17.ââ21.01.2018
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Ultraschall Berlin Festival fĂŒr neue Musik
veranstaltet von Deutschlandfunk Kultur und kulturradio vom rbb17. â 21. Januar 2018
Programm: Andreas Göbel (kulturradio vom rbb) Rainer Pöllmann (Deutschlandfunk Kultur)
Deutschlandfunk KulturHans-Rosenthal-Platz, 10825 Berlin, deutschlandfunkkultur.de
Rundfunk Berlin-Brandenburg, kulturradioMasurenallee 8â14, 14057 Berlin, kulturradio.de
ultraschallberlin.de
Die Konzerte des Festivals werden von Deutschlandfunk Kultur und im kultur radio vom rbb gesendet.
Frequenzen in Berlin:Deutschlandfunk Kultur: ukw 89,6kulturradio vom rbb: ukw 92,4
Ihr Rundfunkbeitrag fĂŒr gutes Programm.Stand 1. 12.2017, Ănderungen vorbehalten
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Ultraschall BerlinFestival fĂŒr neue Musikvon kulturradio vom rbb und Deutschlandfunk Kultur17.â 21.01.2018
In seinem 20. Jahrgang bleibt sich Ultraschall Berlin in seinem Auftrag treu, wesentliche Entwicklungen der zeit-genössischen Musik exemplarisch abzubilden, Komponis-tinnen und Interpreten in Beziehung zueinander zu setzen und aktuelle Werke in MaĂstĂ€be setzenden AuffĂŒhrungen zu prĂ€sentieren.
Ein wichtiges Markenzeichen von Ultraschall Berlin ist die Balance aus Ur- und ErstauffĂŒhrungen und der Beleuch-tung von Werken der jĂŒngeren Vergangenheit in verĂ€nder-tem, aktuellem Kontext. So stehen UrauffĂŒhrungen von Isabel Mundry, MĂĄrton IllĂ©s oder Birke Bertelsmeier neben Werken von Frederic Rzewski, Heinz Holliger oder Bernd Alois Zimmermann, dessen 100. Geburtstag in diesem Jahr begangen wird und dessen Werke fĂŒr zwei Klaviere und dessen OrchesterprĂ©lude âPhotoptosisâ zur WiederauffĂŒh-rung gelangen.
Die Neue Musik hat eine FĂŒlle von bis dahin unberĂŒck-sichtigten Instrumentalbesetzungen hervorgebracht. Was so zunĂ€chst als Experiment gedacht war, wuchs zu festen Ensembles zusammen, die wiederum aufgrund des natĂŒr-lichen Mangels an Literatur Komponisten dazu angeregt haben, sich auf die neuen klanglichen Möglichkeiten ein- zu lassen. Ensembles wie Nikel in der Besetzung E-Gitarre, Saxophon, Schlagzeug und Klavier oder lux:nm mit Saxo-phon, Posaune, Akkordeon, Klavier und zwei Violoncelli ermöglichen bis dahin unerhörte klangliche Varianten.
Die lange traditionelle Zusammenarbeit mit dem Berliner KĂŒnstlerprogramm des DAAD setzen wir fort mit einer Por-trĂ€treihe des jungen israelischen Komponisten Yair Klartag. Zahlreiche seiner Ensemble- und Orchesterwerke ziehen sich als Roter Faden durch mehrere Konzerte des Festivals.
Einen Schwerpunkt bilden in diesem Jahr Streichersoli. Die Geigerin Carolin Widmann lotet die Dimension ihres Instruments in einem Spannungsbogen vom GroĂwerk bis zur Miniatur aus, ebenso wie der Bratscher Christophe Desjardins, wĂ€hrend Caleb Salgado die ungeahnten Mög-lichkeiten des Kontrabasses auf ĂŒberraschende Weise auf-fĂ€chert, u. a. in einer Fassung von Helmut Lachenmanns CellostĂŒck âPressionâ fĂŒr sein Instrument.
Ultraschall Berlin ist als Forum des Neuen in einer der wichtigsten StĂ€dte vor allem auch fĂŒr die zeitgenössische Musik verortet. InternationalitĂ€t ist eines der Markenzei-chen Berlins, und so sind die KĂŒnstlerinnen und KĂŒnstler, aber auch die Komponistinnen und Komponisten internati-onal und mit ihren interkulturellen Handschriften vertre-ten. So widmet sich ein Ensemble um die Klarinettistin Nina JanĂen-Deinzer der Musik des ostasiatischen Raums. Weitere Komponisten stammen u. a. aus den USA, Israel oder Slowenien.
Die groĂe Orchesterbesetzung ist auch in diesem Jahr wieder mit den beiden Klangkörpern der roc vertreten. Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin wird von Heinz Holliger und Evan Christ geleitet; am Pult des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin steht Enno Poppe.
Die Vermittlung Neuer Musik ist bei Ultraschall Berlin ein zentrales Anliegen. GesprĂ€che mit Musikerinnen und Musikern, Komponistinnen und Komponisten sowie das SchĂŒlerprojekt der UltraschallReporter werden in diesem Jahr ergĂ€nzt durch die Zusammenarbeit mit dem Institut fĂŒr Neue Musik der beiden Berliner Musikhochschulen, Klangzeitort.
Ein Festival, zwei Sender und eine FĂŒlle musikalischer Entdeckungen. Wir freuen uns auf Sie!
Andreas GöbelRainer Pöllmann
translation: David Berry-Lichtenberg
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Foreword
In its 20th year, Ultraschall Berlin remains true to its missi-on of presenting significant developments in contempo-rary music, establishing relationships between composers and performers and presenting contemporary works in standard-setting performances.
An important hallmark of Ultraschall Berlin is the balance between world premiĂšres and first performances and the examination of works from the recent past in an altered, contemporary context. Thus world premiĂšres of Isabel Mundry, MĂĄrton IllĂ©s and Birke Bertelsmeier are performed alongside works by Frederic Rzewski, Heinz Holliger and Bernd Alois Zimmermann, whose 100th birthday is celebra-ted this year and whose works for two pianos and their orchestral prelude âPhotoptosisâ are performed once again.
Contemporary music has produced a wealth of instrumen-tations that had previously been neglected. What had initially been conceived as an experiment grew together into permanent ensembles which, due to the natural lack of literature, encouraged composers to get themselves involved in new sound possibilities. Ensembles such as Nikel with a line-up of electric guitar, saxophone, drums and piano or lux:nm with saxophone, trombone, accordion, piano and two cellos made unprecedented tonal variations possible.
We continue our long-standing traditional collaboration with the daad Berlin Artists-in-Residence Programme with a series of portraits by young Israeli composer Yair Klartag. Many of his ensemble and orchestral works form the central theme of several concerts at the festival.
String solos are one of the main focuses this year. Violinist Carolin Widmann explores the dimensions of her instru-ment in an arc of tension from major works to miniatures, as does violist Christophe Desjardins, while Caleb Salgado explores in a surprising manner the undreamt-of possibil-ities of the double bass, including a version of Helmut Lachenmann's cello piece âPressionâ for his instrument.
As a forum for the new, Ultraschall Berlin is located in one of the most important cities, above all also for contempo-rary music. Internationality is one of Berlinâs trademarks, and so the artists, as well as the composers, are represen-ted both on an international level and through their own intercultural signature. One ensemble led by clarinettist Nina JanĂen-Deinzer dedicates itself to the music of the East Asian region. Other composers come from the USA, Israel and Slovenia.
The large orchestra is once again represented by the two roc ensembles. The Deutsches Symphonie-Orchester Berlin is conducted by Heinz Holliger and Evan Christ; Enno Poppe is the conductor of the Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin.
The communication of contemporary music is a central objective of Ultraschall Berlin. This year, discussions with musicians, composers and the student project of the Ultraschall Reporter will be complemented by the colla-boration with the Institute for contemporary music of the two Berlin music academies, Klangzeitort.
One festival, two broadcasting stations and an abundance of musical discoveries.
We look forward to welcoming you!
Andreas Göbel Rainer Pöllmann
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
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Mi 17.01.2018, 20 Uhr
GroĂer Sendesaal des rbbâ
Bernd Alois Zimmermann, dessen 100. Geburtstag in die-sem Jahr begangen wird, lieĂ sich fĂŒr sein spĂ€tes PrĂ©lude fĂŒr groĂes Orchester Photoptosis von den monochromen WandflĂ€chen von Yves Klein im Foyer des Gelsenkirchener Musiktheaters im Revier anregen. Musikalisch arbeitet Zimmermann mit »VerĂ€nderungen von FarbflĂ€chen, wie sie durch die Art und Weise des Lichteinfalls auftreten«. Diese »LichteinfĂ€lle« haben hier teilweise sogar konkrete Vorla-gen in Form von Zitaten aus Werken von Beethoven, Wag-ner oder Skrjabin. Der Schweizer Komponist Jacques Wild-berger gilt als einer der Wegbereiter der Moderne seines Landes. Als einer der ersten beschĂ€ftigte er sich mit Zwölf-tontechnik, arbeitete dann jedoch verstĂ€rkt, vor allem in seinen politischen Kompositionen, angeregt durch die Stu-dentenbewegung, die er 1967 als daad-Stipendiat in Berlin miterlebte, mit Collagetechniken im Sinne einer âșmusica impuraâč. In seinem Violinkonzert âșHommage Ă Louis Sout-terâč befasst sich Heinz Holliger mit dem Leben des Schwei-zer Malers, der seine letzten Lebensjahrzehnte in einem Pflegeheim verbringen musste. So schlĂ€gt Holliger einen Bogen von Soutters jungen Jahren, in denen er als SchĂŒler EugĂšne YsaĂżes selbst Geige spielte, bis hin zu Soutters spĂ€tem Bild Avant le massacre, das am 1. September 1939 entstand und in dem Soutter gewissermaĂen prophetisch die Katastrophe des Zweiten Weltkriegs vorausahnt.
BerndâAloisâZimmermannPhotoptosis (1968) 15âPrĂ©lude fĂŒr groĂes Orchester
JacquesâWildbergerCanto (1982) 10âfĂŒr Orchester
pause
HeinzâHolligerâșHommage Ă Louis Soutterâč (1993â1995/2002) 42âKonzert fĂŒr Violine und Orchester
ThomasâZehetmair,âViolineDeutschesâSymphonie-OrchesterâBerlinHeinzâHolliger, Leitung
Im Radio: Deutschlandfunk Kultur, Konzert, 24.02.2018, 20.03 Uhrkulturradio vom rbb, Konzert, 03.02.2018, 20.04 Uhr
Arturas BumĆĄteinas
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Mi, 17.01.2018, 22.30 Uhr
Kantine am Berghain
Die Kunst hat Geburtstag: Am 17. Januar wird sie 1.000.055 Jahre alt. Zu verdanken hat sie das dem FluxuskĂŒnstler Robert Filliou. Er erfand im Jahr 1963 den Artâs Birthday, eine globale Party mit Performances, Ausstellungen und Konzerten.
Der litauische Komponist Arturas BumĆĄteinas vertont das GrĂŒndungsdokument des Artâs Birthday. In Whispered History of Art stellt Robert Filliou 1963 alles auf den Kopf, was man bis dahin ĂŒber die Kunst zu wissen glaubte. Ganz im Sinne des Fluxus leitet er ihre Entstehung aus dem Alltag ab: Ein Schwamm landet in einen Eimer Wasser, ein BĂ€cker backt Brot, ein Fluss flieĂt und ein Mensch denkt darĂŒber nach â die Geburt der Kunst aus dem Geiste des Augenblicks. Arturas BumĆĄteinas legt Fillious Worte in die MĂŒnder des Vokalensembles phĂžnix16. Im Zuge von Karaoke-Sitzungen mit den einzelnen SĂ€nger*innen fördert BumĆĄteinas Melodi-en fĂŒr Fillious FlĂŒstertext zutage. FĂŒr das Konzert fĂŒgt er sie zu einer Chorkomposition zusammen.
Parallel zu Robert Fillious Kunstgeschichte entsteht an anderer Stelle eine radikale Neubewertung der Musik: Der 1966 erschienene TraitĂ© des objets musicaux von Pierre Schaeffer bietet eine frische Systematik fĂŒr das Hören und Gestalten von musikalischen Objekten. Gedacht als Grund-gerĂŒst fĂŒr die Musique concrĂšte, lĂ€sst sich der TraitĂ© jedoch nicht nur auf konkrete GerĂ€usche anwenden. Das beweist der Musiker Thomas Ankersmit, indem er Schaeffers Gedan ken mit rein synthetischen KlĂ€ngen umsetzt. Auf seinem Serge-Synthesizer demonstriert er komplexe akusmatische Morphologien im Sinne Schaeffers, energie-geladene Klanggestalten, dicht und transparent zugleich.
Artâs Birthday
ArturasâBumĆĄteinasthus time goes by fĂŒr StimmenText: RobertâFilliou urauffĂŒhrung
ThomasâAnkersmitâTreatise on Musical ObjectsfĂŒr Synthesizer urauffĂŒhrung
phĂžnix16ThomasâAnkersmit,âModular-Synthesizer
Eine Veranstaltung der Redaktion Klangkunst von Deutsch-landfunk Kultur, dem Berliner KĂŒnstlerprogramm des daad und dem Elektroakustischen Salon des Berghain im Rahmen von Ultraschall Berlin â Festival fĂŒr neue Musik.
Im Radio: Deutschlandfunk Kultur, Klangkunst, 19./26.01.2018, 0.05 Uhr
Duo LuKo
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Do 18.01.2018, 16 Uhr
Hochschule fĂŒr Musik Hanns Eisler, Studiosaal
Lupophon und Kontraforte sind neu entwickelte Doppel-rohrblatt-Bassinstrumente. Beim Lupophon handelt es sich um eine Bassoboe, beim Kontraforte um ein neu konzipier-tes Kontrafagott mit gröĂerem dynamischen Umfang und sehr vollem Ton. Im Wintersemester 2017/2018 haben Kom-positionsstudierende Werke fĂŒr Lupophon und Kontraforte komponiert, bei einem Konzert im Rahmen von Ultraschall Berlin werden sie vom Duo LuKo mit Elise Jacoberger (Kontraforte) und Martin Bliggenstorfer (Lupophon), uraufgefĂŒhrt.
Holz im tiefen WinterMusik fĂŒr Lupophon und Kontraforte urauffĂŒhrungen vonFaidraâChaftaâDoukaAlexanderâChoebLucienâDanzeisenJoaquinâMacedoMertâMoraliTomoyaâYokokawaDustinâZorn
EliseâJacoberger,âKontraforteMartinâBliggenstorfer,âLupophon
Eine Veranstaltung von klangzeitort in Kooperation mit Ultraschall Berlin.
KLANGZEITORT. Ein gemeinsames Institut fĂŒr Neue Musik der UniversitĂ€t der KĂŒnste Berlin und Hochschule fĂŒr Musik Hanns Eisler Berlin
Im Radio: Deutschlandfunk Kultur, Tonart Klassik, 29.01.2018, 1.05 Uhr
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Do 18.01.2018, 19 Uhr
Heimathafen Neukölln
Zwei Werke hat Bernd Alois Zimmermann, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 100. Mal jĂ€hrt, fĂŒr zwei Klaviere ge-schrieben. In den Perspektiven, einer âșMusik zu einem imagi-nĂ€ren Ballettâč, setzt sich Zimmermann mit der strukturellen Strenge Anton Weberns auseinander und ĂŒberfĂŒhrt sie in klangliche Bereiche. Die Monologe fallen in die spĂ€te, pluralis-tische Phase Zimmermanns und sind »ZwiegesprĂ€che ĂŒber Zeiten und RĂ€ume hinweg«, die aber in ihren »tausendfachen Kommunikationen Monologe bleiben«. Key of presence von Brigitta Muntendorf thematisiert »das GegenwĂ€rtige in Gestalt der VergĂ€nglichkeit«. Die beiden Pianisten »triggern Resonanzen und bilden zusammen mit der Zuspielung und der Live-Elektronik verschiedene HallrĂ€ume, NĂ€he und Distanz zum Geschehen ab. Als Live-Player wirken sie dem Verschwin-den mit all ihren Möglichkeiten entgegen und gleichzeitig sind sie das Verschwinden selbst.« Key of presence ist der erste Teil einer geplanten Trilogie, deren zweiter Teil Key of absence erstmals in Berlin zu hören sein wird, geschrieben fĂŒr das GrauSchumacher Piano Duo, ebenso wie The Message von Piotr Peszat.
BrigittaâMuntendorfKey of presence (2014/15) 15âfĂŒr zwei Klaviere, Live-Elektronik und Zuspielung
BrigittaâMuntendorfKey of absence (2017) 15âfĂŒr zwei Klaviere und Live-Elektronik auftragswerk von basf und rbb
BerndâAloisâZimmermannPerspektiven â Musik zu einem imaginĂ€ren Ballett (1955/56) 15âfĂŒr zwei Klaviere
PiotrâPeszatThe Message (2016) 10âfĂŒr zwei Klaviere, Sampler, Audio-Playback und Video deutsche erstauffĂŒhrung
BerndâAloisâZimmermannMonologe (1960â1964) 17âfĂŒr zwei Klaviere
GrauSchumacherâPianoâDuo:âAndreasâGrau,âKlavierGötzâSchumacher,âKlavier
GrauSchumacher Piano Duo
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Im Radio: Deutschlandfunk Kultur, Konzert, livekulturradio vom rbb, Musik der Gegenwart, 07.02.2018, 21.04 Uhr
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Do 18.01.2018, 21.30 Uhr
Heimathafen Neukölln
Zu den erfolgreichsten jĂŒngeren Ensembles der zeitgenössi-schen Musik gehört das 2010 gegrĂŒndete lux:nm contem-porary music ensemble berlin. Die sechs Musikerinnen und Musiker der Stammbesetzung verstehen sich als undirigier-tes Ensemble auch als Initiatoren fĂŒr neue Musik und prĂ€-sentieren diesen Ansatz bei ihrem Ultraschall Berlin-DebĂŒt mit sechs UrauffĂŒhrungen von Werken vorwiegend jĂŒngerer Komponisten, die aber lĂ€ngst â wie das Ensemble selbst â zu festen GröĂen der Neue Musik-Szene geworden sind.
PhilippâMaintzzornerfĂŒllte nĂ€chte (2017)* 10âfĂŒr Ensemble urauffĂŒhrung
GordonâKampeKnapp (2016/17) 10âfĂŒr Ensemble und Zuspiel urauffĂŒhrung
BirkeâBertelsmeierAl di lĂ (2017)* 10âfĂŒr Ensemble und Live-Elektronik urauffĂŒhrung
YairâKlartagGoo-prone (2017)** 10âfĂŒr Ensemble urauffĂŒhrung
JohannesâKreidlerFilm 2 (2017)* 10âfĂŒr Ensemble und Video urauffĂŒhrung
VassosâNicolaouChambers (2017)* 10âfĂŒr Ensemble und Live-Elektronik urauffĂŒhrung
*Auftragswerk des Ensemble lux:nm, finanziert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung.
**in Kooperation mit dem Berliner KĂŒnstlerprogramm des daad
lux:nmRuthâVelten,âSaxophoneFlorianâJuncker,âPosauneSilkeâLange,âAkkordeonMaĆgorzataâWalentynowicz, KlavierAndreasâVoss,âVioloncelloLucyâRailton,âVioloncelloMartinâOffik,âKlangregieIngĂłlfurâVilhjĂĄlmsson,âKlarinetten (als Gast)
Im Radio: Deutschlandfunk Kultur, Konzert, 31.01.2018, 20.03 Uhrkulturradio vom rbb, Musik der Gegenwart, 14.02.2018, 21.04 Uhr
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Nina JanĂen-Deinzer
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Fr 19.01.2018, 17 Uhr
Heimathafen Neukölln
Im ersten Konzert eines Klarinetten-Doubles prĂ€sentiert Nina JanĂen-Deinzer, Mitglied im Ensemble Modern, zu-sammen mit Lucas Fels, Nicolas Hodges und Sarah Saviet Kammermusik von Komponistinnen und Komponisten des ostasiatischen Raums aus China, Japan, SĂŒdkorea und Taiwan. Darunter sind Musik von Xilin Wang, der heute zu den wichtigsten Komponisten Chinas zĂ€hlt, in seinem Land aber auch unter Verfolgung, GefĂ€ngnis und Verbannung zu leiden hatte, oder die SĂŒdkoreanerin Eun-Hwa Cho, die ihr Studium in Seoul begann und in Berlin fortsetzte und inzwischen Professorin fĂŒr Komposition an der Hochschule fĂŒr Musik Hanns Eisler ist, wĂ€hrend Gouping Jia, SchĂŒler Helmut Lachenmanns, als Professor am Zentralen Musik-konservatorium in Beijing lehrt.
Ching-YuâHsiauThree Sketches (2017) 10âfĂŒr Klarinette/Bassklarinette und Klavier deutsche erstauffĂŒhrung XilinâWangQuartett op. 41 (2002) 15âfĂŒr Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier
YairâKlartagA melancholy of mine own (2012) 7âfĂŒr Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier
ToshioâHosokawaStunden-Blumen. Hommage Ă Olivier Messiaen (2008) 13âfĂŒr Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier
Eun-HwaâChoNam-Hae (2017) 10âfĂŒr Klarinette/Bassklarinette und Klavier deutsche erstauffĂŒhrungGuopingâJiaQuartett (2017) 10âfĂŒr Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier urauffĂŒhrung â auftragswerk von nina janssen-deinzer und rbb
NinaâJanĂen-Deinzer,âKlarinette/BassklarinetteSarahâSaviet,âViolineLucasâFels,âVioloncelloNicolasâHodges, Klavier
Im Radio: Deutschlandfunk Kultur, Tonart Klassik, 29.01.2018, 1.05 Uhrkulturradio vom rbb, Musik der Gegenwart, 28.02.2018, 21.04 Uhr
Trio Catch
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Fr 19.01.2018, 19.30 Uhr
Heimathafen Neukölln
Das zweite Konzert des Klarinetten-Doubles kombiniert die Klarinette bzw. Bassklarinette mit dem Bassetthorn, das vor allem im spĂ€ten 18. Jahrhundert eine kurze BlĂŒtezeit erleb-te und auch von Mozart geschĂ€tzt wurde, dann jedoch in Vergessenheit geriet und erst wieder in der zweiten HĂ€lfte des 20. Jahrhunderts spĂŒrbar zum Einsatz kam. In ihrem neuen Werk, einem Auftragswerk des rbb, erforscht Isabel Mundry die klanglichen Bereiche der Instrumentenkombi-nation Klarinette â Bassetthorn. Dagegen beschrĂ€nkt sich Barblina Meierhans in ihrer Skizze In Serie 11 auf das Basset t- horn, allerdings mit Bezug auf Beethovens Klarinettentrio op. 11 â ein »Versuch, den Filter meines subjektiven Hörens der historischen Klangmonumente in allen Kleinstparti-keln hörbar zu machen«. low poly rose von Martin SchĂŒttler wechselt dagegen wieder zwischen Klarinette und Basskla-rinette â eine kritische Auseinandersetzung mit dem Begriff der âșSauberkeitâč â wĂ€hrend sich Mirela IviÄeviÄ in Äar ganz auf den dunklen Klang der Bassklarinette konzentriert. Die âșklassischeâč Klarinettentrio-Besetzung verwendet GĂ©rard Pesson in seiner Catch Sonata, die der Komponist den Musi-kerinnen auf den Leib geschrieben hat.
Im Radio: Deutschlandfunk Kultur, Konzert, livekulturradio vom rbb, Musik der Gegenwart, 07.03.2018, 21.04 Uhr
GĂ©rardâPessonCatch Sonata (2016) 13â fĂŒr Klarinette, Violoncello und prĂ€pariertes Klavier
BarblinaâMeierhansIn Serie 11 (2015/17) 10âfĂŒr Bassetthorn, Violoncello und Klavier
MirelaâIviÄeviÄÄar (2016) 5âfĂŒr Bassklarinette, Violoncello und Klavier
MartinâSchĂŒttlerlow poly rose (2016) 13âfĂŒr Klarinette/Bassklarinette, Violoncello, Klavier und Kleinlautsprecher
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IsabelâMundrySound, Archeologies (2017) 30âfĂŒr Bassetthorn/Klarinette, Violoncello und Klavier urauffĂŒhrung â auftragswerk des rbb
Trio Catch:BoglĂĄrkaâPecze,âKlarinette/Bassklarinette/BassetthornEvaâBoesch,âVioloncelloSun-YoungâNam,âKlavier
Christophe Desjardins
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Fr 19.01.2018, 22 Uhr
Heimathafen Neukölln
Drei Solo-Recitals ziehen einen roten Faden durch das Wochenende bei Ultraschall Berlin. Der französische Bratschist Christophe Desjardins macht den Anfang. Die vier Werke seines Konzerts, zwei davon mit Elektronik bzw. Zuspielung, zwei âșunpluggedâč, umreiĂen ein breites Spektrum und bringen Musik mit Sprache, Literatur und Philosophie in Verbindung.Auf die alte Form des âșRicercareâč greift Jonathan Harvey zurĂŒck und entwickelt mit elektronischen Mitteln einen fĂŒnfteiligen Kanon. Dem Gewicht eines Gedankens spĂŒrt der italienische Komponist Marco Stroppa in seinen âșReflexionenâč fĂŒr Viola solo nach. In sechs Abschnitten, deren sechster seine UrauffĂŒhrung erlebt, kreist er um philosophische Fragen.Emmanuel Nunesâ Improvisation II entstand als Vorstudie fĂŒr ein geplantes Musiktheater zu Fjodor Dostojewskis ErzĂ€hlung Die Sanfte. Die Bratsche ist DoppelgĂ€nger der Titelheldin, die unter ihrem sadistischen Mann leidet, »eine Improvisation ĂŒber die verschiedenen Aspekte ihres Charakters, die sich in der spannungsvollen Beziehung zu ihrem Mann ganz unterschiedlich entwickeln« (Emmanuel Nunes). Messagesquisse von Pierre Boulez, komponiert als GeburtstagsgruĂ fĂŒr Paul Sacher, ist eine Botschaft ohne Worte. UrsprĂŒnglich fĂŒr Violoncello komponiert, lĂ€sst sich Boulezâ Charakterisierung auch auf die Version fĂŒr Viola und Zuspielung ĂŒbertragen: »allein, ausschlieĂlich/fĂ€hig, sich selbst zu reflektieren/fĂ€hig, sich wirklich zu vervielfachen«.
Im Radio: Deutschlandfunk Kultur, Neue Musik, 08.03.2018, 0.05 Uhrkulturradio vom rbb, Musik der Gegenwart, 28.03.2018, 21.04 Uhr
JonathanâHarveyRicercare una melodia (1984) 6âfĂŒr Viola und Elektronik
EmmanuelâNunesImprovisation II â Portrait (2003) 22âfĂŒr Viola solo
MarcoâStroppaIl peso di un pensiero (2015) 18âRiflessioni per viola sola
PierreâBoulezMessagesquisse (2000) 8âVersion fĂŒr Viola und Zuspielung
ChristopheâDesjardins,âViola
Ensemble Nikel
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Sa 20.01.2018, 15 Uhr
Radialsystem V
Seit seiner GrĂŒndung im Jahr 2007 erkundet das ambitio-nierte Musikerkollektiv aus Tel Aviv systematisch die Grenz-region zwischen Band und Ensemble, zwischen akustischer und elektrischer Kammermusik. Mit genau dieser Ambi-valenz spielt Enno Poppe in seinem neuen Werk fĂŒr das Ensemble, das bei Ultraschall Berlin seine Deutsche Erst-auffĂŒhrung erlebt. Ann Cleare stellt in ihrem Werk das Saxophon als extrem âșhellsichtigesâč Instrument drei weit-gehend âșblindâč agierende Partner zur Seite. Im Zentrum von Mark Bardens Werk steht »eine Kristallisation des Jetzt, ein Zeitpunkt, zu dem wir uns daran erinnern, dass wir lebendig und nicht alleine sind«. Und Yair Klartag, Gast des Berliner KĂŒnstlerprogramms des daad, widmet sich jenem fundamentalen Zustand, den Heidegger die »tiefe Lange-weile« nannte, und erkundet, wie sie sich auf die Zeitemp-findung auswirkt.
EnnoâPoppeFleisch (2017) 12âfĂŒr Saxophon, E-Gitarre und Drumset deutsche erstauffĂŒhrung YairâKlartagFragments of Profound Boredom (2012) 15âfĂŒr Saxophon, Klavier und Schlagzeug
MarkâBardenWitness (2012) 14âfĂŒr E-Gitarre, Sopransaxophon, Perkussion, Klavier und Elektronik
AnnâClearethe square of yellow light that is your window (2013/14) 15âfĂŒr Altsaxophon, E-Gitarre, Klavier und Schlagzeug
Ensemble Nikel:YaronâDeutsch,âE-GitarrePatrickâStadler,âSaxophonBrianâArchinal,âSchlagzeugAntoineâFrançoise,âKlavier
Im Radio: Deutschlandfunk Kultur, Neue Musik, 15.03.2018, 0.05 Uhrkulturradio vom rbb, Musik der Gegenwart, 11.04.2018, 21.04 Uhr
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Caleb Salgado
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BrianâFerneyhoughtrittico per g.s. (1989) 11âfĂŒr Kontrabass
HelmutâLachenmannPression (1969â70/2013) 9âFassung fĂŒr Kontrabass
PierluigiâBilloneutu an-ki lu (1995/2016) 35âfĂŒr Kontrabass solo
CalebâSalgado,âKontrabass
Sa 20.01.2018, 17 Uhr
Radialsystem V
Das Recital des amerikanischen Kontrabassisten Caleb Salgado unternimmt eine Tour de force ins Innenleben der KlĂ€nge. Brian Ferneyhough verwendet fĂŒr sein trittico einen kurzen Ausschnitt aus einer Vorlesung von Gertrude Stein ĂŒber âșLiteratur als Kompositionâč und erkundet, welche Auswir-kungen die Verwendung von unverĂ€nderlichen zyklischen Transformationsprozeduren auf drei unterschiedliche Arten musikalischen Materials hat. Helmut Lachenmanns Pression fĂŒr einen Cellisten ist eines der SchlĂŒsselwerke der Musique concrĂšte instrumentale, ein Klassiker der Gegenwartsmusik. »Hören heiĂt hier auf keinen Fall wieder: zustimmend mitvollziehen, sondern heiĂt: RĂŒckschlĂŒsse ziehen, umschalten denken.« Mit Ein-verstĂ€ndnis des Komponisten hat Caleb Salgado das Werk fĂŒr Kontrabass bearbeitet. Pierluigi Billone hat die erweiterten Spieltechniken seines Lehrers Lachenmann noch einmal drastisch radikalisiert. In utu an-ki lu beschĂ€ftigt er sich mit âșrohenâč und instabi-len Klangarten der Saiten, »Spuren von scheinbaren Vokal-Gesten oder von unentschlĂŒsselbarer Herkunft«, die fĂŒr Billone enorme emotionale QualitĂ€t besitzen. In spiralför-miger Bewegung beginnt der Instrumentalist »eine lang-same Bewegung der Konzentration im komponierenden Schreiben, aus dem sich schlieĂlich die spezifische Dimen-sion des âșNur-Musikalischenâč herausschĂ€lt. [âŠ] Der sich öff-nende Raum gleicht einem Labyrinth und die entstehende Bewegung bleibt gröĂtenteils rĂ€tselhaft.«
Im Radio: Deutschlandfunk Kultur, Neue Musik, 22.03.2018, 0.05 Uhrkulturradio vom rbb, Musik der Gegenwart, 18.04.2018, 21.04 Uhr
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Sa 20.01.2018, 19.30 Uhr
Radialsystem V
Das Politische durchzieht das Konzert des Ensembles ascolta. Am Beginn: ein Memento mori, eine TotenzĂ€hlung. Der un regelmĂ€Ăige Puls in Birke Bertelsmeiers tic erinnert »an die Unausweichlichkeit, die Bedeutungslosigkeit und die zeitliche Unbestimmtheit des Todes. Jeder Schlag steht fĂŒr einen letzten Atemzug, ein individuelles Schicksal, eine Geschichte, die wir nicht kennen.« In der Mitte: Ja-NĂĄri von Samir Odeh-Tamimi ist ein kurzes Werk ĂŒber das »GefĂŒhl der Machtlosigkeit, nicht aber der Resignation«, basierend auf einer palĂ€stinensischen Spruchweisheit, expressiver Ausdruck fĂŒr den Schmerz. Am Ende: der atemlose Augenzeugenbericht von einer GefĂ€ngnis-Revolte von Attica im Bundesstaat New York am 9. September 1971. Passagen aus einem Brief des Insassen Sam Melville hat Frederic Rzewski in eine atemlose Suada gegossen, deren auswegloses Kreisen den hoffnungsvollen Worten widerspricht und das Scheitern ankĂŒndigt. Dazwischen: die UrauffĂŒhrung eines neuen EnsemblestĂŒcks von MĂĄrton IllĂ©s, dem Ensemble ascolta auf den Leib ge-schrieben. Und Solowerke von Eres Holz und Enno Poppe.
BirkeâBertelsmeiertic (2016) 11âfĂŒr Bass und Ensemble
EresâHolzmach (2011) 6âfĂŒr Trompete solo
MĂĄrtonâIllĂ©sAscolta-Rajzok (2017) 20âfĂŒr Ensemble urauffĂŒhrung â auftragswerk ascolta
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SamirâOdeh-TamimiJa-NĂĄri (2003) 6âfĂŒr Trompete, Horn, Bassposaune und Schlagzeug
EnnoâPoppeZwölf (2014) 4âfĂŒr Violoncello solo
FredericâRzewskiComing together (1972) 20âfĂŒr Sprecher und EnsembleEinrichtung von AndrewâDigby
AndreasâFischer,âBassJeffâBurrell,âSprecher
ascolta:MarkusâSchwind,âTrompeteDeepaâGoonetilleke,âHorn (als Gast)AndrewâDigby,âPosauneErikâBorgir,âVioloncelloFlorianâHoelscher,âKlavierHubertâSteiner,âE-GitarreBorisâMĂŒller,âSchlagzeugMatthiasâEngler,âSchlagzeug (als Gast)
MichaelâWendeberg,âLeitung
Im Radio: Deutschlandfunk Kultur, Konzert, livekulturradio vom rbb, Musik der Gegenwart, 25.04.2018, 21.04 Uhr
hand werk
Sa 20.01.2018, 22 Uhr
Radialsystem V
Wie klingt Elektrosmog? Wieviel musikalisches Potenzial steckt im Brummen offen liegender Kabel oder einer miss-glĂŒckenden Powerpoint-PrĂ€sentation? Wie lĂ€sst sich das ebenso lĂ€stige wie faszinierende PhĂ€nomen der RĂŒckkopp-lung visualisieren? In seinem Programm hand werk unter strom untersucht das junge Kölner Kammermusikensemble hand werk, in diesem Jahr zum ersten Mal bei Ultraschall Berlin, physikalische Prozesse in Musik und befragt die modisch gewordene Interaktion von akustischen Instru-menten und deren elektronischer Erweiterung auf ihre Notwendigkeit.
SergejâMaingardtsmog (2012) 9âfĂŒr vier Performer mit Magnetspulen und ElektrogerĂ€ten
SamâPlutaswitches (2007) 6âfĂŒr Violoncello mit Verzerrer und Drumset
CathyâVanâEckWings (2006) 7âfĂŒr drei Performer mit StellwĂ€nden und drei Lautsprecher
TobiasâHagedorn3bit (2014) 3âfĂŒr drei elektronische Instrumente
AndreasâEduardoâFrankTable Talk (2016) 11âfĂŒr zwei Performer, Wandler, Schalter und Video
NatachaâDielsPrincess Nightmare Moon (2016) 12âfĂŒr Ensemble und Elektronik
SimonâLĂžfflerb (2012) 9âfĂŒr drei Spieler mit Effektpedalen, Kabeln und Licht
hand werk:DanielâAgi,âFlöteHeatherâRoche,âKlarinetteStefanieâVanâBacklĂ©,âViolineNiklasâSeidl,âVioloncelloChristophâStöber,âKlavierJensâRuland,âSchlagzeug
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Im Radio: Deutschlandfunk Kultur, Konzert, livekulturradio vom rbb, Musik der Gegenwart, 09.05.2018, 21.04 Uhr
Carolin Widmann
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So 21.01.2018, 14 Uhr
Pierre Boulez Saal
Sie ist eine der faszinierendsten KĂŒnstlerpersönlichkeiten der Gegenwart. Die zeitgenössische Musik bildet einen wichtigen Schwerpunkt in der Arbeit der Geigerin Carolin Widmann. In ihrem Solo-Recital im Rahmen von Ultraschall Berlin prĂ€sentiert sie den strukturellen und farblichen Reichtum der Musik fĂŒr Solo-Violine des spĂ€ten 20. und frĂŒhen 21. Jahrhunderts, darunter Enno Poppes geradezu mikroskopisch anmutende ViolinetĂŒden, in denen aus einem winzigen Zweitonmotiv 289 Variationen entstehen, sowie die Capricci von Salvatore Sciarrino, die den zerbrech-lichen wie intensiven Kosmos der Musik des Komponisten in einer einzelnen Geige einfangen und der Violintechnik eines NiccolĂČ Paganini ein neues Vokabular verleihen.
PascalâDusapinIn vivo (2014) 17âfĂŒr Violine solo
HansâAbrahamsenCapriccio Bagateller (1990) 4âfĂŒr Violine solo
GeorgeâBenjaminThree Miniatures (2001) 7âfĂŒr Violine solo
EnnoâPoppe17 EtĂŒden fĂŒr die Violine, 2. Heft (1993) 4â
SalvatoreâSciarrinoSei capricci (1975/76) 20âfĂŒr Violine solo
CarolinâWidmann,âVioline
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Im Radio: Deutschlandfunk Kultur, Tonart Klassik, 29.01.2018, 1.05 Uhrkulturradio vom rbb, Musik der Gegenwart, 14.03.2018, 21.04 Uhr
So 21.01.2018, 17 Uhr
Pierre Boulez Saal
Ein einem Akt der Zerstörung entwickelt sich ein höchst vergnĂŒgliches Ballet von âșmembra disiectaâč und letztlich ein Duo des Solisten mit sich selbst entwickelt â das Piano Concerto von Simon Steen-Andersen, uraufgefĂŒhrt bei den Donaueschinger Musiktagen 2014, ist virtuoses Spiel mit audiovisuellen Illusionen und Befragung musikalischer IdentitĂ€t, die sogar die Gesetze der Schwerkraft partiell auĂer Kraft zu setzen scheinen. In Yair Klartags Con forza di gravitĂ macht sich die Schwer-kraft hingegen deutlich bemerkbar. Sie tritt, so der Kompo-nist, »in die abstrakte Welt der KlĂ€nge ein und wird zur Hauptantriebskraft des StĂŒckes, das die ursprĂŒnglichen kompositorischen Absichten ĂŒberschattet«. Rebecca Saundersâ Void fĂŒr zwei Schlagzeuger und Kam-merorchester ist ein Meisterwerk der SubtilitĂ€t. »Unter der OberflĂ€che der Stille verbirgt sich eine Kakophonie von Klang und GerĂ€usch, ein endloses Potenzial, das hörbar wird. Der Akt des Komponierens enthĂŒllt verschiedene Prozesse: KlangfĂ€den behutsam ausziehen, Farbpartikel aus der Tiefe schöpfen, KlĂ€nge aus der Stasis des Schweigens treiben.«
YairâKlartagCon forza di gravitĂ (2013) 15âfĂŒr Streichorchester
RebeccaâSaundersVoid (2014) 23âfĂŒr zwei Schlagzeuger und Orchester
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SimonâSteen-AndersenPiano Concerto (2014) 25â
ChristianâDierstein, SchlagzeugDirkâRothbrust,âSchlagzeugNicolasâHodges,âKlavierRundfunk-SinfonieorchesterâBerlinEnnoâPoppe,âLeitung
Nicolas Hodges
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Im Radio: Deutschlandfunk Kultur, Konzert, 25.01.2018, 20.03 Uhrkulturradio vom rbb, Konzert, 03.02.2018, 20.04 Uhr
So 21.01.2018, 20 Uhr
GroĂer Sendesaal des rbb
In seinen ErzĂ€hlungen Der Spiegel im Spiegel lĂ€sst Michael Ende eine Figur namens Hor in einem Labyrinth minotau-rusartig herumirren, verfolgt von seinen eigenen Echos. Diese Echos verwandelt Nina Ć enk in Echo II in ein rhythmi-sches Muster, das als Herzschlagimitation Symbol fĂŒr die Verwundbarkeit des Lebens wird. Als »eine Art Flöten-konzert« hat Bruno Mantovani seine Love Songs bezeichnet. Das Orchester ist dabei in zwei Gruppen geteilt, wodurch ein Stereoklang entsteht. Die Flöte steht als Soloinstru-ment dazwischen: »Wenn die Flöte ein SchmuckstĂŒck ist, ist das Orchester das aufgeklappte Etui, in dem dieser Schmuck liegt«, so der Komponist. In seinem Konzert fĂŒr Posaune und Orchester vertraut Georg Friedrich Haas ganz auf das historische Vokabular des Soloinstruments. Nach einem vierteltönig schattierten tonalen Harmoniezitat und melodischer EmotionalitĂ€t mĂŒndet das Werk in eine KantabilitĂ€t auf der Basis mikrotonaler Melodik. Der Titel des Orchesterwerks woher ⊠wohin von Mark Andre ver-weist auf ein Zitat aus dem Johannes-Evangelium: »Der Wind blĂ€st, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weiĂt nicht, woher er kommt und wohin er fĂ€hrt. So ist ein jeder, der aus dem Geist geboren ist.« Die sieben Miniaturen, aus denen das Werk besteht, sind eine »Musik des Entschwindens«, ein »Einverleiben der kompositori-schen ZwischenrĂ€ume des Entschwindens«.
NinaâĆ enkEcho II (2010) 6â
BrunoâMantovaniLove Songs (2015) 20âfĂŒr Flöte und Orchester
pause
GeorgâFriedrichâHaasKonzert fĂŒr Posaune und Orchester (2015/16) 20â
MarkâAndrewoher ... wohin (2015/17) 23âfĂŒr Orchester
MagaliâMosnier,âFlöteMikeâSvoboda,âPosauneDeutschesâSymphonie-OrchesterâBerlinEvanâChrist, Leitung
Magali Mosnier
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Im Radio: Deutschlandfunk Kultur, Konzert, livekulturradio vom rbb, Konzert, 04.02.2018, 20.04 Uhr
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Karten im Vorverkauf an allen CTS-Vorver kaufsstellen und ĂŒber eventim.de
KonzerteâimâHausâdesâRundfunks,âGroĂerâSendesaal:â18 Euro (erm. 12 Euro). Karten im Vorverkauf ĂŒber den rbb-ticketshop.deTelefon: 030-97 99 38 49 99 (Mo âFr 10â14 Uhr und 14.30â17 Uhr, Sa 10â15 Uhr) und an der Abendkasse.
KonzerteâimâRadialsystemâV:15 Euro (erm. 10 Euro).Tageskarte fĂŒr Samstag: 45 Euro (erm. 30 Euro)Karten im Vorverkauf ĂŒber Radialsystem V und an der Abendkasse.
KonzerteâimâHeimathafenâNeukölln:15 Euro (erm. 10 Euro).Tageskarte fĂŒr Freitag: 35 Euro (erm. 25 Euro)Karten im Vorverkauf ĂŒber Heimathafen Neukölln und an der Abendkasse.
KonzerteâimâPierreâBoulezâSaal:âCarolin Widmann: 15 Euro (erm. 10 Euro)RSB: 18 Euro (erm. 12 Euro).Karten im Vorverkauf ĂŒber Pierre Boulez Saal und an der Abendkasse
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