SALUTOGENESEFoto: twillin/pixelio.de
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
Gliederung● Einleitung Salutogenese● Kohärenzgefühl – der Dirigent des Lebens● Entwicklungszeitraum – Man hat es oder man
hat es nicht?● Woher weiß unser Körper vom
Kohärenzgefühl?● weitere Teilgebiete der Salutogenese
SALUTOGENESE
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
BIOGRAFIE
Aaron Antonovsky – Begründer der Salutogenese
geb. 1932 in Brooklyn, USA
verst. 7.Juli 1994 in Beerscheba, IsraelStudium und Promotion in Soziologie1960 Umzug nach Israelberuflicher Aufstieg an der Universität Jerusalem,Professor am Institut für Sozialforschung
SALUTOGENESE
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
Antonovskys LEITFRAGE:
Warum bleiben Menschen gesund? Was zeichnet Menschen aus, die trotz extremer Belastungen nicht krank werden?
Welche Eigenschaften sind bei dieser Personengruppe zu erkennen?
SALUTOGENESE
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
AUSGANGSSITUATIONSalutogenese (Salus, lat. Unverletzheit; Genese, griech. Entstehung)
heutiges Ges.Systems - pathogenetisches Modell
Gesundheit wird dadurch nicht erklärt
jeder Mensch ist täglich krankmachenden Einflüssen ausgesetzt – warum werden nicht alle Menschen krank?
SALUTOGENESE
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
FLUSSMETHAPHER
beide Blickrichtungen haben ihre BerechtigungSalutogenese soll med. Fragestellung ergänzen nicht ersetzen
SALUTOGENESE
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
Gesundheits DEFINITION?
keine Definition von Gesundheit
umschreibt Gesundheit mit: labiles aber dynamisches Geschehen Gesundheit muss immer wieder aufgebaut werden Verlust von Gesundheit ist ein natürl. Prozess Suche nach Krankheitsauslösern muss durch ges.fördernden Faktoren erweitert werden
SALUTOGENESE
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
ELEMENTE der Salutogenese
Gesundheit wird erklärt über Elemente, wie:
das Kohärenzgefühldas Gesundheits-Krankheits-KontinuumStressoren und Spannungszustände sowie generalisierte Widerstandsressourcen
SALUTOGENESE
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
SALUTOGENESE
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
Der Dirigent fürs Leben
Foto: M.Greitschus/pixelio.de
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
Das KOHÄRENTGEFÜHL / Sense of coherence
allgemeine Grundhaltung
Weltanschauung des Individuums
Erfahrungen innere Überzeugungen
Der Dirigent fürs Leben
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
WIRKUNGSweisen
äußere Umstände beeinflussen die Lebensqualität und die Gesundheit
Schlechte hygienische Zustände u.a. wirken auf den Gesundheitszustand –
wenn die äußeren Umstände vergleichbar sind – gibt esdennoch Unterschiede im Gesundheitszustand
Der Dirigent fürs Leben
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
Gesundheit abhängig von
● individuellen kognitiven und
● affektiv-motivationalen Grundeinstellungen
wie gut kann der Mensch vorhandene Ressourcen zum Erhalt seine Gesundheit nutzen?
Diese Grundhaltung = Kohärenzgefühl (Kohärenz = Zusammenhang, Stimmigkeit)
Der Dirigent fürs Leben
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
Das Kohärenzgefühl ist dynamisch und wird von den Lebenserfahrungen beeinflusst.
Ausprägung des Kohärenzgefühls beeinflusst die Art der Lebenserfahrungen.
Somit werden die inneren Grundhaltungen bestätigt und somit auch stabil und überdauernd.
Der Dirigent fürs Leben
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
Das Kohärenzgefühl setzt sich aus drei Komponenten zusammen:
● Verstehbarkeit
● Handhabbarkeit
● Sinnhaftigkeit
Der Dirigent fürs Leben
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
Man hat es oder man hat es nicht
Wie entwickelt sich der Kohärenzsinn?
Foto:H.Ender/pixelio.de
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
Man hat es oder man hat es nicht
Entwicklung des SoC
Kindesalter
Jugendalter
bis 30 Lj.gefestigt und weitestgehend ausgeprägt
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
Man hat es oder man hat es nicht
SoC abhängig von gesellschaftlichen Gegebenheiten – generalisierte Widerstandsressourcen
● Starker SoC – wiederholt günstige Erfahrungen, Balance zwischen über- und Unterforderung
● Schwacher SoC – wiederholt unvorhersehbare Ereignisse, Unsicherheit, Unkontrollierbarkeit
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
Man hat es oder man hat es nicht
Forschungsergebnisse zur Wirksamkeit – nicht eindeutig
überwiegend Forschungen zu SOC und physische Gesundheit – leider kein eindeutiger Zusammenhang nachweisbar
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
Man hat es oder man hat es nicht
Allerdings hoher Zusammenhang zwischen SOC und psychischer Gesundheit (auch bei Angst und Depressivität)
Auch Stresserleben wird von Probanden mit unterschiedlich hohem SOC verschieden wahrgenommen (McSherry und Holm 1994)
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
Man hat es oder man hat es nicht
Bislang ungeklärt welchen Einfluss der Bildungsstand auf die Ausprägung des Soc hat.
Definitiv nachweisbar ist der Einfluss von Beschäftigungsart und Einkommen
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
Woher weiß unser Körper vom Kohärenzgefühl?
Foto: M.Heinemann/pixelio.de
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
● Kohärenzgefühl ist keine
immunologische Superabwehr
● Kohärenzgefühl soll verhindern,
dass aus Spannung eine dauerhafte Belastung wird.
Woher weiß unser Körper vom Kohärenzgefühl?
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
1. SOC beeinflusst z.B. zentrale Nervensystem, Immunsystem, Hormonsystem
2. SOC mobilisiert bestehende Ressourcen
3. SOC begünstigt die bewusste Entscheidung für gesunde Lebensweisen
Woher weiß unser Körper vom Kohärenzgefühl?
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
Generalisierte Widerstandsressourcen, Gesundheits-Krankheits-Kontinuum Stressoren
Foto:R.Thielen/pixelio.de
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
Generalisierte Widerstandsressourcen
Generalisierte Widerstandsressourcen
generalisiert: werden in jeder Situation wirksam Widerstandsressourcen: erhöhen Widerstandskraft
„Das gemeinsame an allen generalisierten Widerstandsressourcen sei, den unzähligen uns ständig treffenden Stressoren eine Bedeutung zu erteilen.“
A. Antonovsky
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
Generalisierte Widerstandsressourcen
Zur erfolgreichen Spannungsbewältigung nehmen verschieden Faktoren Einfluss – damit Einfluss auf Erhalt von Gesundheit
Faktoren wie z.B. individuelle Faktorensoziale und kulturelle Faktoren
Ausprägung dieser Faktoren = generalisierte Widerstandsressourcen
ABER - wenn es Ressourcen gibt, so gibt es auch generalisierte Widerstandsdefizite
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
Gesundheits-Krankheits-Kontinuum
Gesundheits-Krankheits-Kontinuum
Der Mensch ist nie vollkommen gesund und nie vollkommen krank.
Sein Zustand ist stets beweglich zwischen diesem Kontinuum.
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
Stressoren und Spannungszustände
Stressoren und Spannungszustände
Stressor = von außen kommende Anforderung, die das Gleichgewicht stört;
erfordert eine nicht automatische Handlung zur Wiederherstellung des Gleichgewichtes
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
Stressoren und Spannungszustände
unterschiedliche Bewertungsmöglichkeiten
Bewertung I: Person mit hohem SOC bewertet Stressoren anders als Person mit geringem SOC
Bewertung II: wenn Person mit hohem SOC,einen Reiz als Stressor bewertet, kann sie unterscheiden zwischen bedrohlich, günstig oder irrelevant
Bewertung III: selbst wenn ein Stressor als bedrohlich definiert wird, fühlt sich Person mit hohem SOC nicht wirklich bedroht,sie kann mit angemessenen Gefühlen reagieren
Ilka Stuchlik PRiGES - Gesundheitsmanagement www.priges.de
Schematische Darstellung der Salutogenese
Abb.www.unifr.ch/zrg/Fachhochschule/FS2010/Hoeck_Salutogenese.pdf