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Page 1: Forschungsprojekte für die Medizintechnik

Mitten im Medical Valley derEuropäischen Metropolregion Nürn-berg ist das Softwarehaus ASTRUMIT mit seinen über 130 Mitarbeiternansässig. Seit Beginn der nunmehr20 jährigen Firmengeschichte ist dasUnternehmen Vorzugslieferant undEntwicklungspartner bei großenHerstellern der Medizintechnik.Mit ihren eigenen Innovationen wol-len die Software-Spezialisten die Zu-kunft des Gesundheitswesens aktivmitgestalten. Gemeinsam mit Part-nern aus Medizin, Wissenschaft undIndustrie arbeitet ASTRUM IT anverschiedenen Themenschwerpunk-ten. Im Rahmen von Forschungspro-jekten entwickelt das Unternehmenmodernste Technologien zur Vernet-zung von Ärztekooperationen undinnovative Methoden zur Diagnose-und Therapieunterstützung im Be-reich von neurologisch bedingtenBewegungsstörungen. Ziel für dieErlanger ist es, dem Puls der Zeitimmer ein Stückchen voraus zu sein.Bereits im Juli 2010 fiel der Start-schuss für das erste eigene For-schungsprojekt, sowohl 2011 als auchAnfang 2012 ist je ein weiteres hinzu-gekommen. Als Entwicklungspartnerunterstützt ASTRUM IT ein For-schungsvorhaben eines Unterneh-mens aus dem Bereich Bioverfah-renstechnik. Hier fließen dielangjährigen Erfahrungen aus derSignal- und Bildverarbeitung ein, diein einer Mess- und Analysesoftwarezur Onlineüberwachung von Zell-wachstum münden.

Mit der Abteilung MolekulareNeurologie des Universitätsklini-kums Erlangen (Spezialambulanzfür Bewegungserkrankungen) unddem Lehrstuhl für Mustererken-nung der Friedrich-Alexander Uni-versität Erlangen-Nürnberg ent-wickelt ASTRUM IT ein mobilessensorbasiertes Komplettsystem zurautomatisierten Bewegungsanalyse,

insbesondere beim Parkinson Syn-drom. Das System wird sowohl dieFrühdiagnose von neurodegenera-tiven Erkrankungen unterstützen alsauch ein kontinuierliches Therapie-monitoring des Patienten in seinerAlltagsumgebung ermöglichen.Bewegungsstörungen führen zueiner erheblichen Beeinträchtigungder individuellen Autonomie undLebensqualität. Mit zunehmendemAlter erhöht sich die Wahrschein-lichkeit von Gangstörungen sowieauch die Wahrscheinlichkeit, an

Morbus Parkinson zu erkranken.Eine Diagnose dieses Krankheits-bilds im frühen Stadium ist schwie-rig, da sich sichtbare motorischeSymptome erst im bereits fortge-schrittenen Krankheitsverlauf zei-gen. Auch wird, bedingt durch diedemographische Entwicklung, inZukunft die Zahl der ParkinsonErkrankungen immer mehr zuneh-men.Der medizinische Forschungspart-ner, die Spezialambulanz für Bewe-gungserkrankungen des Univer-sitätsklinikums, hat seinen Schwer-punkt auf die Versorgung von Pati-enten mit dem Parkinson Syndromgelegt und eröffnet so sehr gutenZugang zu einer umfangreichenPatientengruppe. Im klinischenUmfeld werden Gangdaten von die-sen Patienten sowie einer gesundenKontrollgruppe mit dem mobilenSensorsystem von ASTRUM ITaufgezeichnet und mit Methodender Mustererkennung analysiert.Ziel des mobilen Sensorsystems istes, dem Therapeuten objektive Sen-sordaten zur Verfügung zu stellen,die er als Grundlage für seine Diag-nose und Therapie heranziehenkann, um so die Versorgung einesPatienten in allen Krankheitsstadienzu verbessern. In einem weiteren Forschungspro-jekt wird gemeinsam mit dem Lehr-stuhl für Mustererkennung und deradidas AG eine zentrale WearableComputing Plattform für den Ein-satz im Gesundheits- und im Sport-

Forschungsprojektefür die

Medizintechnik

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Wie aus IdeenInnovationen werden

Sensor Setup: Zur Datenaufzeichnungwerden die Sensorknoten, ausgestattetmit Gyroskopen, Beschleunigungssenso-ren und Bluetooth zur drahtlosenDatenübertragung, an einen handelsüb-lichen Sportschuh angebracht

Forschungsprojekte zurSensorbasierten

Bewegungsanalyse

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bereich entwickelt. Ziel und Heraus-forderung dabei ist es, unterschied-liche Sensoren in Kleidung zu integ-rieren, deren Signale in einer ein-heitlichen Plattform zusammen zufassen und die Auswertungen fürmobile Anwendungen wie Gesund-heits-Monitoring, Bewegungsmoti-vation aber auch Team- und Indivi-dualsport zur Verfügung zu stellen.Im Rahmen des SpitzenclustersMedical Valley Europäische Metro-polregion Nürnberg entwickeltASTRUM IT eine Kommunika-tionsplattform zur Vernetzung vonmedizinischen Informationssyste-men im niedergelassenen Versor-gungsbereich:

Das rasante Wachstum von Medi-zinischen Versorgungszentren undÄrztenetzen spiegelt den großenBedarf an praxisübergreifender Zu-sammenarbeit zwischen Ärzten inDeutschland wider. Krankheitsbilderwerden komplexer, die steigendeSubspezialisierung der Ärzteschafterhöht diesen Bedarf weiter - stan-dortübergreifende Kooperationenzwischen Ärzten sind das Versor-gungsmodell der Zukunft.Voraussetzung für ärztliche Koope-rationen ist der gegenseitige Aus-tausch von Informationen. Der Aus-tausch von betriebswirtschaftlichenDaten ermöglicht ein standortüber-greifendes Controlling. Der ge-meinsame Blick auf patientenbezo-gene Informationen gewährleisteteine optimale und integrierteBehandlung für den Patienten,

durch die dieser hochwertiger ver-sorgt wird.Sowohl aufgrund fehlender ein-heitlicher Datenaustauschformateals auch mangels Datenqualitätkann dieser Bedarf an elektroni-scher Kommunikation bishernicht gedeckt werden.In Zusammenarbeit mit ärztlichen(Medizentrum Erlangen, MedicCenter Nürnberg, MainArzt) undwissenschaftlichen (Lehrstuhl fürInformatik Datenmanagement derFriedrich-Alexander Universität Er-langen-Nürnberg) Partnern ent-wickelt ASTRUM IT eine Platt-form, die genau an diesen Fragestel-lungen ansetzt. Die Plattform führtInformationen aus den verschiede-nen Praxisstandorten in einer Ärzte-kooperation zusammen. DieserDatenaustausch erfolgt unabhängigvom Hersteller der primären Infor-mationssysteme. Außerdem werdenVerfahren entwickelt, die eine suk-zessive Steigerung der Datenqualitätgewährleisten und Informationen soin Wissen umwandeln.

Durch die Arbeit an ganz unter-schiedlichen Themenstellungenwissen die Verantwortlichen beiASTRUM IT den Vorteil derengen Vernetzung aller Kooperati-onspartner besonders zu schätzen.Der Austausch von Know-how undErfahrung aller Akteure aus Medi-zin, Industrie und Wissenschaftgeht hier Hand in Hand. So werdendie Technologien und Methoden,die gemeinsam im Projekt ent-

wickelt werden, zielstrebig zur Pro-duktreife gebracht.

Gefördert werden die Projektedurch:Bundesministerium für Bildung und

Forschung

Bayerische Forschungsstiftung

Bayerisches Staatsministerium für

Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr

und Technologie

Projektpartner:Universitätsklinikum Erlangen

Molekulare Neurologie -> Spezial-ambulanz für Bewegungserkran-kungenPsychiatrische und Psychothera-peutische Klinik

Friedrich-Alexander Universität

Erlangen-Nürnberg

Lehrstuhl für Informatik 5(Mustererkennung)Lehrstuhl für Informatik 6(Datenmanagement)

Medizentrum Erlangen

Medic Center Nürnberg

MainArzt GmbH & Co. KG

Praxis Dr. Käfferlein & Kollegen,

Bamberg

Adidas AG, adidas innovation team,

Herzogenaurach

PreSens - Precision Sensing GmbH

Autorin:Chantal Peter

Produktmanagerin Gesundheitswesen

Presse:Katja Rümmele

PR-Managerin

ASTRUM IT GmbH

Am Wolfsmantel 291058 ErlangenTel.: 09131/9408-221Fax: 09131/9408-108

19Softwarehaus ASTRUM IT

Förderung und Partner

Rohsignal eines Beschleunigungssensors der über 90 Minuten am Schuh getragen wurde

Vernetzung vonGesundheitsdienstleistern

MultiprofessionelleVernetzung


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