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ren die Winkel der austretendenLichtstrahlen deshalb in einem mehroder weniger großen Bereich. Nur inmanchen Fällen, wenn sich zumBeispiel auf großflächigen Blätternkleine, weitgehend gleich großeTropfen bilden, kann man abschnitts-weise so etwas wie einen Regenbo-gen erkennen.

Die aus dem Tropfen austreten-den spektral zerlegten Lichtstrahlenliegen jedoch meist noch so dichtbeieinander, dass sie bei scharferAbbildung im Auge oder auf derFilmebene des Fotoapparats noch alsweißer Fleck erscheinen. Erst wennman durch Defokussierung denbereits aus einzelnen Farben beste-henden Fleck zu einem Scheibchenaufweitet, werden die Farben erkenn-bar (Abbildung 2).

Das ist ganz ähnlich wie beieinem weißen Computerbildschirm.Er erscheint weiß, weil die drei RGB-Farbpixel so dicht beieinanderliegen, dass sie vom Auge nichtgetrennt wahrgenommen werdenkönnen. Sobald man den Schirm mit

einer Lupe aus der Nähe betrachtet,sieht man die einzelnen RGB-Farbenfein säuberlich aneinandergereihtund kann sich kaum vorstellen, dassman einen „weißen“ Schirm vorAugen hat. Wenn man statt einerLupe kleine Wassertropfen auf denBildschirm spritzt, kann man einähnliches Farbglitzern hervorbringenwie bei den unscharf abgebildetenTautropfen (Abbildung 3).

Der Unterschied zwischen demkünstlichen und dem natürlichenFarbspiel besteht darin, dass inersterem die Tropfen lediglich alsLupe fungieren und die Pixel sovergrößern, dass es zu keiner Farbmi-schung mehr kommt.

Die winzigen Farbpunkte werdenmeist übersehen und sie mögenmarginal erscheinen. Doch „Lassenwir uns das Recht nicht nehmen, dieFarbe in allen ihren Vorkommnissenund Bedeutungen zu bewundern, zulieben und wo möglich zu erfor-schen“, wie schon Goethe meint.

Hans-J. Schlichting, Uni Münster

Weil sich die Tropfen nicht nur inder Größe, sondern auch in der Formunterscheiden, weichen die Lichtwe-ge durch die Tropfen mehr oderweniger stark vom idealen Weg ineinem kugelförmigen Tropfen ab.Anders als beim Regenbogen variie-

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160 | Phys. Unserer Zeit | 3/2009 (40) www.phiuz.de © 2009 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim

Abb. 3 Wassertropfen auf einemweißen Bildschirm, die in den RGB-Farben aufblitzen.

F E R M I S CO R N E R |Der Körper als Wärmemaschine Die Serie Fermis Corner bringt physikalische Aufgaben aus dem Alltag,die sich durch einfaches Abschätzen lösen lassen. Bislang folgte dieLösung einer jeweiligen Aufgabe erst im darauf folgenden Heft. Zukünftig werden wir dies ändern. Die Serie wird in lockerer Folgeerscheinen und die Lösung im Anschluss an die Frage präsentiert. Hier die Lösung aus dem letzten Heft.

Das Volumen pro Atemzug beträgt0,5 l. Mit einem Molvolumen von22,4 l folgt daraus ein Umsatz von2,2 ⋅ 10–2 Mol Luft pro Atemzug. DerSauerstoffverbrauch liegt bei circa5 % der Atemluft, so dass der Sauer-stoffumsatz 1,1 ⋅ 10–3 Mol Sauerstoffpro Atemzug beträgt.

Die Energiefreisetzung proAtemzug ergibt sich dann aus:,

und die Energiefreisetzung pro Tagzu:

0,26 kJ/Atemzug ⋅ (15 Atemzüge/min ⋅ 60 ⋅ 24 min/Tag) ≈ 6 MJ/Tag.

Der Grundumsatz von circa 7 MJ(Mann: 7,1 MJ, Frau: 6,3 MJ) stimmtmit der geschätzten Energieproduk-tion überein.

Die Leistung ergibt sich aus:

Sie wird als „menschliche“ Wärmefrei, das heißt ein Saal mit hundertLeuten wird durch diese mit rund 7 kW(!) beheizt.

Andreas Müller, Uni Landau

66 108 6 10

706

4MJW

SW/

·, ·

.Tag = ≈

1 1 1016

1400 0 2632

, · · · , ,– Mol O kJ / Mol kJ≈

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