e Informationen im handlichen FormatMit einem umfangreichen Angebot an Informationsbroschüren sowie Plakaten und Faltblättern unterstützt das Ministerium die Öffentlichkeitsarbeit für den Ökolandbau. Die Materialien stehen allen Interessierten kostenlos zur Verfügung.
■ Broschüren und Faltblätter
Das neue Faltblatt „Ökologischer Landbau in NRW“ informiert Verbraucherinnen und Verbrau-cher kurz und knapp über die Hintergründe des Ökolandbaus, das Angebot an Ökolebensmitteln und die gesetzlichen Regeln zum Schutz von Verbraucherinnen und Verbrauchern.
„Im Einklang mit der Natur“ stehen die Ökohöfe, die in der gleichnamigen Broschüre als Beispiele vorgestellt werden. Zehn Reportagen schildern praxisnah die Familienbetriebe in den verschiedenen Regionen des Landes.
Landwirte, die sich durch Besuche und Gespräche auf Ökobetrieben informiert haben und die Chancen des Ökolandbaus für sich nutzen wollen, benötigen detail-lierte Informationen. „Auf ökologischen Landbau umstellen“ heißt eine Broschüre, die kurz und knapp die Grundprinzi-pien des ökologischen Landbaus erläutert. Sie stellt verschiedene Betriebstypen vor, die erfolgreich umge-stellt wurden und listet in einem Service-teil Adressen, Buchtipps und Links rund um das Thema Umstellung auf.
Mit den wichtigsten Regelungen und Bestim-mungen der „EG-Ver-ordnung Ökologischer Landbau“ beschäftigt sich die gleichnamige Broschüre. Autoren aus Beratung, Kontrolle und Wirtschaft sowie ein Ju-rist erläutern möglichst praxisnah die ge-setzlichen Grundlagen. Erläuterungen und Beispiele verdeutlichen die Anwendungen wichtiger Regelungen in der landwirt-schaftlichen Praxis.
Mit Fragen der Kennzeich-nung, Kontrolle und Erzeugung von Bio-Produkten beschäftigt sich die Broschüre „Echt Bio - stimmt das auch“. Sie richtet sich an Verbraucherinnen und Verbraucher und informiert leicht ver-ständlich über die gesetzlichen Grundla-gen für den ökologischen Landbau.
Wie „Ökolebensmittel in Kindergärten und Schulen“ Einzug halten können, be-schreibt eine Broschü-re anhand von Beispie-len. Sie richtet sich an engagierte Eltern und Verantwortliche in der Gemeinschaftsverpflegung.
Dass auch „Krankenhäuser auf Öko-kurs“ gebracht werden können, belegt eine weitere Broschüre, die sich an Küchen- und Verwal-tungsleitungen richtet. Hierbei werden vier Projekte dokumentiert, in denen Ökopro-dukte zu einem wichtigen und dauerhaften Bestandteil der Patienten - und Mitarbei-terverpflegung gemacht wurden.
„Tipps und Anregungen“ zur Gestal-tung von Aktionstagen Ökolandbau NRW gibt die neue Broschüre. Sieben typische Veran-staltungen der jährlich stattfindenden Informa-tionskampagne werden exemplarisch dargestellt. 100 Beispiele für Veranstaltungen und ein Kapitel zur Pressearbeit runden die Bro-schüre ab.
■ Plakate
Zur Unterstützung der Kommunikation mit verschiedenen Zielgruppen stellt das Ministerium zudem eine Plakatserie mit acht Motiven zur Verfügung. Dargestellt werden mit einprägsamen Motiven die Besonderheiten der ökologischen Erzeu-gung und Verarbeitung von Brot, Kartof-feln, Möhren und Äpfeln sowie von Milch, Schinken, Eiern und Honig. Die Plakatserie will vor allem Di-rektvermarktungs- und Naturkostläden bei der Ansprache von Verbraucherinnen und Verbrauchern unterstützen.
■ Bestellen
Die Materialien und Broschüren können bestellt werden bei:Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen,40190 DüsseldorfServicecenter des Ministeriums:Tel.: 0211 / 4566-666Fax.: 0211 / 4566-388E-Mail: [email protected]: www.munlv.nrw.de
Umfassende Informationen finden Sie auch im Fachinformationssystem Öko-landbau auf der Internet-Homepage www.oekolandbau.nrw.de
Eine Adressdatenbank mit direktvermark-tenden Bio-Betrieben, Naturkostgeschäf-ten, Hofläden, weiteren Informationen zum Öko-Landbau und zu den Aktionsta-gen in NRW finden Sie auf der Internet-Homepage www.oekolandbau-nrw.de
Vorwort ......................................................................................................................6
E 1. EinleitungZukunftschancen nutzen ............................................................................................8
E 2. ErzeugungÖkoproduktion auf Konsolidierungskurs ....................................................................14
MARKTSITUATION IN DEN SEGMENTEN■ GetreideGetreidepreise sind weiter unter Druck ......................................................................17Fallbeispiel: „Hofladen mit Mehrwert“
Idyllisches Hof-Café lädt zum Verweilen ein ..........................................................18
■ Milch/RindÜberschüsse prägen den Milch-Markt ........................................................................20 Fallbeispiel: „Stark in der regionalen Milchversorgung“
Hofmolkerei mit breiter Vermarktungsbasis ............................................................21
■ SchweineLeichter Auftrieb nach steilem Sinkflug .......................................................................23Fallbeispiel: „Gemeinsam stark“
Mit Kooperationen Synergieeffekte nutzen ............................................................ 24
■ Gemüse/KartoffelnGute Chancen für weiteren Marktausbau ...................................................................26Fallbeispiel: „Produktvielfalt ist Trumpf“
Breites Gemüsesortiment als Erfolgsgarant ...........................................................27
■ Geflügel/EierÖko-Eier legen weiter zu ........................................................................................29Fallbeispiel: „Qualitativ wachsen“
Flexibel auf Kundenwünsche reagieren ................................................................ 30
■ ObstImportware drückt die Obstpreise .............................................................................32Fallbeispiel: „Forschen für die Praxis“
Neue Züchtungen geben innovative Impulse ......................................................... 33
e Inhaltsverzeichnis
E 3. VerarbeitungMarktorientierte Verarbeitung ..................................................................................35
MARKTSITUATION IN DEN SEGMENTEN■ Brot- und BackwarenÖko-Brot vom Bäcker ..............................................................................................37Fallbeispiel: „Auf anhaltendem Wachstumskurs“
Neue Kunden mit hochwertigen Produktqualitäten gewinnen ..................................39
■ MilchprodukteProfilierung mit authentischen Produkten ...................................................................41Fallbeispiel: „Wachstum mit Spezialitäten“
Mit neuen Rezepturen vom Wettbewerb abheben ................................................. 43
■ Fleisch- und Wurstwaren Chancen für Öko-Metzger .......................................................................................45Fallbeispiel: „Drei Säulen sichern den Erfolg“
Fachgeschäfte, Großhandel und GV-Bereich garantieren den Absatz ...................... 46
■ Außer-Haus-VerpflegungDer Zielgruppe gerecht werden ................................................................................48Fallbeispiel: „Bio-Menüs per Telefon“
Fullservice überzeugt die Großverbraucher ..........................................................52
E 4. HandelBiomarkt zieht wieder an .........................................................................................54
MARKTSITUATION IN DEN VERTRIEBSKANÄLEN■ NaturkostfachhandelWachstum gegen den Trend ................................................................................... 57Fallbeispiel: „Zukunftsfähige Ladenkonzepte“
Verbraucher honorieren Produkt- und Servicequalität ............................................. 59
■ NaturkostgroßhandelKonzentrationsprozess läuft an .................................................................................61Fallbeispiel: „ Im Dienste des Fachhandels“
Komplettangebot und Langzeitstrategie für Bioläden .............................................. 62
■ LebensmitteleinzelhandelUnerschlossenes Potenzial .......................................................................................64Fallbeispiel „Schritt für Schritt zur Bio-Kompetenz“
Kontinuierlicher Ausbau des Biosortimentes im LEH ...............................................66
■ Lieferdienste Fallbeispiel „Flexible Kisten für Individualisten“
Dem Kundenwunsch gerecht werden ................................................................... 68
■ ErzeugergemeinschaftenDie Marktkräfte bündeln ..........................................................................................70Fallbeispiel „Viele Wege führen zum Kunden“
Neue Vertriebskanäle professionell erschließen ....................................................72
E 5. Förderung Öko-Vermarktungs-Förderung in NRW .......................................................................74
Interview „Professionelle Vermarktung sichert langfristige Erfolge“ ................................76
E 6. EG-Öko-Verordnung Kontrolle nach EG-Öko-Verordnung ..........................................................................78Kennzeichnung .....................................................................................................81
E 7. Öffentlichkeitsarbeit Neue Impulse für den Öko-Markt ..............................................................................84
■ Aktionstage ÖkolandbauGenießen, feiern und informieren ............................................................................85
■ Internetauftritt Im Netz recherchieren .............................................................................................87
E 8. Literatur, Internet ■ Literatur ...........................................................................................................88
■ Internet-Adressen .............................................................................................. 89
E 9. Zusatzinformationen■ Zukunftskonferenz ............................................................................................. 90
■ Strukturdaten ....................................................................................................95
■ Förderrichtlinien .................................................................................................98
E 10. Durchschnittspreise 2003 .................................................................................104
E 11. Adressen■ Verbände und Institutionen ...............................................................................115
■ Adressen der in NRW nach EG-Öko-Verordnung kontrollierten Unternehmen Erzeuger ........................................................................................................ 119Hofverarbeiter ................................................................................................ 124Verarbeiter ..................................................................................................... 125Importeure .....................................................................................................127
Vorwort
8
e VorwortDie Ausweitung des Marktes für Ökolebensmittel ist der Schlüssel für die gesamte Weiterentwicklung des Ökolandbaus. Je mehr Ver-braucherinnen und Verbraucher in Nordrhein-Westfalen regelmä-ßig zu Bio-Produkten greifen, desto mehr Bäuerinnen und Bauern können ihre Betriebe auf ökologischen Landbau umstellen.
Mein Ziel ist es, den ökologischen Landbau in Nordrhein-Westfa-len deutlich auszuweiten. Dafür sprechen die vielfältigen Vorteile dieser Bewirtschaftungsform: Zum Beispiel seine besondere Um-weltfreundlichkeit und Tiergerechtheit, seine Ressourcenschonung und Arbeitsplatzerhaltung sowie seine besonders verbraucherna-hen Absatzwege.
Die Ausweitung des ökologischen Landbaus sollte Schritt für Schritt erfolgen. Eine nachhaltige Ausdehnung erreichen wir nur dann, wenn die Nachfrage möglichst im gleichen Maße wie das Ange-bot wächst.
Wie aber können wir die Nachfrage konsequent und dauerhaft erhöhen?
Ich glaube, wir müssen in zwei Bereichen ansetzen: Wir müssen zum einen Verbraucherinnen und Verbraucher gewinnen und zwar durch hohe Qualität, Geschmack und Genuss, durch überzeugen-den Service, durch Transparenz und Glaubwürdigkeit.
Zum anderen müssen wir die Strukturen im Biomarkt weiter aus-bauen und verbessern. Erzeugung, Verarbeitung und Handel soll-ten noch professioneller werden. In den erzeugenden Betrieben sollte zum Beispiel noch mehr Augenmerk auf die Qualität der Produkte gelegt werden. Weitere Verarbeitungsunternehmen müs-sen gewonnen werden. Nicht zuletzt: Der Naturkosthandel wird weiterhin an seinem Image arbeiten, der Lebensmittelhandel seine Sortimente erweitern und besser präsentieren.
Wie kann die Politik bei diesem Gesamtprozess unterstützend wir-ken? Vor allem durch intensive Öffentlichkeitsarbeit. Seit sechs Jahren haben wir z. B. gemeinsam mit vielen anderen Akteuren „Aktions-tage Ökolandbau“ durchgeführt, eine Informationskampagne für Verbraucherinnen und Verbraucher in ganz Nordrhein-Westfalen. Die Aktionstage mit ihren bunten Hoffesten und diversen Verkos-tungsaktionen waren so attraktiv, dass wir in den sechs Jahren über eine Million Besucherinnen und Besucher zählen konnten. Diese überwältigende Resonanz zeigt mir das Interesse der Bevöl-kerung an dem Thema. Und gleichzeitig zeigt mir diese Resonanz, welche Potenziale im Biomarkt noch stecken.
Vorwort
9
Flankierend unterstützen kann die Politik außerdem bei Ausbau und Verbesserung der Marktstrukturen. Hier setzen verschiedene Fördermaßnahmen, Beratung und Forschung an.
Im Januar 2004 hatte ich 80 Expertinnen und Experten aus allen Bereichen der Biobranche zu einer zweitägigen „Zukunftskonfe-renz Biomarkt NRW“ eingeladen. Ziel der Konferenz sollte es sein, neue Impulse zur Ausweitung und Stärkung des Marktes für Ökolebensmittel in NRW zu geben.
Mit dieser Broschüre möchte ich Sie über wichtige Ergebnisse die-ser aufschlussreichen Zukunftskonferenz informieren. Schauen Sie sich doch einmal die Filmdokumentation auf der DVD an!
Die Broschüre geht aber weit über eine reine Konferenzdokumenta-tion hinaus. Sie macht den Versuch, einen ersten Gesamtüberblick über den überaus vielschichtigen „Biomarkt NRW“ zu geben. Da der Markt in erster Linie von den Aktivitäten all seiner Beteiligten lebt, enthält die Broschüre eine Vielzahl von Fallbeispielen. Außer-dem haben wir für Sie aktuelle Fachinformationen zur Marktent-wicklung mit vielen hilfreichen Statistiken zusammengetragen.
Ich wünsche mir, dass Sie interessante Anregungen aus dieser Bro-schüre gewinnen. Gemeinsames Ziel bleibt es, den Biomarkt in Nordrhein-Westfalen weiter zu entwickeln und auszubauen. Dies ist wiederum Voraussetzung für eine Ausweitung des ökologischen Landbaus mit seinen besonderen Leistungen für die Gesellschaft und Umwelt.
Bärbel HöhnMinisterin für Umwelt und Naturschutz,Landwirtschaft und Verbraucherschutzdes Landes Nordrhein-Westfalen
Einleitung
10
e 1. EinleitungZukunftschancen nutzen
„Ökomarkt wieder auf dem Wachstumspfad“ betitelt die
ZMP einen Bericht zur aktuellen und zukünftigen Situation
auf dem bundesdeutschen Ökomarkt (Juni 2004). „Augen-
scheinlich setzt die Nachfrage wieder den langfristigen
Wachstumstrend fort, der auch schon vor der BSE-Krise
im Jahr 2000 existierte und auch weiterhin Bestand haben
dürfte.“
Die Boomzeiten der Biobranche mit Wachstumsraten von
bis zu 50 Prozent sind allerdings vorüber. Nach dem explosi-
onsartigen Zuwachs im Jahr 2001 sahen Pessimisten bereits
einen drastischen Einbruch des Marktes voraus. Doch die
damaligen Skeptiker haben sich getäuscht. Das Marktvolu-
men stabilisiert sich seitdem, obwohl die Biobranche unter
der Nitrofen-Diskussion gelitten hat. Der Ökomarkt kehrt
zu einem „organischen“ Wachstum zurück, das mittlerweile
in einigen Segmenten sogar wieder zweistellig ist.
Der konventionelle Lebensmittelhandel erweitert sein Bio-
sortiment sukzessive. Neue Vertriebskanäle wie Discounter
konnten weitere Kundengruppen für Bio erschließen. Das
Bio-Siegel wurde und wird gleichzeitig mit hohem Werbe-
aufwand bei den Endverbrauchern bekannt gemacht.
Einen weiteren Ausbau des Marktes erwarten die Experten
in den nächsten Jahren. Durch die Ausweitung der Ver-
triebskanäle ist das Biosortiment seinem Nischendasein
entwachsen. Mit dem Einstieg in den konventionellen
Handel steht im Biosegment allerdings nun auch der Preis
im Fokus. Die Erzeugerstufe kämpft in einigen Segmenten
mit einem erheblichen Preisverfall. Daneben drückt preis-
günstige europäische Importware auf den Markt.
Das Herauswachsen aus der Nische zwingt die Betriebe
daher zu einer umfassenden Professionalisierung. Die Bio-Produkte müssen gezielt gebündelt, vereinbarte Qualitäten kontinuierlich geliefert, neue Absatzwege effizient erschlossen und individuelle Marktstrategien entwickelt werden.
Wie dies gelingen kann, zeigen ausgewählte Beispielbe-
triebe in dieser Broschüre in den Marktstufen Erzeugung,
Verarbeitung und Handel. Jedes Unternehmen hat seinen
eigenen erfolgreichen Weg gefunden, um im Biomarkt zu
agieren.
■ Akteure im Biomarkt NRW Stand Januar 2004
Erzeugung1.296 landwirtschaftliche Betriebe mit ca. - 29.631 ha Grünland- 16.359 ha Ackerland- 1.024 ha Gemüsebau (incl. Zierpflanzen)- 566 ha Dauerkulturen (incl. Obstbau, Baumschul-
flächen)
(Hochrechnung nach Agrarstrukturerhebung 2003)
Verarbeitung591 Verarbeiter, davon - 169 Hofverarbeiter und - 462 verarbeitende Unternehmen, davon als wichti-
ge Gruppen- 138 Bäckereien, Konditoreien- 71 Fleischereien, Schlachtereien, fleischverarbei-
tende Unternehmen- 49 Aufbereiter von Kartoffeln, Gemüse und Obst- 45 Mühlen- 30 Brauereien und Saftereien- 10 Molkereien und Käsereien und viele andere (siehe Seite 36)
(Angaben der Kontrollstellen nach EG-Öko-Verordnung,Stand 31.12.2003)
Handel- ca. 550 Naturkostläden, davon
- ca. 30 Bio-Supermärkte- ca. 330 Direktvermarkter- 3 Naturkostgroßhändler- diverse Lebensmitteleinzel- und -großhändler - diverse Lieferdienste- 7 Erzeugerzusammenschlüsse
Einleitung
11
Zielgruppen
Die Broschüre richtet sich in erster Linie an Fachleute aus
den Marktstufen Erzeugung, Verarbeitung und Handel.
1. Einsteigern in das Biosegment will die vorliegende
Broschüre mit Marktüberblicken, Prognosen der Markt-
beteiligten und Fallbeispielen eine Entscheidungshilfe
geben:
- In welchen Bereichen lohnt sich eine Umstellung?
- Welche Produkte werden am Markt nachgefragt?
- Wie sieht die Wettbewerbssituation in den Segmenten
aus?
- Über welche Vertriebsschienen werden Bio-Produkte
verkauft?
2. Profis will die Broschüre einen Überblick verschaffen
und Anregungen geben.
Potenzial für Wachstum vorhanden
Das Potenzial für weiteres Wachstum ist in Nordrhein-
Westfalen durchaus vorhanden. Während im Süden Deutschlands 27 % der Bevölkerung 36 % der Umsätze im Biomarkt tätigen, sind in Nordrhein-Westfalen (22 % Bevölkerungsanteil) nur 23 % der Biomarkt-Umsätze zu verzeichnen.
Zahlreiche Studien haben das Verhalten der Konsumenten
im Biomarkt unter die Lupe genommen. Als interessante
Zielgruppe haben sich dabei die Gelegenheitskäufer he-
rauskristallisiert. „Im Gegensatz zu den Intensivkäufern,
deren Potenzial relativ ausgeschöpft ist, werden derzeit bei
den Gelegenheitskäufern die größten Wachstumschancen
vermutet“, fasst Maren Lüth, Institut für Agrarökonomie
der Universität Göttingen, die Forschungsergebnisse zum
Biomarkt zusammen.
Während Bio-Qualität für viele Intensiv-Verwender ein
wichtiges Kaufargument ist, stehen bei den sporadischen
Biokäufern andere Kaufmotive im Vordergrund. Wie die
Analyse der Göttinger Forscher zeigt, geht es den Gelegen-
heitskäufern weniger um Umweltschutz oder die Förderung
regionaler Strukturen. Dieser Käuferschicht sind vielmehr
persönliche Motive wie Geschmack, Gesundheit und Sicherheit wichtig. Auch Tierliebe ist für viele ein aus-
■ Wege zum Erfolg im Biomarkt
Erzeugung• Ansprechende Hofläden mit vielfältigem Angebot
aufbauen • Breite Vermarktungsbasis in der Region schaffen• Synergieeffekte durch Kooperationen nutzen• Direktbelieferung von Großverbrauchern entwickeln• Sortimente kontinuierlich ausbauen• Hohe Qualität und ausgefallene Spezialitäten an-
bieten• Innovative Impulse durch neue Züchtungen
geben• Nischen erkennen und besetzen • Transparenz in Erzeugung und Verarbeitung bieten• Vertrauen durch Öffentlichkeitsarbeit schaffen
Verarbeitung• Konsequent Neukunden akquirieren• Verschiedenste Absatzschienen ausbauen und
pflegen • Zuverlässige Marktpartner finden• Marktpartner kompetent beraten• Hochwertige Produktqualitäten bieten• Produkte professionell präsentieren• Authentische Spezialitäten entwickeln• Komplett-Service für Großküchen oder
Gastronomie anbieten• Zielgruppenorientiert Produkte bewerben
Handel• Aktives Marketing betreiben• Neue Vertriebskanäle erschließen• Absatzwege zielgruppenorientiert weiterentwickeln• Professionelle Warenlogistik aufbauen • Zukunftsfähige Ladenkonzepte entwickeln• Biosortimente kontinuierlich erweitern• Komplettangebot für Läden bieten • Mitarbeiter schulen und motivieren• Kunden optimalen Service bieten• Kunden durch interessante Produkte ansprechen• Kunden mit eindeutiger Kommunikation gewinnen
Einleitung
12
schlaggebendes Kaufmotiv. „Insgesamt sind sporadische
Biokäufer preissensibler als regelmäßige Kunden“, erläutert
Lüth. Ihre Mehrpreisbereitschaft für Bio liege zwischen 10
und 20 Prozent.
Bei risikobehafteten Produkten wie Eiern oder Fleisch
steht der Preis jedoch weniger im Mittelpunkt. Unter den
Gelegenheitskäufern hat Julia Engelken von der Uni Göt-
tingen bei jungen Frauen das größte Wachstumspotenzial
ausgemacht. „Insbesondere junge Eltern sollten gezielt angesprochen werden“, empfiehlt Engelken. Bislang sinkt
der Bio-Konsum nach den vorliegenden Studien wieder,
sobald die Kleinkinder keine separate Kost mehr erhalten.
Um die Eltern dauerhaft zu Biokäufern zu machen, sollten
daher entsprechende Maßnahmen zur Kundenbindung
forciert werden.
Zukunftskonferenz Biomarkt NRW - Öko-Strategien für die ZukunftKonzepte für Bio-Produkte im Zeitalter der Globalisie-rung diskutierten Ende Januar 2004 in Hamminkeln rund 80 Vertreter der Biobranche aus NRW auf einer zweitägigen Konferenz.
„Die allgemeine Kaufzurückhaltung der Verbraucher be-
kommt auch die Biobranche zu spüren. Das Wachstum des
Biomarktes hat sich verlangsamt, zum Teil ist das Erzeu-
gerpreisniveau sehr unbefriedigend. Gleichzeitig steigen
die Ansprüche der Verbraucherinnen und Verbraucher an
Qualität und Service kontinuierlich. Diese Marktsituation
führt dazu, dass zur Zeit nicht mehr so viele Betriebe in
Nordrhein-Westfalen auf ökologischen Landbau umstellen
wie in den Vorjahren,“ so das Stimmungsbild zu Beginn
der Zukunftskonferenz im Januar 2004.
Daher zu Beginn der Konferenz mehr Fragen als Antwor-
ten:
- Wie wird sich der Markt für Ökolebensmittel in den
nächsten Jahren entwickeln?
- Welche Veränderungen kommen auf die Landwirtinnen
und Landwirte zu?
- Welche Strategien helfen, den Öko-Markt weiter voran
zu bringen?
Bei der Darstellung der Marktsituation redeten die Teilneh-
mer Klartext. Es wurde aufgezeigt, dass z.B.
- Aldi und Plus für den Absatz von Bio-Produkten immer
wichtiger werden,
- Bio-Supermärkte und Bio-Discounter kleine Naturkost-
läden verdrängen,
- aber insgesamt der Verkauf über den Naturkosthandel
der wichtigste Absatzweg in NRW ist,
- die Erzeugung von Bio-Milch und Bio-Rindfleisch in
16
22
14
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0
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Bevölkerungs-anteil in %
Umsatzanteil anÖko-Nachfrage in %
Ost (mit Berlin)
Süd (BW, BY)
Mitte (RLP, HE, SL)
NRW
Nord (SH, HH,HB, NS)
■ Verteilung des Öko-Umsatzes nach Regionen
Quelle: ZMP-Analyse auf Basis des GfK-Öko-Sonderpanels 10/02 – 9/03
Einleitung
13
NRW seit 2001 nahezu verdoppelt wurde, ohne dass
die Märkte entsprechend wuchsen.
Klagen oder Appelle an eine bessere Welt helfen nicht im
Biomarkt – darin waren sich alle Teilnehmer einig. Die
Branche müsse sich dem Wandel stellen, eigene Einstel-
lungen überdenken und Allianzen bilden, wurden die Ziele
formuliert.
Erste Wege dort hin stellte Landwirtschaftsministerin
Bärbel Höhn auf der Biofach 2004 vor. Eine umfassen-
de Professionalisierung der Branche zeichnete sich als
wichtiger Lösungsansatz heraus. Ebenfalls entscheidend
für eine erfolgreiche Biovermarktung sind nach Ansicht
der Teilnehmer die zunehmende Differenzierung bei den
Produkten, Absatzwegen und Marktstrategien.
Auf der Zukunftskonferenz wurden in insgesamt neun
Arbeitsgruppen erste konkrete Ansätze entwickelt, um den
Biomarkt auszuweiten und zu stabilisieren.
Im Fleischbereich ermittelten die Teilnehmer ein Informa-
tionsdefizit auf der Verbraucherseite. Viele Kunden würden
gerne mehr Biofleisch kaufen, wissen aber nicht, wo sie
Produkte aus artgerechter Tierhaltung bekommen können.
Die Experten regten hier unter anderem die Erstellung
eines speziellen Einkaufsführers an. Als weiteres Problem
beim Fleischabsatz wurde die komplette Vermarktung des
Schlachtkörpers diskutiert. Eine verstärkte Kooperation un-
ter den Verarbeitern soll die vollständige Öko-Vermarktung
des gesamten Schlachtkörpers ermöglichen und dadurch
den Erzeugerpreis für Öko-Fleisch stabilisieren.
Der Ökomilchmarkt steht stark unter Druck. Die Zahl der
Erzeuger hat deutlich zugenommen, während der Abneh-
mermarkt spürbar langsamer wächst. Durch dieses Über-
angebot sind die Erzeugerpreise gesunken. Die Mitglieder
der Arbeitsgruppe organisieren nun intensive Gespräche
zwischen Landwirten, Molkereien und Handel, um neue
Vermarktungsmöglichkeiten zu finden. Parallel soll der
Absatz über spezielle Aktionen im Naturkosteinzelhandel
angekurbelt werden.
Ein wichtiger Baustein in der erfolgreichen Biovermarktung
ist die Kommunikation mit den Endverbrauchern. Untersu-
chungen zeigen immer wieder, dass die Kunden oft keine
genauen Kenntnisse über die Produktion von Lebensmitteln
und die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung haben.
Hier können die Bioläden von ihrem direkten Kontakt zum
Kunden profitieren, mit dem sie sich deutlich vom eher ano-
0
10.000
20.000
30.000
40.000
50.000
Jahr2001
ha
24.506
38.656
45.039
47.579
Jahr2002
Jahr2003
Jahr2004
■ Öko-Fläche wurde verdoppelt
0
10.000
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20.000
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Jahr2001
ha
12.200 11.800
16.359
29.631Ackerland
Dauergrün-land
Jahr2004
■ 4 von 5 ha Umstellungsflächen sind Dauergrünland
Der Zuwachs an ökologisch bewirtschafteter Fläche hatte in Nordrhein-Westfalen in den 90er Jahren recht stetig ein Aus-maß von ca. 10 % jährlich. Mit der politischen „Agrarwende“ zu Anfang 2001 ändert sich diese Situation schlagartig. Allein im Jahre 2001 wächst die Fläche um 58 %. Mit diesem Zuwachs steht Nordrhein-Westfalen im Bundesvergleich der Flächenstaaten an der Spitze. Bis Anfang 2004 hat sich dann der jährliche Zuwachs allerdings wieder auf ein Vor-Agrarwen-de-Niveau eingependelt.
Hatte der ökologische Landbau bei verhaltener Entwicklung bis ins Jahr 2000 eine eher ausgeglichene Aufteilung in Ackerland und Dauergrünland, so veränderte sich diese Situation binnen kurzer Zeit grundlegend (Gartenbau und sonstige Flächen machen 3,4 % der Gesamtfläche aus). Die Ackerfläche wuchs binnen drei Jahren um ca. 35 %, das Dauergrünland hingegen um ca. 150 %. Heute stellt das Ackerland noch gut ein Drittel der gesamten ökologisch bewirtschafteten Fläche, das Dauer-grünland aber etwa zwei Drittel. Im konventionellen Bereich ist das Verhältnis genau umgekehrt.
Einleitung
14
nymen Einkauf im Supermarkt abheben. Allerdings sollten die Fachhändler dabei beachten, dass die Kunden zwar beraten, nicht aber belehrt werden wollen. Die Diskus-
sion machte deutlich, dass die Überzeugungsarbeit im Bio-
handel manchmal etwas über das Ziel hinausschießt. Dabei
wurde der Aufschrei einer Verbraucherin „Ich will doch nur
einkaufen“ zum geflügelten Wort der Zukunftskonferenz.
Die Expertenrunde empfahl den Marktteilnehmern, sich
stärker auf die Wünsche der Verbraucher einzustellen. „Wir
müssen die Kunden so nehmen wie sie sind. Wir können
sie nicht so erziehen, wie wir sie gerne hätten.“
In diesem Zusammenhang wurde auf der Zukunftskonfe-
renz auch die Idee aufgebracht, Schülerinnen und Schüler
frühzeitig mit dem Thema gesunde Ernährung vertraut zu
machen. In Kombination mit landwirtschaftlichen Betrie-
ben, Verarbeitern und dem Handel sollen die Jugendlichen
praxisnah an diesen Bereich herangeführt werden.
Sowohl Erwachsene wie Jugendliche sollen in den Einkaufs-
stätten zukünftig über eine Bio-Event-Agentur angespro-
chen werden, deren Einrichtung auf der Zukunftskonferenz
von Groß- und Einzelhandel konkret geplant wurde. Sie
soll mit Hilfe gut ausgebildeter Promotoren in den Läden
eine Verbindung zwischen den Erzeugern und den Kunden
herstellen.
Ungeachtet aller Probleme der Branche waren sich die Teil-
nehmerinnen und Teilnehmer der Zukunftskonferenz einig:
„Bio“ steht in Deutschland für Werte und Ideale – wie eine Landwirtschaft im Einklang mit der Natur, artge-rechte Tierhaltung und -fütterung sowie eine Produktion nah am Kunden. „Dieses Image hat die Bio-Branche groß gemacht und wird auch in Zukunft dafür stehen. Es schafft Vertrauen, von dem die ökologische Land-wirtschaft gerade in Zeiten von Lebensmittelskandalen und Tierschutzdebatten profitiert“, so Landwirtschafts-
ministerin Höhn. Wenn von zehn neuen Ideen, die auf der
Zukunftskonferenz entwickelt wurden, nur drei umgesetzt
werden, könne man schon viel bewegen.
Beachten Sie die beigefügte DVD mit einer Film-
Reportage zur Zu-
kunftskonferenz!
mit
DVD zu
m Thema Biomarkt N
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Ministeriu
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und Verbraucherschutz des
Landes Nordrhein-W
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0
10.000
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60.000
50.000
Jahr2001
in Tonnen
28.500 tMilch
53.500 tMilch
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Milch
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Jahr2001
in Tonnen
2.039 tRindfleisch
4.512 tRindfleisch
Jahr2004
Rindfleisch
■ Wie die Fläche – so die Mengen ...
Die stark gewachsene Futterfläche zieht ein ebenso star-kes Wachstum bei Rindfleisch und Milch nach sich. Das Milchaufkommen wächst um ca. 90 %, die Rindfleischerzeu-gung noch stärker um ca. 120 %. Die Daten wurden indi-rekt über den Viehbesatz der Flächen, die durchschnittliche Zusammensetzung des Viehbesatzes und die zu erwartende Produktmenge pro Großvieheinheit ermittelt. Für Milch konn-te das Ergebnis durch eine direkte Befragung der Molkerei-en in der Größenordnung bestätigt werden.
Einleitung
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Stand: Deze
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■ Welche Trends kann man aktuell in der Biobranche ausmachen?
1. Die umfassende Professionalisierung der Branche,
2. die stark zunehmende Differenzierung bei den Produkten, bei den Absatzwegen, bei den Marktstrategien und nicht zuletzt
3. die Globalisierung des gesamten Biomarktes.
Trends im Einzelnen
• Die Preissituation ist gekennzeichnet durch sinkende Endverkaufspreise, durch kontinuierlich steigende Kosten auf allen Ebenen und durch ei-nen (in manchen Produktbereichen dramatischen) Erzeugerpreisverfall.
• Die Ansprüche der Marktpartner an die Qualität der Produkte steigt zwar ständig, gleichzeitig werden wegen der zunehmenden Globalisierung und der zukünftigen Ausweitung des Gentechnik-anbaus im konventionellen Landbau Qualitätsein-bußen befürchtet.
• Die Sortimentsbreite weitet sich ständig aus; Wellness-Produkte, Convenience-Produkte neh-men zu, und der „Vollwertgedanke“ tritt weiter in den Hintergrund.
• Auch die Ansprüche an den Service nehmen zu, Beispiele sind hier die Differenzierung der Absatz-
wege und der deutliche Trend zur Außer-Haus-Verpflegung.
• Die Zahl der Bioläden nimmt zu, die Größe der Läden nimmt zu, das Angebot von Ökolebensmit-teln weitet sich auf alle Einkaufsstätten bis hin zu den Discountern aus.
• Das Informationsbedürfnis der Verbraucherinnen und Verbraucher steigt (Stichworte Gentechnik, Skandale, Artgerechte Tierhaltung). Die Biobran-che sieht die Notwendigkeit, Verbraucherinnen und Verbraucher verstärkt über Öko-Lebensmittel, ihre Erzeugung und Verarbeitung aufzuklären. Nicht zuletzt wird bei Kindern (vor allem aus dem städtischen Umfeld) völlige Unkenntnis landwirt-schaftlicher Zusammenhänge festgestellt.
Zukunftskonferenz Biomarkt NRW, Januar 2004
Erzeugung
e 2. ErzeugungÖkoproduktion auf KonsolidierungskursIn der Boomphase im Jahr 2001 weitete sich die Bio-produktion explosionsartig aus. Das Überangebot führte in vielen Segmenten zu sinkenden Preisen. Nach einer Konsolidierungsphase kommt der Markt nun langsam wieder ins Gleichgewicht.
In den neunziger Jahren entwickelte sich der ökologische
Landbau in NRW mit kontinuierlichen Zuwachsraten von
rund zehn Prozent. Durch eine entsprechende Förderung
und positive Marktentwicklung beschleunigte sich dieser
Wachstumsprozess ab dem Jahr 2000 mit einer Steige-
rungsrate von 20 Prozent. Die BSE-Krise löste in 2001 eine
Neuorientierung der deutschen Agrarpolitik aus, die sich
entsprechend in den Umstellungszahlen widerspiegelte.
Im Boomjahr 2001 wuchs die ökologisch bewirtschaftete
Fläche explosionsartig um knapp 60 Prozent. Doch die Ni-
trofenkrise und die schwierige Markterschließung bremsten
das sprunghafte Wachstum in den Folgejahren wieder auf
das Ursprungsniveau ab.
Insgesamt hat sich die Ökofläche in NRW seit 2001 nahezu
verdoppelt. Die Zahl der Ökobetriebe steigerte sich im
gleichen Zeitraum von rund 700 auf knapp 1300. Im Jahr
2003 wurde die Anbaufläche um sechs Prozent auf 47.579
Hektar vergrößert. Damit werden nun 3,2 Prozent der
landwirtschaftlichen Nutzfläche in NRW nach EG-Öko-
Verordnung bewirtschaftet.
Der sprunghafte Zuwachs der ökologisch bewirtschafteten
Fläche führte zu Veränderungen im Marktgleichgewicht.
In Nordrhein-Westfalen veränderte sich das bis dahin
bestehende Gleichgewicht zwischen Acker- und Grün-
landflächen. So wurde der Flächenzuwachs von knapp 60
Prozent im Jahr 2001 zu 80 Prozent durch die Umstellung
von Dauergrünland bestimmt. Vier von fünf Hektar der
neuen Ökoflächen sind Dauergrünland, dadurch steigt der
Anteil von Dauergrünland an der gesamten Ökofläche auf
knapp 60 Prozent.
47.579
20.36718.061
16.55915.73414.014
45.039
38.656
24.506
200420032002200120001999199819971996
1.296
1.212
1.028
694
599544
437472 506
12 % 5 % 13 % 20 % 58 % 17 % 6 %
0
10.000
20.000
30.000
40.000
50.000
60.000
Fläche in ha
0
200
400
600
800
1000
1200
1400
Prozentuale Steigerung der Fläche gegenüber dem jeweiligen Vorjahr
9 %
Fläche Betriebe
� Entwicklung des ökologischen Landbaus in NRWFläche und Anzahl der Erzeugerbetriebe 1996-2004
Betriebe
16
Quelle: Meldungen der Kontrollstellen nach EG-Öko-Verordnung
Erzeugung
■ Ökologisch bewirtschaftete Ackerfläche in Nordrhein-Westfalen (2004, Schätzungen1)
Kulturart Fläche[ha]
Anteil an der Ackerfläche
[%]
Getreide insges., davon 8.344 51,00
Weizen 3.655 22,34
Triticale 1.155 7,06
Roggen 919 5,62
Hafer 860 5,26
Sommergerste 646 3,95
Dinkel/Sonstige 478 2,92
Wintergerste 341 2,08
Körnermais 290 1,77
Hülsenfrüchte 1.827 11,17
Hackfrüchte insges., davon
1.023 6,25
Kartoffeln 693 4,24
Zuckerrüben 215 1,31
Sonstige 115 0,70
Ölfrüchte 156 0,95
Futterpflanzen insges., davon
3.145 19,23
Silomais 604 3,69
Leguminosen/Sonstige 2.541 15,53
Brache 1.874 11,46
Ackerflächen insges. 16.359 100,00
■ Ökologisch bewirtschaftete Fläche in Nordrhein-Westfalen (2004, Schätzungen1)
Nutzungsart Ökologisch bewirtschaf-tete Fläche
[ha]
Anteil an der ökologisch
bewirtschaf-teten Fläche
[%]
Dauergrünland 29.631 62,3
Ackerfläche 16.359 34,3
Gemüsebau- und Zierpflanzenfläche
1.024 2,2
Dauerkulturen 566 1,2
Ökologisch bewirt-schaftete Fläche insgesamt
47.579 100
■ Erzeugungsmengen und Umsätze im ökologischen Landbau in Nordrhein-Westfalen (2004, Schätzungen1)
Produkt Erzeugungs-mengen (t, Stk)
Umsätze ca. [€] Anteil am Umsatz %
Pflanzenbau insges., davon 17.509.540,00 33,27
Druschfrüchte insges., davon 8.276.580,00 15,73
Getreide 29.799,00 6.853.954,00 13,02
Druschleguminosen 3.775,00 906.192,00 1,72
Körnermais 1.738,00 434.534,00 0,83
Ölfrüchte 234,00 81.900,00 0,16
Hackfrüchte insges., davon 9.232.960,00 17,54
Feldgemüse 4.096.000,00 7,78
Kartoffeln 14.553,00 4.656.960,00 8,85
Zuckerrüben 8.600,00 480.000,00 0,91
Tierhaltung insges., davon 35.123.665,00 66,73
Milch 53.534,00 19.272.240,00 36,62
Rindfleisch 4.512,00 11.281.000,00 21,43
Schweinefleisch 1.299,75 2.989.425,00 5,68
Eier 9.300.000,00 1.581.000,00 3,00
Gesamt 52.633.205,00 100,00
1) Studie Biomarkt NRW, Alvermann; Hochrechnung aufgrund Flächenausdehnung; Stand 2004
■ Ökologische Tierhaltung in Nordrhein-Westfalen (2004, Schätzungen2)
Tierarten Anzahl der
Betriebe
Anzahl der
Tiere
GV1 GV2 Anteil an GV
[%]
Pferde 288 1.472 1.404 1.753 4,5
Rinder insges., davon
651 34.958 25.984 32.445 83,8
Milchkühe 178 7.915 7.915 9.883 25,5
Schweine insges., davon
157 11.792 1.388 1.733 4,5
Zuchtsauen 62 1.147 344 430 1,1
Mastschweine 119 5.067 811 1.013 2,6
Geflügel insges., davon
282 195.530 782 977 2,5
Legehennen 240 74.427 298 372 1,0
Schlacht-/Mast-hähnchen, -hühner
80 15.867 2 3 0,0
Gänse, Enten etc. 88 6.185 1 1 0,0
Schafe 131 17.751 1.433 1.789 4,6
GV insgesamt 38.697 100,0
1= Agrarstrukturerhebung 20032= Schätzung aufgrund der Flächenausdehnung Stand 2004
1 = Schätzung aufgrund Hochrechnung der Agrar- strukturerhebung 2003
17
Erzeugung
Dieser außergewöhnliche Zuwachs konzentriert sich damit
auf die Produkte Milch und Rindfleisch und verändert
binnen eines Jahres die Nutzungsstruktur des ökologischen
Landbaus in NRW. Die produzierte Menge an Öko-Rind-
fleisch wächst um 120 Prozent. Die Milchmenge wird um
90 Prozent gesteigert, während die Biogetreide-Produktion
lediglich um 40 Prozent zulegt.
Mit 18 Millionen Konsumenten stellt das Bundesland ei-
nen bedeutenden Absatzkanal für Nahrungsmittel dar. Von
der hohen Käuferdichte profitiert auch die Absatzschiene
Direktvermarktung. „Wo das in NRW nicht unerhebliche
Potenzial in der Direktvermarktung erschlossen wurde,
ziehen die Erzeuger über alle Produktbereiche hinweg ein
durchaus befriedigendes Fazit“, erklärt Ökoberater Gustav
Alvermann, Trenthorst.
■ Marktsituation aus dem Blickwinkel Erzeugung in NRW
(Stand Januar 2004)
Das Wichtigste in Kürze
• Die ökologisch bewirtschaftete Fläche hat sich in Nordrhein-Westfalen binnen drei Jahren verdoppelt ( von 24.506 ha am 1.1.2001 auf 47.579 ha zum 1.1.2004).
• Das absolute „Boom-Jahr“ war das durch die akute BSE-Problematik gekennzeichnete Jahr 2001 (plus 58 % an Fläche in einem Jahr).
• Dieser enorme Anstieg wurde zu 80 % durch das Flächensegment Dauergrünland in den entsprechend geprägten Naturräumen bestimmt (Eifel, Sauerland).
• In Relation zum Ausgangsbestand am 1.1.2001 wuchs die Dauergrünlandfläche um 160 %, der Ackerbau hingegen um 40 %.
• Adäquat zur Flächenentwicklung verhielt sich die Mengenentwicklung bei den Produkten:- Rindfleisch + 120 %, - Milch + 90 %, - Getreide + 40 %.
• Kartoffeln und Feldgemüse und aus dem Veredlungs-bereich Schweinefleisch und Eier wuchsen nicht flächen-, sondern marktabhängig. Kartoffeln und Feldgemüse vergleichsweise stetig; Schweinefleisch und Eier mit einem starken Plus in 2001 und einem mehr oder weniger schnell überwundenen Einbruch durch den Nitrofenskandal in 2002.
• Gemessen am Gesamtumsatz der erhobenen Pro-dukte auf Erzeugerebene ist die Milch mit geschätz-ten 19,3 Mio. € das Leitprodukt, gefolgt von
Rindfleisch mit 11,3 Mio. €. Die folgenden Ränge nehmen die Hackfrüchte (incl. Feldgemüse) mit geschätzten 9,2 Mio. €, die Druschfrüchte mit 8,3 Mio. € ein. Schweinefleisch erzielt einen ungefähren Gesamtumsatz von 3,0 Mio. €, Eier von 1,6 Mio. €.
• Im Bundesvergleich erzeugt Nordrhein-Westfalen in Relation zur ökologisch bewirtschafteten Fläche überproportional viel an Produktmenge bei Milch und Hackfrüchten und durchschnittlich viel bei Ge-treide, Rind- und Schweinefleisch und Eiern.
• Die Stimmung auf der Erzeugerebene ist beim Leit-produkt Milch sehr angespannt: „Menge verdoppelt, Bioaufschlag halbiert, höhere Futterkosten, sinken-der konventioneller Grundpreis = unbefriedigende Erlöse“. Der Markt für Kartoffeln kann sehr viel eher befriedigen. Dies zumindest in der Direktvermark-tung. LEH-Vermarktungslinien stehen oder fallen mit der Handels-Qualität.
• Der Vermarktungserfolg bei den sonstigen Produkten bewegt sich zwischen diesen beiden Polen. „Enge“ im Markt entsteht hier jeweils auf unterschiedliche Weise: Getreide: Innerdeutsche Konkurrenz durch wegbrechende Märkte in Europa; Gemüse: Süd-westeuropäische Importe; Rindfleisch: Eigene Erzeu-gung um 120 % gewachsen; Schweinefleisch: Keine Markterholung seit dem Nitrofen-Knick; Eier: LEH - Erzeugerpreise für das Gros der Betriebe in NRW unrealistisch.
Studie Biomarkt NRW, Alvermann, Zukunftskonferenz Biomarkt NRW Januar 2004; Aktualisierung aufgrund Flächenausdehnung
18
Erzeugung
Getreidepreise sind weiter unter Druck
In Deutschland werden im Jahresschnitt rund 500.000
Tonnen Öko-Getreide geerntet. Davon fließen 300.000
Tonnen in die Lebensmittelproduktion, das entspricht
einem Anteil von vier Prozent am gesamten Getreide, das
für Lebensmittel verwendet wird. Weizen und Roggen
machen den größten Teil der produzierten Mengen aus. Der
Anteil der Anbaufläche für Öko-Getreide an der gesamten
Getreidefläche in Deutschland liegt mit rund 150.000
Hektar im Jahr 2002 bei etwa zwei Prozent. Dinkel als
traditionelle Öko-Spezialfrucht nimmt eine Sonderstellung
ein. Im Jahresschnitt werden etwa 30.000 Tonnen erzeugt.
Damit wird die Hälfte der gesamten Dinkelproduktion in
Ökoqualität erzeugt.
Obwohl in Europa insgesamt weniger Getreide produziert
wurde, setzt sich der rückläufige Preistrend auf dem Markt
für Öko-Getreide nach ZMP-Erhebungen weiter fort. Die
Einkommenssituation der deutschen Erzeuger ist dadurch
stark geschwächt. Insbesondere „Neu-Umsteller“ können
Vermarktungsprobleme haben, da aufgrund des reichlichen
Auslandsangebotes Umstellungsware nur sehr schwer zu
vermarkten ist. Lediglich vollständig anerkannte A-Ware
einiger Anbauverbände verzeichnet eine zufriedenstellende
Nachfrage und Preisakzeptanz aufgrund des gestiegenen
Sicherheitsbedürfnisses der abnehmenden Hand.
Die Versorgung mit Öko-Getreide wird auch in den nächsten
Jahren voraussichtlich ausreichend sein. Mit den zu erwar-
tenden höheren Erträgen in den nächsten Jahren rechnet die
ZMP zukünftig mit einer Zunahme des Preisdrucks insbe-
sondere für verbandsunabhängig erzeugtes Getreide.
Nach Untersuchungen von Alvermann ist die Situation in
NRW entspannt, da zwei Drittel der erzeugten Menge an
Getreide und Körnerleguminosen als Tierfutter eingesetzt
wird. In Gemischtbetrieben oder Veredlungsbetrieben
wirken sich die sinkenden Futter-Getreidepreise sogar
Kosten senkend aus.
e Marktsituation in dem Segment: Getreide
Für spezialisierte Getreideanbauer ist diese Entwicklung
weniger erfreulich. Der Preis für Speisehafer ist nach
ZMP-Meldungen z. B. von 0,32 Euro je Kilogramm in
2001 (Verarbeiter-Einstandspreis, lose, frei Rampe) auf
0,22 Euro je Kilogramm in 2004 gesunken. Dies entspricht
einer Preissenkung von 30 Prozent in vier Jahren. Die
Preise für Speiseroggen sind im gleichen Zeitraum um 15
Prozent und für Speiseweizen um 13 Prozent gesunken.
Ursache hierfür ist nach Ansicht der Experten der Wegfall
überregionaler Märkte wie Frankreich oder Skandinavien.
Die Erzeuger dort gewährleisten inzwischen zunehmend
die Eigenversorgung des Marktes.
19
Erzeugung
Betriebsdaten
■ Blume Serkshof
Biobetrieb: seit 1988Flächen: 104 ha landwirtschaftliche Nutzfläche,
101 ha Ackerfläche, 3 ha GrünlandAnbau: Winterweizen, Winterroggen, Dinkel,
Zuckerrüben, Kartoffeln, Gemüse, Erbsen und Ackerbohnen
Tierhaltung: 15 Zuchtsauen, 200 Mastschweine pro Jahr, 2.500 Legehennen
Mitarbeiter: 1,5 AK, 1 Wirtschafterin, 1 Auszubildender, Aushilfskräfte nach Bedarf
Fallbeispiel Getreide: „Hofladen mit Mehrwert“
Idyllisches Hof-Café lädt zum Verweilen ein Der Hofladen von Gudrun und Hans-Dieter Blume bietet nicht nur ein breit gefächertes Biosortiment. Ein angeschlossenes Café sowie ein nach historischem Vorbild angelegter Bauerngarten laden überdies zum Verweilen ein und geben dabei zweifellos den einen oder anderen Kaufanreiz. Hans-Dieter Blume ist Biolandwirt der ersten Stunde.
1988 gründete er gemeinsam mit sechs Berufskollegen den
Naturlandverband Nordrhein-Westfalen und begann seinen
bis dahin konventionell bewirtschafteten Betrieb Schritt
für Schritt auf ökologischen Landbau umzustellen. Dabei
hatten er und seine Frau Gudrun von Anfang an das Ziel,
die hofeigenen Produkte auch selbst zu vermarkten. Und so
dauerte es keine zwei Jahre, bis die beiden ihren Hofladen
in Betrieb nehmen konnten. Der ist heute zweifellos das
Schmuckstück des Serkshofs. Liebevoll eingerichtet, bietet
er nicht nur ein umfangreiches Sortiment an Bio-Produkten.
Das angeschlossene, urgemütliche Hof-Café lädt auch zum
Verweilen oder zu einem Plausch bei Kaffee und Kuchen
ein. „Bei schönem Wetter haben unsere Kunden zudem die
Gelegenheit, auf unserer Außenterrasse Platz zu nehmen
oder den 2.500 Quadratmeter großen Bauerngarten zu
besichtigen“, so Hans-Dieter Blume. Den hat der Westfale
gemeinsam mit seiner Frau und der Schwiegermutter nach
historischem Vorbild angelegt. Auf etwa einem Viertel der
Fläche sind unter anderem zu Demonstrationszwecken
alte Färber- und Heilkräuter sowie Gewürzpflanzen zu
bewundern.
Wertschöpfung im eigenen Betrieb halten: Hof-Café und Hof-Laden bei Familie Blume
20
Erzeugung
Stark im BrotgeschäftDie Kundschaft – hierzu zählen vor allem zugezogene
Bürger aus der näheren Umgebung sowie Kurgäste aus Bad
Sassendorf – schätzt insbesondere die auf dem Serkshof
feilgebotenen Brot- und Backwaren. Blume hat vor Jahren
einen alten Backofen mit Holzbefeuerung reaktiviert und
später die im hinteren Teil des Hofladens gelegene Back-
stube an eine Bäckerin verpachtet. Die erzeugt quasi als
Subunternehmerin aus dem von Blume selbst aufbereiteten
und gemahlenen Bio-Getreide eine Reihe von Produkten.
Dabei reicht die Palette von Roggen-Weizen-Mischbrot und
Haferquellbrot über Stuten bis hin zu Brötchen und Hefege-
bäck. „Das Gros des anfallenden Bio-Getreides vermarkte
ich allerdings als Vollwertmehl über den Naturkosteinzel-
handel, den ich zweimal wöchentlich beliefere“, erläutert
der Westfale. Darüber hinaus kommt der Teil des Ertrages
mit minderer Qualität in der tierischen Veredlung zum
Einsatz. Hans-Dieter Blume betreibt überdies eine eigene
Saatgutvermehrung und versorgt mit seinen Erzeugnissen
andere Naturland-Betriebe.
Daneben bietet der Hofladen auch ein umfangreiches
Sortiment an Fleischwaren. Neben Frischfleisch greift
die Kundschaft auch gerne zu den Qualitäts-Wurstwaren,
die die Schwiegermutter des Landwirts selbst nach alten
westfälischen Rezepten herstellt. Etwa 200 Mastschweine
mästet der 53-Jährige im Jahr und vermarktet etwa 50
Prozent davon auf diese Weise über den Hofladen. „Die
andere Hälfte liefere ich an die Erzeugergemeinschaft
Biofleisch NRW e.V..“
Eiervermarktung bietet PotenzialeEin weiteres wichtiges Standbein ist die Eiererzeugung.
Und dieser Betriebszweig wird gerade ausgebaut. „Wir
haben unseren Tierbestand von 2.500 auf 5.000 Hennen
aufgestockt.“ Abgesetzt werden die Bio-Eier vornehmlich
über den Naturkostgroßhandel und -einzelhandel. Etwa 80
Prozent der erzeugten Eier vermarktet er über diese Schiene.
„Darüber hinaus geht ein geringer Anteil über die Theke
des Hofladens sowie an einige traditionelle Einzelhändler in
Bad Sassendorf.“ Seit geraumer Zeit unterhält der Landwirt
zudem einen mobilen Marktstand, mit dem er regelmäßig
Wochenmärkte anfährt. Bei diesem Geschäft gehören Bio-
Eier zum festen Sortiment. „Bis vor einem Jahr haben wir
auch den traditionellen Lebensmitteleinzelhandel, konkret
die Kette „Famila“, im größeren Stil mit Bio-Eiern versorgt.
Diese Handelsbeziehung ging allerdings in die Brüche.“
Hans-Dieter Blume sieht für die Zukunft aber durchaus
Perspektiven, in dieser Vertriebsschiene noch einmal Fuß
zu fassen. Was den Erzeuger nicht nur bezüglich dieses
Betriebszweiges verhalten optimistisch stimmt: Das Bio-
Geschäft zieht nach einer zwei Jahre andauernden Flaute
allmählich wieder an.
Bio-Eier sind sehr wichtig für den Erfolg in der Direktvermarktung
21
Erzeugung
Überschüsse prägen den Milch-MarktDie Situation für Bio-Milchproduzenten ist derzeit sehr
schwierig. Der Biomilchpreis orientiert sich traditionell
am konventionellen Basispreis. Sinkende Preise für kon-
ventionelle Milch und ein Überangebot an Bio-Milch
kennzeichnen das Marktsegment. Der Angebotsüberhang
betrug in 2003 bundesweit rund 70.000 Tonnen. Für das
Jahr 2004 erwartet die ZMP eine leichte Marktentspannung
durch neue Verarbeiter (Bio-Mozarella-Werk) und eine
steigende Nachfrage (Bio-Käse bei Aldi).
Durch die kurzfristige Mengensteigerung von knapp 100
Prozent in NRW ist die Marktsituation in diesem Segment
angespannt, da sich die Preisspirale in den letzten drei Jah-
ren konsequent nach unten bewegte. Für NRW ermittelte
Alvermann eine Milchpreissenkung um 15 Prozent.
Parallel dazu steigen die Futterkosten durch die spätestens
in 2005 verlangte komplette Umstellung auf Bio-Fütterung
(bei Bioland).
Gleichzeitig wurde in betriebswirtschaftlichen Untersu-
chungen errechnet, dass für die Erzeugung eines Liters
Öko-Milch mindestens 40 Cent benötigt werden, um
kostendeckend zu wirtschaften. „Die Milchviehbetriebe
haben wenig Anpassungspotenzial. Durch die Quotierung
sind die Mengen nach oben begrenzt und ein Ausweichen
auf andere Produkte ist ebenfalls nicht möglich“, beschreibt
Alvermann die prekäre Situation für die Erzeuger.
Auch der Markt für Öko-Rindfleisch gestaltet sich für die
Erzeuger sehr schwierig. Durch einen leichten Bestandsab-
bau erwartet die ZMP in den nächsten beiden Jahren eine
gewisse Preiserholung, diese werde jedoch durch das
europaweite Überangebot begrenzt. Die Aufpreise für
Bio-Rindfleisch weisen eine große Bandbreite auf. Eine
gute Nachfrage können Öko-Kühe vorweisen. Aufgrund
des geringen Preisaufschlages von 30 bis 40 Cent pro Ki-
logramm Schlachtgewicht werden sie stärker nachgefragt
als Ochsen und Färsen.
Mit dem Premium-Fleisch, das im Bio-Segment eine
wesentlich höhere Bedeutung hat als im konventionellen
Segment, wird ein Aufpreis zwischen 3,00 und 3,50 Euro
erzielt.
„Für die Zukunft wird viel davon abhängen, ob es den An-
bietern gelingt, den bislang noch geringen Distributionsgrad
für Biofleisch deutlich zu erhöhen“, erklärt ZMP-Ökoex-
perte Markus Rippin. Der Absatz über Fleischereien, LEH,
Bioläden, aber auch Großverbraucher könne noch deutlich
ausgebaut werden.
e Marktsituation in dem Segment: Milch/Rind
Verbesserte Milch- und Fleischvermarktung sind Schlüssel für die Weiterentwicklung des Ökolandbaus
22
Erzeugung
Fallbeispiel Milch/Rind: „Stark in der regionalen Milchversorgung“
Hofmolkerei mit breiter Vermarktungsbasis Mit dem Aufbau einer eigenen Hofmolkerei haben Ulrich Schumacher und Partner Johannes Berger die Biomilch-Vermarktung auf ein breiteres Fundament gestellt. Neben der Belieferung einer Molkerei versor-gen sie auch 260 Kindergärten in der Region sowie Alten- und Pflegeheime regelmäßig mit Milch.
Ulrich Schumacher und sein Partner Johannes Berger
hatten beste Voraussetzungen, als sie 1995 den landwirt-
schaftlichen Betrieb Gut Wilhelmsdorf von den Von-Bodel-
schwinghschen Anstalten pachteten und ihn nach Bioland-
Richtlinien umstellten. Die beiden Diplomagraringenieure
waren vorher unter anderem bei der Landwirtschaftskammer
Westfalen-Lippe als Berater aktiv. Schumacher arbeitete
Betriebsdaten
■ Gut Wilhelmsdorf
Biobetrieb: seit 1995Fläche: 305 ha landwirtschaftliche NutzflächeTierhaltung: 150 Milchkühe,130 JungrinderHofverar-beitung: Hofmolkerei, Verarbeitungsmenge 50.000
Liter pro Monat, eigener Hofladen Energie-erzeugung: Biogasanlage zur StromerzeugungMitarbeiter: 10
zudem zwei Jahre lang als angestellter Betriebsleiter auf
einem Bioland-Betrieb.
Die beiden Kompagnons gaben sich mit der Übernahme der
reinen Landwirtschaft allerdings nicht zufrieden. Bereits
drei Jahre später bauten sie eine eigene Hofmolkerei auf.
Eine richtige Strategie, wie die aktuelle Verarbeitungs-
menge belegt. Etwa 50.000 Liter Milch werden monatlich
in einer Durchlauf-Pasteurisierungs-Anlage verarbeitet
und in Ein- und Zwei-Liter-Mehrwegflaschen sowie in
Zehn-Liter-Kannen abgefüllt. „Außerdem stellen wir noch
Vollfett-Naturjogurt her“, berichtet Berger. „Dieses Produkt
ist kostengünstig in der Herstellung und bietet eine ausge-
sprochen gute Verwertung der Milch.“ Die Jogurtproduktion
bringt nicht den meisten Umsatz. Sie macht lediglich einen
Anteil von zehn Prozent aus. Das eigentliche Geschäft ist
vielmehr die Biomilcherzeugung und -vermarktung. „Hier
haben wir uns mittlerweile mehrere Standbeine aufgebaut“,
so der Landwirt.
Mehrere Standbeine in der Milchvermarktung: Hier Durchlaufpasteurisierung und Abfüllung in Mehrwegflaschen
23
Erzeugung
Vermarktung über vier KanäleWichtigster Abnehmer ist zweifellos die Molkerei Söbbeke.
Mehr als 50 Prozent der auf Gut Wilhelmsdorf erzeugten
Biomilch wird als Qualitätsrohmilch an das münsterländi-
sche Unternehmen geliefert. Der verbleibende Anteil wird
über drei verschiedene Kanäle abgesetzt: Einrichtungen der
Von-Bodelschwinghschen Anstalten, darunter Kranken-
häuser sowie Alten- und Behindertenheime, Kindergärten
in der Region und Privatkunden. „Insgesamt beliefern wir
mit eigenen Kühlfahrzeugen 260 Kindergärten zweimal
wöchentlich mit Frischmilch, davon nahezu alle Einrich-
tungen in Bielefeld und im Kreis Gütersloh, aber auch
einige in Lippstadt, Geseke und Erwitte“, erläutert Ulrich
Schumacher. Die Chancen für einen weiteren Ausbau dieser
Schiene sind nach Ansicht des Landwirts allerdings eher
gering. „Wir haben die Potenziale weitestgehend ausge-
schöpft und sehen in der Zukunft allenfalls in angrenzenden
Regionen Möglichkeiten neue Kunden zu gewinnen.“ Auch
den Großverbraucher-Bereich beurteilt der Westfale eher
kritisch. Dort werde mit harten Bandagen um die Preise
gekämpft und ein Niveau angestrebt, bei dem man als
handwerklicher Erzeuger kaum mithalten könne.
Die Bielefelder Verbraucher im VisierGanz anders schätzt Schumacher das Privatkundengeschäft
ein, das, den Söbbeke-Anteil herausgerechnet, aktuell le-
diglich 20 Prozent zum Gesamtumsatz des Unternehmens
beiträgt. „Wenn wir nur ein halbes Prozent der Bielefel-
der Verbraucher erreichen könnten, wäre dies schon ein
Riesenerfolg.“ Nach Einschätzung des Landwirts ist die
Konsumzurückhaltung derzeit zwar sehr ausgeprägt, es
besteht bei einem Teil der Bevölkerung in der Region aber
dennoch ein Interesse an Bio-Produkten bzw. an Erzeug-
nissen, deren Produktion ein hohes Maß an Transparenz
bietet. Schumacher und sein Partner haben sich deshalb
auch bereits Gedanken gemacht, mit welchen Marketing-
maßnahmen sie die anvisierte Zielgruppe am besten errei-
chen. Fürs Erste beschränken sich die beiden allerdings auf
ihr Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit. Insbesondere
Schulklassen und Kindergarten-Gruppen kommen nahezu
wöchentlich zu Besichtigungen auf den Betrieb. „Von der
jungen Zielgruppe erhoffen wir uns auch, dass sie ihren
Eltern von den Erlebnissen berichten und sie so für die
regionale Frischmilchversorgung sensibilisieren“, erklärt
Schumacher.
Von der Mund-zu-Mund-Propaganda hat bereits der vor
zwei Jahren eröffnete Hofladen profitiert. In diesem bietet
man ein etwa 1.200 Produkte umfassendes Vollsortiment
an. „Vor allem mit unserem breit gefächerten Käsesortiment
– wir haben etwa 60 verschiedene Sorten im Programm
– haben wir uns in der letzten Zeit einen guten Namen
gemacht.“ Der Hofladen ist allerdings noch im Aufbau und
wirft derzeit keine Gewinne ab. Berger und Schumacher sind
jedoch optimistisch, dass sie und ihr Team es, ähnlich wie
bei der Hofmolkerei, in absehbarer Zeit schaffen, mit diesem
Unternehmenszweig schwarze Zahlen zu schreiben. Über-
haupt schauen die Agraringenieure trotz der angespannten
gesamtwirtschaftlichen Lage mit Perspektive in die Zukunft.
„Wir haben unseren Betrieb in den vergangenen Jahren ra-
tionalisiert und entsprechende Kosteneinsparungspotenziale
ausgeschöpft“, so Schumacher. „Kurzum: Wir versuchen,
die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft richtig zu stel-
len. Es existieren allerdings zahlreiche Unwägbarkeiten
und ein enormer Preisdruck, so dass noch nicht klar ist,
ob unsere Bemühungen in Zukunft dauerhaft von Erfolg
gekrönt sein werden.“
Mit eigenen Kühlfahrzeugenwerden Privatkunden, aber auch 260 Kindergärten beliefert.
24
Erzeugung
e Marktsituation in dem Segment: Schweine
Leichter Auftrieb nach steilem SinkflugDer Markt für Bio-Schweinefleisch hat sich erst in der zwei-
ten Hälfte der neunziger Jahre entwickelt. Die BSE-Krise
sorgte im Jahr 2001 für starke Impulse auf der Erzeugerseite.
Das Marktsegment wuchs in einem Jahr um mehr als 50
Prozent, wobei in erster Linie Alt-Ställe in bestehenden
Bio-Betrieben umgebaut wurden. Dieser Höhenflug fand
im Folgejahr mit der Nitrofen-Debatte ein jähes Ende, das
zu einem erheblichen Vermarktungsstau führte.
Bis heute hat sich der Markt von dem Mengen- und
Preiseinbruch nicht vollständig erholt. Durch einen kon-
tinuierlichen Abbau der teilweise gerade geschaffenen
Stallkapazitäten bewegt sich der Markt langsam wieder
auf ein Gleichgewicht zu.
Die ZMP konnte im ersten Quartal 2004 eine leichte Preis-
erholung feststellen. Die Situation für die Verbandsbetriebe
hat sich dennoch nicht entspannt. Nach Erhebungen von
Alvermann bewegt sich das Preisniveau Anfang 2004 im
überregionalen Markt bei rund 2,20 Euro pro Kilogramm
Schlachtfleisch. Die entsprechenden Vermarktungslinien
werden vorzugsweise von EU-Biobetrieben mit einer
günstigeren Futterversorgung bedient. Da bei den Schwei-
ne-Produzenten der deutschen Anbauverbände durch
entsprechende Auflagen höhere Futterkosten anfallen,
reicht dieses Preisniveau nicht aus, um deren Kosten zu
decken. „Die Verbandsbetriebe konzentrieren sich daher
auf besondere Produktionslinien für den Fachhandel und
auf die Direktvermarktung ihrer Produkte“, so Ökoberater
Alvermann.
Nur Direkt- und Fachhandelsvermarktung ermöglichen angemessene Erzeugerpreise
25
Erzeugung
Fallbeispiel Schweine: „Gemeinsam stark“
Mit Kooperationen Synergieeffekte nutzenBernd Groß-Weege ist wahrlich kein Einzelkämpfer. Ge-meinsam mit einem benachbarten Kollegen vermarktet der Landwirt Fleisch von Schweinen und Rindern und nutzt dabei wertvolle Synergieeffekte.
Zunächst ging alles auf konventionellem Wege weiter, als
Bernd Groß-Weege 1990 den Betrieb seiner Eltern über-
nahm. Der Landwirt entschloss sich jedoch bereits wenige
Jahre später, neue Wege zu gehen, und machte sich daran,
Schritt für Schritt auf ökologischen Landbau umzustellen.
„Ich hatte zu diesem Zeitpunkt keine Erfahrung auf diesem
Gebiet. So musste ich mir zunächst in Seminaren einiges
aneignen“, erzählt Groß-Weege. Anfangs lief vor allem im
Ackerbau nicht alles reibungslos: Die Böden hungerten. Die
Unkrautbekämpfung im Mais machte Probleme.
Betriebsdaten
■ Betrieb Groß-Weege
Biobetrieb: seit 1999Flächen: 65 ha Landwirtschaftliche Nutzfläche,
45 ha Grünland, 20 ha AckerlandTierhaltung: 15 Milchkühe, 40 Mutterkühe mit Ausmast,
160 SchweinemastplätzeMitarbeiter: 1,5 AK, 1 Auszubildender
Rund lief es von Beginn an in der tierischen Veredlung.
Ein Bereich, in dem sich Groß-Weege mittlerweile drei
Standbeine aufgebaut hat. Mit 15 Milchkühen erzeugt
er Biomilch, die ausschließlich an die Molkerei Söbbeke
geliefert wird. Außerdem betreibt der Landwirt Mutterkuh-
haltung und vermarktet jährlich etwa 35 Tiere der Rasse
Limousin über verschiedene Fleischerfachgeschäfte im
Rheinland. Das dritte Standbein ist die Schweinemast. Rund
400 Tiere verlassen jährlich den Betrieb im niederrheini-
schen Hamminkeln. „Um eine möglichst kontinuierliche,
sprich wöchentliche Belieferung, sicherstellen zu können,
arbeite ich eng mit einem benachbarten Kollegen zusam-
men“, berichtet Groß-Weege. Der Partner ist im gleichen
Geschäft tätig. Er mästet Bio-Schweine in vergleichbarer
Größenordnung und erzeugt ebenfalls mit der Rasse Li-
mousin Rindfleisch aus Mutterkuhhaltung. Die Kooperation
bringt aber nicht nur beim Mengenfluss Vorteile. Auch
bei der Anlieferung der Tiere zum Schlachtunternehmen
Milchvieh- und Mutterkuhhaltung (Rasse Limousin) sowie Schweinemast sind die Standbeine des Betriebes
26
Erzeugung
arbeiten die beiden Hand in Hand. Zur Gewährleistung eines
möglichst schonenden Transports fahren die Landwirte die
Rinder und Schweine stets selbst in eigenen Fahrzeugen zum
Schlachtbetrieb, und das im Wechsel. Die Schlachthälften
werden schließlich an Metzgereien in Köln, Aachen und
Düsseldorf verkauft. Diese holen sich die Hälften meistens
selbst am Schlachthof ab, manchmal liefert Groß-Weege
die Ware auch direkt an.
Das Ohr stets nah am KundenZusammenarbeit ist auch bei der Kundenbetreuung und der
Durchführung von Werbemaßnahmen Trumpf. So unterhält
Groß-Weege gemeinsam mit drei weiteren Landwirten eine
eigene Website, auf der Interessierte nicht nur Informa-
tionen zu den Betrieben erhalten, sondern überdies eine
Menge über das landschaftlich reizvolle Naturschutzgebiet
„Dingdener Heide“ erfahren, in der die Betriebe liegen.
Außerdem hat man in der Vergangenheit Hoffeste für die
Kundschaft veranstaltet. Und weil Kundenbindung in einer
Zeit, in der der Markt zunehmend von Preisdruck geprägt
ist, ausgesprochen wichtig ist, haben Groß-Weege und sein
Kooperationspartner das Ohr stets nah an ihren Kunden,
den Fleischerfachgeschäften. „Mein Kollege versorgt die
Geschäfte regelmäßig mit Bio-Eiern und kommt dabei im-
mer wieder mit den Inhabern ins Gespräch. So erfahren wir
aus erster Hand, ob und wo ein Schuh drückt oder welche
Wünsche es zu erfüllen gilt.“
An der Zerlegung führt kein Weg vorbeiEin Punkt kommt dabei in letzter Zeit immer häufiger
zur Sprache: das Thema Grobzerlegung. „Unsere Han-
delspartner sind durchaus am Bezug von zerlegter Ware
interessiert, und dies auch deshalb, weil sie saisonal recht
unterschiedlichen Verbraucherwünschen gerecht werden
müssen. Im Sommer sind Kotelett-Stücke stark nachgefragt,
in den Wintermonaten ist es eher der Schinken“, erklärt
der Landwirt. Groß-Weege ist sich darüber im Klaren,
dass dieser Veredlungsschritt in Zukunft gemacht werden
muss. Auch über die Möglichkeiten der Wurstherstellung
denkt er bereits nach.
Potenziale zum Ausbau des Bio-Schweinefleischgeschäfts
vermag der Rheinländer derzeit allenfalls im Großverpfle-
gungs-Bereich, konkret in der Krankenhausverpflegung,
auszumachen. „Hier wird mit modernsten Geräten und
Techniken gearbeitet, das Thema gesunde Ernährung
kommt aber immer noch viel zu kurz.“ Groß-Weege weiß,
dass die Zeiten im Biogeschäft härter werden, und blickt
daher eher verhalten optimistisch in die Zukunft. „Die
gesamtwirtschaftliche Entwicklung in der nächsten Zeit,
aber auch die politische Großwetterlage werden zeigen,
wohin die Reise geht.“
Kostengünstige, aber bedarfsgerechte Futtermischungen sind wesentliche Faktoren für den Erfolg in der Öko-Schweinemast
27
Erzeugung
Gute Chancen für weiteren MarktausbauDer Absatz von Kartoffeln und Gemüse aus biologischem
Anbau verläuft relativ stabil. In diesen Produktgruppen
konnten der konventionelle LEH und die Discounter als
Absatzkanäle erschlossen werden. Dies führte zu einer
marktorientierten Anpassung der Mengen- und Preisent-
wicklung: Wird die Ware knapp und die Preise steigen,
ziehen sich die Abnehmer aus dem Ökogeschäft zurück und
begrenzen damit eventuelle Preissteigerungen. Bei einer
guten Angebotslage und entsprechend günstigeren Preisen
steigen LEH und Discounter verstärkt in die Vermarktung
ein und begrenzen einen eventuellen Preisverfall.
So bewegte sich der Preis für Öko-Kartoffeln in den letzten
drei Jahren zwischen 0,28 und 0,32 Euro pro Kilogramm
(Großhandelseinstandspreis, lose, frei Rampe).
„Im LEH und bei den Großverbrauchern kann in den nächs-
ten Jahren noch ein großes Absatzpotenzial erschlossen
werden“, prognostiziert ZMP-Ökoexperte Markus Rippin.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Vermarktung über die
konventionelle Schiene ist allerdings eine kontinuierlich
hohe Qualität der Ware. Bei Qualitätsschwankungen bre-
chen diese Absatzmöglichkeiten sofort weg. „Der LEH
bietet die Chance zu sprunghaften Mengensteigerungen,
birgt aber gleichzeitig die Gefahr des jähen Einbruchs“,
konstatiert Alvermann.
Mit einem kontinuierlichen Qualitätsstandard und großen
einheitlichen Partien drängen sich zudem zahlreiche aus-
ländische Anbieter auf den Markt für Öko-Gemüse. So
bevorzugt der Handel beispielsweise bei Möhren oftmals
holländische Ware, da diese – professionell aufbereitet
– zu günstigeren Preisen angeboten wird als die deutsche
Ware. Nationale Herkünfte spielen nach Einschätzungen
der Marktteilnehmer eine immer geringere Rolle. Das Bio-
Siegel gewinnt in der LEH-Vermarktung an Bedeutung,
während die Verbandszeichen in den Hintergrund treten.
Insgesamt betrachtet ist die Marktsituation jedoch relativ
stabil. Durch die Bündelung des Angebots über große
Erzeugergemeinschaften agieren die nordrhein-westfäli-
schen Erzeuger erfolgreich im Markt. Daneben wird nach
Schätzungen von Alvermann rund ein Viertel der erzeugten
Ware direkt an den Endverbraucher vermarktet. Durch
die gute Kundenbindung und den direkten Kontakt stelle
dieser Vermarktungsweg auch zukünftig eine interessante
Alternative dar.
e Marktsituation in dem Segment: Gemüse/Kartoffeln
An Öko-Kartoffeln und -gemüse werden immer höhere Qualitätsansprüche gestellt
28
Erzeugung
Fallbeispiel Gemüse/Kartoffeln: „Produktvielfalt ist Trumpf“
Breites Gemüsesortiment als ErfolgsgarantMehr als 20 Gemüsearten vermarktet Johannes Finke hauptsächlich über den Naturkostgroßhandel. Bald schon könnten es einige mehr sein, denn der Landwirt möchte in Zukunft auch alte Sorten ins Sortiment auf-nehmen. Erste Tests laufen bereits.
Der Hofladen von Johannes Finke kann sich sehen lassen.
In dem etwa 120 qm großen und ansprechend eingerichte-
ten Geschäft bietet der Borkener Landwirt ein komplettes
Naturkostwaren-Sortiment einschließlich diverser Spe-
zialitäten wie etwa eingelegter Oliven oder Pasteten feil.
Frischfleisch und Wurstwaren sowie ein breit gefächertes
Gemüseangebot, aber auch Eier, Kartoffeln und Getreide
stammen dabei aus eigener Erzeugung.
Betriebsdaten
■ Bioland-Hof Finke
Biobetrieb: seit 1989Flächen: 82 ha landwirtschaftliche Nutzfläche,
41 ha GemüseanbauTierhaltung: 60 Mastschweine pro Jahr, 100 Stück Dam-
wild, 500 HühnerArbeits-kräfte: 1 Betriebsleiter, 1 Auslieferungsfahrer,
1 Verkäuferin, Bürokraft (halbtags) und bis zu 16 nicht ständige Arbeitskräfte sowie bis zu 4 Aushilfen im Hofladen.
Haupterwerbszweig des Bioland-Hofes Finke ist zweifel-
los der Gemüseanbau. Mehr als 20 verschiedene Arten,
darunter Möhren, diverse Kohlarten, Zwiebeln und Poree,
bietet der Westfale an. „Gut laufen die Geschäfte vor allem
mit Möhren. Diese Frucht bringt nicht nur den höchsten
Flächenertrag, sondern auch den besten Deckungsbeitrag je
Hektar“, so Finke. Im Gegensatz zu anderen Gemüsearten
sei das Preisniveau bei Bio-Möhren stabil.
Der Erzeuger vermarktet sein Gemüse vornehmlich über den
Naturkost-Großhandel, daneben beliefert er Abo-Betriebe,
Betreiber von Marktständen und eine Erzeugergemein-
schaft, die wiederum den konventionellen Lebensmittel-
einzelhandel mit Ware versorgt.
Freitags brummt der Laden„Etwa fünf Prozent des Gemüseumsatzes mache ich über
den Hofladen.“ Finke ist mit der Erlösentwicklung seines
Ladens zufrieden. Annähernd 100 Kunden aus der Region
Nur ausgeklügelte Produktionstechnik garantiert hohe Qualität des Öko-Gemüses
29
Erzeugung
decken sich dort regelmäßig, insbesondere aber freitags,
mit Bio-Produkten ein. An diesem Tag macht Finke rund
70 Prozent des Wochenumsatzes. Der Durchschnitts-Bon
liegt nach Schätzung des Landwirts bei etwa 50 Euro.
„Gekauft werden dabei vor allem die Erzeugnisse aus
eigener Produktion“, stellt der Borkener fest. Zur Unter-
stützung dieses Betriebszweigs schaltet Finke regelmäßig
Anzeigen in Tageszeitungen und Anzeigenblättern. Seine
Lebensgefährtin Elvira Stroop hat sich zudem etwas Be-
sonderes einfallen lassen. Jeden Freitag präsentiert sie der
Kundschaft ein neues Gericht, das vor Ort verkostet werden
kann. Die entsprechenden Rezepte zum Nachkochen gibt
sie Interessierten gleich mit auf den Weg.
„Das Geschäft wird zusehends härter“Das Thema Großhandel treibt Finke hingegen einige Sor-
genfalten auf die Stirn. Zwar trägt diese Vertriebsschiene
etwa 75 Prozent zum Gesamtumsatz bei, das Geschäft wird
nach Aussage des Gemüsebauern allerdings zusehends här-
ter. „Der anhaltende Konzentrationsprozess in der Branche,
der dazu führt, dass immer weniger Unternehmen mehr
Marktmacht auf sich vereinen, stimmt mich bedenklich“,
bemerkt Finke kritisch. „Bereits jetzt wird mit Haken und
Ösen um die Preise gefeilscht, und das nicht immer mit
fairen Mitteln.“
Der Borkener ist trotz der für ihn derzeit kaum zufriedenstel-
lenden Situation mit vollem Engagement bei der Sache. So
baut er in diesem Jahr erstmals die alte Möhrensorte Ochsen-
herz versuchsweise an. Diese soll später in Kleingebinden
über den Naturkosthandel vermarktet werden. „Der Sorte
werden gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben
und damit passt sie gut zu den aktuellen Konsumtrends.“ Bei
diesem Test soll es aber nicht bleiben. Finke lässt jedenfalls
durchblicken, dass er im kommenden Jahr vielleicht auch
eine alte Kartoffelsorte anbauen möchte.
Überhaupt sucht der Landwirt den Erfolg auch in der
Nische. Seit Jahren bereits erzeugt und vermarktet er
Damwildfleisch. „Dieses Geschäft ist natürlich auf die
Wintermonate beschränkt und lediglich ein lukrativer
Zuverdienst.“ Dennoch: Zwei Wiederverkäufer sowie ein
Naturkostgroßhändler zählen zur festen Kundschaft und
auch über den Hofladen lässt sich das Fleisch gut abset-
zen. Die 100-köpfige Damwild-Herde zeigt sich zudem
als guter Verwerter für die auf dem Betrieb anfallenden
Gemüseabfälle.
„Nach einem eher mageren Jahr 2003 zieht das Ge-
müsegeschäft derzeit wieder ein wenig an“, konstatiert
Johannes Finke. Dennoch sind die aktuellen Ergebnisse
für den Landwirt noch nicht zufriedenstellend. Denn auch
er bekommt die Konsumflaute zu spüren. Schwarz malen
will der Westfale deshalb aber nicht. „Ich bin fest davon
überzeugt, dass die Durststrecke in zwei bis drei Jahren
überwunden sein wird.“
Möhren bringenden höchsten Deckungsbeitrag, aber für den Erfolg in der Direktvermark-tung ist ein breites Gemüse-Sortiment wichtig
30
Erzeugung
e Marktsituation in dem Segment: Geflügel/Eier
Öko-Eier legen weiter zu Die Marktentwicklung der Öko-Eier verlief in den letzten
Jahren sehr turbulent. Während die Nachfrage im Bio-
Boomjahr 2001 nicht durch ein entsprechendes Angebot
gedeckt werden konnte, sorgte die Nitrofendiskussion
im Folgejahr für einen Absatzeinbruch von 80 Prozent.
Viele Unternehmen des konventionellen LEH hatten die
Öko-Eier vorsorglich komplett aus ihren Regalen heraus-
genommen. Der Naturkosthandel reagierte weniger panisch
und konnte die Entwicklung besser auffangen. Ende des
Jahres 2002 hatte sich der Markt wieder erholt und das
Ausgangsniveau vom Jahresanfang wieder erreicht. Die
Erzeuger profitieren in diesem Marktsegment vom hohen
Informationsbedürfnis der Verbraucher. Die Konsumenten
interessieren sich mittlerweile immer stärker dafür, mit
welchen Produktionsmethoden die Eier erzeugt werden.
Neben ökologischen Aspekten ist dabei auch der Tierschutz
ein Kaufkriterium.
Der Produktionsanteil von Bio-Eiern lag mit 250 Millionen
Stück im Jahr 2002 bei 1,75 Prozent. Im Vergleich zum
Vorjahr hat sich damit das Produktionsvolumen um 25
Prozent erhöht. Mit einem Absatzanteil von 40 Prozent
dominiert der LEH als Vertriebskanal für Öko-Eier. Trotz
Nitrofen-Einbruch konnte der konventionelle Handel seinen
Marktanteil kontinuierlich ausbauen. Den deutlichen Rück-
gang der Absatzmengen über den Naturkostfachhandel führt
die ZMP auf das dort steigende Preisniveau zurück. Mit
einem Preisniveau von 12 bis 13 Cent pro Ei liegt der Ein-
kaufspreis des klassischen Handels für die Verbandsbetriebe
in NRW knapp an der Gewinnschwelle. Nach Erhebungen
von Alvermann bevorzugen die nordrhein-westfälischen
Erzeuger daher Fachhandel und die Direktvermarktung als
Vertriebkanäle, da dort ein Erlös von mindestens 15 Cent
pro Ei erzielt werden kann.
Die neue, klare Bio-Eier-Kennzeichnung fördert den Absatz; im Bild: Eier werden durchleuchtet
31
Erzeugung
Fallbeispiel Geflügel/Eier: „Qualitativ wachsen“
Flexibel auf Kundenwünsche reagierenMarietheres und Martin Nolte sind mit ihrer Eiervermark-tung in verschiedenen Vertriebsschienen erfolgreich. Die Devise der Legehennen-Halter: Kundenwünsche stets und schnell erfüllen.
Qualität und prompte Lieferung – das ist für Marietheres
und Martin Nolte das A und O. Eine Maxime, mit der sich
das Ehepaar in den vergangenen Jahren im Bio-Eiergeschäft
einen Namen gemacht hat.
Auf ihrem Betrieb in Borchen-Etteln, einer Ortschaft unweit
von Paderborn, halten die Westfalen an zwei Standorten und
in fünf Ställen insgesamt 10.000 Legehennen in Auslauf-
haltung. Täglich werden etwa 8.000 braune Eier erzeugt,
die auf recht unterschiedlichen Wegen zu den Verbrauchern
gelangen. „Wir beliefern den Naturkostgroßhandel und
Betriebsdaten
■ Meierhof Etteln
Biobetrieb: seit 1992Tierhaltung: 10.000 LegehennenFlächen: 85 ha landwirtschaftliche Fläche, davon 68
ha Ackerbau und 17 ha Grünland Anbau von Weizen, Triticale, Gerste, Erb-sen, Ackerbohnen: ausschließlich zur Erzeu-gung von wirtschaftseigenem Futter
Mitarbeiter: 1,5 AK ,1 Auszubildender, mehrere Aushilfskräfte
-einzelhandel ebenso wie einen konventionellen Eiergroß-
händler, der wiederum den Handel im Ruhrgebiet bedient“,
berichtet Martin Nolte. „Außerdem zählen einige inhaber-
geführte Rewe- und Edeka-Märkte im Kreis Paderborn zu
unserer Stammkundschaft.“ Diese werden direkt vom Mei-
erhof Etteln mit eigenem Fahrzeug versorgt. Verschiedene
größere Hofläden und ein Reformhaus in Köln, die die Ware
per Spedition erhalten, sowie Betreiber von Marktständen
stehen ebenfalls in der Kundenkartei der Noltes. Diese
umfasst derzeit mehr als 30 Wiederverkäufer.
„An den Naturkosthandel liefern wir vornehmlich lose
Ware in Einheiten von jeweils 180 Stück pro Karton.
Der Lebensmitteleinzelhandel bezieht von uns Bioeier
im Sechser-Pack“, so der 43-jährige Landwirt. Etwa 70
Prozent der vermarkteten Eier wechseln mittlerweile in
der Kleinpackung den Besitzer. Tendenz weiter steigend.
Auch deshalb haben die Bioland-Eiererzeuger kürzlich in
eine neue Sortier- und Verpackungsanlage investiert, die
die alte Handpackmaschine ersetzt hat.
Für die Legehennen müssen begrünte Auslaufflächen zur Verfügung stehen; die Verpackungen variieren in Abhängigkeit vom Absatzweg
32
Erzeugung
Traditioneller Handel bietet mehr PotenzialMit dem traditionellen LEH haben Martin und Marietheres
Nolte keine Berührungsängste und dies aus gutem Grund.
„Wir haben die Rewe- und Edeka-Händler als faire Partner
schätzen gelernt, die Wert auf Regionalität legen“, stellt
der ehemalige Redakteur einer renommierten Bonner
Tageszeitung fest. Was aber vor allem ins Gewicht fällt:
Der LEH bietet nach Ansicht der beiden am ehesten Per-
spektiven für weiteres Wachstum. Dafür sind die Weichen
auf dem Meierhof Etteln jedenfalls bestens gestellt. „Wir
sind in der Lage entsprechende Mengen zu liefern und ga-
rantieren unseren Kunden gleichbleibend hohe Qualitäten
sowie prompte Belieferung“, so Marietheres Nolte. Zum
Sevicepaket der Noltes zählt außerdem eine ausführliche
Verbraucherinformation. Die Landwirte wissen, dass man
sowohl im Naturkost- als auch im Lebensmitteleinzelhandel
vor Ort gut aufgestellt sein muss, um nachhaltige Erfolge zu
erzielen. Deshalb geben die Westfalen den Handelspartnern
stets Unternehmensprospekte und -plakate als Verkaufs-
förderungsinstrumente an die Hand, die eigens von einer
Werbeagentur kreiert wurden. Dass der Meierhof im Jahr
2000 im Rahmen des Landeswettbewerbs für artgerechte
Tierhaltung vom nordrhein-westfälischen Landwirtschafts-
ministerium als einziger westfälischer Betrieb die höchste
Auszeichnung erhielt, macht sich bis heute bemerkbar.
Noch besser werdenMartin Nolte macht sich derzeit erste Gedanken über einen
Internetauftritt. „Eine eigene Eierschachtel mit unserer Mar-
ke „Meierhof Etteln“ haben wir bereits seit geraumer Zeit.
Zusätzlich auf die Eierschachtel unsere Internet-Adresse
aufgedruckt, könnten wir die Verbraucher in Zukunft dazu
animieren, sich im Internet eingehend über unseren Betrieb
zu informieren.“
Die eigentliche Herausforderung der nächsten Jahre ist für
Nolte aber die stetige, aufeinander abgestimmte Optimie-
rung von Produktion und Vermarktung. „Wir müssen die
Haltung und Fütterung der Legehennen noch artgerechter
gestalten und dieses Engagement den Kunden auch vermit-
teln.“ Damit einhergehen müssten selbstverständlich weit
reichende Aktivitäten in Sachen Qualitätssicherung und
Produktsicherheit. Denn die Absatzzuwächse, die nach 2001
zu verzeichnen waren, dessen ist man sich bewusst, sind in
Zukunft nicht mehr zu erzielen. „Deshalb müssen wir in
Zukunft vor allem qualitatives Wachstum realisieren.“
Familie Nolte hat in eine neue Sortier- und Verpackungsanlage investiert; Vermarktung an Rewe und Edeka ist ein wichtiges Standbein
33
Erzeugung
e Marktsituation in dem Segment: Obst
Importware drückt die ObstpreiseDeutschland rangiert beim Anbau von Öko-Obst innerhalb
Europas im Mittelfeld. Auf rund 4 500 Hektar wurden im
Jahr 2001 rund 63.000 Tonnen Öko-Obst erzeugt. Dies
entspricht einem Öko-Anteil von rund fünf Prozent an der
gesamten Obstproduktion. Äpfel, Pflaumen und Erdbeeren
sind die wichtigsten Kulturen im heimischen Anbau. Nach
den Erhebungen der Gesellschaft für Konsumforschung
(GfK, 2002/2003) liegt der Umsatzanteil für Öko-Obst
bei rund zwei Prozent. Das Obstangebot aus deutscher
Produktion konzentriert sich im LEH auf Tafeläpfel. Ein
Großteil der Ware wird allerdings durch Importe aus Süd-
tirol und Übersee abgedeckt. Das wachsende Angebot aus
dem Ausland hat nach ZMP-Erhebungen zu einem leicht
rückläufigen Preistrend für Öko-Äpfel geführt.
Um das Angebot an deutscher Ware für den LEH attraktiver
zu gestalten, haben die deutschen Apfel-Erzeuger damit
begonnen, ihre Vermarktungsaktivitäten stärker zu koordi-
nieren und die Produktionsmengen gezielter zu bündeln.
Deutsche Erdbeeren, Birnen, Pflaumen und Strauchbeeren
in Öko-Qualität werden vorwiegend über den Fachhandel
und die Direktvermarktung vertrieben. Der LEH bevorzugt
in diesen Produktgruppen spanische und italienische Ware,
da er dort auf bestehende konventionelle Lieferantenstruk-
turen zurückgreifen kann.
Ca. 2% des heimischen Obst stammen aus ökologischer Erzeugung
34
Erzeugung
Fallbeispiel Obst: „Forschen für die Praxis“
Neue Züchtungen geben innovative ImpulseRolf Clostermann hat eine gehörige Portion Pioniergeist. In Zusammenarbeit mit Forschungsanstalten und Zucht-unternehmen testet er auf seinem Betrieb regelmäßig neue Obstsorten. Ein Engagement, das auch seinem Obstgeschäft zugute kommt.
Seit mehreren Generationen bereits wird auf dem Neuhol-
landshof im niederrheinischen Wesel Qualitätsobst erzeugt.
Früh wurden dort auch die Weichen in Richtung einer bio-
logisch-dynamischen Wirtschaftsweise gestellt. Auf Teil-
flächen produzierte man schon Anfang der achtziger Jahre
Früchte auf alternative Art. Rolf Clostermann vollendete
nach Übernahme des elterlichen Betriebs 1993 das Werk
Betriebsdaten
■ Neuhollandshof
Biobetrieb: seit 1993Flächen: 18 ha Obstbau, davon 1,5 ha BirnenHofver-arbeitung: eigener HofladenArbeits-kräfte: 1 Betriebsleiter, 2 Vollzeitkräfte,
mehrere Aushilfskräfte nach Bedarf
seines Vaters und stellte den Betrieb gemeinsam mit seiner
Frau Thea komplett auf ökologischen Landbau um.
Heute erzeugt der gelernte Obstbautechniker auf insgesamt
18 Hektar in erster Linie Äpfel nach Demeter-Richtlinien.
„Hinzugekommen sind in geringen Mengen Birnen, Pflau-
men und Nüsse“, so der 45-Jährige. Vermarktet werden die
Erzeugnisse vornehmlich über den Naturkostgroßhandel
und den eigenen Hofladen. Außerdem beliefert Clostermann
einige Einzelhändler in der Region. Obstgenuss bietet der
Rheinländer auch in flüssiger Form, denn Früchte minderer
Qualität werden zu Säften verarbeitet und unter eigenem
Label im Laden sowie über zwei Großhändler abgesetzt. Bei
anerkannten Bio-Verarbeitern lässt Clostermann überdies
Apfelmus und Apfelkraut herstellen. „Unser Sortiment soll
dieses Jahr noch um einen Apfelperlwein erweitert werden“,
kündigt der Obstbauer an.
Zur Kundenbindung ist großes Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit gefordert
35
Erzeugung
Innovationsfreude belebt das GeschäftBei der Sortenwahl setzt der Landwirt verstärkt auf neue
Sorten, und das aus gutem Grund: „Innovative Produkte
geben dem Geschäft nicht nur Impulse. Neue Züchtun-
gen sind oft auch weniger anfällig für Krankheitserreger
– vor allem Pilzkrankheiten – und das erleichtert uns die
Pflanzenschutzarbeit.“ Überhaupt steckt in Clostermann
eine gehörige Portion Pioniergeist. So wurde auf dem
Neuhollandshof erstmals in Deutschland die neue Apfel-
sorte „Santana“ angebaut und auch bei „Topaz“ zählte der
Rheinländer hier zu Lande zu den Ersten, die dieses Produkt
ins Sortiment aufnahmen.
Der Obstbauer arbeitet eng mit Forschungseinrichtungen
und Zuchtunternehmen im In- und Ausland, unter ande-
rem der niederländischen Versuchsanstalt für Obstbau in
Randwijk, zusammen. Im Rahmen dieser Aktivitäten testet
Clostermann auch neue Züchtungen auf ihre Leistungsfä-
higkeit. „Wir sind so etwas wie ein Pilotbetrieb, auf dem in
Kooperation mit Wissenschaftlern neues Material unter Pra-
xisbedingungen eingehend unter die Lupe genommen wird.“
Umfassende Ernteanalysen und Qualitätsbonitierungen
gehören dabei unter anderem zum Aufgabenspektrum.
In technischen Angelegenheiten steht Clostermann ebenfalls
gerne mit Rat und Tat zur Seite. So hat er in der Vergan-
genheit einem italienischen Hersteller von Unkraut-Re-
gulierungsmaschinen wertvolle Tipps geben können, die
schließlich zur erheblichen Verbesserung eines Gerätes
beigetragen haben. Das Know-how des Demeter-Bauern
kommt womöglich auch einem Anbieter von Sortiermaschi-
nen zugute, mit dem Clostermann derzeit Ansatzpunkte zur
Optimierung der Technik eingehend diskutiert.
Bewusstsein für gesunde Ernährung schaffenVolles Engagement stellt der Obstbauer überdies in der
Öffentlichkeitsarbeit unter Beweis. Etwa 40 Hofbesichti-
gungen, insbesondere für Schulklassen und Kindergärten,
organisieren er und seine Frau im Jahr. „Gemeinsam mit
dem Krefelder Therapeutikum, einer anthroposophischen
Gemeinschaftspraxis, zeichnen die Clostermanns seit zwei
Jahren für eine Veranstaltungsreihe zum Thema „Medi-
zin und Landwirtschaft“ verantwortlich. Im Zuge dieser
Initiative soll das Bewusstsein bei den Patienten für eine
gesunde Ernährung gestärkt werden. „Diese Aktivitäten
bringen uns immer wieder in die lokalen Medien, was sich
letztlich auch positiv auf unser Geschäft auswirkt.“ Der
Rheinländer will die Professionalisierung seines Betriebs
weiter vorantreiben. So ist ein Grafiker mit der Realisie-
rung eines Corporate Designs beauftragt worden, damit
Handzettel, Saftetiketten, Hofschild etc. ein einheitliches
Erscheinungsbild bekommen. In der Planung ist darüber
hinaus der Ausbau des Hofladens. „Die Konzepte hierfür
liegen bereits in der Schublade. Allerdings möchte ich
derzeit noch nicht zu viel verraten.“ Eines war dennoch
zu erfahren: Clostermann will auf jeden Fall zusätzliche
Kaufanreize für seine Kundschaft schaffen.
Äpfel, die nicht als Tafelobst geeignet sind, werden zu Säften, Apfelmus und Apfelkraut weiterverarbeitet
36
Verarbeitung
e 3. Verarbeitung
Gewürzen und Tees spezialisiert. Trockenprodukte, Nu-
deln, Fertiggerichte und Süßwaren produzieren jeweils 18
Unternehmen in NRW. In der Gemeinschaftsverpflegung
und Gastronomie sind 16 Anbieter im Biomarkt vertreten.
Daneben haben sich elf Molkereien und Käsereien auf die
Marktorientierte Verarbeitung
Nordrhein-Westfalen kann eine breite Basis an verarbei-tenden Unternehmen vorweisen. Mit ihrer langjährigen Kompetenz sorgen sie für eine vielfältige Produktpalette an Bio-Produkten. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
erfasst insgesamt 1.754 Biobetriebe in NRW. Auf den
Bereich Erzeugung entfallen dabei rund 1.300 Betriebe,
von denen 166 die erzeugten Produkte auf dem Hof auch
weiterverarbeiten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der
Aufbereitung von Gemüse und der Verarbeitung von Fleisch.
Daneben werden die Bio-Produkte über Abo-Kisten, Hof-
Bäckereien und Hof-Käsereien weiter vermarktet.
Die Produktpalette des verarbeitenden Gewerbes in NRW
umfasst nahezu das komplette Bioangebot. Als stärkster
Bereich in der Verarbeitung fungiert der Bereich Bäckereien,
Konditoreien und Backzutaten mit insgesamt 138 Betrieben,
gefolgt von 71 Fleisch verarbeitenden Unternehmen. Die
Obst- und Gemüseverarbeiter belegen mit 50 Betrieben
Rang drei, dicht gefolgt von insgesamt 45 Getreidever-
arbeitern und Mühlen. Im Getränkebereich haben sich
30 Unternehmen als Brauereien, Mälzereien, Saftereien,
Brennereien und Kaffeeröstereien im Biosegment etabliert.
20 Unternehmen sind auf die Aufbereitung von Kräutern,
■ Statistik Ökologischer Landbau NRW
Art des Unternehmens Anzahl
A 1.145
AB 151
B 396
BC 44
C 17
Gesamt 1.754
A = erzeugende UnternehmenB = verarbeitende UnternehmenC = importierende Unternehmen
Stand: 31.12.2003Quelle: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE),Juni 2004
Eine breite Palette anBio-Verarbeitungsunternehmen ist in Nordrhein-Westfalen tätig
37
Verarbeitung
■ Verarbeitende Unternehmen NRW (B, BC)
Verarbeitungsbereiche Anzahl
Bäckereien, Konditoreien, Back-zutaten
138
Fleischereien, Schlachtereien, Fleischverarbeitende Unterneh-men
71
Verarbeitung, Aufbereitung, Ver-packung, Etikettierung von Kar-toffeln, Gemüse und Obst
50
Mühlen, Aufbereitung von Getrei-de und Saatgut
45
Brauereien, Mälzereien, Safterei-en, Brennereien, Kaffeeröstereien
30
Naturkostgroß- und -einzelhänd-ler (in das Kontrollverfahren einbezogen)
20
Aufbereitung von Kräutern, Ge-würzen, Tees
20
Hersteller von Trockenprodukten, Fertiggerichten, Nudeln
18
Süßwarenhersteller 18
Unternehmen der Gemeinschafts-verpflegung, Gastronomie
16
Molkereien, Käsereien 11
Abpacken, Sortieren, Weiterver-arbeiten von Eiern
7
Sonstige Unternehmen (z.B. Ölmühlen, Zuckerraffinerien, Margarinewerke, Kinder- und Säuglingsnahrung)
21
Gesamt (Abweichungen von BLE-Zahlen durch Doppelnennungen)
465
■ Hofverarbeiter NRW (AB)
Verarbeitungsbereiche Anzahl
Verarbeitung, Aufbereitung, Verpackung , Etikettierung von Kartoffeln, Gemüse und Obst
37
Hof-Fleischereien und -Schlach-tereien
30
Aufbereitung von Getreide und Saatgut
19
ABO-Kisten 16
Hof-Bäckereien 12
Hof-Molkereien und Käsereien 12
Imkereien 4
Saftereien, Brennereien 4
Futtermittelhandel 3
Sonstige Hofverarbeiter 29
Gesamt (Abweichungen von BLE-Zahlen durch Doppelnennungen)
166
Weiterverarbeitung der Biomilch und sieben Betriebe auf
das Abpacken und Sortieren von Bio-Eiern spezialisiert.
Bevor ein Verarbeitungsunternehmen neu in das Biosegment
einsteigt, sollte es eine umfassende Marktrecherche durch-
führen. Vor dem Einstieg muss zunächst geklärt werden,
ob und in welchem Umfang bei den bisherigen Kunden
Quelle: Meldungen der KontrollstellenStand: 31.12.2003
Interesse an einem Bio-Sortiment besteht. Darüber hinaus
müssen die Absatzchancen für die neue Linie ermittelt
werden. Die Erfahrungen bereits etablierter Betriebe können
dabei sehr hilfreich sein.
38
Verarbeitung
Öko-Brot vom BäckerMit einem Jahresumsatz von 3,1 Milliarden Euro in 2003
liegt der Marktanteil aller Ökoprodukte bei 2,4 Prozent des
gesamten Lebensmittelumsatzes.
Biologische Brot- und Backwaren können mittlerweile auf
eine lange Tradition zurückblicken und erreichen bereits
einen überdurchschnittlichen Marktanteil von 5 Prozent in
dieser Warengruppe.
Nach Erhebungen der ZMP werden in Deutschland 6 Pro-
zent aller Brote in Ökoqualität (bei einem Jahresumsatz
von 204 Millionen Euro) gekauft. Öko-Brötchen erreichen
einen Anteil von 2,3 und Kuchen/Gebäck einen Anteil von
2,2 Prozent.
Die Hälfte der ökologischen Brot- und Backwaren wird in
Bäckereien verkauft, die damit der wichtigste Vertriebskanal
in dieser Warengruppe sind. Der Naturkosthandel bestreitet
mit einem Umsatz von rund 90 Millionen Euro etwa 30 Pro-
zent des Marktes, gefolgt von dem traditionellen LEH mit
einem Anteil von 12 Prozent am Markt für Öko-Brot- und
Backwaren. Mit einem Verkaufsanteil von 8 Prozent ist der
Direktabsatz das Schlusslicht der genutzten Absatzwege.
Der Preisaufschlag, den ein Verbraucher für Öko-Brot
zahlen muss, fällt im Vergleich zu anderen Segmenten
wie Gemüse oder Fleisch eher gering aus, da die Rohstoff-
kosten nur einen geringen Teil am Endpreis ausmachen.
Für ein konventionelles Vollkornbrot ermittelte die ZMP
beispielsweise einen Durchschnittspreis von 2,59 Euro pro
Kilogramm gegenüber 2,86 Euro für ein Öko-Brot.
Eine geographische Betrachtung zeigt, dass der größte
Anteil am Umsatz mit Öko-Brot und -Backwaren in Süd-
deutschland und in Nordrhein-Westfalen generiert wird.
Hier lohnt es sich für Bäcker also am ehesten, das Angebot
durch ein Öko-Sortiment zu ergänzen. Fast 60 Prozent aller
Öko-Umsätze in Bäckereien entfallen auf Orte mit einer
Einwohnerzahl über 100.000.
Wer vorrangig Öko-Brot und -Backwaren kauft, geht aus
Daten der GfK hervor. So entfällt auf Konsumenten der
Altersgruppe zwischen 35 und 54 Jahren die Hälfte des
e Marktsituation in dem Segment: Brot- und Backwaren
0
50
100
150
200
250
300
350
Umsatz mit Brot &Backwaren
Umsatz mit Brot Umsatz inBäckereien
Umsatz mitBrötchen
Umsatz mit Kuchen& Gebäck
Quelle: ZMP 2004
■ Umsatz mit Öko-Brot und -Backwaren in Mio. Euro
39
Verarbeitung
Umsatzes mit Öko-Brot und -Backwaren. Konsumenten mit
einem Hochschulabschluss zählen mit einem Umsatzanteil
von mehr als 44 Prozent zu der wichtigsten Zielgruppe
des Bäckerhandwerks. Haushalte mit einem monatlichen
Netto-Einkommen zwischen 1.500 Euro und 3.499 Euro
sind die umsatzstärksten Kunden. Von ihnen werden vor-
rangig Brot und Brötchen gekauft, weniger Kuchen und
Gebäck. Interessanterweise sind es also nicht die Haushalte
mit hohen Einkommen, sondern die der mittleren, die die
umsatzstärkste Konsumentenschicht ausmachen. Wie auch
aus anderen Studien, geht aus der Analyse des Öko-Brot-
und -Backwarenmarktes hervor, dass mit steigendem Bil-
dungsniveau der Öko-Konsum zunimmt. Etwa die Hälfte
des Gesamtumsatzes entfällt allein auf Verbraucher mit
einem Hochschulabschluss.
Bedingt durch die soziodemographische Entwicklung der
deutschen Bevölkerung gehen Marktforscher von einer stei-
genden Nachfrage nach Ökoprodukten aus, da der Anteil der
wichtigsten Öko-Zielgruppen – Single-Haushalte und ältere
Konsumenten ohne Kinder – weiter zunehmen wird.
Entscheidend für den Geschäftserfolg eines Bäckers ist
zum einen das Vertrauen der Kunden in die garantierte
Öko-Qualität des Endproduktes. Zum anderen ist er aber
auch abhängig von der Qualität des eingesetzten Getreides,
da dessen Backeigenschaften anders als im konventionel-
len Bereich wegen der stark eingeschränkten Verwendung
von Hilfsmitteln und Zutaten nicht wesentlich beeinflusst
werden können. Bei der Rohstoffbeschaffung spielen daher
persönliche Beziehungen eine wichtige Rolle. So kaufen
Bäcker oftmals direkt über benachbarte Erzeuger oder
Mühlen ein, um eine gleichbleibende Rohstoffqualität
sicherzustellen. Diese Beziehungen werden auch dann
aufrechterhalten, wenn der Markt langsam aus seinem
Nischendasein herauswächst. Daher blickt auch Roland
Pelke, Geschäftsführer der Davert-Mühle, trotz zuneh-
menden Konkurrenzdrucks positiv in die Zukunft. „Die
europäischen Nachbarn bieten zwar Bio-Getreide zu güns-
tigeren Preisen an, aber das haben sie immer schon getan.
Für den deutschen Landwirt bedeutet dies keine Gefahr“,
erklärt Pelke. Insbesondere für klassisches Brotgetreide zur
Herstellung von Backwaren sieht der Getreideverarbeiter
zukünftig noch gute Chancen. „Der Markt wächst langsam,
aber er wächst.“
Die Hälfte der ökologisch erzeug-ten und verarbeite-ten Brot- und Back-waren werden in handwerklichen Bäckereien ver-kauft. Mit 138 Bä-ckereien (und Kon-ditoreien) ist dieser Bereich führend unter den NRW-Öko-Verarbeitern
40
Verarbeitung
Betriebsdaten
■ Biobackstube Ahaus
Gründungs-jahr: 1989Mitarbeiter: 45, davon zwölf Auszubildende Kunden: 150 in Nordrhein-Westfalen, Niedersach-
sen und den NiederlandenAbsatz-schwerpunkt: NaturkostlädenSortiment: 65 verschiedene Brotsorten
20 verschiedene Brötchensorten Kuchen und Pralinen
Fallbeispiel Brot- und Backwaren: „Auf anhaltendem Wachstumskurs“
Neue Kunden mit hochwertigen Produktqualitäten gewinnenUmfassende Außendienstaktivitäten und professionelle Verkostungsaktionen – das sind für die Verantwortlichen der Biobackstube Ahaus die Eckpfeiler des Erfolgs.
Produktvielfalt wird bei den Verantwortlichen der Bioback-
stube Ahaus GmbH groß geschrieben. Das münsterländi-
sche Unternehmen bietet allein mehr als 65 verschiedene
Brotsorten feil, darunter so außergewöhnliche Spezialitäten
wie Aprikosen-Cashew-Brot oder Kamutbrot, eine Sorte,
bei der Kamut, das Urgetreide der alten Ägypter, verbacken
wird. Hinzukommt ein etwa 20 Produkte umfassendes
Brötchensortiment. „Im Konditorbereich können wir alles in
allem auf 200 unterschiedliche Rezepturen zurückgreifen“,
so Joachim Seidel, Produktionsleiter der Biobackstube
Ahaus. Das Unternehmen, das 1989 an den Start ging und
zehn Jahre später expansionsbedingt die heutige Produk-
tionsstätte in einem Ahauser Gewerbegebiet bezog, beliefert
insgesamt 150 Kunden in Nordrhein-Westfalen, im südli-
chen Niedersachsen und neuerdings in den Niederlanden.
„Dabei handelt es sich ausschließlich um Wiederverkäufer“,
berichtet der kaufmännische Leiter Edgar Grunder. Die
bedeutendsten Abnehmer sind zweifellos Naturkostläden,
Bioläden, Hofläden, aber auch einige Reformhäuser und
Marktstände finden sich in der Kundenkartei.
Erhebliche Potenziale in den Niederlanden„Seit Beginn dieses Jahres sind wir in unserem Nachbarland
ausgesprochen erfolgreich“, erklärt Grunder. Angefangen
hat es in der wenige Kilometer nördlich von Ahaus gelege-
nen Stadt Enschede. Dort waren die deutschen Inhaber eines
Naturkostladens auf der Suche nach einem Lieferanten, der
in Sachen Qualität und Produktvielfalt den gewünschten
Anforderungen gerecht werden konnte. Sie fanden schließ-
65 verschiedene Brot- und 20 verschiedene Brötchensorten werden handwerklich erzeugt
41
Verarbeitung
lich mit der Biobackstube Ahaus den richtigen Partner. In
Windeseile hat es sich dann in der holländischen Natur-
kost-Branche herumgesprochen, dass das Unternehmen
nicht nur Spitzenqualität liefert, sondern sich auch bei der
Entwicklung und Herstellung spezieller Sorten für den
niederländischen Markt durch Schnelligkeit und absolute
Zuverlässigkeit auszeichnet. So konnte die Biobackstube
innerhalb weniger Monate eine Reihe von neuen Kunden
jenseits der Grenze gewinnen. „Im Augenblick haben wir
alle Hände voll zu tun, um der hohen Nachfrage aus den
Niederlanden gerecht werden zu können“, so Ruth Sonntag,
Geschäftsführerin der Biobackstube. „Wir gehen davon aus,
dass wir Mitte des nächsten Jahres im niederländischen
Markt annähernd den gleichen Umsatz realisieren wie im
gesamten heimischen Geschäft.“
Ein Erfolg, der zweifellos auch auf die weit reichenden Au-
ßendienst-Aktivitäten der Firmenlenker zurückzuführen ist.
Sowohl Ruth Sonntag als auch Edgar Grunder verwenden
mehr als 50 Prozent ihrer Arbeitszeit darauf, vor Ort mit
der bestehenden Klientel und potenziellen Neukunden ins
Gespräch zu kommen. „Dieser direkte Kontakt ist für uns
ausgesprochen wichtig, denn nur auf diese Weise erhalten
wir wertvolle Informationen über das, was sich am Markt
gerade tut“, erläutert die Geschäftsführerin.
Mit Verkostungen das Geschäft ankurbelnAm Puls der Zeit sind die drei Verantwortlichen aber auch
anlässlich einer Vielzahl von Verkostungsaktionen, die die
Biobackstube Ahaus in Zusammenarbeit mit dem Handel
durchführt. Insbesondere zur Unterstützung des Neukun-
dengeschäfts, aber auch im Rahmen von Veranstaltungen
und Festen sind die Biobäcker mit eigenen Produkten und
natürlich reichlich Know-how am Point of Sale (POS)
präsent. „Wir haben festgestellt, dass Händler, die solche
Maßnahmen professionell durchziehen, später überdurch-
schnittliche Abverkäufe erzielen.“ Sonntag und Grunder
setzen bei den Aktionen unter anderem auf die Wirkung
von so genannten Probetütchen, gefüllt mit jeweils zwei
Schnitten von drei verschiedenen Brotsorten. „Die Vorder-
seite der Tütchen verrät den Verbrauchern die Namen der
Produkte, auf der Rückseite sind die jeweiligen Inhaltsstoffe
aufgelistet“, erklärt Grunder.
Kaufimpulse im Alltagsgeschäft gibt die Biobackstube
Ahaus mit zwei Brotsorten, die ständig im Niedrig-
preisbereich angesiedelt, eine Alternative zum Sortiment
konventioneller Handelsschienen bieten sollen. Darüber
hinaus hat man im 14-tägigen Rhythmus eine Brotsorte
im Sonderangebot.
Die Verantwortlichen der Biobackstube Ahaus haben sich
für die nächsten Jahre viel vorgenommen. Zunächst sollen
die Aktivitäten auf dem niederländischen Markt – Grunder
schätzt das mögliche Neukundenpotenzial auf etwa 250
Verkaufsstellen – forciert werden. Aber auch in heimischen
Gefilden gibt es nach Ansicht des kaufmännischen Leiters
noch eine ganze Menge zu tun. Derzeit ist man unter an-
derem an Projekten der Landwirtschaftskammer beteiligt,
die dazu beitragen sollen, alte Getreidesorten wieder zu
etablieren. „Ich sehe durchaus einen Markt für Produkte,
die, wie etwa bei der Verwendung von Schwarzer Gerste
oder Rotem Emmer, den Verbrauchern sowohl farblich als
auch geschmacklich etwas Besonderes offerieren. Und nicht
zuletzt bieten diese Exoten vor allem den landwirtschaftli-
chen Erzeugern eine Chance auf mehr Wertschöpfung.“
Beliefert werden insgesamt 150 Wiederverkäuferin NRW, Nieder-sachsen und Holland; Verkostungs-aktionen unter-stützen den Einstieg von Neukunden
42
Verarbeitung
e Marktsituation in dem Segment: Milchprodukte
Profilierung mit authentischen ProduktenÖkologische Molkereiprodukte zählen nach einer Erhe-
bung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zu
den umsatzstärksten Artikeln im Biosegment. 16 Prozent
aller Bio-Umsätze entfallen auf diese Warengruppe. Auf
die Absatzmenge bezogen entfallen zwei Drittel der Pro-
duktgruppe auf Bio-Milch. Bio-Käse erreicht lediglich
einen Absatzanteil von knapp sieben Prozent. Da es sich
bei Käse um ein sehr hochpreisiges Produkt handelt, liegt
der Umsatzanteil von Biokäse jedoch mit knapp 37 Prozent
um ein Fünffaches höher.
Der Hauptabsatzkanal der ökologischen Milch und Milch-
produkte ist der klassische LEH. Hier werden rund 60
Prozent verkauft. Damit zählt dieser Produktbereich zur
wichtigsten Bio-Sparte im LEH. Allerdings dominiert
hierbei sehr stark die Bio-Milch.
Durch die großflächige Einführung von Bio-H-Milch im
Herbst 2001 konnten neue Käufergruppen erschlossen
werden. Inzwischen wird jede fünfte Bio-Milch als H-Milch
verkauft. Auf den Naturkosthandel entfallen lediglich 25
Prozent des Absatzes an ökologischen Molkereiprodukten.
Dort findet der Kunde jedoch insbesondere bei Jogurt
eine wesentlich breitere Produktpalette vor. Die Direkt-
vermarktung spielt mit einem Anteil von elf Prozent bei
Milchprodukten insgesamt zwar nur eine untergeordnete
Rolle, bietet jedoch einzelnen Betrieben durchaus sehr gute
Profilierungschancen.
Milchprodukte zählen zu den umsatzstärksten Artikeln im Biosegment; Bio-Käse erzielt die höchsten Umsatzanteile
9,9%
3,3%
14,9%
6,9%
65,0%
12,5%
8,1%
17,0%
36,6%
25,8%
Menge Umsatz
Milch
Käse
Jogurt,Dickmilch
Butter
Rest
■ Umsatz-Mengen-VergleichMilch und Mokereiprodukte
Angaben in %
Quelle: ZMP-Analyse auf Basis des GfK-Öko-Sonderpanels,Oktober 2002 bis September 2003
43
Verarbeitung
Bedingt durch die allgemeine Marktentwicklung gerät Bio-
Milch immer stärker unter Preisdruck. Mit einer Veredlung
der Milch zu Käse können Verarbeiter dieser Entwicklung
entgegensteuern. In der Direktvermarktung von Käse
und einer engen Zusammenarbeit mit Biohändlern sieht
Demeter-Landwirt Hans von Hagenow, Haus Bollheim,
auch zukünftig noch gute Absatzchancen für biologische
Milchprodukte. Rund 60 Prozent des selbstproduzierten
Bio-Käses wird direkt ab Hof vermarktet, der Rest über
den Fachhandel. „Der Händler muss den Kunden vermitteln
können, wo das Produkt herkommt und wie es hergestellt
wird“, erklärt der Käsespezialist. Der regionale Bezug sei
für die Kunden in Köln und Bonn ein wichtiges Kaufmotiv.
Ein weiteres Wachstumspotenzial liegt für von Hagenow
in dem Ausbau von Käsespezialitäten. Mittlerweile erwirt-
schaftet die Käserei bereits 30 Prozent ihres Umsatzes durch
Spezialitäten wie Bergkäse.
Ein wichtiger Faktor für den Erfolg einer Direktvermarktung
ist der persönliche Bezug des Kunden zum Betrieb. „Der
Endverbraucher kauft keinen Bio-Käse, sondern einen Käse
vom Haus Bollheim“, konstatiert von Hagenow. Nur mit
einem authentischen Marktauftritt könne ein Betrieb seine
Kunden langfristig binden.
0
200.000
400.000
600.000
800.000
1.000.000
1.200.000
200220012000 2003 2004
Quelle: ZMP 2004 auf Basis AC Nielsen Handelspanel
(L pro Woche)
� Öko-Trinkmilchabsatz (LEH ohne ALDI)
Nitrofen
Bio-H-Milcheinführung
BIOBIO bei PLUS
BSE
Apr
00
Jun00
Aug
00
Okt00
Dez
00
Feb01
Apr
01
Jun01
Aug
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Okt01
Dez
01
Feb02
Apr
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Jun02
Aug
02
Okt02
Dez
02
Feb03
Apr
03
Jun03
Aug
03
Okt03
Dez
03
Feb04
TrendTrinkmilchabsatz
44
Verarbeitung
Betriebsdaten
■ Bio-Molkerei Söbbeke
Gründungsjahr: 1988Mitarbeiter: 82Tochter-unternehmen: Dorfkäserei SöbbekeSortiment: 73 Artikel Umsatz 2003: 35 Millionen Euro, jeweils ca. ein
Drittel mit Basismilchprodukten, Käse- und Jogurtspezialitäten
Fallbeispiel Milchprodukte: „Wachstum mit Spezialitäten“
Mit neuen Rezepturen vom Wettbewerb abheben Authentische Produkte sind für Paul Söbbeke der Schlüs-sel zum Erfolg. 35 Millionen Liter Biomilch verarbeitet er in seiner Molkerei jährlich überwiegend zu Jogurt- und Käsespezialitäten.
„Es ist mein Job, Biomilch gut zu vermarkten“, definiert
Paul Söbbeke, Geschäftsführer der gleichnamigen Mol-
kerei in Gronau-Epe, seine persönliche Aufgabenstellung.
Seit 100 Jahren dreht sich beim Familienunternehmen
Rogge-Söbbeke alles um die Milch aus der Region. Als
Mitte der achtziger Jahre die Konzentrationswelle in der
Molkereibranche einsetzte, wagte Paul Söbbeke den Schritt
in die Bioszene. „Wachsen oder weichen war nicht meine
Devise. Mit der Vermarktung von Biomilch konnte ich mich
eher identifizieren“, blickt er auf die Anfänge zurück. Im
Jahr 1988 gründet der Molkereimeister die Bio-Molkerei
Söbbeke als eigenständigen Betrieb neben der alten Rog-
ge-Molkerei.
Die Molkerei Söbbeke arbeitet selbständig in einem sepa-
raten Betrieb und verarbeitet ausschließlich Biomilch. Die
ersten Biomilchflaschen wurden noch per Hand abgefüllt
und direkt in die Bioläden gefahren. Vom Lieferanten für
Biomilch entwickelte sich das Unternehmen seitdem konti-
nuierlich zu einem Hersteller von biologischen Milchspezi-
alitäten. Nur noch ein Drittel des Umsatzes von inzwischen
35 Millionen Euro wird mit Basisprodukten erwirtschaftet.
Die restlichen zwei Drittel teilen sich bereits Jogurt- und
Käsespezialitäten. „Mit 73 Artikeln führen wir als kleine
Molkerei ein relativ großes Sortiment“, erklärt der Bio-
milch-Spezialist. Rund 70 Prozent des Umsatzes erzielt
das Unternehmen mit den typischen Rennern. Dies sind bei
Jogurt die Sorten Erdbeere, Kirsche, Vanille und Pfirsich
und bei Käse die Sorten Gouda und Emmentaler. „Doch
die restlichen 30 Prozent in der jeweiligen Warengruppe
sind spannend, dort wechselt der Verbraucher ständig“,
Hier beginnt die Verarbeitung der Milch zu einer Vielzahl von Käse-Spezialitäten, mit denen sich die Molkerei von den Wettbewerbern abheben kann.
45
Verarbeitung
verweist Söbbeke auf ein erhebliches Profilierungspoten-
zial gegenüber den Wettbewerbern. Die handwerkliche
Produktion erlaube insbesondere bei Käse sehr viel Ge-
staltungsspielraum. „Unsere Produkte sind authentisch
und zeichnen sich durch einen besonderen Geschmack
aus“, erläutert der Käse-Macher. Mit Käsespezialitäten,
die sich deutlich von konventionellen Produkten abheben,
habe man auch kein Preisproblem auf der Verbraucherseite,
schließlich bezahle der Kunde für einen guten Gorgonzola
oder Roquefort ebenso viel.
Profilierungspotenzial nutzenOb Bärlauch-, Hanf-, Altbier- oder Löwenzahnkäse: Der
Kunde honoriert die Abwechslung aus dem Hause Söb-
beke. „Als kleiner Betrieb haben wir gelernt, mit kleinen
Mengen umzugehen“, berichtet der Geschäftsführer. Seine
Molkerei betrachtet er als Markterkundungsunternehmen,
das sich flexibel auf die Kundenbedürfnisse einstellt. In vier
bis acht Wochen kann eine neue Produktvariante auf den
Markt gebracht werden. Die Optimierung der Produktions-
abläufe spielt dabei allerdings eine entscheidende Rolle.
„Mit kleinen Mengen muss man vernünftig umgehen. Die
Kosten für meine Mitarbeiterin in der Qualitätssicherung
werden eben nicht auf 4 Milliarden, sondern lediglich auf
35 Millionen Kilogramm Milch umgelegt.“ Aufgrund der
steigenden Nachfrage nach den Käsespezialitäten werden
bei Söbbeke derzeit die Produktionskapazitäten der Dorf-
käserei verdoppelt.
Geschmacksvielfalt bietet in Gronau-Epe auch das Jogurt-
Segment. Mit wechselnden Saisonprodukten und ausgefal-
lenen Kreationen sorgt die Bio-Molkerei immer wieder für
Überraschungen in den Regalen. „Wir sind fest überzeugt,
dass es dem Verbraucher nicht ausreicht, zwischen drei
Jogurts bei Aldi und zwei bei Lidl auszuwählen. Er hat
eher Spaß daran, zwischen 36 Sorten zu wählen“, ist sich
Söbbeke sicher.
Während die Wachstumsraten in den letzten beiden Jahren
etwas niedriger ausfielen, verzeichnet die Molkerei im Jahr
2004 zweistellige Zuwachsraten und liegt damit wieder
im langfristig positiven Trend. „70 Prozent der Deutschen
wollen eigentlich Bio-Produkte kaufen. Doch knapp fünf
Prozent tun es erst“, blickt Paul Söbbeke optimistisch in
die Zukunft.
Auf dem Heimatmarkt Nordrhein-Westfalen sieht sich
Söbbeke als regionale Molkerei. Mit den Käse- und Jo-
gurtspezialitäten tritt das Unternehmen jedoch als nationaler
Anbieter auf. Der überwiegende Teil der Produktion wird
im Biofachhandel verkauft. „Der Absatz über den Natur-
kosthandel zieht wieder an. Hier gibt es weniger extreme
Absatzbewegungen nach oben, aber auch nicht nach unten“,
konstatiert der Biomilch-Spezialist.
Unter der Marke „Rogge´s Landmolkerei“ bedient das Un-
ternehmen jedoch auch den klassischen Lebenmittelhandel
mit biologischen Milchspezialitäten. Insbesondere der
Biokäse lege derzeit im LEH deutlich zu. „Entscheidend
ist, was den Markt voranbringt“, argumentiert Söbbeke, für
den das Potenzial für Bio im konventionellen Handel bei
weitem noch nicht ausgeschöpft ist.
Beim Käse sind die „Renner“ Gouda und Emmentaler;die besonderen Spezialitäten z.B. Bärlauch-, Hanf-, Altbier- oder Löwenzahnkäse
46
Verarbeitung
e Marktsituation in dem Segment: Fleisch und Wurstwaren
Chancen für Öko-MetzgerMit einem Jahresumsatz von rund 100 Millionen Euro
werden in Deutschland zwischen fünf und acht Prozent
des Rindfleisches in Ökoqualität gekauft. Schweine- und
Geflügelfleisch erreichen jeweils einen Anteil von einem
Prozent. In gleicher Größenordnung gehen Fleisch- und
Wurstwaren über die Theke. Im Jahresschnitt werden in
Deutschland insgesamt rund 55.000 Tonnen Öko-Rind-
fleisch, 17.000 Tonnen Öko-Schweinefleisch und rund
6.000 Tonnen Öko-Geflügelfleisch erzeugt. Der Anteil am
gesamten Öko-Lebensmittelumsatz liegt bei 1,8 Prozent.
Im Gegensatz zu anderen Warengruppen dominiert hier
die Erzeugerstufe als wichtigster Absatzkanal. Nach ZMP-
Erhebungen werden 38 Prozent der biologisch erzeugten
Fleisch- und Wurstwaren direkt beim Landwirt (inklusive
Marktstände und Abokisten) gekauft. Ein Viertel des Ge-
samtumsatzes macht das Metzgerhandwerk und ein Fünftel
der Naturkostfachhandel. Der konventionelle Lebensmit-
teleinzelhandel liegt in dieser Warengruppe mit einem
Umsatzanteil von 16 Prozent an letzter Stelle.
Knapp die Hälfte des bundesweiten Umsatzes mit öko-
logischem Fleisch und Wurst in Metzgereien wird in
Nordrhein-Westfalen erzielt, gefolgt von Bayern mit
einem Anteil von 24 Prozent. Am erfolgreichsten agierten
die nordrhein-westfälischen Fleischfachgeschäfte nach
ZMP-Erhebungen in Wohnorten mit mindestens 100.000
Einwohnern und einem gehobenen sozioökonomischen
Umfeld. Die besten Erfolgschancen bei der Einführung
eines Öko-Sortimentes räumte die Untersuchung Metz-
gereien ein, die für sich die Kundengruppe der studierten
Arbeitnehmer in einem höheren Lebensalter durch eine
gezielte Werbung erschließen können.
„Es fehlt an gefühlsbetonter Fernseh- und Rundfunk-
werbung, um die Bio-Nachfrage zu erhöhen“, erklärt
Berthold Franzsander von Robert`s Bio-Frischgeflügel.
Der Geflügelspezialist bietet rund 120 verschiedene Bio-
Geflügelprodukte an. Dabei reicht die Produktpalette von
Fleischprodukten über Aufschnitt bis zu mariniertem
Grillfleisch. Hauptabsatzkanal sind Metzgereien, gefolgt
vom Naturkosthandel. Die momentane Marktsituation
beurteilt Franzsander stabil mit einer leicht steigenden
Tendenz. „Wenn der Fachhandel bereit ist, in Kühltheken
und Kühlräume zu investieren, sehen wir dort zukünf-
tig bessere Absatzchancen“, erläutert Franzsander. Auf
Absatzhemmnisse wie mangelnde Warenkenntnisse des
Verkaufspersonals im Fachhandel reagiert der Geflügel-
spezialist mit eigenen Schulungen und Infomaterial. Auch
der konventionelle Handel bietet aus Sicht des Geflügel-
spezialisten interessante Absatzmöglichkeiten, wenn er sich
ernsthaft mit hochwertiger Bio-Qualität profilieren wolle.
„Der Markt für Bio-Fleisch ist nur sehr klein und von Höhen
und Tiefen gekennzeichnet. Tonnagen, die im industriellen
Bereich erzeugt werden, können hier nicht erreicht werden“,
argumentiert Franzsander. „Für mittelständische Betriebe
mit vielseitigen Produktionsmöglichkeiten bietet dieser
Markt jedoch eine interessante Nische.“
38 % der biologisch erzeugten Fleisch- und Wurstwaren werden direktvermarktet, 25 % von Metzgern verkauft
47
Verarbeitung
Betriebsdaten
■ Bio-Fleischerei Jansen
Gründungs-jahr: 1996Mitarbeiter: 12 MitarbeiterBetriebe: 3 Fleischerfachgeschäfte in Köln,
GroßhandelGroßkunden: Exklusive Belieferung einer Großküche mit
Frischfleisch und WurstDurchschnitts-Bon: im Hauptgeschäft mehr als 30 Euro
Fallbeispiel Fleisch und Wurstwaren: „Drei Säulen sichern den Erfolg“
Fachgeschäfte, Großhandel und GV-Bereich garantieren den Absatz Mit eigenem Großhandel, drei Fleischerfachgeschäften und der Exklusivbelieferung einer Großküche befindet sich die Bio-Fleischerei Jansen auf Wachstumskurs.
Heinz Jansen ist ein alter Hase im Biofleisch-Geschäft.
Seit mehr als 20 Jahren verarbeitet der 55-jährige Metz-
germeister bereits Frischfleisch und Wurstwaren in Bio-
qualität. 1996 hat der Kölner schließlich den Schritt in die
Selbstständigkeit gewagt. Mit Erfolg. Jansen konnte sein
Unternehmen seitdem kontinuierlich ausbauen und betreibt
heute drei Bio-Fleischerfachgeschäfte in Köln. Neben
dem Hauptgeschäft in einem Gewerbegebiet mit direkter
Autobahnanbindung unterhält er einen in 2003 eröffneten
Laden in direkter City-Lage sowie eine Metzgerei in der
Kölner Südstadt. Dem Hauptgeschäft ist zudem ein eigener
Verarbeitungsbetrieb angeschlossen. Jansen und sein Team
stellen dort alle Fleisch- und Wurstwarenprodukte selber
her. „Insgesamt umfasst unser Wurstsortiment mehr als 70
verschiedene Artikel. Hinzu kommen diverse Wurstproduk-
te und Zubereitungen wie etwa Gulasch oder Bolognese in
der Dose“, so der Metzger.
Auch im Frischfleischgeschäft hält der Rheinländer, dessen
Betrieb von der nach EG-Öko-Verordnung zugelassenen,
unabhängigen Kontrollstelle QC&I regelmäßig überprüft
wird, alle Fäden selbst in der Hand. Er bezieht die Tiere
ausnahmslos lebend von verschiedenen Erzeugern, zu denen
langjährige Lieferbeziehungen bestehen, und lässt sie von
zwei Schlachtereien im Auftrag schlachten. Wöchentlich
verarbeitet die Biofleischerei Jansen etwa 15 Rinder, 50
Schweine, 30 Lämmer und 120 Kilogramm Geflügel.
Neben dem traditionellen Handwerk hat sich Heinz Jansen
auch im Großhandel- und GV-Bereich Standbeine auf-
gebaut. Seit 1996 beliefert er mehrere Großhändler mit
ladenfertig ausgezeichneter SB-Ware. „Dieses Geschäft
entwickelt sich allerdings rückläufig“, berichtet der Metzger.
48
Verarbeitung
„Der Umsatzanteil ist in den vergangenen Jahren sukzes-
sive von 70 Prozent auf 30 Prozent zurückgegangen.“ Ein
Einbruch, der Jansen aber nicht sonderlich stört. Die drei
Fachgeschäfte haben diesen Verlust im gleichen Zeitraum
nämlich mehr als ausgeglichen. Überhaupt liegt dem Köl-
ner das Ladengeschäft besonders am Herzen. „Es ist zwar
deutlich personalintensiver, man ist jedoch viel näher beim
Kunden und erhält so stets Feedback von der Klientel.“
Fachgeschäfte bringen zweistelliges Umsatzplus Dass diese Strategie von Erfolg gekrönt ist, belegen folgende
Daten eindrucksvoll: Im vergangenen Jahr betrug das Um-
satzplus der Metzgereien zwischen 10 und 15 Prozent. Der
City-Shop verzeichnet im Schnitt etwa 150 Kunden täglich.
Das Hauptgeschäft in Köln-Porz kann einen Durchschnitts-
Bon vorweisen, von dem mancher Wettbewerber nur träumt.
„Waren im Wert von mehr als 30 Euro pro Person wechseln
hier schon häufig den Besitzer“, so Jansen. Zwar sei die
Kundenzahl deutlich geringer als in den beiden anderen
Läden, allerdings deckten sich am Hauptsitz vornehmlich
Stammkunden reichlich mit Frischfleisch ein.
Sehr gut angenommen werden überdies die im 14-tägigen
Rhythmus gefahrenen Aktionen. Zwei bis drei Artikel bietet
Jansen dann zum Sonderpreis an und kann damit stets Ab-
satzsteigerungen zwischen 30 und 40 Prozent erzielen.
In den Genuss von Produkten aus dem Hause Jansen kom-
men auch die Mitarbeiter des Kölner Gerling-Konzerns,
einem renommierten Versicherungsunternehmen. Die
Verantwortlichen der Kantine haben vor einigen Jahren
komplett auf Bio umgestellt und Heinz Jansen als exklusiven
Zulieferer von Frischfleisch und Wurst mit ins Boot geholt.
Der hatte zu diesem Zeitpunkt bereits Erfahrungen mit dem
Großküchen-Geschäft und unter anderem Kantinen der
Kreissparkasse Köln sowie Küchen verschiedener anderer
Unternehmen beliefert.
Die Biofleischerei versorgt die Köche des Gerling-Kon-
zerns täglich mit Waren, aus denen 1.200 bis 1.500 Mit-
tagessen zubereitet werden. „Allerdings“, gesteht Jansen
ein, „ist dies kein einfaches Geschäft. Die Anforderungen
und Erfordernisse der Köche müssen stets mit denen des
Metzgers in Übereinstimmung gebracht werden. Und das
kostet oftmals viel Zeit. Außerdem wird im GV-Bereich
mit harten Bandagen um die Preise gekämpft.“
Den Fleischzukauf optimierenNeue Wege geht der Kölner Bio-Metzger gelegentlich auch
in Sachen Werbung. Neben den klassischen Handzettel-Ak-
tionen, hat Jansen in der Vergangenheit bereits mit Werbe-
bannern auf Bussen der Kölner Verkehrs-Betriebe auf sein
Unternehmen aufmerksam gemacht. In Kooperation mit der
Frauenzeitschrift „Freundin“ wurde zudem ein PR-Artikel
veröffentlicht. Daneben bedient er sich konventioneller
Anzeigenwerbung in regionalen Anzeigenblättern und Fach-
zeitschriften. Mit Blick auf die Kosten-Nutzen-Relation
muss Jansen allerdings feststellen, dass Handzettelwerbung
immer noch am wirkungsvollsten ist.
Der Metzger ist mit der Entwicklung seines Geschäfts aus-
gesprochen zufrieden. Um den Wünschen seiner Kunden
stets gerecht werden zu können, will Heinz Jansen in Zu-
kunft aber den Fleischzukauf weiter verbessern. „Der Kauf
von Teilstücken ist derzeit ausgesprochen problematisch.
Bei den doch relativ geringen Mengen schlagen nämlich die
Transportkosten erheblich zu Buche“, erläutert der Kölner.
„Deshalb bin ich gerade dabei, mit einem Berufskollegen
eine Kooperation aufzubauen. Denn: Gemeinsam könn-
ten wir Teilstücke zu erheblich günstigeren Konditionen
ordern.“
Jansen ist sich sicher, mit diesem Schritt in Zukunft noch
mehr Service bieten zu können. „Und dies“, erklärt der
Metzger optimistisch, „kann sich auf der Umsatzseite nur
positiv bemerkbar machen.“
Sämtliche Fleisch- und Wurstwarenprodukte werden selbst hergestellt. Das Wurst-Sortiment umfasst mehr als 70 verschiedene Sorten. Wöchentlich werden etwa 15 Rinder, 50 Schweine und 30 Lämmer verarbeitet.
49
Verarbeitung
e Außer-Haus-Verpflegung
■ Der Zielgruppe gerecht werden Allgemeine MarktentwicklungDie Spielregeln für den Markt der Außer-Haus-Verpfle-
gung haben sich in den vergangenen Jahrzehnten stark
geändert. Aktuelle Ernährungstrends und die spezifischen
Erwartungen der Gäste rücken mehr denn je in den Vorder-
grund und bestimmen den Erfolg in diesem Marktsegment.
„Gesundheit, Öko und Frische sind nur einige Schlagworte,
die heute in der Gastronomie, in Kantinen, im Altenheim,
im Supermarkt oder in der Mensa mit unterschiedlicher
Gewichtung diskutiert werden“, beschreibt die Fachzeit-
schrift „gv-Praxis“ die derzeitige Entwicklung im Außer-
Haus-Verzehr.
Der Außer-Haus-Markt reagiert sehr anfällig auf aktuelle
Stimmungen der Konsumenten. So gingen die Gästezahlen
in der Gastronomie im Jahr 2002 sowohl bei Restaurants
mit Bedienung als auch im Imbiss- und Schnellrestau-
rantbereich deutlich zurück. In der Betriebsgastronomie
hingegen konnten Umsätze und Besucherfrequenzen fast
gehalten werden. Viele Betriebsgastronomen haben sich
anscheinend rechtzeitig auf die neuen Herausforderungen
eingestellt. Sie weiten ihre Öffnungszeiten und ihr Angebot
für Zwischenmahlzeiten aus und reagieren damit auf die
Ansprüche der Verbraucher nach mehr Flexibilität. Damit
bietet die Branche für viele Berufstätige die Möglichkeit,
sich abwechslungsreich zu einem günstigen Preis zu ernäh-
ren. Letzteres dürfte ein entscheidendes Kriterium für den
seit der Euro-Einführung gerade beim Außer-Haus-Essen
so preissensiblen Verbraucher gewesen sein.
Die Kundenstruktur Die im Spätsommer 2001 durchgeführte Marktforschungs-
untersuchung „Markttrends im GV-Bereich – Erwartungen
und Anforderungen von Kantinennutzern und GV-Entschei-
dern“ von CMA und ZMP untersuchte die Markttrends in
diesem Absatzkanal. Sie nahm dabei die Erwartungen von
Gästen, besonders in der Betriebsverpflegung, unter die
Lupe und kam zu folgenden Ergebnissen:
Grundsätzlich nutzen 77 Prozent derjenigen, denen eine
Kantine zur Verfügung steht, diese intensiv (55 Prozent)
oder gelegentlich (22 Prozent). Deutlich wurde bei der
Analyse zudem, dass sich das Essverhalten grundsätzlich
geändert hat. Die Mehrheit der befragten Kantinennutzer
stellt mittlerweile ganz konkrete Qualitätsanforderungen
= 100%
= 100%
= 100%
Bevölkerung inDeutschland
Berufstätigkeit
Möglichkeit derKantinennutzunggegeben
TatsächlicheNutzung derKantine Intensivnutzer
3 bis 5 Tagepro Woche
gelegentl. Nutzer1 bis 2 Tagepro Woche
Nichtnutzer
Quelle: Strukturerhebung Emnid nach ZMP/CMA Marktforschungsuntersuchung, 2001
■ Markttrend im Großverbraucherbereich: Nutzung der Kantine (allgemein)
100%
54%
45%
55% 23%22%
50
Verarbeitung
an das Speisenangebot: Viel Gemüse, weniger Fleisch,
viel Obst, weniger Fett und mehr Vitamine. Im Hinblick
auf das Essverhalten charakterisierte die Studie drei Ver-
brauchertypen:
Aktuelle TrendsUm optimale Gästezufriedenheit und -anzahl zu schaffen,
müssen diese drei Charakterisierungstypen ihre Vorlieben
im Speisenangebot wiederfinden. Eine genaue Analyse der
Kundenstruktur ist deshalb für Küchenleiter und Entschei-
dungsträger ein wesentlicher Schlüssel zum wirtschaftli-
chen Erfolg. Der Prototyp eines Betriebsrestaurants geht mit
flexiblen Angeboten auf die unterschiedlichen Bedürfnisse
der Gäste ein und schafft kulinarische Abwechslung durch
Typ 1: Essen mit rationaler DistanzDie Auswahl wird in Hinblick auf Kalorien, Gesundheit und Wellness getroffen. Der Genuss steht weniger oft im Vorder-grund. Diese Gruppe schließt 35 Prozent der berufstätigen Verbraucher ein, die die Möglichkeit haben, eine Kantine/ein Betriebsrestaurant zu besuchen. Zu diesem Typ zählen über-durchschnittlich oft Frauen, älter als 50 Jahre, und Angestellte mit höherem Gehalt und höherer Bildung. Diese Gruppe nutzt weniger häufig als der Durchschnitt Betriebsrestaurants und ist im Vergleich zu anderen Verbrauchern nicht zufrieden mit dem dortigen Angebot.
Typ 2: Essen mit Genuss in angenehmer Atmosphäre Sowohl Genuss als auch angenehme Atmosphäre stehen gleichwertig im Vordergrund. Über Fitness-, Wellness- und Ge-sundheitsaspekte denkt man weniger nach. Zu dieser Gruppe gehören 47 Prozent der Kantinenbenutzer. Sie nutzen über-
durchschnittlich oft die Kantine. Mehr als die Hälfte sind unter 50 Jahre alt. Männer und Frauen sowie die verschiedenen be-ruflichen Stellungen sind gleichermaßen vertreten. 62 Prozent sind sehr zufrieden bzw. zufrieden mit den Betriebsrestaurants.
Typ 3: Wunsch nach preisgünstiger FunktionsgastronomieDiese Gruppe, 18 Prozent der Befragten, erwartet vom Betriebs-restaurant vor allem preiswertes Essen. Auf frische Produkte wird kein entscheidender Wert gelegt, Interesse an Fitness-, Wellness- oder Gesundheitsfragen besteht kaum. Zu dieser Gruppe zählen überdurchschnittlich viele Männer, meist jünger als 50 Jahre, und Arbeiter (22 Prozent). Das Betriebsrestaurant wird über-durchschnittlich oft besucht und auch die Zufriedenheit damit liegt über dem Durchschnitt.
Quelle: ZMP/CMA Marktforschungsuntersuchung, 2001
ergänzende Aktionswochen. Dabei sollten nach Ansicht
der Marktforscher auch aktuelle Ernährungstrends stärker
aufgegriffen werden.
Nach Ansicht der befragten Kantinenbesucher setzen die
deutschen Betriebsrestaurants den Trend zur Regionalküche
verhältnismäßig gut um. Unterstützt wird diese Aussage
durch die Befragung von GV-Entscheidungsträgern, die
mehrheitlich zu fast 70 Prozent glauben, dass in Kantinen
und Betriebsrestaurants der Trend zu regionalen Gerichten
konstant bleiben wird. Diese Zufriedenheit der Gäste mit
dem aktuellen Angebot an deutscher Regionalküche gilt
noch deutlicher für Krankenhäuser und Altenheime, denn
hier sehen über drei Viertel der Befragten eine konstante
Entwicklung des Trends voraus.
Typ 3:Essen in preisgünstiger
Funktionsgastronomie
Typ 1:Essen mit rationaler Distanz
(Auswahl im Hinblick aufKalorien, Gesundheit und
Wellness)
Typ 2:Auch im Betriebsrestaurant:Essen mit Genuss inangenehmerAtmosphäre
■ Markttrend im Großverbraucherbereich:Ziegruppen der Betriebsrestaurants (allgemein)
18%
35%
47%
51
Verarbeitung
Weiteres Entwicklungspotenzial sehen die GV-Entschei-
der auch in der Gastronomie. So glauben 30 Prozent der
Befragten an eine Zunahme des Trends zur regionalen
deutschen Küche, die Gastronomen unzählige Möglich-
keiten zur Profilierung bietet. So vielfältig die regionalen
Spezialitäten Deutschlands sind, so attraktiv können sie
jede Speisekarte bereichern. Von dieser Entwicklung könnte
auch der Einsatz von Bio-Produkten in diesem Segment
zukünftig profitieren.
Öko in der GV-Schiene Die ersten ökologischen Lebensmittel bahnten sich bereits
Anfang der neunziger Jahre ihren Weg in den Außer-Haus-
Markt. Doch in den folgenden Jahren gab es eine Ernüch-
terungsphase. Aufgrund der höheren Preise und der noch
mangelhaften Logistik gaben viele Küchen wieder auf.
Erst Ende der neunziger Jahre konnten die Anfangsschwie-
rigkeiten überwunden werden. Die ersten spezialisierten
Lieferanten für den Außer-Haus-Markt etablierten sich und
die ersten Großküchen stellten vollständig auf den Einsatz
von Biolebensmitteln um. Nach der BSE-Krise begann eine
Boomphase, die bis Ende 2002 andauerte. Immer mehr
Caterer und Großbetriebe setzten auf Bio.
Seit 2003 befindet sich der Markt nun in einer Normalisie-
rungsphase. Bio-Produkte haben sich in diesem Vertriebska-
nal inzwischen etabliert. Gleichzeitig erfüllen immer mehr
Bio-Zulieferer die Ansprüche der Gemeinschaftsverpfleger.
Noch fällt der Bio-Anteil in der deutschen Gemeinschafts-
verpflegung, gemessen am Gesamtumsatz von 43 Milliarden
Euro mit lediglich 0,6 Prozent eher bescheiden aus.
Die allgemeinen Umsätze in der Außer-Haus-Verpflegung
machen jedoch inzwischen rund 30 Prozent des gesamten
Lebensmittelumsatzes aus; daher bietet dieser Markt auch
für Bio-Lebensmittel ein großes Wachstumspotenzial. „Bio
bahnt sich seinen Weg in die deutsche Gemeinschaftsver-
pflegung. Trotz gebremsten Konsums bleibt der Bio-Markt
auf Wachstumskurs und muss für alle zugänglich sein“,
konstatiert Bundesministerin Renate Künast auf der Bio-
fach 2004.
Ökoanteile in der GV-SchieneDie Hemmschwellen und Erfolgsfaktoren für den Ein-
satz von Bio-Produkten in Großküchen untersuchte ein
Forschungsprojekt der Universität Hohenheim im Rah-
men des Bundesprogramms Ökologischer Landbau. In
einer repräsentativen Umfrage wurden bundesweit 618
Einrichtungen der Gemeinschafts- und 676 Betriebe der
Individualverpflegung befragt.
Nach dieser Erhebung setzen rund 31 Prozent der befrag-
ten GV-Betriebe gekennzeichnete Ökoprodukte ein. Der
durchschnittliche Ökoanteil am Gesamtlebensmitteleinsatz
liegt dort bei rund 24 Prozent. Über alle befragten Betrie-
be hinweg, ermittelt die Studie einen Ökoanteil von acht
Prozent in der Gemeinschafts- und fünf Prozent in der
Individualverpflegung. „Ökoprodukte werden häufig in
relativ geringem Umfang und vorwiegend zur Ergänzung
konventioneller Produkte eingesetzt“, zieht Jana Rückert-
John in ihrem Trendbericht Bilanz.
Fördernd auf den Einsatz von Ökoprodukten in Großküchen
wirkt sich aus Sicht der Befragten eine Vorverarbeitung der
Produkte und ihre regionale Herkunft aus. Der Gesamtanteil
an verwendeten regionalen Produkten liegt bei 40 Prozent
■ Anteile der Bio-Produkte am Lebensmittelumsatz 1
2000 2001 2002
Lebensmittel (gesamt)
Lebensmittel-Umsatz 128,0 Mrd. € 128,0 Mrd. € 129,0 Mrd. €
davon Bio 1,6% 2,1% 2,3%
Bio-Umsatz gesamt 2,1 Mrd. € 2,7 Mrd. € 3,0 Mrd. €
Außer-Haus-Markt A-H-M-Umsatz2 42,0 Mrd. € 42,0 Mrd. € 43,0 Mrd. €
davon Bio3 0,5% 0,6% 0,6%
Bio-Umsatz im A-H-M 210,0 Mio. € 250,0 Mio. € 260,0 Mio. €
1 Gesamt und Außer-Haus-Markt2 Hypothese: 33% des Umsatzes mit Lebensmitteln entfallen auf den Außer-Haus- Markt3 Hochrechnung: ÖGS
Quelle: ÖGS, SÖL
52
Verarbeitung
des gesamten Lebensmitteleinsatzes, der immerhin bereits
zu 19 Prozent aus ökologischer Produktion stammt. „Re-
gionale Ökoprodukte werden vor allem mit Frische, hoher
Qualität, aber auch mit Preisvorteilen sowie einer höheren
Transparenz für Anbieter und Verbraucher verbunden“, so
Rückert-John.
Die höchsten Ökoanteile werden mit zwölf beziehungsweise
elf Prozent bei Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen
sowie Kindereinrichtungen ermittelt. Die niedrigsten Werte
erreichen Alten- und Pflegeheime sowie Mahlzeitendiens-
te. Betrachtet man hingegen die Zahl der Einrichtungen,
die Ökoprodukte im GV-Bereich einsetzen, dann liegen
Betriebskantinen mit (31 Prozent), gefolgt von Kinder-
tagesstätten (20 Prozent) und Catering-Unternehmen (20
Prozent) auf den vorderen Plätzen.
Bei den eingesetzten Produkten dominiert die Frische.
Die Hitliste der Ökoprodukte im GV-Segment wird von
Kartoffeln mit einem Anteil von zwölf Prozent angeführt,
gefolgt von Eiern (elf Prozent). Gemüse (neun Prozent)
und Obst (acht Prozent). Bezogen wird die Ökoware
überwiegend über den konventionellen Großhandel. Neben
den Trockenwaren werden auch Molkereiprodukte sowie
Fleisch- und Wurstwaren über diese Schiene eingekauft.
Eine weitere Bezugsquelle für Ökoprodukte ist der Direkt-
bezug von landwirtschaftlichen Betrieben. 41 Prozent der
GV-Einrichtungen, die Ökoprodukte einsetzen, beziehen
Kartoffeln, 36 Prozent Gemüse, 33 Prozent Obst sowie
jeweils 27 Prozent Fleisch-/Wurstwaren und Eier direkt
von Landwirten.
„Besonders stark werden frische, regionale Produkte nach-
gefragt, die in der Regel auch vorverarbeitet gekauft wer-
den“, berichtet Anja Erhart vom Ökologischen Großküchen
Service (ÖGS), Frankfurt. Daneben könne ein ständiges
Wachstum im Absatz von ökologischen Conveniencepro-
dukten verzeichnet werden.
Erfolgsfaktoren für den Öko-EinsatzEin erfolgreicher Einsatz von Ökoprodukten bedarf nach
Ansicht aller Befragten einer Unterstützung der Leitungse-
bene. Der Küchenleitung wird dabei in diesem Prozess mit
Abstand die höchste Bedeutung beigemessen. 70 Prozent
der Einrichtungen, die Ökoprodukte verarbeiten, sehen in
der Überzeugung und dem Engagement der Küchenleitung
einen entscheidenden Erfolgsfaktor. Rund die Hälfte der Be-
fragten hält eine Unterstützung durch die Geschäftsleitung
für förderlich. Neben der innerbetrieblichen Kommunikati-
on entscheidet die Qualität der Lieferbeziehungen über den
langfristigen Einsatz von Ökoprodukten in der GV-Schiene.
Für etwa die Hälfte der Entscheider ist es besonders wichtig,
dass Ökoprodukte leicht zu beschaffen sind.
Der Preisstellung für Ökoprodukte messen knapp 70
Prozent der konventionellen Betriebe eine entscheidende
Bedeutung bei. Von den Betrieben, die Ökolebensmittel
bereits einsetzen, halten diesen Aspekt lediglich 51 Prozent
für „sehr wichtig“.
Kampagne „Natur auf dem Teller“In Nordrhein-Westfalen feiert die Kampagne „Natur auf
dem Teller“ zum dauerhaften Einsatz von Ökolebensmitteln
in der Außer-Haus-Verpflegung in 2004 bereits ihr fünf-
jähriges Jubiläum. Bärbel Höhn, Ministerin für Umwelt
und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
in Nordrhein-Westfahlen, zieht eine positive Bilanz der
Kampagne: „Seit Herbst 2000 haben sich in NRW rund
75 Betriebskantinen, Krankenhäuser und Restaurants an
„Natur auf dem Teller“ beteiligt und sich damit für eine
dauerhafte Verwendung von Bio-Produkten entschieden.“
Die Erfolgsbilanz kann sich sehen lassen: Allein im Jahr
2003 machten insgesamt 21 Betriebe mit. 35 Anbieter
ökologischer Lebensmittel, überwiegend aus NRW wur-
den eingebunden und hatten dadurch die Möglichkeit,
neue Kunden zu gewinnen. Als Früchte des Engagements
sieht Ministerin Bärbel Höhn es denn auch an, dass nun
das Erfolgsmodell aus NRW mit Unterstützung der CMA
bundesweit angewandt wird.
53
Verarbeitung
Betriebsdaten
■ Bios-Rempe GmbH
Gründungs-jahr: 1997Sortiment: 380 Artikel
- davon Eigenmarken (25 % ) - ready cuts (35 % ) - Trockensortiment und Fleisch (35%) - geriebener Käse (5 % )
Absatzkanäle: - Mensen, Kindergärten, Schulen, - Kantinen
Mitarbeiter: fünfUmsatz: rund 3,5 Millionen Euro im Jahr 2003
Fallbeispiel Außer-Haus-Verpflegung: „Bio-Menüs per Telefon“
Fullservice überzeugt die GroßverbraucherGroßverbraucher scheuen oftmals den zusätzlichen Aufwand für Biogerichte. Dieses Problem löst der Bio-Großhändler Bios mit einem Komplett-Service: Ein Anruf genügt und der gesamte Wareneinsatz für das Bio-Menü wird geliefert.
„Vielen Gemeinschaftsverpflegern ist der Service noch
gar nicht bekannt. Sie denken immer noch, dass sie die
einzelnen Bauernhöfe abklappern müssen“, beschreibt
Gabriele Rempe, geschäftsführende Gesellschafterin des
gleichnamigen Fachgroßhandels Bios in Hamm, die Vor-
behalte gegen den Einsatz von Bio-Produkten im Gemein-
schaftsverpfleger (GV) -Segment. Doch auch wenn bekannt
ist, woher Bioware bezogen werden kann, liegt oftmals
ein langer Weg bis zum Einzug auf die Speisekarte. „Am
härtesten muss man in den Großküchen kämpfen, wenn Bio
von oben befohlen wird“, weiß Rempe aus Erfahrung. Ihre
Philosophie setzt daher direkt an der Küchenfront an. „Die
Küchenchefs müssen überzeugt werden“, lautet Rempes
Devise. Damit dies gelingt, bietet die Unternehmerin der
anvisierten Zielgruppe einen küchenfertigen Fullservice.
Wenn gewünscht, dann rechnet sie den Wareneinsatz pro
Person aus und liefert auch Kochanleitungen.
Überzeugungsarbeit an der KüchenfrontVon morgens 7 bis abends 20 Uhr ist das Unternehmen für
die Kunden da. Am Telefon wird dann meist nicht nur die
Bestellung abgewickelt. Passt ein gewünschtes Produkt
preislich nicht ins kalkulierte Menü, schlägt die Bios-Che-
fin entsprechende Alternativen vor. Gemeinsam mit fünf
Mitarbeitern stellt sie die Biozutaten für rund 200 Kunden
zusammen. Rund 75 Prozent des Gesamtumsatzes von rund
3,5 Millionen Euro im Jahr 2003 wurde mit Großküchen,
der Rest mit Bäckereien erwirtschaftet. Die Bäckereien
54
Verarbeitung
zählen zu den Kunden der ersten Stunde. „An einen Bäcker
habe ich die ersten Liter Biosahne verkauft“, erinnert sich
Rempe. Heute wird diese Schiene auch mit geschnittenem
Obst, Käse und Gemüse beliefert.
Die Idee mit klein geschnippelten Karotten ein Geschäft
aufzubauen, hatte Gabriele Rempe während ihrer Zeit als
Produktentwicklerin bei der Marktgenossenschaft Natur-
landbauern. Dort blieben immer wieder dicke Möhren
übrig, die als Viehfutter verwertet wurden. Gleichzeitig
gab es immer wieder Anfragen vom Ökologischen Groß-
küchen-Service nach küchenfertigen Bio-Produkten für den
GV-Bereich. Doch die landwirtschaftliche Seite scheiterte
an den hohen Kosten entsprechender Anlagen für die Ver-
arbeitung des Biogemüses.
Statt lange zu reden, ergriff Rempe Mitte der neunziger
Jahre die Initiative und zog mit einer Kiste Möhren und
Äpfel los.
Den richtigen Partner findenAuf der Suche nach einer Lösung wurde sie bei dem
Unternehmen K & P Gastroservice in Hamm fündig. Das
traditionsreiche Unternehmen hatte sich mit entsprechenden
Anlagen zum Herstellen von küchenfertigem Obst und
Gemüse für den GV-Bereich spezialisiert. Zunächst wollte
sich die Bios-Chefin auf küchenfertiges Obst und Gemüse,
so genannte „ready cuts“ konzentrieren. Doch die Kunden
verlangten mehr. Im Laufe der Zeit kamen Lagerräume für
Tiefkühlprodukte und für das Trockensortiment hinzu. „Das
ist heute unser Marktvorteil. Mit einem Anruf können die
Kunden bei uns alles auf einmal bestellen“, zieht Rempe
Bilanz. Eine professionelle Warenlogistik und die räumliche
Nähe zur Verwaltung ermögliche dem Unternehmen eine
direkte Lieferbereitschaft. Eine Bestellung wird in der Regel
nach 24 Stunden über Frischelogistiker ausgeliefert. Das
Absatzgebiet konzentriert sich auf Nordrhein-Westfalen,
aber auch Mainz und Berlin werden täglich angefahren.
Bei den Kunden hat sich Bios nicht zuletzt durch die Ent-
wicklung von Eigenmarken profiliert. Neben den „ready
cuts“ hat das Unternehmen mit geriebenem Käse und Müsli
eigene Produkte entwickelt, um den Kundenwünschen ge-
recht zu werden. Das Angebot kommt an. Von anfänglich 24
Kilogramm geriebenem Gouda pro Monat steigerte sich der
Absatz mittlerweile auf bis zu zwei Tonnen monatlich. „In
den Großküchen ist durchaus noch Potenzial vorhanden“,
blickt Rempe optimistisch in die Zukunft. Insbesondere
bei kindgerechter Nahrung und Allergikerkost hat sie noch
Bedarf ausgemacht.
„Nach sieben Jahren Aufbauarbeit wird es nun langsam
erfolgreich“, zieht die Unternehmerin Bilanz. Insbesondere
die letzen beiden Jahre waren schwierig, denn den Aufwärts-
trend im Naturkostfachhandel gab es bei den Großküchen
nicht. „Die Entscheidungsprozesse in den Großküchen
dauern einfach zu lange“, konstatiert Rempe. Mit Hilfe einer
forcierten Akquisition hat die Unternehmenschefin diese
Stagnationsphase jedoch überwunden. „Ich bin wieder aktiv
auf potenzielle Kunden zugegangen und die Bemühungen
tragen nun erste Früchte“, erklärt Rempe. In 2004 zeigt
die Umsatzkurve des Fachgroßhandels Bios wieder eine
deutliche Tendenz nach oben.
Sämtliche Waren für das Bio-Menü in der Gemeinschaftsverpflegung werden vorverarbeitet und küchenfertig auf Bestellung angeliefert
55
Handel
e 4. HandelBiomarkt zieht wieder anNach den zweistelligen Wachstumsraten zu Boomzeiten und einer Konsolidierungsphase im vergangenen Jahr zieht der Markt nun wieder deutlich an. Insbesondere der Fachhandel kann weiter Boden gutmachen.
Um rund vier Prozent ist der Markt für Bio-Produkte nach
Schätzungen von Professor Ulrich Hamm im Jahr 2003
gewachsen. Damit fiel das Wachstum deutlich positiver
aus, als ursprünglich prognostiziert. Der Öko-Umsatz lag
in 2003 bei 3,1 Milliarden Euro, was einem Anteil am
gesamten Lebensmittelmarkt von 2,4 Prozent entspricht.
Wie die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) in
ihrem Ökomarktforum berichtet, führt Hamm den Anstieg
auf das starke Wachstum der Bio-Supermärkte sowie das
vermehrte Engagement konventioneller Lebensmittelhänd-
ler zurück.
Naturkostgeschäfte und der Lebensmitteleinzelhandel
(LEH) sind die wichtigsten Absatzkanäle für Ökoprodukte.
Sie erwirtschaften nach Erhebungen des Ökomarktforums
jeweils rund 30 Prozent des Gesamtumsatzes mit Bio-Pro-
dukten. Von dem Fachhandelsumsatz entfallen mittlerweile
rund fünf Prozent auf Bio-Supermärkte mit einer Ladenflä-
che von mindestens 250 Quadratmetern. Inzwischen fließt
jeder sechste Euro, der im Naturkosthandel ausgegeben
wird, in die Kassen der Bio-Supermärkte.
Einen vergleichbaren Anteil haben die Discounter am
Bioumsatz im LEH erreicht. Jeder siebte Euro, der für
Ökoprodukte im LEH ausgegeben wird, landet bei den
Discountern.
Bedeutung der Einkaufsstätten
Je nach Produktgruppe variiert die Bedeutung der Ein-
kaufsstätte. Nach Erhebungen der ZMP dominiert der
Lebensmitteleinzelhandel in den Bereichen Milch- und
Molkereiprodukte. Rund 60 Prozent der im Jahr 2003
verkauften Biomilch wurde über den LEH vertrieben. Auch
die Hälfte der Tiefkühlkostgerichte, der Fertiggerichte
und Konserven in Bioqualität gingen der ZMP-Analyse
zufolge über die Kassen des konventionellen Handels. Im
Biofachhandel liegt der Absatzschwerpunkt auf Obst, Bei-
lagen, Mehl, Getreideprodukte sowie Brot- und Backwaren,
während direkt beim Erzeuger überdurchschnittlich viel
Kartoffeln, Fleisch, Gemüse und Salate gekauft werden. Die
Stärke der Drogeriemärkte liegt hingegen bei Getränken,
Babynahrung sowie bei Brotaufstrichen, Getreideprodukten
und Gewürzen.
■ Umsätze und Umsatzanteile für Öko-Lebensmittel in Deutschland nach Absatzebenen
Umsätze 1997
in % 1997
Umsätze 2000
in % 2000
Umsätze 2001
in % 2001
Umsätze 2002
in % 2002
Umsätze 2003
in % 2003
Erzeuger1 0,28 19 0,35 17 0,45 17 0,52 17 0,52 17
Handwerk2 0,07 5 0,14 7 0,20 7 0,22 7 0,23 7
Reformhäuser 0,15 10 0,21 10 0,24 9 0,26 9 0,25 8
Naturkost-fachgeschäfte
0,46 31 0,57 28 0,74 27 0,78 26 0,81 26
LEH3 0,41 28 0,68 33 0,95 35 1,05 35 1,09 35
Sonstige4 0,11 7 0,10 5 0,12 4 0,17 6 0,20 6
Summe 1,48 100 2,05 100 2,70 100 3,00 100 3,10 100
Umsätze in Mrd. Euro ohne Genussmittel und Außer-Haus-Verzehr 1 Landwirte einschl. Wochenmärkte und Lieferdienste2 Bäckereien, Fleischereien3 Lebensmitteleinzelhandel einschl. Feinkostgeschäfte und Lieferdienste4 Drogeriemärkte, Postversand u. Lieferdienste von Verarbeitungsunternehmen
Quelle: Prof. U. Hamm, Universität Kassel 1998-2004, nach ZMP, Ökomarkt Forum, Juni 2004
56
Handel
■ Top 10 Produkte nach Einkaufsstätten Basis: Ausgaben mit Großeinkäufen
Gesamtmarkt LEH* Naturkost-geschäfte
Direkt- vermarkter
Reformhäuser Drogeriemärkte
1 Brot Eier Brot Rind-/Kalbfleisch Fruchtsäfte Babynahrung
2 Eier Frischmilch Hart-/Schnittkäse Obst u. Gemüse gemischt
Brot Süßwaren und Knabberartikel
3 Hart-/Schnittkäse Kartoffeln Jogurt Kartoffeln Getreide Müsli
4 Kartoffeln Hart-/Schnittkäse Wurst/Salami/Schinken
Eier Trockenfrüchte Tee
5 Frischmilch Jogurt Frischmilch Gemüse gemicht Gemüsesäfte pikante Brotauf-striche
6 Rind-/Kalbfleisch Müsli Eier Äpfel Sojamilch Nüsse/Keime/Sä-mereien
7 Wurst/Salami/Schinken
Möhren Fruchtsäfte Hart-/Schnittkäse Tofu Fruchtsäfte
8 Jogurt Butter Kartoffeln Getreide Hart-/Schnittkäse Teigwaren
9 Äpfel Babynahrung Äpfel Blattsalat pflanzliche Öle/Fette
Getreide
10 Wein Brot Teigwaren Frischmilch Süßwaren und Knabberartikel
pflanzliche Öle/Fette
* ohne Obst- und GemüsegeschäfteZMP-Analye auf Basis des GfK-Öko-Sonderpanels Januar bis Dezember 2003, 2133 Haushalte
12
2
4
6
4
4
33
16
7
910
10
12
Andere Bio-Lebensmittel
Obst/Gemüse gemischt
Tiefkühlkost/Fertiggerichte/Konserven
Würzmittel/Gewürze
Eier
Brotaufstriche
Beilagen/Mehl/Getreideprodukte
Obst
Fleisch-/WurstwarenGetränke
Brot/Backwaren
Gemüse, Salat
Milch-/Molkereiprodukte
Kartoffeln
� Welche Bio-Lebensmittel haben die Käuferhaushalte gekauft?Basis: Wert, Angaben in %
Quelle: ZMP-Analyse auf Basis des GfK-Öko-Sonderpanels, Oktober 2002 bis Juni 2003
57
Handel
Biomarkt in NRWWährend sich der Warenkorb der Biokonsumenten in
Nordrhein-Westfalen nur wenig vom bundesdeutschen
Durchschnitt unterscheidet, ermittelt das ZMP-Sonderpanel
in der Wahl der Einkaufsstätten gewisse Unterschiede. Der Naturkosthandel wird in NRW von den Verbrauchern klar zum Bio-Einkauf bevorzugt.
So erreichen die Bioläden in Nordrhein-Westfalen einen
Marktanteil von rund 35 Prozent, während auf den LEH
lediglich 22 Prozent entfallen. Ein Grund dafür liegt auch
darin, dass der Fachhandel im dichtbesiedelten NRW mit
überproportional vielen Geschäften vertreten ist.
Genaue Zahlen über die einzelnen Vertriebsstätten für
Bio-Produkte in NRW liegen derzeit nicht vor. Experten
schätzen die Zahl der Fachgeschäfte auf rund 550.
Daneben zählt Biogroßhändler Weiling, der nach eigenen
Angaben rund 90 Prozent der Bioverkaufsstellen beliefert,
knapp 30 Bäckereien, 40 Marktstände, zwölf Abobetriebe
sowie jeweils neun Großküchen und Reformhäuser zu
seinem Kundenkreis.
Gesamt
Nord
NRW
Mitte
Süd
Ost
LEH Natur-kost
Reform-häuser
Hand-werk
Erzeuger Sonstige(Drogeriemärkte,Lieferdienste)
Quelle: ZMP-Analyse auf Basis des GfK-Öko-Sonderpanels, Oktober 2002 bis September 2003
■ In welchen Regionen wird wo eingekauft?Basis: Wert, Angaben in %
29 31 7 7 16 10
42
28
34
22
27
28
31
31
35
28
10
5
11
8
5
9
6
10
19
15
14
7
7
8
10
12
13
6
3
15
58
Handel
Wachstum gegen den TrendNach einem flauen Jahr 2003 zeigt die Umsatzkurve in
2004 im Naturkosteinzelhandel wieder deutlich nach
oben. Wie der Online-Infodienst „Bio-Supermaerkte.de“
berichtet, zogen die Fachhandelsumsätze im ersten Quartal
im Vergleich zum Vorjahr um knapp sechs Prozent an. In
einem Stimmungsbarometer konnte ermittelt werden, dass
78 Prozent der Befragten von einem deutlichen Plus in
diesem Jahr ausgehen. Mit mehr als fünf Prozent Wachstum
rechneten 41 Prozent der Befragten. Basis des Naturkost-
barometers der Wirtschafts- und Organisationsberatung
Hartmann, Solingen, sind 120 ausgewertete Befragungen.
Ein wichtiger Faktor für den Verkaufsboom sind nach An-
sicht der Experten die neuen großflächigen Bio-Fachmärkte,
die den Verbrauchern eine große Auswahl an biologischen
Lebensmitteln offerieren.
Im Jahr 2003 wurden nach Informationen des Infodienstes
deutschlandweit 26 Bio-Supermärkte und Fachgeschäfte
mit einer Verkaufsfläche von mehr als 13.000 Quadrat-
metern neu gegründet, davon fünf alleine in NRW. Nord-
rhein-Westfalen fungierte dabei als Spitzenreiter bei der
Verkaufsfläche. Hier entstanden 2680 Quadratmeter Fläche.
Dies entspricht einer durchschnittlichen Ladengröße von
536 Quadratmetern.
Vor allem die „Bio-Discounter“ haben im vergangenen Jahr
deutlich zugelegt. Nach Erhebungen des Infoportals „Bio-
Supermaerkte.de“ gibt es inzwischen bundesweit 17 davon.
Dabei ist eine genaue Abgrenzung des Begriffs noch nicht
erfolgt, da die Unterschiede nicht so gravierend ausfallen
wie im konventionellen Handel. Allerdings zeichnet sich
derzeit bereits eine gewisse Umorientierung im Handel ab.
„Kundenumfragen haben ergeben, dass der Begriff Bio-
Discounter mit dem Gedanken eines nachhaltig arbeitenden
Unternehmens nicht in Einklang gebracht werden kann“,
verkündet die Supernatural AG aus Bonn, und streicht daher
den Zusatz „Discount“ aus dem Firmennamen.
e Marktsituation im Vertriebskanal: Naturkostfachhandel
� Indizierte Entwicklung des Lebensmittelumsatzes im Naturkosthandelnach BNN und bioVista
0
20
40
60
80
100
120
140
160
180
200
Apr00
Jul00
Okt00
Jan01
Apr01 01
Okt01
Jan02
Apr02 02
Okt02
Jan03
Apr03 03
Okt03
Jan04
Inde BNN-Naturkost -Großhandelsumsatz
Index bioVista-Naturkost- Einzelhandelsumsatz
Indexpunkte
x
Beginn der Direktbelieferung des EH durch einen großen Markenhersteller
Quelle: BNN 2004, bioVista 2004
Jul Jul Jul
59
Handel
Zukunftsaussichten„Der Marktanteil von Bio-Supermärkten, der im Jahr 2000
bei etwa fünf bis maximal acht Prozent gelegen haben dürfte,
ist bis 2003 auf deutlich über 15 Prozent gestiegen“, so die
Analyse von Professor Ulrich Hamm, Universität Kassel, im
Fachblatt Biohandel. „Wenn sich die kleineren Naturkost-
händler nicht zu Einkaufsverbänden zusammenschließen,
werden sie schrittweise von Filialunternehmen verdrängt
oder von Großhändlern integriert.“
Die Betreiber von größeren Bio-Supermärkten befinden
sich hingegen ungebrochen auf Expansionskurs. Dabei
kalkulieren sie mit einem Einzugsgebiet von etwa 100.000
Einwohnern. Für eine Stadt wie beispielsweise Köln mit
knapp einer Million Einwohnern und derzeit fünf Bio-Su-
permärkten könnte diese Anzahl nach Ansicht von Christoph
Soika daher ohne weitere Probleme verdoppelt werden.
Ein riesiges Wachstumspotenzial hat auch Lutz Größel,
Inhaber von zwei Naturata-Fachgeschäften in Köln, aus-
gemacht. Rund zehn Prozent konnte sein Unternehmen im
Vergleich zum Vorjahr zulegen, mit weiteren attraktiven
Standorten im Großraum Köln will er die Expansion wei-
ter vorantreiben. Mit dieser Strategie ist er jedoch nicht
alleine. „Die Wettbewerbssituation in NRW hat sich in den
letzten Jahren in Köln, Düsseldorf und Bonn intensiviert“,
stellt Josef Spanrunft, Geschäftsführer der Basic AG, fest.
Dessen ungeachtet sieht er den Markt jedoch unverändert
unterversorgt, was professionelle Vertriebskonzepte mit
großer Auswahl und hohem Frischeanteil anbelangt. Im
Vergleich zum Vorjahr habe Basic ein Umsatzwachstum
von mehr als 50 Prozent realisiert, bei einem weiteren
Ausbau der Standorte auf mittlerweile acht. Im September
eröffnete Basic Laden Nummer neun in Düsseldorf, weitere
Läden, auch in NRW, sind bereits in Planung. Für dieses
Jahr erwartet Spanrunft einen Zuwachs zwischen 25 und
30 Prozent. „Bio-Supermärkte entwickeln sich deutlich
besser als traditionelle Bioläden oder der Bio-Absatz des
konventionellen Lebensmittelhandels. Ähnlich gut entwi-
ckeln sich nur die Bio-Sortimente der Drogeriemärkte“, so
Spanrunft. Neben der Verbesserung der Handelsstrukturen
hat er noch Wachstumsreserven in der Kommunikation mit
dem Endverbraucher ausgemacht.
„Der Informationsbedarf der Kunden und dabei insbeson-
dere der Zusammenhang von Konsumverhalten und einer
nachhaltig ausgerichteten Nutzung der Naturgrundlage
ist weiterhin sehr groß“, bestätigt Dr. Götz E. Rehn, Ge-
schäftsführender Gesellschafter der Alnatura Produkti-
ons- und Handels GmbH. Alnatura betreibt bundesweit
16 Super-Natur-Märkte mit einer Durchschnittsfläche von
500 Quadratmetern. Bis zum Jahr 2005 will Rehn drei neue
Detaillierte Informationen unter www.n-bnn.deBundesverbände Naturkost Naturwaren
■ Bio-Supermärkte in NRW
Geschätztes Potenzial in Städten ab 100.000 Einwohnern
Regierungs- bezirk
Ist-SituationBio-Supermärkte
PotenzialBio-Supermärkte
Düsseldorf 4 34
Köln 13 18
Münster 6 9
Detmold 2 6
Arnsberg 2 21
Gesamt 27 88
Quelle: Studie Biomarkt NRW, Soika, Zukunftskonferenz Januar 2004
60
Handel
Fallbeispiel Naturkosthandel: „Zukunftsfähige Ladenkonzepte“
Verbraucher honorieren Produkt- und ServicequalitätAktives Marketing, kompetente Beratung, Sortiments-vielfalt und eine edle Produktpräsentation kennzeichnen moderne Biosupermärkte. Mit sieben Filialen zählt die SuperBioMarkt AG aus Münster zu den erfolgreichen Pionieren in der Branche.
Durch den verstärkten Einstieg der Discounter in die Bio-
vermarktung steht der Preis derzeit bei einigen Produkten
sehr stark im Fokus. Auch die Eröffnung zahlreicher neuer
Biosupermärkte sorgt in Großstädten wie Köln und Düssel-
dorf für zunehmende Konkurrenz im Biohandel. Mit einem
ausgefeilten Marketingkonzept reagiert Michael Radau,
Vorstand der SuperBioMarkt AG, auf die verschärften
Wettbewerbsbedingungen. „Wir haben in jedem Segment
die jeweiligen Renner ausgewählt und für diese rund 50
Artikel mit dem Markenanbieter einen Direktbezug für eine
Betriebsdaten
■ SuperBioMarkt AG
Gründungs-jahr: 1993Mitarbeiter: 110 (50 Vollzeit)Filialen: 7 in Münster, Osnabrück, DüsseldorfUmsatz 2003: 8 Mio. Euro, davon rund 18 Prozent
mit Obst und GemüseArtikelzahl: 7.000
bestimmte Jahresmenge ausgehandelt“, erläutert Radau
das so genannte „Basispreis-Konzept“. Durch Aussparung
des Großhandels und kleine Abstriche bei der Verpackung
kann das Basis-Sortiment rund 20 Prozent günstiger an-
geboten werden. Doch die Preisgestaltung will Radau
trotz der verschärften Wettbewerbsbedingungen nicht in
den Mittelpunkt der Kommunikation mit dem Kunden
stellen. „Wir wollen uns nicht über Preise, sondern über
Produkt- und Servicequalität vom Wettbewerb abheben“,
beschreibt Radau seine Unternehmensphilosophie. Neben
einer besonderen Produktqualität sind motivierte Mitarbei-
ter für den Biohändler die wichtigeren Faktoren für einen
Unternehmenserfolg.
Bioläden der zweiten Generation Mit dem bereits im März 1993 eröffneten ersten Bioladen
der neuen Generation gilt Radau als einer der Vorreiter im
Kompetente Beratung, große Sortimentsvielfalt, ansprechende Präsentation und bequemer Einkauf sind wichtige Voraussetzungen für den Erfolg im Bio-Supermarkt
61
Handel
Biofachhandel. Gut geführte konventionelle Lebensmittel-
geschäfte dienten dem Münsteraner dabei als Vorbild. Von
diesen unterscheiden sich seine Superbiomärkte eigentlich
nur im Sortiment, das rund 7.000 biologische Artikel um-
fasst. Edle dunkelgraue Stahlregale mit Seitenwänden aus
Ahornnaturholz kombiniert mit hellgrauen Bodenfliesen
sind das optische Ergebnis der Zusammenarbeit mit pro-
fessionellen Ladenbauern. „Menschen, die sich ernsthaft
für Bio-Produkte interessieren, wollen beim Einkaufen eine
positive Erfahrung erleben“, weiß Radau aus zahlreichen
Kundenreaktionen. „Schließlich kann man auch kein Fünf-
Gänge-Menü in einer Imbissbude anbieten“, begründet
der Biohändler die nicht unerheblichen Ausgaben für die
Ladengestaltung.
Die Investitionen in Servicequalität und Laden-Outfit
zahlen sich aus. Im Jahr 2003 konnte er seinen Umsatz um
20 Prozent auf acht Millionen Euro steigern. Mit einem
Umsatzanteil von knapp 18 Prozent rangiert das breite
Angebot an Obst und Gemüse unangefochten auf Platz
eins der Warengruppen.
Gute Produkte gezielter vermarktenÜber die Herkunft der Produkte informiert das Preisschild,
wobei für Radau die erste Priorität auf dem Bezug von
heimischer Ware liegt. „Mit unseren Produktqualitäten
beispielsweise bei Äpfeln kann keiner im konventionellen
Bereich mithalten“, argumentiert der Bioexperte. „Das ist
ein Pfund, mit dem wir noch viel zu wenig wuchern.“ Bei der
derzeit anstehenden Expansionsphase müsse der Naturkost-
fachhandel verstärkt aufpassen, dass er die Produktqualität
nicht auf Kosten des Geschmacks reduziere.
Auch bei Molkereiprodukten, Fleisch- und Wurstwaren
sowie Eiern bevorzugt Radau regionale Anbieter. Der
Schwerpunkt liege auf regionalem Bezug, allerdings sei dies
kein Evangelium. „Wenn die Artikel zu einem bestimmten
Zeitpunkt nicht aus deutscher Herkunft angeboten werden,
dann kaufen wir eben wo anders ein“, erklärt Radau.
Doch die Produktqualität alleine reicht erfahrungsgemäß
nicht aus, um erfolgreich am Markt zu agieren. „Wir brau-
chen keine ständigen Innovationen. Die guten Produkte
müssen stärker bekannt gemacht werden“, appelliert Radau
an die Herstellerseite.
Das kontinuierliche Vorstellen interessanter Produkte hat
für ihn einen sehr hohen Stellenwert. So organisiert der
Biohändler vielfältige Veranstaltungen wie beispielsweise
ein ökologisches Weinfest mit 15 europäischen Winzern
und Live-Musik. „Bei uns ist fast jedes Wochenende im
Markt etwas los“, beschreibt Radau seine Bemühungen um
Kundenbindung. Die Promotionaktionen sind ein lohnendes
Geschäft für den Biosupermarkt. Daher ließ sich Radau für
Verkostungen im Markt sogar einen speziellen Counter mit
Kühlschrank bauen. „Verbraucher, die Bio-Produkte kaufen,
haben alle einen gewissen Informationsbedarf und suchen
nach Beratungsmöglichkeiten“, weiß Radau.
Jüngstes Projekt zur Kundeninformation ist die eigene
Kundenzeitschrift „Biotipp“. In der achtseitigen Bro-
schüre mit einer Auflage von 4.500 Exemplaren stellt der
Superbiomarkt eigene Aktivitäten vor, informiert über
Promotionaktionen und neue Produkte. „Der Biotipp ist
individuell auf uns zugeschnitten und sorgt für zusätz-
liche Kundenbindung“, erläutert Radau die Vorteile der
Kundenzeitschrift.
Mit verstärkten Marketingbemühungen will Michael Ra-
dau die Konzeption der Superbiomärkte zukünftig noch
deutlicher kommunizieren und gleichzeitig den Umsatz pro
Kunden steigern: „Wenn wir jeden Kunden dazu bringen,
monatlich fünf Euro mehr für Bio-Produkte auszugeben,
bringt uns dies einen satten Schritt voran.“
62
Handel
e Marktsituation im Vertriebskanal: Naturkostgroßhandel
Konzentrationsprozess läuft anIm zweiten Quartal 2004 konnte der Bundesverband Natur-
kost Naturwaren (BNN) Herstellung und Handel e.V. für die
angeschlossenen Naturkostgroßhändler ein Umsatzplus von
7,4 Prozent ermitteln. Dabei legten vor allem die Frische-
produkte, also Obst, Gemüse und Milchprodukte, mit über
zwölf Prozent deutlich stärker zu als das Trockensortiment
(verpackte Lebensmittel wie Nudeln, Säfte oder Konser-
ven). Maßgeblich zum guten Quartalsergebnis beigetragen
hat dabei die hervorragende Juni-Bilanz von mehr als 17
Prozent Umsatzzuwachs gegenüber dem Vorjahreswert.
Steigende Umsätze sind bereits seit März zu verzeichnen,
dem Beginn der intensiven Genfood-Diskussion in der
Öffentlichkeit.
Gleichzeitig steht der Naturkosthandel derzeit an einem
Scheideweg. Lebensmitteleinzelhandel, Bio-Supermärkte
und sogar die Fachgroßhändler entwickeln sich zunehmend
zur Konkurrenz für kleine Naturkostgeschäfte. So setzte
ein großer Naturkostgroßhändler mit der Übernahme von
drei Bio-Supermärkten sein Engagement mit eigenen
Einzelhandelsgeschäften weiter fort. Für besonderen Auf-
ruhr sorgte dabei das Discount-Konzept des Großhändlers,
der bundesweit insgesamt zwölf eigene Filialen betreibt.
Der BNN Herstellung und Handel kritisierte in diesem
Zusammenhang, dass sich die Preispositionierung des „Su-
perdiscounters“ teilweise sogar unter den Einkaufspreisen
des Fachhandels bewegt. Der Biogroßhändler begründete
sein Discountkonzept damit, dass der Naturkostfachhandel
gegenüber den konventionellen Vermarktern zunehmend ins
Hintertreffen gerate, da er mehr Spanne verbrauche. Mit
den Erfahrungen aus dem Pilotladen soll die Leistungsfä-
higkeit gegenüber den konventionellen Händlern zukünftig
gesteigert werden.
Neben der Konkurrenz gegenüber den eigenen Kunden
stößt der Großhändler auch auf Herstellerseite mit seiner
Eigenmarkenpolitik nicht gerade auf Gegenliebe. So war die
Preis- und Handelsmarkenpolitik der Großhandelsschiene
für ein Traditionsunternehmen der Branche im vergangenen
Oktober der Auslöser für einen weit reichenden Schritt.
Der Hersteller stellte die Belieferung des Großhandels
komplett ein und baute einen eigenen Lieferdienst für den
Fachhandel auf.
Über die zukünftige Aufgabenverteilung zwischen Her-
steller, Großhändler und Einzelhändler wird derzeit heftig
diskutiert. Der Konzentrationsprozess auf Handels- und
Herstellerseite ist in vollem Gange. So hat sich ein nord-
rhein-westfälischer Großhändler mit zwölf anderen regiona-
len Naturkostgroßhändlern bundesweit zusammengeschlos-
sen. Ursprünglich konzentrierte sich die Zusammenarbeit
auf gemeinsame Werbeaktionen. Mittlerweile arbeiten die
Großhändler auch im Einkauf und bei der Sortimentsab-
stimmung enger zusammen. Im Berliner Büro werden alle
Aktivitäten geplant. Von hier aus wird auch die gemeinsame
Werbeaktion „Echt Bio“ koordiniert. Der Slogan stehe
für Kompetenz, Glaubwürdigkeit und Authentizität der
Naturkostfachgeschäfte. Die kooperierenden Großhändler
sind zuversichtlich, dass sich selbstständige Naturkostge-
schäfte mit einem entsprechenden Angebot und fachlicher
Kompetenz auch im Wettbewerb mit Bio-Ketten und dem
konventionellen Handel weiterhin behaupten können.
Detaillierte Informationen unter www.n-bnn.deBundesverbände Naturkost Naturwaren
63
Handel
Betriebsdaten
■ Naturkostgroßhandel Weiling
Gründungs-jahr: 1975Kunden: 600 Bio- und HoflädenSortiment: 7.500 Artikel,
über 50 Prozent Frischeanteil, 330 Bio-Käsesorten, 200 Bio-Weine
geplanter Umsatz 2004: 57 Millionen Euro Mitarbeiter: 190 Vollzeit, 65 Teilzeit, vier AuszubildendeFuhrpark: 27 LKWs
Fallbeispiel Naturkostgroßhandel: „Im Dienste des Fachhandels“
Komplettangebot und Langzeitstrategie für BiolädenRund 600 Bio- und Hofläden beliefert der Biogroß-handel Weiling mit mehr als 7.000 Artikeln. Die Konzentration auf den Fachhandel ist dabei die grund-legende Leitlinie des Unternehmens, das für das Jahr 2004 einen Umsatz von 57 Millionen Euro anpeilt. Mit einem Komplettpaket für neue Biohändler will der Großhändler das Wachstum in diesem Absatzkanal zukünftig weiter forcieren.
„In der Vergangenheit wurde zu wenig für die sichere
Schiene Fachhandel getan“, kritisiert Biogroßhändler
Bernd Weiling den Absatz von Bio-Produkten über den
Lebensmitteleinzelhandel (LEH). „ Statt in diese unsichere
Schiene sollten die Verbände die Hälfte ihrer Energie lieber
in den Fachhandel stecken. Denn wenn die Absatzsituation
mal etwas schwieriger wird, steigt der LEH erfahrungs-
gemäß meist gleich aus“, argumentiert der Verfechter des
Biofachhandels. Ein kontinuierliches Wachstum sei für die
Biobranche viel gesünder als überproportionale Sprünge
durch verunsicherte Angstkäufer, argumentiert Weiling.
„Bio muss man machen, weil man Bio will, und nicht aus
reinen Profilierungsgründen.“
Mutige Entscheidungen treffenDer Überzeugungstäter legte bereits Mitte der siebziger
Jahre den Grundstein für die Entwicklung des Unterneh-
mens und gründete einen Versandhandel für Naturkost und
Naturwaren. Im Jahr 1978 eröffnet er in Coesfeld zudem
auf 13 Quadratmetern seinen ersten Bioladen. Ein Jahr
später fällt die Entscheidung für eine mutige Investition:
Auf 700 Quadratmetern entsteht das erste baubiologische
Wichtige Erfolgsfaktoren im Naturkost-großhandel: Ausgetüftelte Logistik, Einführung der Gemüse-Abo-Tüte...
64
Handel
Betriebsgebäude Europas, in dem zwei Jahre später das neu
gegründete Großhandelsgeschäft seinen Platz findet.
Aus einem „inneren Handlungsdrang heraus“ trifft Bernd
Weiling immer wieder intuitive Entscheidungen und sichert
damit das Wachstum seines Unternehmens. So führt er
1989 die erste Marketingaktion für Bio-Produkte in 164
Bioläden in NRW durch. Er verteilt 1990 die Broschüre
„Was essen Sie heute?“ millionenfach in NRW und stellt
1993 den ersten Ladenberater für Bioläden ein. Im Jahr
1999 schaltet der Idealist die erste Radiowerbung für Bio-
Produkte und Bioläden auf WDR 2. Gleichzeitig wächst
die Betriebsstätte kontinuierlich. Alleine die Lagerfläche
umfasst mittlerweile 7.500 Quadratmeter, im Jahr 2005
sollen weitere 6.000 Quadratmeter hinzukommen. Der
Großhändler tritt dabei in vielen Planungsbereichen sehr
optimistisch in Vorleistung und lässt sich in seinen Prog-
nosen selbst von Freunden nicht beirren. „Wenn Sie sich
ökologisch gekonnt verhalten wollen, müssen Sie alle Mittel
und Maßnahmen ergreifen, um Erfolg zu verursachen“,
beschreibt der überzeugte Langzeitstratege seine Vorgehens-
weise. Dadurch konnte er beispielsweise die Erweiterung
seiner Lagerflächen bereits vor der BSE-Krise abschließen
und im darauf folgenden Bio-Boom-Jahr 2001 den Umsatz
problemlos um 36 Prozent steigern.
Wachstum über viele WegeUm den Erfolg des Unternehmens zukünftig zu sichern,
setzt der Fachhandels-Kämpfer auf verschiedene Wachs-
tumspfade. Neben einer breiten Sortimentsauswahl von
mehr als 7.000 Markenartikeln führte Weiling vor vier
Jahren die Eigenmarke „bioladen“ ein, die mittlerweile 24
Produkte umfasst. „Wir mussten auf die Wettbewerbssitu-
ation reagieren, sonst hätten wir 15 bis 20 Prozent unseres
Umsatzes verloren“, verweist der Unternehmenschef auf die
umfangreichen Eigenmarkenkonzepte der Konkurrenz. Mit
der Entwicklung der Eigenmarke ist man im Hause äußerst
zufrieden. „Wenn wir nur kaufmännisch entscheiden wür-
den, müssten wir noch 100 Renner auflegen“, argumentiert
der Großhändler. Im Gegensatz zu einigen Wettbewerbern
beschränken sich die Coesfelder jedoch auf ausgewählte
Eckartikel für die Eigenmarke. „Solange wir mit unseren
Läden diesen Weg gehen können, halten wir still. In Teil-
bereichen besteht allerdings sehr wohl Handlungsbedarf“,
erläutert Weiling.
Ähnlich erfolgreich entwickelt sich nach Unternehmensan-
gaben auch die wöchentliche Gemüse-Abo-Tüte „Green-
bag“. „Mit rund 6.000 Tüten pro Woche trägt Greenbag
stark zur Entwicklung des regionalen Anbaus bei“, weiß
der Fachgroßhändler. Über entsprechende Hinweise in den
beiliegenden Rezepten könne der Kunde genau nachvoll-
ziehen, woher die Produkte kommen. Gleichzeitig binde
das Gemüse-Abo die Kunden an die Bioläden.
Zusätzliche Wachstumsimpulse verspricht sich der Un-
ternehmer zudem von der vor drei Jahren gegründeten
Akademie zur Weiterbildung der Fachhändler. Schritt
für Schritt habe man hier ein großes Know-how für den
Fachhandel aufgebaut, das nun gezielt genutzt werden
soll. „Wir bieten Interessenten einen schlüsselfertigen
Laden mit ausführlicher Standortanalyse und kompletten
Finanzierungskonzept“, erläutert der Firmenchef stolz sein
jüngstes Projekt zur Steigerung des Bioabsatzes. Mit Hilfe
dieses Rundumpaktes wollen die Coesfelder jährlich 30
neue Bioläden initiieren. Nach dreijährigen Vorbereitungen
hat Weiling mit verschiedenen Banken ein Finanzierungs-
konzept entwickelt. Seit August 2004 ist damit ein großes
Problem von Neugründern gelöst: die Finanzierung ihrer
Projekte. Der Umsatzzuwachs von neun Prozent in der ers-
ten Hälfte des Jahres macht Bio-Pionier Weiling Hoffnung
auf eine Trendwende im derzeit schwierigen Konsumklima.
„Immer mehr Menschen bekommen wieder mehr Gefühl
für Werte, davon werden die Fachhändler profitieren.“
..... Anbauabsprachen mit Erzeugern, Fortbildungen in der Akademie, prompte Lieferung eines breiten Sortiments an die 600 Bio- und Hofläden
65
Handel
e Marktsituation im Vertriebskanal: Lebensmitteleinzelhandel
Unerschlossenes PotenzialObwohl dem konventionellen Lebensmittelhandel (LEH)
die größten Wachstumsreserven für Biolebensmittel zu-
gesprochen werden, konnte er diese in den vergangenen
Jahren nicht weiter erschließen. „Der LEH hat auf Kosten
des Fachhandels keine Marktanteile gewinnen können“, so
die Bilanz einer Studie zur Entwicklung des Ökomarktes
von Professor Ulrich Hamm, Uni Kassel, und Markus
Rippin, ZMP. Alle großen Handelsunternehmen haben ihre
Biosortimente ausgebaut, doch trotz einer Umsatzsteige-rung von 3,8 Prozent auf 1,09 Milliarden Euro ist Bio nach wie vor ein Nischensortiment im LEH.
Die großen Handelsunternehmen nutzen Bio in erster Linie
zur Imagebildung beim Kunden. „Das Biosortiment ist für
viele ein Grund bei uns einzukaufen“, erklärt die Metro-
Tochter Real dem Branchenblatt „Lebensmittel Zeitung“.
Die rund 140 Artikel der Metro-Eigenmarke „Grünes Land“
verzeichnen nach Unternehmensangaben eine stabile Nach-
frage. Auch bei Rewe sieht man die 300 Bioartikel unter
der Eigenmarke „Füllhorn“ als Profilierungsinstrument mit
„kontinuierlich steigenden Umsätzen“.
Bei konkreteren Zahlen zur Umsatzentwicklung im Bio-
segment halten sich die Handelsunternehmen durchweg
bedeckt. Edeka erklärt lediglich, dass die Eigenmarke
Trotz großer Anstrengungen einiger engagierter Selbstständiger ist Bio im allgemeinen Lebensmitteleinzelhandel nach wie vor ein Nischensortiment
66
Handel
„Bio-Wertkost“ mit 250 Artikeln, „erheblich“ zu den
Umsätzen aller Edeka-Handelsmarken beitrage. „Ohne
die stark gestiegenen Umsätze der Discounter hätte der
LEH gegenüber 2001 einen deutlichen Umsatzrückgang
gegenüber dem Fachhandel verzeichnet“, erläutert Hamm
in der ZMP-Studie. So spiegelt sich der Bio-Einstieg von
Aldi bei Kartoffeln und Käse oder das Engagement von
Plus mit der Eigenmarke „BioBio“ bei Butter deutlich in
den Marktzahlen wider.
Neben der Discountschiene konnten die klassischen Ver-
triebslinien im LEH im Biomarkt nur vereinzelt Akzente
setzen. So resultieren die Zuwächse bei Bio-Milch auch aus
einem entsprechenden Engagement bei Spar und Edeka.
Entscheidend für den langfristigen Erfolg ist jedoch eine
gewisse Kontinuität und Ausdauer. Händler, die zu Boom-
Zeiten die Bioartikel einfach nur in die Regale räumten, stell-
ten schnell fest, das Bio im LEH kein Selbstläufer ist.
Im LEH werden die Bioumsätze im hohen Maße durch
Skandale oder Konjunkturimpulse beeinflusst. Bei der
Mehrzahl der Kunden handelt es sich um Gelegenheitskäu-
fer, die aufgrund eines spontanen Impulses Öko-Produkte
kaufen.
Im gesamten konventionellen Handel fehlt außerdem häufig
eine klare Kundenansprache, um aus diesen Gelegenheits-
kunden Dauerverwender zu machen. Dass dies durchaus
möglich ist, zeigt das Beispiel Tegut. Seit mehr als 20 Jahren
agiert das Fuldaer Unternehmen äußerst erfolgreich im
Bio-Segment. „Wir verkaufen Biolebensmittel aus Über-
zeugung“, erklärt Junior-Chef Thomas Gutberlet. In den
rund 360 Tegut-Filialen werden mehr als 1.000 Bioartikel
angeboten. Sie sind hier längst keine Nischenprodukte mehr,
sondern ein selbstverständlicher Bestandteil des gesamten
Sortimentes. Der Bioanteil am Gesamtumsatz liegt bezogen
auf die relevanten Sortimente nach Unternehmensangaben
bereits im zweistelligen Bereich.
Ähnlich erfolgreich engagieren sich selbstständige Ein-
zelhändler in Sachen Bio. Mit einer entsprechenden
Überzeugungsarbeit im Laden konnten sie ihr Biosortiment
sukzessive weiter ausbauen.
Bio funktioniert nur mit KonzeptDer Bochumer Rewe-Händler Johannes Artmann ist ein
Beispiel für die erfolgreiche Etablierung eines umfangrei-
chen Biosortimentes im LEH. Nach einem Umbau seines
550 Quadratmeter großen Marktes sind 120 Quadratmeter
alleine für Bio reserviert. Der Bioanteil am Gesamtumsatz
beträgt mittlerweile stolze 34 Prozent. Obwohl das Bio-
sortiment inzwischen in vielen Supermärkten und auch in
einigen Discountern Einzug gehalten hat, sieht Artmann
der Konkurrenz gelassen entgegen. „Bio funktioniert nicht,
wenn man lediglich Umsatz mitnehmen will, ohne selbst
hinter dem Konzept zu stehen“, bewertet er das bisherige
Engagement des konventionellen Handels eher skeptisch.
Artmann, der Demeter-Rindfleisch verarbeitet und eine
Hersteller-Lizenz für Demeter-Wurstwaren hat, legt großen
Wert auf einen regionalen Warenbezug. Die Bioschweine
kommen direkt vom Landwirt und auch im Obst- und
Gemüsebereich greift er auf eine regionale Erzeugerge-
meinschaft zurück.
Mit insgesamt 2.500 Bioartikeln bietet der Rewe-Händ-
ler ein umfangreiches Angebot, das von seinen Kunden
entsprechend gewürdigt wird. So hat der Biokäse in der
Käsetheke die konventionellen Varianten mit einem Anteil
von 60 Prozent schon lange überholt. Mit dem Bioangebot
in klassischen Lebensmittelgeschäften können Umfragen
zufolge neue Kundengruppen für Bio erschlossen werden.
„Mit einem kombinierten Angebot von biologischen und
konventionellen Produkten erreiche ich in meinem Geschäft
Kunden, die niemals in ein Fachgeschäft gehen würden“,
bilanziert Artmann.
67
Handel
Betriebsdaten
■ Rewe-Markt Niederkassel-Mondorf
Hauptmarkt: 850 m2 VerkaufsflächeGetränke-markt: 450 m2 VerkaufsflächeMitarbeiter: 20 Vollzeitkräfte Durchschnitts-Bon: 13,50 Euro
Fallbeispiel Lebensmitteleinzelhandel: „Schritt für Schritt zur Bio-Kompetenz“
Kontinuierlicher Ausbau des Biosortimentes im LEHDer Mondorfer Rewemarkt in der Nähe von Bonn bietet seiner Kundschaft ein ansehnliches Biosortiment. Inhaber Johannes Wiersberg will aber noch mehr und plant den kontinuierlichen Ausbau der Abteilung.
Johannes Wiersberg kennt sich im Einzelhandelsgeschäft
bestens aus. Der 49-jährige Diplom-Kaufmann war 16 Jahre
lang beim Handelskonzern Rewe in unterschiedlichen Posi-
tionen und zuletzt als Verkaufsleiter tätig. Bereits früh hegte
er den Wunsch, sich selbstständig zu machen. Schließlich
nutzte der studierte Betriebswirt die Gunst der Stunde und
übernahm 1998 einen Rewe-Markt in Niederkassel-Mon-
dorf, der heute eine Verkaufsfläche von 850 Quadratmeter
umfasst. Angeschlossen ist zudem ein gegenüberliegender,
450 Quadratmeter großer Getränkemarkt.
Der Händler zeigte bereits als Student großes Interesse an
Bio-Produkten und auch während seiner Angestelltentätig-
keit bei der Rewe hat sich der Rheinländer intensiv mit der
Materie auseinandergesetzt. Die Weichen waren also gestellt
und so machte er sich nach der Übernahme daran, das Sor-
timent sukzessive um Bio-Produkte zu erweitern. „Meine
grüne Ader allein war allerdings nicht ausschlaggebend für
diesen Schritt. Ich habe vielmehr erkannt, dass die Klientel
in der Region für Bio-Produkte durchaus aufgeschlossen
ist“, so Wiersberg. Fakt ist: In Mondorf ist der Anteil zugezo-
gener Bürger mit entsprechender Kaufkraft recht hoch und
wegen der Nähe zu Bonn leben dort überdurchschnittlich
viele Beamte. Auch junge, „bio-affine“ Leute, die in Bonn
studieren, sind im Einzugsgebiet gut vertreten.
Sukzessiver Ausbau des BiosortimentsDer Kaufmann brachte zunächst Produkte der Rewe-ei-
genen Biomarke „Füllhorn“ in die Regale und zwar in die
Trockensortiment-Abteilung, den Molkereiprodukte- und
68
Handel
Tiefkühlkostbereich sowie in die Obst- und Gemüsetheke.
Später dann widmete er sich dem Weinregal. „Ich habe
nach längerer Suche einen verlässlichen Streckenliefe-
ranten gefunden, der mich sowohl mit deutschen als auch
mit europäischen Bio-Weinen, vor allem aus Spanien und
Italien, versorgt“, berichtet Johannes Wiersberg.
Mittlerweile kann der Liebhaber solcher Tropfen im Mon-
dorfer Rewe-Getränkemarkt aus mehr als 20 verschiedenen
Produkten wählen, die in einem separaten Regal feilge-
boten werden. „Ich habe festgestellt, dass die Akzeptanz
der Kunden für diese Artikel deutlich höher ist, wenn sie
gebündelt platziert werden“. Zusätzlich setzt der Einzel-
händler zur Abverkaufssteigerung auf die Herausstellung
einzelner saisonbezogener Produkte, wie etwa Silvaner zur
Spargelzeit oder Primeur im Herbst.
Umsatzkurve zeigt nach obenAuch im Hauptmarkt wird das Biosortiment separat prä-
sentiert. Wiersberg hat dafür eine eigene „Bio-Ecke“ in der
Nähe des Eingangs eingerichtet. Vor den Regalen ist eine
SB-Fleischtruhe positioniert, in der etwa 30 verschiedene
Frischfleisch- und Wurstwarenprodukte angeboten werden.
„Hier greifen die Konsumenten gerne zu diversen Kurzbra-
tenartikeln und Wurstwaren“, so der Händler.
Der Rewe-Mann ist mit der Entwicklung des Biogeschäfts
durchaus zufrieden. Er hat mittlerweile seine Stammkund-
schaft, die diese Produkte regelmäßig erwirbt. Hierzu zählen
auch immer mehr Senioren. Außerdem stellt Wiersberg fest,
dass sich zusehends Verbraucher mit Ernährungsstörungen
und Allergieproblemen für Bio-Produkte interessieren.
„Ich schätze, dass mittlerweile rund fünf Prozent meiner
Klientel bei ihren Einkäufen stets auch Bio-Produkte in
den Einkaufswagen legt.“ Kurzum: Die Umsatzkurve in
diesem Segment zeigt, wenn auch auf eher niedrigem
Niveau, kontinuierlich nach oben.
Die Optik weiter verbessernWiersberg will das Geschäft weiter vorantreiben. Nach
einigen Rückschlägen hat er kürzlich einen Lieferanten
für Bio-Brot gefunden, der Kontinuität gewährleistet. In
Zukunft möchte er zudem nicht nur den Molkereiprodukte-
Bereich ausbauen, sondern auch, falls ein geeigneter Partner
zu finden ist, ein Bio-Bier ins Sortiment aufnehmen. Darüber
hinaus gilt es die Optik der Bioabteilung zu verbessern. „Uns
fehlen derzeit wirkungsvolle Instrumente, seien es Decken-
hänger oder ein ins Auge fallendes Transparent, mit dem
wir noch stärker auf diesen Bereich aufmerksam machen.“
Eine Frage beschäftigt den Kaufmann immer wieder: Soll
die Bio-Ecke ihren geschlossenen Shop-Charakter behalten
oder bringt es mehr, die Produkte in Zukunft den verschie-
denen Abteilungen zuzuordnen. Eine Antwort darauf hat
Johannes Wiersberg bislang noch nicht. In einem aber ist er
sich sicher: Der Biobereich wird in den kommenden Jahren
weiter wachsen. „Denn, davon bin ich überzeugt, der Kauf
solcher Produkte wird bei den Verbrauchern zusehends zur
Selbstverständlichkeit.“
Die Klientel in der Region ist für das Biosortiment aufgeschlossen. Rund 5 % der Kunden greift regelmäßig zu - in der „Bio-Ecke“ mit stetig ausgebautem Sortiment
69
Handel
Fallbeispiel für Lieferdienste: „Flexible Kisten für Individualisten“
Dem Kundenwunsch gerecht werdenDie wöchentliche Lieferung per Gemüsekiste ist ein traditioneller Absatzweg für frische Bio-Produkte. Im Zeitalter von Computer und Internet wurde das altein-geführte System nun professionalisiert: Jeder Abonnent kann sich sein wöchentliches Sortiment selber zusam-menstellen.
„Die Tendenz zur Individualkiste ist unverkennbar“, be-
schreibt Jörg Schulze Buschhoff, Inhaber des Lieferdienstes
Ökullus in Münster, den aktuellen Trend bei Abokisten.
Während die Abokisten der ersten Stunde oft mit den
Produkten gefüllt wurden, die gerade auf dem Betrieb reif
waren, variierte die spätere Version das Angebot immerhin
Betriebsdaten
■ Lieferdienst Ökullus
Gründungsjahr: 1996Flächen und Anbau: 35 ha bewässerbare Ackerfläche,
davon ca.: 10 ha Feingemüse mit Frühkartoffeln, 4 ha Klee-gras, 5 ha Ackerbohnen, 4 ha Getreide, 10 ha Weihnachtsbäume in der Baumschule, 750 m² Folienhäuser
Mitarbeiter: Zehn feste Mitarbeiter im Anbau und in der Vermarktung (Teil und Vollzeit), zehn Saisonar-beitskräfte
Vermarktung: 40 % durch das Gemüseabo, 40 % über sieben Marktstände in Münster, 10 % an Natur-kostläden und Kollegen, 10 % für den Großhan-del, Weihnachtsbäume größtenteils direkt an den Endverbraucher
wöchentlich. Mittlerweile ist ein großer Teil der Abo-Kund-
schaft jedoch anspruchsvoller geworden und sucht sich die
gelieferten Produkte gerne individuell aus.
Der verständliche Wunsch der Kunden nach Abwechslung
bedeutet für die Lieferdienste jedoch einen erheblichen
Arbeitsaufwand. So erfasste Ökullus mit einem hohen
Personaleinsatz zunächst per Fax, später per Mail, die
einzelnen Kundenwünsche und stellte anschließend die
Individualkisten entsprechend zusammen. „Um diesen
Prozess effizient zu organisieren, fehlte bislang eine ver-
nünftige Schnittstelle zur Abokistenverwaltung“, erläutert
Schulze Buschhoff. Die meisten Anbieter bevorzugen daher
ein wöchentlich wechselndes Standardangebot.
Der Kunde ist König„Der Kundenwunsch muss im Vordergrund stehen“, ar-
gumentiert hingegen Schulze Buschhoff. Neben sieben
Die persönliche wöchentliche Abo-kiste durch den Lieferdienst – dank Internet und ausgeklügelter Software ist dies inzwischen möglich. Wichtig für den Erfolg sind außer-dem Frische und Qualität der Produkte sowie Service und Kontinuität.
70
Handel
verschiedenen Standardvarianten wie „Schonkostkiste“,
„Singlekiste“ oder „Frühstückskiste“ bietet Ökullus dem
Kunden außerdem die Möglichkeit, sich seine persönliche
Abokiste auszuwählen.
Von den Mitbewerbern anfangs belächelt, investierte er
in eine benutzerfreundliche Software mit Anbindung an
die Waage, um die Vielzahl der Bestellungen leichter zu
handhaben. Zuvor mussten die Packer gut im Kopfrechnen
sein, um die Produkte jeweils entsprechend des Warenwer-
tes auszutauschen. Dies erledigt das neue Programm nun
automatisch und macht den Vorgang gleichzeitig für den
Kunden nachvollziehbar.
Die vierstellige Investition in die neue Software amortisierte
sich bald und in Münster wurde der nächste Optimierungs-
prozess in Angriff genommen: Um den Aufwand bei der
Warenbestellung zu reduzieren, eröffnete Schulze Busch-
hoff im Juli 2003 den ersten Internet-Shop für Ökogemüse
in Münster. Dort wird jeweils freitags das Vollsortiment der
folgenden Woche veröffentlicht. Spätestens 36 Stunden vor
der Auslieferung muss die Bestellung abgegeben werden.
Viele Kunden sind hierfür bereits von der E-Mailbestellung
auf den Internet-Shop umgestiegen.
Trotz oder vielleicht auch gerade wegen dieser Vereinfa-
chung durch die Technik ist der persönliche Kontakt zum
Kunden enorm wichtig. „Die Fahrerin, die die Kisten
ausliefert, ist die entscheidende Schnittstelle zum Kun-
den“, weiß Schulze Buschhoff. Daneben sind Frische und
Qualität der Produkte sowie Service und Kontinuität für
ihn die ausschlaggebenden Faktoren für den Erfolg des
individuellen Lieferdienstes.
Authentischer Auftritt zahlt sich ausRückblickend hat sich der Schritt für das seit 1996 beste-
hende Unternehmen gelohnt. Neben der Vermarktung über
sieben Marktstände im Bereich Münster, konnte sich der
Lieferdienst mittlerweile erfolgreich als zweites Standbein
des Betriebes etablieren. „Die Absatzsteigerungen über das
Abo haben unsere Erwartungen mehr als übertroffen“, freut
sich der Ökullus-Chef. Waren es im Jahr 2000 rund 150
Abokisten pro Woche, so sind es heute bereits 250. Die
Steigerung verlief allerdings nicht geradlinig. Nach der
Übernahme des bestehenden Abo-Systems eines Nachbar-
betriebes musste zunächst eine Durststrecke überwunden
werden. Bedingt durch den Auf- und Abschwung nach der
BSE-Krise und die Euroeinführung stagnierte der Absatz in
den ersten beiden Jahren. Erst im dritten Jahr ging es – dank
der Systemumstellung – endlich bergauf. „Man braucht drei
bis fünf Jahre bis eine gut gehende Direktvermarktung
steht. Dabei hat der authentische Auftritt im Internet bei den
Kunden das notwendige Vertrauen geschaffen“, konstatiert
Schulze Buschhoff. Für das laufende Jahr rechnet er mit
zweistelligen Zuwachsraten in diesem Absatzkanal.
Unterstützt wurde dieser Prozess durch verschiedene
Werbemaßnahmen, die das individuelle Erscheinungsbild
des Unternehmens in Flyern, Anzeigen und Fahrzeugbe-
schriftungen entsprechend kommunizierten. Eine gute
Präsenz erzielt man mit den Flyern, da diese in vielen
Haushalten oft bis zu einem halben Jahr an der Pinnwand
hängen. Die Beschriftung der drei firmeneignen Ausliefe-
rungsfahrzeuge habe dem Unternehmen – ebenso wie der
Internetauftritt – einen hohen Wiedererkennungswert beim
Kunden beschert.
„Wir haben es geschafft, dem Unternehmen unseren ei-
genen Stempel aufzudrücken“, fasst der Ökullus-Chef
das Ergebnis der Marketingbemühungen zusammen. Mit
welchen Maßnahmen die Zielgruppen am effizientesten
angesprochen werden, hat er allerdings noch nicht heraus-
gefunden. Die Optimierung des Werbekonzeptes ist daher
das nächste Ziel, das er in Angriff nehmen will.
71
Handel
e Marktsituation im Vertriebskanal: Erzeugergemeinschaften
Die Marktkräfte bündelnUm ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern,
müssen die deutsche Erzeuger verstärkt kooperieren. Nur
wenn sie die erzeugten Mengen zu homogenen Partien
bündeln, sind sie für Handel und Verarbeiter als Lieferanten
interessant. Seit 1991 wurden in Nordrhein-Westfalen daher
insgesamt zwölf Erzeugerzusammenschlüsse gefördert.
Davon existieren heute noch sieben. Da das Angebot an
Bio-Produkten in den letzten Jahren stärker zugenommen
hat als die entsprechende Nachfrage, ist die Marktsituation
für Biolandwirte trotz Kooperationen in vielen Bereichen
schwierig. Insbesondere im Frischesegment ist der Kon-
kurrenzdruck durch Importware extrem hoch. „Aufgrund
der höheren Erzeugerpreise im Einkauf orientiert sich
der Handel immer stärker im Ausland“, bestätigt Albert
Fuhs, Geschäftsführer des Erzeugerzusammenschlusses
Rheinlandhöfe. Selbst im Sommer, wo die Verfügbarkeit im
Inland gesichert sein sollte, ziehe der Handel Importware
vor. Durch die Eigenmarken des Handels und die Auszeich-
nung der Ware mit dem Biosiegel, erkenne der Verbraucher
oftmals gar nicht, woher die Ware stamme.
Der Mangel an einheitlichen Partien im Inland ist für die
ZMP ebenfalls eine Ursache für die vermehrten Lieferungen
aus dem Ausland. „Niederländische Unternehmen bieten
große einheitliche Partien, professionell aufbereitet zu
günstigen Preisen“, konstatiert ZMP-Öko-Experte Markus
Rippin. Die deutsche Angebotsstruktur sei dagegen stark
zersplittert und meist nur wenige Wochen ausreichend
lieferfähig. Bisher sei es für Großabnehmer in Verarbeitung
und Handel daher wesentlich einfacher, große homogene
Partien aus dem Ausland zu beziehen.
Mit einer weiteren Professionalisierung des Anbaus und
einer Verbesserung der Lieferqualitäten stellen sich die
Erzeugerzusammenschlüsse auf die verstärkte Konkurrenz
ein. Durch eine weitere Senkung der Produktionskosten will
auch Fuhs die Wettbewerbsfähigkeit der Rheinlandhöfe
weiter verbessern. Parallel dazu wurde der Vertragsge-
müseanbau für Tiefkühlkosthersteller ausgebaut und eine
Selektion bei Erzeugern, Anbausortiment und Angebot
durchgeführt. „Wir brauchen Einsteiger und keine Ausstei-
ger“, beschreibt Fuhs die Suche nach weiteren professio-
nellen Erzeugern, die dem drängenden Auslandsangebot
mit Zuverlässigkeit und Leistung begegnen können. Trotz
der schwierigen Marktsituation sieht er im Export sowie
bei Großkantinen durchaus noch Wachstumsreserven für
Erzeugerzusammenschlüsse. „Das Vermarktungspotenzial
für deutsche Ware ist durchaus vorhanden, wenn das Preis-
Leistungs-Verhältnis stimmiger wird“, bleibt Fuhs zuver-
sichtlich. „Sollte diese Entwicklung allerdings verschlafen
werden, bestehen die traurigen Wachstumsraten nur noch
dort, wo Erzeugerzusammenschlüsse als Packhäuser oder
Importeure ihre Dienste anbieten.“
Kooperation in Erzeugerzusammenschlüssen ist wichtige Voraussetzung für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit im immer anspruchsvolleren Markt
72
Handel
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73
Handel
Betriebsdaten
■ Marktgenossenschaft der Naturlandbauern
Gründungs-jahr: 1991Mitglieder: 71Bewirtschaf-tete Fläche: 10.500 ha Mitarbeiter: 18Vermarktungs-menge: 15.000 t Kartoffeln, 4.500 t Möhren (da-
von 1.500 t Import), 2.000 t Zwiebeln 700 t Äpfel
Absatzkanäle: tegut, Rewe, Aldi Essen, Metro, Tengelmann, Hameico
Naturkost-fachhandel: Dennree, Weiling, ecofit, etc.
Fallbeispiel Erzeugergemeinschaften: „Viele Wege führen zum Kunden“
Neue Vertriebskanäle professionell erschließenMehr als 10.000 Hektar ökologisch bewirtschaftete Fläche und 71 Landwirte stehen hinter der Marktgenos-senschaft der Naturland-Bauern. Für den Absatz ihrer Produkte hat die Erzeugergemeinschaft schon früh den Lebensmittelhandel als Vertriebskanal erschlossen.
„Ich will die Bioschiene weiter voranbringen. Wer mitmacht,
ist uns herzlich willkommen“, erklärt Franz Westhues,
Geschäftsführer der Marktgenossenschaft der Naturland-
Bauern. Im Gegensatz zu anderen Bioanbietern hatte die
Erzeugergemeinschaft zu keiner Zeit Berührungsängste mit
dem konventionellen Handel. „Über den LEH kann eine viel
breitere Verbraucherschicht erreicht werden“, argumentie-
ren die Gemüse-Spezialisten. Der Gesamtkuchen im Fach-
handel sei einfach zu klein. Ein zweistelliges Wachstum im
Fachhandel bedeutet für eine Erzeugergemeinschaft dieser
Größenordnung lediglich ein Volumenzuwachs von knapp
zwei bis drei Hektar landwirtschaftlicher Fläche.
Vorreiter für neue VermarktungsansätzeDer Startschuss für die Belieferung des Lebensmittelein-
zelhandels fiel am Rande des Örtchens Lippetal-Lippborg
bereits im Jahr 1995. Die damaligen 41 Mitglieder der
Genossenschaft produzierten vorwiegend Ökogetreide. Für
die neue Marke „Breloh-Bauern“ ergänzten die Landwirte
ihre Angebotspalette um Kartoffeln und Möhren, die später
unter der Rewe-Eigenmarke „Füllhorn“ verkauft wurden.
Die Marktgenossenschaft zählt damit zu den Vorreitern für
die Vermarktung von Bio-Gemüse im klassischen Lebens-
mitteleinzelhandel.
Rund 15.000 Tonnen (t) Kartoffeln, 4.500 t Möhren,
2.000 t Zwiebeln sowie 700 t Äpfel verkauft die Erzeu-
74
Handel
gergemeinschaft pro Jahr. Das Gros wird unter diversen
Handelsmarken abgesetzt, ein Teil der Produkte aber auch
über die Tochtergesellschaft „Öko-Farm Vertriebsgesell-
schaft mbH“.
Je nach Produktkategorie unterscheiden sich die Vertriebs-
strategien. So verläuft der Weg der Rohware bei Kartoffeln
über die Marktgenossenschaft an verschiedene Abnehmer
des LEH. Seit zwei Jahren ist Aldi ein wichtiger Abneh-
mer, der über die Packbetriebe direkt beliefert wird. „Für
Bio-Kartoffeln ist Aldi ein guter, möglicher Weg. Unsere
anbaustarken Betriebe stehen zu diesem Absatzkanal“,
konstatiert Westhues. Schließlich vermarkte der Discounter
in 14 Tagen die Jahresmenge eines regionalen Naturkost-
großhändlers. Zudem sei es durch die größeren Mengen
bei Aldi gelungen, die Kostenstrukturen und damit die
Absatzperspektiven für die Bauern zu verbessern. „Wir sind
eine Genossenschaft und leben davon, Absatzpotenzial für
unsere Bauern zu schaffen“, so Westhues. Neben dem Men-
genargument spreche für Aldi auch das Qualitätskonzept.
So habe sich der Discounter entschieden, ausschließlich
Verbandsware zu verkaufen.
„Letztendlich will der Verbraucher auch im Biobereich so
günstig wie möglich einkaufen“, konstatiert Westhues. Mit
dem Absatz über die Discountschiene trage man diesem
Verbraucherwunsch Rechnung.
Synergieeffekte besser nutzenWer im Massenmarkt erfolgreich mitspielen will, muss seine
Strukturen entsprechend darauf ausrichten. Dies haben die
Naturland-Bauern frühzeitig erkannt und sind eine Koope-
ration mit zwei LEH-erfahrenen Partnern eingegangen. Mit
dem Kartoffelgroßhändler und Packbetrieb Agrata wurde
zu diesem Zweck das gemeinsame Tochterunternehmen
Öko-Farm gegründet, über das die Rewe und der Fachhandel
vorrangig bedient werden. In einer weiteren Kooperation
mit dem Duisburger Großhändler Lehmann Natur werden
die Kunden Metro und Tengelmann beliefert. „Die Zukunft
in der Biovermarktung liegt in einer stärkeren Vernetzung
auf der Vermarktungsseite“, sagt Westhues, der bei Leh-
mann Natur für den gemeinsamen Vertrieb der Kartoffeln
verantwortlich zeichnet. Die Zusammenarbeit lohnt sich
für die Partner: Den Aldi-Auftrag für die Kartoffelsaison
2004/2005 haben sie schon in der Tasche.
In der Möhren- und Zwiebelvermarktung konzentriert sich
die Marktgenossenschaft hingegen auf den Fachhandel
und den konventionellen Lebensmitteleinzelhandel. Der
Discountbereich wird aufgrund natürlicher Standort- und
Produktionskostenvorteile von holländischen Produzenten
bedient. „Die erschwerten Produktionsbedingungen für
deutsche Möhren sind im anonymen Massenmarkt schwie-
rig zu vermitteln“, erläutert Alfred Haase, Verkaufsleiter
Gemüse bei der Marktgenossenschaft. Abnehmer wie
tegut sowie Rewe legen jedoch großen Wert auf regionale
Ware und eine rückverfolgbare Produktion. Über einen
etwas höheren Basispreis können die deutschen Gemüse-
anbauer dort ihren höheren Arbeitsaufwand meist wieder
einspielen. Mit der derzeitigen Umsatzentwicklung bei
Biomöhren ist Haase zufrieden. Ab Juli vermarktet Haase
rund 3.000 t von den Mitgliedsbetrieben, in der Vorsaison
kamen 1.500 t Importware aus Spanien und Italien hinzu.
Rund 70 Prozent des Gemüses geht in den LEH, der Rest
wird über den Fachhandel vertrieben.
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche
Gemüseproduktion liegt für Haase in einer kontinuierlichen
Produktqualität. Dort sieht er durchaus noch Verbesserungs-
möglichkeiten: „Wir brauchen mehr Landwirte, die professi-
onell Gemüse anbauen.“ Für solche Gemüsespezialisten hat
er bereits weitere Wachstumsfelder ins Visier genommen.
So rechnet er für ökologischen Brokkoli, Blumenkohl und
Spargel aus deutschen Landen im Lebensmitteleinzelhandel
zukünftig mit guten Chancen.
Keine Berührungs-ängste mit dem konventionellen Handel, kontinuierliche Produktqualität, Kooperation mit LEH-erfahrenen Partnern sind einige Erfolgsfaktoren der Erzeugergemein-schaft
75
Förderung
e 5. FörderungÖko-Vermarktungs-Förderung in NRW
Es ist das Ziel der Landesregierung, die wachsende Nachfra-
ge der Verbraucherinnen und Verbraucher nach ökologisch
erzeugten Lebensmitteln mit heimischen Öko-Produkten
aus NRW zu bedienen.
Die Erzeugungs- und Verarbeitungsstrukturen in NRW
sind allerdings noch nicht so weit entwickelt, dass die
Erfordernisse des Marktes
- durch Bereitstellung zusammengefasster Partien,
- durch Erfüllung hoher Qualitätsanforderungen,
- bei gleichzeitig angemessenen Preisen
in notwendigem Umfang erfüllt werden könnten.
Hier setzen die Fördermaßnahmen an. Mit Hilfe der Öko-
Vermarktungs-Förderung sollen die notwendigen Struktu-
ren in Verarbeitung und Vermarktung geschaffen werden,
um diese Anforderungen des Marktes in Zukunft besser
erfüllen zu können. Gleichzeitig sollen mit der Förderung
die Potenziale der landwirtschaftlichen Betriebe stärker
ausgeschöpft und ihre Erlössituation verbessert werden.
Das Förderprogramm teilt sich in vier Bereiche:
1. Startbeihilfen für Organisationsausgaben,
2. Investitionsbeihilfen
3. Beihilfen für Vermarktungskonzeptionen sowie die
4. Einführung von Qualitäts- und Umweltmanage-
mentsystemen (neue Maßnahme, die bisher nicht in
Anspruch genommen wurde).
Zusätzlich werden Modellvorhaben – zum Teil unter Mit-
finanzierung der CMA – bezuschusst.
Aktuelle Grundlage für die Förderung sind die Richtlinien
über die „Gewährung von Zuwendungen zur Verarbeitung
und Vermarktung ökologisch erzeugter landwirtschaftlicher
Produkte“ (siehe Anhang).
■ Die Förderung im Überblick
Förderbereiche Zuwendungen gesamt
Startbeihilfen für Organisationsausgaben der Erzeuger-zusammenschlüsse (1991 - 2002)
1.229.786 €
Investitionsbeihilfen v. a. für Verarbeitungsbetriebe(1995 - 2003)
3.387.238 €
Beihilfen für Vermarktungskonzeptionen 19.125 €
Pilotprojekte (1997 – 2002)
274.546 €
Gesamt 4.910.695 €
Fördermaßnahmen und ihre Voraussetzungen
■ Startbeihilfen für Organisationsausgaben
Startbeihilfen für Organisationsausgaben gab es seit 1991
für insgesamt zwölf Erzeugerzusammenschlüsse mit folgen-
den Produktbereichen: sechs Erzeugerzusammenschlüsse
mit gesamter Palette, zwei mit Milch, zwei mit Fleisch,
einer mit Getreide und einer mit Gemüse und Obst. Für
Organisationsausgaben der Erzeugerzusammenschlüsse
wurden im Zeitraum von 1991 bis 2002 Startbeihilfen von
insgesamt 1.229.786 Euro gewährt.
76
Förderung
■ Beihilfen für Vermarktungskonzeptionen
Die Fördermöglichkeit für das Erarbeiten einer Ver-
marktungskonzeption wurde bisher bei zwei Vorhaben in
Anspruch genommen. Ein Konzept soll neue Impulse in
den Bereichen Angebotsbündelung, Erschließung neuer
Absatzwege und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit setzen.
Eine weitere Vermarktungskonzeption hat die Bündelung
von Ökoprodukten für die Außer-Haus-Verpflegung zum
Ziel.
Was wird gefördert?Neben der reinen Konzeption werden auch Ausgaben für
die Vorplanung wie Marktanalysen, Marktforschung von
Erzeugerzusammenschlüssen, von Handelsunternehmen
sowie von Be- und Verarbeitern bezuschusst.
Wie hoch ist die Förderung?Der Zuschuss beträgt 50 Prozent der zuwendungsfähigen
Ausgaben, höchstens jedoch bis zu 100.000 Euro innerhalb
von drei Jahren.
■ Modellprojekte
In den Jahren 1997 bis 2002 hat das Land Nordrhein-
Westfalen – teilweise in Zusammenarbeit mit der CMA
– vier modellhafte Projekte zur Erschließung des Marktes
von Öko-Produkten finanziell unterstützt. Ziele der Pro-
jekte waren die Erweiterung der Produktionsflächen und
Vermarktungswege, eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit,
eine intensivere Beratung der Erzeuger und Verarbeiter
sowie die Ausweitung des regionalen Absatzes der Öko-
Erzeugnisse.
Was wurde gefördert?Die Projekte verfolgten im Grundsatz alle das Ziel, Markt-
Perspektiven für landwirtschaftliche Betriebe im Ökoland-
bau aufzuzeigen. So wurde der Aufbau und die Erweite-
rung von Vermarktungswegen für ökologisch produzierte
landwirtschaftliche Erzeugnisse sowie eine intensive Öf-
fentlichkeitsarbeit für ökologisch wirtschaftende Betriebe
gefördert. Unterstützt wurde zudem die Ausdehnung der
ökologischen Anbauflächen und Steigerung des Absatzes
der Bio-Produkte sowie die wirtschaftliche Beratung der
Ökobetriebe.
Was wird gefördert?Für ihre Ausgaben im Zusammenhang mit der Gründung
oder Erweiterung der Erzeugergemeinschaft erhalten
Erzeugerzusammenschlüsse einen finanziellen Zuschuss.
Darunter fallen beispielsweise Beratung, Büroausstattung,
Geschäftsführung, aber auch Ausgaben für bestimmte
Qualitäts- oder Öko-Kontrollen.
Wie hoch ist die Förderung?Die Förderung läuft über fünf Jahre, wobei der Zuschuss
jeweils für ein Jahr bewilligt wird. Im ersten und zweiten
Jahr beträgt die Höhe der Zuwendungen bis zu 60 Prozent
der im jeweiligen Jahr getätigten Organisationsausgaben.
In den folgenden drei Jahren werden bis zu zehn Prozent
der Verkaufserlöse auf der Basis der eigenen Jahreser-
zeugung gefördert. Dabei gilt jedoch eine maximale För-
derobergrenze, die in den drei Jahren von 50, über 40 auf
maximal 20 Prozent der getätigten Organisationsausgaben
abgeschmolzen wird.
■ Investitionsbeihilfen
Beihilfen für Investitionen sind acht verarbeitenden Un-
ternehmen und fünf Erzeugerzusammenschlüssen gewährt
worden. Gefördert wurde die Verarbeitung von Öko-Milch,
die Lagerung, Sortierung und Verpackung von Kartoffeln
und Möhren sowie der Transport, die Lagerung, Verarbei-
tung und Verpackung von Getreide, Kartoffeln, Gemüse,
Fleisch und Milch.
Für Investitionen insbesondere zur Verarbeitung ökologisch
erzeugter Produkte wurden im Zeitraum von 1995 bis
2003 insgesamt rund 3,3 Millionen Euro an Zuwendungen
gewährt.
Was wird gefördert?Fördermöglichkeiten bestehen für erstmalige Investiti-
onen in den Bereichen: Erfassung, Lagerung, Kühlung,
Sortierung, marktgerechte Aufbereitung, Verpackung und
Etikettierung bis hin zur Verarbeitung von Bio-Produkten.
Darüber hinaus erhalten Vermarktungseinrichtungen von
Erzeugerzusammenschlüssen sowie Handelsunternehmen
und Verarbeiter, die vorwiegend Produkte von Erzeuger-
gemeinschaften beziehen, einen Zuschuss.
Wie hoch ist die Förderung? Bei Verträgen mit Erzeugerzusammenschlüssen werden
40 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben gefördert.
Bestehen Lieferverträge mit einzelnen landwirtschaftlichen
Betrieben, beträgt die Höhe der Zuwendung 35 Prozent.
77
Förderung
■ Interview: „Professionelle Vermarktung sichert langfristige Erfolge“
Elsbeth Kiersch, im Landesamt für Ernährungswirtschaft und Jagd (LEJ) für die Förderung der Verarbeitung und Vermarktung ökologisch erzeugter landwirtschaftlicher Produkte zu-ständig
■ Frage Welche Fördermöglichkeiten stehen umstellungs-willigen beziehungsweise expandierenden Bio-betrieben in NRW zur Verfügung?
■ Elsbeth Kiersch: Zunächst muss man zwei Bereiche unterschei-den. Zum einen können landwirtschaftliche Betriebe, die auf Ökologischen Landbau umstel-len möchten, Fördermittel des Landes bei der Landwirtschaftskammer NRW beantragen. Sie werden von den Beratern der Kammer und der Ökoverbände über die Fördervoraussetzungen informiert. Im Gegensatz zu dieser Förderung, die auf den einzelnen landwirtschaftlichen Betrieb abzielt, fördert das LEJ Erzeugerzusam-menschlüsse sowie Unternehmen der Ernäh-rungswirtschaft, wie Be- und Verarbeitungsun-ternehmen und Handelsunternehmen aus dem Biobereich. Kurz gesagt steht bei unseren För-dermaßnahmen nicht die Erzeugung, sondern die gemeinsame Vermarktung und Verarbeitung von Bio-Produkten im Mittelpunkt. Grundlage dieser Förderung sind die entsprechenden Richtlinien, die vom Landwirtschaftsministerium NRW erlassen wurden.
■ Frage In welchen Bereichen können die Betriebe mit Förderung rechnen?
■ Elsbeth Kiersch: Die Richtlinien sehen drei große Bereiche vor, die gefördert werden können. Zum einen wer-den Organisationsausgaben bei der Gründung von neuen Erzeugerzusammenschlüssen oder auch bei der wesentlichen Erweiterung von be-reits bestehenden Zusammenschlüssen gefördert und zwar fünf Jahre lang. So werden beispiels-weise bei einer Neugründung im ersten und zweiten Jahr bis zu 60 Prozent der Organisati-onsausgaben vom Land bezuschusst. Darunter versteht man übrigens Ausgaben, die bei dem
Zusammenschluss durch die Gründung anfallen, wie z.B. Mieten für Büroräume, Büroausstat-tung, Geschäftsführerkosten.
■ FrageWie muss ein solcher Erzeugerzusammen-schluss aussehen?
■ Elsbeth Kiersch: Zuerst einmal muss es sich um mindestens fünf Bio-Landwirte handeln, die sich zusammen-schließen wollen, um ihre Produkte gemeinsam zu vermarkten. Eine weitere Voraussetzung ist, dass der Zusammenschluss für mindestens fünf Jahre angelegt wird. Dies ist, ebenso wie die eigenen Vermarktungs- und Erzeugungsregeln des Zusammenschlusses, in einer Satzung ent-sprechend festzuschreiben.
■ FrageWas wird noch gefördert?
■ Elsbeth Kiersch: Der zweite große Bereich sind dann Zuschüsse zu Investitionen, die sowohl von Erzeugerzu-sammenschlüssen als auch von Unternehmen getätigt werden können. So kann beispielswei-se ein Unternehmen, das Biogemüse bearbeitet, einen Zuschuss von 40 Prozent zu einer neuen Möhrenabpackmaschine erhalten. Eine Förde-rung von 40 Prozent können Erzeugerzusam-menschlüsse und Unternehmen erhalten, die mit Erzeugerzusammenschlüssen Lieferverträge ab-schließen. Schließt ein Unternehmen Lieferver-träge mit einzelnen Bio-Erzeugern ab, beträgt der mögliche Zuschuss 35 Prozent.
Wichtig dabei ist, dass sich das Unternehmen vertraglich verpflichtet, 40 Prozent der neu geschaffenen Kapazität mit Ware von Erzeuger-zusammenschlüssen oder einzelnen Erzeugern auszulasten. In jedem Fall sind dem LEJ entspre-chende Lieferverträge vorzulegen.
78
Förderung
■ Frage
Warum ist die Vorlage von Lieferverträgen un-bedingt erforderlich?
■ Elsbeth Kiersch: Durch die Vorlage von Lieferverträgen wird ge-währleistet, dass die Biobauern mehr Sicherheit für den Absatz ihrer Produkte für die nächsten Jahre haben, da neben dem Lieferzeitraum auch die Abnahmemenge festgeschrieben wird. Das garantiert den Erzeugern eine hohe Ab-nahmesicherheit für ihre Produkte.
■ FrageIn welchen Bereichen werden Bio-Unternehmen noch unterstützt?
■ Elsbeth Kiersch: Die Erarbeitung von Vermarktungskonzeptionen kann mit einem Zuschuss von bis zu 50 Prozent gefördert werden. Wenn beispielsweise ein Handelsunternehmen neue Vermarktungsfelder erschließen möchte und dazu eine Vermark-tungskonzeption in Auftrag gibt, dann können wir das fördern. Voraussetzung ist, dass im An-trag dargelegt wird, mit welchem Erzeugerzu-sammenschluss kooperiert wird und welche Vor-teile dem Zusammenschluss aus der Konzeption entstehen können. Ziel hierbei ist natürlich eine langfristige Absatzsteigerung der Bio-Produkte.
■ FrageWo liegen die Problemfelder in der Praxis?
■ Elsbeth Kiersch: Ungeachtet der allgemeinen Konjunkturflaute wächst der Biomarkt weiter und stellt die Akteu-re vor große Herausforderungen. Im Biobereich ist in den letzten Jahren ein verstärkter Trend zur Professionalisierung festzustellen. Wer im Markt bestehen will, kann sich dieser Entwick-lung nicht entziehen. Der Konkurrenzdruck – auch durch Importe aus dem Ausland – ist schließlich groß genug. Nur durch eine profes-sionelle Vermarktung können Unternehmen ihre Bio-Produkte erfolgreich im Lebensmittelmarkt platzieren und langfristig bestehen.
■ Frage
Welchen Rat können Sie den Betrieben aus Ihrer Erfahrung heraus geben, um mögliche Hürden in der praktischen Umsetzung zu über-winden?
■ Elsbeth Kiersch: Zur besseren Verständlichkeit der Förderrichtli-nien (diese sind im Internet unter www.lej.nrw.de abrufbar) haben wir ein Merkblatt erstellt. Dieses fasst allgemein verständlich zusammen, was besonders zu beachten ist. Wenn Fragen bestehen, ist es sicher hilfreich, mit uns in Kon-takt zu treten, damit wir mögliche Missverständ-nisse direkt im Vorfeld ausräumen können. Da-mit vermeidet man Überraschungen, wenn der Antrag schon rechtsverbindlich gestellt ist oder der Zuwendungsbescheid zugestellt wird. Diese Bescheide sind meist sehr umfangreich und in der Vergangenheit kam es schon mal vor, dass wichtige Bestimmungen der Bescheide überle-sen wurden. Wenn dann nach zwei Jahren erst in der Zwischenprüfung festgestellt wird, dass bestimmte Auflagen nicht eingehalten wurden, kann dies schlimmstenfalls sogar zu einer Rückforderung der Zuwendung inklusive Zinsen führen. Daher kann ich nur empfehlen, die Bescheide gewissenhaft zu lesen und nachzu-fragen, wenn einem bestimmte Formulierungen oder Bestimmungen im Bescheid unklar sind. Grundsätzlich verlangt die langfristige Bindung, die der Zuwendungsempfänger eingeht – sei es nun auf vertraglicher Basis mit Erzeugern oder durch die 5-jährige Zweckbindung der geförderten Maschinen – natürlich eine seriöse Planung der Investitionsmaßnahme.
79
EG-Öko-Verordnung
Kontrolle nach EG-Öko-Verordnung
Um die hohen Anforderungen an ökologisch erzeugte Le-
bensmittel gesetzlich abzusichern, hat die EU 1991 eine Ver-
ordnung zum ökologischen Landbau (Verordnung (EWG)
Nr. 2092/91 des Rates vom 24. Juni 1991) erlassen. Diese
Verordnung enthält gemeinschaftliche Vorschriften über
Erzeugung, Etikettierung und Kontrolle im ökologischen
Landbau. Wichtige Ziele der Verordnung sind
- der Schutz von Verbraucherinnen und Verbrauchern
vor Täuschung und
- der Schutz von Erzeugern und Verarbeitern vor
unlauterem Wettbewerb.
Nachfolgend finden Sie die wich-
tigsten Bestimmungen der EG-Öko-
Verordnung zusammengefasst wider-
gegeben. Genauere Informationen
entnehmen Sie der Broschüre des
Ministeriums : „EG-Verordnung Öko-
logischer Landbau“, 3. überarbeitete
Auflage, Stand Dezember 2003.
■ Einführung, Kennzeichnung
• In den Anwendungsbereich der Verordnung fallen alle
nicht verarbeiteten Agrarerzeugnisse (aber nicht die
Fische aus der bäuerlichen Teichwirtschaft), außerdem
verarbeitete Produkte, wenn sie zum Verzehr bestimmt
sind.
• Mit den Begriffen „Biologisch“ und „Ökologisch“
bzw. den Vorsilben „Bio“ und „Öko“ dürfen nur solche
Produkte gekennzeichnet werden, die im Sinne der Ver-
ordnung hergestellt wurden, es sei denn, sie beziehen
sich nicht auf die landwirtschaftlichen Zutaten oder
stehen ganz offensichtlich in keinem Zusammenhang
mit der Art der Erzeugung.
• Die Nutzung dieser Begriffe für Produkte, die nicht
oder noch nicht in den Anwendungsbereich der Verord-
nung fallen, ist in Deutschland nicht ins Belieben der
Anbieter gestellt. Hier greifen die Irreführungsverbote
des Wettbewerbs- bzw. Lebensmittelrechts.
• Die Begriffe „Biologisch“ und „Ökologisch“ werden
synonym gebraucht.
• Auf den Etiketten verpackter Produkte muss immer
die Code-Nummer der für den jeweiligen Betrieb
zuständigen Kontrollstelle stehen.
• Betriebe, die einem ökologischen Anbauverband an-
geschlossen sind, dürfen ihre Produkte bei Einhaltung
der jeweiligen Richtlinien mit einem Verbandszeichen
ausloben.
• Verpackte Produkte, deren Zutaten aus der EU und
zu mindestens 95 Prozent aus ökologischem Anbau
stammen, dürfen ein von der EU zugelassenes Zeichen
tragen.
• Pflanzliche Öko-Produkte, vor deren Ernte ein Umstel-
lungszeitraum von mindestens zwölf Monaten eingehal-
ten wurde, dürfen unter bestimmten Bedingungen mit
Hinweisen auf die Umstellung auf den ökologischen
Landbau vermarktet werden. Für tierische Produkte
gibt es diese Möglichkeit nicht.
• Verarbeitete Produkte, deren landwirtschaftliche Zu-
taten zu mehr als 95 Prozent (Gewichtsanteil) aus
ökologischem Anbau stammen, dürfen als Bio-Produkte
gekennzeichnet werden.
• Verarbeitete Produkte, deren landwirtschaftliche Zuta-
ten zwischen 70 und 95 Prozent (Gewichtsanteil) aus
ökologischem Anbau stammen, dürfen als Bio-Produkte
nur mit einem besonderen Hinweis gekennzeichnet
werden.
• Ökologische Erzeugnisse dürfen nur ohne Verwendung von genetisch veränderten Organismen und/oder
von auf deren Grundlage hergestellten Erzeugnissen
hergestellt werden
e 6. EG-Öko-Verordnung
80
EG-Öko-Verordnung
■ Kontrolle, Importe
• Wesentlicher Bestandteil der EG-Öko-Verordnung
ist das Kontrollsystem. Im Wesentlichen kontrolliert
werden Herstellung und Verarbeitung, Verpackung und
Importe aus Drittländern.
• In Deutschland sind am Kontrollsystem staatliche Überwachungsbehörden und private Kontrollstellen
beteiligt.
• Alle Landwirtschaftsbetriebe und alle Verarbeitungs-
unternehmen werden mindestens einmal pro Jahr mit
Vorankündigung kontrolliert. Zudem werden unange-
kündigte Stichprobenkontrollen vorgenommen.
• Die Kosten der Kontrolle trägt das kontrollierte Unter-
nehmen. Das Land NRW gibt Kontrollkostenzuschüsse
für Landwirtschaftsbetriebe.
• Öko-Produkte aus Drittländern müssen den Vorgaben
der EG-Öko-Verordnung entsprechen.
• Einfuhrunternehmen für Öko-Produkte aus Dritt-
ländern werden ebenfalls von privaten Kontrollstellen
überprüft.
■ Ökologischer Pflanzenbau
• Bei der Erzeugung pflanzlicher Öko-Produkte müssen
die Grundregeln des ökologischen Landbaus gemäß
Anhang I A eingehalten werden.
• Saatgut und vegetatives Vermehrungsmaterial (z.B.
Pflanzkartoffeln, Steckzwiebeln, Ableger, Stecklinge
etc.) unterliegen besonderen Anforderungen.
• Jungpflanzen müssen generell aus ökologischer Er-
zeugung stammen.
• Die Umstellungszeit, bevor pflanzliche Erzeugnisse als
Öko-Produkte vermarktet werden dürfen, beträgt bei
ein- oder überjährigen Kulturen 24 Monate vor Aus-
saat, bei mehrjährigen Kulturen 36 (außer Wiesen und
Weiden) Monate vor der Ernte der Öko-Erzeugnisse.
• Die Bodenfruchtbarkeit ist u.a. durch den Anbau von
Leguminosen, Gründüngungspflanzen und Tiefwurz-
lern, eine weitgestellte Fruchtfolge und Düngung mit
organischen Materialien zu erhalten.
• Zusätzlich dürfen nur die organischen oder minera-
lischen Düngemittel eingesetzt werden, die in einer
Positivliste (Anhang II A) aufgeführt sind.
• Als Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungs-mittel dürfen nur solche Mittel eingesetzt werden, die
in einer weiteren Positivliste (Anhang II B) aufgeführt
sind.
• Für Produkte aus der Wildsammlung und für die Pilzerzeugung gibt es Sammeleinschränkungen bzw.
Anbauvorgaben.
■ Ökologische Tierhaltung
• Die ökologische Tierhaltung wird flächengebunden
betrieben.
• Die Tierzahl je Fläche ist begrenzt, um Umweltbelas-
tungen zu minimieren.
• Bei gleichzeitiger Umstellung von Tieren, Weiden und
Futterflächen beträgt die Umstellungszeit 24 Monate.
• Bei nicht-gleichzeitiger Umstellung von Futterflächen
und Tieren gelten gesonderte Umstellungszeiträume
für Futterflächen und die einzelnen Tierarten und Nut-
zungsrichtungen.
• Soweit verfügbar, müssen zugekaufte Tiere von ökolo-
gisch wirtschaftenden Betrieben stammen.
• Die Tiere müssen im Grundsatz mit ökologisch erzeug-
ten Futtermitteln gefüttert werden. Die Beimischung
von Umstellungsfuttermitteln bis zu 30 Prozent (aus
dem eigenen Betrieb bis zu 60 Prozent) der Ration ist
zulässig.
• Die Ernährung von jungen Säugetieren erfolgt auf der
Grundlage natürlicher Milch, vorzugsweise Milch der
Muttertiere.
• Eine begrenzte Anzahl konventioneller Futtermittel
darf eingesetzt werden, wenn eine ausschließliche Ver-
sorgung mit Futtermitteln aus ökologischem Landbau
81
EG-Öko-Verordnung
nicht möglich ist. Der zulässige Höchstanteil beträgt
bei Pflanzenfressern (Wiederkäuern und Pferden) 10
Prozent, bei anderen Tierarten wie Schweinen und Ge-
flügel 20 Prozent der Futter-Trockenmasse im Jahr.
• Die Krankheitsvorsorge beruht hauptsächlich auf
vorbeugenden Maßnahmen (Wahl geeigneter Rassen,
tiergerechte Haltung, Verfütterung hochwertiger Fut-
termittel, angemessene Besatzdichte).
• Bei Verwendung von Tierarzneimitteln sind phyto-
therapeutische und homöopathische chemisch-syn-
thetischen allopathischen Tierarzneimitteln oder An-
tibiotika vorzuziehen. Die präventive Verabreichung
chemisch-synthetischer allopathischer Tierarzneimittel
oder Antibiotika ist verboten.
• Die Verwendung von wachstums- oder leistungsfördern-
den Stoffen sowie die Verwendung von Hormonen zur
Kontrolle der Fortpflanzung (Ausnahmen bei Einzel-
tieren möglich) ist verboten.
• Die Wartezeit zwischen der letzten Verabreichung eines
allopathischen Tierarzneimittels und der Gewinnung
von ökologischen Lebensmitteln muss doppelt so lange
sein wie die gesetzlich vorgeschriebene Wartezeit.
• Tiere dürfen nicht in Anbindung gehalten werden.
Ausnahmen sind übergangsweise möglich für Rinder in
bestehenden Anbindeställen (Ende der Übergangsfrist:
31. Dezember 2010). Nach 2010 ist die Anbindehaltung
von Rindern weiterhin in kleinen Betrieben möglich,
sofern zweimal pro Woche Auslauf oder Weidegang
gewährt wird.
• Der Tierbesatz ist so zu begrenzen, dass 170 kg Stick-
stoffeintrag je ha landwirtschaftlich genutzte Fläche im
Jahr nicht überschritten wird. Besatzobergrenzen für die
verschiedenen Tierarten sind festgelegt (Anhang VII).
• Es muss eine artgerechte Unterbringung der Tiere ge-
währleistet sein. Die Besatzdichte in Stallgebäuden soll
den Tieren Komfort und Wohlbefinden gewährleisten.
Anhang VIII enthält Angaben über Mindeststall- und
-freiflächen.
• Allen Säugetieren ist Weide- oder Freigeländezugang oder Auslauf zu gewähren, wobei die betreffenden Be-
reiche teilweise überdacht sein können. Pflanzenfressern
ist Weidegang zu gewähren, wenn die Bedingungen dies
gestatten. Ausnahmen von diesen Grundsätzen sind
zugelassen.
• Zumindest die Hälfte der Bodenfläche in Ställen muss
geschlossen ausgeführt sein, das heißt, sie darf nicht aus
Spalten- oder Gitterkonstruktionen bestehen. Die Ställe
müssen mit ausreichend trockener Einstreu versehene
Liege-/Ruheflächen aufweisen.
• Sauen sind außer im späten Trächtigkeitsstadium und
während der Säugeperiode in Gruppen zu halten. Ferkel
dürfen nicht in Flatdecks- oder Ferkelkäfigen gehalten
werden. Für Schweine müssen Auslaufflächen mit
Wühlmöglichkeit vorhanden sein.
• Geflügel darf nicht in Käfigen gehalten werden. Ein Drit-
tel der Bodenflächen in Geflügelställen muss befestigt
und eingestreut sein. Für Geflügelställe sind maximale
Tierzahlen je Stall festgelegt. Für Geflügel müssen
begrünte Auslaufflächen zur Verfügung stehen.
• Bei den Vorschriften zu Ausläufen, zur Geflügelhal-
tung und zu Mindeststall- und Auslaufflächen können
Ausnahmen für einen Übergangszeitraum, der am 31.
Dezember 2010 abläuft, zugelassen werden.
• Die ökologische Erzeugung von Imkereierzeugnissen
ist in der Verordnung detailliert geregelt.
■ Verarbeitung
• Ein Verarbeitungserzeugnis darf nicht zusammen eine
ökologisch erzeugte Zutat landwirtschaftlichen Ur-
sprungs und eine gleiche konventionell erzeugte Zutat enthalten.
• Das Erzeugnis oder seine Zutaten dürfen nicht mit
ionisierenden Strahlen behandelt worden sein.
• Das Erzeugnis darf nicht unter Verwendung von gene-tisch veränderten Organismen (GVO) und/oder auf
deren Grundlage hergestellten Erzeugnissen hergestellt
sein.
• Es dürfen nur Zusatzstoffe und technische Hilfsstoffe
eingesetzt werden, die in den Positivlisten des Anhangs
VI Teil A und B enthalten sind.
82
EG-Öko-Verordnung
• Zusatzstoffe und technische Hilfsstoffe sind nur unter
der Bedingung erlaubt, dass diese herkömmlicherweise
in der Lebensmittelverarbeitung eingesetzt werden,
vorzugsweise in der Natur vorkommen und das Öko-
Lebensmittel ohne diese Stoffe nachweislich nicht
herzustellen oder haltbar zu machen ist.
• Konventionelle landwirtschaftliche Zutaten sind
nur bis zu einem Anteil von max. 5 Prozent (und bei
Einhalten besonderer Kennzeichnungsbestimmungen
bis zu 30 Prozent Gewichtsanteil) unter der Bedingung
zugelassen, dass diese im Anhang VI Teil C der Ver-
ordnung aufgeführt und nicht als ökologisch erzeugte
Zutaten am Markt verfügbar sind.
• Die Mitgliedstaaten der EU können in begründeten
Mangelsituationen unter bestimmten Verfahrensbedin-
gungen bestimmte konventionelle landwirtschaftliche
Zutaten für befristete Zeiträume vorläufig zulassen. Die
Marktteilnehmer haben die Zulassung bei der zuständi-
gen Überwachungsbehörde mit Nachweis des Mangels
zu beantragen.
Kennzeichnung
Jahrzehntelang hatte die Biobranche darum gestritten, ein
einheitliches Zeichen für Bio-Produkte in Deutschland ein-
zuführen. Ein ums andere Mal war der Versuch gescheitert.
Im September 2001 waren die Bemühungen erfolgreich
und Renate Künast stellte das neue staatliche Bio-Siegel
vor. Mit diesem werden Bio-Produkte auf der Basis der
EG-Verordnung Ökologischer Landbau gekennzeichnet.
Bis Ende Oktober 2004 wurden mehr als 23.439 Produkte
entsprechend ausgezeichnet.
Das Lebensmittelsortiment mit dem Bio-Siegel weitet
sich weiterhin stetig aus. Mehr als 1200 Unternehmen
der Ökobranche nutzen inzwischen das Zeichen. Das
Gros der beteiligten Unternehmen stellen mit rund einem
Drittel aller Betriebe weiterhin die Verarbeiter. Rund jedes
vierte Unternehmen hat eine Mischfunktion oder ist als
Erzeuger oder Erzeugergemeinschaft tätig. Jedes siebte
involvierte Unternehmen treibt mit Bio-Siegel-Produkten
Handel. Aus Bayern (20,1 Prozent), NRW (15,4 Prozent),
Baden-Württemberg (15,2 Prozent) und Niedersachsen
(13,3 Prozent) kommen die meisten der beteiligten Un-
ternehmen. Die höchste Anzahl an Produkten mit dem
Bio-Siegel und an beteiligten Unternehmen finden sich bei
der Warengruppe Brot- und Backwaren. Die zweitstärkste
Warengruppe ist die der Fleisch- und Wurstwaren. So gibt
es allein über 2400 Brot- und Backwaren und rund 3100
Fertigprodukte mit dem Siegel. Das staatliche Zeichen
gehört nach Angaben der Informationsstelle Bio-Siegel zu
den häufigsten Lebensmittelzeichen in Deutschland. Es sei
insbesondere im Lebensmitteleinzelhandel zum wichtigsten
Erkennungszeichen für Öko-Produkte geworden, ohne
dabei die Zeichen der deutschen Öko-Anbauverbände wie
Bioland, Demeter oder Naturland zu verdrängen.
Zur wachsenden Popularität hat zweifelsohne auch die
staatlich unterstützte Kampagne beigetragen. Im Februar
2002 startete eine Plakat-Kampagne an rund 6000 Stand-
orten sowie eine Printkampagne mit rund 100 Anzeigen in
Publikums- und Fachzeitschriften. Darüber hinaus wurden
zwei TV-Spots ausgestrahlt.
■ Warenzeichen der Anbauverbände
Neben dem Bio-Siegel sind die Verbandsnamen der deut-
schen Anbauverbände Demeter, Bioland, Naturland, Bio-
kreis, Gäa, Biopark, Ökosiegel oder Ecovin ein weiteres
sicheres Erkennungszeichen für echte Bio-Produkte. Die
Biobetriebe, die in diesen Verbänden organisiert sind, wirt-
schaften nach Richtlinien, die teilweise noch strenger sind
als die Vorgaben der EU. Fast 80 Prozent der in Deutschland
produzierten Bioware entspricht den strengeren Richtlinien
der Öko-Verbände, die oftmals höhere Produktionskosten
zur Folge haben.
Neben den Warenzeichen der Anbauverbände existieren
noch eine Vielzahl von Markenzeichen mit denen im
Handel auf Bioqualität hingewiesen wird. So haben viele
Handelsketten mittlerweile eine eigene Bio-Marke einge-
83
EG-Öko-Verordnung
führt, um sich gegenüber dem Verbraucher im Biosegment
entsprechend zu profilieren. Auf internationaler Ebene
haben sich die Öko-Anbauverbände über die Vereinigung
IFOAM (International Federation of Organic Agriculture
Movements) freiwillig zusammengeschlossen. Dieser
Zusammenschluss garantiert gemeinsame internationale
Standards für die weltweiten Zertifizierungsprogramme.
Der Organisation haben sich inzwischen 750 Mitgliedsor-
ganisationen in mehr als 100 Ländern angeschlossen.
■ Beispiele für Siegel, Kennzeichen, Warenzeichen, Logos, Handelsmarken
Bio-Siegel
Zeichen der deutschen Anbauverbände
Codenummer oder Name der Kontrollstelle
DE-001-Öko-Kontrollstelle Beispiel für ein deutsches Produkt DE = Deutschland Zahl = Codenummer der jeweiligen Kontrollstelle
AT-N-01-BIO Beispiel für ein österreichisches Produkt AT = Österreich N = Bundesland, in diesem Fall Niederösterreich Zahl = Codenummer der jeweiligen Kontrollstelle
FR-AB01 Beispiel für ein französisches Produkt FR = Frankreich AB+Zahl = Codenummer der jeweiligen Kontrollstelle
Bundeseinheitliches Zeichen für Produkte, die nach den Vorgaben der EG-Öko-Ver-ordnung erzeugt und verar-beitet werden.
84
EG-Öko-Verordnung
Europäische Kennzeichnung Regionale Gütezeichen (Auswahl)
Ökologischer Landbau - EG-Kontrollsystem
EU-Gemeinschaftsemblem Baden-Württemberg
Öko-Handelsmarken (Auswahl)
Grünes Land Füllhorn BioBio bei: REAL, Metro, Kaufhof bei: Minimal, HL, Rewe bei: Plus
TERRA PURA tegut... gute Lebensmittel bei: Globus bei: tegut
Öko-Herstellermarken (Auswahl) Reformhäuser
Alnatura Lebensbaum Thönes Natur
Zeichen und Siegel aus anderen Ländern (Auswahl)
Finnland Niederlande Norwegen Österreich Schweiz Spanien
85
Öffentlichkeitsarbeit
Neue Impulse für den Öko-Markt
Die Weichen für einen gezielten Ausbau der Ökoland-
wirtschaft wurden in Nordrhein-Westfalen bereits Mitte
der neunziger Jahre gestellt. Unter dem Motto „Mit Öko-
Landbau die Zukunft sichern“ entwickelte damals das Land-
wirtschaftsministerium ein umfassendes Rahmenkonzept,
das zum Ziel hatte (und nach wie vor hat),
- eine stärkere Verbreitung des Ökologischen Landbaus
und
- eine flächendeckende Versorgung der Verbraucherinnen
und Verbraucher mit Ökolebensmitteln
zu erreichen.
Um diese Ziele konsequent zu verfolgen, hat das Ministe-
rium ein ganzes Bündel von Maßnahmen konsequent und
mit Nachdruck umgesetzt:
- Durchführung einer Informationsoffensive zum Öko-
logischen Landbau,
- Einrichtung einer Fachschule Ökologischer Landbau,
- Verstärkung der Beratung ökologisch wirtschaftender
Betriebe,
- Ausweitung der Forschung und des praxisnahen Ver-
suchswesens,
- Errichtung von Versuchsställen,
- deutliche Verbesserung der Flächenförderung,
- Einführung der Investitionsförderung von artgerechten
Tierställen,
- Erweiterung der Vermarktungsförderung für Erzeuger-
zusammenschlüsse und Verarbeitungsunternehmen.
Außerdem wurde die Weiterentwicklung der gesetzlichen
Regelungen zum Ökologischen Landbau intensiv beglei-
tet.
Durch dieses Bündel von Maßnahmen konnte die ökologisch
bewirtschaftete Fläche Jahr für Jahr gesteigert werden. Rund
1.300 Landwirte wirtschaften in NRW derzeit nach der EG-
Verordnung Ökologischer Landbau. Die bewirtschaftete
Ökofläche liegt bei rund 47.500 Hektar und hat sich damit
seit 2001 verdoppelt (Stand 31.12.2003).
Voraussetzung für die erstrebte deutliche Ausdehnung der
ökologisch bewirtschafteten Fläche ist die parallele Weiter-
entwicklung des Marktes und Ausweitung des Absatzes von
Ökolebensmitteln. Hierzu wurde ein umfangreiches Paket
an öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen geschnürt:
So werden seit 1999 alljährlich die „Aktionstage Öko-Landbau“ veranstaltet, bei denen die gesamte Produktions-
kette vom Erzeuger über Verarbeiter und Händler bis zum
Konsumenten eingebunden ist. Mit Hof- und Stadtfesten,
Podiumsdiskussionen, Verköstigungen, Betriebsbesichti-
gungen und Seminaren und vielen anderen Aktivitäten steht
der Ökolandbau in Nordrhein-Westfalen jedes Jahr einmal
im Mittelpunkt der journalistischen Berichterstattung.
Die Aktionstage sind mittlerweile ein fester Termin im
Kalender der Akteure. Mit der Kampagne können alle
gemeinsam effektiv
- für den Öko-Landbau werben,
- neue Verbraucherkreise ansprechen und
- die Aufmerksamkeit der örtlichen Medien gewinnen.
e 7. Öffentlichkeitsarbeit
Mit Aktionstagen für den Ökolandbau werben, neue Verbraucherkreise ansprechen und die Aufmerksamkeit der örtlichen Medien gewinnen. Erfolgsbilanz der Aktionstage NRW: In 6 Jahren über eine Million Besucher
86
Öffentlichkeitsarbeit
Die Erfolgsbilanz kann sich sehen lassen. In den 6 Jahren, in denen seit 1999 Aktionstage durchgeführt wurden, konnten insgesamt über 1 Million Besuche-rinnen und Besucher bei den vielfältigen Terminen in ganz NRW gezählt werden.
Zusätzlich steht interessierten Marktteilnehmern ganzjährig
ein umfangreiches Informations-Paket mit Broschüren,
Faltblättern, Plakaten und ein eigener Internetauftritt (oe-
kolandbau-nrw.de) zur Verfügung.
■ Aktionstage Ökolandbau
Genießen, feiern und informieren Seit sechs Jahren finden in NRW die Aktionstage Ökoland-
bau statt. Immer ausgefeilter wurden die Konzepte, um
eine breite Öffentlichkeit auf Ökoprodukte aus der Region
aufmerksam zu machen. Mit jährlichen Schwerpunkten
reagierten die Initiatoren auf aktuelle Entwicklungen und
entdeckten immer wieder neue Wege für einen effizienten
Informationstransfer.
Mehr als 200.000 Menschen hatten sich im ersten Jahr 1999 in mehr als 350 Veranstaltungen über den ökologi-
schen Landbau informiert. Der durchschlagende Erfolg der
Informationskampagne ließ die Aktionstage in der Folge
zu einer festen Institution werden.
So entschloss sich die Planungsgruppe, die aus Vertretern
des Ministeriums, des BNN, der Anbauverbände und der
Landwirtschaftskammer bestand, im Jahr 2000 zu einer
konzentrierten Variante. Statt mit breit angelegten Akti-
onen eine große Öffentlichkeit zu erreichen, sollten sich
die Öko-Tage mit einem thematischen Schwerpunkt in 20
Fachveranstaltungen an Fachpublikum und Multiplikatoren
wenden.
Die richtige Mischung aus theoretischem Hintergrund und
praktischer Umsetzung auf den Betrieben kam bei Land-
wirten und Journalisten gleichermaßen gut an. Die Auswahl
des Themas „Ökologische Tierhaltung“ sowie das perfekte
Timing der Aktionen – eine Woche nach Inkraftsetzung der
entsprechenden EG-Verordnung – erwies sich ebenfalls als
kluger Schachzug. Die Medien griffen das Thema und die
entsprechenden Hintergrundinformationen im Rahmen der
Aktionstage dankbar auf und berichteten ausführlich über
die Veranstaltungen.
Nach Ansicht der Beteiligen hatten die Aktionstage aber
auch noch einen wichtigen Nebeneffekt: Sie führten die
beteiligten Gruppen enger zusammen und bündelten da-
durch die Kräfte für den Ökolandbau.
„Transparenter und innovativer Öko-Landbau“ war das
Motto der dritten Aktionstage im Jahr 2001. Vor dem
Hintergrund der BSE-Krise und der Verunsicherung der
Verbraucherinnen und Verbraucher war das Interesse an
den Veranstaltungen sehr groß. Das Thema Nahrungs-
mittelproduktion stand plötzlich wieder im Mittelpunkt
des Interesses. Mehr als 250.000 Besucher strömten in
insgesamt 550 Veranstaltungen und informierten sich über
Ökolandbau und Ökoprodukte. Der Ökolandbau wurde von
vielen Seiten als echte Alternative wahrgenommen und die
Nachfrage nach Bio-Fleisch überstieg zu diesem Zeitpunkt
bei weitem das Angebot.
Die vierten Aktionstage im Jahr 2002 wurden durch den
Nitrofen-Skandel überschattet. Wider Erwarten verliefen
sie trotzdem sehr erfolgreich, da die mehr als 400 Veran-
staltungen offensiv für Informationen und Aufklärung der
200.000 Besucher genutzt werden konnten. Lediglich das
Interesse der konventionellen Landwirte an den Veranstal-
tungen fiel nach dem Boomjahr 2001 erwartungsgemäß
deutlich geringer aus. Für die Anbauverbände war dies ein
Zeichen dafür, dass die Ausweitung des Ökolandbaus auch
weiterhin behutsam und in Abhängigkeit von der Nachfrage
nach Bio-Produkten erfolgen muss.
Programmhefte für die Aktionstage 2002, 2003 und 2004: Angeboten wurde jeweils ein vielfältiges Programm mit Hoffesten, Verköstigungen in Bioläden, Betriebs-besichtigungen und vielen anderen Aktivitäten
87
Öffentlichkeitsarbeit
Der inhaltliche Schwerpunkt der Öko-Tage lag in Jahr
2002 auf dem Erschließen neuer Zielgruppen wie Ärzte,
Krankenhäuser, Kindergärten und Schulen. Hier zeigten
sich die Aktions-Tage aus Sicht der Beteiligten als wichtiger
Impulsgeber. „Der Intention, unterschiedliche Zielgruppen
als Multiplikatoren für den Ökolandbau zu gewinnen, ist
man in diesem Jahr sicherlich ein Stück näher gekommen“,
so das Fazit der Beteiligten.
Ganz auf die junge Zielgruppe zugeschnitten, war der
Schulwettbewerb „Bio 4 You(th)“ zum Thema Öko-Wer-
bung. Ausgezeichnet wurden die zwei Videobeiträge „Was
ist los in deutschen Kornfeldern“ und „Don Francesco
Bio-Äpfel – heiße Ware für ihre Gesundheit“ sowie eine
Plakat-Serie. Neuland betraten die Akteure in diesem Jahr
zudem mit der Ansprache von Ärzten als Multiplikatoren.
Damit sollte der Tatsache Rechnung getragen werden,
dass die Zahl ernährungsbedingter Krankheiten ständig
zunimmt. Gemeinsam mit der Verbraucherinitiative e.V.
wurden sogenannte „Ärzte-Events“ organisiert, die mitt-
wochs auf Bauernhöfen stattfanden. Bei Hofrundgängen
und Feldbegehungen erhielten die Teilnehmer Einblicke
in die ökologische Produktionsweise und diskutierten an-
schließend mit Experten über die Zusammenhänge zwischen
Ernährung und Gesundheit.
Auf reges Interesse stießen auch die Angebote für die
Gemeinschaftsverpflegung. Im Rahmen der Aktionstage
wurden erstmalig zwei Broschüren mit praktischen Bei-
spielen zum Einsatz von Ökoprodukten in Kindergärten
und Schulen sowie Krankenhäusern veröffentlicht.
Im Jahr 2003 lag der Schwerpunkt der Aktionstage auf
den Produktbereichen Gemüse und Milch. So boten Öko-
Gemüsebauern ihren Kunden die Möglichkeit, Gemüse
selbst zu pflanzen und zu ernten, regen Zuspruch fand
auch die „Bio-Butterfahrt“. Dabei verfolgten mehr als 500
Verbraucherinnen und Verbraucher per Bus den Weg der
Milch von der Kuh über die Molkerei bis zum Handels-
regal. Die originelle Idee verschaffte den Reisenden auf
unterhaltsame Weise einen Einblick in die Zusammenhänge
der Milchproduktion.
In Kooperation mit interessierten Ärzten, die im Vorjahr im
Fokus standen, fanden diesmal sogenannte „Patientensemi-
nare“ statt. Ernährungsberaterinnen informierten dabei in
einem überschaubaren Kreis jeweils rund 20 Personen zum
Thema Ernährung und Ökolandbau. Insgesamt informierten
sich in diesem Jahr rund 150.000 Menschen an 400 Terminen
über die Situation des Ökolandbaus in NRW.
Unter dem Motto „Bio mobil“ warben die Aktionstage im Jahr 2004 um die Gunst der Verbraucherinnen und
Verbraucher. Um neue Zielgruppen auf die Vorzüge von
Ökolebensmitteln aufmerksam zu machen, wurden Radfah-
Neue Broschüre mit Anregungen für die Vor-bereitung und Durchführung von Aktionstagen auf dem Hof und im Bioladen
■ Konzeption und Organisation der Aktionstage Ökolandbau NRW
Zentrale Entscheidungsinstanz der Aktionstage ist seit 1999 die sogenannte Planungsgruppe – ein Gremium aus Vertretern des Ministe-riums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, der ökologischen Anbauverbände Bioland, Biokreis, Demeter und Naturland, der Bundesverbände Naturkost Naturwaren, Herstellung und Handel und der Landwirtschaftskammer NRW. Diese Pla-nungsgruppe legt jeweils den zeitlichen und thematischen Rahmen der Informationskampagne fest. Mit der Konzeption der Aktionstage ist die Agentur tk-script beauftragt. tk-script ist in enger Zusammenarbeit mit der Planungsgruppe verantwortlich für
• die Entwicklung von Leitideen der jeweiligen Aktionstage• die Gestaltung eines zentralen Rahmenprogramms (z.B. Auftakt- und Abschlussveranstaltungen, Pressekonferenzen etc.)• die Entwicklung der verschiedenen Aktionstage-Medien• die Erstellung verschiedener Publikationen im Rahmen der Aktionstage• die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und• die organisatorische Abwicklung.
Für weitere Informationen zu den Aktionstagen Ökolandbau NRW wenden Sie sich an:tk-script, Maternus Thöne und Dieter Kroppenberg, Breite Straße 51, 53111 Bonn, Telefon: 0228-692447, Mail: [email protected]
88
Öffentlichkeitsarbeit
rer mit Touren zu Biohöfen, Bahnreisende und Autofahrer
mit Aktionen in Nahverkehrszügen und auf Raststätten
angesprochen. Weiterhin reiste eine prominenter Schaukoch
durch acht Großstädte in NRW, um die Verbraucherinnen
und Verbraucher mit Öko-Leckereien zu verwöhnen.
Mit der Aktion „Biogrün für unsere Städte“ gingen zugleich
Öko-Baumschulen auf die Verantwortlichen in den Kom-
munen zu und informierten über Vorteile der Pflanzung von
Bäumen aus ökologischen Anbau.
Für alle Interessierte, die zukünftig bei den Aktionstagen
mitmachen möchten, hat das Ministerium eine neue Bro-
schüre herausgegeben, die sieben typische Veranstaltungen
exemplarisch vorstellt. Neben einer allgemeinen Beschrei-
bung der Veranstaltung und einen Praxisbeispiel erleichtert
eine umfassende Checkliste die eigene Vorbereitung eines
solchen Events.
Als Anregung für zukünftige Aktionen wurden zudem von
A wie „Apfelsaft pressen“ bis Z wie „Ziegen hüten“ mehr
als 100 Beispiele der letzen Jahre zusammengestellt.
■ Internetauftritt
Im Netz recherchierenEin effektiven Informationstransfer leistet der Internetauf-
tritt des Ministeriums. Landwirte, Verarbeiter und Händler
finden unter der Adresse www.oekolandbau.nrw.de ein
vielfältiges Angebot.
So wurden im Bereich „Fachinfo“ tiefergehende Informa-
tionen zu den Themen Pflanzenbau, Tierhaltung, Gartenbau,
Vermarktung, Betriebswirtschaft, Richtlinien/Kontrolle
und Förderung zusammengestellt. Hier werden die Ergeb-
nisse von Anbauversuchen, Sortentipps, Informationen zu
Haltung, Fütterung und Gesundheit von Nutztieren und
Fachinformationen aus der Beratung vermittelt. Im Bereich
Betriebswirtschaft gibt es Kalkulationshilfen zu verschiede-
nen Produktionsverfahren mit NRW-spezifischen Daten und
der Punkt Förderung informiert über Fördermöglichkeiten
für die Ökolandwirtschaft.
Im Bereich „Umstellung“ finden interessierte Landwirte
oder Gärtner grundlegende Informationen zum Ökoland-
bau. In einer Einführung werden Prinzipien, Geschichte,
Verbände und Organisationen des ökologischen Landbaus
dargestellt. Die Rubrik „Pflanzenbau“ bietet grundlegende
Informationen zu den einzelnen Kulturen, die Rubrik „Tier-
haltung“ beleuchtet grundlegende Aspekte der verschiede-
nen Nutztierarten. Unter „Gartenbau“ wurden kurze Artikel
zum Gemüse- und Obstbau zusammengestellt.
Der Bereich „Vermarktung“ stellt die wichtigsten Absatz-
wege dar, außerdem gibt es eine Checkliste zum Marketing.
Unter der Rubrik „Betriebswirtschaft“ finden sich kurze
Informationen zu Gewinnen, Kosten und Arbeitszeitbedarf
im Ökolandbau. Eine Checkliste gibt dabei einen Überblick
zur Vorgehensweise bei der Umstellung. Im Bereich „Recht und Kontrolle“ finden Sie unter anderem. Informationen
zur EG-Öko-Verordnung und zu den Kontrollstellen.
Im Bereich „Service“ finden sich viele Informationen
speziell auf Nordrhein-Westfalen zugeschnitten. Beratung
im ökologischen Landbau wird in NRW von den Anbau-
verbänden und von der Landwirtschaftskammer angeboten.
Unter der Rubrik „Aus- und Weiterbildung“ wurden
Informationen zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten
und auch die Datenbank „Ökologische Ausbildungsbetriebe
in NRW“ aufgelistet. Des Weiteren werden Forschungs-
vorhaben und wissenschaftliche Untersuchungen sowie
Praxisbetriebe vorgestellt.
Darüber hinaus umfasst das Serviceangebot eine Zusam-
menstellung von wichtigen Adressen und Terminen für
den Ökolandbau.
Die Rubrik „Marktplatz“ fungiert als interaktive Plattform
für Produkte aus dem ökologischen Landbau. Hier besteht
die Möglichkeit, Produkte des Ökolandbaus online zu su-
chen und zu verkaufen. Zusätzlich werden Anzeigen aus den
Rundbriefen der Landesverbände von Nordrhein-Westfalen
und Niedersachsen sowie des Ökorings eingestellt.
Neuer Internetauftritt oekolandbau.nrw.de für Landwirte, Verarbeiter und Händler
89
Literatur, Internet
e 8. Literatur, Internet■ Literatur:
Aktuelle und umfassende Literatur zum Biomarkt liegt
kaum vor; aktuelle Informationen können den wöchentli-
chen ZMP-Marktberichten („Öko Markt Forum“) und den
unten aufgeführten Zeitschriften zum Biomarkt entnommen
werden. Weitere wichtige Informationsquellen sind Inter-
net-Seiten mit aktuellen Nachrichten (siehe dort).
Literatur (Auswahl)ZMP: Ökomarkt Jahrbuch 2004 – Verkaufspreise im öko-
logischen Landbau, ZMP, 2004
ZMP (Hrsg.): Bio-Frische im LEH: Fakten zum Verbrau-
cherverhalten – Eine Analyse der Einkaufsmuster, Käufer-
profile und Sortimente auf Basis des GfK-Haushaltspanels
(inklusive CD-ROM), ZMP, 2003
Hubert Redelberger (Hrsg.): Management-Handbau für
die ökologische Landwirtschaft, Betriebswirtschaftliche
Instrumente, Verfahren, Kostenrechnungen, Baulösungen
(2 Bücher), KTBL, 2004
Übersichtsliteratur zur Direktvermarktung:KTBL (Hrsg.): Direktvermarktung 2004 – Daten zur Kal-
kulation der Kosten und des Arbeitszeitbedarfs
3. Auflage, 2004
Pottebaum, P. und Bullerdiek, A.: Handbuch Direktver-
marktung, BLV-Verlagsgesellschaft, 2002
Wirthgen, B. und Maurer, O.: Direktvermarktung,
- Verarbeitung, Absatz, Rentabilität, Recht -,
Ulmer Verlag, 2000
Zeitschriften zum ökologischen Landbau (Auswahl)
„BioHandel“, bio verlag gmbH
Am Eichwald 24, 64850 Schaafheim,
Tel. (06073) 74 82 50
„bioland“,
Kaiserstr. 18, 55116 Mainz, Tel.: (06131) 140 86-95
„bioPress“, bioPress Verlag
Schulstraße 10, 74927 Eschelbronn, Tel.: (06226) 43 51
„eve“, medienfabrik Gütersloh GmbH,
Carl-Bertelsmann-Str. 33, 33311 Gütersloh,
Tel.: (05241) 2 34 80 – 60
„Gäa-Journal“, Verbandszeitschrift der Gäa e.V.,
Am Beutlerpark 2, 01217 Dresden,
Tel.: (0351) 401 23 89
„Lebendige Erde“,
Brandschneise 2, 64295 Darmstadt, Tel.: (06155) 841 23
„Naturland-Magazin“,
Kleinhadener Weg 1, 82166 Gräfelfing,
Tel.: (089) 854 50 71
„Ökologie und Landbau“,
Weinstraße Süd 51, 67098 Bad Dürkheim,
Tel.: (06322) 98 97 00
„Schrot und Korn“,
Am Eichwald 24, 64850 Schaafheim,
Tel.: (06073) 74 82-0
■ Verwendete Literatur
Erzeugung:Studie „Biomarkt NRW Teil I“ im Rahmen der Zukunfts-
konferenz, Alvermann, Januar 2004, unveröffentlicht
ZMP-Öko-Marktbericht, Juli 2004
ZMP-Marktübersicht 2002/2003 für Öko-Getreide, Öko-
Eier, Öko-Obst,
Internetportal Ökolandbau, Stand August 2004
Informationsstelle Bio-Siegel, August 2004
Eigene Erhebungen, MUNLV, Juli 2004
Verarbeitung:Eigene Erhebungen, MUNLV, Juli 2004
ZMP-Marktberichte, 2003
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
(BLE)
Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL), September 2004
Internetportal www.oekolandbau.de,
Stand August 2004
Außer-Haus-Verzehr:Centrale Marketinggesellschaft der Agrarwirtschaft (CMA), Bonn, 2004
gv-Praxis, Deutscher Fachverlag, Frankfurt, 2004
Ökologischer Großküchen Service (ÖGS), Frankfurt,
2004
Universität Hohenheim, Fachgebiet Land- und Agrarso-
ziologie, 2004
90
Literatur, Internet
Internet-Adresse Kurzkommentar
■ www.munlv.nrw.de Internetseite des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen
■ www.oekolandbau.nrw.de Fachinformationsportal für Ökologischen Landbau in NRW
■ www.oekolandbau-nrw.de Seite zu den Aktionstagen Ökolandbau NRW; Einkaufsadressen Ökole-bensmittel NRW
■ www.oekolandbau.de Bundesweites Informationsportal zum Öko-Landbau; regionale Einkaufs-führer; Angaben über: Direktvermarkter, Naturkostläden, Bio-Bäckereien, Biometzgereien, Reformhäuser, Lieferdienste
■ www.bmvel.de Internetseite des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft
■ www.biosiegel.de Informationen rund um das Biosiegel
■ www.n-bnn.de Internetseite des Bundesverbandes Naturkost und Naturwaren; über Link Mitglieder des BNN; Angabe von Naturkostläden bundesweit
■ www.naturkost.de Informationen zu Lieferdiensten, Naturkostläden, Versandhändlern, Schrot&Korn Shop
■ www.bioladen.de Bioläden in NRW und Umgebung
■ www.bio-supermaerkte.de Online-Magazin für den Naturkosthandel
■ www.alles-bio.de bundesweite und regionale Suche nach Einkaufsstätten (Ökowinzer, Metz-gerein, Bäckereien, Naturkostläden, Hofläden, Lieferdienste, Gärtnereien)
■ www.bioland.de Internetseite des Anbauverbandes Bioland; Direktvermarkter mit Adresse und Produktangebot bundesweit
■ www.naturland.de■ www.naturlandzeichen.de
Internetseite des Anbauverbandes Naturland; u.a. Informationen zu Höfen, Direktvermarktern bundesweit
■ www.demeter.de Internetseite des Anbauverbandes Demeter;Einkaufsadressen u.a. von Bäckereien, Imkereien bundesweit
■ www.biokreis.de Internetseite des Anbauverbandes BiokreisDirektvermarkter mit Adresse und Produktangebot bundesweit
■ www.ifoam.de Internetseite der Internationalen Dachorganisation der Öko-Landbaubewe-gungen mit Informationen zum Öko-Landbau weltweit
■ www.soel.de Internetseite der Stiftung Ökologie und Landbau
■ Internet-Adressen (Auswahl)
Handel:- Biofach-Newsletter, 2004
- ZMP-Marktkommentar, Ökomarkt Forum,
April 2004
- ZMP-Öko-Marktbericht, Juli 2004
- Studie „Biomarkt NRW Teil II“ im Rahmen der Zukunftskonferenz, Soika, Januar 2004, unveröffent-
licht
- BNN Herstellung und Handel e.V, August 2004
- Lebensmittel Zeitung, August 2004
- Onlinemagazin Bio-Markt Info, August 2004
- Infodienst Biosupermärkte, August 2004
- Internetportal www.oekolandbau.de,
Stand August 2004
91
Zusatzinformationen
Zukunftskonferenz
■ Presseerklärung
Düsseldorf, 19.02.2004
Zukunftskonferenz Biomarkt NRW gibt neue Impulse für Weiterentwicklung der Branche
Wie wird sich der Markt für Ökolebensmittel in den nächs-ten Jahren entwickeln? Welche Veränderungen kommen auf die Landwirtinnen und Landwirte zu? Welche Stra-tegien helfen, den Öko-Markt weiter voran zu bringen? Mit diesen und anderen Fragen hat sich auf Initiative des NRW-Landwirtschaftsministeriums Ende Januar eine Exper-tenrunde befasst: Die Ergebnisse dieser Zukunftskonferenz Biomarkt NRW stellte Landwirtschaftsministerin Bärbel Höhn heute auf der BioFach, der größten Fachmesse für Bio-Lebensmittel, in Nürnberg vor. Das Wachstum des Biomarktes hat sich verlangsamt, zum Teil ist das Erzeugerpreisniveau unbefriedigend. Gleich-zeitig steigen die Ansprüche der Verbraucherinnen und Verbraucher an Qualität und Service kontinuierlich. Diese Marktsituation führt dazu, dass zur Zeit nicht mehr so viele Betriebe in Nordrhein-Westfalen auf ökologischen Land-bau umstellen, wie in den Vorjahren. 80 Expertinnen und Experten haben daher auf der zwei-tägigen Konferenz Zukunftsstrategien für den Biomarkt gesucht. Landwirtschaftsministerin Bärbel Höhn: „Die wichtigsten Trends am Biomarkt sind die umfassende Professionalisie-rung der Branche, eine zunehmende Differenzierung bei den Produkten, Absatzwegen und Marktstrategien sowie eine fortschreitende Globalisierung des Biomarktes. Diese Trends zwingen die Branche zu ständigen Anstrengungen, um sich mit den geänderten Marktgegebenheiten ausein-ander zu setzen. Die Zukunftskonferenz hat hier verschie-dene Anstöße gegeben, konkrete Ansätze zur Ausweitung und Stabilisierung der Märkte zu entwickeln.“ In insgesamt neun Arbeitsgruppen haben die Expertinnen und Experten der Zukunftskonferenz Aspekte des Biomarkts beleuchtet und Lösungsansätze für verschiedene Probleme der Branche entwickelt.
Beispiel Fleischabsatz: Viele Kunden würden gerne mehr Biofleisch kaufen, wissen aber nicht, wo sie Produkte aus artgerechter Tierhaltung bekommen können. Die Konfe-renzteilnehmer regten hier unter anderem die Erstellung eines speziellen Einkaufsführers an. Auch sollen mehr Ver-kaufsstätten für Biofleisch gewonnen werden. Eine verstärk-te Kooperation unter den Verarbeitern soll die vollständige Öko-Vermarktung des gesamten Schlachtkörpers ermög-lichen und dadurch den Erzeugerpreis für Öko-Fleisch stabilisieren. Beispiel Milchpreise: Hier hat die Zahl der Erzeuger deut-lich zugenommen, während der Abnehmermarkt spürbar langsamer wächst. Durch dieses Überangebot sind die Er-zeugerpreise gesunken. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe organisieren nun intensive Gespräche zwischen Landwir-ten, Molkereien und Handel, um neue Vermarktungsmög-lichkeiten zu finden. Parallel soll der Absatz über spezielle Aktionen im Naturkosteinzelhandel angekurbelt werden. Beispiel Kommunikation mit den Verbrauchern: Untersu-chungen zeigen immer wieder, dass die Kunden oft keine genauen Kenntnisse über die Produktion von Lebensmitteln und die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung ha-ben. Hier können die Bioläden von ihrem direkten Kontakt zum Kunden profitieren, mit dem sie sich deutlich vom eher anonymen Einkauf im Supermarkt abheben. Aller-dings gilt dabei: Die Kunden wollen zwar beraten, nicht aber belehrt werden. In diesem Zusammenhang wurde auf der Zukunftskonferenz auch die Idee aufgebracht, Schülerinnen und Schüler frühzeitig mit dem Thema ge-sunde Ernährung vertraut zu machen. In Kombination mit landwirtschaftlichen Betrieben, Verarbeitern und dem Han-del sollen die Jugendlichen praxisnah an diesen Bereich herangeführt werden. Sowohl Erwachsene wie Jugendliche sollen zudem über eine Bio-Event-Agentur angesprochen werden, deren Einrichtung auf der Zukunftskonferenz von Groß- und Einzelhandel konkret geplant wurde. Sie soll mit Hilfe gut ausgebildeter Promotoren in den Läden eine Verbindung zwischen den Erzeugern und den Kunden herstellen.
e 9. Zusatzinformationen
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Zusatzinformationen
Rudi Ballreich
■ Die Dramaturgie von Großgruppenkonferenzen
Normale Workshops eignen sich hervorragend, um Situationen zu analysieren, Zielsetzungen zu klären und Aktionen zu planen. Welchen Nutzen aber haben Großgruppenkonferenzen mit 80, 150 oder mehr Mit-arbeiterInnen? Welche besonderen Ziele lassen sich damit in Veränderungsprozessen erreichen?
In Großgruppenkonferenzen ist es möglich, gleichzeitig und
direkt viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu informieren
und mit ihnen die anstehenden Fragen zu diskutieren. Viele
Betroffene können sich über ihre Sichtweise der Situation
äußern und konkrete Vorschläge einbringen.
So ist die Chance gegeben, dass die beschlossenen Maß-
nahmen nahe an der Realität sind und auch umgesetzt
werden können. Es wird also eine Menge inhaltlicher Arbeit
geleistet. Weil aber nicht nur die richtigen Konzepte und
Aktionspläne auszuarbeiten sind, sondern weil es von ent-
scheidender Bedeutung ist, dass sich die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter aus innerem Antrieb an der notwendigen
Umgestaltung des Unternehmens beteiligen, liegen die
Hauptgründe für die Durchführung von Großgruppenkon-
ferenzen häufig auf der emotionalen Ebene, z.B.:
• „Lust auf Zukunft“ machen, d.h. Engagement für Zu-
kunftsvisionen entwickeln,
• Entwicklung eines „Wir-Gefühls“ für die ganze Orga-
nisation oder Organisationseinheit,
• Mobilisierung und Motivierung der Belegschaft für
bestimmte Projekte,
• Aufbruchstimmung im Unternehmen erzeugen.
Um diese Ziele zu erreichen, werden Großgruppenveranstal-
tungen so gestaltet, dass sie einen starken Erlebnischarakter
haben. D.h. der Erfolg dieser Konferenzen hängt wesentlich
davon ab, ob es gelingt, die TeilnehmerInnen im Gefühl
anzusprechen. Deshalb ist die dramaturgische Gestaltung
der emotionalen Prozesse dabei besonders wichtig. Die
nachfolgenden Überlegungen beschäftigen sich mit diesem
Thema. Sie basieren auf Erfahrungen mit den Modellen
von Marvin Weisbord (Zukunftskonferenzen) und Kathleen
Dannemiller (RTSC-Konferenzen).
Für die Gestaltung des Konferenzablaufs hat sich ein Vorge-
hen in vier Schritten bewährt. Jeder Schritt hat seine eigene
Dynamik und Stimmung. Die TeilnehmerInnen gehen einen
Weg, der vom Zuhören zum engagierten Mitgestalten führt.
Landwirtschaftsministerin Bärbel Höhn: „Ungeachtet aller Probleme der Branche waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Zukunftskonferenz einig: „Bio“ steht in Deutschland für Werte und Ideale – wie eine Landwirt-schaft im Einklang mit der Natur, artgerechte Tierhaltung und -fütterung sowie eine Produktion nah am Kunden. Dieses Image hat die Bio-Branche groß gemacht und wird auch in Zukunft dafür stehen. Es schafft Vertrauen, von dem die Ökologische Landwirtschaft gerade in Zeiten von Lebensmittelskandalen und Tierschutzdebatten profitiert.“ Die Zahl der Betriebe, die in NRW ökologischen Landbau betreiben, liegt zurzeit bei rund 1.300. Die nach EG-Öko-Verordnung bewirtschaftete nordrhein-westfälische Fläche liegt bei gut 48.600 Hektar und hat sich damit seit 2001 verdoppelt. Auch in der Verarbeitung hat die Zahl der Unternehmen in den letzten Jahre stetig zugenommen, sie stieg von 250 im Jahr 1995 auf aktuell 550 Unternehmen. So gibt es in Nordrhein-Westfalen allein 60 Biometzger, 50 Biobäcker und zwei Biomolkereien. Der Handel bietet den Verbraucherinnen und Verbrauchern mit drei Naturkostgroßhändlern, rund 550 Naturkostläden und circa 330 direktvermarktenden Landwirten eine große Auswahl an Öko-Lebensmitteln. Der konventionelle Lebens-mittelhandel bietet nahezu flächendeckend ein Grundsorti-ment an Öko-Produkten an. Eine DVD mit einer Film-Reportage der Zukunftskonferenz Biomarkt NRW kann beim Infoservice des NRW-Landwirt-schaftsministeriums bestellt werden unter: Tel. 0211 – 45 66 666 Fax 0211 – 45 66 621 E-Mail: [email protected] Weitere Informationen zum Ökolandbau im Internet unter www.munlv.nrw.de.
93
Abb. 1
Zusatzinformationen
Bei jedem Schritt werden andere seelische Schichten ange-
sprochen. Eine fruchtbare Dynamik entsteht, wenn sich im
Erleben der Menschen eine Spannung aufbaut, die nur durch
konkrete Handlungsschritte aufgelöst werden kann.
Die vier Schritte können je nach Situation inhaltlich und
u. U. auch in der Reihenfolge verändert werden. In einer
Organisation, die mutlos und resigniert den eigenen Pro-
blemen gegenübersteht, kann es lähmend wirken, wenn
ein zu starkes emotionales Eintauchen in die Probleme
verlangt wird. Hier wäre die Betonung der mutmachenden
Zukunftsaspekte wichtig. Eine Mitarbeiterschaft dagegen,
die fest in alten Gewohnheiten verharrt und keine Verände-
rungsbereitschaft zeigt, müsste durch starke Konfrontation
mit den bestehenden Problemen aufgerüttelt werden!
1. Schritt: Aufrütteln! Die Problemsituation erleben Für eine kreative und effektive Zusammenarbeit in der
Konferenz ist es unabdingbar, dass ein gemeinsames Bild
und ein Verständnis für die gegebene Situation entsteht.
Das sollte aber nicht nur sachlich angegangen werden.
Betroffene sollten möglichst selbst zu Wort kommen. Ein
Kunde, der sagt: „Wenn Ihr die Qualität Eurer Produkte
nicht drastisch verbessert, bekommt Ihr von uns bald kei-
ne Aufträge mehr!“, bewirkt mehr als lange Vorträge und
Statistiken. Wenn es gelingt, durch eindringliche Berichte
und Darstellungen die drückenden Probleme erlebbar zu
machen, dann kann das so aufrüttelnd wirken, dass die
Beteiligten spüren: „So wie bisher geht es nicht weiter!
Wir müssen uns verändern!“
2. Schritt: Begeistern! Die Zukunftsbilder klärenMitarbeiterInnen setzen sich engagiert für Unternehmens-
visionen und Veränderungsziele ein, wenn ihre Erfahrungen
und Ideen bei der Ausgestaltung dieser Zukunftskonzepte
ernst genommen werden.
Unternehmensleitungen, die z.B. ein Konzept der Quali-
tätsverbesserung entwickelt haben, können ihre Entwürfe
in einer Großgruppenkonferenz von den MitarbeiterInnen
aus verschiedenen Abteilungen und Hierarchieebenen
überprüfen und verbessern lassen. Dort kann auch schon die
Durchführung geplant und mit ersten Schritten begonnen
werden. Im Ringen um die bestmöglichen und passenden
Zukunftsbilder identifizieren sich die Beteiligten mit dem
Ergebnis.
Genauso ist es auch möglich, in der Konferenz gemeinsam
neue Zukunftsentwürfe zu entwickeln. Das wird allerdings
nur dann gut gelingen, wenn die Phantasie durch kreative
Methoden so angeregt wird, dass neue und anziehende
Zukunftsbilder entstehen, mit denen sich alle identifizieren
können. Sobald sich die Einzelnen mit ihren Gedanken
und Vorstellungen in diesen Zukunftsbildern wiederfinden,
entsteht Begeisterung. Es geht regelrecht ein Sog von
diesen Ideen aus.
Die kreative Spannung erzeugenDurch den Druck der erlebten Probleme und den Sog der
begeisternden Zukunftsentwürfe entsteht in den Betei-
ligten Unruhe und eine kreative Spannung, die sich erst
lösen, wenn konkrete Ideen gefunden werden. Die Frage
ist dabei: „Durch welche konkreten Handlungen können
wir die Probleme beseitigen und die Zukunftsentwürfe
verwirklichen?“
Abb. 1: Kreative Spannung
3. Schritt: Besinnen! Geheime Spielregeln verändernAnstatt die entstandene Energie sofort auf Aktionsplanungen
zu lenken, ist es ratsam, sie noch etwas zurückzuhalten und
die Hindernisse in der Unternehmenskultur zu untersuchen.
Denn neue Ideen und Veränderungsimpulse scheitern oft
nicht am guten Willen der Beteiligten, sondern an fest ver-
ankerten Normen, Tabus und Verhaltensgewohnheiten.
kreative Spannung
konkrete Handlungsideen
94
Sog Begeisternde ZukunftsbilderErleben der Probleme Druck
Zusatzinformationen
Um mit den Umsetzungsschritten nicht stecken zu bleiben,
ist es hilfreich, die Widerstände zu identifizieren und zu
bearbeiten, damit der Weg für Veränderungen frei wird.
Dabei handelt es sich um die Auseinandersetzung mit den
unausgesprochenen „geheimen Spielregeln“, die das Ver-
halten der Menschen bestimmen. Beispiele dafür sind u.a.:
„Der Chef hat immer recht!“ „Wer offen redet, wird nicht
befördert!“ Dieser Schritt der Besinnung auf das alltägliche
Verhalten bewirkt eine starke emotionale Betroffenheit,
weil sich die Menschen mit den Themen beschäftigen,
unter denen sie im Arbeitsalltag leiden.
Wenn es gelingt, in Feedbacksituationen zwischen einzel-
nen Gruppen die „heißen Themen“ anzusprechen und die
behindernden „geheimen Spielregeln“ zu identifizieren,
dann entsteht in der Konferenz ein Klima der Offenheit
und des Vertrauens im Umgang miteinander. Dadurch wird
es möglich, sich von hinderlichen Verhaltensgewohnheiten
und Spielregeln zu distanzieren und konkrete Veränderungs-
schritte einzuleiten.
4. Schritt: Handeln! Aktionen planen und erste Umsetzungsschritte tunDie TeilnehmerInnen der Konferenz entwickeln durch die
Beschäftigung mit den geheimen Spielregeln und beim
Planen der konkreten Aktionen das Vertrauen, dass hier in
der Konferenz keine Schönwetterreden gehalten werden,
sondern dass der ernste Wille da ist, das Erkannte auch
umzusetzen. Dabei geht es aber nicht nur darum, das
Machbare mit praktischer Phantasie zu erkennen, sondern
auch zu klären, wer was in die Hand nimmt. Jeder einzelne
ist gefragt: „Bin ich bereit, mich an Umsetzungsaktionen
zu beteiligen?“ Hier zeigt es sich, ob die Menschen auf
der emotionalen Ebene so in Bewegung gekommen sind,
dass sie jetzt Initiative entwickeln und sich entschließen,
Verantwortung zu übernehmen und zu handeln.
Teams, Abteilungs- oder Funktionsgruppen können verein-
baren, wie sie die hindernden Spielregeln verändern, bzw.
wie sie die neuen positiven Spielregeln umsetzen wollen.
Auch konkrete Verbesserungen von Arbeitsabläufen oder
Organisationsstrukturen sind manchmal sofort möglich.
Als Teil einer umfassenden Strategie müssen Meilenstei-
ne definiert werden, die zum gewünschten Soll-Zustand
hinführen. Projektgruppen formieren sich, die mit der
Konzeption und Planung für wichtige Veränderungsthemen
sofort beginnen und nach der Konferenz die Umsetzung
vorantreiben werden. Jeder einzelne kann ein persönliches
Veränderungsthema bestimmen und sofort oder am nächsten
Tag mit der Umsetzung beginnen.
FazitWenn eine Großgruppenkonferenz sorgfältig vorbereitet
ist, zum richtigen Zeitpunkt stattfindet und die Umsetzung
hinterher mit Energie und Umsicht vorangetrieben wird,
kann sie sehr viel Energie in einem Unternehmen freisetzen.
Besonders wenn es um emotionale Zielsetzungen geht,
sind Großgruppenkonferenzen sehr starke Instrumente in
Veränderungsprozessen!
trigon Themen 2/98
Literatur• zur Bonsen, M (1995): Simultaneous change -
Schneller Wandel mit großen Gruppen. In: Organisa-
tionsentwicklung 4/95.
• Bunker, B.B./ B.T. Alban, (1997): Large Group In-
terventions. San Francisco.
• Dannemiller Tyson Associates (1994): Real-Time
Strategic Change. A Consultant Guide. Ann Arbor,
Michigan.
• Senge, P.M. (1996): Die fünfte Disziplin. Stuttgart.
• Weisbord, M (1996): Zukunftskonferenzen 1: Me-
thode und Dynamik; Zukunftskonferenzen 2: Ein
wirkungsvolles Werkzeug für die Entwicklung gesun-
der Gemeinden. in: Organisationsentwicklung
■ Beraterteam zur Vorbereitung und Durch-führung der Zukunftskonferenz
Gustav Alvermann, Dipl.-Ing. agr., Landwirt und Berater
im ökologischen Landbau seit 20 Jahren, vereidigter Sach-
verständiger, Spezialist für langfristige Betriebsentwicklung
und ökologischen Ackerbau auf mittel- und westeuropäi-
schen Standorten, Tätigkeiten bei Ökoringen Schleswig
Holstein und Niedersachsen, Landwirtschaftskammer
Schleswig Holstein, DLG Deutsche- Landwirtschafts-
Gesellschaft, Umweltbehörde der Hansestadt Hamburg
u.a., Mitautor der Zukunftsstudie Landwirtschaft 2000,
Diplomarbeit zu „Sozialen Folgekosten einer zu intensiven
Landwirtschaft“ an der Gesamthochschule Kassel 1982.
Hermann Heitkämper, Dipl. Betriebswirt, Berater für
Handel und Industrie, Partner und Mitbegründer von
Coaching Concepts ®, Management-Trainer und -Coach,
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Zusatzinformationen
Organisationsentwickler, Profi für Filialsysteme, Strate-
gie und Roll-Out, Category Management, Gestalter von
Innovations-Fitness und Partner-Kultur, Integrations- statt
Change-Management, 20 Jahre dm Drogeriemarkt, davon
12 Jahre Mitglied der Geschäftsleitung mit Verantwortung
für Marketing und Beschaffung und Regionsverantwor-
tung, Mitgestaltung der AlnaturA – Entwicklung, 4 Jahre
Restrukturierung der Unternehmensgruppe Tengelmann,
zuletzt Vorstandsmitglied.
Christoph Soika, Dipl. oec. Univ., Berater mit 20 Jahren Er-
fahrung in der Vertriebsleitung der Vertriebsschienen C&C,
GH, Discount, Super- und Verbrauchermärkte im Lebens-
mitteleinzelhandel, zuletzt Mitglied der Geschäftsleitung
tegut..., deckt neben Führungsthemen auch strategische
und betriebswirtschaftliche Fragen ab. Er entwickelte u.a.
ein Bedienungskonzept für Bio-Bäckereien im Vorkas-
senbereich großer Lebensmittelmärkte. Außerdem gibt er
Bio-Schulungen, berät und trainiert Führungskräfte, hat
einen Lehrauftrag an einer Berufsakademie und betreibt eine
Handelsagentur für Bio-Lebensmittel. Er ist Mitbegründer
der „IG Für gesunde Lebensmittel“.
Conrad Thimm, Dipl.-Ing. agr., Entwicklungsberater mit
internationaler Beratungs- und Management-Erfahrung (25
Länder, 4 Kontinente) u.a. in Landwirtschaft; Lebensmittel-
handel, Tengelmann, bio-frischmarkt; Industrie, Milupa;
Verbänden, Ökoring Niedersachsen; Banken, DEG und
UN-Organisationen, UNEP, ITC UNCTAD/WTO, hat die
Zukunfts-Studien Landwirtschaft 2000 als Industrieauftrag
(1988) und Neue Absatzwege für Öko-Produkte im Auftrag
der EG-Kommission (1991) sowie zahlreiche Marktstudien
verantwortet.
Zukunftskonferenzleiter: Rudi Ballreich, Trigon Entwicklungsberatung, Berater
und Trainer in Entwicklungsprozessen, Konflikt-Ma-
nagement und Großgruppen-Interventionen, Organisati-
onsentwicklung und Gruppendynamik, Begleitung von
Veränderungsprozessen in mittelständischen und großen
Unternehmen zu den Themen: Prozessoptimierung, Struk-
turveränderungen, Nahtstellenmanagement, Führung und
Zusammenarbeit, Unternehmenskultur, Strategie und
Vision, Qualifizierung, hat in den letzten Jahren beraten
und begleitet: Alanus Kunsthochschule, ARGE Wirt-
schaftsmediation, Bayerische Landesbank, Bosch-Rexrot
AG, DaimlerChrysler AG, Dürkopp Adler AG, IG Metall,
Oberösterreichische Landesregierung, Pädagogisch Sozi-
ales Zentrum Dortmund, Porsche Inter Auto AG, RKW-
Sachsen, Robert Bosch GmbH, Siemens AG, Süddeutscher
Rundfunk.
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Zusatzinformationen
■ Strukturdaten – Tabelle 1■
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4
97
Zusatzinformationen
■ ökologisch bewirtschaftete Flächen und Betriebe in den ökologischen Anbauverbänden (NRW)
Fläche in ha mit Stand zum 1.01.des Jahres
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004
Bioland 7.556 7.638 8.809 9.984 11.304 16.641 18.863 18.961
Naturland 2.930 3.650 4.315 4.917 5.480 6.696 7.049 6.726
Biokreis 1.185 1.757 3.360 4.425 4.415
Demeter 3.535 3.565 4.111 4.079 3.397 3.305 3.496 3.640
Gäa 325 356 439 701 557
Biopark 221 287 373 393 412
ANOG 1.629 1.290 1.021 980 841 489 * *
Gesamt 15.650 16.143 18.256 21.691 23.422 31.303 34.927 34.710
Zahl der Betriebe mit Stand zum 1.01. des Jahres
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004
Bioland 281 288 307 314 331 417 461 465
Naturland 82 93 107 117 133 152 159 147
Biokreis 42 58 112 151 151
Demeter 105 118 116 114 105 104 102 100
Gäa 5 7 11 12 12
Biopark 3 4 9 10 10
ANOG 49 41 35 33 28 25 * *
Gesamt 517 540 565 628 666 830 895 885
Stand zum 1.01.2004*) ab 2003 unter dem Verbandszeichen Naturland geführt
Quelle: Angaben der Ökoverbände
■ Strukturdaten – Tabelle 2
98
Zusatzinformationen
■ ökologisch gehaltene Tiere in Betrieben der ökologischen Anbauverbände (NRW) (Stand 01.01.2004)
Einheit Bioland Naturland Demeter Biokreis Gesamt
Rinder
Milchkühe Stück 3.606 1.061 736 120 5.523
Milchkontingent gesamt
Mio kg 18,7 5,2 5) 3,7 0,6 28,2
Mutterkühe Stück 3.118 605 173 2.000 5.896
Mastrinder Stück 8.998 1) 485 329 800 10.612
Schweine (Jahresbestand)
Zuchtsauen Stück 951 2) 539 36 90 1616
Mastschweine Stück 4.611 2.301 426 1.000 8.338
Schafe, Ziegen
Mutter- und Milch-schafe
Stück 10.173 3) 1.045 461 200 11.879
Ziegen Stück 685 4) 29 62 k.A. 776
Geflügel (Jahresbestand)
Legehennen Stück 47.559 14.906 6.914 1.000 70.379
Masthähnchen Stück 25.263 2.249 360 1.000 28.872
Enten Stück 666 240 162 k.A. 1.068
Gänse Stück 1.852 296 98 k.A. 2.246
Puten Stück 335 135 54 300 824
1) männl. Rinder 1 bis 2 J. 2) Mutterschweine 3) Schafe und Ziegen bis 1 J. 4) Ziegen über 1 J. 5) Schätzung männl. Rinder 6 bis 12 M. Schafe über 1 J. männl. Rinder über 2 J.
Quelle: Angaben der Ökoverbände
■ Strukturdaten – Tabelle 3
99
Zusatzinformationen
■ Förderrichtlinien
7820Richtlinien
über die Gewährung von Zuwendungen zur Verarbeitung und Vermarktung ökolo-
gisch erzeugter landwirtschaftlicher Produkte
RdErl. d. Ministeriums für Umwelt und Naturschutz,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz - II-6 - 63.11.03.02
vom 07.11.2002
1 Zuwendungszweck, Rechtsgrundlage 1.1
Das Land gewährt aufgrund des Gesetzes über die Ge-
meinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und
des Küstenschutzes“ – Grundsätze für die Förderung der
Verarbeitung und Vermarktung ökologisch oder regional
erzeugter landwirtschaftlicher Produkte – nach Maßgabe
dieser Richtlinien und der Verwaltungsvorschriften zu § 44
Landeshaushaltsordnung (LHO) sowie der Verordnung
(EG) Nr. 1257/1999 des Rates vom 17.05.1999 über die
Förderung der Entwicklung des ländlichen Raums durch
den Europäischen Ausrichtungs- und Garantiefonds für die
Landwirtschaft (EAGFL) und zur Änderung bzw. Aufhebung
bestimmter Verpflichtungen (Abl. Nr. L 214 vom 13.08.1999,
S. 31) Zuwendungen für die Verarbeitung und Vermark-
tung ökologisch erzeugter landwirtschaftlicher Produkte.
Durch die Förderung soll die Verarbeitung und Vermark-
tung zusammengefasster Partien von ökologisch erzeugten
landwirtschaftlichen Produkten an die Erfordernisse des
Marktes angepasst werden, um damit insbesondere Vo-
raussetzungen für eine Nachfragebefriedigung nach diesen
Produkten und Erlösvorteile für die Erzeugerinnen und
Erzeuger zu schaffen.
1.2
Ein Anspruch der Antragstellenden auf Gewährung der
Zuwendung besteht nicht, vielmehr entscheidet die Bewil-
ligungsbehörde aufgrund ihres pflichtgemäßen Ermessens
im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel.
2 Gegenstand der Förderung 2.1
Ausgaben für die Gründung und das Tätigwerden von Er-
zeugerzusammenschlüssen (Organisationsausgaben).
2.2
Ausgaben für die wesentliche Erweiterung der Tätig-
keit eines Erzeugerzusammenschlusses und die Verei-
nigung von Erzeugerzusammenschlüssen und die da-
mit verbundenen zusätzlichen Organisationsausgaben.
Wesentliche Erweiterungen im Sinne dieser Richtlinien
sind:
- Die Aufnahme weiterer Erzeugerinnen oder Erzeuger
in den Zusammenschluss,
- Die Aufnahme von landwirtschaftlichen Produkten, die
bisher nicht in die Vermarktung des Zusammenschlusses
einbezogen waren,
- Die Einführung oder Erweiterung der Be- oder Verarbei-
tung ökologisch erzeugter landwirtschaftlicher Produkte
verbunden mit einer zu erwartenden Steigerung des
Gesamtumsatzes aus eigener Produktion des Erzeuger-
zusammenschlusses um mindestens 30 v.H. in einem
Zeitraum von fünf Jahren.
Vereinigung im Sinne dieser Richtlinien ist die Gründung
eines Erzeugerzusammenschlusses, bei der sich mindestens
zwei bestehende Erzeugerzusammenschlüsse zusammen-
schließen.
2.3
Investitionen von Erzeugerzusammenschlüssen oder Un-
ternehmen des Handels oder der Be- und Verarbeitung, die
der Erfassung, Lagerung, Kühlung, Sortierung, marktge-
rechten Aufbereitung, Verpackung, Etikettierung, Be- oder
Verarbeitung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse dienen.
Investitionen von Erzeugerzusammenschlüssen auf Ein-
zelhandelsstufe (siehe Nr. 5.4.2.3 2. Anstrich) unter
Beachtung der in der Verordnung (EG) Nr. 69/2001 der
Kommission über die Anwendung der Artikel 87 und 88 EG-
Vertrag auf „de-minimis“-Beihilfen vorgesehenen Regeln.
Zu den förderungsfähigen Aufwendungen zählen generell
die Kosten der Vorplanung, soweit es sich nicht um Ver-
waltungskosten des Landes handelt.
2.4 Ausgaben von Erzeugerzusammenschlüssen oder – bei
besonderer Berücksichtigung der Interessen landwirtschaft-
licher Erzeugerinnen und Erzeuger – von Unternehmen des
Handels oder der Be- und Verarbeitung für
- die Einführung von Qualitätsmanagement- und Umwelt-
managementsystemen einschließlich der Erstzertifizie-
rung sowie der Aus- und Weiterbildung im Hinblick auf
die Anwendung dieser Systeme,
- die Erarbeitung von Vermarktungskonzeptionen.
100
Zusatzinformationen
Zu den Ausgaben für die Erarbeitung von Vermark-
tungskonzeptionen können insbesondere gezählt wer-
den: Marktanalysen, Entwicklungsstudien und auf die
Vermarktung bezogene Beratungs- und Planungsmaß-
nahmen.
3 Zuwendungsempfängerinnen und Zuwendungsempfänger
3.1Zusammenschlüsse von mindestens fünf Erzeugerin-
nen oder Erzeugern, die ökologische Produkte erzeu-
gen und sich nach den in der Verordnung (EWG) Nr.
2092/91 (*1) und des dazugehörigen EG-Folgerechts auf-
geführten Kriterien einem Kontrollverfahren unterziehen.
Erzeugerzusammenschlüsse im Bereich Obst und Gemüse,
die einen Jahresumsatz von mehr als 1,5 Mio. Euro errei-
chen, sind von der Förderung nach Nrn. 2.1, 2.2 und 2.4
ausgeschlossen.
3.2Unternehmen des Handels oder der Be- und Verarbei-
tung, die ökologisch erzeugte Produkte aufnehmen
und die sich nach den in der Verordnung (EWG) Nr.
2092/91 (*1) und des dazugehörigen EG-Folgerechts
festgelegten Kriterien einem Kontrollverfahren unter-
ziehen (nur für Maßnahmen nach Nrn. 2.3 und 2.4).
Erzeugerzusammenschlüsse, die ihre Vermarktung im
Durchschnitt der letzten drei Jahre vor Antragstellung weit
überwiegend auf Obst und Gemüse ausgerichtet haben, sind
von der Investitionsförderung ausgeschlossen.
4 Zuwendungsvoraussetzungen 4.1Ökologisch erzeugte Produkte im Sinne dieser Richtlinien
sind Erzeugnisse, die gemäß den Vorschriften der Verord-
nung (EWG) Nr. 2092/91 (*1) und des dazugehörigen
EG-Folgerechts erzeugt wurden.
4.2Für Erzeugerzusammenschlüsse nach Nr. 3.1
4.2.1Zusammenschlüsse müssen – unabhängig von ihrer Rechts-
form – auf Dauer, mindestens aber für fünf Jahre, angelegt
sein. Bei einer wesentlichen Erweiterung des Erzeugerzu-
sammenschlusses (Nr. 2.2) beginnt die Frist von fünf Jahren
mit dem Zeitpunkt der wesentlichen Erweiterung erneut.
Die Mitgliedschaft kann frühestens zum Schluss des dritten
vollen Geschäftsjahres gekündigt werden. Die Kündigungs-
frist beträgt mindestens ein Jahr.
4.2.2Die dem Zusammenschluss zu Grunde liegenden Verträge
bedürfen der Schriftform und müssen der Zielsetzung der
Förderung entsprechen.
4.2.3
Die dem Zusammenschluss zu Grunde liegenden Verträge
und sonstigen Unterlagen müssen die Konzeption des
Erzeugerzusammenschlusses aufzeigen; die Konzeption
muss erkennen lassen, dass
- die unterstellten Produktpreise, Produktions- und Ab-
satzmengen erreicht werden können und
- sie zur Sicherung des landwirtschaftlichen Einkommens
beiträgt oder
- sie neue Märkte erschließt oder
- sie der wachsenden Nachfrage nach ökologisch erzeug-
ten Produkten entgegenkommt.
Der dem Zusammenschluss zu Grunde liegende Vertrag/
die Satzung muss die Mitglieder des Erzeugerzusammen-
schlusses verpflichten, die für die Vermarktung bestimmten
Produkte entsprechend den vom Erzeugerzusammenschluss
erstellten Anlieferungs- und Vermarktungsregeln im Markt
anzubieten.
4.3
Die Gewährung von Zuwendungen zu Investitionsausgaben
(Nr. 2.3) setzt voraus, dass:
- die Wirtschaftlichkeit der Zuwendungsempfängerin
oder des Zuwendungsempfängers und die betriebswirt-
schaftliche Rentabilität des Vorhabens auf der Grundlage
geeigneter Unterlagen gesichert erscheinen. Es sind
Wirtschaftlichkeitsberechnungen vorzulegen, in denen
auch nachzuweisen ist, dass die unterstellten Absatz-
mengen nachhaltig erreichbar sind. Unternehmen, die
die Voraussetzung der Definition des Unternehmens in
Schwierigkeiten nach den Leitlinien für staatliche Bei-
hilfen zur Rettung und Umstrukturierung von Unterneh-
men in Schwierigkeiten (Abl. EG 1999 Nr. C 288, S. 2)
erfüllen, sind von der Förderung ausgeschlossen.
- die Zuwendungsempfängerin oder der Zuwendungs-
empfänger die Mindestanforderungen in Bezug auf
Umwelt, Hygiene und Tierschutz erfüllt.
- in ausreichendem Umfang nachgewiesen werden kann,
dass normale Absatzmöglichkeiten für die betreffenden
101
Zusatzinformationen
Erzeugnisse bestehen. Dies ist von der Bewilligungsbe-
hörde auf der geeigneten Ebene hinsichtlich der Inves-
titionsarten und der vorhandenen und voraussichtlichen
Kapazitäten zu beurteilen.
4.4
Bei Maßnahmen nach Nr. 2.4:
Die Gewährung von Zuwendungen zu den Ausgaben
bei der Einführung eines Qualitätsmanagementsystems
und eines Umweltmanagementsystems, einschließlich
deren Erstzertifizierung und der Aus- und Weiterbil-
dung im Hinblick auf die Anwendung dieser Syste-
me, schließt laufende Kosten nach der Einführungs-
phase (Kontrollkosten, normale Fortbildung) nicht ein.
Die Gewährung von Zuwendungen zu den Ausgaben für
die Erarbeitung von Vermarktungskonzeptionen setzt
voraus, dass:
- Vermarktungskonzeptionen, soweit sie für Unternehmen
nach Nr. 3.2 erstellt werden, in Zusammenarbeit mit
Erzeugerzusammenschlüssen nach Nr. 3.1 erarbeitet
werden,
- die landwirtschaftliche Erzeugerstufe angemessen an
der Wertschöpfung in der gesamten Erzeugungs- und
Vermarktungskonzeption beteiligt ist und das Vorhaben
geeignet ist, zur Sicherung des landwirtschaftlichen
Einkommens beizutragen,
- die Dauerhaftigkeit des Vorhabens gesichert er-
scheint.
Die der Konzeption zu Grunde liegenden Vereinbarungen
bedürfen der Schriftform.
5 Art, Umfang und Höhe der Zuwendung 5.1 Zuwendungsart:
Projektförderung
5.2 Finanzierungsart:
Anteilfinanzierung.
Bagatellgrenze bei
- Förderung nach den Nrn. 2.1 bis 2.2: 2.000 Euro,
- Förderung nach den Nrn. 2.3 bis 2.4: 2.000 Euro.
5.2.1 Zuwendungshöhe:
5.2.1.1 Für Maßnahmen nach Nr. 2.1
- im 1. und 2. Jahr nach Zusammenschluss bis zu 60 v.H.
der im jeweiligen Jahr getätigten, angemessenen Orga-
nisationsausgaben,
- im 3. Jahr nach Zusammenschluss bis zu 10 v.H. der
Verkaufserlöse der nachgewiesenen Jahreserzeugung,
höchstens jedoch 50 v.H. der in diesem Jahr getätigten,
angemessenen Organisationsausgaben,
- im 4. Jahr nach Zusammenschluss bis zu 10 v.H. der
Verkaufserlöse der nachgewiesenen Jahreserzeugung,
höchstens jedoch 40 v.H. der in diesem Jahr getätigten,
angemessenen Organisationsausgaben,
- im 5. Jahr nach Zusammenschluss bis zu 10 v.H.
der Verkaufserlöse der nachgewiesenen Jahreserzeu-
gung, höchstens jedoch 20 v.H. der in diesem Jahr
getätigten, angemessenen Organisationsausgaben,
wobei ausschließlich Verkaufserlöse und Organisati-
onsausgaben, die den selbsterzeugten Produkten der
Mitglieder des Zusammenschlusses zuzurechnen sind,
zu berücksichtigen sind.
5.2.1.2 Erzeugerzusammenschlüsse können Zuschüsse gemäß
Nr. 5.2.1.1 für Ausgaben nach Nr. 2.2 erhalten, die ih-
nen durch eine weitergehende Anpassung an die Erfor-
dernisse des Marktes, gemessen an der Tätigkeit der
Zusammenschlüsse vor deren Umbildung, entstehen.
5.2.1.3 Für Maßnahmen nach Nr. 2.3 bis zur Höhe von
- 40 v.H. der zuwendungsfähigen Ausgaben bei Erzeuger-
zusammenschlüssen und Unternehmen, die nach Nr.
6.4.1 mit Erzeugerinnen oder Erzeugern, die einem
Zusammenschluss nach Nr. 3.1 angehören, Lieferver-
träge abschließen,
- 35 v.H. der zuwendungsfähigen Ausgaben bei Unter-
nehmen, die nach Nr. 6.4.1 mit einzelnen Erzeugerinnen
oder Erzeugern, die im Sinne von Nr. 3.1 ökologische
Produkte erzeugen, Lieferverträge abschließen.
5.2.1.4 Für Maßnahmen nach Nr. 2.4 bis zur Höhe von 50 v.H.
der zuwendungsfähigen Ausgaben, insgesamt höchstens
jedoch bis zu 100.000 Euro innerhalb von drei Jahren.
Auf diese Begrenzung werden alle nach Nr. 13 des Gemein-
schaftsrahmens für staatliche Beihilfen im Agrarsektor ge-
währten Zuwendungen, unabhängig von der der Gewährung
zu Grunde liegenden Rechtsgrundlage, angerechnet.
102
Zusatzinformationen
5.3 Form der Zuwendung:
Zuschuss
5.4 Bemessungsgrundlage
5.4.1 Zuwendungsfähig sind
5.4.1.1 bei Maßnahmen nach Nrn. 2.1 und 2.2 (Grundlage für
die Berechnung des Höchstbetrages nach Nr. 5.2.1.1)
insbesondere:
- Gründungsausgaben und Ausgaben für die wesentliche
Erweiterung der Tätigkeit eines Erzeugerzusammen-
schlusses,
- Personal- und Geschäftsausgaben,
- Versicherungsausgaben, soweit das zu versichernde
Risiko den Erzeugerzusammenschluss betrifft und
unabhängig von seiner Tätigkeit ist,
- Ausgaben für Beratung,
- Ausgaben für Qualitätskontrollen, die von oder im
Namen von Dritten durchgeführt werden, oder Aus-
gaben für Qualitätskontrollen, die von unabhängigen
Institutionen, die für die Kontrolle und Überwachung
der Verwendung von Kennzeichen des ökologischen
Landbaus oder Gütezeichen zuständig sind, durchge-
führt werden,
- Ausgaben für Büroeinrichtungen sowie für Büroma-
schinen.
5.4.1.2 bei Maßnahmen nach Nr. 2.3:
Ausgaben für Investitionen.
5.4.1.3 bei Maßnahmen nach Nr. 2.4 insbesondere:
Marktanalysen, Entwicklungsstudien und auf die Vermark-
tung bezogene Beratungs- und Planungsmaßnahmen.
5.4.2 Von der Förderung sind ausgeschlossen
5.4.2.1 bei Maßnahmen nach Nrn. 2.1 und 2.2:
- Kreditbeschaffungskosten, Pachten, Erbbauzinsen und
Grunderwerbssteuer,
- Abschreibungsbeträge für Investitionen.
5.4.2.2 bei Maßnahmen nach Nr. 2.3:
- Kosten für Wohnbauten nebst Zubehör,
- Ersatzbeschaffungen und unbare Eigenleistungen,
gebrauchte Maschinen und Einrichtungen,
- eingebrachte Grundstücke, Gebäude, Einrichtungen
und technische Anlagen,
- Anschaffungskosten für Pkw sowie, bei Unternehmen
nach Nr. 3.2, Vertriebsfahrzeuge,
- Investitionen, die durch den „Gemeinschaftsrahmen
betreffend staatliche Beihilfen im Agrarsektor (Abl.
der EG Nr. C 28/02 vom 01.01.2000)“ – in der jeweils
gültigen Fassung – ausgeschlossen sind,
- Investitionen, die nicht den Auswahlkriterien für In-
vestitionen zur Verbesserung der Verarbeitungs- und
Vermarktungsbedingungen für land- und forstwirt-
schaftliche Erzeugnisse gemäß der Verordnung (EG)
Nr. 445/02 – in der jeweils gültigen Fassung – der
Kommission entsprechen.
5.4.2.3 bei Maßnahmen nach Nrn. 2.1, 2.2 und 2.3:
- Aufwendungen, die unmittelbar die Erzeugung betref-
fen (z.B. Saat- und Pflanzgut, Düngemittel, Pflanzen-
schutzmittel, Tiermaterial, Futtermittel, tierärztliche
Behandlungs- und Arzneikosten),
- Aufwendungen, die dem Absatz auf der Erzeuger- und
Einzelhandelsstufe dienen, mit Ausnahme von Investi-
tionen in Vermarktungseinrichtungen, die mehrheitlich
im Eigentum von Erzeugerzusammenschlüssen stehen,
von ihnen betrieben werden und bei denen vorwie-
gend selbst erzeugte Produkte angeboten werden.
5.4.2.4 bei Maßnahmen nach Nr. 2.4:
unbare Eigenleistungen.
5.4.2.5 bei Maßnahmen nach Nrn. 2.1, 2.2, 2.3 und 2.4:
Aufwendungen, die nach den „Gemeinschaftsleitlinien
für staatliche Beihilfen zur Werbung für in Anhang I des
EG-Vertrages genannte Erzeugnisse und bestimmte, nicht
in Anhang I genannte Erzeugnisse“ von der Förderung
ausgeschlossen sind.
5.4.3 Bei Hochbaumaßnahmen sind die Ausgaben für die Kosten-
gruppen 110, 210 bis 230, 300, 400, 540, 590, 710 bis 740
103
Zusatzinformationen
und 771 der DIN 276 (Ausgabe Juni 1993) zuwendungs-
fähig. Außerdem sind die Ausgaben für die Kostengruppen
510, 521 bis 524 und 530 zuwendungsfähig, sofern sie im
Rahmen der baulichen Maßnahmen anfallen und für diese
zweckdienlich sind.
5.4.4 Für die Ermittlung der zuwendungsfähigen Ausgaben gel-
ten darüber hinaus die jeweils gültigen Grundsätze für die
Förderung der Verarbeitung und Vermarktung ökologisch
erzeugter landwirtschaftlicher Produkte im Rahmenplan
der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur
und des Küstenschutzes“.
6 Sonstige Zuwendungsbestimmungen 6.1 Die Nrn. 3.1 und 3.2 der Allgemeinen Nebenbestimmungen für
Zuwendungen zur Projektförderung (ANBest-P) entfallen.
Die Zuwendungsempfängerin oder der Zuwendungsemp-
fänger hat Aufträge nur an fachkundige und leistungsfähige
Anbieter nach wettbewerbsrechtlichen Gesichtspunkten zu
wirtschaftlichen Bedingungen zu vergeben. Soweit möglich
sind dazu mindestens drei Angebote einzuholen.
6.2 Bei Maßnahmen nach Nr. 2.1 findet Nr. 1.3 VV zu § 44
LHO auf Ausgaben, die mit der Gründung eines Erzeuger-
zusammenschlusses in unmittelbarem Zusammenhang
stehen, keine Anwendung.
6.3 Die Zuwendungsempfängerin oder der Zuwendungsemp-
fänger hat die Verwaltungskontrollen und die Kontrollen vor
Ort so zuzulassen, dass zuverlässig geprüft werden kann, ob
die Bedingungen für die Gewährung der Förderung einge-
halten werden. Die Verwaltungskontrollen werden für alle
förderrelevanten Voraussetzungen anhand der vorliegenden
und sonstigen geeigneten Unterlagen durchgeführt.
6.4 Für Unternehmen nach Nr. 3.2:
6.4.1
Unternehmen nach Nr. 3.2 müssen spätestens zwei Jahre
nach Bewilligung der Fördermittel mindestens 40 v.H. der
durch die Investition geschaffenen Kapazität für mindestens
fünf Jahre mit Produkten von
- Erzeugerinnen oder Erzeugern, die einem Zusammen-
schluss im Sinne von Nr. 3.1 angehören, oder
- einzelnen Erzeugerinnen oder Erzeugern, die im Sin-
ne von Nr. 3.1 ökologische Produkte erzeugen (*2),
auslasten.
Das Unternehmen muss sich durch entsprechende Liefer-
verträge mit den Erzeugerinnen und Erzeugern gebunden
haben.
6.5 Die Gewährung von Zuwendungen zu Investitionsausgaben
(Nr. 2.3) erfolgt unter dem Vorbehalt des Widerrufs für den
Fall, dass die geförderten
- Grundstücke, Bauten und baulichen Anlagen innerhalb
eines Zeitraumes von zwölf Jahren ab Fertigstellung,
- technischen Einrichtungen innerhalb eines Zeitraumes
von fünf Jahren ab Lieferung veräußert oder verpachtet
oder nicht den Zuwendungsvoraussetzungen entspre-
chend verwendet werden. Der Zeitraum verlängert sich
bei technischen Einrichtungen um die Zeit, in der noch
keine Auslastung aus Lieferverträgen nach Nr. 6.4.1
erfolgt ist.
6.6 Die Zuwendung zu den Organisationsausgaben (Nrn. 2.1
und 2.2) erfolgt unter dem Vorbehalt des Widerrufs für den
Fall, dass der Erzeugerzusammenschluss sich innerhalb ei-
nes Zeitraumes von fünf Jahren ab Gründung, wesentlicher
Erweiterung oder Vereinigung auflöst.
7 Verfahren 7.1 Antragsverfahren
Der Antrag ist zu stellen für Maßnahmen
7.1.1 nach den Nrn. 2.1 und 2.2 nach dem Muster der Anlage 1 und
zwar jährlich, beginnend mit dem Jahr der Anerkennung,
7.1.2 nach Nr. 2.3 nach dem Muster der Anlage 2,
7.1.3 nach den Nrn. 2.3 und 2.4 unter sinngemäßer Anwendung
des Grundmusters 1 zu Nr. 3.1 der Verwaltungsvorschriften
zu § 44 der Landeshaushaltsordnung für Zuwendungen an
Gemeinden (VVG), sofern Ausgaben ausschließlich mit
nationalen Mitteln gefördert werden.
104
Zusatzinformationen
7.2 Bewilligungsverfahren
7.2.1 Bewilligungsbehörde ist das Landesamt für Ernährungs-
wirtschaft und Jagd Nordrhein-Westfalen.
7.2.2 Zuständige staatliche Bauverwaltung nach Nr. 6.1 VV zu
§ 44 LHO ist der Direktor der Landwirtschaftskammer als
Landesbeauftragter.
7.2.3 Der Zuwendungsbescheid ist zu erteilen für Maßnahmen
- nach den Nrn. 2.1 und 2.2 nach dem Muster der An-lage 3 und zwar jährlich, beginnend mit dem Jahr der
Gründung,
- nach den Nrn. 2.3 und 2.4 unter sinngemäßer Anwen-
dung des Grundmusters 2 zu Nr. 4.1 VVG, wobei bei
Kofinanzierung aus dem EAGFL folgende Ergänzungen
zu beachten sind:
Der Gesamtzuwendungsbetrag ist folgendermaßen
aufzuteilen:
- Anteil nationale Förderung: v.H./ Euro
- Anteil EU-Förderung: v.H./ Euro
Nebenbestimmungen: Die Nr. 1.4 der beigefügten All-
gemeinen Nebenbestimmungen für Zuwendungen zur
Projektförderung (ANBest-P) entfällt für die Auszahlung
des Zuwendungsanteils aus dem EAGFL.
7.3 Verwendungsnachweis- und Auszahlungsverfahren für
Maßnahmen nach den Nrn. 2.1 und 2.2. Die Auszahlung
der Zuwendung – gegebenenfalls in Teilbeträgen – erfolgt
nach Vorlage des Nachweises der Organisationsausgaben
und Verkaufserlöse nach dem Muster der Anlage 4. Der
Nachweis gilt gleichzeitig als Verwendungsnachweis.
7.4 Auszahlungs- und Verwendungsnachweisverfahren für Maß-
nahmen nach Nrn. 2.3 und 2.4 Die Auszahlung der Zuwen-
dung bzw. von Zuwendungsteilbeträgen erfolgt bis zur Höhe
des nationalen Finanzierungsanteils gemäß Nr. 7 VV zu § 44
LHO. Die Auszahlung des Zuwendungsanteils aus dem EA-
GFL, bzw. von Zuwendungsteilbeträgen aus dem EAGFL,
erfolgt ausschließlich aufgrund geleisteter Zahlungen der
Zuwendungsempfängerin oder des Zuwendungsempfängers.
Für entsprechende Mittelanforderungen sind die Rechnungs-
belege im Original vorzulegen und die Mittelanforderungen
müssen Zahlungsbeweise gem. Nr. 6.7 ANBest-P enthalten.
Der Verwendungsnachweis ist zu führen
- bei Baumaßnahmen nach dem Muster 1 zu Nr. 3.1
NBest-Bau,
- bei sonstigen Maßnahmen unter sinngemäßer Anwen-
dung des Grundmusters 3 zu Nr. 10.3 VVG.
8 Sonstige zu beachtende Vorschriften
Für die Bewilligung, Auszahlung und Abrechnung der
Zuwendung sowie für den Nachweis und die Prüfung der
Verwendung und die gegebenenfalls erforderliche Aufhe-
bung des Zuwendungsbescheides und die Rückforderung
der gewährten Zuwendung gelten die VV zu § 44 LHO
sowie die Vorschriften über das EG-Zahlstellenverfahren,
soweit nicht in diesen Förderungsrichtlinien Abweichungen
zugelassen worden sind.
9 Inkrafttreten
Die Richtlinien treten mit Wirkung vom 01.08. 2002 in
Kraft und gelten bis zum 31.12.2006. Mein Runderlass vom
28.11.2000 (SMBl. NRW. 7820) wird aufgehoben.
---------------------------------*1) Es gelten die Vorschriften der Verordnung (EWG) Nr.
2092/91 des Rates vom 24.06.1991 über den ökologischen
Landbau und die entsprechende Kennzeichnung der land-
wirtschaftlichen Erzeugnisse und Lebensmittel (Abl. EG
Nr. L 198 vom 22.07.1991, S. 1) und des dazugehörigen
EG-Folgerechts.*2) Die Anwendung dieser Maßnahme ist bis zum 31.12.2004
befristet.
- MBl. NRW. 2002 S. 1276
105
Durchschnittspreise
e Durchschnittspreise 2003 Quelle für Durchschnittspreise 2003: ZMP-Preiserhebung; Zusammenstellung für NRW im Auftrag des MUNLV
■ Direktabsatz – von Erzeugern im ökologischen Landbau erzielte Verkaufspreise im Direktabsatz in NRW Jahresdurchschnitt 2003 in Euro/Einheit
Produkt Einheit (Verpackung)*
Preis NRW Preis BRD Abweichung in NRW in
% **
Anzahl *** Meldungen
Blattgemüse
Bataviasalat 8er-12er St. 1,00 1,11 -10,36 130
Chicoree lose kg 5,80 6,13 -5,45 71
Eichenblatt- /Raisa 8er-12er St. 1,05 1,08 -2,56 177
Eissalat 8er-12er St. 1,05 1,08 -2,89 133
Endiviensalat 8er-12er St. 1,19 1,21 -1,78 62
Feldsalat gewaschen kg 14,74 15,73 -6,29 139
Kopfsalat 8er-12er St. 1,06 1,08 -1,90 234
Krizet/Kraus 8er-12er St. 0,94 1,02 -7,73 89
Lollo rossa 8er-12er St. 0,99 1,03 -3,48 80
Mangold kg 2,84 2,82 0,82 184
Radicchio kg 4,08 4,39 -7,02 91
Spinat gewaschen kg 3,72 3,98 -6,58 43
Fruchtgemüse
Auberginen kg 3,96 4,18 -5,22 182
Gurken /Salat- Schlangen- 400-500g St. 1,21 1,25 -3,17 44
Kürbis Hokkaido kg 1,57 1,96 -20,13 97
Paprika grün kg 3,98 4,09 -2,75 174
Paprika rot kg 5,77 5,35 7,78 134
Tomaten kg 2,99 3,19 -6,24 129
Tomaten /Cocktail- kg 4,44 5,27 -15,71 74
Zucchini kg 1,86 2,05 -9,08 191
Zuckermais St. 1,02 1,05 -2,51 101
Bohnen /Busch- kg 4,01 4,21 -4,88 180
Bohnen /Dicke- kg 2,27 2,38 -4,74 55
Zwiebelgemüse
Lauch/Porree kg 2,89 3,17 -8,86 93
Lauchzwiebeln Bd. 1,18 1,24 -5,19 28
Zwiebeln /Speise- braun 30-50mm kg 1,55 1,70 -8,76 270
Zwiebeln /Speise- rot 30-50mm kg 1,99 2,02 -1,65 143
Kohlgemüse
Blumenkohl 8er-12er St. 1,78 1,80 -1,06 214
Broccoli kg 3,37 3,61 -6,69 74
Chinakohl kg 2,03 2,41 -15,72 86
Grünkohl lose kg 2,49 2,43 2,43 186
Kohlrabi 50-70mm St. 0,90 0,91 -1,19 128
Kohlrabi -Superschmelz kg 1,58 1,64 -3,88 101
Rosenkohl geputzt kg 3,93 3,74 5,01 222
106
Durchschnittspreise
Produkt Einheit (Verpackung)*
Preis NRW Preis BRD Abweichung in NRW in
% **
Anzahl *** Meldungen
Rotkohl kg 1,56 1,64 -5,01 89
Spitzkohl kg 1,77 1,86 -5,03 81
Weißkohl kg 1,50 1,57 -4,38 201
Wirsing kg 1,71 1,96 -12,76 89
Wurzel- & Knollengemüse
Fenchel kg 3,25 3,41 -4,57 240
Möhren gewaschen kg 1,37 1,56 -11,96 182
Möhren /Bund- 500g Bd. 1,58 1,56 1,19 137
Pastinaken gewaschen kg 2,03 2,38 -14,64 276
Radieschen 10er Bund Bd. 1,15 1,13 1,57 61
Rettich schwarz kg 2,18 2,07 5,33 157
Rote Bete kg 1,49 1,62 -8,28 211
Schwarzwurzeln kg 3,63 3,46 5,00 103
Sellerie /Knollen- St. 1,78 1,31 36,02 296
Sellerie /Knollen- kg 1,24 1,91 -35,07 82
Steckrüben kg 1,63 1,70 -4,12 183
Topinambur kg 2,71 2,77 -2,17 124
Kräuter
Rucola Bd. 1,07 1,07 -0,38 101
Basilikum Topf 1,62 1,56 4,01 55
Basilikum Bd. 0,91 0,89 2,25 87
Bohnenkraut Bd. 0,86 0,81 5,95 128
Dill Bd. 0,94 0,93 1,58 73
Kresse Schale 0,78 0,90 -13,83 73
Petersilie Bd. 0,92 0,91 0,56 127
Schnittlauch Bd. 0,97 0,93 4,77 113
Obst
Beerenobst
Erdbeere kg (500g) 6,05 5,59 8,30 286
Johannisbeere rot kg (500g) 6,04 6,24 -3,14 196
Kernobst
Äpfel Ø aller Sorten kg 2,87 2,69 6,78 13
Birnen Ø aller Sorten kg 3,32 2,89 14,91 25
Steinobst
Pflaumen / Zwetschen kg 3,28 3,56 -7,77 451
Kartoffeln
Frühkartoffeln Ø aller Sorten kg lose 1,69 1,58 6,80 71
Kartoffeln Ø aller Sorten kg lose 1,15 1,20 -4,17 23
Kartoffeln Ø aller Sorten kg (25 kg) 0,60 0,68 -11,76 71
Fortsetzung von Seite 104
107
Durchschnittspreise
Produkt Einheit (Verpackung)*
Preis NRW Preis BRD Abweichung in NRW in
% **
Anzahl *** Meldungen
Brotgetreide
Dinkel (Mindestanforderung: Basisfeuchte 15 %, Protein 14 - 15 % i. TS)
-entspelzt, gesackt / kg (1 kg) 1,95 1,90 2,63 48
-entspelzt, gesackt / kg (25 kg) 1,66 1,47 12,93
Hafer /Nackt- (Mindestanforderung: Basisfeuchte 15 %, hl > 54 kg)
-speisef., gesackt / kg (1 kg) 2,16 2,11 2,27 145
-speisef., gesackt / kg (25 kg) 1,65 1,84 -10,20 93
Roggen (Mindestanforderung: Basisfeuchte 15 %, FZ > 120)
-speisef., gesackt / kg (1 kg) 0,99 1,04 -5,23 57
-speisef., gesackt / kg (25 kg) 0,74 0,74 0,66 52
Weizen I
(Mindestanforderung: Basisfeuchte 15 %, Protein > 11,5 % i. TS, FZ: 240 - 280, Sedi > 35, Kleber > 26 %)
-speisef., gesackt / kg (1 kg) 0,98 1,02 -3,92 192
-speisef., gesackt / kg (25 kg) 0,78 0,73 6,85 122
* Verpackung = Abgabemenge/Gebinde** Abweichung NRW vom Bundesduchschnitt in % , Bundesdurchschnitt = 100*** Anzahl der Meldungen in NRW
Quelle: ZMP
Fortsetzung von Seite 105
108
Durchschnittspreise
■ Einzelhandel – von Erzeugern im ökologischen Landbau erzielte Verkaufspreise im Einzelhandel in NRW Jahresdurchschnitt 2003 in Euro/Einheit
Produkt Einheit (Verpackung)*
Preis NRW Preis BRD Abweichung in NRW in % **
Anzahl *** Meldungen
Blattgemüse
Bataviasalat 8er-12er St. 0,55 0,62 -10,61 102
Chicoree lose kg 3,47 3,40 2,01 55
Eichenblatt- /Raisa 8er-12er St. 0,60 0,65 -8,17 115
Eissalat 8er-12er St. 0,69 0,64 7,97 98
Endiviensalat 8er-12er St. 0,68 0,69 -1,39 30
Feldsalat gewaschen kg 8,93 9,32 -4,19 207
Kopfsalat 12er St. 0,62 0,71 -13,35 177
Krizet/Kraus 8er-12er St. 0,60 0,61 -2,41 160
Lollo rossa 8er-12er St. 0,56 0,55 0,91 41
Mangold kg 1,67 1,56 6,92 285
Postelein / Portulak kg 6,20 7,14 -13,11 105
Radicchio kg 2,25 2,55 -11,60 82
Romana- 8er-12er St. 0,55 0,59 -6,73 59
Spinat gewaschen kg 2,23 2,34 -4,64 238
Stängelgemüse
Rhabarber kg 1,76 1,79 -1,73 77
Spargel/ -grün Hkl. II, 12mm + kg 6,17 6,33 -2,60 29
Spargel/ -weiß Hkl. I, 12-16 mm kg 5,64 6,45 -12,50 19
Spargel/ -weiß Hkl. I/E., 16mm+ kg 6,35 7,05 -9,90 42
Fruchtgemüse
Auberginen kg 2,30 2,80 -17,85 124
Gurken /Land- kg 1,52 1,54 -1,19 45
Gurken /Salat- Mini- kg 2,78 2,46 12,99 136
Gurken /Salat- Schlangen- 400-500g St. 0,70 0,78 -9,79 220
Kürbis Hokkaido kg 0,87 0,91 -4,89 248
Paprika grün kg 2,23 2,47 -9,72 166
Paprika rot kg 3,19 3,34 -4,53 69
Tomaten kg 1,90 2,02 -5,97 228
Tomaten /Cocktail- kg 2,44 3,58 -31,73 72
Zucchini kg 1,00 1,06 -5,90 223
Zuckermais St. 0,65 0,65 0,63 104
Hülsengemüse
Bohnen /Busch- kg 2,25 2,71 -16,84 153
Bohnen /Dicke- kg 1,22 1,65 -26,07 40
Bohnen /Stangen- kg 3,03 3,32 -8,86 65
Zwiebelgemüse
Lauch/Porree kg 1,86 1,96 -5,02 417
Lauchzwiebeln Bd 0,75 0,78 -3,90 213
Zwiebeln /Speise- braun 30-50mm kg 0,85 0,87 -2,14 267
109
Durchschnittspreise
Produkt Einheit (Verpackung)*
Preis NRW Preis BRD Abweichung in NRW in % **
Anzahl *** Meldungen
Kohlgemüse
Blumenkohl 8er-12er St. 0,92 1,01 -8,56 128
Broccoli kg 1,88 2,07 -9,03 238
Chinakohl kg 1,16 1,22 -4,86 233
Grünkohl lose kg 1,45 1,55 -6,20 154
Kohlrabi 50-70mm St. 0,55 0,56 -1,38 337
Kohlrabi -Superschmelz kg 0,82 0,87 -5,52 86
Rosenkohl geputzt kg 2,52 2,56 -1,70 117
Rotkohl kg 0,99 1,02 -3,16 371
Spitzkohl kg 1,15 1,04 10,80 170
Weißkohl kg 0,89 0,91 -1,93 443
Wirsing kg 1,21 1,12 7,84 282
Wurzel- & Knollengemüse
Fenchel kg 2,01 1,97 2,13 200
Möhren gewaschen kg 0,83 0,86 -3,44 406
Möhren /Bund- 500g Bd 0,95 1,00 -5,48 92
Pastinaken gewaschen kg 1,26 1,34 -6,06 263
Radieschen 10er Bund Bd 0,68 0,69 -1,15 273
Rettich schwarz kg 1,15 1,17 -1,85 207
Rettich weiß St. 0,75 0,71 6,17 141
Rote Bete kg 0,93 0,94 -1,35 452
Sellerie /Knollen- kg 1,01 1,03 -2,17 335
Sellerie /Knollen- St. 0,95 0,96 -1,11 180
Steckrüben kg 0,91 0,90 0,83 130
Topinambur kg 1,56 1,72 -9,26 119
Wurzelpetersilie kg 1,93 2,05 -5,71 122
Kräuter
Rucola Bd 0,72 0,68 5,25 143
Basilikum Bd 0,63 0,63 0,27 188
Basilikum Topf 0,85 0,86 -1,37 182
Bohnenkraut Bd 0,61 0,57 6,33 130
Dill Bd 0,69 0,64 7,64 210
Petersilie Bd 0,55 0,58 -5,79 412
Schnittlauch Bd 0,66 0,62 7,08 302
Obst
Beerenobst
Erdbeere kg (500g) 4,04 4,45 -9,15 16
Heidelbeere kg (250g) 7,14 7,14 -0,02 37
Himbeere kg (250g) 7,20 7,85 -8,29 32
Fortsetzung von Seite 107
110
Durchschnittspreise
Produkt Einheit (Verpackung)*
Preis NRW Preis BRD Abweichung in NRW in % **
Anzahl *** Meldungen
Johannisbeere rot kg (500g) 3,65 4,10 -10,96 45
Kernobst
Äpfel Ø aller Sorten kg 1,73 1,70 1,93 1193
Birnen Ø aller Sorten kg 1,75 1,85 -5,65 116
Steinobst
Pflaumen / Zwetschen kg 2,23 2,42 -7,93 52
Kartoffeln
Frühkartoffeln Ø aller Sorten kg (12,5 kg) 1,03 0,99 4,34 178
Frühkartoffeln Ø aller Sorten kg (2 - 5 kg) 1,14 0,99 14,64 45
Kartoffeln Ø aller Sorten kg (12,5 kg) 0,68 0,66 2,32 1352
Kartoffeln Ø aller Sorten kg (2 - 5 kg) 0,74 0,75 -1,55 520
Kartoffeln Ø aller Sorten kg (25 kg) 0,61 0,60 1,70 126
Getreide
Dinkel (Mindestanforderung: Basisfeuch-te 15 %, Protein 14 - 15 % i. TS) -entspelzt, gesackt
kg (25 kg) 1,17 1,16 0,68 144
Roggen (Mindestanforderung: Basis-feuchte 15 %, FZ > 120) -speisef., gesackt
kg (25 kg) 0,57 0,59 -2,90 148
Weizen I
(Mindestanforderung: Basisfeuchte 15 %, Protein > 11,5 % i. TS, FZ: 240 - 280, Sedi > 35, Kleber > 26 %) -speisef., gesackt
kg (25 kg) 0,57 0,60 -4,70 154
* Verpackung = Abgabemenge/Gebinde ** Abweichung NRW vom Bundesduchschnitt in %, Bundesdurchschnitt = 100 *** Anzahl der Meldungen in NRW
Quelle: ZMP
Fortsetzung von Seite 108
111
Durchschnittspreise
■ Großhandel – von Erzeugern im ökologischen Landbau erzielte Verkaufspreise im Großhandel in NRW Jahresdurchschnitt 2003 in Euro/Einheit
Produkt Einheit (Verpackung)*
Preis NRW Preis NRW Abweichung in NRW in
% **
Anzahl *** Meldungen
Blattgemüse
Eichenblatt- /Raisa 8er-12er St. 0,53 0,51 4,27 52
Mangold kg 1,15 1,17 -1,78 70
Spinat gewaschen kg 1,57 1,83 -14,11 50
Fruchtgemüse
Gurken /Salat- Schlangen- 400-500g St. 0,50 0,53 -5,57 37
Kürbis Hokkaido kg 0,58 0,69 -16,03 39
Tomaten kg 1,13 1,30 -13,05 34
Zwiebelgemüse
Lauch/Porree kg 1,23 1,33 -7,76 105
Lauchzwiebeln Bd. 0,49 0,59 -16,75 51
Kohlgemüse
Broccoli kg 1,32 1,60 -17,53 35
Chinakohl kg 0,85 0,85 0,31 55
Grünkohl lose kg 1,08 1,18 -8,66 27
Kohlrabi 50-70mm St. 0,37 0,41 -9,83 81
Rotkohl kg 0,62 0,76 -17,82 81
Spitzkohl kg 0,74 0,65 13,35 23
Weißkohl kg 0,60 0,65 -8,22 93
Wirsing kg 0,63 0,73 -13,86 52
Wuzel- & Knollengemüse
Möhren gewaschen kg 0,52 0,65 -20,03 82
Pastinaken gewaschen kg 0,78 1,03 -24,18 49
Radieschen 10er Bund Bd. 0,49 0,53 -7,59 51
Rettich schwarz kg 0,82 0,85 -3,93 59
Rote Bete kg 0,59 0,67 -12,07 74
Sellerie /Knollen- kg 0,70 0,75 -6,21 56
Kräuter
Rucola Bd. 0,48 0,51 -5,35 47
Basilikum Bd. 0,48 0,46 5,30 34
Petersilie Bd. 0,41 0,44 -5,89 74
Schnittlauch Bd. 0,48 0,45 6,82 65
Obst
Kernobst
Äpfel Ø aller Sorten kg 1,15 1,20 -4,00 339
Kartoffeln
Frühkartoffeln Ø aller Sorten kg (12,5 kg) 0,66 0,76 -13,26 55
112
Durchschnittspreise
Produkt Einheit (Verpackung)*
Preis NRW Preis NRW Abweichung in NRW in
% **
Anzahl *** Meldungen
Frühkartoffeln Ø aller Sorten kg (lose) 0,40 0,41 -1,61 31
Kartoffeln Ø aller Sorten kg (12,5 kg) 0,44 0,51 -14,45 322
Kartoffeln Ø aller Sorten kg (2 - 5 kg) 0,48 0,60 -20,37 79
Kartoffeln Ø aller Sorten kg (25 kg) 0,44 0,43 1,47 32
Kartoffeln Ø aller Sorten kg (lose) 0,37 0,32 17,09 253
Brotgetreide
Dinkel (Mindestanforderung: Basis-feuchte 15 %, Protein 14 - 15 % i. TS) -entspelzt, gesackt
kg (25 kg) 0,72 0,72 0,04 298
Dinkel -lose, sortiert kg (...dt) 0,41 0,39 4,05 324
Gerste /Brau- (Mindestanforderung: Basisfeuchte 14,5 %, Protein < 11,5% i. TS, Keimf. > 95%, Voll-gerst. >90%, 2% Ausputz) -lose, sortiert
kg (...dt) 0,33 0,33 0,00 110
Gerste, Schäl- (Mindestanforderung: Basisfeuchte 15 %, hl > 64 kg) -Rohware, lose
kg (25 kg) 0,30 0,28 8,21 86
Hafer (Mindestanforderung: Basis-feuchte 15 %, hl > 54 kg) -Rohware, lose
kg (...dt) 0,23 0,24 -2,54 222
Hafer /Nackt- (Mindestanforderung: Basisfeuchte 15 %, hl > 54 kg) -Rohware, lose
kg (...dt) 0,62 0,62 0,34 64
Roggen (Mindestanforderung: Basis-feuchte 15 %, FZ > 120) -lose, vorger.
kg (...dt) 0,24 0,24 0,08 303
Weizen I (Mindestanforderung: Basis-feuchte 15 %, Protein > 11,5 % i. TS, FZ: 240 - 280, Sedi > 35, Kleber > 26 %) -lose, vorger.
kg (...dt) 0,31 0,31 -0,68 316
Weizen II (Mindestanforderung: Ba-sisfeuchte 15 %, Protein < 11,5 % i. TS, FZ > 220, Sedi > 25, Kleber 22-26 %) -lose, vorger.
kg (...dt) 0,28 0,28 0,14 343
Futtermittel
Futtergerste (Mindestanforderung: Basisfeuchte 15 %) -lose
kg (...dt) 0,21 0,22 -5,05 174
Futterroggen (Mindestanforderung: Basisfeuchte 15 %) -lose
kg (...dt) 0,18 0,17 7,71 112
Futterweizen (Mindestanforderung: Basisfeuchte 15 %) -lose
kg (...dt) 0,22 0,22 -1,59 240
Triticale (Mindestanforderung: Basis-feuchte 15 %) -lose
kg (...dt) 0,19 0,19 0,32 166
Ackerbohnen -lose kg (...dt) 0,26 0,27 -5,44 36
Futtererbsen -lose kg (...dt) 0,25 0,27 -8,93 30
* Verpackung = Abgabemenge/Gebinde ** Abweichung NRW vom Bundesduchschnitt in %, Bundesdurchschnitt = 100 *** Anzahl der Meldungen in NRW
Quelle: ZMP
Fortsetzung von Seite 110
113
Durchschnittspreise
■ Direktabsatz tierische Erzeugnisse – von Erzeugern im ökologischen Landbau erzielte Verkaufspreise im Direktabsatz in NRW Jahresdurchschnitt 2003 in Euro/kg
Produkt Preis NRW Preis BRD Abweichung in NRW in % **
Anzahl *** Meldungen
Rohmilch (Euro/Liter)
Kuhmilch 0,81 0,77 4,6 10
RindfleischFärsen
Beinscheiben 8,44 7,62 10,7 16
Braten (Nacken) 14,15 12,18 16,2 9
Braten (Ober-/Unterschale) 13,85 13,06 6,1 15
Braten (Schulter) 14,32 12,48 14,7 11
Filet ohne Kette 30,94 26,33 17,5 17
Gulasch 12,56 10,25 22,5 15
Hackfleisch 10,39 8,68 19,7 15
Hohe Rippe (Kamm) o. Knochen 10,12 10,7 -5,5 14
Keule (Roul., Hüftst.) o. Knochen 17,06 15,51 10,0 14
Leber, Nieren 7,45 5,95 25,2 10
Roastbeef 22,40 19,45 15,2 15
Rouladen (Oberschale) 16,94 14,66 15,5 12
Suppenfleisch mit Knochen 6,86 6,17 11,2 12
Zunge 12,87 8,64 49,0 12
Jungbullen
Beinscheiben 9,33 7,93 17,7 12
Braten (Ober-/Unterschale) 13,38 12,52 6,9 11
Filet ohne Kette 31,53 27,57 14,4 15
Gulasch 13,17 10,73 22,7 11
Hackfleisch 10,09 9,07 11,3 9
Hohe Rippe (Kamm) o. Knochen 11,34 11,17 1,5 11
Keule (Roul., Hüftst.) o. Knochen 18,40 15,93 15,5 12
Roastbeef 23,94 20,49 16,8 13
Rouladen (Oberschale) 17,73 14,71 20,5 9
Suppenfleisch mit Knochen 7,28 6,76 7,7 9
Suppenfleisch ohne Knochen 9,92 8,76 13,2 9
Zunge 13,40 9,2 45,7 10
Ochsen
Beinscheiben 8,28 7,89 4,9 12
Braten (Nacken) 13,83 12,73 8,6 7
Braten (Ober-/Unterschale) 14,30 13,6 5,1 10
Braten (Schulter) 14,36 13,05 10,1 8
Filet ohne Kette 29,51 26,2 12,6 12
Gulasch 12,39 10,82 14,5 12
Hackfleisch 10,29 8,81 16,8 12
Hohe Rippe (Kamm) o. Knochen 10,03 10,35 -3,1 10
Keule (Roul., Hüftst.) o. Knochen 16,51 15,69 5,2 10
114
Durchschnittspreise
Produkt Preis NRW Preis BRD Abweichung in NRW in % **
Anzahl *** Meldungen
Leber, Nieren 7,35 5,79 26,9 8
Roastbeef 21,00 19,71 6,5 10
Rouladen (Oberschale) 16,70 15,04 11,0 8
Suppenfleisch mit Knochen 7,32 6,27 16,8 9
Zunge 12,63 8,76 44,1 10
SchweinefleischMastschweine
Bauchfleisch 7,69 7,51 2,3 19
Braten (Kamm) 10,59 10,62 -0,2 21
Braten (Oberschale) 12,32 10,96 12,4 23
Dicke Rippe 7,04 6,32 11,3 22
Eisbein 6,09 5,26 15,7 20
Filet/Lende 19,91 18,57 7,2 25
Gulasch 10,75 9,57 12,3 18
Hackfleisch 8,80 8,87 -0,8 11
Kotelett (Stiel-) 9,99 9,23 8,3 26
Schnitzel 13,09 11,65 12,3 26
Steak (Nacken-) 11,58 10,63 8,9 19
Lammfleisch
Hälften 7,97 7,98 -0,2 7
Keule (Hinter-) 14,06 13,8 1,9 8
Keule (Vorder-) 13,94 12,81 8,8 7
Kotelett 14,77 15,53 -4,9 8
Rücken 15,09 14,44 4,5 9
Schulter 12,60 10,8 16,7 7
GeflügelGanze Tiere, geschlachtet
Hähnchen 8,59 8,04 6,8 14
Ente 10,89 9,69 12,4 8
Gans 11,85 10,64 11,4 9
Pute 9,30 8,37 11,1 8
Suppenhuhn 5,36 4,89 9,6 25
Teilstücke
Schnitzel, Hähnchen 20,69 20,38 1,5 7
Oberschenkel, Pute 12,14 11,94 1,6 7
Schnitzel, Pute 17,13 19,11 -10,4 7
Eier, Huhn (Euro/Stück)
S 0,18 0,18 1,2 18
M 0,22 0,23 -2,7 18
L 0,24 0,25 -2,3 15
XL 0,28 0,28 -0,5 14
unsortiert 0,26 0,25 5,3 11
** Abweichung NRW vom Bundesduchschnitt in %, Bundesdurchschnitt = 100 *** Anzahl der Meldungen in NRW Quelle: ZMP
Fortsetzung von Seite 112
115
Durchschnittspreise
Produkt Einheit Preis NRW Preis BRD Abweichung in NRW in
% **
Anzahl *** Meldungen
Rinderkochfleisch, mit Knochen 1 kg 8,99 € 8,59 € 4,67 140
Rinderschmorfleisch 1 kg 15,76 € 14,74 € 6,92 196
Rinderhackfleisch 1 kg 9,21 € 9,68 € -4,81 204
Rinderfilet 1 kg 35,39 € 31,71 € 11,61 172
Kalbsschnitzel 1 kg 24,27 € 22,50 € 7,88 101
Schweinekotelett 1 kg 11,87 € 11,04 € 7,51 200
Schweinebraten (Nacken) 1 kg 12,85 € 11,98 € 7,27 161
Schweinebauch, geräuchert 1 kg 10,61 € 10,18 € 4,20 124
Schweineschnitzel (Keule) 1 kg 14,91 € 13,94 € 6,92 201
Kochschinken (Hintersch.) 1 kg 21,93 € 21,16 € 3,62 172
Eier, Kl. M 10 St 2,80 € 2,88 € -2,60 981
Äpfel, alle Sorten 1 kg 2,63 € 2,80 € -5,99 792
Tafelbirnen 1 kg 2,97 € 3,05 € -2,63 356
Bananen 1 kg 2,52 € 2,45 € 3,14 74
Kopfsalat 1 St. 1,32 € 1,31 € 0,18 248
Eissalat 1 St. 1,49 € 1,46 € 1,43 266
Salatgurken, mittlere Größe 1 St. 1,39 € 1,47 € -5,83 399
Tomaten, rund, ausl. Ware 1 kg 4,14 € 4,01 € 3,15 441
Tomaten, rund, inl. Ware 1 kg 3,66 € 3,70 € -1,05 86
Strauchtomaten 1 kg 4,03 € 4,43 € -9,15 290
Gemüsepaprika, rot 1 kg 6,54 € 6,11 € 7,12 41
Weißkohl 1 kg 1,52 € 1,51 € 0,42 223
Blumenkohl 1 St. 2,12 € 2,15 € -1,25 227
Möhren, ohne Laub 1 kg 1,42 € 1,46 € -2,40 971
Zwiebeln 1 kg 1,68 € 1,70 € -1,14 872
Porree/Lauch 1 kg 2,91 € 2,92 € -0,49 221
Kartoffeln 1 kg 1,32 € 1,39 € -5,05 1.067
Vollmilch, 3,5% standf.Pack. 1 l 0,91 € 0,97 € -5,85 965
Vollmilch, 3,5% Pfandflasche 1 l 1,06 € 1,03 € 2,46 326
Markenbutter, deutsche 250 g 1,51 € 1,60 € -5,88 992
Jogurt natur, 3,5% Fett 150 g 0,37 € 0,44 € -13,98 967
Gouda, jung, 45-48% am Stück 1 kg 10,72 € 11,08 € -3,25 277
Weizenmehl, Type 405 1 kg 1,05 € 1,12 € -6,44 616
Weizenvollkornmehl 1 kg 1,26 € 1,35 € -6,88 692
Roggenvollkornbrot, geschn. 500 g 1,31 € 1,58 € -16,72 689
**Abweichung NRW vom Bundesduchschnitt in %, Bundesdurchschnitt = 100 *** Anzahl der Meldungen in NRW
Quelle: ZMP
■ Verbraucher – Preise von Verbrauchern bezahlte Preise für ökologische Lebensmittel im Einzelhandel in NRW Jahresdurchschnitt 2003 in Euro/Einheit
116
Adressen (Auswahl)
Verbände/ Institutionen Kurzbeschreibung
■ Bioland NRWIm Hagen 5, 59069 Hamm Tel.: 02385/ 93540 Fax: 02385/ 935425 E-Mail: [email protected] Website: www.bioland.de/nrw
Aus der Idee, ein neues Konzept für eine moderne, umweltschonende Land-wirtschaft zu entwickeln, entstand Anfang der 70er Jahre der Verband Bio-land, dem bundesweit heute etwa 4.500 Landwirte und Gärtner, Obstbauern, Winzer und Zierpflanzenbetriebe angehören (in NRW etwa 500 Betriebe).Viele Ziele des organisch-biologischen Landbaus leiten sich aus dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft ab. Im Vordergrund steht dabei immer der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit über natürliche Dünger und eine vielseitige Fruchtfolge. Die artgerechte Tierhaltung ist für Bioland-Bauern ebenso selbstverständlich wie der aktive Einsatz für den Natur- und Umweltschutz auf Hof und Feld.Im Landesverband NRW kümmern sich zehn Fachkräfte um die Belange der Mitglieds- und Umstellungsbetriebe sowie der lizenzierten Bioland-Verarbeiter. Für Umstellungsbetriebe werden spezielle Einführungsseminare angeboten. Flächendeckend gibt es zehn Regionalgruppen von Bioland-Betrieben, die sich monatlich zu Fachgesprächen, Betriebsbesichtigungen oder Vorträgen treffen.
■ Demeter NRW Alfred-Herrhausen-Str. 4458455 Witten Tel.: 02302/ 915218 Fax: 02302/ 915222 E-Mail: [email protected] Website: www.demeter-nrw.de
Die Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise basiert auf dem „Landwirtschaft-lichen Kurs“ Rudolf Steiners. Bereits 1927 wurde der Name DEMETER als geschütztes Warenzeichen angemeldet.Besondere Kennzeichen der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise sind unter anderem der geschlossene Betriebsorganismus, die Berücksichtigung kosmischer Rhythmen, sowie der Einsatz der biol.-dyn. Präparate. Die ver-schiedenen Präparate werden aus Natursubstanzen hergestellt und dienen der stärkeren Sensibilität der Pflanzen für Lebenskräfte im Umkreis, der Bo-denfruchtbarkeit und der Gesundung der Lebenszusammenhänge. Ziel ist es, arttypische, gesunde und kräftigende Lebensmittel zu erzeugen.Im Sinne der Regionalität haben sich DEMETER-Landesarbeitsgemeinschaften gebildet, in denen LandwirtInnen und GärtnerInnen an individuellen Betriebs-lösungen arbeiten und die biologisch-dynamische Landwirtschaft weiterent-wickeln. Aus- und Fortbildungskurse werden angeboten. Umstellungsbetriebe erhalten während der gesamten Umstellungsphase einzelbetriebliche Beratung und Unterstützung durch die Arbeitsgemeinschaft.
■ Naturland NRW Rommersch 13, 59510 Lippetal Tel.: 02527/ 9302 -31 Fax: 02527/ 930220 E-Mail: [email protected] Website: www.naturland.de
Der Naturland-Landesverband NRW für naturnahen Landbau e.V. ist eine der regionalen Untergliederungen des Naturland-Verbandes, der 1982 gegründet wurde. Wesentlicher Inhalt der Arbeit von Naturland ist die Entwicklung des ökologi-schen Landbaus durch die Beratung der angeschlossenen Betriebe und Ver-marktung der produzierten Lebensmittel. Seit Ende der 80er Jahre engagiert sich der Verband auch im Ausland und betreut dort verschiedene landwirt-schaftliche Projekte und Kleinbauerinitiativen.Der Landesverband NRW arbeitet eng mit der Naturland Marktgenossenschaft zusammen. Sie erfasst das Warenangebot der Mitgliedsbetriebe und vermittelt dies an den Handel und Verarbeitungsbetriebe weiter. Die Marktgenossen-schaft koordiniert auch den Vertragsanbau für größere Abnehmer, entwickelt Produkte aus Rohstoffen der Naturland-Mitgliedsbetriebe und entwirft neue Vermarktungskonzepte.
■ Biokreis NRW Leiberger Str. 1, 33181 Bad Wünnenberg Tel.: 02953/ 963086 Fax: 02953/ 963088 E-Mail: [email protected] Website: www.biokreis.de
Der in den 70er Jahren als Verbraucher – Erzeugergemeinschaft gegründete Biokreis e.V. hat sich den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft auf der Basis des ökologischen Landbaus und der Förderung der Zusammenarbeit von Erzeugern, Verarbeitern und Verbrauchern in überschaubaren Regionen zum Ziel gesetzt. Der Biokreis Erzeugerring NRW vereinigt über 150 Mitglieder, die überwiegend im Sauerland und den angrenzenden Regionen heimisch sind.Meist ist der Betriebsschwerpunkt die ökologische und artgerechte Fleischrin-derhaltung auf Dauergrünland. Mit dem Beratungs- und Informationsdienst fördert der Verband die Weiterentwicklung des praxisnahen ökologischen Landbaus. Das Qualitätsrindfleisch wird unter dem Zeichen der Bergweide Sauerland vermarktet.
e Adressen (Auswahl) ■ Verbände und Institutionen
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Adressen (Auswahl)
Verbände/ Institutionen Kurzbeschreibung
■ Landwirtschaftskammer Nordrhein–Westfalen,Zentrale BonnEndenicher Allee 60, 53115 Bonn Tel.: 0228/ 7030 Fax: 0228/ 7038498 E-Mail: [email protected] Website: www.landwirtschaftskammer.de
■ Landwirtschaftskammer Nordrhein–Westfalen,Zentrale Münster Nevinghoff 40, 48147 Münster Tel.: 0251/ 5990 Fax: 0251/ 599362 E-Mail: [email protected] Website: www.landwirtschaftskammer.de
Die Landwirtschaftskammer führt bereits seit 1978 Versuche zu Fragen des ökologischen Landbaus durch. 1985 nahm der erste Berater für Ökolandbau seine Arbeit auf. Seither wurden die Arbeiten im Bereich des ökologischen Anbaus kontinuierlich ausgebaut. Heute verfügt die Landwirtschaftskammer über ein breites Angebot an Beratungsdienstleistungen.Spezialisierte Ökoberater begleiten mit ihrer betriebswirtschaftlichen und pro-duktionstechnischen Fachkompetenz umstellungsinteressierte und bereits ökolo-gisch wirtschaftende Betriebe. Darüber hinaus stehen für spezifische Fragen in einzelnen Produktbereichen spezialisierte Beratungskräfte zur Verfügung.
Inhalt der einzelbetrieblichen Beratung sind die Entwicklung mittel- und lang-fristiger Betriebsentwicklungspläne, die Erörterung von Vermarktungsmöglich-keiten, die Durchführung betriebswirtschaftlicher Erfolgsrechnungen, das Lösen produktionstechnischer Probleme, die Optimierung der Förderung und die Erarbeitung einzelbetrieblicher Umstellungspläne.
■ BNN Bundesverbände Naturkost Naturwaren Herstellung und Handel Ebertplatz 1, 50688 Köln Tel.: 0221/ 13975644 Fax: 022/ 13975640 E-Mail: [email protected] Website: www.n-bnn.de
Der Bundesverband Naturkost Naturwaren Herstellung und Handel e.V. ist die Interessenvertretung der Herstellungs- und Handelsunternehmen der Naturkost-branche. Zu den Mitgliedsunternehmen zählen Großhändler, Inverkehrbringer und Verarbeiter von Naturkost und Naturwaren in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Österreich und Spanien.Der Verband steht im engen Dialog mit Politik und Wirtschaft. Durch Mitwir-kung in Gremien und Ausschüssen wird die Weiterentwicklung internationaler und nationaler Gesetzesvorhaben gefördert.
■ BNN Bundesverbände Naturkost Naturwaren - EinzelhandelEbertplatz 1, 50688 Köln Tel.: 0221/ 13975622 Fax: 022/ 13975620 E-Mail: [email protected] Website: www.n-bnn.de
Interessenvertretung des Naturkost-Einzelhandels, Entwicklung der Sortiments-richtlinien für Naturkostfachgeschäfte, Informationen zu Qualifikation und Weiterbildung sowie zur Existenzgründung, Beratung zum Händleralltag und zur erfolgreichen Unternehmensführung.
■ Bund Ökologische Lebensmittel-wirtschaft (BÖLW e.V.)
Marienstraße 19-20, 10117 BerlinTel. 030/ 28482-300Fax 030/ 28482-309E-Mail: [email protected]: www.boelw.de
Der BÖLW e. V. ist ein Spitzenverband der ökolo-gischen Lebensmittelwirt-schaft und repräsentiert den privatrechtlich organisierten und über Jahrzehnte aufgebauten Ökologischen Landbau in Deutschland.Ihm gehören Verbände und Unternehmen der gesamten Wertschöpfungskette ökologischer Lebensmittel an – von der Erzeugung über die Verarbeitung bis zum Handel.
■ LEJLandesamt für Ernährungswirtschaft und Jagd Tannenstr. 24 b, 40476 Düsseldorf Tel.: 0211/ 4586500 Fax: 0211/ 4586501 E-Mail: [email protected] Website: www.lej.nrw.de
Im Rahmen des Verbraucherschutzes kontrolliert das LEJ als zuständige Behör-de die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung für die Kennzeichnung von Öko-Produkten. Als Sonderordnungsbehörde überprüft es außerdem die Unbedenk-lichkeit von Futtermitteln, Saatgut und Düngemitteln, die Qualität von Obst, Gemüse, Kartoffeln und von Milcherzeugnissen, die Vermarktung von Eiern und Geflügel, Vieh und Fleisch sowie von Lebensmittelspezialitäten. Die Förderung der Ernährungswirtschaft im Rahmen des NRW-Programms Ländlicher Raum ist darauf ausgerichtet, durch Unterstützung struktureller Maßnahmen die Absatzmöglichkeiten für landwirtschaftliche Erzeugnisse entsprechend den Erfordernissen des Marktes anzupassen und zu verbessern sowie durch Qualitäts- und Herkunftssicherungsmaßnahmen die Wettbewerbs-fähigkeit und den Absatz zu fördern.Sie erfolgt auf Grundlage der Richtlinien über die Gewährung von Zuwendun-gen zur Verarbeitung und Vermarktung ökologisch erzeugter landwirtschaftli-cher Produkte. Näheres zur Förderung (Richtlinien, Anträge, etc.) ist auf den Internetseiten des LEJ unter www.lej.nrw.de abrufbar.
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Adressen (Auswahl)
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Verbände/ Institutionen Kurzbeschreibung
■ Fachschule für Agrarwirtschaft, Fach-bereich Ökologischer Landbau Haus Riswick
Elsenpass 5, 47533 Kleve Tel.: 02821 / 996-171 Fax: 02821 / 996-159 eMail: [email protected] Website: www.oekoschule.de
In Haus Riswick in Kleve bietet die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfa-len gelernten Landwirten und Gärtnern eine zweijährige Weiterbildung zum staatlich geprüften Landwirt „Fachrichtung Ökologischer Landbau“ an.Die Ausbildung umfasst den ökologischen Acker- und Pflanzenbau, ökologi-sche Tierhaltung, Marketing sowie Themen wie Unternehmensführung oder Agrar- und Umweltrecht. Die Praxis des Öko-Landbaus wird im 1999 eingerichteten Öko-Versuchsbe-trieb vermittelt. Nach den Richtlinien der Öko-Anbauverbände Bioland und Naturland werden dort 44 Milchkühe und deren Nachwuchs in artgerechten Offenställen gehalten und 64 Hektar Futterfläche bewirtschaftet.
■ Institut für Organischen Landbau (IOL)Katzenburgweg 3, 53115 BonnTel.: 0228/ 735615Fax: 0228/ 735617E-Mail: [email protected]: www.iol.uni-bonn.de
Das Institut für Organischen Landbau (IOL) der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn ist seit Oktober 1987 mit Forschung und Lehre im Bereich des Organischen Landbaus tätig. Ziel der am Institut betriebenen Forschung ist die Neu- und Weiterentwicklung von Verfahren zur Optimierung des Orga-nischen Landbaus, der das „Organisationsprinzip des landwirtschaftlichen, weitgehend in sich geschlossenen Betriebsorganismus“ verfolgt.Die am Institut durchgeführten interdisziplinären Untersuchungen im Bereich Produktionsökologie, Nährstoffmanagement, Arten- und Biotopschutz, Was-serschutz und Produkt- und Prozessqualität (Ökobilanzen) verdeutlichen ein-drucksvoll die Vorzüge des Organischen Landbaus.Die intensive Vortrags- und Publikationstätigkeit ist Grundlage der Verbreitung der wissenschaftlichen Forschungsergebnisse. Der rasche Wissenstransfer wird zudem durch enge Zusammenarbeit mit der Beratung und landwirtschaftlichen Praktikern – z. B. im Projekt Leitbetriebe des ökologischen Landbaus in NRW sichergestellt. Nationale und internationale Besuchergruppen informieren sich auf der Lehr- und Versuchsstation Wiesengut, Versuchsbetrieb für Organischen Landbau in Hennef, über die Möglichkeiten einer organischen, nachhaltigen Landbewirtschaftung und über tiergerechte Rinderhaltung.
■ FiBL Forschungsinstitut für Biologischen Landbau
Galvanistr. 28, 60486 Frankfurt/ Main Tel.: 069/ 71376990 Fax: 069/ 71376999 E-Mail: [email protected] Website: www.fibl.org
Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) ist weltweit das führen-de Wissens- und Dokumentationszentrum für Biolandbau. Die enge Verzah-nung verschiedener Forschungsgebiete und der rasche Wissenstransfer von der Forschung zur Beratung und in die Praxis sind die Stärken des FiBL. 1973 wurde das FiBL in der Schweiz gegründet, im Jahr 2001 das Schwesterinstitut FiBL Deutschland. Seit 2004 gibt es ein FiBL in Österreich.Das FiBL Deutschland e.V. bietet wissenschaftliche Serviceleistungen für den Ökologischen Landbau, insbesondere an der Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis.
■ ZMP Zentrale Markt- u. Preisberichtsstelle GmbH
Rochusstr. 2, 53123 Bonn Tel.: 0228/ 97770 Fax: 0228/ 9777300 E-Mail: [email protected] Website: www.zmp.de
Die kontinuierliche Beobachtung der Märkte für Erzeugnisse der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft ist zentrale Aufgabe der ZMP. Mit Hilfe einer schnel-len, ausgewogenen und qualitativ hochwertigen Berichterstattung sichert die ZMP Markttransparenz für alle am Agrarmarkt Beteiligten.Die ein- bis mehrmals wöchentlich erscheinenden Marktberichte, Fax-Ange-bote sowie die tagesaktuellen Online-Dienste informieren über alle Bereiche der Agrarwirtschaft. Hintergrundberichte, Analysen und Prognosen geben das erforderliche Feedback zur Beurteilung des kurz- bis längerfristigen Marktge-schehens in Deutschland, der Europäischen Union und der Welt.Beobachtet werden in allen Bundesländern auf der Erzeugerebene derzeit die Produktbereiche Obst, Gemüse, Kartoffeln und Getreide sowie tierische Pro-dukte. Die Erzeugerpreise werden differenziert nach Absatzwegen Verkauf im Direktabsatz sowie Verkauf an den Einzel- und Großhandel.
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Adressen (Auswahl)
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Verbände/ Institutionen Kurzbeschreibung
■ CMACentrale Marketing-Gesellschaftder deutschen Agrarwirtschaft mbHKoblenzer Str. 148, 53177 Bonn Tel.: 0228/ 8470 Fax: 0228/ 847202 E-Mail: [email protected] Website: www.cma.de
Das Unternehmen mit Sitz in Bonn beschäftigt rund 150 Mitarbeiter, die sich um das Gemeinschaftsmarketing für deutsche Agrarprodukte kümmern.Durch eine Vielzahl verschiedener Maßnahmen fördert die CMA den Absatz deutscher Erzeugnisse der Land- und Ernährungswirtschaft im In- und Ausland. Mit der CMA arbeiten die Marktbeteiligten der deutschen Agrarwirtschaft un-ter einem Dach zusammen, von der Landwirtschaft über Nahrungsmittelindust-rie und -handwerk bis hin zum Handel. Im Bereich „Marketing Ökologischer Landbau“ führt die CMA Marketingmaß-nahmen für deutsche Bio-Produkte durch. Kooperationspartner sind neben dem traditionellen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) auch die Erzeuger und Anbauver-bände des ökologischen Landbaus, die Verarbeiter sowie der Naturkostfach-handel.Die CMA unterstützt Betriebe der Außer-Haus-Verpflegung, wie zum Beispiel Kantinen, Mensen oder Catering-Unternehmen bei der Einführung von Bio-Ge-richten oder Bio-Komponenten.
■ BioFachNürnbergMesse GmbHMessezentrum, 90471 NürnbergTel.: 0911/ 86060 Fax: 0911/ 86068228E-Mail: [email protected]: www.biofach.de
Frische, Internationalität und Innovationskraft zeichnen die BioFach als Welt-leitmesse für Bio-Produkte aus. Sie führt jedes Jahr im Februar 1.900 Aussteller – zwei Drittel reisen aus dem Ausland an – und 30.000 Fachbesucher aus rund 100 Ländern der Erde in Nürnberg zusammen. Unter Schirmherrschaft des IFOAM (Weltdachverband der ökologischen Anbauverbände) garantiert die BioFach mit strengen Zulassungskriterien für die konstant hohe Qualität der ausgestellten Produkte. Mit eigenen Veranstaltungen in Japan, den Verei-nigten Staaten und Südamerika ist die BioFach auf vier Kontinenten präsent.
■ BLE Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung Dienstort BonnDeichmannsaue 29, 53179 Bonn Tel.: 0228/ 6845-0Fax: 0228/ 6845-787E-Mail: [email protected] Website: www.ble.de
Geschäftsstelle Bundesprogramm Ökologischer Landbau in der BLEWebsite: www.bundesprogramm-oeko-landbau.de
Das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) dient dem Ziel, die Rah-menbedingungen für die Ausdehnung des ökologischen Landbaus dauerhaft zu verbessern. Zur Umsetzung des Programms hat das BMVEL die Geschäfts-stelle Bundesprogramm Ökologischer Landbau in der BLE eingerichtet. Das Bundesprogramm sieht zum einen Schulungs-, Aufklärungs- und allge-meine Informationsmaßnahmen vor, ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Forschungsförderung und der Entwicklung neuer Technologien sowie der Über-tragung der gewonnenen Erkenntnisse in die Praxis. Das Programm wird bis zum Jahr 2007 mit jährlich 20 Mio. EURO fortgesetzt.Die eigens dafür eingerichtete Internetseite der Geschäftsstelle ist unter www.bundesprogramm-oekolandbau.de direkt erreichbar und dient als zentrale Plattform. Dort finden sich alle Informationen und Termine rund um das Bun-desprogramm Ökologischer Landbau.
■ ÖGS Ökologischer Großküchenservice Rainer Roehl, Anja Erhart & Dr. Carola Strassner GbRGalvanistraße 2860486 Frankfurt am MainTel.: 069/ 977 819-0Fax: 069/ 977 819-19E-Mail: [email protected]: www.oegs.de
Als Full-Service-Dienstleister berät der ÖGS Unternehmen, Organisationen und Institutionen an der Schnittstelle zwischen Bio-Markt und Außer-Haus-Markt. Die Kunden erhalten individuelle Konzepte zur erfolgreichen Umsetzung eige-ner Ziele, zur Optimierung der bestehenden Leistung sowie zur Erschließung und zum Ausbau neuer Marktsegmente.Unternehmen der Außer-Haus-Verpflegung werden bei der Optimierung der eigenen Verpflegungsqualität, insbesondere aber hinsichtlich der gesundheitli-chen und ökologischen Qualität beraten.Unternehmen im Bio-Markt, die den Außer-Haus-Markt erfolgreich erschließen wollen, werden bei der Sortiments- und Preisgestaltung sowie der gezielten Kundenansprache unterstützt.
120
Adressen (Auswahl)
■ Adressen der in NRW nach EG-Öko-Verordnung kontrollierten Unternehmen (Auswahl) (Erzeuger, Hofverarbeiter, Verarbeiter, Importeure, Händler)
Zur Zeit (Stand 31.12.2003) gibt es nach den Meldungen
der Kontrollstellen in Nordrhein-Westfalen 1.754 Unter-
nehmen, die entsprechend EG-Öko-Verordnung erzeugen,
verarbeiten und importieren. Nach der Systematik der
EG-Öko-Verordnung werden die Unternehmensformen
folgendermaßen gekennzeichnet:
A = erzeugende Unternehmen
B = verarbeitende Unternehmen
C = importierende Unternehmen
Die Anzahl der Unternehmen nach Unternehmensfor-
men:
Unternehmensform Zahl der Unternehmen
A 1.145
AB (Hofverarbeiter) 151
B 396
BC (Verarbeiter mit Import) 44
C 17
ABC 1
Gesamt 1.754
Erzeuger
PLZ 3200
Hof Meyer - Arend - Im Barrenholze 6032051 Herford
Gemeinschaftshof Dreyen, Familie Brünger, Im großen Siek 3232052 Herford-Elverdissen
Demeter-Hof Weißenbach, Werner Weißenbach, Fritz-Niewald-Weg 132107 Bad Salzuflen-Werl-Aspe
Udo Schirneker-Reineke, Papenhauser Str. 1032108 Bad Salzuflen
Bioland- Betrieb, Michael Not-telmann, Madlietsweg 5132130 Enger
Otte‘s Bio-Obst, Postfach 130232213 Bünde
Mit Schreiben vom 09.09.2004 hatte das Ministerium sämt-
liche 1.754 Unternehmen über die Erstellung der Broschüre
Biomarkt informiert und um Zustimmung zur Veröffentli-
chung ihrer Adressen in dieser Broschüre gebeten.
Von den 1.754 Unternehmen haben etwa 750 Unterneh-men ihr Einverständnis zur Veröffentlichung erklärt.
In dem nachfolgenden Adressverzeichnis sind nur diese 750 Adressen aufgeführt, also nicht sämtliche in NRW nach EG-Öko-Verordnung wirtschaftende Unternehmen!
Bioland-Hof Spinghorn, Wilfried Springhorn, Kleiner Weg 1032289 Rödinghausen
Galloway-Zuchthof Lömker, Im Dorfe 132339 Espelkamp-Isenstedt
Herefordzuchtbetrieb, Ulrich + Monika Spechtmeyer, Auewiesen 532339 Espelkamp
Heinrich + Ingrid Schlüter, Hüttenheider Weg 332339 Espelkamp
Dietmar und Karin von der Ahe, Lohhorststr. 1532339 Espelkamp
Gärtnerhof Westerwinkel GbR, Tanya van der Wacht & Rene Dekker, Halingerort 2532351 Stemwede-Destel
Siegfried Biebusch, Postdamm 1032351 Stemwede-Oppenwehe
Naturlandhof, Manfred und Heike Kaul, Lübbecker Str. 332361 Preußisch Oldendorf
Naturlandhof, Wilhelm Püffke, Auf dem Buchholz 132361 Preußisch Oldendorf-Lash.
Fred Wietler, Kleiriehe 1432369 Rahden-Tonnenheide
Dirk Schlingmann, Holzhauser Str. 14432425 Minden
Friedrich Kinkelbur, Zum Hopfengarten 232429 Minden-Haddenhausen
Hof und Laden Löwenburg, Eckhard Hölkemeier, Im Harksiek 5432457 Porta Westfalica
Bioland Hof, Ernst-Friedrich Kaiser, Fiskerring 1732469 Petershagen-Dören
F. u. H. Dörmann GbR, Wulfhagen 1432469 Petershagen-Ilse
Klöppers Leben mit der Natur, Heiner Klöpper, Unterdorf 1632469 Petershagen
Gut Deesberg, Arnulf Rolfs-meyer, Deesberger Allee 1132547 Bad Oeynhausen-Rehme
Galloway-Zucht, Günter Schwagmeier, Reineburgweg 3032609 Hüllhorst-Ahlsen
Stiftung Eben-Ezer, Werkstatt für behinderte Menschen, Meier-hof, Alter Rintelner Weg 2832657 Lemgo
Drake Demeterhof, Karl-Heinz Drake, Frettholz 732683 Barntrup
Anke von Chamier-Glisczinski, Rentorf 532689 Kalletal-Bavenhausen
Gut Wendlinghausen, Am Schloß 432694 Dörentrup-Wendling-hausen
Lebenshilfe Lemgo e.V., Werkstatt Begatal (WfbM), Bahnhofstr. 3932694 Dörentrup-Bega
Piemonteser Zuchtbetrieb, Albrecht Brunsiek, Mittelstr. 932694 Dörentrup
Biolandhof Flötotto, Drömscherstr. 2632699 Extertal
Demeterhof, Matthias Bünte, Nüllbergweg 132699 Extertal
Gallowayhof, Andreas Lamb-recht, Holzbergweg 732699 Extertal
Bergwiesenhof, Fam. Allhoff-Cramer, Barntruper Str. 26032758 Detmold
121
Adressen (Auswahl)
Hof Brinkmann, Friederich W. Brinkmann, Fröbelstr. 432791 Lage-Hagen
Naturlandbetrieb, Friedhelm Möller, Mühlenweg 1532805 Horn-Bad Meinberg
Johannes Glitz, Kempener Str. 3332805 Horn-Bad Meinberg-Kempen
Lödige‘s Hofladen, Gerhard u. Brigitta Lödige, Tegerstr. 4032825 Blomberg
PLZ 33000
Biolandbetrieb, Christian Thamm, Pömbser Str. 2433014 Bad Driburg
Limousinzucht, Michael Mikus, Ermissen 1- Pömbsen33014 Bad Driburg
Frank Brinkmann, Frauensiek 933014 Bad Driburg-Dringen-berg
B. + C. Hausmann GbR, Sachsenring 433034 Brakel-Schmechten
Freiherr von der Borch‘sche Verwaltung, Gut Holzhausen33039 Nieheim-Holzhausen
Naturlandhof, Eckhardt Kloppenburg, Berghof 533142 Büren-Wewelsburg
Salms Hof, Jörg Simon, Hauptstr. 4533142 Büren-Hegensdorf
Bioland-Hof Hermann Wilper, Sonnenwinkel 233154 Salzkotten-Verne
Gärtnerhof Glahe, Franz Glahe, Verner Holz 2333154 Salzkotten-Verne
Bioland Schäferei Scholle, Wolf-gang Scholle, Lange Str. 2333165 Lichtenau
Biolandhof, Josef Gottwick, Husener Str. 3733165 Lichtenau
Naturlandbetrieb, Engelbert Kolsch, Mühlenfeld 433165 Lichtenau
Rita Schäfers GbR, Biolandbetrieb, Heggehof 233165 Lichtenau-Asseln
Weidegemeinschaft Hibbeln, Rücker, Meyer, Kleinenberg GbR, Elkenstr. 1533165 Lichtenau-Kleinenberg
Friedhelm Düchting, Hübelstr. 2033165 Lichtenau-Henglarn
Johannes Hibbeln, Elkenstr. 1533165 Lichtenau-Kleinenberg
Friedhelm Meier, Siebentalweg 1933165 Lichtenau-Henglarn
Marietheres Otte, In der Steinbrede 333165 Lichtenau-Henglarn
Burkhard Tewes, Zum Karlsberg 133165 Lichtenau-Asseln
Biolandhof, Heinrich Bannenberg, Dorfstr. 1833184 Altenbeken-Buke
Baumschule Westerhellweg, Lothar Damaschek, Tuxhornweg 6 - 833334 Gütersloh
Hof Roggenkamp, Ulrike Eggersglüß, Fritz-Blank-Str. 9433334 Gütersloh
Bioland-Hof, Meier Schulte auf‘m Erley, Auf‘m Erley 5133335 Gütersloh-Avenwedde
Biolandhof Westerbarkey, Unter den Eichen 3633335 Gütersloh
Vier Jahreszeiten, Gartenbau, Immelstr. 15833335 Gütersloh
Bioland Geflügelhof Südbrock, Beate Südbrock, Röckinghausener Str. 3633378 Rheda-Wiedenbrück
Biolandhof Bexten, Herbert Bexten, Moorweg 9133378 Rheda-Wiedenbrück
Hof Schwarze/Langenhoff, Wieksweg 13733378 Rheda-Wiedenbrück
Hof Johannleweling, Marita Spittenarend-Johannleweling, Sipplinger Str. 533397 Rietberg
Bioland, Stephanie u. Ludger Strotdrees, Im Witten Sand 2033428 Harsewinkel
Hof Niehörster, Alois Peters, Lutterstrang 2633428 Marienfeld
Hans-Joachim Bannier, Dorotheenstr. 2633615 Bielefeld-Innenstadt
Berufsbildungswerk Bethel, Abt. Agrarwirtschaft, An der Rehwiese 57-6333617 Bielefeld
Biohof Bobbert, Bioland, Alleestr. 333649 Bielefeld
Siegfried Kampmann, Erpestr. 91 a33649 Bielefeld-Isselhorst
Andreas Krumme, Westkampweg 2833659 Bielefeld
VHS-Bildungswerk Bielefeld e.V., Altenhagenerstr. 12433719 Bielefeld
Demeter-Imkerei Regenbogen-hof, Rainer + Heidi Pernotzky, Forellenweg 1333758 Schloß Holte-Stuken-brock
Demeter-Betrieb, Matthias Hoffmeier, Oesterweger Str. 5233775 Versmold
Detlef Kanwischer, Am Sportplatz 2033775 Versmold
Hörster Ziegenhof, Bioland-Hof-käserei, Birgitta + Jürgen Lauks, Zum Niederdorf 3333790 Halle-Hörste
Christiane Schmal, Hof Potthof, Versmolder Str. 6133790 Halle
Bioland-Baumschule, Ralf Upmann, Mönchsweg 333803 Steinhagen
Gemüsehof Ströhen, K. Wölki, Stöherstr. 533803 Steinhagen
Ludger Toben, Deutsch Angus Bio Betrieb, Schlossallee 3633829 Borgholzhausen-Holtfeld
Hartwig Blotenberg, Landweg 133829 Borgholzhausen
PLZ 34000
Jugendhaus Hardehausen, Jugendbauernhof, Heinrich Lammers, Abt-Doer-Gaer-Str. 134414 Warburg
Schäferei Bauer, Casteiner Str. 1834431 Marsberg
Ludger Gerold, Flessinghauser Str. 2434431 Marsberg-Leitmar
Hubert Wegener, Goldbuschstr. 4534431 Marsberg-Essentho
Biolandhof Waldeyer, In der Gaffeln 134434 Borgentreich-Bühne
Fögenhof, Biolandbetrieb, Natzunger Str. 22 a34434 Borgentreich
Adalbert Fricke, Walme 1734434 Borgentreich
Bernhard Hengst, Trendelburger Str. 4934434 Borgentreich
Berthold Löhr, Trendelburger Str. 2634434 Borgentreich-Manrode
A. + K. Engemann GbR, Naturkosthandel (Biolandhof), Zum Südholz 1134439 Willebadessen-Eissen
Eulenhof GbR, Alfons Rose, Stubbig 234439 Willebadessen
PLZ 37000
Willi Meise, Neue Trift 137371 Höxter-Bödexen
Sonnenhof, Ulrich Hesse, Am Silberbach 2637671 Höxter-Bruchhausen
Klaus Göllner, Im Timpen 737671 Höxter
Josef + Katrin Schlüter, Dorfplatz 337671 Höxter
Bioland-Hof, Hubertus Hartmann, Langenthaler Str. 237688 Beverungen-Haarbrück
Schäferei Humpert, Ortrun + Andreas Humpert, Löwendorf 737696 Marienmünster
Alexander Spier, Brinkstraße 8a37696 Marienmünster
PLZ 40000
Frank Deluse, Kapellweg (am OLG)40221 Düsseldorf
Demeter-Imkerei, Stephan Rameil, Winnendonk 2240667 Meerbusch
Eike Bretschneider, Nelkenweg 540699 Erkrath-Hochdahl
Champignonkulturen Becker-mann, Bioland Betrieb, Am Hauweg 4640764 Langenfeld
PLZ 41000
Gartenbaubetrieb, Wolfgang Wunderlich, Neersbroicher Str. 2641066 Mönchengladbach-Neuwerk
Bioland Brungs, Reiner L. Brungs, Venner Str. 38241068 Mönchengladbach-Venn
Demeterhof, Familie Schiffers, Merreter 1341179 Mönchengladbach
Bioland, Der Lenßenhof,Joachim Kamphausen, Lenßenhof 17441199 Mönchengladbach
Naturschutzbund (NABU), Krefeld-Viersen e.V., NABU-Naturschutzhof, Sassenfeld 20041334 Nettetal
Biobauernhof Essers, Franz-Josef Essers, Haus Neuenhoven41363 Jüchen
Bioland-Hof, Willi BoltenDam 3641372 Niederkrüchten
Demeter-Gärtnerei Gebler, Fasanenweg 941844 Wegberg-Arsbeck
PLZ 42000
Hof Kotthausen, Kotthausen 1-342399 Wuppertal-Beyenburg
alpha e.V., Hofgemeinschaft Jörg Brauch, Purd 242499 Hückeswagen
Galloway Hof, Otto Eduard Henseler, Mickenhagen 1242499 Hückeswagen
Schepershof GbR, Windratherstr. 13442553 Velbert-Neviges
Dicktenhof, Marcos Walzberg, Hohlstr. 13642555 Velbert
Bioland-Gärtnerei Ischebeck, Lutz-Peter Ischebeck, Backesheide 142781 Haan
Fingerhof, Ulrich u. Ilona Finger, Osterholzer Str. 12042781 Haan-Gruiten
PLZ 44000
Werkstätten der Arbeiterwohl-fahrt Dortmund GmbH, Schultenhof (Bioland), Stockumer Str. 10944225 Dortmund
Werkhof Projekt gGmbH, Demeter Gärtnerei, Werzenkamp 3044329 Dortmund-Grevel
Gut Alstedde, Heinrich Schulte-Witten, Sprengersknapp 1944534 Lünen
PLZ 45000
Baumschule Scheidtmann, Maasstr. 1245239 Essen
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Adressen (Auswahl)
Biohof Felchner, Klaus Felchner, Bollenberg 7445470 Mülheim-Menden-Ickten
Demeter Gemüse, Walter Lehnhoff, Schürfeld 3945470 Mülheim/Ruhr
Hermann Schulten-Baumer, Gut Diepenbeck, Riemelsbeck 7245470 Mülheim/Ruhr
Hof Wessels gGmbH der Herte-ner Bürgerstiftung, Langenbochumer Str. 34145701 Herten
Biolandhof Theos Farm, Theo Schürmann, Börster Grenzweg 5645739 Oer-Erkenschwick
PLZ 46000
Diakonisches Werk Bottroper Werkstätten gGmbH, Rotthoffs Hof, W. Burhoff, Münster Str. 4346244 Bottrop-Kirchhellen
Biolandhof Grütter, Berthold Grütter, Döringer Feld 1446395 Bocholt
Heinrich Rülfing, Am Essingholtbach 146414 Rhede-Krommert
Natur-Pur, Bioland-Gemüsebau-betrieb, Andreas Hankel, Perri-cher Weg 56 c46487 Wesel
Biolandhof, Bernd Graf-Weege, Im Wiesengrund 446499 Hamminkeln-Lankern
Biolandhof, Heinz-Hubert Janßen, Kirchend 13146509 Xanten
Biolandhof Bonhoff, Hubert Bonhoff, Marientaler Str. 3146514 Schermbeck
Biolandhof Deiters, Naturkost-fachgeschäft, Klaus Deiters, Buschhausener Weg 1246514 Schermbeck
Martin Hüsken, Laurenzweg 146514 Schermbeck
Mechtilde + Wilfried Pins, Flöthweg 846519 Alpen
Scholtenhof, Rotbachstr. 746535 Dinslaken
Wilhelm Kustos, Reshover Weg 1046562 Voerde
Bioland Gärtnerei Pütz/Hennig, Michael Pütz, Wachtenbrinker Weg 2546569 Hünxe
PLZ 47000
Klaus Bird, Schloßallee 8147475 Kamp-Lintfort
EMZentrum-Heebink-Mövenpoll, Carel Heebink, Salmorth 1147533 Kleve
Landwirtschaftskammer NRW, Landw.-Zentrum Haus Riswick, Elsenpaß 547533 Kleve
SOS Kinderdorf e.V., SOS-Kinderdorf Niederrhein, Kermisdahlstr. 3-747533 Kleve
Heleen und Guido van Mierlo- Smallegange, Der Roderholdts-hof, Schaarweg 2847533 Kleve-Warbergen
Hermann-Josef Wilhelm, Spierheide 5447546 Kalkar
Biolandhof, Eva u. Gerhard Vierboom, Hauptstr. 6247559 Kranenburg-Wyler
Jürgen + Hildegart Hansen, Kleyen 2247559 Kranenburg
Bioland-Geflügelhof, Familie Jens Bodden, Moelscher Weg 1647574 Goch
Christian Kolb, Klockscherweg 1547574 Goch
Christel und Johannes Spronk, Hassumer Str. 19147574 Goch
Heinz u. Christoph Jentjens GbR, Steinbergen 1547589 Uedem
Andre Hußmann, Wertmannsweg 1847608 Geldern-Kapellen
Mottenhof am Broich, Miriam Etzold, Hestert 1047626 Kevelaer
Thorays Kieselhof, Ulrich Kaltenpoth, Xantener Str. 547626 Kevelaer
Landwirtschaftskammer NRW, Gartenbauzentrum Straelen, Hans-Tenhaeff-Str. 40-4247638 Straelen
Büsch Naturkost, Johannes Büsch, Niederhelsum 1 a47652 Weeze
Galloways vom Wember Bruch, Dr. Hans-Jürgen Apelt, Am Bruch 1847652 Weeze-Wemb
Gertrud u. Wilfried Kannen-berg, Vorselaer 1047652 Weeze
Krefelder Umweltzentrum, Hülser Bruch e.V., Talring 45-4947802 Krefeld
Bioland Gemüsebau, Familie Thees, Hausbroicherstr. 31447877 Willich
BioMarkt VienHues, Harald Vienhues, Kückesweg 6047877 Willich
Kräutergärtnerei Thees GbR, Christiane + Johannes Thees , Hausbroicher Str. 22247877 Willich-Anrath
Stautenhof, Naturlandbetrieb, Christoph Leiders, Dardehöfe 1 a47877 Willich
PLZ 48000
Obstbau Franz Pohlmann, Bio-land Betrieb, Kasewinkel 1248157 Münster
Naturlandbetrieb, Josef Lütke-Jü-defeld, Gasselstiege 11548159 Münster-Wienburg
Schulze Schleppinghof/ Bio-Hof, Demeterbetrieb, Gronhorst 648231 Warendorf
Quierken-Gäörtner GbR, Bio-land Selbstpflückanlage, Robert Schulte, Borghorster Str. 9148282 Emsdetten
Emshof-Zentrum f. ökolog., so-ziales u. interkulturelles Lernen, Verth 1448291 Telgte
Bioland-Gärtnerei Neiteler, Rein-hard Neiteler, Baumberg 6848301 Nottuln
Bertels Baumschulen, Reinhard Bertels, Altendorf 30 a48317 Drensteinfurt-Rinkerode
Bioland Hof, Heinrich u. Peter Angenendt, Mersch 2148317 Drensteinfurt
Biolandhof/Naturkost Deventer, Johannes + Maria Deventer, Altendorf 5648317 Drensteinfurt-Rinkerode
Naturobstbau Hugo, Averdung 14 a48317 Drensteinfurt
Alfons Buttermann, Kernbrock 2548317 Drensteinfurt
Gärtnerhof drunter & drüber, Entrup 11948341 Altenberge
Highland Cattle Biohof Bergkamp, Dr. Dieter Lange, Hohnhorst 6948341 Altenberge
Gärtnerei Weßling KG, Kaiserweg 23 A48485 Neuenkirchen
Bioland, Burkhard Krümpel, Vollenbrok 2148493 Wettringen
Geflügelhof Overmeyer, Gregor Overmeyer, Voltlager Damm 2248496 Hopsten-Halverde
Heike Kock, Am Wildgehege 448496 Hopsten-Schale
Bioland- Betrieb, Wilhelm Hemker, Hollich 1948565 Steinfurt
Rudolf Overesch, Hollich 2048565 Steinfurt
Hermann Hinkelammert, Weiner Str. 1348607 Ochtrup
Werner Wöhrmann, Lünten-Nork 72 A48691 Vreden
Bioland Hof Wening, Hubert und Monika Wening, Büren 3548712 Gescher
Dagmar u. Franz-Josef Barenbrügge, Hegeroot 4848720 Rosendahl-Holtwick
PLZ 49000
Albrecht Goldbeck, Rochusstr. 1549479 Ibbenbüren
Klaus Jaschinski, Fuchsweg 5049479 Ibbenbüren-Osterledde
Bernhard und Gitta Thien, Alstedder Str. 8649479 Ibbenbüren
Jürgen Semmler, Handarper Esch 149492 Westerkappeln
Heidehof in Exterheide, Niels Gerrit, Jan-Friedrich und Gerhard Stalljohann, Exterheider Damm 3349525 Lengerich
Apfelhof Altrup, Ulrich Altrup, Mühlenweg 749536 Lienen
Bioland Hof, Heike & Friedel Stegemann, Zum Wasserfall 1049536 Lienen
Brünemann-Kämper, Holzhausener Str. 149536 Lienen-Holzhausen
Jürgen Schöppker, Meckelweger Str. 2949536 Lienen
Biolandhof Bäumer, Niederdorf 2449545 Tecklenburg-Brochter-beck
Frecklinghof, Biolandbetrieb, Elmar Wefel, Leedener Str. 3049545 Tecklenburg
Adolf Rummler, Am Ritterkamp 949545 Tecklenburg
Christel + Hubert Ortmann, Westerweg 11849549 Ladbergen
PLZ 50000
Obstanbaugemeinschaft GbR, Hoensbroech + Calandriello, Nussbaumallee - Schloss Türnich50169 Kerpen-Türnich
Obsthof Hohenholz, Ulrike Bremer, Weiler Hohenholz50181 Bedburg
Gut Clarenhof, Naturkost GbR, Bonnstraße50226 Frechen
PLZ 51000
Max-Richartz-Hof, Frank Scholten, Im Rosengarten 1951381 Leverkusen
Naturwaren Naturkost Sonntag, Imbach 2751381 Leverkusen
Stefan Becher, Cyriax 751491 Overath
Manfred Keus, Stöcken 651503 Rösrath
Bioland Gärtnerei, Uschi Börner-Koch, Rottfelder Weg 3651515 Kürten-Oberbörsch
Schafzuchtbetrieb Menzel, (Naturland), Langenstück 2151515 Kürten
Klaus Assheuer, In den Dellen 351515 Kürten
Michael Theo Höller, Wachteln 251515 Kürten
Ammenhof, Ingo + Hannelore Utke GbR, Hufen 30 a51545 Waldbröl
Diakoniewerk Michaelshoven e.V., Haus Segenborn, Pulvermühle 151545 Waldbröl
Wolfgang Mundt, Puhl 2151545 Waldbröl
Monika Behnke, Hufen 1551545 Waldbröl
Biologische Pilze Dr. Jürgens, Sommerring 2051570 Windeck-Halscheid
123
Adressen (Auswahl)
Geflügel + Heidschnuckenhof, Michael Seel, Eutscheider Str. 451570 Windeck
Hof Geisler, Mühlental 1151570 Windeck-Lenscheid
W. Fröhling, Rauher Holm 2051570 Windeck
Karl-Josef Jost, Neuenhof 2051570 Windeck
Bernd-Dieter Otto, Lisztstr. 3051570 Windeck-Leuscheid
Bernd Vogel, Himmeroth 251570 Windeck
Hans-Otto Schneevogt, Im Hof-Kamp 351580 Reichshof
Hans-Paul Christ, Birzel 151597 Morsbach
Jürgen Eiteneuer, Alter Kirchweg 1351597 Morsbach-Alzen
Heinz-Josef Klein, In der Mackenbach 451597 Morsbach
Bioland-Betrieb, Hans Brinkmann, Dörrenbach51688 Wipperfürth
Christoph Walder, Schwickertshausen 351688 Wipperfürth
Reinhard Walder-Püttmann, Schwickertshausen 151688 Wipperfürth
Josef Wigger, Egen 351688 Wipperfürth
Go Rosenthal, Familie Henning und Birgit Gauer, Rosenthal 151702 Bergneustadt
Ilona Berges, Wupperquelle 7151709 Marienheide
Ferdi Schmidt, Lichtinghagen 3151789 Lindlar
Theodor Spicher, Altenlinde 3951789 Lindlar
PLZ 52000
Alexianer Brüdergemeinschaft, Außenstelle Maria Haus, Gemmenicher Weg 4552074 Aachen
Demeterhof Gut Wegscheid, Koppenhöfer GbR, Schmiedgasse 752074 Aachen
Gut Hasselholz, Ulrike und Dietmar Veith, Am Hasselholz 852074 Aachen
VIA Integration gGmbH,Gut Hebscheid, Grüne Eiche 45, 52076 Aachen-Kornelimünster
Helmut Jansen, Scherzfelder Str. 10152159 Roetgen
Elke Schindel, Bundesstr. 9852159 Roetgen
Otto Manstetten, Gut Bovenberg52249 Eschweiler
Neuer Hof/Demeter-Betrieb, J. Bochröder, Stockheimer Landstr. 17152351 Düren
Demeter-Betrieb, Naturnahe Gartengestaltung, Gemüse & Kräuter, Andreas Platz, Schneid-hausen 2-652372 Kreuzau
Naturkost Simons, Demeter Hof, Hauptstr. 3352379 Langerwehe
Baumschule Aloysius Knein, Frankenstr. 6952385 Nideggen-Berg
Dr. Helmut Waldmann, Gödersheimer Mühle52385 Nideggen
Hans Wilhelm Dreschmann, Margarethastr. 1752388 Nörvenich-Dorweiler
Rurtal-Galloways, Hubert Breuer, In der Goldkuhl 3252396 Heimbach
Naturkost, Anneliese Jumpertz, Alte Dorfstr. 16052428 Jülich-Broich
Demeter-Betrieb, Jakob Schiffers, Waldhafenstr. 160 a52525 Heinsberg-Straeten
Demeter-Landwirtschaft, Elli Schiffers, Dechant-Kamper-Str. 4352538 Selfkant-Süsterseel
PLZ 53000
Gut Ostler, Dr. Martin Baumgart, Burgweg 1953123 Bonn
Klemens Boekholt, Alte Str. 40 a53123 Bonn
Theo Burbach, Brunnenstr. 1 b53123 Bonn
Bio-Bauer Palm, Naturlandbe-trieb, Bornheimer Str. 3053332 Bornheim-Uedorf
Kräuteranbau, Angelika Palm, Römerstr. 3853332 Bornheim-Widdig
Theo Pütz, Hühnermarkt 753332 Bornheim
Demeter Obst- u. Gemüsehof, Hubert Bois, Wormersdorfer Str.4753340 Meckenheim
Obstplantagen Krämer, Bonner Str. 153340 Meckenheim
Bioland Betrieb, Dorothee Hoch-gürtel, Auf dem Acker 1 B53343 Wachtberg-Züllighoven
GBF-Gemeinnützige Gesell-schaft f. Beschäftigungsförde-rung mbH, Münstereifeler Str. 8453359 Rheinbach
Obsthof Gapp, Hans Gapp, Lohestr. 5253359 Rheinbach-Wormersdorf
Heinz Sampels, Hilberather Str. 2953359 Rheinbach-Hilberath
Verein Mucherwiese, Mucherwiesenweg 4553604 Bad Honnef
Villa Schaaffhausen, Familien- u. Gesundheitszentrum, Schaaff-hausener Str. 553607 Bad Honnef
Archehof im Siebengebirge, Esther + Lothar Scholl, Rostinger Str. 4653639 Königswinter-Rostingen
Biolandgärtnerei, Till Hüsgen, Auf der Sandkaule 2253773 Hennef
Bioland-Hof, Thomas Bongartz, Zum Wahlbach 2853773 Hennef
Neuhalfens Bio-Farm, Karl-Heinz Neuhalfen, Hofen 453773 Hennef
Wiesengut, Versuchsbetrieb f. Org. Landbau, Landw. Fakultät d. Universität Bonn, Siegaue 1653773 Hennef
Karl-Michael Büllesbach,Im Stückgemich 653773 Hennef
Wolfgang Fischer, Hofen 853773 Hennef
Heinz Hagen, Scheffenstr. 1853773 Hennef
Josef Klein, Geistingerstr. 8153773 Hennef
Bioland, Wilfried Tölkes, Höfferhof53804 Much
Heckhaaferhof, Georg Höller, Esinghausen 3053804 Much
Kiefferhof, Haflinger-Zucht, Bölkum 753809 Ruppichteroth
Michael Herchenbach, Jünkesfeld 26 a53809 Ruppichteroth
Toni Löbach, Zum Sperber 4853809 Ruppichteroth
Hubert Hufschmidt, Cäcilienhof53894 Mechernich-Lorbach
Hermann-J. Richartz, Heiliggasse 1053894 Mechernich-Hostel
Demeterhof Terra Mocka, Tonya-Maria Eschmann, Im Bendgesgarten 2653902 Bad Münstereifel
Schäferei Georg Bungart, Vogelsangstr. 1353902 Bad Münsteifel-Wald
Weberhof, Herbert + Anja Weber, Rehnstr. 3153902 Bad Münstereifel-Elles-heim
Paul Ferber, Rupperather Weg 1253902 Bad Münstereifel-Rup-perath
Dieter + Hedi Hochgürtel, Odinstr. 853902 Bad Münstereifel
Friedhelm Sicken, Frankenstr. 6653902 Bad Münstereifel
Michael Werner, Hartweg 253902 Bad Münstereifel-Maul-bach
Champignonzucht, Hubert Ferfer, Hubertushof53925 Kall-Keldenich
Franz-Josef + Andreas Gentz, Betriebsgemeinschaft Margaretenhof53925 Kall-Keldenich
Hans-Jakob Meurer, Meurerhof53925 Kall-Keldenich
Hans Jakob Arnold, Auf dem Acker 20 c53937 Schleiden
Carl Gustav Breuer, Weierfeld 853937 Schleiden-Schöneseiffen
Frank + Daniella Hennes, Thomscheid 153937 Schleiden
Ute Peters, Kerperscheid 4253937 Schleiden
Biohof, Ernst Jenniges, Udenbreth 3353940 Hellenthal-Udenbreth
Ökol. arbeitender Milchviehbe-trieb, Doris u. Hermann Josef Pützer, Kamberg 3553940 Hellenthal
Herbert Huppertz, Udenbreth 2553940 Hellenthal
Hannelore Schlink, Büschem 1353940 Hellenthal
Thomas Schmitz, Wiesenstr. 2253940 Hellenthal-Hecken
Forstwalder Hof/Forstwalder Stube, Rolf Holtschneider, Am Genfbach53945 Blankenheim
Siegfried + Simone Reuter, Paulinenhof53945 Blankenheim-Rohr
Walter Schmitz, Im Hollenbaum 2453945 Blankenheim
Gestüt Erftwind, Herbert und Nicole Mahlberg, Erftstr. 3253947 Nettersheim-Holzmühl-heim
Michael Bröders, SteinfelderWeg 1353947 Nettersheim
Peter Hoss, Buchenstr. 1553947 Nettersheim
Heribert Poth, Keltenring 653947 Nettersheim-Marmagen
Eichenhof, Demeter Betrieb, Klaus Stadtfeld53949 Dahlem
PLZ 57000
Christine + Kurt Ohrndorf, Hof Heckseifen57078 Siegen
Hahn-Schönauer GbR, Alter Weg 2957223 Kreuztal-Osthelden
Juliushof, Matthias Beerwerth, Lange Wiese 3057223 Kreuztal
Betriebsgem. Birkenhof, Hofladen Birkenhof, Birkenhof 157234 Wilnsdorf-Wilgersdorf
Gerhard Wunderlich, Helenenhof 157234 Wilnsdorf
Ingrid Wunderlich, Helenenhof 157234 Wilnsdorf
Frank Ebermann, Schulweg 4257250 Netphen
Eberhard Kämpfer, Hüttentaler Str. 657250 Netphen
Kräuterey Lützel-Bioland,Gabriele Pauly, Im Stillen Winkel 557271 Hilchenbach
Alfred Diehl, Leimekaute 757299 Burbach
Gärtnerei am Leisebach,K. Böhling, Beddelhausen57319 Bad Berleburg
Hof Schneidemühle, Heinz-Georg Dienst, In der Neustadt 157319 Bad Berleburg-Alerts-hausen
124
Adressen (Auswahl)
Staudengärtnerei Kroh, Lars-Peter Kroh, Steckenhofstr. 4157319 Bad Berleburg-Arfeld
Rüdiger Aderhold, Dorfstr. 2357319 Bad Berleburg
Georg Belz, Zum Hambach 2257319 Bad Berleburg
Hartmut Böttger, Privatweg 157319 Bad Berleburg
Bioland-Betrieb , Achim Six, In der Litzel 957339 Erndtebrück
Elisabeth Afflerbach, Grobelweg 957339 Erndtebrück
Heike Hoffmann-Schäfer, Winterstr. 257339 Erndtebrück-Birkelbach
Gerhard Trapp, Sommerstr. 5157339 Erndtebrück
Hof Herr, Josef Heer, Im Laiwen57368 Lennestadt-Kirchwei-schede
Sebastian Blefgen, Mindener Str. 557368 Lennestadt
Bioland-Höfegemeinschaft, Schmallenberger Sauerland, Hubertus Stratmann, Hauptstr. 1557392 Schmallenberg-Graf-schaft
Hof Herntrop, Bernhard Müller57392 Schmallenberg-Graf-schaft
Naturlandbetrieb, Schulte-Göbel, Hauptstr. 2157392 Schmallenberg-Felbecke
Heinz-Josef Droste, Almert 157392 Schmallenberg
Hubert Dümpelmann, Lennestr. 1457392 Schmallenberg-Lenne
Ludger Hellermann, Altenilpe 157392 Schmallenberg
Wilhelm König, In der Walmecke 857392 Schmallenberg
Matthias u. Monika Rensing, Burghof57392 Schmallenberg-Nor-denau
Berthold Schütte, An der Almert 857392 Schmallenberg
Stefan Schütte, Astenstr. 2357392 Schmallenberg-Nor-denau
Thomas Wiese, Sögtrop 257392 Schmallenberg
Georg Hille, Schartenbergweg 9 a57399 Kirchhundem-Bracht-hausen
Dietmar Lindemann, Schwartmecke 157399 Kirchhundem
Landwirtschaftliche Direktver-marktung für Rinder, Mathias Tolle, Bermecker Str. 6 a57413 Finnentrop
Charolais Herdbuchzucht, P + B Huckestein, Negergate 457462 Olpe
Jürgen Baumhoff, Apollmicke 157462 Olpe
Alexander Brüser, Lübkeweg 357462 Olpe
Hubert Nöcker, Tecklinghausen 657462 Olpe
Ralf Weißkirch, Am Renneberg 2557462 Olpe
Biobetrieb u. Limousin-Zucht, Gerd Solbach, Bebbingen 1 a57482 Wenden
Reinhard Fischbach, Döingen 757482 Wenden
Franz-Josef Ochs, Hünsborner Str. 10057482 Wenden
Ferdinand Quast, An der Helle 257482 Wenden-Altenwenden
Christoph Stricker, Döringen 157482 Wenden
Bio-Hof, Thomas Schürholz, Zum Knapp 757489 Drolshagen
Martin Koch, In den Helden 257489 Drolshagen-Bleche
Markus Sondermann, In der Schmalemicke 1657489 Drolshagen
PLZ 58000
Galloway Zuchtbetrieb Vieler, Hobräck 258091 Hagen
Gerhard Rüggeberg, Lehrkindhof 158091 Hagen
Verein für extensive Kulturland-schaftspflege (VeK), Ralf Blauscheck, Boeler Str. 3958097 Hagen
Demeter Betrieb Schultenhof, Michael Wirtz, Schultenhof 11958256 Ennepetal
Silschuder (Demeter)Gärtnerhof, Familie Kierig, Kemnade 5058285 Gevelsberg
Archehof Ibing/Bioland Betrieb, Sonja Gehlen-Bremer, Am Ibing 158300 Wetter
Betriebsgemeinschaft Hof Sa-ckern, Albringhauser Str. 2258300 Wetter-Esborn
Landwirtschaftlicher Betrieb Halverscheid, Familie Halverscheid, Bossel 958339 Breckerfeld
Friedrich-Wilhelm Osenberg, Bossel 2358339 Breckerfeld
Betriebsgemeinschaft Tranten-rother Hof GbR, Schulze-Poll/Fuglsang GbR, Trantenrother Weg 2558455 Witten
Alfred Budde, Blomberg 558540 Meinerzhagen
Heiner Lockermann, Blomberg 158540 Meinerzhagen
Natur und Land GbR, Henning Wolf, Heesfelder Mühle 158553 Halver
Hans Ahlefeld, Heiniken-Hedfeld 358553 Halver
Rainer Dowy, Auf dem Heede 1158553 Halver
Helmut Wiethege, Schlachtenrade 158553 Halver
Heimon Kemper, In der Mark58566 Kierspe
Gut Lettenhof Fam. Theymann, Ulrich Theymann, Letteweg 10158640 Iserlohn-Hennen
Hof zur Rauhen Hardt, Gerd Ostholt jun., Papenholzweg 858642 Iserlohn-Grürmanns-heide
Schäferei Röttgers-Schulte, Alfred Röttgers-Schulte, Diepke 758642 Iserlohn-Letmathe
Hans-Peter Heuson, Hegenscheider Str. 658644 Iserlohn
Hof von der Crone, Jochen von der Crone, Nettenscheid 1 b58762 Altena
Märkischer Landmarkt GmbH, Käserei, Hinterveserde 358769 Nachrodt-Wiblingwerde
Heinrich-Josef Vielhaber, Frühlinghausen 1758802 Balve
Klaus Zöllner, Dichenbruch 758802 Balve
Demeter-Gärtnerhof Berger, Im Wiesengrund 958840 Plettenberg-Holthausen
Gärtnerhof Kiesbert, Familie Pieper, Kiesbert 858849 Herscheid
Bernd Zimmermann, Elsen 2258849 Herscheid
PLZ 59000
Mecklenbrauck, Mathias + Sabine Bley, Werner Str. 19559192 Bergkamen
Biolandhof Steinhorst, Josef Steinhorst, Domhofstr. 3759320 Ennigerloh
Reinhold Schulze-Altcappen-berg, Lünenerstr. 30059379 Selm-Bork
Ingrid Budde, Daverthauptweg 5959387 Ascheberg
Bioland Hof Altfeld, Paul + Christoph Altfeld, Altefelder Holz 159394 Nordkirchen
Schafzucht Rudolf Mühlenbein, Lindweg 4159484 Soest
Gärtnerhof Röllingsen, Tillmanns-Fraune & Kurz, Am Eichkamp 359494 Soest
Landwirtschaftskammer Westfa-len-Lippe, Landw.-Zentrum Haus Düsse, Ostinghausen59505 Bad Sassendorf
Baumschulen, Berthold Kemper, Dolberger Str. 7859510 Lippetal
Ruhr Gärtnerei Naturland u. Bioladen, Dörferweg 759558 Lippstadt-Garfeln
Bioland, Milchvieh und Bullen-mast, Christof Köster, Eichhagenweg 3059581 Warstein-Hirschberg
Biolandbetrieb, Christian Kroll-Fiedler, Haarweg 4259581 Warstein
Hans Brinkmann, Magdalenenstr. 1859602 Rüthen
J.-F. + K.-D. Kemper GbR,Gut Oelinghausen59757 Arnsberg
Robert Schauerte, Mimberge 159757 Arnsberg
Silvia u. Paul Gordes, Freiheitsstr. 1159759 Arnsberg
Galloways vom Gesenberg, Familie Noseleit, Gesenberg59823 Arnsberg-Kentrop
Tobias Berens, Glösinger Str. 1859823 Arnsberg
Jens Trompeter, Triftstr. 5459823 Arnsberg
Meisterjahn GbR, Edmund Meis-terjahn, Sorpestr. 7559846 Sundern-Langscheid
Andreas Gallus, Rohrenspring 2659846 Sundern
Friedrich Melcher, In den Schlerken 459846 Sundern-Endorf
Tobias Trudewind, Johannisstr. 759872 Meschede-Eversberg
Deutsch Angus Zuchtbetrieb, Gottfried Erves, Lochtrop 559889 Eslohe
Michael Lübke, Lochtrop 3 a59889 Eslohe
Hubert Vedder, Im Tiefen Tal 859889 Eslohe-Niedsalwey
Bioland Hof, Josef Raulf, Mookweg 2459929 Brilon-Nehden
Bioland Schäferei, Wigbert Wagner, Radlinghauser Str. 2359929 Brilon
Robert + Christine Becker, Auf dem schönen Felde 1059929 Brilon
Stefan Biermann, Wünnenberger Str. 10059929 Brilon
Lorenz Heppe, Diemelseestr. 1559929 Brilon-Messinghausen
Hubertus Köster, Lange Trift 1059939 Olsberg
Ludwig Weller, Auf dem Kampe 1259939 Olsberg
Alexander Blüggel, Brückenstr. 159955 Winterberg
Karl-Josef Kaiser, Steinertstr. 259955 Winterberg-Hildfeld
Hubert Lefarth, Am Eggenberg 259955 Winterberg
Lorenz Mause, Zur Postwiese 359955 Winterberg
Ulrich Schmitt, Am Mittelsberg 659955 Winterberg
Naturlandbetrieb, Michael Mütze, St. Antonius-Str. 159964 Medebach-Ober-schledorn
125
Adressen (Auswahl)
Werner Asmuth, Zum Grunewald 559964 Medebach
Paul Hellwig, Grafschafter Str. 1159964 Medebach-Ober-schledorn
Werner Hellwig, Oggetal 159964 Medebach-Ober-schledorn
Johannes Imöhl, Am Hagen 259964 Medebach-Ober-schledorn
Bruno Kaiser, Alter Kirchplatz 259964 Medebach
Peter Kemper, An der Egge 459964 Medebach-Düdinghau-sen
Heinrich Kroll, Bergstr. 159964 Medebach-Medelon
Markus Mütze, Hohlweide 1059964 Medebach Oberschle-dorn
Michael Ricke, Am Pön 4059964 Medebach-Düdinghau-sen
Hofverarbeiter
PLZ 3200
Naturlandbetrieb F. Gieseler, Lippinghauser Str. 112 32120 Hiddenhausen-Lippingh.
Diakonische Werkstätten Min-den, Hof Klanhorst, Große Klanhorst 5 32469 Petershagen-Raderhorst
Bulthof Günter Becker, Minderheiderstr. 17 32479 Hille-Holzhausen
Gärtnerei Duftgarten Carsten Schumacher, Büttendorfer Str. 208 32609 Hüllhorst
Biolandbetrieb Hasenbrede, Karla Ebert, Weißer Weg 109 32657 Lemgo
Biolandhof Meiwes, Schubertplatz 13 32756 Detmold
Lebenshilfe für behinderte Men-schen, Kreisvereinigung Det-mold e.V., Freiligrathstraße 22 32756 Detmold-Innenstadt
Naturlandbetrieb Familie W. Riechers, Braker Str. 125 32758 Detmold
Schöders Naturlandhof, Hofladen + Lieferservice, Afrikastr. 31 32791 Lage-Hagen
PLZ 33000
Heidschnuckenschäferei Senne der biol. Station Paderborner Land, Sennestr. 233 33161 Hövelhof
Kiliani-Korn Böhner GmbH, Hartmut Böhner, Heggeweg 1 33165 Lichtenau
Schloß Hamborn, Hofgut Schloss Hamborn, Schloß Hamborn 52 33178 Borchen
Gerlinde Höner, Osthusweg 129 33332 Gütersloh
Werkstatt f. behinderte Men-schen Kiebitzhof, Im Heidkamp 20 33334 Gütersloh-Innenstadt
Bioland Ökologischer Leitbe-trieb, Hermann Vollmer, Schild-str. 4 33378 Rheda-Wiedenbrück
Biohof Ludger Bremehr, Schmiedestrang 33 33415 Verl
Gut Wilhelmsdorf GbR, Berger und Schumacher, Bioland-Betrieb, Verler Str. 262 33689 Bielefeld
Naturlandbetrieb Sigrid u. Joa-chim Meyer zu Theenhausen, Theenhausener Str. 3 33824 Werther
PLZ 34000
Biolandhof Josef Jacobi u.Heike Schäfer-Jacobi, Mühlentor 28 34434 Borgentreich-Körbecke
Harald Nutt, Winkelstr. 2 34439 Willebadessen-Eissen
PLZ 40000 - 49000
Naturlandbetrieb Hof am Deich Volker Rahm, Niederlöricker Str. 50 A 40667 Meerbusch-Büderich
Biolandhof Heinrich Hannen, Lammertzhof 41564 Kaarst-Büttgen
Bioland-Hof Judt, Windrahter Str. 190 42553 Velbert
Hof Vorberg Betriebsgemein-schaft, Nordrather Str. 281 42553 Velbert-Neviges
Hof zur Hellen Betriebsgemein-schaft, Windrather Str. 197 42553 Velbert-Neviges
Naturlandhof Friedrich Wilhelm Bredtmann, Lüpkesbergerweg 105 42553 Velbert-Neviges
Örkhof Betriebsgemeinschaft, Hohlstr. 139 42555 Velbert-Langenberg
Naturlandbetrieb Julia und Theo Höffken, Hohenscheid 1 42659 Solingen
Naturlandhof Hofladen Schulze Wethmar Waldweg 3 44534 Lünen-Wethmar
Franz Sales Werkstätten GmbH, Zweigbetrieb Bioland Bauern-hof, Weg am Berge 39 45279 Essen-Steele
Bioland Hof Johannes Finke, Op den Booken 5 46325 Borken-Hoxfeld
Bioland-Gärtnerei Voorthuysen Wittenhorst GbR, Kattegat 1 46446 Emmerich-Elten
Schanzenhof Ludger Schreiber, Winnenthalerstr. 41 46519 Alpen-Veen
Herbert Stempel, Rheinkamperstr. 10 47495 Rheinberg
Clemens & Angelika Toschki, Nieper Str. 86 47506 Neukirchen-Vluyn
Hofgemeinschaft Richtersgut, Nimweger Str. 41 47559 Kranenburg
Niederrhein Gemüse Abo R. Fehlemann, Teuwsenweg 4 47608 Geldern
Hofkäserei Jacob van der Zee, Et Grotendonk 18 47627 Kevelaer
NABU Naturschutzbund Münster e.V., Karin Rietmann, Zumsandestr. 15 48145 Münster
Ökullus-Gemüse GbR, Victoria Schulze Buschhoff, Am Handorfer Bahnhof 2 48157 Münster
Freckenhorster Werkstätten, Hof Lohmann, Gronhorst 10 48231 Warendorf
Früchtehof Ahlbrand, Neuwarendorf 110 48231 Warendorf
Spargelhof Kreienbaum, Gröblinger Str. 62 48336 Sassenberg-Füchtorf
Biolandhof Lesker, Heideweg 52 48703 Stadtlohn
Biohof Wieligmann (Biopark), Hermann Wieligmann, Sünte Redelweg 3 49482 Westerkappeln
PLZ 50000 - 59000
Der Kölner Bio-Bauer, Gisela Rouhselli, Poll-Vingster Str. 215 51105 Köln-Humboldt-Grem-berg
GbR Waider-Friedrich, Tixhoven 1 51491 Overath
Bioland Gärtnerei Harald Koch, Börscher Str. 55 51515 Kürten
Bauer Borgard‘s Biohof, Joach-im Borgard, Am Sportplatz 10 51580 Reichshof-Eiershagen
Bio-Hof, Marco + Anja Törell, Freibadstr. 1 51580 Reichshof-Hahn
Hof Schenk, Elke & Dr. Heinz Werner Schenk, Oelmühle 3 51597 Morsbach
Schäferhof, Karla u. Sebastian Schäfer, Rehbergstr. 63 51709 Marienheide-Scharde
Axel Potthoff, Unterpentinghausen 1 51709 Marienheide
Althoff Burgmer GbR, Berghäuschenweg 9 51789 Lindlar
Gut Paulinenwädchen, Volker Gauchel, Zum Blauen Stein 52070 Aachen
Bauernkäserei Tholen, Karl-Heinz Tholen, Kollweider Hof 52538 Selfkant-Gangelt
Schaubienenstand Honig-haeuschen, Estermannstr. 139 53117 Bonn
Biohof Bursch, Weidenpeschweg 31 53332 Bornheim
Bioland-Gemüsebau, Max u. Therese Apfelbacher, Rücksgasse 18 53332 Bornheim
Biolandbetrieb, B. Luhmer & M. Hagemann, Auf dem Langenberg 53343 Wachtberg
Wald- und Wiesen Imkerei Olaf Müller, Henri-Spaak-Str. 177 53347 Alfter
Geflügelhof Klein, Klemens Klein, Wiersberg 12 a 53773 Hennef
Schönauer Hof, Patrick Stamm, Fuhrweg 44 53902 Bad Münstereifel
Haus Bollheim KG, Bollheimerstr. 53909 Zülpich-Oberelvenich
Bioland Hof, Ferdinand Otto, Brempter Gasse 6 53919 Weilerswist-Verbieh
Eschenhof Helmut Woelk, Eschenweg 19 53940 Hellenthal
Robert Jütten, Giescheid 68 53940 Hellenthal
Wolfgang Weber, Hohenbergringstr. 165 53940 Hellenthal
Eifel-Honig Imkerei Kaldenbach, Kleingasse 14 53947 Nettersheim
Burkhard Löw, Hof Erschenbach 57223 Kreuztal
Josef Brinkschulte, Haus Hengstebeck 57368 Lennestadt
Ludger Brinkmann, Gut Braband 58256 Ennepetal
Naturland Hof Niermann, Kirchender Dorfweg 26 58313 Herdecke
Naturland Imkerei-Drupsdorf, Joachim Zamponi, Dellwiger Weg 8 58640 Iserlohn
Ohler Mühle-Biolandhof, Uwe Deckert, Ohler Weg 45 58640 Iserlohn-Hennen
Hof Geitmann, Bioland Produkte, Kirchstr. 56 58642 Iserlohn-Oestrich
Wolfgang Behmenburg, Bauernbrücke 2 58730 Fröndenberg-Ostbüren
Biolandhof Mechthild Damberg, An der Ahse 22 59069 Hamm-Westtünnen
Biohof Ostendorff, Friedrich u. Ulrike Ostendorff, Hanenstr. 5 59192 Bergkamen-Wedding-hofen
Laakenhof GbR, Enniger Str. 41 59269 Beckum
Naturlandbetrieb Franz-Josef Gerwin, Westrickweg 17 59302 Oelde
Biolandhof Herbert Kunschke, Milchschafbetrieb, Köntrup 1 59320 Ennigerloh-Ostenfeld
Kanne-Brottrunk GmbH & Co. KG, Bahnhofstr. 68 59379 Selm-Bork
Blume Serkshof GbR, Hans Dieter & Gudrun Blume, Sauerstr. 19 59505 Bad Sassendorf-Lohne
Biohof Matern, Zum grünen Ufer 36 59581 Warstein
126
Adressen (Auswahl)
Initec Gesellschaft f. Ausbildung & Arbeit gGmbH, Lindenstr. 13 59581 Warstein
Demeter-Hof Gut Körtlinghau-sen, Gyso von Bonin, 59602 Rüthen
Bioland-Ziegenhof, Stefan Knecht, Kreuzberg 19 59969 Hallenberg
Verarbeiter
PLZ 3200
Biobäckerei FARINA - Farina-Pustekuchen GmbH, Engerstr. 10232051 Herford
Thorsten Wiebusch, Bäckerei, Heldmannstr. 1232108 Bad Salzuflen
Goldswien GmbH, Erfassung + Vermarktung von Qualitäts-fleisch, Petershäger Weg 15332425 Minden
C. Hahne Mühlenwerke, Mühlenstraße 3732584 Löhne
Meybona Schokoladenfabrik, Meyerkamp GmbH + Co. KG, Alter Postweg 25532584 Löhne
Moor- u. Schwefelbad Sen-kelteich, August Großmann GmbH + Co. KG, Senkelteichstr. 1332602 Vlotho
Bäckerei Meffert GmbH & Co. KG, Paulinenstr. 1932657 Lemgo
Eickernmühle GmbH, Vossheider Str. 14032657 Lemgo
W. Thospann & Siekmann GmbH, Pöstenweg 3132657 Lemgo
Thomas Keuneke, Hausschlach-tungen, Siemensstr. 1432676 Lügde
Petersilchen GmbH, Naturwa-renhandel, Fütiger Str. 632699 Extertal
VCH Hotel Zur Burg Sternberg, Familie Richard, Sternberger Str. 3732699 Extertal
Liebhart`s Gesundkost GmbH & Co. KG und Handels GmbH, Am Gelskamp 932758 Detmold-Innenstadt
Konservenfabrik Lubella, Friedrich Büker GmbH + Co. KG, Breitenheider Str. 12732791 Lage-Ehrentrup/Lippe
Naturkraft Biolandbäckerei, H. Jöstingmeier & Hörster GbR, Alte Chaussee 1932825 Blomberg-Donop
Hubert Helmes, Fleischerei, Im Schildern 432839 Steinheim-Rolfzen
PLZ 33000
Austerschmidt, Frische Bäcker GmbH + Co. KG, Postfach 110333129 Delbrück
Borgmeier Frischgeflügel, Heinrich Borgmeier GmbH + Co. KG, Schöninger Str. 3333129 Delbrück-Schöning
Kleeschulte GmbH + Co. KG, Lagerhaus - Umschlag, Am Bennenberg 633142 Büren
Biolandfleischerei, Josef Schäfers, Heggehof 233165 Lichtenau-Asseln
Fahney Ihr Bäcker, Albert Fahney, Schützenstr.10-1233178 Borchen
Wilh. Mestemacher GmbH, Am Anger 1633332 Gütersloh-Innenstadt
Gustav Ehlert GmbH + Co. KG, Lebensmitteltechnik, Lupinenweg 1333334 Gütersloh
Bäckerei Bursian GmbH, Friedrichsdorferstraße 27833335 Gütersloh-Avenwedde
Vier Jahreszeiten Einzelhandel, Alexander Westerbarkey, Immelstr. 15833335 Gütersloh
B + C Tönnies, Fleischwerk GmbH + Co. KG, In der Mark 233378 Rheda-Wiedenbrück
Conrad Schulte GmbH + Co. KG, Feingebäckfabrik, Bentelerstr. 933397 Rietberg-Mastholte
Bußmann`s Backstube, Johannes Bußmann, Münsterstr. 1933428 Harsewinkel
Heinrich Düpmann, Heckerheide 733428 Marienfeld
AYTEM GmbH, Bio-Produkte aus der Türkei, Langenhagen 4933617 Bielefeld
Emilio, vegetarische Küche, Fliednerweg 533689 Bielefeld
Detmers Getreide- Vollwertkost GmbH, Eickumer Straße 9433739 Bielefeld-Jöllenbeck
CFM Multikost Lebensmittel, Im Industriegelände 433775 Versmold
Conditorei Baier, Voßheide 2333803 Steinhagen
Alter Krug Helpup, B. Rettig-Schwarzenberger, Bahnhofstr. 133813 Oerlinghausen
Glocken-Beune GmbH + Co. KG, Westf. Fleischwarenfabrik, Hesselteicher Str. 1633829 Borgholzhausen
Heinrich Schulze, Ladencafe GmbH, Freistr. 2333829 Borgholzhausen
PLZ 34000 - 39000
Südzucker AG, Mannheim/Ochsenfurt, Werk Warburg, Bahnhofstr. 8034414 Warburg
Engemann GmbH & Co. KG, Bio im Getreidehandel, Zum Südholz 1134439 Willebadessen-Eissen
Lebenshilfe gGmbH, Werkstätten am Grünenberg, Am Lintrott 18, 22-2437671 Höxter-Ottbergen
Meierhof Privatbrauerei GmbH + Co. KG, Kirchwinkel 1037671 Höxter-Ottbergen
Andreas Rode, Bäckerei, Höxterstr. 937688 Beverungen-Drenke
Obstpresse Amelunxen, An der Mühle 1437688 Beverungen
PLZ 40000
Hempro International e.K., Production Sales Consulting, Münsterstr. 33640213 Düsseldorf
West LB AG, Herzogstr. 1540217 Düsseldorf
Bakkes, Vollkornbrot F.J. Nellen, Birkenstr. 12540233 Düsseldorf
Hercules, Vollkorn-Mühlenbäcke-rei GmbH, Ulmenstr. 12040476 Düsseldorf-Derendorf
Brigitte Ansteeg, Fleischerei, Nordstr. 11240477 Düsseldorf
Fa. Karl Rölkens, Einbrunger Mühle, Am Schwarzbach 1540489 Düsseldorf
Bakkes, Vollkornbrot F.J. Nellen, Ohligser Str. 3740591 Düsseldorf
Bioland-Metzgerei Sassen, Hauptstr. 1540597 Düsseldorf
Arche Naturprodukte GmbH, Liebigstr. 5 a40721 Hilden
Biogarten Handels GmbH, Großhandel für Naturkost & Naturwaren, Liebigstr. 1a-540721 Hilden
Ihr Bäcker Schüren, Roland M. Schüren, Mühlenbachweg 940724 Hilden
Ihle Nahrungsergänzungen, Nelly-Sachs-Str. 3140764 Langenfeld
KGS Catering GmbH, Elisabeth-Selbert-Str. 4 a40764 Langenfeld
KGS Care Catering GmbH, Elisabeth-Selbert-Str. 4 a40764 Langenfeld
R. Joh. Leyhausen GmbH, Reus-rather Mühle, Grünewaldstr. 3140764 Langenfeld-Reusrath
SV Deutschland GmbH,Elisabeth-Selbert-Str. 4 a40764 Langenfeld
Wegener‘s Backstube GmbH, Bismarkstr. 4140822 Mettmann
PLZ 41000
Cafe Ö-Die Ganzkornbäckerei, Hans Oehmen, Marktstieg 841061 Mönchengladbach
Natur-Metzgerei, Hans Robertz, Grevenbroicher Str. 6041065 Mönchengladbach
Lorenz + Lihn, Obst-Edelerzeug-nisse GmbH, Böttgerstraße 541066 Mönchengladbach-Neuwerk
Bäcker H.-P. Schiffer, Aachener Str. 42241069 Mönchengladbach
Hans-Willi Böhmer Vertrieb GmbH + Co. KG, Marie-Bernays-Ring 3941199 Mönchengladbach-Güdderath
...em Tetz Backes GmbH, Bäckerei-Konditorei, Konstantinstr. 11741238 Mönchengladbach-Giesenk.
FSP Frischsaftproduktionsgesell-schaft mbH, Ruckes 9041238 Mönchengladbach
Delvita Delikatessen GmbH, Dahlweg 2641334 Nettetal
Bäckerei Stephan Joebges, Birgen 741366 Schwalmtal
Waldnieler Fruchtsaft GmbH, Berg 4941366 Schwalmtal
Allkraft Ölmühle GmbH + Co. KG, Alte Zollstr. 26 - 2841372 Niederkrüchten
Heinrich Goertz GmbH + Co. KG, Gewerbering 941372 Niederkrüchten
Leuchtenberg Sauerkrautfabrik GmbH, Augustinusstr. 58-6041464 Neuss-Augustinusviertel
Arkadiusz Parafiniuk, Handels-vertretung, Konstantinstr. 1941468 Neuss
Mühle Kottmann GmbH, Brückenstr. 2-641516 Grevenbroich-Weve-linghov
Wilbert Schröder, Samenfach-handel, Alt Vorst 16 a41564 Kaarst
Gebr. Bertrams GmbH & Co. KG, Anhovener Str. 22-2641844 Wegberg/Rath-Anhoven
Spelten Apfel- und Rübenkraut-fabrik, Bernd Spelten, Marktstr. 5641844 Wegberg
PLZ 42000
Wichartz Gewürze, Gebr. Wichartz GmbH + Co. KG, Beule 5242277 Wuppertal
GEPA mbH, Gewerbepark Wagner, Bruch 442279 Wuppertal
Lembas GmbH, Mühlenbäcke-rei, Rödiger Str. 12242283 Wuppertal-Barmen
Frischkeim Naturkost GmbH, Brücke 2742499 Hückeswagen
Bäckerei Bär, Bahnhofstr. 942551 Velbert
Naturfleischerei Janutta, Siebeneickerstr. 142553 Velbert-Neviges
Backstube Luis Enrique Rosales, Fahrenscheidt 142555 Velbert
Bio-Feinkostmetzgerei Tyroff, Isenbügeler Platz 642579 Heiligenhaus
Flora-Frey GmbH, Dellenfeld 2542653 Solingen
Strodtkötter GmbH, Metzgerei, Forststr. 342697 Solingen-Ohligs
Bäckerei Evertzberg GmbH & Co. KG, Dieter Evertzberg, Auf dem Knapp 4942855 Remscheid
127
Adressen (Auswahl)
PLZ 44000
Schirmer Kaffee GmbH, Heßlingsweg 2844141 Dortmund
Backdat GmbH, Vollkorn-Bäckerei u. Bioladen, Schleswiger Str. 3844145 Dortmund-Mitte
Bioland-Vollkorn-Bäckerei, Mar-kus Breimhorst, Ravensweg 244287 Dortmund
Werkhof Service GmbH, Werzenkamp 3044329 Dortmund
Wilhelm Tappe, Bäckerei, Wodanstr. 4544359 Dortmund-Mengede
Wilhelm Kanne GmbH & Co. KG, Bäckerei, Im Geistwinkel 4044534 Lünen
Wilhelm Büchter GmbH + Co., Kornbrennerei, Garther Str. 98-10444577 Castrop-Rauxel
Bert Rautenberg, Bäckerei-Konditorei, Am Kricken 1644627 Herne-Sodingen
Campmann, Feinkost - Metzgerei, Hellweg 444787 Bochum
Campmann, Feinkost - Metzge-rei, Alte Hattinger Str. 2744789 Bochum
Fleischerfachgeschäft Wysotzki GmbH, Karl Friedrich Str. 12144795 Bochum
Hutzel GmbH, Vollkorn-Bäckerei , Hattinger Str. 18844795 Bochum-Weitmar
Back Bord, Bio-Mühlenbäckerei, Josef-Haumann-Str. 644866 Bochum-Wattenscheid
PLZ 45000
Bäckerei H. Welp, Rellinghauserstr. 28645136 Essen
Manufaktur Damke GmbH, Semperstr. 1745138 Essen
Troll Vollkornbäckerei GmbH, Im Löwental 7445239 Essen-Werden
Apfelbaum, Naturkostladen, Husmannstr. 545276 Essen-Steele
Fleischerfachgeschäft Kolditz, Hermannstr. 645327 Essen-Katernberg
Vollwert-Bäckerei Broehenhorst, Frintroper Str. 20345359 Essen
Vollwert-Bäckerei Broehenhorst, Paul-Kosmalla-Straße 2545472 Mülheim-Heißen
Josef Möller GmbH + Co. KG, Obstsaftkelterei, Forststr. 745659 Recklinghausen
Backstube Uwe Oddey e.K., Suderwichstr. 26245665 Recklinghausen
Kaspar Vollmer, Bäckerei, Heibeckstr. 2045711 Datteln
Indu-Gewürzmühle, Fortkamp + Wiegers GmbH, Auf Böhlingshof 1445888 Gelsenkirchen
PLZ 46000
Cafe Siebeck, Ernst Leibeck, Essener Straße 746236 Bottrop
Willi Scharun Fleischwaren GmbH, Biometzgerei, Am Wienberg 16 a46242 Bottrop
Kaffeerösterei Hubert Tempel-mann, Marienstr. 1846284 Dorsten-Hervest
Candy Factory KG, Steinstr. 2946348 Raesfeld-Erle
Paul Geerlings, Kaas Import-Export GmbH, Heerenberger Str. 38046446 Emmerich
De Rit Naturfeinkost GmbH, Empeler Straße 8746459 Rees
Confiserie de Fries, Kuevenkamp 2846509 Xanten
Rolf Peter Weichold, Kriemhild-Mühle, Nordwall 546509 Xanten
PLZ 47000
Lehmann Natur GmbH, Am Churkamp 2047059 Duisburg
MD Bioservice i.Gr., Beckerfelder Str. 9647269 Duisburg
Niederrhein-Gold Tersteegen KG, Am Holtmannshof 147447 Moers
aga Saat GmbH, Pascalstr. 1147506 Neukirchen-Vluyn
Schomaker, Schrotbäckerei, Inh. Andreas Schomaker, Rathausstr. 2047509 Rheurdt
Nähr-Engel GmbH., Werk II, Klever Str. 4847574 Goch
Bioland-Betrieb Rouenhof, Bernd Verhoeven, Sonsbecker Str. 4047627 Kevelaer
Josef Thissen GmbH, Kartoffel-großhandel, Altbroekhuysen 547638 Straelen
Gerhard Tebart, Bäckerei-Konditorei, Hochstraße 12647665 Sonsbeck
Grossschlachterei Thönes, Loeweg 1547669 Wachtendonk
Naturkost Schniedershof, Matt-hias Merholz, Hegskesweg 347669 Wachtendonk
Wellen Gutland GmbH + Co. KG, Magdeburger Str. 6547800 Krefeld
Cerestar Deutschland GmbH, Cerestarstr. 247809 Krefeld
Feldsaaten Freudenberger GmbH + Co. KG, Postfach 111 10447812 Krefeld
Georg Gläser, Fleischerei + Spezialitäten, Hauptstr. 6247877 Willich
Hans Brocker KG, Am Fließ 1447877 Willich-Schiefbahn
Stautenhof, Beate Leiders, Dardehöfe 1 a47877 Willich
PLZ 48000
Naturfleischerei, Fritz Hülsmann, Spiekerhof 29-3048143 Münster
Pinkus Müller GmbH + Co. KG, Brauerei, Kreuzstr. 4-1048143 Münster-Zentrum
Cibaria GmbH Ökolog.-Biolog. Vollkornbäckerei GmbH, Rike Kappler, Bremer Str. 5648155 Münster
Stadtbäckerei Münster, Limberg GmbH, Schleebrüggenkamp 448159 Münster
Herrmann Schulte-Wöstmann, Bäckerei, Am Kirchplatz 248231 Warendorf-Milte
Freeze-Dry Foods GmbH, Am Eggenkamp 8-1048268 Greven
Gefriertrocknung Greven GmbH, Am Eggenkamp 8-1048268 Greven
Davert GmbH, Ascheberger Str. 248308 Senden-Ottmarsbocholt
Gut Wewel, Bettina Huch-Kurzen, Gettrup 1348308 Senden
Klein GmbH + Co.KG, Tief-kühllagerung/Geflügelfeinkost, Schmiedestr. 348317 Drensteinfurt
Privatrösterei Vollmer Kaffee GmbH & Co., Siemensstr. 3048341 Altenberge
Bruno Nebelung GmbH + Co., Kiepenkerl Pflanzenzüchtung, Freckenhorster Str. 3248351 Everswinkel
Hermann Loh GmbH + Co. KG, Emsstr. 3748431 Rheine
Camphill Werkstätten Steinfurt, Dr. Margitta Ogundare, Sellen 10148565 Steinfurt-Burgsteinfurt
L. Dwersteg jun. GmbH & Co. KG, Altenberger Str. 3848565 Steinfurt
Franz Niehoff GmbH, Sunderhooker Weg 648599 Gronau-Epe
Molkerei Söbbeke GmbH + Co. KG, Amelandsbrückenweg13148599 Gronau-Epe
Weiling GmbH, Naturkostgroß-handel, Erlenweg 13448653 Coesfeld
Biobackstube Ahaus GmbH, Fleehook 5348683 Ahaus
Der konsequente Bioladen, Ruth Sonntag, Wall Str. 948683 Ahaus
Münsterländische Margarine-werke J. Lülf GmbH, Midlicher Str. 748720 Rosendahl
Dr. Otto Suwelack Nachf. GmbH + Co, Josef-Suwelack-Str.48727 Billerbeck
Stephan Wameling, Walzen-mühle, Surkstamm 2548734 Reken
PLZ 49000
Teutoburger Ölmühle GmbH + Co. KG, Gutenbergstr. 16 a49477 Ibbenbüren
Hermann Kröner GmbH , Wei-zenstärkefabrik, Postfach 135449479 Ibbenbüren
Steinofen Bäcker KG, Maybachstr. 1149479 Ibbenbüren
PLZ 50000
C. Thywissen Malz GmbH, Ursulastr. 4950354 Hürth-Kalscheuren
Landlinie, Lebensmittel-Vertrieb GmbH & Co. KG, An der Hasenkaule 2450354 Hürth
Stadtbäckerei, Klein‘s Backstube GmbH, Max-Planck-Str.50354 Hürth
Spezialitäten-Bäckerei Schiffer, Behrensstr. 4750374 Erftstadt-Liblar
Biologische Mühlenbäckerei, Kornstube GmbH, Rheinstr. 20750389 Wesseling-Urfeld
Frisch-Ei-Farm Paul Krapp + Co., Godorfer Hof50389 Wesseling-Berzdorf
Gerling, Abt. Küche FM, Spiesergasse 2250597 Köln
Natur Pur, Kombu‘Cha, Neusser Wall 3650668 Köln
Wolff‘s Bio-Back Bäckerei Kon-ditorei GmbH, Am Duffesbach 37-3950677 Köln-Neustadt-Süd
Kornstube GmbH, Neusser Str. 31950733 Köln-Nippes
SOBO Naturkost, Max-Planck-Str. 3550858 Köln-Marsdorf
IDA - Frische frei Haus, Die Abo-Kiste GmbH, Luxemburger Str. 15250937 Köln
PLZ 51000
Metzgerei Krentzel GmbH, Dellbrücker Hauptstr. 11251065 Köln
Ährensache, Vollkornbäckerei, Piccoloministr. 30451067 Köln-Holweide
Kronenbrot KG, Franz Mainz, Schulstr. 1-2351103 Köln
Bio-Fleischerei Jansen, Welserstr. 10 A51149 Köln
Bio-Fleischerei Jörg Müller, Gör-resstr. 151373 Leverkusen
Walter Pott GmbH + Co. KG, Stauffenbergstr. 1751379 Leverkusen
Brotkorb Ohlig GmbH, Quettinger Str. 15651381 Leverkusen
Thomas Klein, Metzgerei + Party-Service, Lützenkirchener Str. 31151381 Leverkusen
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Adressen (Auswahl)
Verpackungs-Service G. Pantel GmbH, Zum Scheider Feld 4751467 Bergisch Gladbach
Mühlenbäckerei Andreas Scher-barth e.K. (Bioland), Gustav-Stresemann-Str. 1651469 Bergisch Gladbach
Fruchtsaftkelterei Weber, Klaus Weber, Lindscheid 151588 Nümbrecht
Hof Alpermühle GmbH, Andreas Klose, Hardt 1651588 Nümbrecht
Bäckerei Kraus GmbH, Am Verkehrskreuz 951674 Wiehl
BOT Rohstoffe, Nümbrechter Str. 2051674 Wiehl
Bonroyal, Lüdenscheider Str. 24-2651688 Wipperfürth
Hanf + Natur, Ralf Buck, Gimboner Str. 9851709 Marienheide
PLZ 52000
Bioland-Fleischerei Stöbe, Sandkaulstr. 6052062 Aachen
Delhaize Deutschland GmbH, Kapuzinergraben 1952062 Aachen
Kartoffel-Braun GmbH, Freunder Weg 2-1052068 Aachen
Metzgerei Schloemer, Alt-Haarenern Str. 17752080 Aachen
Kronenbrot KG, Franz Mainz, Fronhofer Str. 3052146 Würselen
H. Jacobs, Bäckerei-Konditorei, Kirchstr. 4752152 Simmerath-Lam.
Ihr Ideenbäcker R. Lipp, Jülicher Str. 19652249 Eschweiler
Neuer Hof Bäckerei, Irmgard Bochroeder, Stockheimer Landstr. 17152351 Düren
Peter‘s Landbrot GmbH, Paulstraße 5352353 Düren-Merken
PLZ 53000
Aubergine + Zucchini GmbH, Lievelingsweg 104 a53119 Bonn
Naturbäckerei Sithos, Christian Ewald, Grootestr. 1-353121 Bonn
Bäckerei Laib + Seele, Spezia-litätenbäckerei, Silke Wetterich, Ippendorfer Allee 13553127 Bonn
Vollkornbäckerei Sonnenkorn, Heinrich Otto Müller, Lengsdorfer Hauptstr. 4953127 Bonn-Lengsdorf
Firmenich u. Murmann KG, Bioladen, Bonner Talweg 18053129 Bonn-Zentrum
Lubig GmbH, Bäckerei, Dottendorfer Straße 9253129 Bonn-Dottendorf
Bäckerei Christoph Markmann, Bioland-Vollkornbackwaren, Annaberger Str. 20453175 Bonn
G. Rosenberg, Bioland-Metzgerei Rosenberg, Friedrich-Breuer-Str. 3653225 Bonn
Kessler & Comp. GmbH & Co. KG, Königswinterer Str. 19-2253227 Bonn-Beuel
Bio-Vertrieb Rheinland-Höfe GmbH, Rosental 353332 Bornheim-Roisdorf
Trockenfrüchte Guessant,Hennesenbergstr. 2353332 Bornheim
Grafschafter Krautfabrik, Josef Schmitz KG, Wormersdorferstraße 22-2653340 Meckenheim
Mauel`s Backstube GmbH, Mühlgrabenstr. 353340 Meckenheim
Diedenhofen GmbH, Otto-von-Guericke-Str. 153754 St. Augustin
Bäckerei Krupp, Simone Skawinski, Bonner Str. 70 a53757 Sankt Augustin-Mülldorf
Harry Lassche GmbH, Keksfabrikation, Waldstr. 353757 St. Augustin
Naturmetzgerei Schlechtriem, Alte Poststr. 253840 Troisdorf
Heuschrecke GmbH, Naturkost GmbH, Redcar Str. 50 a53842 Troisdorf-Spich
Mosna GmbH, Belgische Allee 2253842 Troisdorf
Wilhelm Kurth GmbH, Landes-produkte, Belgische Allee 753842 Troisdorf-Spich
alja Natur, Bio-Fleischerei und Feinkost GmbH, Kölner Str. 12453919 Weilerswist
Bio-Metzgerei Noll GmbH, Trierer Str. 1053947 Nettersheim-Holzmül-heim
PLZ 58000
J. Wittenstein, Fleischerei, Eppenhauser Str. 8458093 Hagen
Bioland-Fleischerei Kleiner, Praelstr. 458239 Schwerte
Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, Abt. Küche, Gerhard-Kienle-Weg 458313 Herdecke
Brotbäckerei Artur Müller GmbH & Co. KG, Martinstr.258332 Schwelm
Baumeister Frischei GmbH + Co. KG, Brenscheid 1658339 Breckerfeld
Amecke Fruchtsaft GmbH + Co. KG, Fröndenberger Str. 15058706 Menden
Rainer Harnischmacher, Flei-scherei + Partyservice, Heidestr. 6558708 Menden
Bäckerei Kayser GmbH, Osemundstr. 2458809 Neuenrade
Die konsequente Bio-Vollkorn-bäckerei+Naturkost, Friedhelm Niedergesäss, Ebbetalstr. 11158840 Plettenberg-Küchelheim
PLZ 59000
Manss Fruchtimport KG, Großmarkt-Frischezentrum59010 Hamm
Johs. Oswaldowski, NL d. Carl Kühne KG (GmbH &Co.), Kreutzerstr. 15-1959063 Hamm
Alexander Weltecke GmbH + Co. KG, Auf dem Knuf 2659073 Hamm
Bio-Fleisch Erzeugerzusammen-schluss NRW w.V., Westenhellweg 11059192 Bergkamen
Bäckerei Bernhard Zimmermeier, Th.-Körner-Str. 1959227 Ahlen
Klaus Nienaber, Rübenkrautfab-rikation, Beckumer Str. 2559329 Liesborn
Karl Krings GmbH, Rohrkamp 2259348 Lüdinghausen
Kornbrennerei Glitz-Ehringhau-sen, Ehringhauser Weg 259368 Werne
UNIFERM GmbH & Co. KG, Brede 459368 Werne
FVV Fleischverarbeitungs- und Vertriebsgesellschaft Jedowski Unna mbH, Otto-Hahn-Str. 2059423 Unna
Marktgenossenschaft der Natur-land-Bauern eG, Rommersch 1359510 Lippetal-Lippborg
Rijk Zwaan Samenzucht und Samenhandlung GmbH, Werler Str. 159514 Welver
Deutsche Saatveredelung,Weissenburger Str. 559557 Lippstadt
Bioland-Vertrags-Metzgerei Scharfenbaum GbR, Röhlenstr. 2159929 Brilon-Madfeld
Fleischwaren Jörg Buschmann, Ruhrstr. 3259955 Winterberg-Niedersfeld
PLZ 61000
Geflügelhof RoBert und Robert‘s Bio Frischgeflügel m. NL in Del-brück, Heustr. 15 /Falltorstr. 2161137 Schöneck
Importeure
Bäuerliche Bezugs- und Absatz-genossenschaft Varensell eG, Stahlstr. 4433415 Verl
Real Food Bio GmbH, Bredeneyer Str. 2 B45133 Essen
Philipp Vico, Elisabethstr. 3447798 Krefeld
MFL Münster Fruit Logistics GmbH, Kesslerweg 1048155 Münster
delphi organic GmbH + Co. KG, Krögerweg 1648155 Münster
Agravis Raiffeisen AG, Raiffeisen Central-Genossen-schaft Nordwest eG, Industrieweg 11048155 Münster
Daabon Deutschland GmbH, Hildegard Rickert, Bruchstr. 4850259 Pulheim
Brigitte Franke-Krüger, Handels-vertreterin, Grüngürtelstr. 1050996 Köln
Curo Spezialfutter GmbH + Co. KG, Dorfstr. 4059320 Ennigerloh-Ostenfelde
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