aktiv 2012
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inhaltDIAKONIEWERK . aktiv 2012
aktiv für menschen im alter
aktiv für ausbildung
2026
thema 2012: aktiv altern
DIAKONIEWERK aktiv für menschen
aktiv für menschenmit behinderung
DIAKONIEWERK vorwort4
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14
aktiv in dervielfalt
aktiv im ausland
aktiv mit spenden
aktiv als soziales unternehmen
DIAKONIEWERK aktiv 2012
aktiv für gesundheit
4450
32
5254
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aktiv 2012 4 5/
DIAKONIEWERK
vorwort
neue konzepte für ein positives morgen,die diakonischen werte als basis eines gehaltvollen lebens für alle.
v.l.n.r: Dr. Heinz Thaler, Rektorin Mag.a Christa Schrauf, Mag. Josef Scharinger
Durch die Arbeit des Diakoniewerkes werden wichtige Entwicklungen initiiert und unterstützt: Die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung setzt sich zunehmend durch. Menschen im Alter verbringen ihren letzten Lebensabschnitt menschenwürdig und immer mehr in der von ihnen gewünschten Form. Medizinische Angebote werden ständig weiterentwickelt und PatientInnen erleben in den Krankenhäusern Respekt und eine Begegnung auf Augenhöhe. Die Solidarität mit Menschen in BosnienHerzegowina und Rumänien ist zu einem unverzichtbaren Teil unseres Wirkens geworden. Diakonie muss immer wieder neu gedacht werden, um sich den aktuellen Herausforderungen zu stellen. Das hält frisch und lebendig!
Heinz Thaler
Wir haben uns 2012 intensiv mit der Idee der Inklusion beschäftigt und die Auseinandersetzung darüber auch in den öffentlichen Diskurs eingebracht. Die vielen engagierten MitarbeiterInnen des Diakoniewerkes sind täglich bemüht, das Bekenntnis zur Vielfalt der Gesellschaft in ihrer Arbeit sichtbar zu machen. Damit tragen wir zu einem neuen Bild des Miteinanders bei, nach dem ausnahmslos alle Menschen Teil der einen Gesellschaft sind und deshalb das Recht auf Partizipation haben. Das entspricht auch unserem biblischen Auftrag und Menschenbild. Jesus hat Menschen unabhängig von ihrer Lebenssituation vorbehaltlos angenommen und so exklusiven Ansprüchen widersprochen. Unsere Beteiligung am EUJahr 2012 des Aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen ist auch ein logischer Schritt auf diesem Weg.
Christa Schrauf
Den diakonischen Auftrag in den heute notwendigen Facetten umzusetzen, ist eine herausfordernde Arbeit. Die Entscheidung des Vorstandes und des Kuratoriums im Jahr 2012 zur Ausgliederung der DiakonissenKrankenhäuser in jeweils eine eigene gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung im 100%Eigentum des Diakoniewerkes ist eine Herausforderung, die den Bereich Gesundheit zukunftssicher machen soll. Dieser Schritt unter dem neuen Auftritt „Klinik Diakonissen“ ab 2013 legt die Basis für den langfristigen Erfolg der Kliniken Diakonissen durch Profilierung der medizinischen Qualität, Optimierung der strategischen Ausrichtung und der Abläufe, unter klarem Bekenntnis zum diakonischen Wertebild.
Josef Scharinger
Im Diakoniewerk sind 2012 mehr als 3.200 MitarbeiterInnen in rund 100 Einrichtungen in Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Wien und Tirol sowie in Rumänien und Bosnien-Herzegowina aktiv.
Alle Menschen sind gleich an Rechten und Würde geboren und wollen das Leben nach individuellen Vorstellungen gestalten. Alle verdienen die gleichen Chancen, um ihre Talente und Fähigkeiten einzusetzen und ihren Platz in der Gemeinschaft zu erfüllen. „aktiv für menschen” bedeutet die Begegnung miteinander in einer Welt, die reich an Werten ist. Für das Recht auf ein ganz normales Leben.
aktiv 2012 6 7/
Das Diakoniewerk engagiert sich in der zeitgemäßen Begleitung von Menschen mit Beeinträchtigungen. Als modernes Sozialunternehmen sind wir in folgenden Bereichen aktiv: Lernen, Wohnen, Arbeit und Beschäftigung, Therapie, Kunst und Kultur, Freizeit, Sport, Bildung und mobile Begleitung und Hilfe. Mit computerunterstützter Kommunikation trägt LIFEtool dazu bei, die Lebensqualität von Menschen mit Beeinträchtigung zu erweitern und ihnen mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.
Siehe Seite 14
aktiv für menschen mit behinderung
Die Arbeit mit Menschen im Alter, die in ihrem letzten Lebensabschnitt vor neuen Herausforderungen stehen, ist ein weiterer Schwerpunkt. Mit fachlich bestens ausgebildeten und engagierten MitarbeiterInnen soll „Nächstenliebe in unserer Zeit“ wieder erlebbar sein, vor allem auch für Menschen mit Demenz. Als christlich geprägtes Unternehmen fördern wir dabei Selbstbestimmung und Normalität, vom Bereich Wohnen und Pflege bis hin zu Tageszentren, mobilen Diensten und (Demenz)Beratung.
Siehe Seite 20
In der Ausbildung für Sozial und Gesundheitsberufe hat das Erzielen bestmöglicher Qualifikation für die speziellen Aufgaben oberste Priorität. Unser Ausbildungsnetzwerk umfasst neben der Gesundheits und Krankenpflege im Bildungszentrum Diakonissen Linz die Sozialbetreuungsberufe Behindertenbegleitung und arbeit sowie Altenarbeit an Schulen in Gallneukirchen, Mauerkirchen, Ried, Wels und Salzburg. Die DiakonieImplacementstiftung, die Diakonie Akademie (DiAk) und die Johann Sebastian Bach Musikschule in Innsbruck ergänzen das Angebot.
Siehe Seite 26
Zum Diakoniewerk gehören ein allgemein öffentliches DiakonissenKrankenhaus in Schladming sowie zwei Privatkrankenhäusern in Linz und Salzburg, wo zusätzlich ambulante Leistungen im Rahmen der gesetz lichen Krankenversicherung geboten werden. Hochtechnikmedizin und modernste Diagnostikgeräte verbinden wir dabei mit der persönlichen Orientierung am Patienten und der ganzheitlichen Betrachtung von Medizin, Pflege, Therapie und Seelsorge. Die strategische Weiterentwicklung des Gesundheitsbereichs zeigt sich ab 1.1.2013 im neuen Auftritt Kliniken Diakonissen.
Siehe Seite 32
aktiv für menschen im alter
aktiv für ausbildung
aktiv für gesundheit
mitgefühl
wohlbefinden
nächstenliebetoleranzpartnerschaft
zuversicht
chancengleichheit
engagementmenschenwürdeverantwortung
teilhabe
sinnerfüllungunterstützung
integration
begleitung
inklusion
selbstbestimmung
aktiv imausland
aktiv in der vielfalt
Das umfassende Knowhow in der Hilfe für Menschen mit Behinderung und Menschen im Alter stellt das Diakoniewerk seit über 10 Jahren auch Menschen im Ausland zur Verfügung. In Mostar/BosnienHerzegowina gründeten wir einen integrativen multiethnischen Kindergarten. In Rumänien wurden eine Werkstätte in SibiuHermannstadt und das Soziale Beratungszentrum mit ambulanter Hauspflege in Sebeş Mühlbach eröffnet. Das Beratungs zentrum wurde später um eine kleine Werkstätte erweitert.
Siehe Seite 44
Das soziale Engagement des Diakoniewerks zeigt sich in einer Vielzahl von weiteren Tätigkeitsfeldern. Gemeinsam mit der Stadt Salzburg führt das Diakoniewerk drei Bewohnerservicestellen. In Gallneukirchen gehören das Hotel Waldheimat, die Bücherinsel, die Gärtnerei Friedenshort sowie Garten & Landschaft zum vielfältigen Angebot, in Wien das Studentenheim Albert Schweitzer Haus und in Deutschfeistritz ein Haus für Flüchtlinge.
Siehe Seite 38
DIAKONIEWERKaktiv für menschen
aktiv 2012 8 9/
ich bin dabeiDIAKONIEWERK . thEmA 2012: AKtIV ALtERN
aktiv 2012 10 11/
DIAKONIEWERKthema 2012: aktiv altern
Altern in Würde – Solidarität im Zentrum diakonischer Arbeit
„Im EU Jahr 2012 stellt sich das Diakoniewerk selbstkritisch die Frage, ob und wie es der Begleitung von Menschen im Alter gerecht werden kann. Ausgehend von unserem diakonischchristlich geprägten Menschenbild, das den Menschen immer in seiner Ganzheitlichkeit sieht, wollen wir zu neuen Bildern des Alter(n)s und der Generationensolidarität beitragen!“, betont Magistra Christa Schrauf.
Für die Rektorin des Diakoniewerkes ist es dabei wichtig, gerade auch jene Menschen im Alter in den Mittelpunkt der Gesellschaft zu rücken, die, weil sie einen hohen Pflegebedarf haben oder von Demenz betroffen sind, von vielen als nicht gesellschaftsfähig angesehen werden: „Das Alter darf nicht als Leistungsakt verstanden werden. Das birgt die Gefahr, die Würde alter Menschen von ihren Leistungen und Fähigkeiten abhängig zu machen. Menschen im Alter dürfen nicht auf ihren ökonomischen Wert
reduziert werden. Sie bleiben Menschen in einem umfassenden Sinn, mit Bedürfnissen und Wünschen, wie andere sie auch haben. Sie haben ein Recht auf ein menschenwürdiges, selbstbestimmtes Leben bis zuletzt“, so Rektorin Schrauf. Deshalb ist es gesellschaftliche Pflicht, Menschen im Alter in ihrer Würde zu schützen und für sie die Voraussetzungen zu schaffen, die sie brauchen, um die Herausforderungen des Alterns annehmen und bewältigen zu können. Dazu gehört professionelle Begleitung in der Situation des Alltages und der Pflege.
Lebensqualität mit Ablaufdatum?
Dass sich die europäische Bevölkerung in einem demografischen Wandel befindet und sinkende Geburtenraten wie steigende Lebenserwartung den Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung wachsen lassen, ist ein Faktum. Dazu wird die lange Lebensdauer durch weit fortgeschrittene
medizinische Versorgung als eine der größten zivilisatorischen Errungenschaften gesehen. Der Umgang der Gesellschaft mit Menschen im Alter weist große Defizite auf. Ganz im Sinne des EUJahres hat das Diakoniewerk daher auch die „soziale Teilhabe“ als Schwerpunktthema definiert. So werden im Diakoniewerk mehr als 1.200 Menschen im Alter in Hausgemeinschaften, Wohnungen mit speziellem Service, Tageszentren oder Cafés sowie durch mobile Dienste und Besuchsdienste betreut. Alle diese Menschen haben, trotz unterschiedlicher Einschränkungen, das Recht auf gesellschaftliche Partizipation und Selbstbestimmung. Diese Leitprinzipien in der Altenarbeit des Diakoniewerkes bilden die Grundlage für zahlreiche Aktivitäten, die eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben von Menschen im Alter fördern, etwa mit Ausstellungen und Konzerten in den Hausgemeinschaften, gartentherapeutischer oder künstlerischer Arbeit sowie mit zahlreichen spirituellen Angeboten.
Die Europäische Kommission hat das Jahr 2012 zum „Jahr des aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen“ erklärt. Das Diakoniewerk ist mit zahl-reichen Angeboten für Menschen im Alter in vier Bundesländern aktiv.
Pro Aging - Altern ist Teil des Menschseins
Kosmetikindustrie und Schönheitschirurgie haben dafür gesorgt, dass der Begriff „Anti Aging“ heute in aller Munde ist. Mit dem Menschenbild, das dahinter steckt, wird das Ideal der ewigen Jugend und Leistungsfähigkeit suggeriert. Ganz im Gegensatz dazu setzt das Diakoniewerk auf den Begriff „Pro Aging“ und trifft damit auch eine der Kernaussagen des EUJahres 2012, nämlich das eigene Leben proaktiv zu gestalten und die Vorteile des höheren Lebensalters zu genießen, wie Entschleunigung oder das bewusste Auskosten von Zeit, Ruhe und Muße. Für das Diakoniewerk ist das Motto des „Europäischen Jahres für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen“ ein selbstverständlicher Auftrag. Dieser wird auch nach außen kommuniziert, um die Gesellschaft für die Bedürfnisse der Betroffenen nachhaltig zu sensibilisieren.
Solidarität zwischen den Generationen
Dabei ist entscheidend, die Diskussion rund ums Altern als Dialog der Generationen zu führen. Dass Menschen im Alter über viele wertvolle Erfahrungen und Fertigkeiten verfügen, die sie an die nachkommenden Generationen weitergeben, ist eines der Erfolgsrezepte der Menschheitsgeschichte. „Es braucht die Solidarität zwischen der jüngeren und der älteren Generation, die sich nicht nur auf die finanziellen Aspekte reduziert, sondern die den Zusammenhalt, den Austausch und damit das gegenseitige Verständnis zwischen den Generationen fördert“, erklärt Rektorin Christa Schrauf und vermittelt damit auch klar den Standpunkt des Diakoniewerks. Für junge Leute im Alter von durchschnittlich 18 Jahren, die ein freiwilliges soziales Jahr oder den Zivildienst im Diakoniewerk leisten, ist diese Erfahrung ein wesentlicher Lernprozess. Nicht
nur als Berufsorientierung oder Überbrückung bis zum Beginn einer Ausbildung, sondern vor allem als Entwicklungsphase der sozialen Kompetenz. So lernen junge Menschen die speziellen Bedürfnisse der Menschen im Alter kennen und verstehen. Umgekehrt erhalten die Älteren Einblick in die Denkweisen und das Leben der Jungen. Somit entstehen ein Austausch zwischen den Generationen und eine Förderung der Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt, die auch als bewusst gelebte Solidarität verstanden wird.
Das Diakoniewerk wird sich auch in Zukunft verstärkt engagieren, um mit dem Motto des „Europäischen Jahres für aktives Altern und Soli-darität zwischen den Generationen 2012“ ein bewusstes Umgehen mit diesem gesellschaftlich so wichti-gen Thema zu forcieren. Denn eine bessere Teilhabe von Menschen im Alter an der Gesellschaft ermöglicht, ein Leben trotz Einschränkungen le-benswert zu erhalten und die eigene Würde zu bewahren.
aktiv 2012 12 13/
aktivitäten2012
Pressekonferenz zum „EU-Jahr 2012 für aktives Altern“ im Haus für Senioren Linz
JÄN
Spatenstich des Wohnbauprojekts „Rosa Zukunft“ in Salzburg-Taxham
Workshop für Journalisten „Worte schaffen Wirklichkeit“ mit Mag.a Dr.in Margit Scholta im OÖ. Presseclub in Linz
MAI
Aktionstag „Aktiv Altern: Anspruch oder Widerspruch?“ im Haus am Ruckerlberg in Graz
OKTKinder bringenLeben ins Haus
Im Haus für Senioren Linz haben die BewohnerInnen eine besondere Freundschaft geschlossen – mit den Kindern vom Kindergarten Reischekstraße. Die Kleinen lernen einen natürlichen Umgang mit „dem Alter“, Hilfsbereitschaft, Respekt und Verantwortung und bringen gleichzeitig Lebensfreude mit, die ansteckend auf die BewohnerInnen wirkt. Zum Laternenfest kamen sie mit selbstgebastelten Laternen und einigen Liedern, die sie auf jeder Hausgemeinschaft vorgetragen haben. Zu Weihnachten bastelten die Kinder kleine Geschenke, welche sie persönlich überreicht haben. Einmal monatlich geht eine Bewohnerin oder ein Bewohner in den Kindergarten und liest den Kindern eine Geschichte vor. „Die Kinder bringen Leben in unser Haus. Ihr Lachen ist für uns alles!“ freut sich eine Bewohnerin.
Erinnerungspflege via Internet
Ende Februar haben SchülerInnen der 6. Klasse aus dem benachbarten Dr. SchauerGymnasium ihren InformatikUnter
richt ins Haus für Senioren Wels verlegt, um dort interessierten BewohnerInnen die Möglichkeiten des Internets näher zu bringen. Etwa 10 SeniorInnen ergriffen die Gelegenheit beim Schopf, um via Google Maps einen Blick auf ihren Heimatort zu werfen, eine beliebte Volksliedmelodie auf Youtube zu entdecken, in einer Bildergalerie Erinnerungen an früher aufzufrischen oder mit dem Mitbewohner am Nachbartisch zu skypen. Dabei wurde das Gesehene oder Gehörte zum Ausgangspunkt für eine Reise in die Vergangenheit, an der sie die aufmerksam zuhörenden SchülerInnen teilhaben ließen.
Spatenstich für die ROSA ZUKUNFT
Am 30. Mai fand der offizielle Start des Wohnbauprojekts ROSA ZUKUNFT in SalzburgTaxham statt. Das Diakoniewerk ist gemeinsam mit der Firma Myslik in der Lebenswelt Wohnen GmbH Bauträger, außerdem war es beauftragt, das inhaltliche Konzept für das gesamte Projekt zu erarbeiten. In der Folge wird das DiakonieZentrum Salzburg mit einer Wohnkoordination ein gutes Miteinander der verschiedenen Generationen
ermöglichen und als Anbieter qualitätsvoller Dienstleistungen für Menschen im Alter zur Verfügung stehen. Insgesamt entstehen 129 Wohneinheiten, 59 davon geförderte Mietwohnungen mit Schwerpunkt Mehrgenerationenwohnen. 40 Miet bzw. Mietkaufwohnungen stehen für betreutes Seniorenwohnen zur Verfügung. Darüber hinaus sind 30 Eigentumswohnungen bzw. Reihenhäuser für „junges Wohnen“ und „Wohnen für Senioren“ geplant. Fertigstellung und Wohnungsübergabe voraussichtlich Winter 2013/2014.
Weiteres innovativesWohnbauprojekt
Am 9. Juli erreichte das Wohnbauprojekt „Lebenswelt AigenOlivierstraße“ ein wichtiges Etappenziel. Aus 16 Einreichungen im zweistufigen Architekturwettbewerb ist der Entwurf des Architektenbüros Aicher aus Lustenau als Siegerprojekt hervor
gegangen. Im Salzburger Stadtteil Aigen werden in den nächsten Jahren südlich des DiakonieZentrums auf einer Fläche von rund 19.200 m2 ca. 170 Wohneinheiten sowie Allgemeinflächen errichtet. Neben differenzierten Wohnformen für Menschen im Alter sind altersgemischtes sowie klassisches Wohnen geplant. Teil des Gesamtprojekts ist darüber hinaus ein Wohnkonzept für Menschen mit Behinderung sowie das Angebot von Gesundheitsleistungen. Auch dort war das Diakoniewerk beauftragt, das inhaltliche Konzept zu erarbeiten und wird das Projekt auch begleiten. Das DiakonieZentrum Salzburg steht in der Folge als Anbieter qualitätsvoller und zielgruppenorientierter Dienstleistungen zur Verfügung. Geplanter Baubeginn: Herbst 2013.
Kalender Erinnerungsschätze
Unter dem Titel Erinnerungsschätze – Leben in Vielfalt und Fülle hat das Diakoniewerk einen Kalender herausgegeben, der Menschen im Alter, die im Diakoniewerk begleitet werden, mit ihren „Erinnerungschätzen“ – besonderen Lebensmomenten, die ihnen wichtig sind – in den Mittelpunkt stellt. Der Fotografin
Karin Hofbauer ist es auf eindrucksvolle Weise gelungen, die Vielfalt und Fülle dieser besonderen Lebensmomente einzufangen.
Generationenprojekt mit Spedition
Die Lehrlinge vom Speditionsunternehmen Kühne+Nagel erfahren – neben ihrer Fachausbildung zu Speditionskaufleuten –, welche Möglichkeiten es zur aktiven gesellschaftlichen Mitgestaltung gibt und was es heißt, soziales Engagement zu übernehmen. Ca. 15 Lehrlinge besuchen seit dem Sommer jeden zweiten Mittwoch die BewohnerInnen der Hausgemeinschaften Erdbergstraße in Wien und unternehmen gemeinsame Spaziergänge, führen Gespräche oder spielen Karten. Der Kontakt mit den Jugendlichen ist eine Bereicherung für die BewohnerInnen, und die Vorfreude auf die jungen Besucher ist immer groß. Das Projekt läuft noch bis Mitte März 2013.
Aktiv Altern: Themennachmittag in Graz
Das Europäische Jahr „Aktiv Altern und Solidarität zwischen den Generationen“ bot Anlass für einen ersten Themennachmittag im Haus am Ruckerlberg in Graz am 1. Oktober. Univ.Prof.in Dr.in Irene DykPloss befasste sich mit der gesellschaftlichen Diskussion zum Thema Alter. Mit Stolz präsentiert wurde auch der Bildkalender „Erinnerungsschätze Leben in Vielfalt und Fülle“, der 13 ausgewählte Lebensgeschichten von Menschen im Alter, die im Diakoniewerk begleitet werden, porträtiert. Das Kabarettprogramm „Lustig ist das Seniorenleben“ brachte eine humorvolle Perspektive in das vielfältige Pro
gramm. Weitere Themennachmittage zu wichtigen gesellschaftlichen Anliegen werden folgen.
Generationenprojekt„J.A! Jung trifft Alt“
Seit Ende September 2012 läuft im DiakonieZentrum Salzburg das Projekt „J.A! Jung trifft Alt“: Drei Jugendliche – zwei Schüler des Bundesgymnasiums Zaunergasse und ein Schüler des Ausbildungszentrums St. Josef – kommen einmal wöchentlich ins Haus für Senioren, um jeweils eine Bewohnerin bzw. einen Bewohner, die/der wenig Kontakt zu Angehörigen oder Freunden hat, zu besuchen. Am Programm können Spaziergänge und Einkäufe, gemütliche Gespräche und Spiele oder aber ein Besuch im hauseigenen Café Dialog stehen. „J.A! Jung trifft Alt“ wird konzeptgeleitet durchgeführt und auch begleitet. In diesem Projekt geht es darum, junge Patinnen und Paten für Menschen im Alter zu finden, die mit ihnen reden, lachen oder auch von ihrer Lebenserfahrung lernen.
DIAKONIEWERKthema 2012: aktiv altern
aktiv 2012 14 15/
sowieso so wie duDIAKONIEWERK . AKtIV FÜR mENSChEN mIt BEhINDERUNG
aktiv 2012 16 17/
DIAKONIEWERKaktiv für menschen mit behinderung
Experiment Leben - Das Leben auf die Bühne bringen:Ein Porträt des Theater Malaria
„Experiment Leben – Winklergasse 43“, so hieß das Stück, das am 9. Mai 2012 im Rahmen des Theaterfestivals „sicht:wechsel“ im Linzer Posthof Premiere hatte. Auch wenn das Ensemble schon einige Theaterstücke erarbeitet und zur Aufführung gebracht hat, war es doch etwas Besonderes, auf der renommierten Linzer Bühne auftreten zu können. „Den Posthof haben
wir gewählt, da er den Anspruch einer Zeitkultur am Hafen hat. Und wir sind ein Stück Zeitkultur“, erklärt die Theaterpädagogin Iris HanousekMader. Als Regisseurin und Dramaturgin ist sie seit den Anfängen beim Theater Malaria dabei. Mit Profis aus der freien Szene arbeiten zu können, empfindet sie dabei als enorm hilfreich. So wird seit zwei Jahren ge
meinsam mit dem bekannten TheatersportEnsemble „Impropheten“ zwei Vormittage im Monat Improvisationstheater trainiert. Im kleinen Saal des Posthofs wurde geübt, um den SchauspielerInnen des Theaters Malaria ein Gefühl für Raum, Licht und Wege zu geben sowie das Stück wirkungsvoll in Szene zu setzen.
Professionelle Unterstützung
Die Zusammenarbeit mit Profis bereichert nicht nur inhaltlich die Theaterstücke, sie ist gleichzeitig auch eine Art Schauspielschule. „Wie schaffe ich es, auf der Bühne Präsenz auszustrahlen, wie betrete und verlasse ich die Bühne wirkungsvoll all das haben unsere SchauspielerInnen durch die Kooperation mit den Profis schon sehr gut gelernt“, erklärt Theaterpädagogin Iris HanousekMader. „Was aber die Mischung von verschiedenen Theaterformen angeht, die den Schauspielern auf der Bühne ermöglicht, sich auf ihre Art auszudrücken und die ganz individuell auf die jeweiligen Stärken eingeht, da kann die freie Szene durchaus von uns lernen“, ist sie überzeugt und erzählt weiter: „Die Profis sind oft überrascht vom komischen Talent, vom tänzerischen oder sprachlichen Ausdruck unserer Schauspieler.“
Nahe am Leben
Von der Idee bis zur Aufführung benötigt jedes Stück rund zwei Jahre Vorbereitungszeit. Im ersten Schritt wird ein Thema grob umrissen und Material dazu gesammelt, wobei die Themen
Vor 19 Jahren entstand das Theater Malaria aus einer Eigeninitiative von künstlerisch tätigen Menschen mit Behinderung im Diakoniewerk. Das Ensemble besteht derzeit aus zehn SchauspielerInnen aus dem Diakoniewerk, die von externen Profis der freien
Szene unterstützt werden.
immer ganz nahe am Leben der SchauspielerInnen angesiedelt sind. Wie etwa das Thema „Älter werden“, das vom Ensemble ins Stück „Experiment Leben – Winklergasse 43“ eingearbeitet wurde. Als nächster Schritt der Theaterarbeit beginnt die Improvisation. Hier werden die individuellen Stärken der SchauspielerInnen in Workshops mit Clowntheater, Figurentheater und anderen Theaterformen erarbeitet, um alle Teilnehmenden mit einzubeziehen. Die so entstandenen Puzzleteile werden gemeinsam mit den externen Schauspielern zu einem roten
Faden zusammengefügt. Daraus wird schließlich ein fertiges Stück erarbeitet. Auch für die Anfertigung von Kostümen und Bühnenbild sowie für Musik hat das Theater Malaria Profis zur Unterstützung angeheuert. Mit seinem erfolgreichen Auftritt im Posthof hat das Ensemble des Theater Malaria einen großartigen Erfolg verzeichnet und einen wichtigen Schritt in Richtung inklusive Gesellschaft gesetzt.
Theater Malaria sind: Kurt Engleder, Florian Gerstl, herwig hack, herbert Kastner, Brigitte Koxeder, Niki Kroiss, Josef Landl, Stefan mann, Ruth Oberhuber, Sabine Schiffler (SchauspielerInnen), Iris hanousek-mader (Regie), martina Kornfehl (Bühne), Ursula Buttinger (Choreografie)
aktiv 2012 18 19/
aktivitäten2012
Besuch der serbischen Staatssekre-tärin im Ministerium für Bildung und Erziehung, Dr.in Tinde Kovač-Cerovič, in der Martin-Boos-Schule
APR
Premiere des Theaterstücks „Expe-riment Leben – Winklergasse 43“ des Theater Malaria im Rahmen des Kulturfestivals „sicht:wechsel“
Eröffnung Zubau Hort an der Martin-Boos-Schule
Verleihung Solidaritätspreis für I-Treff STUWE
MAI
Diakoniewerk und Volkshochschule laden zur Freundeskreisparty in den Wissensturm ein
10 Jahre Behindertenhilfe in Schlad-ming im Rahmen des Diakoniefestes Schladming
Wohnhaus Ried feiert 10. Geburtstag
Eröffnung der Werkstätte St. Pantaleon
JUN
Ausstellungseröffnung der Atelier-Künstlerin Jutta Steinbeiß beim Forum Alpbach
Münchens Oberbürgermeister Ude besucht das Kulinarium Salzburg
AUG
15 Jahre Garten & Landschaft
Besuch einer Delegation von „Brot für die Welt“-Partnerorganisationen
Werkstätte Oberneukirchen eröffnet Naturladen
SEP
Segensfeier der neu gestalteten Werkstätte ERLE
Jubiläumsfeier 30 Jahre FRISBI im Linzer OK
OKT
Verleihung des Ehrenpreises beimLiteraturwettbewerb „Ohren-schmaus“ an Herwig Hack
DEZ
DIAKONIEWERKaktiv für menschen mit behinderung
Kichererbse goes Kleine Zeitung
Vierteljährlich erscheint die Zeitschrift Kichererbse – gestaltet mit großem Einsatz von einem
Redaktionsteam aus der Tagesstätte Moserhofgasse in Graz. Es entstand bald der Wunsch, RedakteurInnen einer Tageszeitung über die Schultern zu schauen. Eine Einladung der Kleinen Zeitung machte es möglich: Die KichererbseRedakteurInnen schnupperten einen Vormittag lang Redaktionsluft. Monika Schachner von der SteiermarkRedaktion beantwortete Fragen zum Alltag eines Journalisten und zur Entstehung der Zeitung. Danach nahm das KichererbseTeam an der Redaktionssitzung teil und erlebte die Spannung in der Nachrichtenredaktion live mit. Abschließend übergab KichererbseChefredakteur Pascal Schantl eine Ausgabe der Kichererbse an KleineZeitungChefredakteur Hubert Patterer.
Für ein barrierefreiesBad Leonfelden
SchülerInnen der Tourismusfachschulen Bad Leonfelden waren Anfang Mai gemeinsam
mit BewohnerInnen und Mitarbeitenden des Wohnhauses Bad Leonfelden auf „Feldforschung“ in Sachen Barrierefreiheit unterwegs. „Jetzt, wo in Bad Leonfelden in der Vorbereitung der Landesausstellung 2013 einiges umgebaut wird, möchten wir Barrieren in der Stadt ausforschen und Verbesserungsvorschläge machen. Barrierefreiheit ist ja nicht nur für Menschen mit Behinderung ein Thema sondern auch für Familien mit Kinderwagen und Menschen im Alter“, beschreibt Projektleiter Mag. Andreas Reichl von den Tourismusfachschulen den Hintergrund des Schulprojektes. Gemeinsam mit WohnhausLeiterin Marion Reichenberger und ihren MitarbeiterInnen und BewohnerInnen wurde das Projekt geplant und durchgeführt.
Solidaritätspreis für I-Treff STUWE
Der ITreff STUWE, ein gemeinsames Projekt vom Verein Jugendzentrum STUWE und vom Zentrum für FreizeitSportBildung (FRISBI) des Diakoniewerks, hat einen der mit je 2.000 Euro dotierten Solidaritätspreise der KirchenZeitung für Oberösterreich gewonnen. Die Preisverleihung fand am 15. Mai im Steinernen Saal des Linzer Landhauses (Sitz der OÖ. Landesregierung) statt. Die Jury hatte aus rund 130 Einreichungen insgesamt neun Projekte in unterschiedlichen Kategorien mit einem Solidaritätspreis ausgezeichnet. Der ITreff STUWE
bietet seit 2007 14tägig Jugendlichen mit und ohne Behinderung ein von MitarbeiterInnen von FRISBI und vom STUWE begleitetes Freizeitangebot in einem offenen Jugendzentrum – ein gutes Beispiel für gelungene Inklusion!
Neu: Naturladen in Oberneukirchen
In Zusammenarbeit mit der Ortsbauernschaft und der „Gesunden Gemeinde“ startete die Werkstätte Oberneukirchen für Menschen mit Behinderung ein neues Angebot mitten im Ort. Im Naturladen werden Säfte, Most, eingelegtes Obst und Gemüse, Marmeladen, Tees, Öle, Getreide, Teigwaren, Frischgemüse und obst nach Saison – ergänzt um weitere Produkte von Bio und FairTradeLieferanten – zum
Kauf angeboten. Der Naturladen bietet 4 Menschen mit einer Beeinträchtigung einen qualitätsvollen Arbeitsplatz. Weiters werden von der Werkstätte Oberneukirchen Dienstleistungen wie Getreide mahlen, Zwetschgen dörren, Nüsse knacken und vieles mehr, die auch von MitarbeiterInnen mit schwerer Beeinträchtigung bewältigt werden können, den bäuerlichen Lieferanten angeboten.
FRISBI feiert30. Geburtstag
Seit 30 Jahren gibt es im Diakoniewerk Bildungs und Freizeitarbeit für Menschen mit Behinderungen im Zentrum für FreizeitSportBildung (FRISBI). Heute sind es 90 Angebote und 550 TeilnehmerInnen pro Jahr, die FRISBI begleitet. FRISBI sieht sich als Inklusionsgestalter, begleiter und als Informationsdrehscheibe. Zum Jubiläum fand am 30. Oktober im OK Centrum in Linz die Enquete „Sackgasse Inklusive Bildung?“ statt. Gastreferent Prof. Dr. KarlErnst Ackermann von der Gesellschaft Erwachsenenbildung und Behinderung in Berlin erklärte, dass der Anspruch auf inklusive Erwachsenenbildung Grenzen hat. Diese liegen zum einen darin, dass Menschen mit und ohne Behinderungen ein großes Bedürfnis nach „Eigenkultur“ haben und dass Angebotsformate für Menschen mit mehrfacher Behinderung wenig „nichtbehinderte“ Anhänger
finden. Erst zielgruppenbezogene Angebote schaffen das für Inklusion nötige Empowerment. Trotz allem sei es wichtig, hinaus zu gehen aus der Institution. „Dort wo aktuell Erwachsenenbildung für Menschen mit Beeinträchtigungen stattfindet, gehört sie nicht hin, sie gehört in die Verantwortung des Staates und muss Teil der allgemeinen Erwachsenenbildung sein.“
„Leichte Sprache“ auf dem Prüfstand
Clara Leibetseder, Gabi Binder, Matthias Fröschl, Daniela Wenigwieser, Alexander Hartl und Sarah Eibensteiner von der Mediengruppe in der Werkstätte Linzerberg in Gallneukirchen, haben seit März eine spezielle Aufgabe. Als „Prüfgruppe Leichte Sprache“ achten sie nicht nur in den Texten ihrer Zeitschrift ICH & WIR auf eine verständliche Sprache, sondern auch in anderen Publikationen des Diakoniewerks, z.B. in den Broschüren zu den Themen Arbeit, Wohnen sowie Gesundheit und Pflegeberatung, die das Kompetenzmanagement Behindertenhilfe für Menschen mit Beeinträchtigung erstellt hat. Bereits seit 2006 gibt es eine Prüfgruppe in der Werkstätte Hagenberg, die immer wieder Texte und Broschüren, unter anderem vom Land Oberösterreich, überprüft.
aktiv 2012 20 21/
ich bin wer ich binDIAKONIEWERK . AKtIV FÜR mENSChEN Im ALtER
aktiv 2012 22 23/
DIAKONIEWERKaktiv für menschen im alter
Betreutes Leben im Alter: Hier lässt es sich gut einrichten
Frau Künz hat bereits viel Erfahrung beim Umsiedeln, immer wieder musste sie sich neu einrichten. Ihr Vater war Gendarmeriebeamter und wegen seiner mehrmaligen Versetzungen zog sie bereits als Kind oft mit ihren Eltern um. Auch nach England zog es die 77jährige Dame, die während dieses viereinhalbjährigen Aufenthaltes die Mental
Nursing School absolvierte. Ende September ist sie nun ein weiteres Mal übersiedelt, um sich im Wohnpark Diakonissen in Linz neu einzurichten. Das neue Wohnkonzept des Diakoniewerks „Betreutes Leben im Alter“ bietet 22 frei finanzierte, barrierefreie Mietwohnungen in gehobener Qualität sowie ein Betreuungs und Servicepaket inklusive 24Stunden
Notruf. Zur Verfügung stehen ein gemütlicher Salon mit Bibliothek und Teeküche sowie ein Bewegungsraum, dazu ist die Rezeption in den gemeinschaftlich genutzten Bereich integriert. Fachlich qualifizierte Mitarbeiterinnen haben dort tagsüber für die Anliegen und Wünsche der BewohnerInnen stets ein offenes Ohr. Das Betreuungs und Servicepaket
ist fixer Bestandteil, weitere Serviceleistungen wie mobile Dienste, Mittagstisch, Einkaufs und Wäscheservice werden auf Wunsch vermittelt.
Für sicheres und selbstbe-stimmtes Wohnen im Alter
Umfragen zeigen, dass selbstbestimmtes Wohnen im Alter an Bedeutung gewinnt, wobei ergänzende Hilfen im Haushalt und Unterstützung bei der Pflege als wesentlich erachtet werden. Weiters haben eine gute Anbindung an öffentlichen Verkehr, Gesundheitsdienstleistungen und Geschäfte in der Nähe hohe Priorität. Alle diese Wünsche erfüllt das neue Angebot des Diakoniewerks, sind die Wohnbedürfnisse älterer Menschen doch genauso vielfältig wie von jüngeren Menschen. So argumentiert auch der Schweizer Soziologie und Gerontologe François Höpflinger: „Die enormen Unterschiede der Alterungsprozesse implizieren die Notwendigkeit einer Vielfalt an Wohnformen für das Alter. Eine altersadäquate Wohnung kann je nach Verlauf des Alterns sehr unterschiedliche Rahmenbedingungen voraussetzen.“ Unter den ersten, die in den Wohnpark Diakonissen Linz eingezogen sind, ist auch das Ehepaar Lakitsch: „Für uns war es eine Vernunftentscheidung. Wir beide werden nächstes Jahr 85 Jahre und das Haus mit dem Garten wurde uns langsam zu viel. Es war zwar keine leichte Entscheidung, da man sich nach 22 Jahren, die wir in unserem Haus verbracht haben, nur schwer davon trennt.“ Nun genießt das Ehepaar im Wohnpark Diakonissen neben der barrierefreien Wohnung einen wunderbaren Blick
Ein neues Wohnkonzept des Diakoniewerks mit individueller Begleitung und Betreuung wurde im Wohnpark Diakonissen Linz das erste Mal realisiert. In unmittelbarer Nach-barschaft von Diakonissen-Krankenhaus und Haus für Senioren erfolgte am 28. Septem-
ber 2012 die Schlüsselübergabe an die ersten MieterInnen.
auf den Park sowie die Gesellschaft des Betreuungsteams.
Viele Jahre unter Gleichgesinnten leben
Einen Wunsch verbindet Frau Künz innig mit der Zukunft im Wohnpark Diakonissen: Sie möchte noch viele Jahre unter Gleichgesinnten leben. Dabei
schätzt sie besonders die kluge Aufteilung ihrer barrierefreien Wohnung, das Essen in netter Gesellschaft beim gemeinsamen Mittagstisch, die Nähe zum Stadtzentrum mit den kulturellen Angeboten und die permanente Unterstützung durch das Betreuerteam. „Mich freut auch, dass ich meinen Hund mitnehmen konnte. In dieser Wohnform bin ich keineswegs in meinem Freiraum eingeschränkt, habe aber das Betreuungsteam und die Gemeinschaft um mich, falls ich Unterstützung benötige“, fasst Frau Künz die Gründe für ihre Entscheidung zusammen.
Gemeinschaft, Barriere-freiheit, Freiraum
Die Hauptmotive für den Umzug der fünf Ehepaare, der 13 alleinstehenden Frauen und
eines alleinstehenden Mannes in den Wohnpark Diakonissen lassen sich mit drei Stichwörtern zusammenfassen: Gemeinschaft, Barrierefreiheit, Freiraum. Dass sich die Gemeinschaft gut entwickelt und zusammenwächst, dafür sind Silvia Ehrengruber und ihre beiden Kolleginnen verantwortlich: „Zu Beginn war viel
Organisatorisches zu erledigen. Nicht nur die Möbel mußten ihren richtigen Platz finden, vor allem die MieterInnen sollten bei uns gut ankommen können.“
Vielfalt an Wohnformen
Generell bietet das Diakoniewerk in den Bundesländern unterschiedliche Wohnformen für Menschen im Alter an. Vergleichbare Angebote wie jenes in Linz sind zur Zeit in der Stadt Salzburg im Entstehen, wo in Anbindung an das bestehende DiakonieZentrum in Aigen ebenfalls die Wohnform „Betreutes Leben im Alter“ realisiert werden soll.
aktiv 2012 24 25/
aktivitäten2012
Die Salzburger Landesrätin Mag.a Cornelia Schmidjell und die Bür-germeister der Gemeinden Werfen, Pfarrwerfen und Werfenweng informieren sich über das Hausge-meinschaftskonzept im Haus für Senioren Wels
FEB
Lesung mit Rudolf Dietl im Literatur-Café Haus für Senioren Wels
MÄR
Mundart-Lesung mit Hildegard Mair und Reinhold Imböck im Literatur-Café Haus für Senioren Wels
MAI
18. Diakonie-Dialoge zum Thema „Normal ist zu vergessen. Betreuung und Förderung von Menschen mit Demenz“ im Bildungshaus St. Virgil, Salzburg
Sommerfest in den Hausgemein-schaften Erdbergstraße Wien
JUN
1. Sommerfest im Haus Abend-frieden, Gallneukirchen
AUG
Informationstag „Leben mit Demenz“ im Rahmen des Weltalzheimertages im Haus für Senioren Wels
SEP
20 Jahre Tageszentrum im Diakonie-Zentrum Salzburg
Der oö. LAbg. Michael Strugl besucht das Haus Abendfrieden
OKT
Eröffnung Wohnpark Diakonissen Linz
NOV
1. Adventmarkt im Haus Abendfrieden
DEZ
DIAKONIEWERKaktiv für menschen im alter
Fotoband über Menschen im Alter
In den Hausgemeinschaften Erdbergstraße in Wien wird seit Jahren der intergenerative Austausch mit dem benachbarten Evangelischen Gymnasium aktiv betrieben. Im Zuge eines Praktikums der SchülerInnen im Fach Geragogik entstanden durch die Fotografin Angelika Klampfer Fotos, die diese auch in ihrem neuen Fotoband über Menschen im Alter verwenden wird. Im Buch wird den Kooperationen der Hausgemeinschaften Erdbergstraße mit SchülerInnen des Gymnasiums, koptischen Jugendlichen und MitarbeiterInnen der Firma PwC ein eigenes Kapitel gewidmet. An der geragogischen Praktikumswoche und den Praktikumstagen nahmen insgesamt 27 SchülerInnen der Oberstufen teil.
Stimmungsvolles Sommerfest
Anlässlich des 5jährigen Bestehens luden die Hausgemeinschaften Erdbergstraße in Wien zum Sommerfest in die Aula des Evangelischen Gymnasiums
ein. Es war ein Fest für und mit BewohnerInnen, Angehörigen, MitarbeiterInnen und FreundInnen. Musikalisch wurde das Fest von der „Wienerberger Stubenmusi“ schwungvoll begleitet. „Die Hausgemeinschaften Erdbergstraße sind auch noch nach fünf Jahren ein Aushängeschild am Wiener Sozialmarkt“, betonte Mag. Andreas Achrainer, Geschäftsführer der Region Wien.
Neu in Linz:Diakonie.mobil
Das Diakoniewerk ist in Salzburg und Oberösterreich an mehreren Standorten mit mobilen Angeboten für Menschen im Alter aktiv. Mit Jänner 2012 bekam Diakonie.mobil Zuwachs in Linz. Die bisher vom Evangelischen Diakonieverein angebotene Betreuung und Pflege zuhause verstärkt nun als Diakonie.mobil optimal das KompetenzNetzwerk des Diakoniewerks für Menschen im Alter am Standort Linz.
Aktivierung für die grauen Zellen
„Good morning!“ tönt es fröhlich aus einem Raum im Erd
geschoss des Haus für Senioren Wels. Dort sitzt nicht etwa eine Schulklasse, die mit dem Englischunterricht beginnen will, sondern eine Gruppe von sechs Bewohnerinnen des Hauses, die entweder vorhandene Kenntnisse ein wenig auffrischen oder einfach etwas Neues kennen lernen wollen. Die gebürtige Südafrikanerin Elaine Pichler, die die Liebe vor 25 Jahren nach Wels gebracht hat, bietet ehrenamtlich Unterricht in ihrer Muttersprache an. „Es geht darum, die Teilnehmerinnen zu aktivieren, ihre grauen Zellen in Schwung zu bringen, ihnen eine schöne Abwechslung zu bieten – und nicht so sehr um das Erlernen der Sprache“, erklärt
sie. Zwischen 3 und 9 BewohnerInnen nehmen daran teil. Eine Unterrichtseinheit dauert 75 Minuten.
20 Jahre tageszentrenin Salzburg
Vor 20 Jahren stellte die Stadt Salzburg erstmals finanzielle Mittel für geriatrische Tageszentren zur Verfügung und übernahm damit österreichweit eine Vorreiterrolle. Das DiakonieZentrum Salzburg betreibt zwei Tageszentren und lud am 18. Oktober – gemeinsam mit dem Roten Kreuz – ehemalige MitarbeiterInnen, Freiwillige, VertreterInnen aus Politik und Verwaltung, Netzwerkpartner und Angehörige zu einem Jubiläumsabend ein. Im Namen des Diakoniewerks bedankten sich sowohl DiakoniewerksVorstand Mag. Josef Scharinger als auch Salzburgs BürgermeisterStellvertreter Dr. Martin Panosch bei den MitarbeiterInnen für ihr tägliches Engagement und ihre qualitätsvolle Arbeit. Auf dieser Grundlage baut der Erfolg dieses wichtigen Angebotes in der Seniorenarbeit auf. Für viele Menschen im Alter sind die Tageszentren eine unverzichtbare Alternative zum Seniorenheim.
Wohlfühlgarten für Menschen im Alter
Ein Wohlfühlgarten für BewohnerInnen und Tagesgäste ermöglicht nun eine noch bessere Betreuungsqualität im Haus für
Senioren Salzburg – auch für die steigende Anzahl von an Demenz erkrankten Menschen. Der neue „Wohlfühlgarten“ bietet insbesondere Menschen mit Demenz
die Möglichkeit, ungehindert und sicher den oft erhöhten Bewegungsdrang auszuleben und die Tages und Jahreszeiten zu genießen. Im Rahmen dieser Baumaßnahmen wurde auch für die Gäste des Tageszentrums Aigen ein befestigter, barrierefreier Außenbereich gestaltet. Eröffnet wurde der Wohlfühlgarten bei einem Grillfest mit BewohnerInnen, Angehörigen, MitarbeiterInnen und Gästen am 7. September.
Generationen gehen aufeinander zu
Im Rahmen eines Sinnesprojektes initiierte die Evangelische Volksschule des Diakonievereins in Salzburg begleitete Treffen zwischen Kindern und BewohnerInnen des Haus für Senioren. An zwei Tagen boten jeweils zwölf SchülerInnen ein vielfältiges Programm: Märchen vorlesen, miteinander singen und musizieren. In das Programm wurden auch Kinderzeichnungen eingebaut. Um die Generationen ordentlich in Bewegung zu bringen, bot die Ergotherapie Aktivierungsübungen an – und siehe da, die Kinder machten eifrig mit! Beim Gegenbesuch in der Volksschule konnten an drei Tagen jeweils vier bis sechs SeniorInnen am Unterricht teilnehmen und erleben, wie abwechslungsreich Schule heut
zutage sein kann. Es waren für beide Generationen sehr schöne Begegnungen!
aktiv 2012 26 27/
sie und er für dich und mich
DIAKONIEWERK . AKtIV FÜR AUSBILDUNG
aktiv 2012 28 29/
DIAKONIEWERKaktiv für ausbildung
Gesundheits- und Sozialbetreuung:Beruf mit attraktiven Einstiegsmöglichkeiten
„Wir brauchen Sie mehr denn je“, mit diesen Worten lässt sich die momentane Situation im Bereich der Gesundheits und Sozialbetreuung wohl am besten beschreiben. Aufgrund der demographischen Entwicklung ist ein verlässliches Betreuungsangebot für alte und hochbetagte Men
schen mehr denn je erforderlich. Für ein Leben in Würde, das auch im Alter von vielen Möglichkeiten der Teilhabe geprägt ist. So ist es in der heutigen Zeit eine der größten Herausforderungen an unser Gemeinwesen, diese kultur und wertsensible Altenarbeit in Zukunft verstärkt zu leisten.
Pflegebedürftigkeit darf nicht allein auf hochbetagte Menschen reduziert werden. Grundsätzlich kann jeder Mensch in unserer Gesellschaft durch Krankheit, Unfall, Invalidität, geistige und körperliche Beeinträchtigungen oder eben aufgrund des Alters pflegebedürftig werden. Die solidarische
Absicherung des Lebensrisikos „Pflegebedürftigkeit“ scheint daher in gleichem Maße wie für die Bereiche Krankheit und Arbeitslosigkeit notwendig und gerechtfertigt. Demographische Daten zeigen deutlich, dass sich die Zahl der älteren Menschen in Europa durch ein Zusammenspiel von sinkenden Geburtenraten und steigender Lebenserwartung kontinuierlich vergrößert. Statistischen Berechnungen folgend wird sich der Anteil der EUBürgerInnen über 65 Jahre von 17,4% im Jahr 2011 auf 30% im Jahr 2060 erhöhen. Vor diesem Hintergrund sind AbsolventInnen der Schulen für Gesundheits und Sozialbetreuungsberufe heute besonders gefragt.
Der Weg in den Sozial- und Pflegeberuf
Dass die Hemmschwelle für den Berufseinstieg hoch ist, lässt sich nicht leugnen. Oft tauchen Fragen und Unsicherheiten auf, ob die Entscheidung zum Sozial und Pflegeberuf richtig ist. Um Klarheit zu gewinnen oder gar Zweifel und Ängste abzulegen, dafür gibt es jedoch viele Möglichkeiten. So bietet das freiwillige Sozialjahr jungen Menschen die Chance, die Arbeit konkret kennen zu lernen und vielleicht sogar als Wunschberuf zu entdecken. Als MitarbeiterInnen oder TeilnehmerInnen an einer der Ausbildungen bleiben jährlich immerhin über 50% der AbsolventInnen im Diakoniewerk. Weiters ergreifen zahlreiche TeilnehmerInnen des Sozialjahres auch außerhalb des Diakoniewerks einen Beruf im Sozial und Gesundheitsbereich. „Es war eines der schönsten Jahre in meinem Leben bisher. Ich wusste nach dem Sozialjahr, dass ich die Ausbildung im
Mit knapp 10% aller Beschäftigten ist der Gesundheits- und Sozialsektor in Österreich nicht nur von sozialer Bedeutung, sondern auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Komplexe Arbeitsfelder und das geringe Image vor allem im Bereich der Lang-
zeitpflege und -betreuung tragen jedoch dazu bei, dass qualifiziertes Personal entsprechend schwierig zu gewinnen ist.
Bereich der Behindertenhilfe mache“, erzählt Verena Leitner, die nach absolviertem Sozialjahr und abgeschlossener Ausbildung mittlerweile im Diakoniewerk tätig ist. So wird durch das Freiwilligengesetz seit Juni 2012 die gesetzliche Grundlage für Rahmenbedingungen und Strukturen zur Förderung von Freiwilligentätigkeiten in Österreich definiert. Damit ist sichergestellt, dass die TeilnehmerInnen Sozialversicherung, geregeltes Taschengeld und Anspruch auf Familienbeihilfe erhalten. Zudem gibt es die Verpflichtung für Unternehmen, ihre Freiwilligen während des Sozialjahres entsprechend zu begleiten.
Zivildienst und Berufserfahrung
Da der Pflegeberuf traditionell weiblich dominiert ist, bleibt die Hemmschwelle junger Männer für den Einstieg in einen Sozial oder Gesundheitsberuf eher hoch. In Gesprächen mit Zivildienern im Diakoniewerk zeigt sich, dass viele erst durch die Praxis erkennen, wie erfüllend und sinnstiftend die Arbeit mit Menschen ist, die besondere Bedürfnisse haben. Jährlich entscheiden sich rund zehn Prozent aller Zivildiener dafür, im Diakoniewerk zu bleiben und eine Karriere im Sozial und Gesundheitsbereich zu starten. Für einige junge Männer waren die gesammelten, positiven Erfahrungen ausschlaggebend für diese Entscheidung. Ob die Ausbildung im Sozial oder Gesundheitsbereich der individuell richtige Weg ist, lässt sich auch durch ein Praktikum herausfinden, wie etwa Schnuppertage in einem Haus für Senioren oder die Begleitung von Menschen mit Beeinträchtigungen während der Ferienzeit. Die Erfahrung im Diakoniewerk jedenfalls zeigt, dass PraktikantIn
nen auf diese Art ein realistisches Bild der Arbeit erhalten und ihren Weg in den Sozialbereich leichter finden.
PraktikantInnen herzlich willkommen!
Entscheidet man sich für einen beruflichen Weg im Sozial und Gesundheitsbereich, stehen an fünf Standorten in Österreich zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten zur Wahl. Das Diakoniewerk ermöglicht in den Schulen für Sozialbetreuungsberufe die Ausbildung zu Fach und DiplomSozialbetreuerInnen für Altenarbeit, Behindertenarbeit und Behindertenbegleitung. Am Standort Linz kann an der Schule für Gesundheits und Krankenpflege zusätzlich eine Qualifizierung im Gesundheitsbereich absolviert werden. Alle Ausbildungen werden in Tagesform oder berufsbegleitend angeboten. Schließlich wird in den Ausbildungszentren des Diakoniewerks jenes Wissen vermittelt, das für zeitgemäße Begleitung, Förderung, Unterstützung und Pflege von Menschen mit besonderen Bedürfnissen erforderlich ist.
aktiv 2012 30 31/
aktivitäten2012
Tag der offenen Tür und Info-Abend in den Ludwig-Schwarz-Schulen
Vortrag von Christa Bauer vom Mauthausen-Komitee über Rechts-extremismus und Zivilcourage in den Ludwig-Schwarz-Schulen
Tag der offenen Tür in der Allgemeinen Gesundheits- und Krankenpflegeschu-le am Diakonissen-Krankenhaus Linz
FEB
Diakoniewerk informiert am „Fit for life’“-Informationstag von Liferadio über die Ausbildungen und die Diakonie Implacementstiftung
MÄR
SchülerInnen, LehrerInnen und MitarbeiterInnen des Diakoniewerks nehmen am Linz-Marathon teil
MAI
Wechselseitige Schulhospitation der Ludwig-Schwarz-Schulen mit der Schule für Sozialbetreuungsberufe Ebensee
NOV
DIAKONIEWERKaktiv für ausbildung
Von der Pflegehilfe zur Sozialbetreuung
Als PflegehelferIn findet man einen erfüllenden Beruf im Gesundheitsbereich, ist jedoch auf diesen beschränkt. Mit der Weiterqualifizierung in den LudwigSchwarzSchulen in Gallneukirchen können sich jetzt PflegehelferInnen zum/zur FachSozialbetreuerIn/Altenarbeit weiterbilden und sich damit ein neues, interessantes und zukunftsweisendes Berufsfeld erschließen. Aufbauend auf der vorhandenen PflegehelferQualifikation werden Inhalte der FachSozialbetreuerAusbildung/Altenarbeit berufsbegleitend in 2 Semestern vermittelt. Die Unterrichtszeiten sind so gewählt (ein bis zweimal pro Woche am Spätnachmittag und Abend bzw. monatlich ein Samstag), dass die TeilnehmerInnen neben der Ausbildung berufstätig sein und sogar bereits im neuen Berufsfeld arbeiten können.
„Sanfter“ Einstieg in die Sozialausbildung
Seit Februar ist es an der Schule für Sozialbetreuungsberufe im DiakonieZentrum Salzburg mit einer eigenen „Stiftungsklasse“ möglich, mit den vorteilhaften Rahmenbedingungen einer Stiftung die Ausbildung zum/zur
FachsozialbetreuerIn/Altenarbeit oder Behindertenarbeit zu erwerben. Im ersten Semester steht die Ausbildung in Heimhilfe auf dem Programm. So verfügen die Studierenden bereits nach einem halben Jahr über eine solide Grundausbildung, die sie auch in ihren Praxisstellen einbringen können. Der „sanfte Einstieg“ mit zunächst nur einem Tag TheorieUnterricht pro Woche und 200 PraxisStunden kommt den QuereinsteigerInnen einer Stiftung besonders entgegen, denn in der Regel ist das Feld der Sozialberufe für sie Neuland. Qualifizierte AbsolventInnen des ersten Ausbildungsabschnittes können danach in weiteren drei Semestern in berufsbegleitender Form den Fachabschluss erwerben.
Diakoniewerk beim „Fit for life“-Infotag
Liferadio Oberösterreich veranstaltete im März in der Arkade in Linz einen Informationstag rund um Ausbildungen im Sozial und Gesundheitsbereich. Das Diakoniewerk bewarb mit einem InfoStand die Ausbildungen im Bereich Behindertenhilfe, Altenhilfe und Gesundheits und Krankenpflege sowie das Diakonische Jahr. Abends gab es ein spezielles Angebot für WiedereinsteigerInnen bzw. Umsteige
rInnen, sich über die Ausbildungen im Rahmen einer Stiftung zu informieren. Hier war das Diakoniewerk mit der DiakonieImplacementstiftung vertreten. Das Interesse war groß, zahlreiche Interessierte nahmen die Möglichkeit von detaillierten Beratungsgesprächen in Anspruch.
Erstes Konzertder JSBM
Die neue Johann Sebastian Bach Musikschule JSBM des Diakoniewerks gab in ihrem ersten Musikschulkonzert am 21. Juni in der Innsbrucker Christuskirche, eine vielversprechende Kostprobe ihres Könnens. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer gestalteten dieses Konzert mit unterschiedlichen Instrumenten und zeigten dadurch die Bandbreite des Lehrangebots in der Praxis. Das JazzEnsemble bot einen Einblick in sein Repertoire und der Kinderchor der Musikschule, die „Bach Kids“ gab einen lustigen musikalischen Streich zum Besten geben. Die „Bach Kids“ hatten bereits An
fang März bei einer Veranstaltung der Innsbrucker Kommunalbetriebe eine erste Kostprobe ihres Könnens gegeben.
mehr Platz zum Spielen und Lernen
Am 11. Mai wurde der integrative und heilpädagogische Hort in der Martin BoosSchule mit einem Festakt und einer Segnung offiziell eröffnet. „Die Qualität der Betreuung von Kindern mit und ohne Behinderung hängt auch von der Qualität der Räume ab“, erklärte Rektorin Mag.a Christa Schrauf und betonte, dass die neuen hellen Räumlichkeiten mit viel Platz fürs Lernen und Spielen ein großer Gewinn sind. Wichtig sei auch, dass durch das Hortangebot die Berufstätigkeit beider Elternteile gleichberechtigt möglich werde. Ein gutes und flächendeckendes Hortangebot mache jungen Menschen das Ja zu Kindern einfacher. „Wir möchten die Eltern in der Bildungs und Erziehungsarbeit unterstützen“, bekräftigte die oberösterreichische
Bildungslandesrätin Mag.a Doris Hummer. Sie wies darauf hin, dass Inklusion von Kindern mit Beeinträchtigung in Oberösterreich eine lange Tradition habe, dabei sei das Diakoniewerk ein wichtiger Partner.
Schulprojekt Barfußweg
Achim Greil, Mitarbeiter der Werkstätte Mauerkirchen, hat
im Rahmen seiner Abschlussarbeit an der Schule für Sozialbetreuungsberufe/Behindertenbe
gleitung ein wertvolles Projekt in seiner Werkstätte umgesetzt. Gemeinsam mit Klienten der Werkstätte hat er einen sogenannten Barfußweg geschaffen, der aus unterschiedlichen Materialien gestaltet ist und beim Barfußgehen die taktile Wahrnehmung schult.
Altenarbeit in Bewegung
Unter dem Motto „Altenarbeit in Bewegung“ liefen SchülerInnen und MitarbeiterInnen der Gallneukirchner LudwigSchwarzSchulen beim LinzMarathon im April die ViertelMarathondistanz. Die fünf
Läuferinnen und zwei Läufer nutzten diese Gelegenheit mit 400 pfiffigen, mit Textilien ausgestalteten Karten Werbung für ihre Ausbildung zu machen. Durch ihre orangefarbenen Stirnbänder mit der Aufschrift „Schule Altenarbeit“ waren die LäuferInnen weithin sichtbar und als zusammengehörig erkennbar. Außerdem trugen alle einen Button mit dem DiakoniewerksLogo.
aktiv 2012 32 33/
tun was mir gut tutDIAKONIEWERK . AKtIV FÜR GESUNDhEIt
aktiv 2012 34 35/
Schnellere Genesung und bessere haltbarkeit:Kniegelenke der neuesten Generation
Ein Chirurgenteam von Weltruf hat in einem Zeitraum von drei Jahren die künstlichen Kniegelenke der englischen Firma CORIN entwickelt. Darunter auch der Orthopäde Dr. Thomas Paszicsnyek aus Kapfenberg, der u. a. im DiakonissenKrankenhaus als Ausbildner tätig ist. Gemeinsam mit OA Dr. Christian Kaulfersch, Leiter des Departments für Unfallchirurgie, hat er die
ersten künstlichen Kniegelenke der neuesten Generation PatientInnen im DiakonissenKrankenhaus eingesetzt. „Mit der Verbesserung des Implantates ist nicht nur die Haltbarkeit gestiegen, unsere Patienten gewinnen auch schneller die alltägliche Mobilität zurück. Durch die Rekonstruktion des Kniegelenkes um die vorhandenen Weichteile werden auch sportliche
Aktivitäten, wie etwa Skifahren rascher wieder möglich“, erklärt Dr. Paszicsnyek. OA Dr. Christian Kaulfersch ergänzt: „Wir sind stolz, als eine der ersten Abteilungen weltweit an diesem wegweisenden Projekt beteiligt zu sein. Damit können wir die Lebensqualität unserer Patienten mit Kniegelenksersatz weiter verbessern.“
Mehr Lebensqualität
Bereits vor über 20 Jahren wurden zahlreiche konventionelle KnieSysteme entwickelt. Durch das bessere Verständnis der Bewegungsprinzipien wurde mit der Zeit ein System entwickelt, das noch optimaler im Einklang mit den bestehenden Weichteilen im Kniegelenk funktioniert. Zeigt sich doch, dass die neue Prothese deutlich länger haltbar ist. Für PatientInnen mit fortgeschrittener Knorpelschädigung des Kniegelenkes bringt das Ein
Als eine der ersten Abteilungen weltweit hat die Unfallchirurgie im Diakonissen-Kran-kenhaus Schladming im März 2012 erstmals die neuen „Unity Knie Systems“ bei Pati-entInnen mit Kniegelenksproblemen eingesetzt.
DIAKONIEWERKaktiv für gesundheit
setzen des neuen KnieSystems eine enorme Verbesserung der Lebensqualität. Dies betrifft pro Jahr mehr als 300.000 PatientInnen mit Abnützungserscheinungen in ganz Europa.
Beste Beratung fürdie Betroffenen
Neben PatientInnen mit Abnützungserscheinungen der Kniegelenke werden europaweit noch mehr Menschen mit künstlichen Gelenken der Hüfte versorgt. Auch im DiakonissenKrankenhaus Schladming, wo HüftEndoprothesen der neuesten Generation zum Einsatz kommen. Für Menschen, die unter unfallbedingten Folgeschäden am Knie und Hüftgelenk leiden, ist umfassende Beratung und Aufklärung von großer Bedeutung. So werden PatientInnen mit entsprechenden Beschwerden in der Knie und Hüftambulanz des Diako
nissenKrankenhauses nach Terminvereinbarung mittels klinischer und röntgenologischer Abklärung individuell beraten. Um mit künstlichen Kniegelenken der neuesten Generation für schnellere Genesung und mehr Lebensqualität zu sorgen.
Freuen sich, dass mit den neuen Kniegelenken die Lebensqualität der PatientInnen verbessert werden kann (v.l.n.r.): OA Dr. Christian Kaulfersch, die MitarbeiterInnen der CORIN Group Erich Reiter, Andy Sutcliffe, Frau Simran Sabharwal, Gianlucca Girotti, Wolf-gang Felgitscher sowie Orthopäde Dr. Thomas Paszicsnyek (Mitte).
aktiv 2012 36 37/
aktivitäten2012
DiakonieArt: Eröffnung der Ausstel-lung „15 Jahre 30 KünstlerInnen“ im Diakonissen-Krankenhaus Salzburg
FEB
Gesundheitstag „Auf Herz & Nie-ren“ im Diakonissen-Krankenhaus Salzburg DiakonieArt: Eröffnung der Ausstel-lung „Unsichtbar – Sichtbar“ von Anton Nussbichler im Diakonissen-Krankenhaus Salzburg
MAI
Gesundheitstag „Fokus Magen & Darm“ im Diakonissen-Krankenhaus Salzburg MedBrunch „Sport bewegt – Wie viel Fitness braucht der Mensch?“ im Diakonissen-Krankenhaus Linz
JUN
DiakonieArt: Eröffnung der Ausstel-lung „LIMETED“ von Heidegrit Satke im Diakonissen-Krankenhaus Bulgarische Delegation besucht das Diakonissen-Krankenhaus Schladming
SEP
MedBrunch „Schmerz – Sinnloses Phänomen des Lebens“ im Diakonis-sen-Krankenhaus Linz Diakoniewerk und WAG Linz eröffnen das Praxiszentrum „medz“
NOV
DiakonieArt: Eröffnung der Ausstel-lung „Zum 90. Geburtstag“ von Erli Beutel-Windischbauer im Diakonis-sen-Krankenhaus Salzburg
DEZ
Erfolgsrezept der Inneren Medizin
Mit einer Kapazität im Bereich Stoffwechselerkrankungen hat das DiakonissenKrankenhaus Linz sein InternistInnenteam erweitert. Zusätzlich zu Dr.in Angelika Hengstschläger, Schwerpunkt Kardiologie und Vorsorgemedizin, und Dr. Maximilian Hinterreiter, Schwerpunkt Gastroenterologie, Endoskopie und Rheumatologie, konnte mit Dr. Bernhard Schmekal eine Fachgröße auf dem Gebiet der Diabetes und Stoffwechselerkrankungen gewonnen werden. „Störungen des Stoffwechsels oder Stoffwechselkrankheiten, wie z.B. Diabetes, hohes Cholesterin oder Übergewicht betreffen einen immer größer werdenden Teil unserer Bevölkerung“, informiert der erfahrene Diabetologe Dr. Schmekal. „Ich betrachte es als meine Aufgabe, das Stoffwechselgeschehen meiner PatientInnen zu verbessern bzw. im Rahmen des Möglichen zu normalisieren.“
Baby-Rucksack für WöchnerInnen
Seit Ende August erwartet Wöchnerinnen der Gebur
DIAKONIEWERKaktiv für gesundheit
tenstation im DiakonissenKrankenhaus Salzburg eine besondere Aufmerksamkeit. Noch im Wochenbett erhalten alle Frauen einen trendigen, knallgrünen Rucksack – gefüllt mit vielen nützlichen Kleinigkeiten, die den Alltag mit dem Baby erleichtern sollen: Stillauflage, Fläschchenwärmer, BabyLätzchen, hochwertige Produktproben, Informationsmaterialen und selbstgestrickte BabySöckchen. Die bunten Söckchen fertigt übrigens die Mutter einer Pflegemitarbeiterin der Geburtenstation in liebevoller Kleinarbeit selbst an. Der neue BabyRucksack wird begeistert angenommen.
mukosektomie-Einheit für Endoskopie
Senator Peter Friedrich Eugen
Schaufler, dem DiakonissenKrankenhaus Salzburg als
Patient seit vielen Jahren verbunden, übernahm die Gesamtkosten von über 42.000 Euro für den Ankauf einer neuen MukosektomieEinheit. Mit dem neuen ERBEJet 2 können nahezu im gesamten MagenDarmTrakt Läsionen, Krebsfrühstadien oder Polypen in EMRTechnik (Endoskopische Mukosa Resektion in Schlingentechnik) oder ESDTechnik (Endoskopische Mukosa Dissektion mittels EndoKnife) endoskopisch entfernt werden. Die Leitung des DiakonissenKrankenhauses Salzburg dankt Senator Schaufler herzlich für die große Unterstützung.
Pasha-Sonde – Novität in Oberösterreich
Die Schmerzexperten am DiakonissenKrankenhaus Linz wurde
verstärkt durch Dr.in Andrea Marek, Schmerzexpertin und
medizinische Hypnosetherapeutin, und Dr. Kambiz Yazdi, Facharzt für Neurologie. Das am DiakonissenKrankenhaus Linz seit Jahren etablierte Schmerzmanagement unter der Leitung von Prim. Dr. Josef F. Macher beruht auf einem individuellen, durch und durch auf den Patienten abgestimmten Therapiekonzept und umfasst eine Kombination verschiedenster Methoden. „Durch die Einbeziehung von Frau Dr. Marek, ist es uns möglich, ein völlig neuartiges Verfahren zur Schmerzreduktion und –modulation anzubieten“, freut sich Macher. „Mit der PashaElektrode wird eine flexible Sonde unter örtlicher Betäubung in den Wirbelkanal eingeführt. Dort wird das Gewebe mittels der gepulsten Radiofrequenztherapie erhitzt, so dass künftig kein Schmerz oder nur mehr in stark abgeschwächter Form weitergeleitet werden kann und es zu einer langfristigen Schmerzreduktion oder Schmerzfreiheit kommt.“
Bulgarische Delegationim DKH Schladming
Eine hochrangige Delegation von Ärzten, Professoren, Tourismusverantwortlichen und Politikern aus Bansko (Bulgarien) besuchte am 17. September das DiakonissenKrankenhaus Schladming. Im Vordergrund stand der Erfahrungsaustausch,
denn die Gemeinde Bansko möchte ihr Angebot im Gesund
heitswesen, der Erstversorgung und Pflege erweitern. Bansko ist, wie Schladming, ein Tourismusskiort und auch SkiWeltcupAustragungsstätte.
Optimierte Schlaganfallbehandlung
Wurden früher PatientInnen mit neurologischem Behandlungsbedarf von einem einmal wöchentlich im Krankenhaus anwesenden Konsiliararzt versorgt, so ist seit Dezember 2011
Dr.in Elisabeth Gruber als Konsiliaroberärztin im Team der Internen Abteilung des DiakonissenKrankenhauses Schladming für die interdisziplinäre neurologische Erstversorgung verantwortlich. Bilanz nach einem Jahr: Ein enormer Gewinn für die PatientInnenversorgung! Speziell bei Schlaganfällen, wo eine gute Versorgung oft nur über Telekonferenz mit einem auswärtigen Facharzt möglich war, ist die Behandlung durch eine anwesende Ärztin optimiert worden – der dadurch ermöglichte Zeitgewinn ist beim Schlaganfall entscheidend! Darüber hinaus bietet Dr.in Gruber auch tagesklinisch die Behandlung mit Botulinumtoxin (Botox) bei muskulärer Spastik, bedingt durch neurologischen Erkrankungen bzw. Verletzungen, an.
aktiv 2012 38 39/
wir sind da wo wir sind
DIAKONIEWERK . AKtIV IN DER VIELFALt
aktiv 2012 40 41/
DIAKONIEWERKaktiv in der vielfalt
In guter Nachbarschaft:Bewohnerservice für mehr Lebensqualität
Je begrenzter der öffentliche Raum ist, desto eher kommt es zu Konflikten in der Nachbarschaft. Prallen unterschiedliche Interessen aufeinander, können notwendige Kompromisse nur durch Verhandeln geschlossen werden. Demnach sind die städtischen Bewohnerserviceeinrichtungen auch für den BürgermeisterStellvertreter Martin Panosch in Salzburg
nicht mehr wegzudenken: „Das Bewohnerservice des Diakoniewerks ist für die Menschen nicht nur erste Anlaufstelle bei großen und kleinen Problemen, sondern vor allem eine wichtige Säule der Prävention. Das zahlt sich gleichermaßen für den Einzelnen wie für die Gemeinschaft aus und fördert die Lebensqualität in unseren Stadtteilen.“ Auch die Zahlen sprechen für
sich, wurde in den letzten Jahren doch ein deutlicher Besucheranstieg verzeichnet. Dieser beweist, dass BewohnerInnen die gesamte Bandbreite der ServiceAngebote immer häufiger positiv für ihre Zwecke nutzen.
Flexibel, rasch und individuell
In Zeiten knapper Geldmittel steigt die Bedeutung von Einrichtungen, die BürgerInnen nicht nur in ihrer Eigeninitiative fördern. Zudem bietet das Bewohnerservice eine Plattform für sozialen Austausch. Unentgeltliche Besuchsdienste, gemeinsame Essen für SeniorInnen und viele andere Initiativen schaffen regelmäßige Kontakte und wirken der Vereinsamung entgegen. Ob Gespräche begleiten, Ideen aufgreifen, vermitteln oder einfach nur zuhören, für die MitarbeiterInnen der Anlaufstellen hat jedes Ansuchen gleiche Bedeutung. Auf diese Art werden soziale Themen, Nöte und gesellschaftliche Pro
Seit über 10 Jahren leistet das Bewohnerservice Itzling & Elisabeth-Vorstadt als Anlauf-, Informations- und Beratungsstelle in Salzburg umfassende Stadtteilarbeit. Damit bewei-sen die Einrichtungen des Diakoniewerks einmal mehr ihre Bedeutung für die Verbesse-
rung individueller Lebenssituationen.
bleme der StadtteilbewohnerInnen, aber auch von Vereinen und Organisationen aufgezeigt, thematisiert und einer Lösung zugeführt.
Raum für Begegnung
Verändert sich die Gesellschaft, müssen sich auch Dienstleistungen anpassen. So wurden mit dem Anstieg der SeniorInnen neue Angebote für Menschen im Alter entwickelt und die Vernetzung mit Hilfsdiensten und Betreuungseinrichtungen deutlich verbessert. Wo verschiedene Generationen und Gruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Lebensplänen zusammenleben, müssen zudem Konflikte gelöst und Missverständnisse bereinigt werden. Neben individuellen Einzelgesprächen werden dabei gezielte Aktivitäten veranstaltet, die das
Miteinander und die gute Nachbarschaft fördern. Wie etwa ein Handy und Internetworkshop, bei dem Jung und Alt für ein besseres Verständnis zwischen den Generationen gemeinsam Erfahrungen sammeln. Auch zahlreiche weitere Veranstaltungen, Märkte oder Feste im Jahreskreis werden mittlerweile von den BewohnerInnen überaus positiv angenommen.
Netzwerk mitten im Leben
Die positive Resonanz aus den Stadtteilen hat dazu geführt, dass zwischen den einzelnen Anlaufstellen ein regelmäßiger Austausch stattfindet. Um gemeinsam neue Aktionen zu planen, stadtteilspezifische Problemstellungen zu diskutieren oder ganz einfach vorhandene Synergien zu nutzen. So be
treibt das Diakoniewerk neben dem Bewohnerservice Itzling & ElisabethVorstadt im Auftrag der Stadt Salzburg noch zwei weitere Bewohnerservicestellen in Aigen & Parsch sowie Gnigl & Schallmoos. In sechs Stadtteilen werden somit jährlich rund 600 Veranstaltungen organisiert, dazu werden knapp 60.000 SalzburgerInnen beraten und unterstützt. Diese Zahlen zeigen, wie wichtig die soziale Stadtteilarbeit des Diakoniewerks ist, das mit dem Bewohnerservice ein wichtiges Sprachrohr für alle Anliegen der BewohnerInnen geschaffen hat.
aktiv 2012 42 43/
aktivitäten2012
Bücherinsel: Lesung „Wandlung im Raum der Göttin“ von Dr. Roland Steidl
FEB
Kronenkreuz in Gold der Diakonie Österreich für Dr. Franz Schrank
Bücherinsel: Vortrag „LÖWEnzahn – BÄRlauch – GÄNSEblümchen“ von Waltraud Bousquet
MÄR
Bücherinsel: Kräuterwanderung mit Waltraud Bousquet Bücherinsel: Lesung „Ungeschminkt“ von Barbara Rohrhofer Der oberösterreichische Agrar-Lan-desrat Max Hiegelsberger besucht mit Diakonie-Präsident Dr. Roland Siegrist Einrichtungen in Gallneukirchen
APR
Bücherinsel: Vortrag „EffektiveMikroorganismen helfen in Garten und Haushalt“ LIVA-Direktor Wolfgang Winkler wird zum neuen Vorsitzenden des Kurato-riums gewählt
MAI
Eröffnung der Ausstellung „Treff-punkt Klosterleben“, in der auch die Diakonissen vertreten sind 1. Musikschulkonzert der Johann Se-bastian Bach Musikschule Innsbruck
JUN
Start der Beratungsstelle von LIFE-tool Tirol in Axams
Bücherinsel: Vortrag „Traditionelle europäische Medizin“ von Dr. Martin Spinka
OKT
Kronenkreuz in Gold der Diakonie Österreich für SI i.R. Mag.a Luise Müller Bücherinsel: „Ende des Gehorsams“ –Lesung von Anneliese Rohrer und Diskussion mit Pfarrer Mag. Herbert Rolle
NOV
Der neue Sozial-Landesrat von Salzburg, Walter Steidl, besucht das Diakonie-Zentrum Salzburg
DEZ
red dot award für IntegraMouse Plus
Die IntegraMouse Plus von LIFEtool ist Gewinnerin des „red dot award: product design“ 2012 und hat sich in einem der weltweit renommiertesten Designwettbewerbe gegen eine anspruchsvolle Konkurrenz durchsetzen können. 1.800 Hersteller und Designer aus 58 Ländern waren auf die Jagd nach dem anerkannten red dot – dem Qualitätssiegel für ästhetische Formen und nachhaltige Trends gegangen. 4.515 Produkte hatte die 30köpfige Jury internationaler Experten zu begutachten. red dot Initiator und CEO Prof. Dr. Peter Zec lobte vor allem
die durchdachte und innovative Produktgestaltung, die sich mit den Besten der Branche messen könne.
treffpunkt Klosterleben
Die oberösterreichischen Orden luden ab 13. Juni zu einer umfangreichen Schau ein, die sowohl im Schlossmuseum Linz als auch in den Stiften, Klöstern und Orden des Landes präsentiert wurde. In diesem auf Initiative der Oberösterreichischen Landesmuseen entstandenen und vom Land Oberösterreich unterstützten Ausstellungsprojekt war auch die Schwesternschaft des Diakoniewerks als einzige nicht katholische Gemeinschaft vertreten. Anhand assoziativer Objekte und Videoporträts in den TreffpunktVitrinen an über 40 Standorten in ganz Oberösterreich wurden Fragen nach der Entscheidung, ins Kloster zu gehen und den Möglichkeiten der persönlichen Entfaltung beantwortet, neben den spirituellen Aufgaben auch ökonomische Aspekte beleuchtet und anhand von Objekten aus der Lebens und Arbeitswelt anschaulich thematisiert. TreffpunktVitrinen der Diakonis
senschaft standen im Haus für Senioren Wels und im DiakonissenKrankenhaus Linz.
Landessonderausstellung im Diakoniewerk
2015 wird das DiakonissenMutterhaus Mittelpunkt einer Oberösterreichischen Landessonderausstellung rund um das Thema „Kultur des Helfens“ (Arbeitstitel) sein. Mitte Juli fand eine Jurysitzung zum Architektenwettbewerb für den Umbau des Mutterhauses für diese Landesausstellung und seine Nachnutzung statt. Es haben sich insgesamt (inkl. Referenzprojekte) mehr als 60 Architekturbüros beworben. Aus den schließlich verbliebenen 18 Projekten wurde das des Architekturbüros Luger & Maul aus Wels zum Sieger gekürt. Mit Luger & Maul hat das Diakoniewerk bereits das Haus für Senioren Wels sowie das Servicecenter in Gallneukirchen gebaut.
Neuer VorsitzenderWolfgang Winkler
Nach 20jährger Tätigkeit als Vorsitzender im Kuratorium des Diakoniewerks hat Ing. Folkmar Alzner diese Funktion zurückgelegt. Alzner ist seit 28 Jahren Mitglied im Kuratorium und
wird in dieser Rolle weiterhin die Anliegen des Diakoniewerkes vertreten. Als neuer Vorsitzender wurde Kuratoriumsmitglied Wolfgang Winkler, bis Ende 2012 Vorstandsdirektor der Linzer Veranstaltungsgesellschaft (LIVA), von den Kuratoriumsmitgliedern gewählt. Vorstand und Kuratorium des Diakoniewerks dankten Ing. Folkmar Alzner für die langjährige, hervorragende und konstruktive Zusammenarbeit.
Flüchtlingshilfe Gelebte Integration
Meeting Points nennt sich ein Projekt des Polytechnischen Lehrgangs Deutschfeistritz, in dessen Rahmen die Schülerinnen und Schüler originelle Sitzgelegenheiten anfertigten. Mit an Bord des Projektes waren auch Jugendliche, die von der Flüchtlingshilfe Deutschfeistritz
des Diakoniewerks betreut werden. Im Sensenwerk Deutschfeistritz präsentierten sie voll Stolz und mit sichtlichem Spaß die von ihnen entworfenen Kunstwerke.
Neu: LIFEtoolauch in Tirol
Im Oktober startete LIFEtool mit einer Beratungsstelle für Unterstützte Kommunikation und Assistierende Technologien im slw Elisabethinum in Axams. Es ist die erste Beratungsstelle dieser Art in Tirol. Die offizielle Eröffnung fand am 15. November im Beisein von Landesrat Gerhard Reheis statt. Die Beratungsstelle ist ein kostenloses Angebot für Menschen mit Einschränkungen, für ihre Angehörigen und FreundInnen, für TherapeutInnen sowie für PädagogInnen in ganz Tirol. www.lifetooltirol.at
10 Jahre Diakoniewerkin Wien
Seit nunmehr 10 Jahren gibt es Angebote des Diakoniewerks auch in Wien. Beginnend mit der Beratungsstelle LIFEtool Wien hat das Diakoniewerk drei weitere Projekte in der Hauptstadt realisiert und beschäftigt heute rund 90 MitarbeiterInnen. Im Albert Schweitzer Haus wurde dieses Jubiläum am 14. November im Rahmen eines Konzertabends mit PartnerInnen und Freunden des Diakoniewerks in Wien gefeiert. Es kamen rund 100 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sozialem. Geschäftsführer Mag. Andreas Achrainer blickt hoffnungsvoll in die Zukunft und freut sich, mit weiteren Angeboten den Bedürfnissen der StadtbewohnerInnen nachzukommen.
DIAKONIEWERKaktiv in der vielfalt
aktiv 2012 44 45/
DIAKONIEWERK . AKtIV Im AUSLAND
u svakom slučaju smo sretni
sowieso sind wir froh
aktiv 2012 46 47/
Eine Erfolgsgeschichte in Bosnien-herzegowina Integrativer Kindergarten Sunčani most Mirza ist fünf Jahre alt. Er leidet an Zerebralparese und kann sich daher nur im Rollstuhl fortbewegen. Seit September vergangenen Jahres besucht der Junge den integrativen, multiethnischen Kindergarten Sunčani most, was übersetzt Sonnenscheinbrücke bedeutet. Mirza ist eines von mehr als 400 Kindern, die seit 2002 den integrativen Kindergarten des Diakoniewerks in der Stadt Mostar in BosnienHerzegowina besucht haben. Seit zehn Jahren ist man hier um Toleranz zwischen Menschen unterschiedlicher Konfessionen und ethnischer Zugehörigkeit bemüht. Dafür wurde nun das Projekt, das ein selbstverständliches Miteinander von Kindern mit
und ohne Beeinträchtigungen verwirklicht, mit dem von der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich mit 10.000 Euro dotierten DiakoniePreis ausgezeichnet.
Schwerpunkt unterstützte Kommunikation
Seit Mirza den Kindergarten des Diakoniewerks besucht, wurden bereits sichtbare Erfolge erzielt, insbesondere die Interaktion mit anderen Kindern sowie sein soziales und kommunikatives Verhalten haben sich verbessert. Ermöglicht wurde das mit Hilfe von Soft und Hardware zur computerunterstützten Kommunikation von LIFEtool. Die Technik hilft dem Kind, das geistig völlig
altersgemäß entwickelt ist, die Schriftsprache zu erlernen, sich auszudrücken und mit anderen Kindern am Computer zu spielen. Mirza lernt dabei nicht nur die Fähigkeiten des Schreibens und Lesens, er entwickelt dabei auch soziale Kompetenz. Seine Freunde können auf diesem Weg mit ihm spielen und erfahren, dass spastische Lähmungen Mirza nicht am Spielen und Lernen hindern.
Symposium mit Erfahrungsaustausch
Bereits seit 2008 werden Hard und Software sowie spezielles Knowhow für computerunterstützte Kommunikation gezielt im Kindergarten Sunčani most
Seit einem Jahrzehnt setzt sich das Diakoniewerk für Kinder mit Behinderung in Mostar ein: ein langer Weg mit allen Höhen und Tiefen. Im April 2012 wurde das 10-jährige Bestehen mit einem internationalen Symposion zum Thema „Inklusion durch (computer)unterstützte
Kommunikation“ gefeiert.
zu leisten, lokale Politiker und Behörden zeigen aber Interesse. So wurde das Diakoniewerk vom Bildungsminister der Förderation BosnienHerzegowina sowie vom Bürgermeister der Stadt Mostar Mitte Juni besucht, um sich über Integration von Menschen mit Behinderung zu informieren. Für Rektorin Mag.a Christa Schrauf gehört das internationale Engagement des
Diakoniewerks schließlich zum Unternehmensauftrag: „Gut, wenn unsere Initiative viele in der Region ermutigt, ebenfalls den Schritt hin zu integrativen und multiethnischen Angeboten zu wagen. Diakonie bedeutet, die Nöte der Menschen zu erkennen und aktiv zu werden. Daher betätigt sich das Diakoniewerk auch im Ausland!“
verwendet. Erfahrungen, die das Kindergartenteam seither sammeln konnten, wurden im April anlässlich des 10jährigen Bestehens bei einem internationalen Symposium zum Thema „Inklusion durch (computer)unterstützte Kommunikation“ erörtert. Unter den 150 TeilnehmerInnen aus sechs Nationen befanden sich auch Nadija Bandić und Enes Hasanagić als Vertreter der lokalen Ministerien. Zu den Ehrengästen des Symposiums zählte ebenso Amira Omanović von der Austrian Development Agency (ADA), die den Kindergarten in Mostar bis Ende 2012 teilfinanzierte. „Die Tagung hat gezeigt, dass Inklusion von Kindern mit Beeinträchtigung nun auch in BosnienHerzegowina zunehmend thematisiert wird. Es freut mich, dass wir bereits auf ein Jahrzehnt erfolgreicher Integration und Inklusion zurückblicken können“, erklärt Kindergartenleiterin Biljana Čelan über die Entwicklungen in ihrem Land.
Es ist noch viel zu tun!
Der integrative Kindergarten Sunčani most erhält sowohl von städtischer als auch von ministerieller Seite viel Anerkennung. Die lokalen Behörden sind von der Qualität der Arbeit überzeugt. Für das Diakoniewerk bleibt dennoch viel zu tun. Auch 17 Jahre nach Kriegsende ist BosnienHerzegowina ein Land mit schlechter Wirtschaftslage, hoher Arbeitslosigkeit, ethnisch unterteilten Gebieten und einer stark zersplitterten Verwaltung. Diese Situation bestärkt das Diakoniewerk jedenfalls in der Fortführung der multiethnischen integrativen Arbeit vor Ort. Für die finanzielle Absicherung ist noch einiges an Überzeugungsarbeit
DIAKONIEWERKaktiv im ausland
Wo steht die Integration von Kindern mit Beeinträchtigungen in BiH? „Aktuell auf keinem zufrieden-stellenden Niveau. Wir haben noch immer getrennte Kindergär-ten und Schulen für Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen. Es gibt zwar vereinzelt Beispiele für integrative Angebote, wie unse-ren Kindergarten „Sunčani most“, doch keine generelle Lösung im Bildungsangebot.“
Was sind die Herausforderungen in Ihrem Kindergarten? „Wir sind ein kleines, sehr gut organisiertes team. Elternbefra-gungen bestätigen die Zufrieden-heit mit unseren mitarbeiterIn-nen und mit unseren Leistungen. Die Anmeldezahlen steigen von Jahr zu Jahr und übersteigen mittlerweile unsere Raum- und Budgetmöglichkeiten. Die her-
ausforderung ist, unser Kinder-gartenangebot und damit auch die Raumsituation zu erweitern.“
Hätten Sie einen Wunsch frei, welchen würden Sie uns nun gerne mitgeben? „Nach 10 Jahren haben wir bewie-sen, dass Inklusion und multieth-nizität möglich und für alle Kinder von Vorteil sind. Lange Wartelis-ten beweisen, dass Eltern an un-serem Angebot interessiert sind. Betrachtet man allerdings die wirtschaftliche Situation in Bih, könnte der Kindergarten ohne die finanzielle Unterstützung des Diakoniewerks nicht überleben. Im moment gibt es nur einen Wunsch, nämlich die weiterfüh-rende Unterstützung durch das Diakoniewerk. Bis wir eine dauer-hafte Finanzierungslösung für die Zukunft gefunden haben.“
3 Fragen an Biljana Čelan Leiterin des Kindergartens Sunčani most
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DIAKONIEWERKaktiv im ausland
aktivitäten2012
Fachsymposion „Inklusion durch (Computer)Unterstützte Kommuni-kation“ und Feier anlässlich 10 Jahre Kindergarten Sunčani most in Mostar
APR
Besuch von Regierungsmitgliedern aus Bosnien-Herzegowina im Diakoniewerk
JUN
Besuch von Caritas-MitarbeiterInnen im Kindergarten Sunčani most in Mostar
JUL
Verleihung des Diakoniepreises 2012 an den Kindergarten Sunčani most in Mostar
OKT
Start von Diakonie.mobil in SebeşDEZhochrangiger Besuch
aus Bosnien
Vom 18. bis 21. Juni war im Diakoniewerk eine Delegation aus BosnienHerzegowina (BiH) zu Gast. Bildungsminister Damir Mašić (Föderation BiH), Bildungsminister Zlatko Hadžiomerović (Kanton HerzegowinaNeretva), Mostars Bürgermeister Ljubo Bešlić, Univ. Prof.in Dr.in Lidija Pehar (Universitäten Mostar und Sarajewo) und weitere leitende Beamte interessierten sich besonders für Einrichtungen der Behindertenhilfe des Diakoniewerks, aber auch generell für das Sozialsystem in (Ober)Österreich. Auch ein Termin beim OÖ. Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer
stand auf dem Programm. Bürgermeister Bešlić versicherte, den Kindergarten weiterhin zu unterstützen. Die Vertreter der Ministerien signalisierten den
Wunsch nach weiterführender Zusammenarbeit in der Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen.
Sunčani mostauf facebook
Seit dem Frühjahr 2012 verfügt der integrative multiethnische Kindergarten in Mostar Sunčani most über ein eigenes facebook Profil. Der Kindergarten nutzt das neue Medium um auf sich aufmerksam zu machen, seine innovative Arbeit zu präsentieren und wichtige Informationen in Umlauf zu bringen. Neben
der Homepage www.suncanimost.com erhofft man sich zusätzlich mit der Präsenz auf facebook vermehrtes Interesse, auch von Personen, die mit herkömmlichen Kontakten nicht erreicht werden können.
Zusammenarbeit mit Universitäten
Aufgrund seiner mehr als 10jährigen Erfahrung in Integration und Multiethnizität im Vorschulalter nimmt der Kindergarten Sunčani most die Stelle eines Kompetenzzentrums in der Region rund um Mostar ein. Die Universitäten in Mostar schätzen die Expertise der Kindergartenleiterin und ihrer Kindergartenpädagoginnen sehr und suchen immer wieder den Austausch. Im November 2012 war das Fachpersonal des Kindergartens für die Präsentation
„The structure of nonprofit organizations“ an der Universität für Wirtschaftswissenschaften als Vortragende eingeladen. Mehr als 70 Studierende lauschten dem Wissen und den Erfahrungen der Kindergartenpädagoginnen. Der Kindergarten gilt aber auch als wichtige Praktikumsstelle. Jedes Jahr absolvieren mehrere StudentInnen im Kindergarten ein Praktikum.
Ausbau der Angebotein Rumänien
Seit 2011 führt der Verein Diakoniewerk International eine Sozialberatungsstelle mit Werkstätte in Sebeş/Mühlbach. Die Beratungsstelle richtet sich nicht nur an Menschen mit Behinderung, sondern auch an deren Angehörige. Da die soziale Not groß ist, sind über die Sozialberatungsstelle – neben kompetenter Beratung – auch materielle Güter wie Medikamente oder Pflegehilfsmittel erhältlich. Zusätzlich zu Beschäftigungsangeboten der Werkstätte versuchen die MitarbeiterInnen vor Ort auch eine entgeltliche Beschäftigung für Menschen mit Beeinträchtigung zu finden. Obwohl die wirtschaftliche Situation schlecht ist, konnte bereits ein Mann erfolgreich vermittelt werden. Mit Dezember 2012 wurde ein weiteres Angebot ins Leben gerufen. Im Raum Sebeş ist nun eine Pflegeperson als mobile Hauskrankenschwester unterwegs. Neben den medizinischpflegerischen Tätigkeiten wie Blutdruck oder Blutzuckermessen, unterstützt sie auch im Haushalt, berät die KundInnen zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten und fungiert als Bindeglied zwischen der Bevölkerung und der Sozialberatungsstelle.
teilhabe und Selbstbestimmung
Die Auseinandersetzung mit der UNBehindertenrechtskonvention, in Österreich 2008 ratifiziert, ist im Diakoniewerk ein zentrales Thema. Klausuren, Symposien, Fortbildungen thematisieren selbstbestimmtes Leben und gleichberechtigte Teilhabe am gemeinschaftlichen Leben für Menschen mit Beeinträchtigung. Rumänien hat die UNKonvention 2011 ratifiziert. Die Werkstätte Sibiu versucht die Entwicklungen in
Österreich und das Knowhow des Diakoniewerks in ihre Arbeit einfließen zu lassen und ist damit in Rumänien fortschrittlich und richtungweisend. 2012
veranstaltete die Werkstätte eine Klausur zum Thema „Teilhabe und Selbstbestimmung“. Dazu stellte der Behindertenbereich des Diakoniewerks sein Wissen und seine Unterlagen zur Verfügung. Die MitarbeiterInnen der Werkstätte profitierten von diesem Wissenstransfer und bekamen neue Aspekte für ihre Arbeit.
Erfolgreiches Theaterprojekt
Eine schöne Herausforderung war für die Werkstätte Sibiu die
Teilnahme an einem Theaterfestival, wo sie die Möglichkeiten hatten ihre schauspielerischen Talente vorzuzeigen. Mit Hilfe einer Theaterpädagogin wurde
im März das Theaterstück „Das Mädchen mit roten Haaren“ eingeübt und beim Theaterfestival zur Aufführung gebracht, mit großem Erfolg! Zum Gelingen des Projektes hat neben den KlientInnen auch das gute Netzwerk unterschiedlich involvierter Personen beigetragen – Eltern, freiwillige HelferInnen, eine Schneiderin für die Kostümierung, KünstlerInnen zur Bühnengestaltung, FreundInnen und letztendlich die ZuschauerInnen.
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DIAKONIEWERKaktiv mit spenden
Mit Hilfe von Spenden kann das Diakoniewerk Leistungen erbringen, die einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität leisten, jedoch nicht von der öffentlichen Hand finanziert werden. Spenden an den „Diakoniewerk Gallneukir-
chen Spendenverein“, dem auch im Jahr 2012 wieder das Spendengütesiegel verliehen wur-de, sind seit dem Jahr 2009 steuerlich absetzbar.
Sinnliche Angebote fördern die Wahrnehmung„Snoezelen“ mit seinen verschiedenen Sinnesangeboten fördert die Wahrnehmung und Entspannung von Menschen mit schwerer Behinderung und
Neue Sanitäreinrichtungen im Haus EmmausFür die im Wohnhaus Emmaus in Gallneukirchen lebenden 52 Menschen mit Behinderung konnten mit Hilfe von Spenden die über 30 Jahre alten Bäder
Tagesbetreuung für Menschen mit Demenz Im Haus Elisabeth in Gallneukirchen konnten aus dem Spendenerlös der ErntedankSäckchensammlung 2012 Räumlichkeiten für die Tagesbetreuung von Menschen mit Demenz geschaffen werden.
Lagerhalle für die Werkstätte Bad WimsbachDie Werkstätte Bad Wimsbach errichtet mit Hilfe von Spenden eine Lagerhalle. Dort werden künftig die in der Werkstätte hergestellten Produkte sowie
Therapiegarten für Men-schen mit BehinderungFür die 60 Bewohnerinnen und Bewohner des Wohnhauses Martinstift in Gallneukirchen entsteht ein barrierefreier und rollstuhlgerechter Therapiegar
ermöglicht somit Kommunikation. Mit Hilfe der Spenden konnten für Fördergruppen und Wohnhäuser solche „Erlebnisräume für alle Sinne“ gestaltet werden.
Kindergarten Sunčani most Der integrative Kindergarten in Mostar für Kinder mit und ohne Behinderung ist einzigartig in BosnienHerzegowina – ein Modell für die Inklusion von Kindern mit Behinderung und für Toleranz und Versöhnung zwischen den Volksgruppen.
Spenden sichern gemeinsam mit Förderungen der Entwicklungszusammenarbeit und der Stadt Mostar den laufenden Kindergartenbetrieb.
und Toiletten saniert werden. Damit werden wir dem erhöhten Pflegebedarf der immer älter werdenden BewohnerInnen besser gerecht werden.
Damit wird es noch besser möglich, auf deren Bedürfnisse nach Orientierung, Gesellschaft, Rückzugsmöglichkeit und Geborgenheit einzugehen.
Arbeitsmaterialien der Werkgruppe „Garten & Landschaft“ sachgerecht gelagert.
ten – ein großer Schritt zu mehr Lebensqualität. Dieses kleine Paradies wird vor allem mit Hilfe von Spenden möglich.
Das gesamte Spendeneinkommen betrug im Jahr 2012 1.408.924,39 Euro. Die zweckgebundenen allgemeinen Spenden betrugen 821.017,38 Euro. Die nicht zweckgebundenen allgemeinen Spenden von
587.907,01 Euro wurden für die vielfältigen Aufgaben des Diakoniewerks, die nicht aus anderen Mitteln finanziert werden konnten, eingesetzt. Damit konnten die Spendeneinnahmen gegenüber dem Vorjahr um
136.069,83 Euro gesteigert werden. Einzelspenden erreichten das Diakoniewerk, der Spendenschnitt über alle Spenden stieg von 21,76 Euro im Jahr 2011 auf 23,58 Euro im Jahr 2012.
Ihre Spende iststeuerlich absetzbar!
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MitarbeiterInnen nach Arbeitsfeldern
Um die vielfältigen Aufgaben zu erfüllen, waren im Jahr 2012 insgesamt 3.113 Mitarbeite rInnen im Diakoniewerk und in dessen Institutionen beschäftigt. Dazu kommen 392 Belegärzte in den DiakonissenKrankenhäusern, LehrerInnen, 54 Diakonische HelferInnen und 48 Zivildienstleistende in verschiedenen Arbeitsfeldern. Zudem waren vor allem in der Altenhilfe, Behindertenhilfe und in den Krankenhäusern weitere rund 260 Menschen freiwillig tätig.
Erträge und Aufwendungen
Zahlreiche Aufgaben wie etwa die Betreuung und Begleitung von Menschen im Alter oder Menschen mit Behinderung, werden vom Diakoniewerk in Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand erfüllt. Im Jahr 2012 lag der Ertragsanteil der
öffentlichen Hand bei 67%. 28% entfielen auf Kostenersatz durch Private (z.B. Beiträge, die für Pflege von betreuenden Personen selbst geleistet werden), 4% wurden durch öffentliche Subventionen und 1% der Erlöse durch Spenden lukriert.
Diese Einnahmen wurden für folgende Aufwendungen benötigt:
DIAKONIEWERKaktiv als soziales unternehmen
Unternehmerisches Denken und Handeln sind Voraussetzung für ein ökonomisch starkes Fundament. Unsere solide wirtschaftliche Basis und das vorbildliche En-gagement von mehr als 3.000 MitarbeiterInnen ermöglichen dem Diakoniewerk,
ein breites Spektrum an Leistungen anbieten und nachhaltig in der Gesellschaft wirken zu können.
Vielfalt und Umfang der Aufgaben des Diakoniewerks lassen sich unter anderem in der Anzahl von Betreuungsplätzen und Leistungstagen ablesen.
Anzahl der Plätze Leistungen/Leistungstage
Behindertenhilfe Arbeit
Wohnen
601
478
143.159
165.173
AltenhilfeWohnen und Pflege
tageszentren
Diakonie.mobil
503
64
183.457
14.403
83.985
Gesundheit 291 89.049
Ausbildung (Gesundheits- und Krankenpflege, Behindertenbegleitung,
Behindertenarbeit, Altenarbeit)
944 179.360
Hotels 82 13.586
Kinder
(Kindergärten, hort, Schule)261 49.590
Therapie 24.263 Leistungsstunden
Beratung
(Familienberatung, Bewohnerservice, LIFEtool)21.726 Beratungen
Flüchtlingshilfe 73 24.954
Studentenheim 177 64.419 Das Diakoniewerk hat insgesamt 141.270.000 Euro für seine Arbeit eingesetzt.
Das Jahr 2012 in Zahlen
1% Finanzsaldo
6% für Abschreibungen
9%für material
16% für betriebliche Aufwendungen
68% Personalaufwand
68%
6%
9%
16%
1%
1% Spenden
28% Kostenersatz durch Private
4% Subventionen67% öffentliche hand
67%
4%
28%
1%
Altenhilfe608
Diakonissen-Krankenhäuser644
Kindergärten, hort, Schule39
Schule und Ausbildung58
Grundlagenarbeit, management, Verwaltung199
therapie, Beratung116
Sonstige230
Flüchtlingshilfe19
Behinderten-hilfe1.200
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DIAKONIEWERKaktiv 2012
Kuratorium*
Wolfgang Winkler (Vorsitzender)Dr. Karl Wiesinger (stv. Vorsitzender, Kassier)Ing. Folkmar AlznerIng. Volkmar AngermeierLore BeckDr. Ludwig BeurleDr. Werner BeutelmeyerSuperintendentialkurator Johannes Eichinger Dr.in Erika HeinrichSuperintendent Dr. Gerold LehnerMag. Dr. GerdDieter MirtlSuperintendentin Mag.a Luise Müller (bis Juni 2012)Mag. Artur RothOKR Prof. Mag. Karl SchiefermairDirektor Frank SchneiderDiakonissenOberin Schw. Helga SikoraMag.a Monika StoisserGöhring
GeschäftsführerInnen*
Region 1: Dr.in Eva OberbichlerRegion 2: Mag. Dr. Johann StroblmairRegion 3: Dr. Robert SchützRegion 4: MMag. Michael KönigRegion 5: Mag. Peter StückelschweigerRegion 6: Mag.a Claudia PaulusRegion 7: Mag. Andreas Achrainer
Vorstand
Mag.a Christa Schrauf, RektorinMag. Josef ScharingerDr. Heinz Thaler
Sitz des Vorstandes:MartinBoosStraße 44210 GallneukirchenTel.: +43 (0)7235 / 63251
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:Kommunikation und PRMartinBoosStraße 44210 GallneukirchenTel.: +43 (0)7235 / 63251127Fax: +43 (0)7235 / 63251[email protected]
Impressumherausgeber: Vorstand des Evangelischen Diakoniewerks GallneukirchenInhalt: mag.a Andrea Brummeier und mag.a Daniela Scharer, mBAGestaltung und Produktion: wanted werbeagentur Gmbh, LinzFotos: Image- und Reportagefotos thomas SmetanaWeitere Fotos: Doris Wild (S. 12), Karin hofbauer (S. 13), Joe Putz (S. 18 rechts), Kleine Zeitung Kanizaj (S. 18 links), Diakonissen-Krankenhaus Linz (S. 37 links), LIVA/Andreas Röbl (S. 43 oben), LIFEtool (S. 42, links), alle anderen Diakoniewerk
* Stand: Juni 2013
Evangelisches Diakoniewerk Gallneukirchen martin-Boos-Straße 44210 Gallneukirchen
tel. +43 (0)7235 / 63251Fax +43 (0)7235 / [email protected]
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Das Diakoniewerk ist mitglied der Diakonie Österreich, einem der fünf großen Wohlfahrtsverbände in Österreich.