
trifft teilweise zu, denn es war mir schon vorher bewusst
trifft eher nicht zu
trifft gar nicht zu
A13. Seit der Corona-Pandemie empfinde ich die regionale Landwirtschaftals förderungswürdig.
trifft voll zu
trifft zu
trifft teilweise zu, denn ich empfand die regionale Landwirtschaft schon vorher als förderungswürdig
trifft eher nicht zu
trifft gar nicht zu
A14. Seit der Corona-Pandemie versuche ich vermehrt eigeneLagerungsmöglichkeiten zu schaffen.
trifft voll zu
trifft zu
trifft teilweise zu, denn ich lagere schon immer einige Nahrungsmittel
trifft eher nicht zu
trifft gar nicht zu
A15. Ich wäre bereit, mit meiner durch die Corona-Krise neugewonnenenZeit, fehlende Saisonkräfte in der regionalen Landwirtschaft zuersetzen.
Ja, und ich werde es auch tun.
Ja, aber ich habe kein Wissen über die Arbeit.
Nein, denn ich bin im Home-Office/ich muss trotzdem zur Arbeit.
Nein, dafür fühle ich mich nicht verantwortlich.
A16. Wie hat sich Ihr Interesse an landwirtschaftlichen Themen durch dieCorona-Pandemie verändert?
Ich bin nun interessierter an landwirtschaftlichen Themen.
Ich habe nach wie vor großes Interesse.
Ich habe nach wie vor kein Interesse.
Ich bin nun weniger interessiert an landwirtschaftlichen Themen.
A17. Reihen Sie bitte folgende Berufe nach der für Sie zukünftiggesellschaftlichen Bedeutung.
Sozialarbeiter/in
Polizist/in
Lehrer/in
Forscher/in
Landwirt/in
Arzt/Ärztin
Tischler/in
Politiker/in
Rechtsanwalt/Rechtsanwältin
Verkäufer/in
Journalist/in
A18. Hat sich durch die Corona-Pandemie die gesellschaftliche Bedeutungvon Berufsgruppen für Sie verändert? Wenn ja, beschreiben Sie kurzwelche Berufsgruppen und weshalb.
A19. Ihr Alter:(Hinweis: Angabe in Jahren)
A20. Ihr Geschlecht:
weiblich
männlich
A21. Wie hoch ist Ihr durchschnittliches monatliches Nettoeinkommen?Geben Sie den Buchstaben der entsprechenden Kategorie imAuswahlfeld an.
monatliches Nettoeinkommen in Euro Kategorie 0 - 500 A 500 - 1.000 B 1.000 - 1.500 C 1.500 - 2.000 D 2.000 - 2.500 E 2.500 - 3.000 F 3.000 -3.500 G 3.500 - 4.000 H mehr als 4.000 I
A
B
C
D
E
F
G
H
I
A22. Welchen Familienstand haben Sie?
zusammenlebend mit dem Lebenspartner
ledig
verheiratet
geschieden
verwitwet
A23. Haben Sie Kinder? Wenn ja, wie viele?
A24. Hier ist noch Ihr Platz für weitere Anmerkungen!
Vielen Dank, dass Sie an der Befragung teilgenommen haben!
EMPIRISCHER TEIL EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG
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EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG Ich, Nora Hänisch, erkläre hiermit an Eides Statt, dass ich die vorliegende Bachelor-Arbeit
mit dem Thema „Veränderung des Konsumentenverhaltens und des Images der
Landwirtschaft durch die Corona-Pandemie“ selbstständig und ohne Benutzung anderer als
angegebene Hilfsmittel angefertigt habe; die aus fremden Quellen direkt oder indirekt
übernommenen Gedanken sind als solche kenntlich gemacht. Die Arbeit wurde bisher in
gleicher und ähnlicher Form keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht
veröffentlicht.
Ort, Datum: Unterschrift: