Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 2
Blauzungenkrankheit, BT (Bluetongue disease)
Erreger: Orbivirus (Fam. Reoviridae) mit 24 Serotypen, in
Deutschland wurde Serotyp 8 isoliert
Beim internationalen Tierseuchenamt (OIE) BT in Liste A:
�Übertragbare Erkrankung mit Potential zur schnellen und nationale
Grenzen übergreifenden Ausbreitung
�Von hoher sozioökonomischer u. öffentlicher gesundheitlicher Relevanz
�Erhebliche Auswirkung auf den internationalen Handel mit Tieren und
tierischen Produkten
Anzeigepflicht !!!
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 4
Blauzungenkrankheit, BT (Bluetongue disease)
Erstmalig am 20.08.2006 in Deutschland im Bereich des
Länderdreieckes Niederlande, Belgien, Deutschland
nachgewiesen.
Verbreitung: BT endemisch südlich der Sahara, 1998-2000
bereits in den EU-Mitgliedstaaten Griechenland, Italien, Frankreich
und Spanien aufgetreten.
Betroffen sind Schafe (europäische Rassen bes. gefährdet),
Rinder sowie andere domestizierte und wildlebende Wiederkäuer /
Keine Gefahr für den Menschen !
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 5
Blauzungenkrankheit, BT (Bluetongue disease)
Einschleppungshypothesen:
�Einschleppung über virämische Nutz-, Zoo- oder Wildtiere
(Zooschafimport aus südlichen Afrika ?) aus Regionen, in
denen der Serotyp 8 (z. B. Nigeria ) vorkommt
�Einschleppung über infizierte Vektoren (Verdriftung von
Culicoides-Arten über den Wind, Flugverkehr, Schiffscontainer),
Stichwort „Airport-Malaria“
�Verschleppung über Samen, Eizellen, Embryonen
�Verbreitung über kontaminierte Impfstoffe, Seren, Medikamente
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 6
BT- Serotypen / Vorkommen
�Erstmalig beschrieben im 19. Jahrhundert bei Merinoschafen
in Südafrika als „malarial catarrhal fever of sheep“
�1940 in Nordamerika BT-Verdacht,
�1943 auf Zypern
�1952 Erreger isoliert
�1998 auf Rhodos, Kos, Leros und Samos (Typ 9), 1979 auf Lesbos (Typ 1)
�1999 in der Türkei (Typ 9), 2001 Bulgarien, Griechenland (Typen 4 und 16)
�1999-2000 Nordafrika (Tunesien, Algerien, Typ 2)
�2001- 2002 Italien (Typen 9 u. 16)
�2004 Italien, Spanien, Portugal (Typen 4 u. 16)
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 8
Übertragung der Blauzungenkrankheit�Übertragung vorzugsweise über Vektoren, auch iatrogen und intrauterin
�Biologisch effektive Vektoren sind 1-1,5 mm große Stechmücken (sog. Gnitzen
bzw. Culicoides spp.), insbesondere die Art „Culicoides imicola“.
In Europa wurden Viren aus den heimischen Mücken „Culicoides obsoletus“ u.
„C. dewulfi“ (letztere in NL) isoliert. - in Deutschland > 80 Culicoides-Arten
�Andere blutsaugende Insekten, z. B. Schaf- oder Rinderläuse, wahrscheinlich
auch als mechanische Überträger von Bedeutung
�Biologie der Gnitzen: Hauptaktivität zwischen Abend- und Morgendämmerung;
Eiablage an Feuchtgebiete gebunden; Lebensdauer ca.10-40 Tage; wahrscheinlich
vertikale Übertragung auf nächste Gnitzengeneration möglich: Überwinterung in
Larven ?; Bewegung vorzugsweise passiv über Wind (aktiv max. 2 km), passiv bis
700 km
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 9
Ergebnis der entomologischen Untersuchungen
�Culicoides obsoleta
�Weit verbreitet, Vermehrung
in feuchtem Laub, Waldränder,
Gebüsch
�Culicoides dewulfi
�Auslöser von Sommerekzem bei Pferden
�Weit verbreitet, Vermehrung in Dung von Rindern und ggf.
anderen Tieren
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 11
�Inkubationszeit : durchschnittlich 3-12 Tage
(maximal 21 Tage)
�Virämie (zellassoziiert): beginnt 3 Tage nach
Infektion und dauert bei
�Schaf und Ziege bis 60 Tage
�Rindern 60 (-100 Tage) (ev. länger)
�Antikörper ca. 7 Tage p. i. nachweisbar !
Verlauf der Erkrankung
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 12
� Klinisches Bild bei Rind und Schaf sehr stark
variierend:
I. Inapparenter bis milder Verlauf mit völliger Ausheilung (vorübergeh. Temperaturerhöhung, Milchrückgang, verminderte Futteraufnahme, Speichelfluss, steifer Gang)
II. Schwerer Krankheitsverlauf nach primärer Virusinfektion
III. Todesfälle können sowohl akut (Herzmuskel-
schädigung) als auch nach mehrwöchiger
Krankheitsdauer auftreten
Verlauf der Erkrankung
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 13
�Die BT-Infektion kann bei chronischem Verlauf zu
�Wachstums- und
�Reproduktionsstörungen,
�Fetopathien,
�Verlammungen bzw. Aborten und
�Geburten lebensschwacher Jungtiere,
�ev. sogar zur persistenten Virämie nach Infektion
des Fetus wie bei BVD führen.
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 14
Klinik der BT (Schaf 1)
�Bei Schaf beobachtet man
zunächst Apathie, Absondern von
der Herde, gekrümmten Rücken,
vermehrtes Liegen bedingt durch
Entzündungen im Bereich des
Zwischenklauenspaltes und des
Kronsaumes mit Unterstellen aller
Gliedmaßen; im Gegensatz zur
Moderhinke sind meist alle
Extremitäten betroffen
Bild: Dr. Winkelmann
Bild: GD-NL
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 15
Klinik der BT (Schaf 2)
�Moderates Fieber bis 40,5 bzw. 41 °C
�Nach 2-3 Tagen entzündliche Rötung
der Nasen- und Maulschleimhäute
sowie Kopfödeme in der Unterhaut des
Nasenrückens, der Augenlider, an den
Lippen und ventral am Unterkiefer als
Folge von Gefäßwandzerstörungen!Quelle:GD-NL
Bild: Dr. Winkelmann
Bild: GD NL
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 16
Bilder: Hoeveler u. Kuczka – TU 1/2007
Klinik der BT (Schaf 3)
Anfangs vermehrtes Speicheln und seröser bis seromuköserNasenausfluss, petechiale Blutungen, Apathie
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 17
Klinik der BT (Schaf 4)
�Fortschreitende Entzündung der
Kopfschleimhäute mit ausgeprägten
entzündlichen Rötungen der
Nasenschleimhäute, der Lippen, der
Schleimhäute das Maules,
Hyperämie und Anschwellung der
Zunge sowie Kopfödeme (nur Schaf),
gelegentlich auch aus dem Maul
hängende Zunge
Bild: Dr. Adams
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 18
„Die namengebende
Blaufärbung (Hyperämie u.
Schwellung) derZunge ist in der
Praxis sowohl beim Schaf als auch beim Rind eher
selten zu beobachten“
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 19
Klinik der BT (Schaf 5)
Gelegentlich werden auch
Hodenentzündungen bei
Böcken beobachtet
�Auch Ziegen können
erkranken, meist inapparente
Form wie beim Rind (leichtes
Fieber, Konjunktivitis, Hyperämie
der Schleimhäute) Bild: Dr. Winkelmann
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 20
Bilder: Hoeveler u. Kuczka – TU 1/2007
Path.- anatomische Befundebeim Schaf
Petechiale Blutungen auf der Zunge
Ulcera uund Erosionen an Dentalplatte
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 21
Bilder: Hoeveler u. Kuczka – TU 1/2007
Path.- anatomische Befundebeim Schaf
Geschwüre bds. seitlich an der Zunge
Papillennekrosen
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 22
Bilder: Hoeveler u. Kuczka – TU 1/2007
Path.- anatomische Befundebeim Schaf
Ersosionen Pansenpfeiler
subendokardiale Blutungen
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 23
�Zu Beginn der Infektion verstärktes Speicheln und vermehrte Nasensekretion; Futter (TMR) haftet vermehrt am Flotzmaul
Klinik der BT (Rd.1)
Foto: LandVet GbR Dr. Buer
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 24
Klinik der BT (Rd.2)
Blauzunge beim Rind:
� anfangs verstärkte
Nasensekretion, Futter (TMR)
haftet vermehrt am Flotzmaul
�Petechiale Blutungen am
Flotzmaul u. Rötungen im
Bereich der Nasenöffnungen
�Milchrückgang
�Moderates Fieber
Foto: LandVet GbR Dr. Buer
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 25
Klinik der BT (Rd. 3)
Petechiale bisekchymaleBlutungen
im Bereich der Nasenöffnungen
Foto: LandVet GbR Dr. Buer
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 26
Meist beidseitige Konjunctivitis
Foto: Dr. Adams
Klinik der BT (Rd. 4)
Foto: LandVet GbR Dr. Buer
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 27
Klinik der BT (Rd. 5)
�Milde Verlaufsform beim Rind:
meist schwach ausgeprägte,
lokal begrenzte entzündliche
Schwellungen u. Rötungen an
der Zunge
�Umschriebene, teils flächige
Erosionen am harten Gaumen
Fotos: Dr. Adams
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 28
Klinik der BT (Rd. 6)
�Entzündungen im Bereich des
Kronsaumes, des vorderen
Bereichs des Zwischenklauen-
spaltes und der Sohlenflächen
(Lederhautblutungen) am
Übergang zum Ballen führen beim
Rind zu vermehrtem Liegen bzw.
wechselnder Belastung der
Extremitäten („Trippeln“)
Fotos: Dr. Adams
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 29
Klinik der BT (Rd. 7)
Gelegentlich werden auch m. o. w. scharf abgegrenzte, palpatorisch wenig
schmerzhafte Rötungen an den Zitzen bei Rindern beobachtet
Foto: LandVet GbR Dr. Buer
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 30
Demonstration eines Krankheitsverlaufs mit Komplikationen beim Einzeltier
Foto: Dr.Adams
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 31
Verlauf der BT (Rd. 1)
Akute Phase, 20.10.06 ( 3. Tag der Erkrankung ?)
Foto: Dr. Adams
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 32
Verlauf der BT (Rd. 2)
�Verlauf mit Komplikationen:
Fortschreitende Entzündung der
Kopfschleimhäute mit ausgepr.
entzündlichen Rötungen der
Nasenschleimhäute, der Lippen,
der Schleimhäute das Maules
sowie Hyperämie und mäßiger
Anschwellung der Zunge Bild: Dr. Adams
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 33
Verlauf der BT (Rd. 3)
�Im fortgeschrittenem
Stadium kann es zu
hochgradigen Defekten
an der Haut und den
Schleimhäuten, zu
Verweigerung der
Futter- und Tränke-
aufnahme und nach
8-10 Tagen zum Tod
kommenBild: Dr. Adams
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 34
Verlauf der BT (Rd. 4)
Akute Phase ( 3. Tag der Erkrankung ?)
1 Woche später nach symptomatischer Behandlung
Fotos: Dr. Adams
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 35
Blutstatus u. biochemische Befunde BT- Rind
8791> 70,0 µg/lSe
0,281,59< 1,0 mmol/lß-HBS
-1441< 600 µmol/lFRFS
24915270< 350 U/lCK
2815< 33,0 U/lGGT
2001044< 100 U/lAST
26,4< 7.0 µmol/lGesBil
36,835,726,0 – 34,0 g/dlMCHC
14,313,714,0 - 20,0 pgMCH
39,038,040,0 – 60,0 µm3MCV
26,926,925,0 – 35,0 %HKT
9,99,608,0 – 14,0 g/dl Hb
6,96,996,0 – 8,0 X 10 6 / µlEry
1010084008000 – 10.000/µlLeukos
1 Woche späterAkute PhaseRichtwertParameter
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 36
Zyanotische Verfärbung der Zunge beim Rind: „Blauzunge“
Foto: LandVet GbR Dr. Buer
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 37
Verlauf der BT (Rd. 5)
Akute Phase, 20.10.06 ( 3. Tag der Erkrankung ?)
1 Woche später nach symptomatischer Behandlung
Foto: Dr. Adams
Foto: Dr. Adams
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 38
�Todesfälle sind offenbar in erster Linie auf
�Herzmuskelschädigungen,
�Blutungen,
�mit Ödematisierung einhergehenden
Lungenveränderungen sowie
�Gefäßwandalterationen zurückzuführen.
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 39
Path.- anatomische Befunde beim Rind
� Erosionen an den Schleimhäuten, (Kopfödeme Schaf)
� Zunge: Rötung, Schwellung, Zyanose
� petechiale Blutungen in Muskulatur / Herzmuskulatur
� Lungenödem
� hyperämische Milzschwellung
� Ascites
� Ruminitis (Endometritis ?)
Fotos: Dr. Adams
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 40
BT / Muffelwild
Foto: Dr. Peters, CVUA Arnsberg
Foto: Dr. Peters, CVUA Arnsberg
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 42
Differentialdiagnosen zur Blauzungenerkrankung
�Maul- und Klauenseuche
�Bösartiges Katarrhalfieber (BKF)
�BVD/MD
�Border Disease
�Stomatitis vesicularis
�Schafpocken
�Lippengrind (ORF-Virus)
�Photosensibilitätsreaktionen
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 43
Diagnose der Blauzungenerkrankung
�Nachweis von Antikörpern (AK) bei verdächtigen Tieren
(EDTA-Blutproben, ELISA-Test), Serologie in den regionalen
Veterinäruntersuchungsämtern.
�Bei Nachweis von Antikörpern Bestätigung des Verdachtes mittels der
Real-time-PCR, d. h. Antigennachweis in SVU-Ämtern
�Bei positivem Test umfassendere serolog. Unters. im Bestand und
ggfls. weitere risikoorientierte Untersuchungen benachbarter Rinder-
und Schafbestände. Der Bundesmaßnahmenkatalog zur Bekämpfung
der BT sieht Beprobung von mindestens 29 Tieren in großen
Beständen, in Betrieben mit < als 29 Tieren Untersuchung aller Tiere
vor (95%ige Nachweissicherheit bei Infektionsrate von 5%)
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 46
Allg. Maßnahmen bei der Bekämpfung der BT(1)
�Maßnahmen nach VO zum Schutz gegen die Blauzungen-
krankheit vom 22.03.2002 bzw. Änderungs-VO
�Quarantänemaßnahmen:
�Einrichtung eines Gefährdungsgebietes (20 km-Radius um
Seuchenbetrieb) sowie eines
�Beobachtungsgebietes (150 km-Radius um Seuchenbetrieb)
�Beprobung u. Aufstallung empfänglicher Tierarten zwischen Morgen-
und Abenddämmerung (18.00h - 7.00h) und / oder Einsatz Pyrethroid-
haltiger Präparate (dient lediglich der Verminderung der Wahrscheinlichkeit der
Infektion)
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 47
Allg. Maßnahmen bei der Bekämpfung der BT(2)
�Verbringen von Schlacht-, Zucht- und Nutztieren eingeschränkt bzw.
nur unter Auflagen
�Von der Tötung befallener Tiere wird in Absprache mit den
Mitgliedsstaaten abgesehen, weil die derzeitige epidemiologische
Situation dadurch nicht beeinflusst wird.
Ausnahmen: Tierschutzrelevante Fälle
�Vakzinen: Schutzwirkung Serotyp-spezifisch, d. h. nur gegen den
homologen Stamm für ein Jahr!!! (Vakzinen – inaktiviert, attenuiert und DNA-
Rekombinationsvakzinen- in Deutschland nicht zugelassen)
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 48
Gefährdungsgebiet (20 km Zone)
- Verbringungsbeschränkungen
innerhalb 20 km-Zone (Veterinäramt)
aus 20 km-Zone in 150 km-Zone
aus 20 km-Zone in Gebiete außerhalb
150 km-Zone
Beobachtungsgebiet (150 km Zone)
- Verbringungsbeschränkungen
innerhalb 150 km-Zone ���� keine
aus 150 km-Zone nach außen
aus 150 km-Zone in Mitgliedstaaten
Maßnahmen:
Blauzungen-Krankheit (Bluetongue = BT)
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 52
BT-Situation lt. BMELV vom 21.2.07 (Stand: 2.2.07)
� 968 Blauzungen-Ausbruch-Betriebe in Deutschland,
aufgegliedert in
� 646 Rinderbestände
� 308 Schafbestände
� 14 Fälle Wildwiederkäuer
� -----------------------------------------------------------------------------------------------------
�Betroffene Bundesländer:
�Nordrhein-Westfalen (ab 24.10.06 insgesamt Gefährdungsgebiet) - 846
�Rheinland-Pfalz - 88
�Hessen - 11
�Niedersachsen - 14
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 54
Wöchentlicher Zuwachs an Fällen (am 26.10.06 495 Betriebe in NRW betroffen, Quelle: LATIKO)
0
10
20
30
40
50
60
70
80
33 (14. -20.08.2006)
34 (21. -27.08.2006)
35 (28.08. -03.09.2006)
36 (04. -10.09.2006)
37 (11. -17.09.2006)
38 (18. -24.09.2006)
39 (25.09 -01.10.2006)
40 (02. -08.10.2006)
41 (09. -15.10.2006)
Rind
Schaf
Anzahl Betriebe
Woche Verdacht
TIERART
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 55
Blauzungenkrankheit: epidemiologische Wochenstatistik
Gefährdungsgebiet
Beobachtungs-gebiet
Woche 33 - 35
Ausbruchsbetriebe:
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 56
Gefährdungsgebiet
Beobachtungs-gebiet
Woche 33 - 35
Woche 36 - 38
Ausbruchsbetriebe:
Blauzungenkrankheit: epidemiologische Wochenstatistik
33. Woche 0
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 57
Gefährdungsgebiet
Woche 33 - 35
Woche 36 - 38
Woche 39 - 41
Ausbruchsbetriebe:
Blauzungenkrankheit: epidemiologische Wochenstatistik
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 58
Gefährdungsgebiet
Woche 33 - 35
Woche 36 - 38
Woche 39 - 41
Ausbruchsbetriebe:
Woche 42 - 44
Blauzungenkrankheit: epidemiologische Wochenstatistik
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 59
Blauzungenkrankheit: epidemiologische Wochenstatistik
Gefährdungsgebiet
Woche 33 - 35
Woche 36 - 38
Woche 39 - 41
Ausbruchsbetriebe:
Woche 42 - 44
Woche 45 - 47
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 60
Serolog. und virolog. Monitoring (Sentineltiere)
�Ab 1.12.06 bis 28.2.07 in den Sperrzonen Ermittlung von serologisch
negativen Tieren = Sentineltiere (vorzugsweise Rinder)
�März bis Oktober 2007 (=Vektorsaison) monatlich serolog. Unters. der
Sentineltiere, aufgeteilt in (NRW 15) geographische Einheiten mit je 2.025
KM2 mit je 150 Tieren (entspricht Prävalenz von 2% bei Konfidenz von
95%)
�Basis-Test ist ELISA / Ak-positive Tiere dann mit PCR, zur Feststellung
des Serotyps
� insges.100 geograph. Einheiten (GE)*150 Tiere*8 Monate= 120.000
Untersuchungen
BT-Monitoring der BRD in Sperrzonen (20- u. 150- km-Zone)
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 61
Entomologisches Monitoring
�Bestimmung der geographischen Verbreitung, Anzahl,
Populationsdynamik und Überwinterungseigenschaften der
Culicoides-Spezies in den Gebieten
�„Vektor-Catching“ mittels spezieller Fallen. Aufstellen vom
Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang, mindestens 1 Nacht pro
Woche über das Jahr (erwartet werden ca. 250 Culicoides-spp. pro
Nacht u. Falle)
�In jeder der 100 geographischen Einheiten 1 permanente Falle
BT - Monitoring der BRD in Sperrzonen (20- u. 150-km-Zone)
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 62
Wildtiermonitoring
(insgesamt 2.000 Wildwiederkäuer)
�Stichprobengröße für Rot- und Rehwild je 600 Proben
�Stichprobengröße für Sika- und Muffelwild max. 390 Proben
�EDTA-Proben (serolg. und virolog. Untersuchung)
BT-Monitoring der BRD in Sperrzonen (20- u. 150-km-Zone)
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 63
Konsequenzen
�Von November bis März (150 Tage) kann davon ausgegangen werden, dass der Vektor nicht aktiv ist. Der genaue Beginn der Vektor-freien Zeit ist zu ermitteln.
�Zeitspanne 1. Dezember bis 8. März = 100 Tage: derzeitiger OIE - Standard für eine mögliche Dauer der Virämie
Dr. W. Adams, LWK NRW, TGD 64
Perspektiven
�Weitere Erkrankungen solange die durchschnittliche
Tageshöchsttemperatur im Monat über 12,5°C liegt
�Weitere Restriktionen bis zum Erlöschen der Seuche
�Aufhebung der Maßnahmen nur mit EU-Entscheidung