bauen mit natursteinmassivsteinbau in der schweiz
schweizer bodenschätze neue normen zur bauwerkserhaltung
naturstein – damals und heute
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MODULØRMagazin
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EDITORIAL 201102
Gerald Brandstä[email protected]
gAnz DIchT . . . ?
Einfach ist am schwersten; das gilt nicht nur für das Gestalten. Das zeigt sich auch in der momentan wieder aufgeflammten Diskussion um energetisch vorbildliche Gebäude: Während der Verein Minergie den neuen Standard „A“ lanciert – 21,4 Millionen Quadratmeter beheizte Nutzfläche in Neu- und Umbauten sind nach Minergie zertifiziert –, widerstreben immer mehr Andersdenkende diesem Konzept. Die IG Passivhaus meint gar, das Abdriften vom internationalen Passivhaus-Standard sei unverständlich und weise in die falsche Richtung. Die Vor-gaben der 2000-Watt-Ziele im Gebäudebereich könne mit der Minergie-Gebäudehülle so nicht erreicht werden, höchstens mit Minergie-P. Und der Labelsalat wird dadurch auch nicht schmackhafter. Dass Hansjürg Leibundgut, ETH-Professor für Gebäudetechnik, für Emissions- statt Energievorschriften plädiert, ist ebenfalls bekannt. Andere Konzepte möchten die Gebäudehülle eher schlank halten und eine natürliche Luft-zirkulation der kontrollierten vorziehen. Aus gesundheitlichen Gründen. Dass hochdichte Gebäudehüllen tatsächlich einen immensen Einfluss auf die Lufthygiene in Innenräumen und damit auf Wohlbefinden und Gesundheit haben, legte die letzte Ausgabe von Modulør dar.Diese vorliegende Ausgabe befasst sich – unter anderem – auch mit der Gebäudehülle: Bauen mit Naturstein kann jedoch weit mehr sein als das blosse Aufhängen dünner Steinplatten als dekorative Verhüllung einer Betonmauer. Unsere Architekturreportagen zeigen einige Beispiele mit Vorbildcharakter. So wie den Umbau in Charrat, wo ein Altbau mit rohem Natursteinmauerwerk um eine Aufstockung aus Sichtbeton er-weitert wurde. Naturstein, aussen wie innen, zeigt auch das Beispiel aus Laax, dessen Namen sich vom prägenden Material hat inspirieren lassen: Rocksresort. Und Autoren wie Dr. Zerbi wünschen sich Naturstein auch in Form tragender Fassaden, bestehend aus massivem, inländischem Na-turstein. Und um am Schluss nochmals zum Anfang zurückzukommen: Empfehlenswert ist auch der Vorschlag von Herbert Imbach-Röbbeling, der in seiner unterhaltsamen, aber ernst gemeinten Kolumne meint, man solle endlich aufhören, immer von Dichte zu reden.Das Redaktionsteam hat sich bemüht, wieder ein interessantes und für den Arbeitsalltag hilfreiches Heft zu produzieren. Ob uns das gelungen ist? Entscheiden Sie selbst...
thema bauen mit naturstein
Bereits in der Frühzeit unserer Zivilisation wurde mit Stein gebaut, wenn das Bauwerk für repräsenta-tive Zwecke oder die Ewigkeit geplant war. Neben einfachen Holzhütten für das Volk wurden Anlagen aus Stein für die Götter errichtet, die Jahrhunderte überdauerten. Die Ehrerbietung gegenüber den Gottheiten entfachte einen ungeheuren Willen, prestigeträchtige Prachtsbauten entstehen zu lassen. Doch Bauen mit Naturstein bedurfte bereits damals fortgeschrittener Techniken: Hochkulturen konnten sich als Erste dem ewigen und schweren Material Naturstein annehmen. Monumentale Zeugnisse in Mittelamerika, Ägypten oder anderen damals weit entwickelten Zivilisationen sind noch heute be-staunte Zeitzeugen. Festungsanlagen, Kathedralen oder Schlösser erweiterten und verlängerten bis in die Jetztzeit das gebaute Bedürfnis nach Schutz, De-monstration von Macht und Gottgläubigkeit.Neben Monumenten, Kunstwerken oder Grenz- steinen wurden später auch Wohnhäuser aus Stein errichtet. In der Moderne wurde der Naturstein jedoch entmaterialisiert und von dem „künstlichen Stein“ Beton verdrängt; bei diesem wurde vor allem die Formbarkeit geschätzt. Doch in Mies van der Rohes „Barcelona-Pavillon“ erlebt man grünen Marmor, Travertin und Onyx in ihrer schönsten Pracht, und glücklich schätzt sich, wer die welt- bekannte Onyxwand im Haus Tugendhat aus der Nähe bewundern konnte. Und heute? Zwar wird Naturstein als wertiger Bau-stoff angesehen und vorwiegend als Verkleidungs-material verwendet. Aber: Im Buch „Die nutzbaren Gesteine der Schweiz“ des Erdwissenschaftlers Francis de Quervain trifft man auf die enorme Gesteinsvielfalt der Schweiz und fragt sich, wo deren Anwendungen bleiben. Naturstein kann weit mehr sein als ein aus China importierter Pflaster-stein, als ein unterhaltsfreundlicher Bodenbelag in einer Bank, als eine repräsentative Abdeckplatte in der Küche oder als oberflächliche Fassadenver-kleidung. Naturstein sollte vermehrt eine tragende Rolle spielen, gerade in der Schweiz.
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INHALT 201102
MODULØR#2 2011
MAGAZIN
eDitORiaL 005
FORUM 010
Vis-a-VisPhilip Ursprung 018
theMa baUen in stein 021
KOLUMneHerbert Imbach-Röbbeling 055
aRchiteKtUREinfamilienhaus, Charrat 056Kongresszentrum, Davos 062Wohnüberbauung Sonvida, Bottmigen 068Rocksresort, Laax 074
Recht Verträge bei Gesamtüberbauungen 080
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INHALT
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PRODUkTe
tOOLbOx 085
speziaLProdukte 086Bad / Armaturen 098Beschattung 106Büro- und Objekteinrichtung 110
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FORUM
„KonstruKtiv 2011“
„Hilti P4 plus“ erhält Anerkennung beim Preis für nachhaltiges Bauen und Sanieren in den
Alpen: Das Produktions- und Logistkgebäude in Thüringen/Vorarlberg, das 2010 als erster
österreichischer Industriebau eine ÖGNI-Zertifizierung erhielt, war kurz nach Fertigstel-
lung bereits mit einer lobenden Erwähnung beim Europäischen Architekturpreis 2009
Energy+Architektur sowie mit einer Anerkennung beim Energy Globe Award Vorarlberg
2009 ausgezeichnet worden. Integral geplant wurde „Hilti P4 plus“ durch ATP Architekten
und Ingenieure in Innsbruck. Der Zertifizierungsprozess, der erst nach Fertigstellung ein-
geleitet wurde, wurde fachlich begleitet durch die ATP Consultinggesellschaft ATP sustain,
München.
Für den hochdotierten und prominent jurierten Preis waren 201 Projekte aus sieben
Alpenstaaten eingereicht worden. Die Jury lud 25 BauherrInnen bzw. ArchitektInnen ein,
sich in einer zweiten Runde ausführlich mit Berichten zur ökologischen, ökonomischen,
sozialen und baukünstlerischen Güte zu bewerben. Sie besuchte vor Ort vier Gebäude
aus der Schweiz, 15 aus Österreich (davon zehn aus Vorarlberg), je zwei aus Italien und
Liechtenstein, je eines aus Deutschland und Frankreich. gb
www.atp.ag
tecu-award an Fournier-maccagnan
Nach vier äusserst erfolgreichen europaweiten Auslobungen
in den vergangenen zehn Jahren versprach der diesjährige
Tecu-Award eine besondere neue Qualität: Zum ersten Mal
waren weltweit Architekten und Architekturstudenten dazu
aufgerufen, ihre in Verbindung mit Produkten der Marke Tecu
realisierten Bauten und ausgearbeiteten Studienprojekte im
Tecu-Architecture Award 2010 einzureichen. Insgesamt gingen
162 Wettbewerbsbeiträge aus 17 Ländern ein.
Unter den Gewinnern sind auch Fournier-Maccagnan Archi-
tekten aus Bix/ VD mit ihrem „Lavaux Vinorama“ bei Rivaz
am Ufer des Genfer Sees. Die vom Atelier Daniel Schlaepfer
gestaltete Fassade dient als grossformatiger Sichtschirm mit
einem konkreten Hinweis auf die Funktion des Gebäudes. Die
raffinierte Gestaltung von Fassade und Sichtraster zeigt eine
enge Verbundenheit mit dem Ort, eine moderne Interpretation
historisch zusammenhängender Gegebenheiten. Das Raster
aus Kupfer und Glas, aus einem gewissen Abstand als figu-
ratives Bild von Reben und Blättern wahrgenommen, schafft
eine intensive Verbindung zur Landschaft und zum Zweck des
Projektes. Das Projekt behandelt den Werkstoff Kupfer äusserst
sorgsam für eine subtile Lichtnutzung. gb
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FORUM
rHeinLagune bei grenZacH-wYHLen
Stachon Architekten aus Berlin planen Grosses bei Basel: Die Entwicklungs-
fläche des geplanten Wohn- und Dienstleistungsgebiets liegt direkt am
Rhein und ist Teil des Trinationalen Eurodistricts Basel. Potenzial und Stand-
ortqualitäten sind die hervorragende Anbindung an den Wirtschaftsraum
Basel, wo weiter mit einem starken Wachstums der Life-Sciences-Branche
in den nächsten 10 Jahren gerechnet wird. Dadurch besteht ein Bedarf an
attraktivem Wohnraum.
Im Zentrum des Planungsgebietes wird ein Quartier mit 500 bis 600 Woh-
nungen und ca. 15‘000 m2 Fläche für Dienstleistungen entstehen. Archi-
tektur, verwendete Baumaterialien und Technologien sollen dem neuesten
Standard entsprechen und höchsten Ansprüchen genügen. Das städtebau-
liche Konzept weist zwei Bebauungstypen auf. Vier markante quadratische
Hochhäuser, welche in die Lagune geschoben sind, gestalten entscheidend
die Silhouette nach Süden zur Schweiz. Eine Blockbebauung in der zweiten
Reihe stellt eine Kulisse dar und bildet im Sockelbereich entlang der Prome-
nade eine Strassenfront mit Läden, Gastronomie und Dienstleistungen. Die
Hochhäuser enthalten Dienstleistungsflächen für Büros, Kanzleien und Pra-
xen, die in den Gebäudeflügeln untergebracht sind, die wenig Sonnenlicht
haben. Die meisten Wohnungen haben eine direkte Sicht aufs Wasser.
Auf Schweizer Seite wird gleichzeitig das Projekt „Rheinlehne Pratteln“ ent-
wickelt – mit hochwertigen Wohnungen, Dienstleistungsflächen und kultu-
rellen Einrichtungen sowie anschliessendem Naherholungsgebiet. gb
www.stachon-architekten.de
PerrauLt FÜr Lausanne
Auf einem 15‘000 m2 grossen Grundstück im Herzen der Ecole polytech-
nique fédérale in Lausanne soll das Projekt des Pariser Architekturbüros
Dominique Perrault die bestehende konfuse Landschaft in einen Stadtpark
mit verschiedenen Pavillons verwandeln. Künftig soll dort das Zentrum für
Neuroprothesen untergebracht werden.
Das Projekt, nördlich des Rolex Learning Centers situiert, hat die Jury dank
seiner gut gelösten Verknüpfung mit den bestehenden alten und neuen Bau-
ten überzeugt. Zwischen 60 und 70 Millionen Franken sind für den Umbau
vorgesehen. Mit den Arbeiten soll diesen Sommer begonnen werden. In
einer zweiten Etappe soll der französische Architekt den höchsten Bau des
Campus errichten: Die „Teaching Bridge“ als Lehrbrücke und Schaufenster
der Bildung soll eine Verbindung und das Gelenk entlang dem Rückgrat des
bestehenden Campus bilden. sg
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FORUM
ingenHoven FÜr swarovsKi
Das neue Hauptverwaltungsgebäude von Swarovski ist Corporate Archi-
tecure par excellence: Malerisch am Zürichsee gelegen, schmiegt sich der
von Ingenhoven Architects International (mit Zweigniederlassung in Männe-
dorf) konzipierte Neubau in der Form eines Bumerangs am Südufer entlang.
In der Dunkelheit wirkt er selbst wie ein grosser Kristall – und dafür steht der
Name Swarovski seit mehr als hundert Jahren.
Das realisierte Niedrigenergiekonzept entspricht dem Minergie-Standard.
Der Neubau besitzt hinsichtlich der Nutzung von natürlichen Ressourcen
einen entscheidenden Standortvorteil: Durch die direkte Nähe zum Wasser
konnte sogar eine Seewasser-Wärmepumpe für die Heizung und Kühlung
des Gebäudes eingesetzt werden. Dennoch macht nicht nur die schöne Aus-
sicht, die die rund 450 Mitarbeiter nun von ihren neuen Arbeitsplätzen aus
geniessen dürfen, die Lage des Neubaus attraktiv. Genutzt wird die direkte
Nähe zum Wasser auch für Heizung und Kühlung des Gebäudes. gb
www.ingenhovenarchitects.com
tessenow – medaiLLe 2011 an roger diener
Mit der Erweiterung der Schweizer Botschaft in Berlin (1995-2000) löste Ro-
ger Diener Diskussionen unter europäischen Architekten und Interessierten
aus, über die Frage des Wie-am-Bestand-weiterdenken-und-Bauens. In sei-
nen Worten könnte man antworten: „Wichtig ist die doppelte Kohärenz: Die
Arbeit muss eine eigenständige Qualität entwickeln, und sie muss zugleich
zu einem untrennbaren Element des Bauwerks werden, zu einem Element,
das in diese Balance des Ganzen eingebunden ist und dort seinen festen Part
einnimmt.“ Dies gilt ebenso für seine Bauten im städtischen Kontext sowie
für die Erweiterung von bestehenden Bauten.
Grundsätzlich zeichnet sich die Architektur des Basler Architekten nicht
durch laute Gesten und Selbstinszenierung aus. Sie sucht vielmehr durch in-
haltliche Hinterfragungen, Aufmerksamkeit für den Ort zu gewinnen. Beson-
ders hervorzuheben ist der von Diener & Diener kürzlich fertiggestellte, neue
Ostflügel des Naturkundemuseums der Humboldtuniversität in Berlin (Bild).
Und in diesem Zusammenhang ist auch die Verleihung der Heinrich-Tes-
senow–Medaille 2011 an ihn zu verstehen. Die Medaille wird im Gedenken
an den grossen, für seinen einfachen bis puritanischen Stil bekannten Archi-
tekten, Baumeister und Hochschullehrer an europäische Persönlichkeiten
zuerkannt, die Hervorragendes in der architektonischen, handwerklichen
und industriellen Formgebung und in der Erziehung zu Wohn- und Baukultur
geleistet haben oder deren Wirken dem vielseitigen Lebenswerk Heinrich
Tessenows entspricht. Frühere Preisträger waren u. a. Giorgio Grassi, David
Chipperfield, Eduardo Souto de Moura, Peter Märkli, Mirosloav Sìk, Sergison
Bates und Richard Sennett.
Die Auszeichnung wird am 4. Mai 2011 im Zusammenwirken mit dem Euro-
päischen Zentrum der Künste im Festspielhaus Dresden-Hellerau überreicht
– im bekanntesten Bauwerk Heinrich Tessenows.
Die Sicht des Büros Diener & Diener auf die Arbeiten Tessenows wird zusam-
men mit ausgewählten eigenen Arbeiten in Form einer Ausstellung präsen-
tiert, die zur Preisverleihung im Festspielhaus eröffnet wird. km
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„Hubertus“ bLeibt erHaLten
Die Swiss Finance & Property Investment AG hat
2005 die in die Jahre gekommene und ursprüng-
lich zum Abbruch vorgesehene Liegenschaft
Hubertus in Zürich übernommen. Nach intensiven
Abklärungen mit der Denkmalpflege und den
Architekten hat sich die Eigentümerin entschlos-
sen, die städtebaulich markante Liegenschaft zu
erhalten und mit einem Neubau zu kombinieren.
Der vom Volumen her grössere Neubau ist gegen
den Altbau hin von der Strassenflucht zurückge-
setzt. Für beide Gebäude sind im Erdgeschoss
eine Gewerbe- und in den Obergeschossen eine
Wohnnutzung geplant. Das gut eingeführte
Restaurant Hubertus bleibt erhalten und be-
kommt eine neue zeitgemässe Infrastruktur. Im
Erdgeschoss des Neubaus entstehen Laden- und
Praxiseinheiten, in den Obergeschossen beider
Gebäude grosszügige Wohnungen – mehrheitlich
mit 2½- und 3½-Zimmer-Wohnungen. Für die
Planung ist das Architekturbüro Moser Wegen-
stein verantwortlich. Es ist geplant, die Sanierung
des Altbaus und die Realisierung des Neubau bis
ca. Ende 2013 abzuschliessen. gb
www.moserwegenstein.ch
ProjeKt FÜr das ova-areaL
Die Architekten von Dachtler Partner AG aus
Zürich planen für die Mobimo Holding AG ein
Bauvorhaben auf dem Nordwestteil des OVA-
Areals in Affoltern am Albis.
Mobimo hat von der Hess Investment AG, Am-
riswil zwei Grundstücke auf dem Nordwestteil
des OVA-Areals in Affoltern am Albis erworben.
Hess ist seit mehreren Jahren im Besitz dieses
ehemaligen Industrieareals und hat ein Projekt
zur Entwicklung dieses bahnhofsnahen Gebiets
erstellt. Seit Mitte 2010 liegt ein rechtsgültiger
Gestaltungsplan vor. Ein Teil des Geländes wird
nun von der Mobimo überbaut, während Hess die
übrige Fläche weiterentwickelt.
Die Liegenschaft zeichnet sich durch eine sehr
gute, zentrale und verkehrsmässig hervorragende
Lage aus. Auf einem ersten Grundstück mit
8842 m2 Fläche (Baufeld I des Gestaltungsplans)
plant Mobimo in fünf bis sechs Mehrfamilien-
häusern preiswerte Mietwohnungen für Familien,
Paare, Singles und Senioren zu erstellen. Auf
einem zweiten Grundstück mit 3159 m2 Fläche
(Baufeld II) soll in Absprache mit der Gemeinde
Affoltern am Albis ein neues Alters- und Pflege-
zentrum mit bis zu 120 Pflegeplätzen errichtet
werden. Mobimo investiert in dieses Projekt
insgesamt 65 Millionen Franken. gb
www.dachtlerpartner.ch, www.mobimo.ch
bHsF bauen in wiesbaden
BHSF Architekten (Zürich) und Claus en Kaan
Architecten (Amsterdam) haben den Wettbewerb
für das Parkhaus Coulinstrasse in Wiesbaden,
Deutschland, gewonnen. Der historische Kern
Wiesbadens ist im Zweiten Weltkrieg grössten-
teils von Zerstörungen verschont geblieben. Des-
halb ist insbesondere das „historische Fünfeck“
immer noch von klassizistischen Gebäuden domi-
niert, die grösstenteils zwischen 1850 und 1914
er-richtet wurden. Am Rand dieser städtebaulich
einzigartigen Anlage liegen einige Parkhäuser.
Das Parkhaus an der Coulinstrasse wurde in den
späten 1970er-Jahren gebaut und muss wegen
gravierender Schäden an der Substanz abgerissen
werden. Die Herausforderung der Wettbewerb-
saufgabe lag in der Ambivalenz zwischen den
Eigengesetzmässigkeiten des Gebäudetypus Park-
haus und den determinierenden Einflüssen des
relativ kleinen Grundstücks am Rand der Altstadt
Wiesbadens. Um die teilweise widersprüchlichen
Anforderungen bezüglich Massstab, Geome-
trie, konstruktiver Freiheit und Ausdruck in eine
städtebaulich und architektonisch überzeugende
Lösung zu überführen, wurde eine Strategie der
„diskreten Eleganz“ angewendet. gb
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VIS-A-VISPhilip Ursprung
„ich halte schönheit für einetreibende kraft“
Wenn die Schönheit als treibende Kraft lo-kalisiert werden kann. Ein alter Stall in den Bergen mag schön sein, aber es ist keine Architektur. Architektur ohne Architekten gibt es in diesem Sinne nicht.
Welche tugenden sollte ein architekt erfüllen?Architektinnen und Architekten sollten auf der Autonomie der Architektur insistieren.
Philip Ursprung, geboren 1963 in Baltimore, USA, ist Professor für Kunst- und Architekturge-schichte an der ETH Zürich. Von 2005 bis 2010 war er Professor für Moderne und zeitgenössische Kunst an der Universität Zürich. Er unterrich-tete u.a. an der Universität der Künste Berlin und der Graduate School of Architecture, Planning and Preservation der Columbia University New York und war Gastkurator am Museum für Ge-genwartskunst in Basel und am Canadian Center for Architecture in Montreal. Er ist Herausgeber u.a. von „Herzog & de Meuron: Naturgeschichte“ (Montreal und Baden 2002), „Caruso St John: Almost Everything“ (Barcelona, 2008) und Autor von „Grenzen der Kunst“ (München, 2003) oder „ Die Kunst der Gegenwart“ (München, 2010).
Sie sind natürlich auf Bauherren, Behör-den, die Bauindustrie und den Zugang zu den Märkten angewiesen. Aber sie sind nicht verpflichtet, sich mit irgendeiner dieser Institutionen zu identifizieren. der architekt; welche rolle spielt er in der Gesellschaft?Architektinnen und Architekten sind in den letzten fünfzehn Jahren vom Rand ins Zentrum der Gesellschaft gerückt. Sie ge-hören zu den wenigen Berufen, von denen die Gesellschaft erwartet, dass sie einen Überblick haben und Prozesse von Anfang bis Ende begleiten dürfen. Man hört auf sie, so wie man früher auf Philosophen hörte. Sie sind glaubwürdig. Dies ist ein kostbares Gut.
Welche rolle sollte heute die Politik gegenüber der architektur spielen?Die Politiker sollten der Architektur den Rücken freihalten. Sobald sie die Architek-tur der Gier, dem Zynismus und dem Recht des Stärkeren preisgeben – wie es die SVP letzten Herbst in ihrer perfiden Kampagne gegen das Zürcher Nagelhaus machte – bedrohen sie diese in ihrer Existenz. Im deutschen Sprachraum haben wir das Glück, dass die Architektur öffentlichen Rückhalt hat und sich viele Politiker für sie einsetzen. In Italien und in manchen Ländern Osteuropas hat die Politik der einst blühenden Architektur innerhalb von kurzer Zeit beinahe den Garaus gemacht.
kann architektur die Welt verbessern?Wenn die Architekten nicht zutiefst davon überzeugt sind, die Welt verbessern zu können, dann sind das, was sie errichten, nicht Architektur, sondern Gebäude.
Welche aufgaben beschäftigen sie gerade?Die Herausgabe der Schriften und Interviews von Gordon Matta-Clark.
Welches architektonische Werk hat sie kürzlich begeistert?Das Makedonium in Krusevo, in der Repu-blik Mazedonien. Ich habe es mit meinen Studenten letzten Frühling besucht. Das Monument wurde von Iskra und Jordan Grabulovski und Iskra Grabul gebaut und 1974 eröffnet. Es verbindet Architektur, Skulptur, Glasmalerei, Landschaftsarchi-tektur, Projektion und Erinnerung auf eine für mich völlig neue Weise.
inwiefern unterstützen bzw. behindern neuartige Materialien die architektursprache? Ich bin kein Architekt, kann also nur in Be-zug auf meine geschriebene und gespro-chene Sprache antworten. Alles, was ich schreibe, entsteht auf dem Bildschirm. Um das Geschriebene zu korrigieren, muss ich hingegen das Medium wech-seln und den Text auf Papier sehen. Mich interessiert der Moment, wo die neuen und die alten Materialien aufeinandertreffen.
haben sie eine idee von schönheit?Goethe sagt: „Den Stoff sieht jedermann vor sich, den Gehalt findet nur der, der etwas dazu zu tun hat, und die Form ist ein Geheimnis den meisten.“ Und William Carlos Williams sagt: „Keine Idee ausser in den Dingen.“ Es ist schwierig, den Begriff der Schönheit zu definieren und zu ver-wenden, aber ich halte die Schönheit für eine treibende Kraft.
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PROGRAMM DONNERSTAG, DEN 9. JUNI 2011
• Fahrt mit komfortablem Bistro-Bus ab Bern (5h45) und Zürich (7h45) über
Davos nach Scuol, reichhaltiges Frühstück an Bord
• Besichtigung neues Kongresszentrum Davos
Führung mit Heinrich Degelo, Architekt, Kurzpräsentation des Projekts
• Besichtigung Jugendherberge Scuol, dem Siegerobjekt des 2. Award für
Marketing+Architektur, Apéro Riche mit Engadiner Spezialitäten
• Live-Talk mit Bauherrschaft, Betreiber, Architekt und dem Direktor
Scuol-Engadin Tourismus (Moderation Urs Bratschi: Baukoma AG)
Nachmittagsprogramm:
Zwei Programmvarianten stehen zur Auswahl (Platzanzahl begrenzt):
• Besuch Chesa Madalena, Zuoz
mit Erläuterungen von Hans-Jörg Ruch (Architekt, St. Moritz)
• Führung durch das Besucherzentrum Nationalpark Zernez
• Abschlussapéro und Verabschiedung, Heimreise nach Zürich, Bern.
Verpfl egungsmöglichkeiten im Bistro-Bus. Ankunft in Zürich ca. 22h00 und
Bern ca. 23h30
KOSTEN & ANMELDUNG
CHF 145.00 pro Person
Inklusive sind alle Führungen,
Eintritte, Talk, Hin- und Rückreise im
Komfort-Bistro-Bus, reichhaltiges
Frühstück, Apéro Riche und
Abschlussapéro.
Die Anmeldung ist verbindlich. Rück-
erstattungen bei Nichterscheinen sind
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Anmeldung unter www.modulor.ch
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Die Gäste haben die Möglichkeit, das
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THEMABauen mit Naturstein
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Massivsteinbau in der schweizVom Baumaterial der Vergangenheit zum nachhaltigen Baustoff der Zukunft.von Dr. Stefano Zerbi
natursteinland schweizWeshalb Naturstein importieren, wenn die Schweiz über vielfältige Bodenschätze verfügt? Eine Übersicht.von Robert Stadler
steinModen und Modische steineMillionen von Jahren alter Naturstein bezeugt den jeweiligen Zeitgeschmack vom Jahr seiner Verarbeitung. von Dr. Konrad Zehnder
fassaden aus MassivbausteinNaturstein ist mehr als nur Verkleidung: Über die Verwendung als tragendes Element.von Dr. Stefano Zerbi
neue norMen zur bauwerkserhaltungVerschiedene SIA-Normen beschäftigen sich mit dem Neubau und dem Erhalt von Natursteinmauerwerk.von Dr. Philipp Rück
steine – bald nur noch Mit label?Unwürdige Arbeitsbedingungen, Kinderarbeit, Ausbeutung – Zertifikate schaffen Abhilfe.von Robert Stadler
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Calanca-Gneis ist ein charaktervoller und harter Werkstoff, der wegen seiner Eigen-schaften und Vielseitigkeit innen wie aussen zum Einsatz kommt. (Foto: freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Alfredo Polti SA, Grono)
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das theMa bauen Mit
natursteiniM Überblick
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WEiTERE THEMEnRELEvAnTE ARTikEL:
Stein begegnet Beton, ab Seite 56
Wohnüberbauung Sonvida, ab Seite 68
Rocksresort Laax, ab Seite 74
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Dr. Stefano Zerbi (Text) und Alfredo Polti SA, Grono (Fotos)
Seit der Industriellen Revolution und der Einführung neuer Baumaterialien wie Beton und Stahl wurde die Verwendung von
Naturstein auf den Bereich edler Verkleidungen beschränkt. Heute stellt sich jedoch die Frage nach der Verwendung des
Natursteins im Massivbau. Könnte eine konsequentere Anwendung dieses meist lokalen Werkstoffs in der Architektur in Zukunft nicht eine
mögliche Antwort auf die Frage der Nachhaltigkeit sein?
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massivsteinbauin der
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„Pour moi, construire une aé-rogare en pierre serait une imbécil-lité, pour ne pas dire une folie. Mais s‘imposer des structures dynamiques pour installer des trois pièces-cui-sine dans des immeubles de trois à dix étage, n‘est pas moins aberrant“, schrieb Fernand Pouillon 1968 in sei-nen „Mémoires d‘un architecte“. Die Provokation eines reaktionären Ar-chitekten oder die klare Analyse der Bauwelt seines Zeitalters? Die obige Behauptung von Fernand Pouillon behält heute, vierzig Jahre später, im-mer noch seine Brisanz in Bezug auf die Verwendung des Natursteins für Tragstrukturen. In der Schweiz schrieb Nationalrat Ernst Reinhard in „Stein und Stein-werk“ am Ende des Zweiten Welt-kriegs eine ähnliche Überlegung: „Vorerst handelt es sich also um den Naturstein als Ersatzmaterial. Aber soll es dabei bleiben? Hat nicht der Naturstein seine ganz organische Rolle in der Bauwirtschaft weiterzuspielen, auch dann, wenn die Zementknapp-heit überwunden sein sollte?“Wenn wir dagegen aufs 19. Jahrhun-dert zurückblicken, so merken wir, dass die Lage ganz anders war, so-wohl im Hinblick auf die Verwendung dieses Materials als auch hinsichtlich seines sozialen Status. Der Stein war aufgrund seiner hohen Dauerhaftigkeit die Hauptkomponen-te unserer gebauten Umwelt: Monu-mente, einfache Landhäuser, Kunst-werke und sogar Grenzsteine waren alle aus Naturstein, weil er ein ver-fügbares Material des Orts war und dessen Abbau begrenzte Investitionen bezüglich Energie erforderte. Dies gilt auch heute noch.
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Die lokalen Baumeister kannten die Eigenschaften der verfügbaren Felsen so gut, dass sie die natürlichen Brü-che und Schwächen für die Gewin-nung des Materials und auch für die Auswahl in der Anwendung nutzten. Dank ihrer Festigkeit gegen Verwit-terungen, durch die natürliche Mate-rialstärke noch erhöht, wurde Natur-steine wieder vermehrt angewendet. Investitionen in Arbeit, Gerätschaften und Energie konnten so über mehrere Generationen amortisiert werden. Natürlich trat eine Veränderung und Anpassung hinsichtlich der Ressource, den Gewinnungsmethoden und den konstruktiven Lösungen ein. In einer langsamen Entwicklung kam der Na-turstein als Baumaterial in der Epoche der industrialisierten Abbau- und Be-arbeitungsverfahren an. Er ermöglich-te, beispielsweise in Frankreich in den Jahren der Nachkriegszeit, günstige Wohnungen aufzubauen. Hierzu wur-de ein standardisiertes Produkt, der „vorgeschnittene Naturstein“, für die tragenden Mauern verwendet. Nach dem Ende des nachkriegszeitlichen Wiederaufbaus ist die Anwendung des massiven Natursteins mehr und mehr zurückgegangen. In den 1990er-Jahren tauchte die massive Baumweise wie-der auf, als der französische Architekt Gilles Perraudin begann, einfache Blöcke für die Konstruktion verschie-dener Gebäude zu verwenden.
DIE GESTEINSVIELFALT DER SCHWEIZ
Die Untersuchung „Massivsteinbau in der Schweiz“, die von 2007 bis 2011 an der ETH Lausanne durchgeführt wurde, fügt sich in die Nachkommen-
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schaft der Forschungen von Pouillon ein. Hinsichtlich der Wandlung, den der Naturstein vom Gebirge zum Ge-bäude vollzieht, wurde in der Unter-suchung eine Methode eruiert, den Naturstein im heutigen Bauen zeitge-mäss zu verwenden. Und zwar unter Berücksichtigung aktueller Anfor-derungen der Bauphysik, der Erdbe-benfestigkeit und der Nachhaltigkeit. Es wurde versucht zu beweisen, dass der Naturstein weiterhin als ein eigen-ständiges Baumaterial angesehen wer-den kann. Die Untersuchung hat unter anderem aufgezeigt, dass im Zeitalter der nachhaltigen Entwicklung und der Energieagenden, die Verwendung des Natursteins im Baubereich wiederher-gestellt und gefördert werden sollte. Die Untersuchung „Massivsteinbau in der Schweiz“ wurde in drei Hauptthe-men gegliedert: Der erste Teil befasst sich mit dem Rohstoff hinsichtlich seiner geologischen, petrografischen und technologischen Merkmale. Der zweite Teil analysiert den Steinbruch und die Gewinnung, der dritte The-menbereich befasst sich mit dem Mas-sivsteinbau.In der Schweiz sind, trotz ihres kleinen Territoriums, fast alle Gesteinsfamilien/-typen zu finden. Dies bestätigte Francis de Quervain, ehemaliger ETH-Professor für Tech-nische Petrografie an der ETH Zü-rich, bereits 1969 in seinem Buch „Die nutzbaren Gesteine der Schweiz“. Die überschaubaren Distanzen erlauben, eine Verwendung vom Naturstein in einem regionalen oder sogar natio-nalen Massstab in Betracht zu ziehen. Der Planer sieht sich also gezwun-gen, die geologischen, petrografischen und technischen Eigenschaften der
Steine zu kennen, um sie auswählen zu können. Dies, weil sie durch ihre Eigenschaften die Statik als auch die Dauerhaftigkeit beeinflussen. Eigen-schaften, welche ebenfalls die Gewin-nungs- und Bearbeitungsmethoden bestimmen. In der Tat, der Felsen muss vor der Anwendung zuerst ein Baustein werden; der Abbau im Steinbruch, die dazu angewendeten zeitgenössischen Techniken und die verschiedenen Arten der Bearbeitung sollen bekannt sein und analysiert werden. Denn die Abbaumethoden beeinflussen nicht nur die Grösse der Steine, sondern auch den finanziellen und energetischen Aufwand der Ge-winnung. Für die Untersuchung wurden die wichtigsten Steinbrüche und Steinbe-triebe der Schweiz besucht. So konn-ten direkte Daten über die Herstel-lung und den Bau gesammelt werden. Diese Angaben sowie die technischen Eigenschaften, die durch Laborprü-fungen analysiert wurden, und die fast jeder Produzent heute zu Verfü-gung hat, haben es erlaubt, die brauch-baren Schweizer Natursteine für den Massivbau zu bestimmen. Die- se Daten wurden in einer Karte zu-sammengefasst: Es entstand ein Füh-rer für Planer.
AbbAu ALS CHANCE
Die Bestandteile des „neuen“ Massiv-steinbaus sind abgebaute oder wenig bearbeitete Blöcke, die oft Ausschuss der Natursteinproduzenten sind: In der aktuellen Steinproduktion werden vorwiegend nur sehr homogene Blöcke verwendet, um dünne Steinplatten pro-duzieren zu können. Steine, die Män-
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gel in der Struktur aufweisen, können infolgedessen nicht genutzt werden. Eine nachhaltige Lösung wäre, diese Blöcke im Hochbau einzusetzen, um so die Ausnutzung der Ressource zu erhöhen. Die Grösse dieser Blöcke hängt von den Eigenschaften des Fel-sens und dem Gewinnungsverfahren ab. In der Schweiz sind Blöcke von 0,5 × 1 × 0,5 Meter zu finden, wie zum Beispiel bei Jurakalkstein, bis zu Blö-cken von 3,5 × 1,5 × 1,5 Meter für die Gneise des Graubündens oder des Tes-sins. Ausserdem ist die Natursteinver-fügbarkeit die wesentliche Bedingung, um davon eine grössere Verwendung im Bau in Betracht ziehen zu können. Die Verwaltung und die Sanierung der Steinbrüche wurden sowohl im Bezug auf die Umwelt als auch hinsichtlich der Raumplanung untersucht. Die Sanierung von den ausser Betrieb ge-setzten Steinbrüchen soll als Chance angesehen werden; diese Objekte sind mit ihrer Umwelt eng verbunden und verändern die Geländeform. Die aktu-elle Tendenz für die Sanierung ist die Renaturalisierung. Für die Autoren der Untersuchung ein Widerspruch, denn Steinbrüche können neue Erho-lungsräume, Biotope, Wasserbecken, Theater, geologische Freilichtmuseen oder auch Bauzonen werden. Die Pro-jektierung dieser Zonen ist für Archi-tekten, Landschaftsarchitekten und Ingenieure eine günstige Gelegenheit und soll schon während der Gewin-nung geplant werden.
TRAGSTRuKTuREN AuS STEIN
Die erworbenen Erkenntnisse über den Naturstein, seine Eigenschaften und sein Abbau dienen dem Archi-
tekten, um Methoden und Anwen-dungsmöglichkeiten zu definieren. Die Anwendungsart ergibt sich heutzutage nicht einfach nur aus konstruktiven oder statischen Kriterien, sondern zusätzlich auch aus der Erdbebens-festigkeit, dem thermischen Komfort, der Dauerhaftigkeit und der Nachhal-tigkeit. Mit der Untersuchung „Massivstein-bau in der Schweiz“ schlagen die Au-toren vor, massives Natursteinmau-erwerk vermehrt für folgende drei Bauarten einzusetzen: für tragende Strukturen im Wohnungsbau; für selbsttragende Verkleidungen bei Fas-saden und für Strukturen oder Ver-kleidungen von Stützmauern.
VERSCHIEDENE VoRZüGE
Massiver Naturstein soll für das Mauerwerk verwendet werden – eine traditionelle, aber auch richtige Bauform für dieses Material – da es hohe Druckbelastungen aufnehmen kann. In der Untersuchung wurden Lösungen für nicht armierte Mau-erwerke entwickelt, weil so der Ab-bau und die Wiederverwendung der Steine vereinfacht werden. Tragende Strukturen aus Naturstein sind für Wohnungsbauten in gewisser Weise eine Neuheit für die Schweiz. Die An-wendung bei Stützmauern ist bereits gut bekannt, hat aber noch grosses Po-tenzial. Die selbsttragenden Verklei-dungen für Fassaden verfügen über riesige Gestaltunsgmöglichkeiten (sie-he Artikel Seite 40). Natursteinmauerwerke als tragende Strukturen besitzen eine gute Dukti-lität, das heisst eine gute Erdbeben-festigkeit. An der ETH Lausanne, in
Zusammenarbeit mit dem ″Labora-toire d‘informatique et de mécanique appliquées à la construction″ (IMAC), wurden nicht armierte Mauerwerke geprüft. Die Prüfergebnisse zeigen, dass reguläre Wohngebäude mit fünf bis sechs Geschossen mit tragenden Fassaden von 25 Zentimeter Stärke in der Schweiz bis zur Erdbebenzone Z2 mit Baugrundklasse C (SIA 261) ge-baut werden können. Eine Variante, ein Wohngebäude mit einem Kern aus Naturstein-Mauerwerk, wurde eben-falls geprüft. Für diesen Typ soll die Materialstärke 30 bis 50 Zentimeter sein, mit dem Vorteil, dass die Gebäu-dehülle auch aus anderen Baustoffen ausgeführt werden kann. So oder so: Gutes Gebäudeverhalten gegenüber dem Erdbeben hängt vor allem von einem stimmigen Entwurf ab. Aus thermischer Sicht ist der Natur-stein offensichtlich kein guter Dämm-stoff. Aber er ist ein hervorragender Wärmespeicher! Die Speicherung gilt besonders für die Sonnenenergie; Natursteinmauern können als ther-mische Sonnenkollektoren, wie Trom-be-Mauern, genutzt werden. Dies ist sehr wichtig beispielsweise bei Büro-gebäuden, gerade hinsichtlich Som-merkomfort, und für die Erhaltung des hygrothermischen Komforts. Ein in-nerer Kern aus Naturstein vermindert den Energieverbrauch bei stark wär-meisolierten Gebäuden, wie zum Bei-spiel bei Gebäuden nach Minergie-P. Eine Natursteinmauer hat auch eine ästhetische Komponente, verbessert die Atmosphäre im Innern und somit die Lebensqualität der Bewohner. Bauen mit Naturstein in massiver Bauweise hat noch weitere Vorteile: Bausteine aus Naturstein sind mehr-
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Dr. Stefano Zerbi, geboren 1981 in Voghera, Italien, erhält im Jahre 2006 mit dem Projekt „La via della Pietra“ den Master of Arts in Archi-tektur an der Eidgenössischen Tech-nischen Hochschule in Lausanne (EPFL). Zwischen 2007 und 2011 verwirklicht er die Doktorarbeit „Mas-sivsteinbau in der Schweiz“ unter der Leitung von Prof. Luca Ortelli im La-boratoire de Construction et Conser-vation vom Institut d‘Architecture de Faculté ENAC an der EPFL. Innerhalb desselben Instituts ist er seit 2006 als Assistent tätig, arbeitet daneben auch als selbstständiger [email protected]/stefano.zerbi
fach einsetzbar und recyclingfähig. Diese Vorteile sind wichtige Faktoren, wenn man über Ökobilanzen spricht. Sie können auch wirtschaftlich positiv sein. Heutzutage sind jedoch diese Er-kenntnisse und die entsprechenden re-ellen Beispiele leider quasi inexistent, da bei Lebenszyklus-Analysen eine Lebensdauer von mehr als 80 oder 100 Jahren nie berücksichtigt werden. Aber diese Dauerhaftigkeit und auch die Wiederverwendbarkeit sollten ein-geplant und einkalkuliert werden. Die Dauerhaftigkeit der Steinmauer-werke hängt auch vom Steintyp ab. Jedoch hat ein massives Element eine eigene Materialreserve gegen Ver-witterungen; somit können fast alle Steintypen der Schweiz verwendet werden, sogar auch Sandsteine. Und zwar nicht nur die stark kristallinen oder Kalksteine, wie für Plattenver-kleidungen. Dies führt zu einer bes-seren Ausnutzung der heimischen Re-sourcen und einer Verminderung der Distanz zwischen dem Steinbruch und der Baustelle.Diese verschiedenen Eigenschaften von Massivsteinbau zeigen, dass die-se Bauweise hochaktuell ist und dass seine Anwendung in den nächsten
Jahren eine mögliche Antwort auf die Prinzipien der nachhaltigen Entwick-lung sein kann. Insbesondere wenn der Baumarkt gezwungen ist, umwelt-gerechte Baustoffe und entsprechende Kostenfaktoren zu berücksichtigen. Dies wird dem heimischen Baustoff Naturstein neue Chancen eröffnen. Die Herausforderung für Produzenten, Planer und Auftraggeber liegt heutzu-tage darin, neue Bauszenarios zu ent-werfen. Die Untersuchung „Massiv-steinbau in der Schweiz“ ist ein erster Schritt in diese Richtung.
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von Robert Stadler
Jedes Kind weiss: Die Schweiz ist sprichwörtlich steinreich. Trotzdem standen bis etwa zur Jahrtausendwende auch bei uns Natursteine aus fernen Ländern besonders hoch im Kurs. Inzwischen besinnen sich viele Bauherren, Architekten und Designer wieder auf Schweizer Rohmaterialien. Diese wirken zwar weniger exotisch – doch genau das kommt heute gut an.
SteintrendSimSteinland Schweiz
unterkonstruktion vorgemauert. Nebst Granit kommen vermehrt weichere und wärmer wirkende Steine wie Kalkstein, Travertin und Sandstein zum Zug. Die Oberflächen werden gröber bearbeitet; statt poliert sind sie nun geschliffen, ge-sägt, geflammt, gestockt, bossiert oder gar spaltrau. Stein soll wieder wie Stein wirken und nicht wie ein künstliches Material.
EchtEs hat KonjunKtur
Auch bezüglich der Formen lässt sich ein klarer Wandel feststellen. Domi-nierten früher quadratische oder na-hezu quadratische Plattenformate, so beobachtet man seit einiger Zeit eine
Im Einklang mit der weltweiten Entwicklung erlebte auch die Schweiz in den 1980er- und 1990er-Jahren eine Hochblüte der Naturstein-Plattenfas-saden. Hunderte von Büro- und Ge-schäftshäusern, aber auch viele öffent-liche Bauten, erhielten damals – nicht selten vom Sockel bis zur Traufkante – vollflächige, hinterlüftete und oft spie-gelblank polierte Steinverkleidungen überwiegend aus Granit. Vor etwa zehn Jahren begann sich eine Gegenbewe-gung abzuzeichnen, die sich inzwischen akzentuiert hat. Naturstein blieb und bleibt zwar ein gefragtes Fassadenma-terial, die Platten werden jetzt aber di-cker geschnitten, ja nicht selten massiv oder als Schichtmauerwerk der Beton-
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andeerGrobkörniger grüner Gneis, im Handel
auch unter dem Namen Andeer Granit
bekannt. Abbau in zwei Brüchern
ausserhalb des Dorfes Andeer,
Kanton Graubünden.
criStallina Ein echter, kristalliner Marmor, der
in den Zeichnungen und Aderungen
in mehreren Farbvarianten (Grau,
Grünlich, Braun bis Braunschwarz)
vorkommt. Abbau im Valle di Peccia,
Kanton Tessin.
OnSernOne Gneis ähnlich dem Maggia, aber mit
hellen Fasern und Quarzaderung. Lässt
sich besonders gut polieren. Abbau
am Nordhang des hinteren Valle di
Vergeletto, Kanton Tessin.
BOllinger Grauer harter und frostsicherer grani-
tischer Molassesandstein. Abbau in
zwei Schachtbrüchen auf Gemeinde-
gebiet von Rapperswil-Jona,
Kanton St. Gallen.
iragna / lOdrinO Gneis mit Hell-dunkel-Struktur, ähnlich
Cresciano-Gneis, aber feiner. Abbau
am Westhang der Gebiet Riviera und
der südlichen Leventina,
Kanton Tessin.
rOrSchacher /rOOterBerger Grauer Plattensandstein, oft mit einem
deutlichen Stich ins Grünliche. Abbau
an einem Hang oberhalb von Staad,
Nähe Rorschach, Kanton St. Gallen.
Ähnliches Material: Rooterberger Sand-
stein, Abbau Nähe Root, Kanton Luzern.
calanca Gut spaltbarer dunkelgrauer Gneis mit
Violettstich und deutlichen Strie-
mungen. Abbau in zwei Hangbrüchen
im Calancatal, südlich von Arvigo,
Kanton Graubünden.
legiuna Grobkörniger, lebhaft strukturierter
Augengneis mit grossen Feldspat-
augen. Abbau im Bleniotal, am
Ausgang zum Val Pontirone,
Kanton Tessin.
ValSerLebhafter grauer Gneis mit weissen
Adern, der sich in seiner Ausbildung
von einem Glimmerschiefer bis zu
einem Augengneis stark variiert.
Abbau beim Dorf Vals,
Kanton Graubünden.
creScianOStark schiefriger Gneis von weisslicher,
neutralgrauer bis dunkelgrauer Fär-
bung. Abbau am Fusse des Osthangs
der Riviera bei Osogna-Cresciano,
Kanton Tessin.
lieSBerger / laufenerGelblich-rötliche, oolitische Jurakalk-
stein. Abbau im Laufental im Kanton
Basel-Landschaft.
die auSwahl fällt SchwerTrotz der geringen Landesfläche finden sich in der Schweiz Steinvorkommen in grosser Vielfalt und
erstaunlicher Anzahl: Gneise, Granite, Quarzite, Sandsteine, Kalksteine, Kieselkalke, Serpentinite, Specksteine
und noch viele mehr. „Modulor“ hat einige davon ausgewählt.
Quelle: „Schweizer Natursteine“, Broschüre der Emilio Stecher AG, Root LU
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Beliebt sind ebenso massive Duschtas-sen, Badewannenabdeckungen, Wan-nenfrontverkleidungen und Spiegelein-rahmungen. Hinsichtlich Form hat sich auch im Bad die klare Linie deutlich durchgesetzt. „Geschnörkel“ hat hierzulande traditio-nell ohnehin eher wenige Liebhaber. Ein-fache Linien, verbunden mit originellen Ideen und Ausführungen finden dagegen Anklang und können auch gut verkauft werden. Die Bauherren sind jedoch anspruchs-voller geworden und können sowohl in der Beratung wie in der Ausführung nur noch mit besonderer Qualität überzeugt werden. Einzelne Schweizer Firmen ha-ben sich dem zeitgemässen Design im Bad und in der Küche verschrieben und lancieren sogar Design-Labels für Mö-bel und Inneneinrichtungen aus Natur-stein.
IndIvIduEllE GEstaltunGsIdEEn für dEn aussEnbErEIch
Genau so beliebt wie in Bad und Küche ist Naturstein auch im privaten Garten, der heute gestalterisch oft bis ins Wohn-zimmer hineingezogen wird, sodass die Übergänge von innen und aussen zu-weilen fliessend, ja in manchen Fällen kaum mehr also solche erkennbar sind. Entsprechend gross ist gerade in diesem Bereich die Nachfrage nach individuellen Gestaltungsideen. Auch im Aussenbereich lassen sich ak-tuelle Modeströmungen beobachten: Warme, erdfarbene Farbtöne, gröbere Bearbeitungen und eine wachsende Vorliebe für einheimische Steinmate-rialien sind zurzeit auch hier populär. Licht im Garten hat sich ebenfalls zu einem wichtigen Thema entwickelt. Im-mer häufiger werden Natursteinmauern oder Brunnen mit Spotlampen in ganz
Entwicklung zu betont horizontal ge-gliederten Riemenfassaden. Ein wich-tiger Impulsgeber für diesen Trend war Peter Zumthor, Pritzerpreisträger 2009. Die aus lokalem Valser Quarzit fein und präzis geschichtete Therme in Vals wirkt noch heute über die Schweiz hinaus inspirierend. Inzwischen sind mehrere neue Systeme für Riemenfassaden entwickelt worden, dies sowohl für massive als auch für vor-gehängte oder gar aufgeklebte Konstruk-tionen. Auffallend ist ein weiterer Trend: Für Aussenfassaden werden heute vielfach Natursteine bevorzugt, die einen klaren Bezug zur Stadt oder zur Landschaft ha-ben. Das allzu Exotische scheint inzwi-schen viel von seinem Reiz eingebüsst zu haben.
MassIvEr stEIn auch In bad und KüchE
In der Küche hat Naturstein in vielen Schweizer Haushaltungen schon seit etwa drei Jahrzehnten seinen festen Platz. In Sachen Küchenabdeckungen – meist aus Granit und anderen Hartge-steinen – war man hierzulande den euro-päischen Nachbarn weit voraus. Inzwischen scheint der Markt in diesem Segment aber kaum mehr weiter ausbau-fähig. Zu einem wichtigen, wenn nicht zum wichtigsten Wachstumsmarkt hat sich dafür das häusliche Bad entwickelt. Zu den Möblierungen, die heute im eige-nen Bad vorzugsweise in Naturstein aus-geführt werden, gehört das Lavabo. Statt wie früher meist nur als Abdeckung, wünschen sich heute viele ein Lavabo in massiver Ausführung. 10 bis 15 Zentime-ter starke Waschtische werden dabei oft auf einer Unterkonstruktion aus anderen Materialien – Holz, Metall oder gar Glas – aufgesetzt.
unterschiedliches Licht getaucht. In-zwischen werden auf dem Markt Geh-wegplatten oder Mauersteine mit fertig eingebauten Lichtquellen angeboten. Zu-sehends häufiger sieht man aufwendige Wasserspiele, etwa Wasservorhänge oder Wasserfälle, die sich über grossfor-matige Mauern ergiessen. Beliebt sind weiterhin Gabionen (Steinkörbe), die im Garten- und Landschaftsbau einen festen Platz einnehmen. Dies nicht nur zur Hangsicherung, sondern zusehends öfter auch zur räumlichen Gliederung und zur architektonischen Gestaltung.
schwEIzEr bodEnschätzE aus allEn landEstEIlEn
Vor Millionen von Jahren durch kom-plexe geologische Prozesse entstanden, zeichnen sich die Schweizer Naturstein-vorkommen in den Alpen, im Jura und dem Mittelland durch ihre je ganz eigene Geschichte aus:• Die Alpen sind im Tertiär durch den
Zusammenprall zweier Kontinental-platten entstanden. Dabei wurden unterschiedliche Gesteine zu einem Gebirge gestaucht, verfaltet und verknetet. Durch Druck und Hitze sind dabei neue Gesteine entstanden. Aus diesem Grund findet man in den Alpen die grösste Gesteinsvielfalt der Schweiz. Über die Jahrhunderte wurden die unterschiedlichsten Ge-steine abgebaut. Heute sind vor allem die Gneisvorkommen im Tessin und Graubünden von Bedeutung. Sie sind in genügender Menge und in hoher Qualität an gut erschlossenen Orten zu finden.
• Nagelfluh, Sandstein und Mergel bil-den das Molassebecken zwischen den Alpen und dem Jura. Die Sandsteine des Mittellandes sind neben den alpinen Gneisen die bedeutendsten
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Bausteine der Schweiz. Der Grossteil der Steinbrüche liegt im südlichen, alpennahen Gebiet, wo der Sandstein im Hügelland aufgeschlossen ist. Heute stehen hier rund ein Dutzend leistungsfähige Steinbrüche in Betrieb.
• Der Schweizer Jura besteht aus flachgelagerten oder verfalteten Se-dimentgesteinen des Erdmittelalters. Es sind Ablagerungen eines flachen tropischen Meeres. Hauptgesteine sind Kalkstein, Mergel und Ton. Jurakalke sind erstaunlich vielfältig in der Art ihrer Struktur, Farbe und dem Gehalt an Versteinerungen. Heute sind im Schweizer Jura noch vier Steinbrüche in Betrieb.
1 Andeer2 Berner Sandstein3 Bollinger Sandstein4 Buchberger Sandstein5 Calanca6 Campascio Granit7 Castione8 Cresciano9 Cristallina10 Freiburger Sandstein11 Goldswiler Kieselkalk
(Ringgenberger)12 Guber13 Guntliweider Sandstein14 Hinterrhein-Quarzit
15 Hospentaler Serpentin16 Iragna17 Lägern-Kalkstein18 Laufener Kalkstein19 Legiuna20 Liesberger Kalkstein21 Lodrino22 Macchiavecchia (Arzo)23 Mägenwiler Muschelkalk24 Mitholzer Kieselkalk25 Nagelfluh26 Onsernone27 Poschiavo-Serpentin28 Rooterberger Sandstein29 Rorschacher Sandstein
30 Rouge de Collonges31 San Bernardino32 Schilfsandstein33 Soglio34 St. Margrether Sandstein35 Teufener Sandstein36 Tuf de Saxon37 Urner Granit38 Valle Maggia39 Valser Quarzit40 Verde Spluga41 Vert des Glaciers42 Verzasca43 Walliser Quarzit44 Zalende Novolato verde
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2
34
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29
7
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Natursteinvorkommen in der Schweiz
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von Dr. Konrad Zehnder (Text) und Edwin Vogt & Söhne AG (Bild)
Natursteine sind Teil unserer Kultur: als Träger von Botschaften, als Gebrauchsgegenstände und schliesslich als Baumaterial. Älteste Kulturzeugnisse und Werke heutiger Künstler, Architekten oder Ingenieure sind aus Stein. Steine sind ein Produkt der Natur, und die ist kreativ.
Steine – widerSpenStig und modiSch
Langzeiterfahrung gibt. Angesichts einer riesigen Stoffmenge greift die auf Nor-men und Spezifikationen beschränkte Denkweise auf Materialien über, die mit solchen Schablonen nicht zu fassen sind, wobei das grosse Dilemma angesprochen ist, vieles oberflächlich und weniges gründlich zu kennen. In diesem nicht auf die Schnelle fassbaren Bereich liegt das Gebiet der Steine. Denn sie sind ein Teil der chaotischen Natur. Ein weiterer We-senszug dieser Natur ist es, aus wenigen Grundelementen hochkomplexe Gebilde zu bauen. Gesteine bestehen – chemisch und global betrachtet – zu 90 Prozent aus den beiden Elementen Sauerstoff und Silizium und neun weiteren Gewichts-prozenten aus den sechs Elementen Aluminium, Eisen, Calcium, Natrium, Magnesium, Kalium. Daraus entstehen etwa 200 gesteinsbildende Mineralien und Hunderte von grob unterscheid-baren Gesteinsarten sowie eine uner-schöpfliche Vielfalt an Variationen. Jeder Stein ist ein Unikat. Darin unterscheiden sich Steine grundsätzlich von industriell gefertigten, normierten Baumaterialien. Deshalb sind technische Kennwerte
tieren, sondern auch die darunterlie-gende Konstruktion schützen. Wand- verkleidungen und Abdeckungen im Innern sind zumindest dem Anspruch nach beides: schön und funktional. Früher waren Steine der Inbegriff von Beständigkeit. Und heute? Die neue mo-dische Funktion scheint kurzlebiger zu sein. Plattenverkleidungen an Aussen-fassaden gehören jedenfalls grundsätz-lich zur Kategorie Verschleissmaterial, das periodisch ersetzt wird.
Unikat oder indUstrieprodUkt?
Die rasant zunehmende Komplexität der Bautechnik im Verlauf der letzten Jahrzehnte ist bekannt. Je komplexer ein Material hergestellt und zusammen-gesetzt ist, desto schwieriger wird es, seine Herkunft, Zusammensetzung und Eigenschaften zu kennen und zu verste-hen. Wer heute baut, ist möglicherwei-se geneigt oder gezwungen, sich bei der Materialwahl „blind“ auf die mitgeliefer-ten technischen Spezifikationen zu ver-lassen. Ganz abgesehen davon, dass es bei neuen Materialentwicklungen keine
Der heutige Baumarkt präsen-tiert Naturstein mit einer nie dagewe-senen, fantastisch anmutenden Vielfalt an Farben, Strukturen und Einsatzmög-lichkeiten. Ein Material andererseits, das neben Beton, Stahl, Glas, Kunststoff oder Holz zur Auswahl steht – und in allen möglichen Kombinationen. Künstliche und natürliche Materialien zu kombinie-ren, ist in der Bautechnik aber nicht neu, die Grenze zwischen Kunst und Natur war nie scharf. Mit der technischen Entwicklung haupt-sächlich der letzten hundert Jahre hat sich die Bedeutung von Stein als Bau-material stark verändert. Früher waren Steine in erster Linie billiger Werkstoff für den Rohbau. In dieser Funktion wur-den sie weitgehend durch Beton und Stahl ersetzt. Sie behielten jedoch ihre Bedeutung als dekoratives Baumaterial. Das Beispiel Naturstein zeigt, dass Ur-Produkte trotz aller technischen Ent-wicklungen einen Sonderplatz behaupten können. Stein als Dekor ist immer auch mit einer gewissen technischen Funk- tion kombiniert. Die Natursteinhülle eines Bauwerks soll nicht nur repräsen-
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von Natursteinen approximativ. Es sind Richtwerte, die in jedem Werkstück und jeder Fassadenplatte hinterfragt werden müssten – was natürlich praktisch kei-nen Sinn macht. Diese Widerspenstigkeit gehört zur Qualität des Naturproduktes Stein, mit dem Architekten und Ingeni-eure umzugehen lernen, wenn sie sich wirklich darauf einlassen.
Vielfalt des Materials
Anfang des 20. Jahrhunderts, als Natur-stein noch gängiger Massenbaustoff war, standen in der Schweiz schätzungsweise rund 1000 grössere und kleine Natur-steinbrüche in Betrieb. Selbstverständ-lich mussten auch damalige Baumeister und Architekten die Qualitäten und technischen Eigenschaften der geliefer-ten Produkte genau kennen. Zu diesem Zweck wurde 1915 das Standardwerk „Die natürlichen Bausteine und Dach-schiefer der Schweiz“ veröffentlicht, das über ca. 750 Steinbrüche umfassend Auskunft gibt. Im Archiv der Schwei-zerischen Geotechnischen Kommission (SGTK) wird die dazugehörige Referenz-sammlung mit rund 1000 Gesteinspro-ben aufbewahrt. Sie steht auch interes-sierten Laien für Vergleichszwecke offen. „Die nutzbaren Gesteine der Schweiz“ von 1969 und „Die mineralischen Roh-stoffe der Schweiz“ von 1997 sind spä-tere, ebenfalls von der SGTK herausgege-bene Standardwerke, welche die Vielfalt des Materials für Praktiker verständlich darstellen. Steine erzählen dem Geologen ihren Wer-degang über die Jahrmillionen. Als ge-staltetes Objekt und Teil von Architektur trägt jeder Stein zudem seine individu-elle „Kulturgeschichte“ in sich. Geologie, Wirtschafts-, Bau- und Handwerksge-schichte und schliesslich auch der Zeit-geschmack überlagern sich. Francis de Quervain (1902–1984), der sich als Pro-fessor für Technische Petrografie an der ETH Zürich intensiv mit der historischen Steinverwendung befasste, schreibt: „Man ist öfters erstaunt, zu bemerken,
wie ein unscheinbares Gestein plötzlich in Ausbeute kommt und verbreitete Ver-wendung findet. In zahlreichen Fällen lässt sich deutlich nachweisen, dass ein Stein in Mode kam. Das beste Anzeichen dafür, dass eine Steinwirkung Mode ist, besteht in der Imitierung, sei es in far-bigem Stuck, in bemaltem Holz oder be-sonders deutlich in übermaltem Stein, der aus der Mode gekommen ist.“ Am meisten imitiert wurde früher Marmor, wobei Marmor nicht im petrografischen Sinn, sondern umgangssprachlich als buntfarbiger Kalkstein zu verstehen ist. Weil im 18. Jahrhundert Grau Modefarbe war, bekamen zum Beispiel in Basel rote Buntsandsteine eine graue Fassung.
Von s-Bahnhof Bis MoBiMo tower
Der Blick in die regionale Geschichte zeigt, dass polierter schwarzer Kalkstein – als Handelsbezeichnung schwarzer Marmor – ein Modegestein des 17. und 18. Jahrhunderts war. Das belegen die prunkvollen Portale beispielsweise an der Klosterkirche Engelberg, am Zürcher Rathaus, an vielen barocken Bauwerken der Stadt Bern, sowie unzählige Kirchen-ausstattungen und Grabmäler. Schwarze Kalksteine kommen in den Alpen von St-Triphon im Westen bis Sargans im Os-ten und Como im Süden häufig vor. Das Material wurde damals jedoch nicht vom anstehenden Fels abgebaut, sondern in leichter zugänglichen Blöcken von Berg-stürzen oder in gletschertransportierten Findlingen, die im Alpenvorland ver-streut herumlagen. Schwarze und weisse Steine sind Klassiker geworden und sind es bis heute geblieben. Ein sehr vielen bekanntes Beispiel dazu ist die schwarz-weisse Wandverkleidung von 1990 aus Negro marqina und Carraramarmor im S-Bahnhof unter dem Zürcher Haupt-bahnhof. Ein neuer Novartis-Bau in Basel erhielt ein weisses Gewand aus Carraramarmor.Im Gegensatz zu Schwarz und Weiss fin-den bunte Gesteine heute weniger Inte-resse. Der Steinbruch von Arzo, der im
16. bis 18. Jahrhundert roten „Brocatel-lo“ und knallbunte „Macchia vecchia“ für Ausstattungen in über 1000 Kirchen Norditaliens und der Südschweiz liefer-te, musste 2010 mangels Nachfrage ge-schlossen werden. Grobporige bis löcherige Gesteine wie zum Beispiel Travertin, Kalktuff und Mu-schelkalkstein der mittelländischen Mo-lasse wurden schon von römischen Bau-meistern sehr geschätzt. Solche Gesteine sind gut zu bearbeiten, leichtgewichtig und trotzdem stabil und frostbeständig. Das späte 19. und das 20. Jahrhundert entdeckte sie neu für Fassaden und sogar für Plastiken. Beispiele aus der Stadt Zü-rich für Muschelkalkstein sind die Natio-nalbank von 1922 und der neue Nordost-trakt des Hauptbahnhofes von 1996. Die Fassadenverkleidung des Landesmuse-ums von 1889 und der Kirche Enge von 1894 sind aus einheimischem Kalktuff. Die grossen Platten der kassettenartig gestalteten Fassade des HIT-Gebäudes der ETH Hönggerberg von 2008 und die Plattenverkleidung des Mobimo-Turmes von 2010 sind aus römischem Travertin. Helle Farbtöne sind offenbar eine Reak-tion auf die warm-braunen und kräfti-gen Farben der 1980er-Jahre, als brauner Kirchheimer Muschelkalk und wilde, braun-rot-schwarze Migmatite aus Brasi-lien und Indien beliebt waren.Mode ist zeitbedingt. Sie kann sich sozu-sagen über Nacht ändern, aber auch län-ger verweilen. Immer tritt sie mit jeweils typischen Merkmalen hervor. Diesem Spiel sind auch Steine unterworfen – und sie werden es bleiben.
Dr. Konrad Zehnder ist wissenschaft-licher Mitarbeiter in der Schweize-rischen Geotechnischen Kommission an der ETH Zürich und Autor zahl-reicher Fachpublikationen.www.erdw.ethz.chwww.sgtk.ch
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von Dr. Stefano Zerbi (Text)
Naturstein wird derzeit überwiegend als Verkleidungsmaterial verwendet. Einerseits wegen seiner Dauerhaftigkeit, andererseits wegen seiner
expressiven Möglichkeiten. In Bezug auf Dauerhaftigkeit, Nachhaltigkeit, Konstruktion und auch architektonischem Ausdruck bieten sich hervorragende
Lösungen aberauch mit selbsttragenden Fassaden aus massivem Naturstein an.
Fassadenaus
massivbaustein
mung inklusive Hinterlüftung kann heute oft 20 Zentimeter erreichen. Dies führt wiederum zu einer starken Bean-spruchung der Verankerungen, was die Anwendung massiver Unterkonstruk-tionen erfordert. Mit den Kosten dieser konstruktiven Lösung steigt gleichzeitig auch die Anzahl der Kältebrücken (im Durchschnitt benötigt jede Platte vier Verankerungen). Um dieses letztere Problem zu mildern, existieren für die Unterbrechung der Kältebrücken zwei-teilige Verankerungslösungen auf dem Markt. Diese sind jedoch komplex und teuer.Aus diesem Grund kann eine selbsttra-gende Fassade aus Naturstein eine – auch kostengünstigere – Alternative zur vor-
Der Verzicht auf die Verwen-dung monolithischer Baustrukturen hat sich im Okzident ab den 1970er-Jahren, nach der ersten Ölkrise, verschärft. Dies hat sich hauptsächlich in der Zu-nahme der Dämmstoffstärken geäus-sert, die die thermischen Verluste durch die Gebäudehülle vermindern sollten. So verwendet man seit den 1970er-Jah-ren in der Architektur häufig die Lösung einer vorgehängten Fassade mit dün-nen Natursteinplatten. Diese werden entweder direkt an der Tragstruktur verankert oder durch ein System me-tallischer Schienen getragen. Das kon-struktive Hauptproblem besteht in der Distanz zwischen den Platten und den Verankerungen. Die Stärke der Däm-
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gehängten Fassade sein. In der Tat wird ihre Stabilität durch eine kleinere Anzahl von Verankerungen als bei jenen der vor-gehängten Platten noch erhöht (die An-zahl der Verankerungen hängt von der Wanddicke ab) und ist unabhängig von der Isolationsstärke.
Charakterstarkes Material
Über die technischen Probleme hinaus, die durch das Aufhängen der dünnen Steinplatten entstehen, erlaubt die An-wendung von selbsttragenden Fassaden aus Naturstein eine grössere Vielfalt im Erscheinungsbild. Die Materialstärke der einzelnen Fassadenelemente erlaubt verschiedene Arten der Oberflächenbe-arbeitung. Gleiches gilt für die Auswahl der Natursteintypen: Für die Produk-tion von dünnen Platten können nur sehr harte Natursteine mit einer einheit-lichen Struktur und hoher Zugfestigkeit verwendet werden. Dagegen ist für die massive Nutzung auch weicheres Gestein möglich. Dies erlaubt vermehrt auch die Bevorzugung lokaler Ressourcen, sprich Material örtlicher oder naher Steinbrü-che, die derzeit nicht mehr den Forde-rungen vorgehängter Fassaden entspre-chen können. Die Möglichkeiten, die durch die An-wendung von Natursteinelementen mit grosser Materialstärke bei Fassaden ent-stehen, wurden von einigen Architekten genutzt, um den Gebäudecharakter zu unterstreichen. Dies geschieht insbeson-dere mit der Anwendung roher Steine, die einfach vermauert werden und die Oberflächenwirkungen sowie die Massivität betonen. Ein Beispiel dafür sind die vom Architekten Peter Celsing für die Fassadenverkleidung der Riks-bank (Stockholm 1968–1974) verwende-ten schwarzen Granitblöcke von Göinge (Norden Skåne), deren unregelmässige Oberfläche durch einfachen hydrau-lischen Schnitt entstand.Der spanische Architekt Antón García-Abril hat dagegen grosse Mondariz-Gra-nitblöcke eingesetzt (freie Länge, Dicke
30 cm und Höhe 175 cm), die keine Ver-ankerungen erfordern, und deren sicht-bare Seite die Bohrungsrillen zeigt. Die Blöcke wurden für die Fassade der Mu-sikakademie in Santiago de Composte-la (1999–2004) einfach einer auf den anderen gestapelt (siehe auch Modulor 1/2009, Seite 64).
ZurüCk Zu lokaleM Werkstoff
Der lokale Naturstein ist ein Mittel, um ein neues Gebäude mit seiner nahen Umgebung zu vereinen. Er soll dort zur Verwendung kommen, wo Naturstein das Relief des Geländes bildet oder wo er von jeher für den Bau der Gebäude und deren Strukturen verwendet wur-
de. Das ist beispielsweise der Fall beim Stadthaus Rapperswil-Jona, das zwi-schen 1994 und 1998 von Müller & Tru-niger Architekten gebaut wurde. Der re-präsentative Charakter wurde einerseits durch eine strikte Architektursprache – ein einfaches, klar strukturiertes Vo-lumen – wie auch durch die Anwendung einer massiven Fassade aus 12 Zentime-ter starkem Sandstein erreicht. Dieser wird ganz in der Nähe der Gemeinde gewonnen, in einem nur 3,5 Kilometer entfernten Steinbruch. Die Lösung für diese selbsttragende Fassade mit tradi-tionellen Verankerungen (eine pro Qua-dratmeter), ist aus ästhetischen Grün-den gewählt worden. Aber auch, weil sie kostensparend im Vergleich zu einer
Mondariz-Granitblöcke, roh und lose gestapelt, definieren die Er- scheinung der Musik-akademie in Santiago de Compostela (Architektur: Antón García Abril).
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Lösung mit vorgehängten Fassadenplat-ten war. Ein ähnliches Konzept wurde vom spa-nischen Architekten Rafael Moneo ver-wendet, der einen lokalen fossilienhal-tigen Kalkstein (der „lumaquela“, oft als ein Sandstein definiert) für die Fassade der Rathauserweiterung in Murcia (1991–1998) gewählt hat. Diese Fassade artiku-liert sich wie eine Überlagerung urbaner Loggien im Massstab mit der Stadt. Sie verbindet sich mit jener der Kathedrale durch die Verwendung des gleichen Na-tursteintyps. Für dasselbe Konzept des Verbindens oder Verknüpfens mit dem Bestehen-den, aber auch wegen seiner Dauer-haftigkeit hat der englische Architekt
Eric Parry den oolitischen Kalkstein von Bath für die selbsttragende Fassade der Studentenwohnungen im Pembroke College in Cambridge (1993–1997) ein-gesetzt.
Die steiNfassaDe als traGeNDe struktur
Die Anwendung des Natursteins in mas-siver Form für selbsttragende Fassaden ist aus verschiedenen Gründen eine äusserst dauerhafte Lösung. Nur schon die Materialstärke des massiven Blocks macht ihn gegen Verwitterungen prak-tisch immun. Zweitens erlaubt diese en-orme Lebensdauer auch eine einfache Wiederverwendung des Materials. Drit-
tens erlauben das Format und die Pro-duktionstechniken die Benutzung prak-tisch aller Felsentypen und abgebauten Blöcke. Im Vergleich zu dünnem Plat-tenmaterial, wo viel Ausschuss entsteht, kann Blockmaterial im Hinblick auf die Kosten eine interessante Alternative sein.Beim Bau einer selbsttragenden Fassade aus Naturstein ist es wichtig, die Sta-bilität der Fassade in der Vertikalen zu berücksichtigen. Im Gegensatz zur tra-genden Steinwand vermindert die be-grenzte Materialstärke einer reinen Fas-sadenverkleidung stark die geometrische Stabilität, weshalb punktuelle Veran-kerungen unabdingbar werden. Die Erdbebensfestigkeit eines Mauerwerks
Schwarze Granit-blöcke wurden für die Fassadenverklei-dung der Riksbank in Stockholm, verwendet (Architektur:Peter Celsing).
Nicht tragend: Klein-teilige Naturstein- Riemchenfassade an einer exklusiven Wohnüberbauung in Zug.
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Dr. Stefano Zerbi hat 2006 mit dem Projekt „La via della Pietra“ den Master of Arts in Architektur an der EPFL in Lausanne erhalten. Zwischen 2007 und 2011 verwirklichte er die Doktor-arbeit „Massivsteinbau in der Schweiz“ unter der Leitung von Prof. Luca Ortelli, im Laboratoire de Construction et Con-servation vom Institut d‘Architecture der Faculté ENAC an der EPFL.
wird durch seine Masse garantiert. Ins-besondere seine Materialstärke erhöht die Stabilität ausserhalb der Ebene der Druckbelastung, die das Gewicht der ge-tragenen Bauelemente produziert. Diese genannten zwei Faktoren – die durch die Dicke produzierte Masse und die durch die vorgehängten Elemente produzierte Last – werden durch eine selbsttragende Fassade stark reduziert. Dies, weil sie normalerweise nur ihr eigenes Gewicht zu tragen hat. Im Vergleich zum Back-stein ermöglicht die Anwendung von Fassadenelementen aus Naturstein eine Zunahme des Eigengewichts von unge-fähr 80 Prozent.Dies ist aber nicht ausreichend, um die Stabilität der Fassade ausserhalb der geo-
metrischen Mauerwerkebene, in senk-rechter Richtung dazu, zu garantieren: Die Verankerung erlaubt, diesen Man-gel zu mildern. Aber sie kann andere Arten von Risiken in Erdbebenzonen verursachen. Das grosse Gewicht, das durch die Erdbebenkräfte in Bewegung kommt, kann den Einsturz der ganzen Struktur verursachen, da die Fassade in den Tragwänden verankert ist. Oder die Verankerungen können herausreissen und somit den Einsturz der Fassade ver-ursachen. In beiden Fällen ist die Fassa-de ein potenziell gefährliches Element, das also eine korrekte Bemessung und Montage der Verankerungen und des Mauerverbands der Natursteinelemente erfordert.
Die komplette Abschaffung der Veran-kerungen, sogar für dicke Mauerwerke, ist zu vermeiden, weil sonst die Stabili-tät ausserhalb der Fassadenebene nicht garantiert ist. Verkleidungen mit grosser Materialstärke können sogar die Stabi-lisierung des ganzen Gebäudes positiv beeinflussen. Die Lösung der selbsttra-genden Fassade aus massivem Naturstein ist in der Schweiz in der Erdbebenzone Z1 (SIA 261) sicher vollwertig. Ausge-hend von der Zone Z2, erfordert sie eine sorgfältige Planung und Bemessung.Verankerungen sind also unabdingbar: Es ist mindestens mit einer Verankerung pro Quadratmeter zu rechnen, in hori-zontalen Reihen. Sie werden in der Trag-wand eingemauert, durchdringen die Wärmedämmung und werden in den ho-rizontalen Fugen des Mauerwerks fixiert. Heute benutzt man noch oft einfache Stahlelemente als Verankerungen. Aber die für das Vermeiden der Kältebrücken aus zwei Elementen zusammengesetz-ten Verankerungen erfreuen sich wegen der Reduktion der thermischen Verluste immer grösserer Beliebtheit. Sie bleiben jedenfalls einfachere und günstigere Ele-mente als jene, die für die vorgehängten Fassaden benutzt werden.Selbsttragende Fassaden aus massivem Naturstein sind eine gute Möglichkeit, um den lokalen und edlen Baustoff ohne Nostalgie, sondern nach zeitgenössischer Art und Weise, wieder anzuwenden.
Die massive Fassaden- schale, 12 cm stark, des Stadthauses Rapperswil-Jona (Müller & Truniger Architekten, Zürich) besteht aus Sandstein-Leholz vom nah gelegenen Steinbruch.
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von Dr. Philipp Rück (Text) und Carlo Bernasconi AG, Bern (Bild)
Die Erhaltung von Bauwerken stellt einen grossen Teil der heutigen Bautätigkeit dar. Als Folge dieses Umstandes hat sich das Schaffen von Normen zunehmend der Bauwerkserhaltung zugewandt. So auch die Normen SIA 266 und 296, die sich mit dem Neubau oder dem Erhalt von Natursteinmauerwerk beschäftigen.
NeueNormeN zur Bauwerks- erhaltuNg
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beschränkt sich im Wesentlichen auf Er-haltungsmassnahmen und Umbauten. Die ersten Normen zu Natursteinmauer-werk in der Schweiz waren Richtlinien des Schweizerischen Baumeisterver-bandes unter Mitwirkung der Schwei-zerischen Bundesbahnen, in welchen technische Angaben zur Erstellung von Natursteinmauerwerk gemacht wurden. Die Folgenormen der SIA bis ins Jahr 1984 folgten diesem Schema und defi-nierten Anforderungen und Bautechnik zum Erstellen traditioneller Naturstein-mauerwerke. Für Natursteinmauerwerk gilt zurzeit noch die Empfehlung SIA V 178 (1996) „Natursteinmauerwerk“. In dieser Norm wurden erstmals As-pekte der Erhaltung mit aufgenommen. Ebenfalls neu war in dieser Norm die Möglichkeit der Einschätzung der Mau-erwerksdruckfestigkeit mittels eines Dia-gramms. Diese Einschätzung erfolgte in Funktion der Mauersteinfestigkeit und der Verbandsart. Mit der Schaffung der Normenserie SIA 269 bot sich die Möglichkeit, die Emp-fehlung SIA V 178 wieder auf das Ni-veau einer Norm zu stellen. Die Themen Neubau und Erhaltung wurden getrennt. Die Erhaltung von Natursteinmauerwerk wurde in der Norm SIA 269/6 geregelt, und für Neubau und Bemessung wur-de die Norm SIA 266/2 erstellt. Etwas kurios ist der Umstand, dass der ganze Komplex der Erhaltung von Naturstein-oberflächen, welcher ein Fachgebiet für sich darstellt und mit der Erhaltung von Tragwerken aus Naturstein einen nur indirekten Zusammenhang hat, jetzt in einer Tragwerksnorm geregelt ist. Ge-genüber dem vormals regellosen Zustand stellt diese Veränderung insgesamt aber einen Vorteil dar. Norm SIA 266/2: NAturSteINmAuerwerk
Die Norm SIA 266/2 regelt den Neubau von Natursteinmauerwerk. Der Auf-bau der Norm folgt gängigen Neubau-normen, enthält aber, da die Bemessung
Immer mehr Normen beschäfti-gen sich mit dem Erhalt von Bauwerken. Hinweise zu Erhaltungsaufgaben fanden sich bereits in Normen, welche schwer-gewichtig auf den Neubau ausgelegt wa-ren. Vereinzelt existieren europäische Normen zu Probeentnahmen und Mess-techniken an bestehenden Bauwerken. Mit der Schaffung der Norm SIA 269 wurde nun ein Werk erstellt, dass sich ausschliesslich mit der Erhaltung von Tragwerken beschäftigt. Das Normenwerk besteht aus einer „Mut-ternorm“, welche die allgemeinen Grund-sätze regelt (Norm SIA 269), einem Teil, der sich mit der Aktualisierung der Ein-wirkungen beschäftigt (Norm SIA 269/1) sowie aus bauweisenspezifischen Normen, welche die Besonderheiten unterschied-licher Bauweisen behandeln (Normen SIA 269/2 bis 269/7). Namentlich betreffen die bauweisenspezifischen Normen den Betonbau, den Stahlbau, den Stahl-Beton-Verbundbau, den Holzbau, den Bau aus Natursteinmauerwerk und die Geotech-nik. Eine weitere Unternorm der Reihe 269 zum Thema Erdbeben ist geplant. Die Normenserie SIA 269 ist eine Trag-werksnorm, das heisst, ingenieurtech-nische Aspekte stehen im Vordergrund. Die Norm SIA 269 stützt sich auf Grund-lagen der Normen SIA 260 „Grundlagen der Projektierung von Tragwerken“ und auf SIA 469 „Erhaltung von Bauwerken“ ab. Die Anwendung der Norm SIA 269 setzt eine detaillierte Kenntnis der Nor-men SIA 260 und SIA 469 voraus. Zu nen-nen ist an dieser Stelle das Merkblatt SIA 2017: Erhaltungswert von Bauwerken, welches eine Anleitung zur Bestimmung des Erhaltungswertes im Einzelfall abgibt. Neue NormeN zu NAturSteINmAuerwerk
Bauwerke aus Naturstein nehmen heute eine Sonderstellung ein. Sie sind in grosser Menge vorhanden, werden aber zurzeit wenig neu gebaut. Rekonstruktionen und Erweiterungen stellen Ausnahmefälle dar. Die Bautätigkeit an Natursteinbauwerken
von Mauerwerken ebenfalls hier geregelt ist, wesentliche Angaben zur Beurteilung bestehender Natursteinmauerwerke. In-haltlich übernimmt die Norm SIA 266/2 viele Angaben der Vorgängernorm (SIA V 178). Als Neuerungen sind folgende Punkte zu nennen:• Das Diagramm zur Beurteilung der
Mauerwerksdruckfestigkeit wurde mittels einer Versuchsserie an Mauer-werkskörpern überprüft und bestätigt. Die Versuche ergaben, dass die Ein-schätzung der Druckfestigkeit mittels des fraglichen Diagramms auf der konservativen Seite liegt, zumindest für neuwertiges Mauerwerk.
• Die Norm SIA 266/2 enthält erweiterte Angaben zur Tragwerksanalyse und Bemessung. Auch hier kommen diese Angaben vor allem bei der Beurteilung bestehender Mauerwerke zur Anwen-dung.
• In der Vorgängernorm SIA V 178 (1996) waren die Angaben zur gefor-derten Qualität (Baustoffe und Ausfüh-rung) eines Mauerwerkes relativ weit gefasst und wenig verbindlich. Für statisch hoch beanspruchtes Mauer-werk wurden die Vorgaben nun wieder präziser und strenger, vergleichbar mit den Angaben der Norm SIA 178 (1980).
• Erstmals wurden die Oberflächen-bearbeitungen (gestockt, scharriert, gespitzt etc.) genau gefasst und mittels massstäblicher, fotographischer Abbildungen dokumentiert. Es wird zwischen manueller und maschineller Bearbeitung unterschieden. Dies ermöglicht neu präzise Vorgaben in Leistungsverzeichnissen und den ob-jektiven Vergleich von Angeboten.
Insgesamt ist die Norm SIA 266/2 gegen-über der Vorgängernorm präziser und in-haltlich vollständiger geworden.
Norm SIA 269/6, erhAltuNg voN trAgwerkeN: NAturSteINmAuerwerk
Inhaltlich folgt die neue Norm SIA 269/6 dem Konzept der anderen bauwei-
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senspezifischen Unternormen der SIA 269. Die Kapitelfolge beginnt mit dem Geltungsbereich. Neben den üblichen Abgrenzungen wird hier auf Normen verwiesen, welche für die Anwendung der Norm SIA 269/6 mit zu verwenden sind, und es wird auf die wichtigsten mitgeltenden Normen hingewiesen. Im Kapitel Verständigung werden einige Fachausdrücke der Instandsetzung und Bezeichnungen für die Tragwerksanaly-se definiert. Im Kapitel Grundsätze wird auf Beson-derheiten von Natursteinbauwerken bezüglich Nutzungsdauer, Baustoffe, Tragwerksanalyse, Erhaltungswert und Bauwerksakten hingewiesen. Als Besonderheit ist hier beispielsweise der Umstand zu nennen, dass bei Bau-denkmälern grundsätzlich hohe Rest-nutzungsdauern vorausgesetzt werden sowie dass die Erhaltung der Substanz inklusive Erhaltung Sichtflächen (Ober-flächenbearbeitungen) bezüglich Erhal-tungswert von zentraler Bedeutung sind. Der wesentliche Fortschritt dieser Anga-ben liegt darin, dass hier grundsätzliche Anliegen der Bauwerkserhaltung nun auch im Vertragswesen verankert wer-den können. Im Kapitel Baustoffe erfolgt eine Unter-teilung der Baustoffe in drei Gruppen. Zum einen sind dies die Originalbau-stoffe wie beispielsweise Steine Mörtel, Verputze etc. Hier werden Angaben zu deren Benennung und Bestimmung ge-macht. Dann folgen die Baustoffe bis-heriger Erhaltungsmassnahmen. Diese Baustoffgruppe wird gesondert behan-delt, da die Eignung dieser Baustoffe teil-weise nicht mehr dem heutigen Stand des Wissens entspricht. Letztlich wird auf neu zu verwendende Baustoffe eingegan-gen, das heisst, es werden die Anforde-rungen an neu zu verwendende Baustoffe für Instandsetzungmassnahmen vorge-geben. Hilfreich ist hier die Möglichkeit, dass von Neubaunormenvorschriften ab-weichende Wege offen gelassen werden, zumindest unter bestimmten Vorausset-zungen.
Im Kapitel Tragwerksanalyse wird auf eine Reihe von Besonderheiten hingewie-sen, die bei Natursteinmauerwerk spezi-ell zu berücksichtigen sind. So wird zum Beispiel auf Veränderungen (Schäden) hingewiesen, die bei der Einschätzung der Mauerwerksdruckfestigkeit gemäss Norm SIA 266/2 zu berücksichtigen sind. Im Kapitel Zustandserfassung wird zwi-schen Beobachtungen auf den Stufen Ge-samtbauwerk, Bauteile, Mauerwerksver-band und Baustoffe unterschieden. Eine Liste der häufig anzutreffenden Verwit-terungs- und Zerfallserscheinungen wird vorgelegt, wobei zwischen tragwerks-relevanten Erscheinungen und Erschei-nungen unterschieden wird, die lediglich die Sichtflächen betreffen. Letztlich folgt in diesem Kapitel nach noch eine Gegen-überstellung der Untersuchungsmetho-den, welche unter Anhang B mit einem Methodenvergleich ergänzt wird. Im Kapitel Zustandbeurteilung wird dar-gelegt, welcher Kenntnisstand für eine quantitative Analyse vorausgesetzt wird und unter welchen Bedingungen eine empirische Analyse zulässig ist. Im Wei-teren wird auf Möglichkeiten von Pro-gnosen hingewiesen, und es wird eine Reihe von Erscheinungen aufgelistet, welche bei Mauerwerken zu einem Ver-sagen ohne vorankündigende Anzeichen führen können.
erhAltuNgSmASSNAhmeN
Das Kapitel Erhaltungsmassnahmen geht als letztes Kapitel der Norm auf die ge-samte, heute gängige Bandbreite von Erhaltungsmassnahmen ein. An erster Stelle wird der Feuchteschutz behan-delt. Dann wird zwischen Massnahmen zur Erhaltung der Tragwerks und Mass-nahmen zur Instandsetzung der Mau-erwerksoberflächen unterschieden. Mit diesem Kapitel liegt zu ersten Mal eine verbindliche und umfassende Regelung für Instandsetzungsmassnahmen an Na-tursteinmauerwerken vor. Die Einzelheiten lassen sich sicherlich noch optimieren, aber insgesamt wird
hier eine bis anhin bestehende, grosse Lücke geschlossen. Die Auswahl der Bautechniken orientiert sich an der heu-te gängigen Praxis. Da man es in der Praxis nicht nur mit Denkmälern, son-dern auch mit Stützmauern, Bachdurch-lässen oder Kanalisationen zu tun hat, ist beispielsweise auch Steinersatz mit Betonplomben als zulässige Bautechnik enthalten.
Dr. Philipp Rück ist Geologe und Gerichtsgutachter SEC für Naturstein in historischer und neuzeitlicher An-wendung. Der Tätigkeitsschwerpunkt seines Unternehmens Mattec liegt in der Bearbeitung materialtechnolo-gischer Fragestellungen im Rahmen von Bauwerksuntersuchungen, Projektierungen, Baubegleitungen und Schadengutachten.www.mattec.ch
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THEMABauen mit Naturstein
201102
von Robert Stadler (Text und Bild)
Natursteine aus Drittwelt- oder Schwellenländern sind seit längerem schon Gegenstand von kontroversen Auseinandersetzungen in den Medien. Importeure von Steinen beispielsweise aus Indien, China, Brasilien oder Vietnam haben inzwischen einen schweren Stand, wenn sie bei öffentlichen Ausschreibungen kein entsprechendes Zertifikat vorweisen können.
Steine – bald nur noch mit label?
Offensives vOrgehen
Die Schweizer Natursteinbranche rea-gierte darauf souverän. Statt die Berichte zu kritisieren, das Problem zu relativie-ren oder es gar in Abrede stellen zu wol-len, ging sie in die Offensive. Vor drei Jahren veröffentlichte der Naturstein-Verband Schweiz (NVS) zuhanden seiner 70 Mitglieder ein Merkblatt. Der NVS unterstütze jede Initiative, Kinderarbeit zu verhindern, heisst es darin unter an-derem. Zu diesem Zweck verfolge man aufmerksam sämtliche Bemühungen auf internationaler Ebene, der Kinderarbeit einen Riegel zu schieben. Den NVS-Mitgliedern wird empfohlen:• ausländische Produzenten und Händ-
ler über das Problem zu informieren und gezielt darauf hinzuweisen, dass
Die Diskussion über angeblich oder tatsächlich unfair produzierte Na-tursteine aus Asien begann spätestens vor vier Jahren mit der Ausstrahlung ei-ner von einem deutschen Hilfswerk ini-tiierten Fernsehdokumentation. Dabei ging es um die Lieferung von Pflasterma-terial aus Indien für einen öffentlichen Platz in einer Zürcher Gemeinde. An diesen Steinen, so die Aussage des Films, soll das Blut von Kindern kleben. Die Sendung rüttelte viele Zuschauer auf. Im Schweizer Fernsehen mussten sich Ver-treter des Naturstein-Verbands Schweiz NVS und der Arbeitsgemeinschaft Pro-Naturstein wiederholt kritischen Fragen stellen. Auch Radio, Printmedien, Par-teien und Hilfswerke griffen das Thema auf – meist ziemlich reisserisch und nicht immer sachgerecht.
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THEMABauen mit Naturstein
Kinderarbeit nicht toleriert und verur-teilt wird
• sämtliche Anstrengungen und Mass-nahmen zur Verbesserung, Kontrolle und Durchsetzung der Arbeits- und Kinderschutzmassnahmen in Dritt-welt- und Schwellenländern so weit
als möglich zu unterstützen• bei klaren Indizien für Schwerarbeiten
von Kindern in Steinbrüchen die Geschäftsbeziehungen mit den ent-sprechenden ausländischen Liefe-ranten respektive Importeuren abzu-brechen und dem Verband Meldung zu erstatten
Mehr sOziale verantwOrtung
Allerdings weist der NVS in diesem Schreiben auch darauf hin, dass er punk-to Kinderarbeit in der Natursteinindu-strie nicht als moralisch-ethische Prüfin-stanz auftreten und keine Verantwortung für die Art und Weise des Welthandels mit Naturstein übernehmen könne. Letztlich müsse also immer der Kunde entscheiden. Bei diesem Aufruf liess es der NVS nicht bewenden. Vor zwei Jahren bildete er eine vierköpfige Kommission „Corporate So-cial Responsability“ (CSR), die sich seit-her generell mit dem Thema der sozialen Verantwortung in der Natursteinbranche befasst, so insbesondere mit Fragen rund um Arbeitssicherheit, faire Arbeitsbedin-gungen, Graue Energie, Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Im Herbst 2009 orga-nisierte der Verband für seine Mitglieder und für Fachleute des öffentlichen Be-schaffungswesens eine Informationsver-anstaltung an der ETH Zürich. Alle bis dahin im deutschsprachigen Raum vertre-tenen Anbieter von Naturstein-Zertifizie-rungen (IGEP, Win–Win/Fair Stone, Xerti- fix) erhielten dort Gelegenheit, sich zu präsentieren. Seither haben sich mehrere Natursteinunternehmen aus dem Kreis des NVS und anderer Schweizer Verbände entsprechend zertifizieren lassen.In nächster Zeit dürften sich noch andere Anbieter aussereuropäischer Natursteine
veranlasst sehen, diesem Thema ver-mehrte Aufmerksamkeit zu schenken.
Beispiel zürich
In der Schweiz wird es ohne Zertifikat nämlich zunehmend schwieriger, im Ge-schäft zu bleiben. So müssen beispiels-weise in Zürich neuerdings alle Unter-nehmen, die sich um einen Bauauftrag für das städtische Tiefbauamt bewerben, die Herkunft ihrer Natursteine deklarie-ren und einen Verhaltenskodex für Ver-tragspartner unterzeichnen. Stammen die Steine von Steinbrüchen ausserhalb Europas, muss die auftragnehmende Firma zusätzlich ein international an-erkanntes Zertifikat einreichen. Dieses muss nachweisen, dass der Lieferant die arbeitsrechtlichen Bestimmungen und sozialen Anforderungen wie das Verbot von ausbeuterischer Kinderarbeit oder Zwangsarbeit einhält. Eine unabhängige Drittpartei überprüft den Nachweis. Ein- bis zweimal jährlich will die Stadt Zürich zudem die Einhaltung der Zertifikate bei den Importeuren überprüfen. Die beauftragte Firma muss sicherstellen, dass sämtliche Subunternehmen und Zu-lieferanten die rechtlichen und sozialen Vorgaben einhalten. In einer jetzt begon-nenen einjährigen Pilotphase testet das Tiefbauamt der Stadt Zürich die Prakti-kabilität der neuen Regelung.
akzeptierte laBels
Von der Stadt Zürich akzeptierte Zer-tifizierungen sind der „Standard for So-cial Accountability SA 8000“, der „Fair Stone“-Standard oder das Naturstein-La-bel „Xertifix“. SA 8000 ist eine der wichtigsten interna-tionalen Zertifizierungen. Sie basiert auf Sozialstandards wie den Arbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), der Erklärung über die Menschen-rechte sowie der Uno-Konventionen über die Rechte des Kindes und über die Beseitigung der Diskriminierung von Frauen. Die Label „Fair Stone“ und
„Xertifix“ arbeiten ebenfalls mit den ILO-Arbeitsnormen und fordern die Ein-haltung menschenwürdiger Arbeitsbe-dingungen sowie den Verzicht auf Kin-der- und Zwangsarbeit in Steinbrüchen. Ähnliche Vorschriften wie in Zürich gibt es auch andernorts in der Schweiz. Und wo sie noch nicht bestehen, dürften sie – zumindest in den grösseren Städten – wohl ebenfalls bald eingeführt werden. Denn ein wachsender Anteil der privaten Kundschaft ist sensibilisiert. Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer achten beim Einkauf darauf, woher ein Produkt stammt und ob es fair und nach-haltig produziert wurde. Das gilt inzwi-schen nicht nur für Lebensmittel oder Textilien, sondern immer mehr auch für Naturstein.
www.fairstone.win-win.dewww.xertifix.de
Robert Stadler ist Redaktor, Journalist sowie Fotograf und lebt in Zürich. Er arbeitete während vieler Jahre als Redaktor beim „baublatt“. Heute ist er u. a. Redaktor der Fachzeitschrift „Kunst+Stein“, dem offiziellen Organ des Verbandes Schweizer Bildhauer- und Steinmetzmeister. Daneben ist er regelmässig für mehrere ausländische Natursteinfachzeitschriften in Deutsch-land, Spanien und den USA tätig.
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THEMABauen mit Naturstein
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departement erdwissenschaftenhttp://www.erdw.ethz.ch
fachstelle für sekundärrohstoffewww.rohstoff.unibe.ch
fair stoneInternationaler Umwelt- und Sozial-
standard für Natursteinimporte aus
Entwicklungs- und Schwellenländern
www.fairstone.win--win.de
nvsNaturstein-Verband Schweiz
www.nvs.ch
pro natursteinSchweizerische Arbeitsgemeinschaft
für den Naturstein
www.pronaturstein.ch
sasteSchweizerische Arbeitsgemeinschaft
für Steine und Erden
www.saste.ch
scnatSchweizerische Akademie der
Naturwissenschaften
www.scnat.ch
sGtkSchweizerische Geotechnische
Kommission
www.sgtk.ch
Links und infoszum themabauen mit naturstein
fassaden aus natur- und betonwerksteinCallwey-Verlag, ISBN 978-3-7667-1407-7, CHF 139.–
Die Konstruktion von Fassaden aus Natur- und Betonwerkstein
gehört zu den anspruchsvollsten Aufgaben, die heutzutage an
Steinmetzmeistern, Steintechnikern,
Architektur- und Ingenieurbüros sowie
den herstellenden Unternehmen gestellt
werden. Die gleichzeitige Einbeziehung
innovativer, über die DIN 18516 hinaus-
gehender Befestigungstechniken macht
das Buch von Alfred Stein zu einem
unentbehrlichen Standardwerk für alle
mit dem Thema Fassadenkonstruktion
befassten Fachleute. lv
naturstein und architekturCallwey-Verlag, ISBN 978-3-8167-7931-5, CHF 30.50.–
Naturstein und Architektur zeigt die vielfältigen Einsatz-
möglichkeiten dieses beständigen und umweltfreundlichen
Materials. Der Projektteil stellt anhand von über 80 aktuellen
Beispielen ein breites Spektrum der Natursteinverwendung
vor – von der Einkaufspassage über öffentliche Plätze bis zum
Wohnbereich. Eigene Kapitel zur Ge-
winnung und Verarbeitung von Natur-
stein sowie zur Versetztechnik ergänzen
den Beispielteil und machen das Buch
zu einem ebenso inspirierenden wie
informativen Werk für Architekten, Na-
tursteinbetriebe, private und öffentliche
Bauherren. lv
werkstoff steinBirkhäuser Verlag, ISBN: 978-3-7643-7014-5, CHF 92.–
Das in thematische Kapitel aufgebaute Buch befasst sich mit
der Verwendung von Stein in der aktuellen Architektur und
bezieht die grossen Vorgänger in der Baukunst, wie beispiels-
weise Semper, Höger und Fahren-
kamp, mit ein. Im Mittelpunkt stehen
die unterschiedlichen, aus zahlreichen
Ländern stammenden Arten von
Naturwerksteinen. Die Verwendung
der Baustoffe Beton und Ziegel wird in
weiteren Kapiteln erörtert, ebenfalls
mit Beispielen illustriert. lv
snpSchweizer Naturstein-Produzenten
www.s-n-p.ch
swisstopoBundesamt für Landestopografie
Geoinformationszentrum des Bundes
www.swisstopo.admin.ch
xertifixZertifikatvergabe in Indien gegen
Sklaven- und Kinderarbeit
www.xertifix.de
Die beiden Nachschlagewerke „Die
nutzbaren Gesteine der Schweiz“ von
1969 und „Die mineralischen Roh-
stoffe der Schweiz“ von 1997 sind bei
der Schweizerischen Geotechnischen
Kommission zu beziehen.
www.sgtk.ch
Die Karteikartensammlung „Gesteins-
arten an historischen Bau- und Bild-
werken der Schweiz“ (1979) von
F. de Quervain ist im Geologie-Viewer
als Datenbank und online verfügbar.
www.geologieviewer.ch
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KOLUMNEHerbert Imbach-Röbbeling
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Herbert Imbach-Röbbeling (43) ist Partner der Kommunikationsagentur Gremlich Fatzer Partner in Zürich. Als dipl. Architekt ETH hat er sich auf die umfassende kommunikative Begleitung von Bau- und Immobilien-projekten spezialisiert.www.gremlichfatzer.ch
Alle reden von Zersiedelung, viele beklagen sie. In der Schweiz wird jede Sekunde ein Quadratmeter Boden zugebaut. Allein zwischen 1951 und 2002 hat sich die Siedlungsfläche verdoppelt. Stärkster bremsender Faktor für die Zer-siedelung wäre eine Erhöhung der Aus-nützungsdichte. So weit, so einleuchtend. Aber was fällt Ihnen zum Begriff „dicht“ ein? Enge? Wenig Platz? Kein Durch-
kommen? Fahren Sie gerne in dicht be-setzten öffentlichen Verkehrsmitteln? Würden Sie gerne in dicht besiedelten Räumen wohnen? Denken Sie, wenn Sie „städtisch verdichten“ lesen, auch eher an zubetonieren als an Lebensqualität? Zersiedelung mit Verdichtung bekämp-fen bedeutet so gesehen, das eine Übel durch ein noch viel schlimmeres anderes zu ersetzen.
EIn ÜbEl ERsEtzt das andERE
Und so ist es verständlich, wenn sich die Bevölkerung gegen „Verdichtung“ wehrt. Aktuelles Beispiel: Die Vergrösserung der ETH im Zentrum der Stadt Zürich. Lieber sähen die Gegner einen Ausbau des Campus auf dem Hönggerberg, fern der Innenstadt. Auch unsere Baugesetze versuchen Dichte eher zu verhindern,
als dass sie sie fördern. Paragraf 284 der Zürcher Hochhausrichtlinie zum Beispiel besagt: „Die Ausnützung (…durch Hoch-häuser) darf nicht grösser als bei einer gewöhnlichen Überbauung sein; eine Ausnahme ist ausgeschlossen.“ Und wei-ter: „Der Anreiz, heute ein Hochhaus zu bauen, liegt bei der Zeichensetzung und nicht bei der zusätzlichen Ausnützung.“ In den Zentren – dort wo Dichte am mei-
sten Sinn macht – ist aufgrund unserer Zonenordnung kaum mehr Verdichtung möglich. Und wo es trotzdem versucht wird, ist der Widerstand hart-näckig. Stattdessen entstehen hoch verdichtete Siedlungen am Stadtrand. Und diese tragen wenig dazu bei, unser Bild der verdichteten Stadt ins Positive zu wenden.Hätten sich die Bewohner New Yorks im letzten Jahrhundert gleich verhalten, würden die Hochhäuser heute nicht in Manhattan, sondern in den Vorstädten der Bronx oder in Brooklyn stehen. New York wäre wirtschaftlich und kul-turell nicht dort, wo es heute
steht. Denn erst die Dichte hat diesen Aufstieg zur Weltstadt überhaupt mög-lich gemacht. Aber New York ist nicht Vorbild für unsere Städte – und ich sollte endlich aufhören, von Dichte zu spre-chen.
städtE bElEbEn
Dichte ist ein physikalischer Begriff. Dazu geschaffen, Zustände in unserer Umwelt wissenschaftlich korrekt und präzise zu beschreiben. Aber vollständig ungeeignet, um damit weite Kreise der Bevölkerung für städtebauliche Konzepte zu begeistern. Dazu müssen wir eine Sprache wählen, die Wissenschaft durch Emotionen ersetzt.Wo würden Sie lieber wohnen, in einem verdichteten oder in einem belebten Stadt-teil? Hätte Sie etwas dagegen, wenn man
endlich aufhören, vondichte zu sprechen
zum Beispiel die Zürcher Innenstadt rund um den Paradedeplatz beleben würde? Waren Sie schon mal unterwegs, nach Bü-roschluss oder an einem Sonntag, im Ge-biet zwischen Paradeplatz und Bahnhof Enge? Die Stadt ist wie ausgestorben! Und das an einer der attraktivsten und teu-ersten Lagen mitten im Zentrum. Die heu-tige Bau- und Zonenordnung verhindert hier eine Verdichtung fast vollständig. Wie wäre es aber mit einer Belebung? Stellen Sie sich einmal vor, sämtliche Bauten, viele stammen aus den 50er- und 60er-Jahren, könnten aufgestockt wer-den. Um die doppelte Höhe auf 50 Meter. Das entspricht ungefähr dem Hochhaus zur Palme, das bereits dort steht. Unten Büros, oben Wohnungen. Sicher keine günstigen Wohnungen, die Lage mitten in der Stadt hat ihren Preis. Aber stellen Sie sich vor, wie mit den Bewohnern aus den neuen Obergeschossen Läden und Restaurants in den Stadtteil ziehen. Wie die Bahnhofstrasse und die Plätze auch abends belebt wären. Nur belebte Stadt-teile schaffen wieder Nachfrage nach öffentlichen Erdgeschossflächen und pro-duzieren urbane, qualitätsvolle Räume. Sprechen wir also von Vielfalt, Möglich-keiten, Auswahl, und Öffnung. Sind Sie nicht auch der Meinung, dass eine Bele-bung der Innenstädte dringend nötig ist? Und hätten Sie etwas dagegen, in einem belebten Quartier zu wohnen?
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aRchITEKTUREinfamilienhaus, Charrat
aRchITEKTEnClavien Rossier Architectes HES/SIA, Genèvewww.clavienrossier.ch
BaUhERRschafTprivat
BaUZEIT2009–2010
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EInfaMILIEnhaUs, chaRRaT
Als die Architekten Clavien Rossier aus Genf den Auftrag für die Renovierung eines Gebäudes
bei Charrat erhielten, war dieses grösstenteils erneuerungsbedürftig.
Der Bau vereinte, so wie es bei traditionellen Landhäusern üblich war, Wohnung und Scheune. Da Letztere
nicht mehr als solche verwendet wurde, war es Aufgabe der
Architekten, das gesamte Haus in reinen Wohnraum umzunutzen.
von Sarah Gatto (Text) und Roger Frei (Fotos)
In der Geschichte von sanierten Häusern zeigt sich des Öfteren, dass nicht immer die richtigen Entschei-dungen getroffen werden. Vielfach erhal-ten die kostengünstigeren und einfach zu realisierenden Massnahmen den Vorzug. Dies war in der Vergangenheit auch im vorliegenden Projekt der Fall: So wur-den in früheren Jahren die eigentliche Tragstruktur aus Naturstein durch Ver-putz kaschiert und weitere aus heutiger Sicht unschöne Arbeiten durchgeführt. Die Architekten Clavien Rossier haben nun durch das Entfernen des Verputzes die Originalstruktur aus lokalem Stein hervorgebracht. Vom bestehenden, in den Hang gelegten Baukörper wurden wirklich nutzbare und wieder verwend-bare Bereiche wie Keller, Decken, Erdge-schoss und die Hälfte des bestehenden ersten Obergeschosses erhalten. Der Rest wurde abgerissen, so auch das Dach. Volumen aus gefärbtem Sichtbeton erset- zen das frühere Satteldach und definie-ren die neuen Aufbauten. In seinem mar-kanten Ausdruck fügt sich der Bau in die bestehende Landschaft ein – zwischen Weinbergen, Steinmauern und den Alpen.
stein begegnet
beton Durch das Entfernen des Verputzes haben die Archi-tekten die Originalstruktur des lokalen Steins wieder
ans Licht gebracht.
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aRchITEKTUREinfamilienhaus, Charrat
GROUND FLOOR
FIRST FLOOR SECOND FLOOR
0 1 3 5m
1 ENTRANCE2 CELLAR3 LAUNDRY4 CARNOTZET5 TECHNICAL ROOM6 LIVING ROOM7 KITCHEN8 BATHROOM9 MASTER BEDROOM10 TERRACE11 INTERNET / IRONING12 BEDROOM
GROUND FLOOR
FIRST FLOOR SECOND FLOOR
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1 ENTRANCE2 CELLAR3 LAUNDRY4 CARNOTZET5 TECHNICAL ROOM6 LIVING ROOM7 KITCHEN8 BATHROOM9 MASTER BEDROOM10 TERRACE11 INTERNET / IRONING12 BEDROOM
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1 ENTRANCE2 CELLAR3 LAUNDRY4 CARNOTZET5 TECHNICAL ROOM6 LIVING ROOM7 KITCHEN8 BATHROOM9 MASTER BEDROOM10 TERRACE11 INTERNET / IRONING12 BEDROOM
ZWEI TECHNIKEN, EIN HAUS
Die neuen Sichtbetonwände folgen der regelmässigen geometrischen Form des Grundrisses und akzentuieren mit äus-serster Klarheit die unterschiedliche Sprache zwischen Alt und Neu, zwi-schen rauem Naturstein und plastischem Beton. Die massive Konstruktion aus ar-miertem Beton erscheint in einer stein-artigen Tönung. Durch das Einfärben mit Oxidpigmenten erhält die Aussen-wand einen Farbton ähnlich dem Tuff, ein ebenfalls in den Steinmauern enthal-tenes Gestein. Auf 60 Zentimeter breiten Steinmauern sind die beiden Neukörper aufgesetzt. Durch die zusätzlichen Schichten der Dämmung und des Innenausbaus ent-steht beim Bestehenden eine Wandstärke von insgesamt 80 Zentimeter. Die nach innen angeschrägten Stirnseiten der Be-tonwände „verschlanken“ optisch die immense Mauerstärke, und trichterartig richten sie das Neuvolumen nach aussen. Eine solide Erscheinung in Bezug zur bestehenden Struktur bleibt trotzdem er-halten.
Die Öffnungen im bereits vorhandenen Gebäudeteil bleiben klein und vertikal, sodass der Kontrast mit dem darüberlie-genden Neuen betont wird. Hier ermögli-chen nämlich breite, horizontale Fenster ein grosszügiges Durchdringen des na-türlichen Tageslichts und ungestörte Aus-blicke auf die weite Landschaft. Dank der verschiedenen Neigungen der neuen Aussenwände verwandelt sich das ein-fallende Tageslicht im Innern im Verlauf des Tages zu wechselhaften Licht- und Schattenspielen.Das Bedürfnis nach Offenheit ist auch in den Plänen zu erkennen. Keine der Innenwände berührt die Aussenmauern, was in jedem Raum quer hindurchlaufen-de Blicke in die Landschaft ermöglicht.
Korridore gibt es nicht, die Erschliessung erfolgt von Raum zu Raum, den jewei-ligen Aussenwänden entlang.
RAUMAUFTEILUNG
Strassenseitig betritt man das Haus im Erdgeschoss, der ehemalige Zugang zur Scheune ist zum Haupteingang des Hauses geworden. Dank der grosszü-gigen Dimensionen der bestehenden Maueröffnung könnte Licht in den in-neren Eingangsbereich gebracht werden. Eine über zwei Geschosse verlaufende Raumhöhe schafft den Bezug zum Ober-geschoss und lässt die durch beide Stock-werke laufende Tragwand aus Bruchstein deutlich erkennen. Im Eingangsgeschoss
Der Betonaufbau in tuffähnlicher Tönung und das Steinmauerwerk bilden ein markantes Ensemble, das
sich in die bestehende Landschaft einfügt.
Grundriss: Zweite Etage
Grundriss: Erste Etage
Grundriss: Erdgeschoss
1 5m
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Eine Doppelhöhe schafft den Bezug zwischen dem Eingangsbereich im Erdgeschoss und dem oberen
Wohnraum.
Eine weitere Treppe führt zumprivaten Bereich im zweiten
Obergeschoss.
Alt und Neu, hier die erhalten gebliebene Mauer aus Bruchsteinen und das Regal um das Treppenauge,
definieren den Charakter des Hauses.
Transparenz vereint innen und aussen: Der Raum des Wohnzimmers fliesst kontinuierlich nach aussen
zu den Rebbergen.
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aRchITEKTUREinfamilienhaus, Charrat
sind die funktionalen Nebenräume un-tergebracht. Von der Waschküche im südlichen Bereich gelangt man entwe-der durch eine Nebentür ins Freie oder direkt in den sogenannten „Carnotzet“, einem typischen Walliserkeller, in dem man entspannt ein Glas Wein trinken kann. Direkt hinter dem Haupteingang wird über eine zentral positionierte Treppe das erste Obergeschoss, der eigentliche Wohnbereich, erreicht. Hier trifft Alt auf Neu: Die massive Steinmauer in der Mitte des Raumes markiert die Grenze zwischen der bestehenden Gebäudehälf-te und der neuen. Im klein gegliederten Teil finden sich die privaten und funktio-nalen Bereiche wie Schlafzimmer, Toilet-ten und Küche. Den Aussenwänden ent-lang fliesst der Raum in ein grosszügiges, helles Wohnzimmer. Das Innere des Hauses strahlt eine ar-chaische Harmonie aus, Bestehendes und Neues werden nicht durch den Material-wechsel getrennt, sondern eher durch die Struktur und Dimension der Räume und Öffnungen. Durchgehend ist der Boden mit Eichenholzparkett versehen, Wän-
de und Decken sind alle verputzt und weiss gestrichen. Die Fensterrahmen sind ebenfalls aus Holz, und die Küchen-einrichtung ist weiss wie die Wände. Zu den minimalen Akzenten gehört auch ein Möbelelement, das die Funktion als Ge-länder übernimmt.Im Nordwesten erreicht das erste Ober-geschoss die Terrainkote. Über eine Glas-schiebetür gelangt man auf die Terrasse zu den Rebbergen, Transparenz vereint Innen- und Aussenraum. Vis-à-vis der Küche führt eine weitere Treppe zum privaten Bereich im zwei-ten Obergeschoss, einem neu aufgesetz-ten Betonkörper auf der südwestlichen Hälfte des bestehenden Landhauses. Die zentral gelegenen Innenwände teilen den
Raum in vier Bereiche: eine Erschlies-sungszone, beziehungsweise ein Compu-terraum, und zwei Schlafzimmer sowie einer Toilette. Jedes einzelne Zimmer erhält seinen eigenen Ausblick. Die Architektur schafft hier auf schlichte Weise einen harmonischen Dialog zwi-schen dem alten Kern und dem neuen An- und Ausbau. Die tragende Struktur wird sichtbar, Naturstein und Beton wer-den so miteinander kombiniert, dass sich das Haus auf natürliche Weise im Ge-samtbild seiner umgebenden Landschaft integriert.
Trichterartige Betonfassaden richten das Neuvolumen nach Aussen und führen das Tageslicht
ins Innere des Hauses.
Die grosszügigen Fenster des neuen Gebäudeteils stehen im Kontrast zu den bestehenden und
ermöglichen ungestörte Ausblicke auf die Landschaft.
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Bauen mit BegeisterungDie ARIGON Generalunternehmung steht im Dienst
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aRchITEKTURKongresszentrum, Davos
aRchITEKTEnDegelo Architekten, Baselwww.degelo.net
BaUhERRschafTLandschaft Davos Gemeinde, Davos
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aRchITEKTURKongresszentrum, Davos
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KOngREssZEnTRUM, DavOs
Durch sukzessives Wachstum des Kongresswesens entstand in Davos ein uneinheitliches Konglomerat an Kongressbauten. Die Erweiterung von Degelo Architekten ergänzt seit kurzem die bestehende
Struktur durch ein wichtiges Puzzleteil.von Katharina Marchal(Text) und Ruedi Walti (Fotos)
neueswahrzeichen
Imposant: Die mit Holz verschalte Eingangs-situation bildet einen einladenden Übergang zum Foyer. Der Eingang im winkelförmigen Raum zieht den Besucher in das Gebäude hinein.
Einmal im Jahr herrscht in Da-vos der Ausnahmezustand: Uniformierte belagern die Strassen, die Skipisten sind ungewöhnlich leer für die Jahreszeit, die Hotels dafür um so voller. Es tagt das World Economic Forum, der weltgrösste Wirtschaftskongress. Wo hingegen die wahren Wurzeln des Kongresswesens lie-gen, zeigen nur wenige Hinweisschilder. Der Höhenkurort zog bereits im 19. Jahr-hundert berühmte Gäste und führende Mediziner aus ganz Europa an, die zum Austausch ihres Fachwissens 1932 den ersten internationalen Ärztekongress or-ganisierten. Mit der steigenden Beliebt-heit der medizinischen Fortbildungskurse folgte 1969 der Bau des ersten Kongress-zentrums durch den Architekten Ernst
Gisel. Dieser realisierte bereits fünf Jahre zuvor ein Hallenbad am gleichen Hang des Kurparks zwischen dem Zentrum und den beiden Bahnhöfen Davos Platz und Davos Dorf. Es folgten verschiedene Anpassungen: zwei neue Kongressbauten, 1977 durch den Architekten Christian Meisser, 1989 erneut von Ernst Gisel. 2004 wurde das Hallenbad durch einen Wellnessbereich und einen Parkplatz ver-grössert. „Die innere Organisation wurde durch die diversen Erweiterungen leider zunehmend irreführend“, stellt der Archi-tekt Heinrich Degelo fest. 2008 gewann er den Wettbewerb für eine erneute Erwei-terung des Kongresszentrums und erlöste die Situation des inhomogenen Konglome-rats damit aus seiner misslichen Lage.
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aRchITEKTURKongresszentrum, Davos
In einem ersten Schritt wurde der Kom-plex durch den An- und Umbau neu aus-gerichtet. Der Neubau öffnet sich auf der Südseite mit dem mehrgeschossigen, trichterförmigen Haupteingang in Rich-tung Talstrasse. Das Kongresszentrum wird im Kurpark verortet. Die Erweite-rung gen Süden ermöglichte ausserdem eine ausladende Vor- und Zufahrt und löste die beengte Situation der alten Haupteingänge an der Promenade.Innenräumlich fügt sich die neue, gross-zügige Wandelhalle als klärende Struk-tur in die labyrinthische Wegführung der Vorgängerbauten ein. Einem Rück-grat gleich schliesst sie an das Foyer des einladenden Haupteingangs an und verbindet alle bestehenden und neuen Kongressbauten auf einem Niveau. Die Gliederung der Halle durch verschieden hohe Decken erleichtert die Orientie-rung in dem auf 12’000 Quadratmeter gewachsenen Kongresszentrums; neben der reinen Erschliessung eignet sie sich auch für repräsentative Empfänge oder Ausstellungen.Ein besonderes Augenmerk richtet sich auf den neuen, 2000 Teilnehmer fassenden Plenarsaal. Die fünfeckige Grundrissgeometrie wird über 45 Meter stützenfrei von einer Wabendecke über-spannt. Grafisch gesehen basiert das Wabenmuster auf dem Vorbild antiker Mosaiken aus überkreuzten Sechsecken und ist in die dritte Dimension umge-setzt. Statisch betrachtet setzen sich die
Waben aus 1,75 Meter hohen Rippen zusammen. Jeweils drei Rippen werden durch je zwei Anker auf den inneren Knoten verbunden. Zusammen mit der darüberliegenden Decke bildet die Wa-bendecke ein räumliches Tragwerk. Sie gilt bereits als Wahrzeichen des Kon-gressbaus. In Bezug auf Sicht und Fas-sungsvermögen ermöglicht die Grund-rissform die optimale Ausnutzung. Die Tiefe des neuen Saals unterscheidet sich unwesentlich von der des Vorgänger-baus von Ernst Gisel, die Kapazität hat sich aber verdoppelt. Eine breite Trep-pe führt von der Wandelhalle in das Untergeschoss, wo der zu klein gewor-dene Saal von Ernst Gisel zum Foyer umgestaltet wurde. Eine Estrade und
Die beeindruckende Raumhöhe sowie die schräg zu den Wänden verlaufende Deckenverschalung mit den eingelassenen Lichtbändern schaffen ein aussergewöhnliches Raumerlebnis.
Grundriss:Kurparkgeschoss, mit Haupteingang
Grundriss:Promenadengeschoss
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Die Wabendecke des teilbaren Plenarsaals gilt bereits als Wahr-zeichen des neuen Kongresszentrums.
Das Foyer des Neubaus öffnet sich über die gan-ze Höhe zum Kurpark mit Blick auf die Berge
Die Wandelhalle bringt Ordnung in das Laby-rinth des Bestandes; sie ist Erschliessungsachse, Aufenthalts- und Aktionsraum zugleich.
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aRchITEKTURKongresszentrum, Davos
terkongresse auch während des Baus stattfinden konnten. Die Baukosten von 37,8 Millionen Franken hielt man strikt ein. Zur Einweihung des Gebäudes im November 2010 konnte Heinrich Degelo mit Stolz feststellen: „Endlich spiegelt sich die internationale Bedeutung des Gebäudes auch in seiner äusseren Er-scheinung wider.“
Der Marmorboden des ehemaligen Ernst-Gisel-Saals blieb erhalten und geht in den weissen Fliessestrich aus Recy-clingbeton im Plenarsaal über.
die halbtonnenförmigen Oberlichter er-innern an die ehemalige Nutzung. Im Gegensatz zum alten Kongresszentrum, das sich regelrecht von der Aussenwelt abschottete, bezieht der Neubau den Ausblick mit ein. Durch die grosszügig verglaste Eingangsfassade dringt das Licht in das Foyer bis in die Wandelhal-le vor. Das abfallende Vordach am Ein-gang rahmt den Blick auf den Kurpark und die Davoser Bergwelt. Der Bezug zur Landschaft findet sich auch in den sechs kleinen Seminarsälen wieder, die sich auf einer Seite der Wandelhalle anordnen. Die mit Erlen, Lärchen oder Vogelbeeren bepflanzten Innenhöfe zwischen den Sälen symbolisieren drei typische Davoser Landschaften; und sie belichten und vergrössern optisch die einseitig verglasten Innenräume.Die separaten Zugänge ermöglichen die Nutzung des Kongresszentrums als drei autonome Häuser. Das Gebäude als Ganzes liest sich heute mehr als Ein-heit. Die Fassadenverkleidung, aus ver-tikalen Holzbrettern ist mit horizonta-len Kupferbändern gegliedert und setzt an die bestehende Fassade Ernst Gisels an. Andererseits schafft die Stulpscha-lung aus Lärchenholz einen regionalen Bezug. Planer und Architekten wurden vor grösste bautechnische Herausforde-rung gestellt: Die kurze Bauzeit von 17 Monaten musste auf zwei Baupha-sen aufgeteilt werden, damit die Win-
Drei Innenhöfe bringen Tageslicht in die einseitig verglasten Innenräume.
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aRchITEKTEnHHF Architekten und ARchos Architektur, Baselwww.hhf.ch, www.archos-architektur.ch
BaUhERRschafTGribi Theurillat AG Generalunternehmung, Basel
BaUZEIT2003–2009
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Hinter Kalksteinfassaden entstanden mit Sonvida an bevorzugter Lage 32 Wohneinheiten gehobenen Standards.
WOhnüBERBaUUng sOnvIDa, BOTTMIngEn
Mit Projekten in Basel und über die Landesgrenzen hinaus haben sich HHF Architekten einen Namen gemacht. In Zusammenarbeit mit dem Büro ARchos Architektur haben sie nun in einer bevorzugten Wohn-gegend im südlichsten Wohnquartier von Basel auf einem Grundstück von 17‘000 Quadratmetern eine exklusive Wohnüberbauung realisiert.von Sarah Gatto (Text) Tom Bisig (Fotos)
sonvida
Bei ihren Projekten suchen HHF Architekten bewusst die inhaltliche Zu-sammenarbeit mit Künstlern und anderen Architekten. Dem ersten internationa-len Projekt „Baby Dragon“, einem Pavillon im Jinhua Architecture Park in China, folgten weitere Projekte in China, den USA, Deutschland, Mexiko und Italien. Je-weils in Zusammenarbeit mit Partnern. So auch beim hier vorgestellten Projekt Sonvida.Im südlichsten Wohnquartier Basels steht auf dem Villenhügel Bruderholz die Wohnüberbauung Sonvida. Sie besteht aus 11 Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie 5 Villen beziehungsweise aus 32 Wohneinheiten. Erschlossen wird die Überbauung durch zwei neue Strassen und eine zentrale Tiefgarage. In ihrer Anlage führt sie die Körnung der unmittelbar angrenzenden Gartenstadt weiter.
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Die Tragstruktur der neuen Bauten besteht aus Beton, die Architekten haben sich jedoch – das Bild alter französischer Städte im Hinterkopf – für eine ruhige und edle Steinfassade entschieden. Die verschiedenen Wohntypologien differenzieren sich in ihrer Grösse, ihrer Lage und in der Art, wie sie auf ihrer Parzelle stehen. Die hellen Kalksteinfassaden binden die drei unterschiedlichen Haustypen zu einem eleganten Ensemble zusammen.
5 VILLEN, 4 MFH, 7 EFH, 1 GARAGE
Die im östlichen Teil des Wohnkomplexes gelegenen exklusiven Villen führen die direkt angrenzende Typologie der freistehenden Häuser mit Privatgarten fort. Sie sind autonom und über die Quartierstrasse Elsternweg erschlossen. Im Erd-geschoss öffnen sie sich knickartig vollständig zum eigenen Aussenraum hin, der durch eine hohe Bepflanzung vor neugierigen Einblicken geschützt wird. Zentral im Grundriss ist jeweils ein rechteckiger Hof positioniert, wodurch weiterer Bezug zwischen Innen- und Aussenraum entsteht und mehr Tageslicht ins Haus geführt wird.Die Mehrfamilienhäuser stehen wie ein breites Band in einem eingefassten, grossen Garten, dessen wellenförmige Hügel sich zwischen die Häuser schieben. Das Erdge-schoss ist von Einblicken geschützt. Die Wohnzimmer verfügen über grosszügige offene Grundrisse, in den privateren Schlafbereichen kann man sich in Ruhe zurückziehen. Im Gegensatz zu den Villen und Einfamilienhäusern, bei denen die einzelnen Käufer den Innenausbau mitbestimmen, wird hier sowohl für den inneren Bereich wie auch für die Terrassen, Schiefer als Bodenbelag verwendet. Insgesamt entsteht eine helle und freundliche Atmosphäre.Die zum offenen Feld orientierten sieben Einfamilienhäuser sind so auf die Parzellen-grenze gestellt, dass trotz der kleinen Gartenfläche ein privater und intimer Aussen-
Die Überbauung führt die Körnung des umgebenden Quartiers konsequent fort.
Je nach Gebäudetypus ist der Innenausbau hell und lichtdurchflutet und bisweilen sehr exklusiv.
Zwischen den Häusern drängt sich die Tiefgarage an die Oberfläche und führt so Tageslicht zu den Parkplätzen hinunter.
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raum entsteht. Die jeweils schmalere Hausfront ist Richtung Strasse orientiert und hält auf diese Weise die Sicht für die hinteren Häusern frei.Oftmals wird bei Bauprojekten die Gestaltung von Unterniveaugaragen stark vernach-lässigt; seelenlose Hallen mit unbeleuchteten Bereichen schaffen meist unangenehme Gefühle. Beim Projekt Sonvida jedoch vermochten die Architekten neben der reinen Funktionalität einer unterirdischen Garage auch stimmungsvolle Räume in dieser und durch diese zu schaffen. Mit grossen konisch geformten Stützen aus Stahlbeton verfügt die Tiefgarage insgesamt über 57 Parkplätze. Als unterirdische Strasse von rund 150 Metern Länge erschliesst sie direkt die darüberliegenden Mehrfamilien- und Einfamilienhäuser. Durch die wellenartige Wölbung der Decke über der Fahrbahn entstehen Oberlichter, die natürliches Licht in die Garage führen. Dieses Parkgeschoss wirkt dadurch hell und freundlich. Zusätzlich entsteht ein direkter visueller Bezug zur neuen oberirdischen Zufahrtsstrasse. Ausserdem bilden die Oberlichter kleine Hügel in den offenen Gärten der Wohnanlage. Die Häuser sind dazwischen eingebettet und erhalten trotz der verdichteten Platzierung eine gewisse Privatsphäre. Mit diesem Projekt wurde ein Beitrag zur Beantwortung der Frage geleistet, wie eine Tiefgarage nicht zu einer unangenehmen Notwendigkeit werden soll, sondern im Ge-samtkonzept des Projekts miteinbezogen werden kann. Ausserdem zeigt sich hier, wie verschiedene Gebäudetypen eine harmonische Einheit bilden können und wie die bestehenden Grünraume des Wohnviertels angemessen erweitert werden. Zurzeit kooperieren HHF Architekten unter anderem mit dem chinesischen Künst-ler Ai Weiwei an einem Projekt, dessen erste Etappe eine Ausstellung Ende 2011 im Kunsthaus Bregenz sein wird; mit einem Pariser Büro wird am Masterplan und der Umnutzung eines ehemaligen Industriequartiers in Genf gearbeitet, und neben einigen Neu- und Umbauten in Basel und Umgebung arbeitet das Büro an einer Aus-sichtsplattform in Mexiko sowie an einem Studio-Anbau in New York.
Die hohen Ansprüche an die exklusiven Wohnungen und Häuser wurde auch in der darunterliegenden Tiefgarage architektonisch umgesetzt.
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aRchITEKTURRocksresort, Laax
aRchITEKTEnDomenig Architekten, Churwww.domenig.ch
BaUhERRschafTBaugesellschaft The Rocks, Weisse Arena GruppeDomenig Immobilien AG, Chur
BaUZEIT2007–2010
4000 Tonnen Valser Quarzit aus dem nahe gele-genen Steinbruch wurden für die Aussenfassaden verarbeitet. Dieser felsige Quarzit prägt das äussere Erscheinungsbild und spiegelt die geologischen Schichten der Region wider.
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ROcKsREsORT, Laax
Mit seiner Lage in Gehdistanz zur Talstation und der Verwendung regionaler Materialien wie Valser Quarzit und Eichenholz leistet das Rocksresort in Laax einen wichtigen Beitrag zur nachhalti-gen Entwicklung des Ferienorts. Inspiriert vom Flimser Bergsturz sind
die acht kubischen Einzelbauten wie Findlinge zwischen den bestehen-den Chalets verteilt und verleihen dem Quartier eine neue Identität. Ein ausgeklügeltes Betriebskonzept erlaubt die Befreiung von der Lex Koller
und verhindert gleichzeitig die Entstehung „kalter Betten“.von Patrick Zamariàn (Text) und Ralph Feiner (Fotos)
DASNATUREREIGNIS
ALSENTWURFSIDEE
Angesichts des kontinuierlichen Abbaus von Hotelzimmern und der ge-ringen Auslastung der an ihrer Stelle ge-bauten Zweitwohnungen sind in den Al-penregionen, angetrieben von den unter Druck geratenen Bergbahnen, in den letz-ten Jahren eine Vielzahl touristischer Pro-jekte in Angriff genommen worden. Laut einer Studie des Bundesamts für Raum-entwicklung entstehen dabei rund drei Viertel der Bettenkapazitäten ausserhalb bestehender Baugebiete. Während diese Zersiedlung des Landschaftsraums von Gemeinden wie Andermatt auf dem Weg aus der „alpinen Brache“ als vermeintlich notwendiges Übel in Kauf genommen wird, versuchen ihr etablierte Resorts in zunehmendem Masse Einhalt zu ge-
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aRchITEKTURRocksresort, Laax
bieten. Der Ruf nach Verdichtung und Konzentration hat so vielerorts zu neuar-tigen, zuweilen heftig umstrittenen Pro-jekten wie Herzog & de Meurons Turm- entwurf für die Davoser Schatzalp oder Matteo Thuns Residences edel:weiss in den Kärntner Alpen geführt. Während Planungen in zentralen Lagen anderswo oft an den divergierenden Vor-stellungen der verschiedenen Interessen-gruppen scheitern, sieht das in Laax, das sich seit einigen Jahren zu weiten Teilen im Besitz einer einzigen Unternehmung befindet, anders aus. Die Weisse Arena Gruppe, 1996 aus der Fusion mehrerer Bergbahnen hervorgegangen, hat sich zu einem integrierten Dienstleistungsun-ternehmen entwickelt, das vom Trans-port über die Gastronomie bis hin zur Skivermietung die ganze touristische Wertschöpfungskette abdeckt und die Dörfer Laax, Flims und Falera unter dem Sammelbegriff LAAX erfolgreich als Winterresort vermarktet. Die damit einhergehenden baulichen Aktivitäten konzentrieren sich dabei auf den abge-schiedenen Weiler Mulania, wo sich an-grenzend an eine lose Ansammlung von Ferien-Chalets die Talstation der Seil-bahn Crap Sogn Gion befindet. Der zu-vor naturgemäss zwischen winterlichem Hochbetrieb und sommerlicher Tristesse oszillierende Ortsteil wird seit einigen Jahren gezielt zum neuen Zentrum aus-gebaut: Dem bestehenden Signinahotel wurde 2001 das Riders Palace zur Seite gestellt, und im April 2007 wurde an der Stelle des bisherigen Parkplatzes mit den Bauarbeiten am Rocksresort begon-nen, das die verstreuten Einzelbauten zu einem neuen Quartier verdichten soll. Die Churer Domenig Architekten, die auch als Investoren am Projekt beteili-gt sind, liessen sich bei ihrem Entwurf vom Flimser Bergsturz inspirieren, der vor rund 10‘000 Jahren die hiesige Land-schaft formte. Entsprechend besteht der Gebäudekomplex, unter dem sich eine mehrgeschossige Tiefgarage verbirgt, aus acht scheinbar beliebig zwischen die be-stehende Bebauung gewürfelten Steinku-
ben. Nach Nordwesten hin gruppieren sich die vier- bis fünfgeschossigen Häu-ser um eine zentrale Piazza, die durch zahlreiche Läden und Restaurants belebt wird. Die oberen Stockwerke, auf denen sich die jeweils über eine zentrale Trep-penhalle erschlossenen Wohnungen be-finden, bewahren demgegenüber ihren geschlossenen Charakter, wobei geschoss-weise versetzt angeordnete Fenster in un-terschiedlichen Formaten den ansonsten nüchtern-minimalistischen Bauten eine spielerische Note verleihen.Nicht nur die Konstellation der Baukör-per ist von den natürlichen Gegeben-heiten inspiriert, sondern auch deren
Materialisierung. Steinfassaden als Ele-ment zeitgenössischer Architektur haben in den letzten Jahren den Weg zurück in die Zentren alpiner Dörfer – und durch Peter Zumthors Therme in Vals in den Fokus der weltweiten Öffentlichkeit – gefunden. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Als lokal gewonnenes und seit Jahrhunderten verwendetes Baumaterial befriedigt Naturstein den Wunsch nach Authentizität und Nachhaltigkeit – Be-griffe, die gegenwärtig in Architektur und Tourismusmarketing gleichermas-sen inflationär verwendet werden. Vier-tausend Tonnen Quarzit wurde für die Verkleidung der Bauten aus einem nahe
Die steinernen Kuben sind scheinbar beliebig zwischen die bestehenden Bauten platziert.
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Die vertikale Erschliessung entspricht ebenfalls der klaren Sprache der Architektur und Innenausstattung.
Natürliche Materialien ziehen sich in den exklusiven Innenausbauten konsequent durch alle Räume.
Urbanes Wohnen in idyllischer Bergwelt bietet sich auf Wohnflächen von 60 bis 115 Quadratmetern.
Klare Formensprache und hohe Materialqualität finden sich auch im Innern.
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gelegenen Valser Steinbruch angeliefert. Der archaisch-kraftvolle Ausdruck des gebrochenen Steins harmoniert dabei mit dem astigen Eichenholz der Fensterrah-men und findet seine Entsprechung in der Innenraumgestaltung. Der Quarzit der Fassade findet sich sowohl in den Kü-chen als auch in den Bädern: Es ist der Umgang mit dem Material – alle Stein-flächen welche keine Aussenfläche des Kubus sind, wurden nicht gebrochen, sondern gesägt – der dies so erscheinen lässt. Dieser Umgang lässt eine gewisse Analogie zur Valser Therme entstehen. In den offenen Wohnräumen werden Sumpfkalk mit grob gewobenem Leinen aus der Region kombiniert, während die Schlafzimmer mit Eichenholz ausgeklei-det sind. Angesichts der Ausstattung der 122 identisch möblierten Zwei- und Vier-zimmerapartments mit exklusiven Ob-jekten der Marken Cassina, Dornbracht und Alessi erstaunt es nicht, dass das Rocksresort in die Liste der Designhotels aufgenommen und von der britischen Zeitschrift „Wallpaper“ im vergangenen Jahr zum weltweit besten neuen Ski-Re-sort gewählt wurde.
In den letzten Jahren ist in einigen Ge-meinden der Zweitwohnungsanteil auf über 70 Prozent angestiegen – mit den entsprechenden steuerlichen und sozi-alen Auswirkungen. Das Projekt Rocks-resort begegnet dem existenziellen Pro-blem der „kalten Betten“ mit dem in der Schweiz neuartigen Betriebskonzept „buy to let and use“. Ein Teil der Wohnungen steht zwar zum Verkauf, ihre Eigentümer stellen sie aber während der Hochsaison als Mietobjekt für Feriengäste zur Verfü-gung. Diese profitieren ausserdem von den Dienstleistungen des Signinahotels, das umfassend saniert und in das neue Resort integriert wurde. Das Konzept,
das eine Klassifizierung als Betriebsstät-te und damit eine Befreiung von der Lex Koller ermöglicht, hat sich als äusserst erfolgreich herausgestellt. Die Auslas-tung konnte seit der Eröffnung vor zwei Jahren auf über 90 Prozent gesteigert werden. Die letzte von drei Bauetappen, die vom erfolgreichen Betrieb der ersten Häuser abhängig gemacht wurde, soll deshalb bereits nächstes Jahr in Angriff genommen werden und die bestehenden acht Bauten um drei weitere ergänzen. Nicht genug, wie es scheint, denn bereits wird gemunkelt, die Gruppe plane in Laax mittelfristig eine weitere, rund dop-pelt so grosse Ferienanlage.
Das markante Erscheinungsbild der Fassade hebt sich von herkömmlichen Hotel- oder Ferienwohnungsprojekten deutlich ab.
Auch die Grundrisse erfüllen die vom Äusseren geschaffenen Erwartungen im Innern.
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RECHTVertragsgestaltung
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RECHTVertragsgestaltung
von Dr. Sibylle Schnyder (Text) und Zeljko Gataric (Foto)
Bei der Veräusserung von Stockwerkeigentumseinheiten oder Reiheneinfamilienhäusern in neu erstellten bzw. noch zu erstellenden Gesamtüberbauungen sind verschiedene Aspekte in der Vertragsgestaltung zu beachten. Aktueller Anlass dazu ist ein neues Kreisschreiben an die Notariate im Kanton Zürich, welches die Beurkundungspraxis von Kaufverträgen über Grundstücke mit Häusern regelt, die sich im Bau befinden.
Vertragsgestaltung beim Verkauf Von neu erstelltem Wohn-eigentum
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TypischerweisewerdenWohnungenoderReihenhäu-ser in Gesamtüberbauungen bereits „ab Plan“ zum Verkaufangeboten.DabeisinddieStrukturundGestaltungderWohn-einheit sowie der Gesamtüberbauung bereits weitestgehendfestgelegt; Mitsprachemöglichkeiten des Käufers bestehen inderRegellediglichinBezugaufdieMaterial-undGerätewahlimInnerensowie–allenfallsinbeschränktemMasse–beiderAusgestaltung des wohnungsinternen Grundrisses. Der Käu-fergeht–nichtzuletztweildiesmeistauchindenVerkaufs-dokumentationensoangegebenwird–voneinerGesamtsum-meseinerInvestitionaus,welchesowohldenLand-wieauchdenGebäudeanteil umfasst.EineBesonderheit beimVerkaufvon neu erstelltem Wohneigentum in Gesamtüberbauungenbestehtdarin,dasssichderVerkaufsprozessunterUmständenübereinenlängerenZeitraumhinzieht.DieserbeginntoftmalsbereitsinderProjektierungsphaseundkannsichüberdiege-samteBauphaseerstrecken.Diesbedeutet,dasssichdasVer-kaufsobjektjenachdemZeitpunkt,inwelchemderKaufvertragbeurkundet wird, in einem unterschiedlich fortgeschrittenenRealisierungsstadiumbefindet.
Kauf einer zuKünftigen Sache
BeimVerkaufvonWohneinheitenabPlansind inderPraxisverschiedene Vertragskonstrukte anzutreffen. Weit verbrei-tet ist der Abschluss eines öffentlich beurkundeten Kaufver-trages über eine schlüsselfertige Wohnung beziehungsweiseeinschlüsselfertigesHaus.Rechtlichhandeltessichdabeiumden„KaufeinerzukünftigenSache“,wennderKaufvertragineinemZeitpunktabgeschlossenwird,inwelchemdasBauwerknochnichtodernochnichtfertiggestelltist.DerimKaufvertragbeurkundeteKaufpreisumfasstdenLand- sowiedenGebäu-depreis. In der öffentlichen Urkunde ist der Gegenstand desKaufessogenauwiemöglichzuumschreiben,dasheisstnebstdem Grundstücksbeschrieb gemäss Grundbuch verweist derKaufvertragregelmässigaufzusätzlicheDokumentewieBau-beschriebundPläne.TypischerweisevereinbarendieParteien,dassdieEigentumsübertragungnachderFertigstellungbezie-hungsweisebeiBezugsbereitschaftdesWohnobjektesstattfin-det.DementsprechendwirdauchderGrossteildesKaufpreiseserst bei Fertigstellung bezahlt; anlässlich der BeurkundungwirdinderRegeleineAnzahlunginderGrössenordnungvon10 bis 30 Prozent des Kaufpreises fällig. Wenig sachgerechtscheintes–ausSichtdesKäufers–dassausschliesslichdiege-setzlichenGewährleistungsregelndesKaufrechtsAnwendungfinden:UnterdenkaufvertragsrechtlichenGewährleistungsre-gelnstehtdemKäufernämlichkeinNachbesserungsrechtzu.Bei Neubauten stehen jedoch für den Käufer die Nachbesse-rungsrechteimVordergrund.ÜberdiessindauchdiePrüf-undRügefristendesKaufrechtsbeimErwerbvonNeubautenunbe-friedigend.AusdiesenGründenwirdinderRegeldieHaftung
desVerkäufersfürBaumängeldenVorschriftendesWerkver-tragsrechts, insbesonderederSIANorm118unterstellt.Wäh-rendeinVerkäuferunterUmständenversuchtseinkann,keineeigeneGewährleistung abzugeben, sondern lediglichdie ihmgegenüberdenHandwerkernzustehendenMängelrechteabzu-treten,wirdeingutberatenerKäuferdaraufbestehen,dassderVerkäufer(zumindestwährendderzweijährigenGarantiefrist[Rügefrist]gemässSIA-Norm118)selbstfürdieMängelfreiheitdesverkauftenBauwerkesGewährleistet.NebstdersoebenbeschriebenenLösungkommtesaberauchvor, dass dem Käufer einerseits ein öffentlich zu beurkun-dender Kaufvertrag für den Landanteil und andererseits einschriftlicherWerkvertragfürdieErstellungoderFertigstellungdesBauwerksunterbreitetwird.DabeiwirdderLandkaufver-tagineinemZeitpunktbeurkundet,inwelchemdasBauwerknochnichtodererstteilweiseerstelltwordenist;inallerRegelwirdderEigentumsüberganggleichzeitigmitderBeurkundungstattfinden.DieseArtvonKaufvertragwirddaher„KaufeinesGrundstücks mit angefangener Baute“ genannt. GleichzeitigmitdemöffentlichbeurkundetenKaufvertragwirdeinschrift-licher Werkvertrag bezüglich des Bauwerks abgeschlossen.WährendderKaufpreis fürdenLandanteilbeiderBeurkun-dungundgleichzeitigenEigentumsübertragungzubegleichenist,wird imWerkvertragüblicherweise eineBezahlungnachBaufortschritt vereinbart. Im Unterschied zum Kauf einesschlüsselfertigenBauwerkskannderKäuferbeidieserVarian-te,daerbereitsLandeigentümerist,Grundpfandrechtezugun-stenderfinanzierendenBankerrichten.FürdenVerkäuferhatdieseLösungdenVorteil,dassernachBaufortschrittbezahltwird,während er bei der zuerst beschriebenenVariantedenGrossteil des Kaufpreises erst bei Bauvollendung erhält undsomitdasBauwerkvorfinanzierenmuss.Der Erwerb von Land (unter Umständen mit einer angefan-genen Baute) vor Fertigstellung des gesamten Bauwerkes istfürdenKäuferaberauchmitRisikenbehaftetundkannda-herwenigerattraktivalsdiezuerstbeschriebeneVariantesein:FallsdasBauprojektausirgendwelchenGründenscheitert,istder Käufer Eigentümer einer „Bauruine“. Nur wenn sich derKäufermitdenübrigenStockwerkeigentümernüberdieWei-terführungdesBauprojektesmiteinemanderenUnternehmereinigenkann,kannerdenWertseinerbisherigenInvestitioneneinigermassenerhalten.
möglichKeiten der Steueroptimierung
Nebst dem Finanzierungsaspekt überlegen sich Verkäuferoftmals auch aus steuerrechtlichen Gründen, einen Landver-kaufsvertrag mit separatem Werkvertrag abzuschliessen. Zu-nächstkönntensichVorteile inBezugaufdieNotariats-undGrundbuchgebührensowiedieHandänderungssteuerergeben.Diesefallentieferaus,wennderöffentlichbeurkundetePreis
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RECHTVertragsgestaltung
lediglichdenGrundstücksanteilumfasst.WeitereEinsparungs-möglichkeiten können sich beispielsweise ergeben, wenn einProjektentwicklerdasLandzunächstselbererwerbenmüssteundbeimWeiterverkauferneutHandänderungssteuernbezie-hungsweise–wegenderkurzenHaltedauer–erhöhteGrund-stücksgewinnsteuernanfallenwürden.IndiesemFallkannesgünstiger sein, wenn der Projektentwickler dafür sorgt, dassdieWohnungskäuferdasLanddirektvombisherigenEigentü-merkaufenundgleichzeitigmitdemProjektentwicklereinenWerkvertragüberdieErstellungdesBauwerkesabschliessen.JenachKanton(monistischesoderdualistischesSystem)kannein Verkäufer versucht sein, den Gewinn aus dem Verkaufder Wohnungen möglichst als Werkvertrags- und Projektie-rungsgewinnanstattalsGrundstücksgewinndarzustellen,dadieGewinnsteuer fürdenWerkvertrags-undProjektierungs-gewinn tiefer ausfällt als die Grundstücksgewinnsteuer. Esist allerdings zubeachten,dass sichdiebetroffenenKantonedieser Steueroptimierungsmöglichkeiten bewusst sind undentsprechendeMassnahmenergriffenhaben.Soistes inver-schiedenenKantonenPraxis,fürZweckederHandänderungs-steuerdenWerkpreiseinesseparatabgeschlossenenWerkver-trageszumLandpreishinzuzurechnen,diesselbstdann,wennder Kaufvertrag und der Werkvertrag mit unterschiedlichenGegenparteien abgeschlossen werden. Diese Zusammenrech-nungspraxis wird in einigen Kantonen auch auf die Grund-stückgewinnsteuerangewendet.
neue praxiS der zürcher notariate
InletzterZeitsindvermehrtsachen-undgrundbuchrechtlicheBedenkengegendieZulässigkeitvonseparatenLandverkaufs-undWerkverträgenaufgekommen.Zumeinenistzubeachten,dass nach sachenrechtlichen Grundsätzen (sog. Akzessions-prinzip)sämtlichemitdemGrundstückfestverbundenenBau-teninsEigentumdesGrundstückseigentümersfallen;somitistjeweilsnichtnurdasLandselbstGegenstanddesGrundstücks-kaufvertrages,sondernauchdiebereitsangefangenenBauten.Dies hat zur Folge, dass bei jedem einzelnen Grundstücks-kaufvertrag (derunterUmständenzuganzunterschiedlichenZeitpunktenimBaurealisierungsprozessabgeschlossenwerdenkann),derjeweilsanteiligeWertderangefangenenBautefest-gestelltwerdenmuss,damitderkorrekteKaufpreisbeurkundetwerdenkann.DieskanninderPraxisrelativschwierigsein.ZumanderenmüssennachderRechtsprechungdesBundesge-richts sämtliche objektiv und subjektiv wesentlichen PunkteeinesGrundstückskaufesöffentlichbeurkundetwerden,wozuunter anderem sämtliche Abreden fallen, die das VerhältnisvonLeistungundGegenleistungdesKaufvertragesbetreffen.InderRechtslehrewirddieMeinungvertreten,dassessichbeieinemseparatenWerkvertragüberdieErstellungeinerWohn-einheit in einer Gesamtüberbauung in den meisten Fällen
umeinensogenanntenunechtenWerkvertraghandelt,daderKäuferkeinenEinflussaufdenBau,dieAusgestaltungundEr-schliessungderÜberbauung,denErstellungszeitplanunddieLeistungserbringung(z.B.dieAuswahlderHandwerker)neh-menkann.DemzufolgefehleeinemsolchenKäufereinewirk-licheWerkvertragsabsicht,nichtzuletztauchdeshalb,weilervoneinemGesamt(kauf)preisausgeht.DerWillederParteienseidaherimErgebnisaufdenErwerbbzw.dieVeräusserungeiner fertiggestelltenWohneinheit gerichtet,weshalbderNo-tar indiesenFällenverpflichtetsei,nichtnurdasEntgeltfürdenLandanteil (undallenfallsder angefangenenBaute), son-dernauchdasEntgeltfürdiefertigzustellendeBautesowiediewerkvertraglicheAbredeingenügenderFormzubeurkunden.EinallfälligerDritterstellerderBauteistebenfalls indasBe-urkundungsverfahren einzubeziehen. Bei Verstoss gegen dieBeurkundungspflicht droht die Nichtigkeit der betreffendenVerträge. ImKantonZürichwurdedieseAuffassunggestütztauf ein im November 2010 erlassenes Kreisschreiben an dieZürcherNotariateseitkurzemindiePraxisübernommen.Zusammenfassendkannfestgehaltenwerden,dasssicheinVer-käufervonWohneinheitenineinerneuerstelltenGesamtüber-bauungdaszuwählendeVertragskonstruktgutüberlegensollte.Falls den Käufern im Wesentlichen ein fertig vorgegebenesWohnobjekt(allenfallsmitMitspracherechtenbezüglichdesIn-nenausbaus)zueinemGesamtpreisangebotenwird,dürfteeinöffentlichbeurkundeterKaufvertragübereinschlüsselfertiger-stelltesObjektdierichtigeVertragsformsein.FürdenAbschlusseines Landkaufvertrages mit separatem Werkvertrag bestehtinsbesonderedannRaum,wennessichumeineindividuellge-stalteteWohnbautehandelt,bezüglichwelcherderKäuferweit-gehende Mitsprache- und Gestaltungsmöglichkeiten hat. Diesdürfte eher auf Einzelobjekte denn auf Gesamtüberbauungenzutreffen.BeiGesamtüberbauungen imKantonZürich istdieneuePraxisderZürcherNotariatezubeachten,wonachinderRegelsowohlderLandpreiswieauchderWerkpreisöffentlichbeurkundetwerdenmüssen.Es ist anzunehmen,dass andereKantonediesemBeispielfolgenwerden.
Dr. Sibylle Schnyder, LL.M., ist Fachanwältin SAV Bau- undImmobilienrecht und in der Kanzlei CMS von Erlach Henrici AG, Zürich, tätig (www.cms-veh.com).
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HOLZ, ALUMINIUM UND GLAS
Von der Schreinerei zum innovativen Hersteller von Fenstern und Fassaden: Die Erfolgsgeschichte von 4B widerspiegelt das kontinu-ierliche Streben nach Verbesserung, die ständige Suche nach neu-en Ideen und Möglichkeiten. Immer mit einem offenen Ohr für die Bedürfnisse der Kunden und die Entwicklungen des Marktes. Aus Überzeugung setzt das Unternehmen auf die drei Werkstoffe Holz, Aluminium und Glas. Zum Beispiel: Das Pfosten-Riegel-System aus Aluminium für erhöhte statische und mechanische Anforderungen und ohne Kompromisse in Bezug auf Architektur, Ästhetik und Funktionalität. Das System in Aluminium besticht durch herausra-gende Leistungsmerkmale. Es werden damit einzigartige Wärme-dämmwerte für Gebäudehüllen in Minergie und Minergie-P erzielt.
[email protected], www.4b-fassaden.ch
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architektur-software par excellence
Die aktuelle Version von „Archi Cad 14“, der mehrfach ausge-zeichneten Architektursoftware, setzt die innovativen Entwick-lungen im Hinblick auf eine optimierte Zusammenarbeit bei der modellbasierten Planung konsequent fort. Die Funktion des Teamworks und auch der weltweit erste BIM-Server wurden mit dieser neuen Version weiter perfektioniert; bereits heute kann man von einem Meilenstein in der Entwicklung von CAD-Syste-men sprechen. Mit der neuen Teamworkfunktion haben Anwen-der die Möglichkeit, ortsungebunden im Netz am gemeinsamen Projekt zu arbeiten. Damit setzt „ArchiCad“ neue Massstäbe für die interdisziplinäre Kooperation, Kommunikation und den effizienten Workflow während des gesamten Planungsprozesses. idc AG [email protected], www.archicad.ch
leuchtenklassiker neu mit leD
Der Leuchtenklassiker „Lifto“ von belux vereint hohe Funk-tionalität mit zeitloser Gestaltung. Die patentierte Lichttechnik macht das Produkt zur technisch massgebenden und gleichwohl attraktiven Leuchte. Der patentierte Einsatz der Gasdruckfeder ist im Leuchtenbau einzigartig und verleiht der Tischleuchte einen grossen Aktionsradius. Die drei Gelenke lassen sich leicht mit einer Hand bewegen, der Kopf punktgenau positionieren. Die Oberflächen in Schwarz und Chrom unterstützen die filigrane Bauweise. „Lifto“ findet sowohl im Büro wie auch zu Hause zahl-reiche Anwendungen. Die kleinere Version “Liftolino“ eignet sich speziell für kleine Tische oder auch als Bettleseleuchte. [email protected], www.belux.com
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markiewicz in Der bauarena
Die hochwertigen Einzelanfertigungen von Holz-treppen aus dem Hause MARKieWicZ resultieren aus einer kontinuierlichen Entwicklung, akribischer Detailpflege und höchsten Qualitätsanforderungen. Dabei gilt die ganze Aufmerksamkeit der Pflege des traditionellen Tischlerhandwerks. Dies gilt auch für die charakterstarken Holzböden.Im Oktober 2010 fand die Neueröffnung der Ge-schäftsstelle in der Schweiz statt, in der Bauarena Volketswil bei Zürich. In der Dauerausstellung werden exklusive Treppen, aussergewöhnliche Holzdielen und Holzböden, handgeschnitzte Geländer im Jugendstil, geschmiedete Geländer in Kunstschmiedeeisen so-wie hochwertige Massivholztüren präsentiert.
unsichtbare unterflurkonvektoren
Das kombinierte Wohn- und Geschäftshaus Palazzo Mantegazza mit einem Volumen von fast 128‘000 m3 liegt an bester Stadtlage direkt am See. Charakteristisch für das majestätische Bauwerk sind seine grossflächigen Glasfronten und Flügeltüren sowie an Segel erinnernde Fassaden- und Dach-elemente. Alle Räume sind voll klimatisiert. Für angenehmen Wärmekomfort mit gleichmässiger Luftverteilung entschieden sich die Ingenieure und Planer für „Asco Swiss UFK“-Elemente. Insbesondere für die grossflächigen Glas-fronten drängte sich die Lösung mit Unterflurkonvektoren von ARbONiA auf. Nebst schneller Reaktionszeit haben UFKs im Vergleich zu Raumwär-mern einen weiteren entscheidenden Vorteil: Sie sind weitgehend unsicht-bar, da sie mit niedriger Einbautiefe im Boden installiert werden – gerade in einem prestigeträchtigen Objekt wie dem Palazzo Mantegazza, bei dem der Architekt in Sachen Ästhetik keine Kompromisse eingehen wollte, ein wesentlicher Faktor.
[email protected], www.arbonia.ch
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klassiker Der zukunft
Die von Ross Lovegrove für ARteMide entworfene Deckenleuchte “Cosmic Angel“ gilt schon heute als eine Ikone des neuen Jahrtausends. Die futuristische Form und ihre neuartige Herstellungstechnik sind Ausdruck einer evolutionären Produktgeneration. Da-bei kennzeichnet sie nicht nur den Beginn computer-gesteuerter Entwürfe, sondern erfreut den Betrachter – nach jahrelangem architektonischem Minimalismus – auch durch ihre verspielte Leichtigkeit. So ist dieser Leuchte ein Platz unter den Design- und Architektur-klassikern auf alle Fälle sicher. [email protected], www.artemide.ch
Dynamisch sitzen
Die Kombination aus intelligenten Funktionen und internationalem Design auf High-End-Verarbeitungsniveau sind die markanten Positionierungsmerk-male der neuen Kollektion von iNteRpROfil. Das Lounge-Möbel „Drift“ ist der ruhende Moment eines Objektes in Bewegung. Drei Teile eines Ganzen ermöglichen durch ihr Verschieben – ihr „Driften“ – in den verschiedenen Konfigurationen unterschiedliche Nutzungsszenarien. Zwischen dem gros-sen „Bettkontinent“, einem zusammenhängenden „Sitzhufeisen“ und dem „Bausteinensemble“ freier Objekte ermöglicht „Drift“ die Erfüllung fast aller Wohnwünsche. Das Sofamodell wurde 2011 bei dem renommierten Interior Innovation Award als Gewinner ausgezeichnet. Entworfen wurde das Modell vom Architekturbüro Graft, bekannt durch spektakuläre Bauten in Asien.
[email protected], www.interprofil.de
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Alfredo Polti SA Gneiss Calanca
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Gneiss CalancaAuch für den Innenausbau
Von Natur aus schön
Living city mit arwa-quadriga – gemacht für IndividualistenJetzt haben Einrichtungsprofis Waschtisch, Armatur und Möbel als Einheit konzipiert
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innovative weltneuheit!
Beim Universalstuhl “Chassis“ von WilKhAhN kommt erstmalig die aus der Automobilindustrie be-kannte Space-Frame-Technologie im Stuhldesign zum Einsatz. Der hochfeste Sitz- und Rückenrahmen und die Anschlussstücke der vier Stuhlbeine werden aus Stahlblech in einem Stück tiefgezogen und anschlies-send zu einem kompletten Gestell zusammengefügt. Auf den Rahmen ist eine ergonomisch geformte, einteilige Sitz- und Rückenmembran aus Polypropylen aufgespannt. Die austauschbare Kunststoffschale ist pflegeleicht und unempfindlich. Die spezielle Synthese aus Form und Materialität machen „Chassis“ zum ganz besonderen Sitzmöbel.
[email protected], www.wilkhahn.ch
eine für alles
„Tenso“ ermöglicht die problemlose Beleuchtung auch von hohen bezie-hungsweise extrem hohen Räumen; von Räumen mit Mansarden, Trag-gebälk, Bögen, Gewölben, Kassettendecken oder Fresken und von sehr grossen Räumlichkeiten, wie etwa Kirchen, Kinos, Bibliotheken, Museen, oder Showrooms. Die Kabel lassen sich waagerecht, senkrecht, geneigt, im Zickzack, über Eck, im Vieleck und auch in ungleicher Höhe spannen. Der Leuchtenkörper ist bestückbar mit Glühlampen, Halogenlampen und Kompakt-Leuchtstoffröhren. Möglich sind Direkt-, Indirekt-, gemischte, gestreute, Punkt- und Darklight-Lichtausgabe. ciNi & NilS [email protected], www.cinienils.com
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Design: Peter Opsvik. Foto: Per Gunnarsson
HÅG CAPISCO PULS®
Mit der Einführung des HÅG Capisco Puls deckt die HÅG-Capisco-Familie nun ein breites Spektrum an Geschmäckern und Ansprüchen ab. HÅG Capisco Puls verkörpert eine neue Generation, die für den modernen, dynamischen Arbeitsplatz konzipiert wurde. Er basiert auf unserem Verständnis des menschlichen Körpers mit seinem Bedürfnis nach ständiger Bewegung. Als moderner, flexibler Stuhl steht er in Form, Funktion und Anwendungsmöglichkeiten für den Fortschritt der Entwicklung in der Arbeitswelt.
Mehr Informationen unter www.hag-global.com/ch
Spezialaktion für Architekturbüros: Testen Sie einen Monat lang den HÅG Capisco PULS unverbindlich und kostenlos. Melden Sie Ihr Interesse an [email protected] mit Stichwort „PULS“.
Moderne Raffinesse
A Brand of Scandinavian Business Seating PASSION FOR MOVEMENT
leD-leuchten für aussenanlagen
NiMbuS gilt als Marktführer für LED-Innenraumbe-leuchtung und überzeugt derzeit als einziger Hersteller mit einer umfassenden LED-Leuchtenserie, mit der na-hezu alle Beleuchtungsaufgaben erfüllt werden können: behagliche Beleuchtung im Wohnbereich, effiziente Arbeitsplatzbeleuchtung und flächige Allgemeinbe-leuchtung. Weitere LED-Sonderleuchten finden ihren Platz nun auf dem Balkon oder im Eingangsbereich: Die schwarze Aussenwandleuchte „Whisky Fox“ ist die noch junge, runde Variante zum „Whisky Pur“ Modell. [email protected], www.nimbus-group.com
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alternatives hartholz im aussenbereich
Die Beanspruchung von Terrassenböden ist extrem hoch. Im Aussenbereich sind sie der Witterung komplett ausgesetzt. Die eiSeNRiNG AG bietet nicht nur Böden aus exotischen FSC-zertifizierten Harthölzern an, sondern auch aus europäischen Hölzern. Das neu ins Sortiment aufgenommene “Accoya-Holz“ ist ein acetyliertes Kiefernholz, das sich speziell für Barfussterras-sen eignet. Das ständig verfügbare Nutzholz soll immer knapper werdende tropische Harthölzer ersetzen. Holz eignet sich ausgezeichnet als Baustoff für die Gestaltung von Terrassen, vorausgesetzt, man verwendet das richtige Holz. Holzböden sehen nicht nur gut und modern aus, sie bilden auch einen natürlichen Übergang vom Haus zum Garten.
[email protected], www.eisenring.ch
preisgekrönte leD-leuchte
illuMiNARtiS beweist mit ihrem ersten Leuchtenmodell Sinn für hochwertiges Lichtdesign. Die Pendelleuchte „Rhombus“ ver-eint Qualität, Ästhetik und Handwerkskunst. Der Leuchtenkörper aus Aluminium ist mit langlebigen LEDs ausgestattet. Zusätz-lichen Komfort bietet die einfache Bedienung der Leuchte. Ihre schlichte Eleganz spiegelt handwerkliche Präzision, Manufaktur-qualität und viel Liebe zum Detail wieder. Bereits vor dem offizi-ellen Verkaufsstart wurde das Leuchtenmodell mit dem Good-Design-Award 2008 in Chicago ausgezeichnet. 2010 folgte auch eine Nominierung für den Designpreis in Deutschland.
[email protected], www.illuminartis.ch
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neugeburt Der schweizer stahlküche
Nach einer langjährigen Erfolgsgeschichte packte fORSteR die Heraus-forderung, der bewährten Schweizer Stahlküche eine designorientierte Linie zur Seite zu stellen. Das renommierte Münchner Designerduo Anette Ponholzer und Fritz Frenkler liess sich vom Material Stahl inspirieren und kreierte eine gleichermassen zeitgemässe wie ästhetische Küche. Bei der neuen Küchenlinie „Pur11“ wurden bewährte Stärken beibehalten und durch innovative Elemente ergänzt. Die typischen runden Ecken an den Fronten der Möbel sind rechtwinklig und kantiger geworden. Auch die farbige Front wird nun über die gesamte Tiefe durchgezogen. Dem Küchen-hersteller ist dadurch eine Neugeburt der Schweizer Stahlküchen gelungen. [email protected], www.forster-kuechen.ch
garDerobe unD leuchte
Die Entwürfe des holländischen Unternehmens cAScANdO sind oft minimalistisch und verstärken die Architektur des Büros. Mitunter sind sie aber auch ausgefallener und haben ein überraschendes Design. Für ein perfektes Büro werden kombinierte Einrich-tungslösungen benötigt, die eine entspannte Arbeits-atmosphäre schaffen und trotzdem für Ordnung sorgen. So beispielsweise die neue „Coat Lamp“, eine Stehleuchte mit versteckt integriertem Garderoben-ständer. [email protected], www.cascando.nl
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sitzen, aber aktiv
Der Bürostuhlhersteller hÅG hat seinen Designklassiker neu aufgelegt und damit einen idealen Begleiter für moderne, flexible Arbeitsplätze entwickelt: den „HÅG Capisco Puls“. Wie sein Vorgänger folgt er dem einzigartigen Prin-zip des aktiven Sitzens. Doch mit seiner schlanken, leichten Form und seiner einzigartigen Umweltbilanz, liegt er ganz im Trend der jungen, dynamischen Arbeitswelt. Der Material- und Energieverbrauch wurde auf ein Minimum re-duziert. Die Rohstoffe zu seiner Herstellung stammen aus recyceltem Mate-rial und wie bei allen HÅG-Stühlen, wurde auch bei ihm auf die Verwendung von Chrom und PVC verzichtet. Gemäss dem Cradle-to-cradle-Prinzip ist er nach beendeter Lebensdauer zu 99 Prozent wieder verwertbar.
[email protected], www.hag-global.com/ch
Der finger ist Der schlüssel
Das biometrische Zutrittssystem „Overto“ von felleR erkennt mittels eines Fingerscanners spe-zielle Fingermerkmale – sogenannte Minuzien – und legt diese als biometrischen Schlüssel ab. Zieht eine autorisierte Person den gespeicherten Finger über den Scanner, erkennt das System die biometrischen Daten und gibt einen Impuls an den Türöffner. Da jeder Finger einzigartige Merkmale aufweist, ist eine Verwechslung oder ein Fälschen praktisch unmöglich. Pro Person können mehreren Fingern unterschiedliche Funktionen zugewiesen werden. Der Fingerscanner lässt sich nahtlos in Mehrfachkombina-tionen integrieren. [email protected], www.fellerag.ch
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Vorhangstangen sind viel mehr als Trägerelemente für schmückende Vorhänge. Die exklusive Vorhangstange SKALAR von MHZ wurde an der Red Dot Gala in Essen mit dem Red Dot Award ausgezeichnet.
Räume in Szene setzen
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Unser Gesamtprogramm: Vorhangstangen, Vorhangschienen, Rollos, Vertikal- und Horizontaljalousien, Jalousien aus Holz, Rollos aus Bambusgewebe, Plisseevorhänge, Raffrollos, Flächen-vorhänge, Insektenschutz, Markisen und Beschattungssysteme.
sicht- unD blenDschutz
Das Chalet Peak in Zermatt besticht durch exquisite Einrichtungen, gehobenes Design und vor allem welt-meisterliche Aussicht. Der Einbau von qualitativ hoch-wertigem Sicht- und Blendschutz war ein Muss. Das architektonische Meisterwerk mit grosszügigen Glas-flächen und vielen Sonderformen benötigte flexible wie formvollendete Beschattungssysteme, die sich dezent in die Gesamtkonzeption einfügen und elektrisch bedienen lassen müssen. Das Gipfelrennen machten die Schwei-zer Produkte von SileNt GliSS. Für die grossen Fenster kamen starke Elektrozug-Systeme mit den Konfektionen Wave und Faltvorhang sowie weissem Colorama-Stoff zum Zuge. Die extrem anpassungsfähigen Plissé-Systeme mit den Stoffen „Duette Fixé Blackout“ in Silber sowie Zenit kamen bei den kleineren Fenster zum Einsatz. [email protected], www.silentgliss.ch
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outDoor-sauna von küng
Die Terrasse und auch der Garten sind die nahtlose Fortsetzung des Innenraums und sollten dementsprechend sorgfältig und harmonisch gestaltet werden. Dazu gehören Whirlpools, Sitz- und Liegemöbel, Feuerstellen, Bodenbeläge, Bepflanzungen sowie die private Sauna. Nebst seinen traditionellen Blockhaus-Modellen macht KüNG SAuNA durch die entsprechende Mate-rialisierung praktisch jedes seiner Modelle aussenraumtauglich. Berücksichtigt werden dabei die individuellen Bedürfnisse nach Design, Stimmung und Privatsphäre, indem die Einbettung in die Umgebung, die Saunaform, die Materialisierung und Aus-stattung exakt auf den Standort und die Wünsche des Kunden abgestimmt werden. Garten und Terrasse werden so zu Entspan-nungs- und Verwöhnzonen.
[email protected], www.kueng-sauna.ch
bewährtes abDichten
Der Technologiekonzern ABB baut, um der Nachfrage gerecht zu werden, in Zürich-Oerlikon seinen Standort aus. Platz schaffen die neuen Fabrikations- und Laborgebäude Toro 3 und 4. Eine Schlüsselstelle in der Planung und Ausführung stellte das Dach der beiden Hallen dar. Dieses musste bereits mit dem Aufbringen der Dampfbremse auf den darunterliegenden Trapezblechen dicht sein, um parallel zu den Aussenarbeiten den Ausbau der Halle fertigstellen zu können. Dies erforderte schnell und einfach verarbeitbares Material von bester Qualität sowie eine sehr prä-zise Ausführung der Arbeiten. Wichtige Gründe für die mit den Bedachungsarbeiten beauftragte Firma auf bewährte, rasch ver-arbeitbare Produkte von SOpReMA zu setzen. Als Dampfbremse wählten die Fachleute die Produkte „Sopravap EVA 35 flam“ und „Alu Activa 1“. Diese wurden direkt auf das darunter liegende Trapezblech aufgeflammt. Über der Dampfbremse kommt eine bis zu 160 Millimeter dicke Schicht Wärmedämmung aus Polyurethan-Hartschaum zu liegen. [email protected], www.soprema.ch
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bester wärmeschutz„Wicline 75 Evo“ ist das erste Minergie-P-zertifizierte Alumi-nium-Fenstersystem. WicONA hat mit den neuen Fensterserien die Wärmedämmung revolutio-när verbessert. Mit einer neuen Dämmzonentechnologie werden für Fenster höchste Dämmwerte erreicht. Diese neuen Fenstersys-teme haben den Vorteil, dass sie trotz hoher Wärmedämmung mit einer schlanken und filigranen Profilierung bestechen, was Ar-chitekten sehr schätzen. Schlan-ke Profilansichten bedeuten mehr Glasanteil und somit mehr passive Solargewinne. Alumi-niumfenster sind langlebig und praktisch wartungsfrei. In stark beanspruchten Gebäuden sind sie durch ihre Robustheit und die harte Oberfläche bevorzugt.
intuitiv regulieren
Wer in einem Büro, in Verkaufsräumen, in der Gastronomie oder im Gesundheitswe-sen arbeitet, hat nur wenig Zeit, sich mit der Bedienung einer installierten Beleuch-tungssteuerung auseinanderzusetzen. Die gewünschte Lichtstimmung muss einfach, schnell und vor allem intuitiv einstellbar sein. Die Produktreihe „ToBeTouched“ be-steht aus Bedienelementen zur Förderung der Interaktivität des Anwenders mit den Leuchten. Die neuen Lichtsteuerungen sind elegant und auch sehr leicht zu ver-stehen. eleVite [email protected], www.elevite.ch
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SPEZIALBadezimmer
von Sarah Gatto, Gerald Brandstätter (Redaktion)
Schon für die alten Römer war das Bad ein Refugium der Körperpflege und der Entspannung.
Das Badezimmer rückt auch heute immer stärker in den Fokus unseres täglichen Lebens und dient als
Lebensraum mit hoher Priorität. Das Bad ist der Ort, in dem man sich entspannt und der eigenen Pflege widmen kann. Das Bad ist keine einfache Nasszelle.
Sich wohlzufühlen ist eine Pflicht.
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Entspannung pur: Intensive Düfte, entspannende Musik, indirekte Beleuchtung, wohlig-warmes Badewasser – mit
der „Stocco Origami“- Linie von inhauS ist die Wohlfühloase komplett.
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1 „Il Bagno Alessi One“ ist ein Badent-wurf, der die Welt des Wohndesigns seit Jahren verzaubert: Zeitlos in der Formgebung, voller Fantasie und auch ein bisschen exzentrisch. Das prä-mierte Bad-Ensemble ist eine Kreation des italienischen Designers Stefano Giovannoni. Die Keramik-Elemente eines Bades gelten als stilgebend im Badezimmer, bei „Il Bagno Alessi One“ wirken sie sinnlich, in einer femininen Formensprache. KERaMiK [email protected], www.laufen.ch
2 Die elegante und luxuriöse Kollektion „Shape“ wurde für FaLpER vom deut-schen Designer Michael Schmidt ge-schaffen. Sie zeigt die perfekte Balance zwischen formalen und organischen Elementen, Funktion und Emotion. Die charakteristischen Merkmale von Holz und die Leichtigkeit des Cristalplant stehen sich in harmonischer Weise ge-genüber. Die ästhetische Formgebung der Serie ist perfekt an einen hohen Grad an Flexibilität gekoppelt. [email protected]
3 „Veris“ basiert auf der Sensual Minimalist-Philosophie, die für die Ver-bindung von Schlichtheit und Emotion steht. Die Serie von GROhE ist von der Natur inspiriert. Sie ist fliessend und dennoch kontrolliert. Zur Interaktion einladend und auf diese Weise die Sinne stimulierend. Das innovative Design verbindet die ästhetische Klar-heit eines Joysticks mit der perfekten Ergonomie eines Hebels. Die leichte Neigung des Joy-Levers vergrössert dabei den Abstand zum Armaturenkör-per und bietet dadurch mehr Freiraum zur Bedienung des [email protected], www.grohe.ch
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SPEZIALBadezimmer
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7 Die konische Form hat der Designer Philippe Starck für duRavit nun zu einem geometrischen Spiel erweitert. Eine Keramikserie, die gleichzeitig Fortsetzung, Weiterentwicklung und Ergänzung des berühmten Vorgängers darstellt: „Starck 2“ bezieht sich auf die Ursprünge des Bad-Designs. Fliessend nehmen die Formen der Keramik die Bewegung auf, mit der das Wasser sei-nen Weg zurücklegt, und veranlassen uns, den Raum Bad neu zu sehen und zu [email protected], www.duravit.ch
8 Die Ausstellungen des Familienun-ternehmens KERaMiKLand entspre-chen nicht nur den Erwartungen – sie übertreffen sie sogar. In Huttwil und Cham präsentiert das Unternehmen die neusten Tipps und Trends rund ums Badezimmer. Die Armaturen, beispielsweise von „Cea“, sind sehr schlicht und filigran. Aus hochwer-tigem, reinem Edelstahl gefertigt, sind sie von aussergewöhnlicher Qualität und gehören momentan zu den besten Armaturen auf dem gesamten Sanitär-markt. Die exklusiven Armaturen verlei-hen dem Bad das besondere Etwas! [email protected]
9 Im Objektbau sowie auch in Privat-haushalten ist die Badeserie von KERaMiK LauFEn aufgrund ihres guten Designs, des breiten Sortiments und des ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnisses gleichermas-sen beliebt. Die Neuheit der „Laufen pro“-Möbel liegt darin, dass die Schubladen aller Unterbaumöbel der Serie künftig ohne Siphonausschnitt auskommen und somit kein wertvoller Stauraum verloren geht. Die kratz-festen, wasserresistenten und reini-gungsfreundlichen Dekor-Oberflächen sind in Weiss, Cappuccino matt oder Wengé erhältlich. [email protected], www.laufen.ch
4 Die edlen Badewannen aus dem Hause SChMidLin garantieren exklu-sive Eleganz und perfektes Design in höchster Materialqualität; mit nahtlos angeformter konischer Verkleidung aus Stahl, in einem Stück zu einem Glanz-stück emailliert. Die „Purista Shape“-Wannen werden fixfertig geliefert und können mit vormontierter Ab- und Überlaufgarnitur nach Wahl im bereits erstellten Bad montiert werden. Durch die Herstellung aus emailliertem Stahl sind sie sehr stabil, einfach zu reinigen, hygienisch, kratzfest, flammensicher, hitze- und farbbeständig sowie licht-echt. All diese Eigenschaften garantie-ren eine hohe [email protected], www.schmidlin.ch
5 Die mehrfach ausgezeichnete Armaturenlinie „Ono touch light pro“ von KWC wird um eine elektronische Bedienungsvariante reicher. Hinter dem „pro“ verbergen sich Luxus, un-geahnter Komfort, höchste Flexibilität und ein breites Anwendungsspektrum. Die neu von der Armatur losgelöste Bedieneinheit kann nach ergono-mischen und ästhetischen Gesichts-punkten frei platziert werden – fest montiert oder völlig losgelöst mit Wireless-Zusatz. Das Design entspricht der hohen Designkultur der Marke. Die Bedieneinheit besticht durch eine minimalistische und gleichzeitig ganz auf Funktionalität ausgerichteten Formsprache. [email protected], www.kwc.ch
6 Design, raffinierte Details und aus-geklügelte Funktionalität kommt auch in den innovativen Spiegelelementen zum Ausdruck, die 4B BadMÖBEL im Februar 2011 neu lanciert hat. Das grosse Spiegelsortiment umfasst sieben Spiegelschrankvarianten, von denen fünf in die Wand eingelassen werden können, sowie drei Spiegel-wände. Die Spiegelschränke können mit einer Innenbeleuchtung und einer indirekten Beleuchtung nach unten sowie je nach Ausführung nach oben gewählt werden und schaffen so ein stimmungsvolles Ambiente. [email protected]
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13 Das Unternehmen BaGnO SaSSO realisiert gerade 40 exklusive Wellnessoasen für Villen in Dubai. Die Kundschaft ist angetan vom urbanen und innovativen Badezimmer-design. Realisiert werden grosszügig angelegte und luxuriös gestaltete Loungebäder. So auch die freistehende Holzwanne «Laguna Pearl», die ganz in weiss angefertigt wird und dadurch die einheitliche Kombination der sorgfältig ausgewählten, edlen Materialen und Formen im minimalistischen Design-bad ergä[email protected]
14 Auf der Basis des Badeinrichtungs-programms „Neo“ vom renommierten Designer Hannes Wettstein, das dank seiner Ästhetik und Funktionalität zu einem Erfolgsprogramm gewor-den ist, wurde nun „Alterna neo.2“ definiert. Mit neuen Materialien und zusätzlichen Varianten zeigt sich das Programm von SanitaS tROESCh erfrischend neu und überzeugt vor allem auch mit speziellen Details und spannenden Möglichkeiten bei den Glaswaschtischen, den Abstellflächen oder auch den Griffvarianten. [email protected]
15 Die neue Armaturenkollektion „Mimo“ für das Bad besticht durch Kompaktheit, Eigenständigkeit und mit Persönlichkeit. Die Kollektion„Mimo“ von SiMiLOR KuGLER ist erfrischend neu, jung und unkonventionell. Der Schweizer Designer Peter Wirz spielt mit dynamischen, weichen Linien und glatten, spiegelnden Oberflächen, die sich zu einer aussergewöhnlichen Armatur formen. Die Kollektion für Du-sche und Bad ist mit dem bewährten energie- und wassersparenden Ecototal-System ausgestattet. Die Pro-grammlinie ist aus einer Kooperation mit Keramik Laufen [email protected]
10 „Axor Bouroullec“ bietet Arma-turen, Waschtische, Wannen und Accessoires in einer kompletten Kollektion für alle Bereiche im Bad. Die Kollektion von hanSGROhE über-zeugt durch eine neue Ästhetik und minimalistisch-organische Formen-sprache. Sie ist sehr durchdacht, dabei aber dennoch zurückhaltend und leise, sodass sich die einzelne Produkte von „Axor Bouroullec“ selbst in bereits bestehende Bad- und Stilwelten einfügen. Hinter dem Konzept der Kollektion steht eine neue Freiheit, das Bad individuell auf die eigenen funktio-nalen Anforderungen und ästhetischen Vorlieben sowie auf die Raumgegeben-heiten [email protected]
11 „Aqua Clean 8000 plus“ von GEBERit hat alles, was zu einer mo-dernen Toilette gehört, und lässt keine Wünsche offen. Formschönes Design und zahlreiche Komfortfunktionen reihen sich aneinander. Jegliche Funk-tionen, von der Wassertemperatur bis hin zur Ausrichtung des Duscharms, können individuell eingestellt und regu-liert werden. Die optische Augenweide ist zeitlos-elegant, hat weiche Linien und kompakte Masse, wodurch jedes Bad bereichert werden [email protected] www.i-love-water.ch
12 Der Waschtisch der Serie „Flow“ von SChMidLin bietet mit einem in-tegrierten Überlauf variable Nutzungs-möglichkeiten. Sein Markenzeichen ist der Kontrast zwischen dem eckigen Profil und der weichen Formgebung. Die grosszügige Ablagefläche sorgt dabei für eine Menge Komfort. Das Produkt ist in verschiedenen Abmes-sungen erhältlich, als Aufsatz-, Einbau- oder auch Wandbecken. Die „Flow“- Waschtische sind auch ohne Überlauf erhältlich, wobei ein versteckter Überlauf ein problemloses Füllen des Beckens [email protected], www.schmidlin.ch
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16 Rein, klar und kraftvoll ist die Formensprache, die die Kollektion von vOLa definiert. Durch Verwendung nur der besten Materialien kann das dänische Unternehmen Produkte besonders hoher Qualität herstellen. Mischbatterien, Armaturen und Acces-soires bestehen aus solidem Messing und Ecobrass, und eine Vielzahl von Produkten aus Edelstahl. Alle Ventil-gehäuse werden unter Verwendung von entzinkungsbeständigem Messing produziert. [email protected], www.vola.ch
17 Mit der „Paradise Line“ präsentiert der führende System-Anbieter für professionelle Waschraum-Hygiene-lösungen CWS-BOCO eine innovative Produktewelt für den Schweizer Markt. Die hochwertigen Spendesysteme mit Handtuch-, Seifen und Duftspendern sind in einer Vielzahl an ausgewählten Farben und Materialien erhältlich. Das Highlight der Linie sind die Spender der Kategorie „Individual“. Hier lassen sich die Front-Panels vollständig indivi-duell gestalten. [email protected], www.cws-boco.ch
18 Kreis und Quadrat prägen die vielfältige Armaturenserie „Pro Casa Cinque“ von RiChnER und verleihen ihr somit eine klare und geometrische Formensprache. Das breite Sorti-ment bietet alles, was man für eine harmonische Badgestaltung benötigt. Angefangen von Waschtischmischern in verschiedenen Ausführungen über Armaturen für die Auf- und Unterputz-montage bis zu passenden Brause-Sets. Die Armaturenserie, welche vom bekannten Armaturenproduzent Kludi hergestellt wurde, vermittelt eine hohe Wertigkeit und steht für ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhä[email protected], www.richner.ch
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von Sarah Gatto (Redaktion)
Während Helios den Sonnenwagen über den Himmel lenkt, wird uns weder Licht noch Wärme permanent und in konstanter Menge geliefert. Im Winter sehnen wir uns nach möglichst viel Tageslicht, im Sommer hingegen soll ein Beschattungssystem Gebäude und deren Nutzer vor Blendung, Reflexion oder Überhitzung schützen. Insbesondere gross-flächige Verglasungen in der Architektur machen die Beschattung zu einem wichtigen Thema in der Fassadengestaltung. Innovative und intelligente Lösungen für Sonnen- und Blickschutz sind gefragt.
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Beschattungen von KÄSTLI & CO. passen sich jeder Gebäudeform an. Bei grossflächigen Anlagen garantieren fixe oder mitlaufende horizontale Windstabilisationsrohre und speziell beschwerte Fallstangen ein einwandfreies Funktionieren der Beschattungssysteme. [email protected], www.kaestlistoren.ch
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1 Die Segelmarkise „Boom“ kann zu je-der Seite von 0 bis 90 Grad horizontal geschwenkt werden und folgt so dem Lauf der Sonne. Ausserdem kann man sie bis zu 15 Grad neigen, um für noch mehr Schatten zu sorgen. Die einzig-artige Segelform wird zum magischen Blickfang auf Terrasse, am Pooloder im Strassencafé. Der integrierte 3-D-Wind- und der optionale Regen-sensor garantieren für Sicherheit. Uni-versell einsetzbar durch Wand- oder Ständermontage. [email protected]
2 Die „Vertical-Light“ ist eine Senk-rechtmarkise mit der Wahlmöglichkeit von zwei Kastenformen. Eine elegante, runde Form oder eine moderne, eckige Form stehen zur Auswahl. Durch die schlicht geführte Ästhetik wird diese Markise zum gestalterischen Element an der Fassade. Der Schutzkasten wird durch die Führungsschienen gehalten und ist somit selbsttragend. Die Montage erfolgt in die Leibung für die direkte Integration ins Fassaden-bild oder vorgesetzt auf die Fassade. STObaG [email protected], www.stobag.com
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3 Individualität in den Formen, Massen und den Stoffbezügen machen es leicht, den zum Objekt passenden, freistehenden Schattenspender auszusuchen. GLaTz verfolgt deshalb laufend die neuesten Entwicklungen in Sachen Materialien und Technologien. Abgebildet ist das vielseitige Modell „Palazzo M8“, welches durch das verdrehsichere Achtkant-Mastprofil besonders robust [email protected], www.glatz.ch
4 Kernkompetenz von STORaMa ist das Umsetzen von leicht ange-passten Standardlösungen bis zum neu entwickelten Sonnenschutz für ein spezifisches Projekt – vom Bau des Prototypen mit Testphasen bis hin zur Montage. Die spezielle Neuentwick-lung „Suntime Vista“ ist eine Ausstell-markise mit Zwangsausstellung. Letz-tere erfolgt über eine Gasdruckfeder. Der Ausstellwinkel beträgt 155 Grad. Eine erhöhte Windlast ist mö[email protected], www.storama.ch
5 Die neuen „Smoove“-Wandsender des Herstellers SOMfy überzeugen durch innovative Bedienung per sen-sitiver Tasten und zahlreiche moderne Designvarianten. Sie eignen sich zur Steuerung von Rollläden, Toren, Sonnenschutz und Licht. Mit der sensitiven Technologie, eine neuartige Bedienmöglichkeit, lassen sich die Behänge durch sanften Fingerkontakt komfortabel und sicher steuern. [email protected], www.somfy.ch
6 Die schlichten und filigranen Pergolen aus Aluminium von fReGO sind Unikate. Sie können am Stück bis zu Massen von 6000 x 8000 mm produziert werden. Unterschiedlichste Profilquerschnitte in ansprechenden Farben lassen keine Wünsche offen. Die allwettertaugliche und pflege-leichte Faltstore besticht durch ihre he-rausragende Wind- und Wetterstabili-tät. Der garantierte Wasserablauf, trotz horizontalem Einbau, ist das Resultat einer ausgeklügelten Verarbeitung der Stoffbahnen. [email protected], www.frego.ch
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von Sarah Gatto (Redaktion)
Gross, mittel oder klein, das spielt keine Rolle: Büroräume gehören zum Alltag der meisten Arbeitstätigen. Das Arbeitsumfeld war schon immer ein wichtiger
Teil des sozialen und professionellen Lebens; heute ist sich aber jeder bewusst, dass es Einfluss auf Effizienz und Arbeitsqualität hat. Ausserdem hat sich durch die rasante
Entwicklung der Informationstechnologie in den vergangenen zwanzig Jahren der Arbeitsplatz komplett verändert oder sogar neu erfunden. Motivation, Kreativität,
Präzision und Teamarbeit sind angesagt. Modulør zeigt Neuheiten für die Objekt- und Büroeinrichtung.
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Der Mehrzweckstuhl „Pepe“ von GiRSbeRGeR besticht durch eine einfache und klare Formensprache. Eine schlank gepolsterte Sitzschale wird von einem filigranen Kufengestell getragen. Der Mehrzweckstuhl ist
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1 Mit „Graph“ entwickeln die Designer Markus Jehs und Jürgen Laub für wilkhahn eine neue Konferenz-sesselfamilie für gehobene Ansprüche. Tragende Entwurfsidee ist die Teilung und Neuzusammensetzung der Sitzschale, wodurch die Armlehnen zu den zentralen Verbindungsknoten zwi-schen Sitz und Rücken werden. Sehr einfach lassen sich unterschiedliche Sitzausführungen und Rückenlehnen-höhen miteinander [email protected], www.wilkhahn.ch
2 GiRoflex präsentiert die Stuhlserie„Giroflex 656“: Ob Drehstuhl, Konfe-renz- oder Besucherstuhl, das leichte, filigrane und trotzdem sehr markante Design wirkt harmonisch. Dank der ruhigen Optik, den vielseitigen Ausstat-tungs- und den vielen Farbvarianten passt die Serie in jedes Raumkonzept, von traditionell bis modern. [email protected], www.giroflex.ch
3 „DucaRe“ präsentiert sich in schlan-ker Silhouette, mit flachen Armlehnen und zweigeteilter Rückenlehne. Neu ist das Spiel mit der Zweifarbigkeit. züco bietet hier grosse Kombinationsfreiheit durch Farb- und Materialvielfalt. Neu an der Mechanik ist – neben dem verbesserten Sitzkomfort und der ver-einfachten Bedienung – vor allem die Tatsache, dass sie nahezu unsichtbar in die Sitzschale integriert ist. [email protected], www.zueco.com
4 Antonio Citterio und vitRa sind bei ihrer Entwicklungsarbeit einen Schritt weiter gegangen: Mit dem „ID Chair Concept“ präsentieren sie ein neuar-tiges Stuhlsystem, das gewissermas-sen viele Stühle in einem ist. Herzstück ist eine neue Mechanik-Plattform. Kompakt gebaut führt sie den Rücken in einem fliessenden Bewegungsablauf und erlaubt erstmals Vorwärts- und Rückwärtsneigung mit synchronisier-ter [email protected], www.vitra.com
5 Gefertigt aus einem einzigen Stück Bugholz ist der Hocker „AP“ ideal für informelle Besprechungen, für Mu-seen, Schulen oder Kreativbüros. Die markante Öffnung ist dabei einerseits dem komplexen Verarbeitungsprozess des Holzes geschuldet, andererseits bildet sie zugleich einen Griff. la [email protected]
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10 Trennen und verbinden, abgrenzen und öffnen: Mit dem neuen Büromö-belprogramm „eQ“ von embRu lassen sich Räume gestalten und Grossflä-chen mit hoher Arbeitsqualität schaf-fen. Der integrierte lärmdämmende Sichtschutz lässt Umgebungseinflüsse effektiv reduzieren. Geniale Büromö-blierung mit „eQ“ bedeutet auch ein schrauben- und werkzeugloser Auf-, Um- oder Ausbau. [email protected], www.embru.ch
11 Eine funktionale wie elegante und zeitlose Büroeinrichtung garantiert uSm. Regale, Sideboards und Tische bildet die Basis für modulares Planen und Einrichten mit dem „USM Haller“-Möbelbausystem. Die Möbelbausy-steme von uSm erfüllen weltweit ihre Funktion in öffentlichen Gebäuden ebenso wie in privaten Räumen, in einer Bibliothek genauso wie in einem Grossraumbüro. Der Ort der Handlung beeinflusst stets die Einrichtung. So vielseitig die Möbelbausysteme in der Anwendung sind, so eigenständig sind sie im [email protected], www.usm.com
6 Das Original unter den echt modularen Office-Möbelsystemen, unverwechselbar, bewährt und konse-quent weiterentwickelt. Als Raumglie-derungssystem lassen sich mit dem Modulprogramm „D3“ von denz Raumstrukturen nach Mass gestalten, als Einrichtungssystem ermöglicht es individuell und variabel konzipierbare Arbeitsplätze. Dank der so charakteris-tischen wie zeitbeständigen Design-sprache strahlt es in allen Varianten eine harmonische Geschlossenheit und Klarheit aus. [email protected], www.denz.ch
7 Die Kollektion „Aim“ erinnert an das Design der Fifties und ist eine Hommage an die pure und elegante Sprache der Geometrie. Die Lounge-sessel laden zum Entspannen, Warten oder für informelle Gespräche ein. Das Design ist komfortabel und repräsen-tativ zugleich, ohne aufdringlich zu wirken. Es lässt sich bestens mit den anderen Produkten von hawoRth [email protected]
8 Das neu konzipierte Raummöbelsys-tem von liSta office erfüllt die An-forderungen bezüglich kommunikativer Teamarbeit und Rückzugsmöglich-keit im Open Space. Diese Raum-möbelbasieren auf den aktuellsten Entwicklungen, Erkenntnissen und Bedürfnissen in der Büroarbeitswelt und werden derzeit im Rahmen eines wissenschaftlich begleiteten Pilotver-suchs getestet. Die Elemente bieten Raum für verschiedene Tätigkeiten im Büroalltag wie informeller Austausch oder akustisch abgeschirmte Zonen für die fokussierte Einzelarbeit. [email protected]
9 Mit der zunehmenden Digitali-sierung erweitern Tablett-PCs und Smartphones die moderne Bürowelt. Sie erleichtern das Networking der Mit-arbeiter erheblich und fördern so den Wissenstransfer. SteelcaSe stellt für Zusammentreffen dieser Art innovative Lösungen bereit. Mit „Media Scape“ bringt das Unternehmen die Entwick-lung modernster Bürolösungen einen entscheidenden Schritt nach [email protected]/ch
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12 Das neu entwickelte und elektro-nische „Schliesssystem“ bietet Schutz der persönlichen und privaten Doku-mente und Gegenstände. Die modu-laren Möbelsysteme von aRtmodul können durch die neue elektronische Schliessung noch komfortabler und sicherer gestaltet werden. Per Knopfdruck können einzelne oder alle Schlösser geschlossen und geöffnet werden, was die Organisation stark vereinfacht. Die Zugriffsberechtigung kann selbst verwaltet werden und ist sehr einfach [email protected]
13 SedoRama beweist Entwick-lungsstärke. Schon der Name dieses genialen Möbels lässt sich vor- und rückwärts lesen, und genau das ist die Idee hinter „LudoModul“. Seine einzel-nen Elemente lassen sich in beliebiger Anzahl, Reihenfolge und Ausrichtung zu unendlichen Variationen aufein-anderstecken. Ein Büromöbel, das so aussieht, wie der Kunde es will, und jene Funktionen bietet, die er braucht. Die speziell entwickelte Klickverbin-dung erübrigt jegliches Schrauben und Hämmern. [email protected]
14 Ideal für die variable Objektbestuh-lung ist „Tila“ von Designer Christoph Hindermann. „Tila“ ist ein stapelbarer, leichter und handlicher Stuhl mit grazilem Kufendrahtgestell und mit Sitz und Lehne aus Buchensperrholz. Der Sperrholzsitz kann leicht gepolstert oder auch gelocht sein. Sein Design ist markant aber unaufdringlich, damit der Raum und nicht der Stuhl spricht. Bequemer als sein Auf- und Umstellen im Raum ist nur noch das Sitzen auf ihm. [email protected]
15 Doppelt geräumig ist einfach gut, sagte sich das Kreativteam von RaumpluS und schuf auf minimaler Stellfläche Stauraum für zwei. „Rima“ heisst das platzoptimierte System, bei dem schienengeführte Module vor einer fest stehenden Regalwand verschoben werden. Sie erhöhen die Lagerkapazität, ohne dabei den Zugriff zu verbauen. 260 Kg können in jedes Schrankelement gepackt werden. Egal ob Bücher, Ordner oder geliebte Sammelstücke. [email protected], www.raumplus.ch
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VisitErco AG
Die Möglichkeiten, Architektur durch Licht zu gestal-ten, sind grenzenlos. Deshalb braucht es einen Spezialisten wie Erco. Das Unternehmen verkauft in erster Linie Licht und nicht Leuchten. Dieser Ansatz, der die immaterielle „Software“ Licht über die Leuchten-Hardware stellt, prägt die Firmenphiloso-phie. Erco bezeichnet sich selbst als Lichtfabrik; mit Soft- und Hardware von Erco wird Licht zur vierten Dimension der Ar-chitektur. Erco ist ein Vorzeigeunternehmen. Bei einem Besuch am Haupt-sitz in Lüdenscheid beeindruckt den Besucher die Durchgängig-keit und Konsequenz, wie sich das Unternehmen darstellt. So ist der Firmencampus bestückt mit hervorragender Architektur; der Verwaltungstrakt überzeugt durch grosszügige, helle Räum-lichkeiten, durchflutet mit unendlich viel Tageslicht. Das Hoch-regallager besticht durch seine gläserne Fassade, die nachts strahlt (siehe Bild oben). Als Ensemble preisgekrönter Indus-triebauten sind die Erco-Werksanlagen ein lebendiger Ausdruck der Unternehmenskultur.
eRcO – wO Licht entsteht
Formal äusserst schlicht und rein gehalten sind bei Erco nicht nur die Firmenarchitektur, die Firmenbroschüren oder das Logo, auch die Büros, die Website oder die ganze Signaletik ent-sprechen einer konsequenten Corporate Identity. Diese wurde bereits in den 1970er-Jahren von Grafikerlegende Otl Aicher entwickelt. Die Hausfarben – wie die Produkte – sind schwarz, weiss und grau. Auf Farben wird verzichtet, da bei Erco die Funktion im Vordergrund steht!
Der Qualität verpflichtet
Geht man durch die Gänge der Büros, zu den Lichtsimulations-räumen, in die Ausstellung, zur edlen Kantine oder zu den ein-zelnen Fabrikations- oder Montagehallen, wird einem klar: Hier gilt Qualität als oberstes Gebot. Der Grossteil der über 1000 Beschäftigten arbeitet am Haupt-sitz in den Bereichen Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Verwaltung. Von der Kataloggrafik, über die Produktentwick-
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lung, vom Design bis zum Spritzguss von Kunststoffteilen, vom Stanzen von Blechen bis zum CNC-Fräsen von Reflektoren wird beinahe alles intern gemacht. Laut Erco die einzige Möglich-keit, die Qualitätssicherung auch umfassend gewährleisten zu können. Die Fertigungs- und Prüfprozesse unterliegen strengen, zertifizierten Standards, die jedes Produkt für einen langen und einwandfreien Gebrauch qualifizieren. Rund tausend Leuchten verlassen täglich das Werk. Ihre Ziele sind Gebäude auf allen Kontinenten.
für ganzheitliche lichtkonzepte
Der tief greifende Wandel, den die Lichttechnik zurzeit durch neue Leuchtmittel, neue Optiken, digital vernetzbare Betriebs-geräte und die entsprechende Software erfährt, führt zu unge-ahnten Möglichkeiten, welche Erco mit dem Denkansatz „Tune the light“ formuliert. So wie in der Beleuchtungstechnik neue Perspektiven durch Vernetzung entstehen, bildet Erco auch or-ganisatorisch ein engmaschiges Lichtnetz, das durch Länder-gesellschaften mit Showrooms rund um den Globus optimale Logistik und Beratung gewährleistet. Die Leuchte ist ein Lichtinstrument, ein Lichtwerkzeug für ei-nen speziellen Anwendungszweck. Diese Haltung reflektiert sich in der Gestaltung der Produkte und des gesamten Sortiments. Die Lichtsteuersysteme und Leuchtenfamilien von Erco bilden ein umfassendes Programm von Lichtwerkzeugen für ganzheit-liche Lichtlösungen in der Architektur. Ob bei der Beleuchtung eines Museums, einer Boutique oder einer Parkanlage – es gibt eine grundsätzliche „Grammatik des Lichts“, die sich seit Jahrzehnten als Mittel zur Analyse und Strukturierung von Lichtprojekten bewährt hat. Die Erfahrung zeigt, dass Beleuchtungskonzepte dann als gelungen, angenehm und erfolgreich empfunden werden, wenn sich darin alle drei Komponenten – das Licht zum Sehen, das Licht zum Hinsehen
Erco ist das Synonym für Licht. Das 1934 gegrün-dete Unternehmen ent-wickelt und fertigt heute mit rund 1000 Mitar-beitern lichttechnische Hard- und Software, also Lichtwerkzeuge für spezielle Anwendungs-zwecke. Mit Länderge-sellschaften rund um
den Globus wird optimale Beratung und Logistik garantiert. Erco Lighting AG, Trottenstrasse 7, 8037 Zü[email protected], www.erco.com
und das Licht zum Ansehen – in einem ausgewogenen Verhältnis wiederfinden. Mit Licht lassen sich Räume definieren und immer wieder neu interpretieren. Betrachtet man Wände und andere vertikale Flächen, dann wird klar, dass diese für die Wahrneh-mung von Architektur entscheidend sind: Beleuchtete Wände las-sen uns Form und Dimensionen eines Raums erfassen, sie lassen den gesamten Raum hell erscheinen. Das Erco-Produktprogramm zur Architekturbeleuchtung um-fasst die drei Bereiche Lichtsteuersysteme, Innenraumleuchten und Aussenraumleuchten, mit welchen sich Lichtkonzepte durchgängig realisieren lassen. Im Zusammenspiel von Steue-rungs-Software, -Hardware und den adressierbaren Leuchten im Erco-Light-System Dali eröffnen sich neue Dimensionen für die szenografische Gestaltung. Lichtnetzwerke von Erco sind die Basis, um Licht in seiner Wechselwirkung mit Raum, Zeit und Atmosphäre zu einer schlüssigen Szenografie zu formen – so komfortabel und wirt-schaftlich wie nie zuvor.
Der Eingangsbereich am eindrücklichen Sitz von Erco, zeigt die eigenen Produkte in ihrer Anwendung.
Die Sammlung alter Erco-Leuchten, eindrücklich und zugleich amüsant, ist hinter der Lounge der edlen Betriebskantine untergebracht.
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von Gerald Brandstätter
Kurze Bauzeit, gleichbleibend hohe Qualität und Sicherheit, Langlebigkeit, fixe Termine und garantierte Kosten: Modulør sprach mit Sebastian Schade über industriell gefertigte Gebäude.
Die wirtschaftliche Bauweise der Raummodule nutzen viele Bildungsstätten, so beispielsweise auch die Orthopädische Universitätsklinik in Frankfurt-Friedrichsheim.
Herr Schade, Alho ist Spezialist für modulare Gebäude: Was muss man sich darunter vorstellen?Ein modulares Gebäude wird aus einzel-nen Raummodulen konstruiert. Basis eines jeden Modulgebäudes ist eine frei tragende Stahlrahmenkonstruktion, die sich individuell zu einem komplexen Raumtragwerk zusammenfügen lässt. Besonderheit der Modulbauweise ist die Möglichkeit der Translozierung, d. h. die Module können beliebig wieder vonei-nander getrennt, ergänzt und neu zusam-mengesetzt werden. Dies ist bei späteren Änderungen der Gebäudefunktion und der benötigten Raumkapazitäten von Vorteil. Durch die nichttragenden Innenwände erhält das Gebäude auch eine grosse innenarchitektonische Freiheit.
Sind Ihre Module rein für den temporären Einsatz oder auch für definitive Bauvorhaben geeignet?Alho hat in der Schweiz und in Deutsch-land einen sehr guten Ruf als Hersteller temporärer Gebäude. In diesem Bereich kommt einer der Vorteile der Modulbau-weise – die Möglichkeit der Versetzbarkeit eines ganzen Gebäudes – voll zur Geltung. Hier hat die Modulbauweise einen USP, da die Interimsgebäude in wenigen Wochen errichtet und nach der Nutzung auch wieder rückstandslos demontiert werden können. Modulare Gebäude neuester Generation, wie Alho sie versteht und baut, sind technisch und statisch dem Massivbau ebenbürtig und somit optimal auch für definitive Bauvorhaben. Ein Mo-dulbau kann mit jeder beliebigen Fassade kombiniert werden, was zusammen mit der wärmebrückenfreien Konstruktion und der entsprechenden Dämmung ein hoch energieeffizientes Gebäude entstehen lässt – bis hin zum Minergie-Standard. Betrachtet man den Lebenszyklus modu-larer Gewerbebauten insbesondere unter
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den Aspekten von Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit, dann zeigt sich gerade hier ihre Stärke.
In welchen Bereichen kommen Ihre Module zum Einsatz?Modulare Gebäude finden ihre Hauptan-wendung im Gewerbebau als Büro- und Verwaltungsgebäude. Neben der Industrie profitiert natürlich auch der kommunale und private Bildungssektor mit Schulen, Kindertagesstätten und Universitäten oder das Gesundheitswesen mit Kliniken, Laboren und Pflegeheimen von der wirt-schaftlichen Bauweise und nutzt optimal die Flexibilität des Modulbaus. So sind Kapazitätserweiterungen durch Anbauten, Aufstockungen oder die Umfunktionierung der Innenräume und deren Anpassungen an neue Erfordernisse besonders einfach möglich. Dauerhafte Gebäude machen inzwischen gut 70 Prozent der Aufträge bei Alho aus, Tendenz steigend. Nach wie vor spielen auch temporäre Gebäudelö-sungen eine wichtige Rolle, zumal sich diese heute wirtschaftlich und energieeffi-zient nach vielen europäischen Standards (Minergie, RT 2012, EnEV 09 etc.) für Nut-zungszeiten von 2 bis 10 Jahren modular erstellen lassen.
Wie hat sich Ihr Angebot seit der Gründung von Alho 1967 verändert?Aus dem handwerklichen Betrieb mit nur wenigen Mitarbeitern ist inzwischen ein Industrieunternehmen mit fast 650 Mitarbeitern geworden. In der Schweiz am Standort Wikon beschäftigen wir mittlerweile 60 Personen, die den Modul-bau in der Alho Systembau AG und die Vermietung temporärer Gebäude über die Vermietgesellschaft Fagsi AG abwickeln. Ursprünglich entwickelt aus dem 20-Fuss-Seecontainer, war Alho lange auf System-container in Standardmassen spezialisiert. Neue stabile Stahlprofile ermöglichen heute Modulgrössen von bis zu 20 × 6 × 4 Metern und dies bei bis zu sechs Geschos-sen. Auch brand- und schallschutztech-nisch erfüllt der moderne Modulbau alle gängigen Vorschriften und Verordnungen, bis hin zu strengen Auflagen für öffent-liche Gebäude, Schulen oder Kliniken.
Im Zuge der immer dichter werdenden Gebäudehüllen: Wie hat sich der Aufbau Ihrer Module verändert? Moderne Dämmstoffe sind so leistungs-fähig, dass wir bereits mit deutlich weniger Wandstärke als bei Massivbauten identische U-Werte erreichen und so
bei gleicher Gebäudegrundfläche im Modulbau von grösseren Nutzflächen profitieren. Beispielsweise erreichen wir bei einem Gebäude mit 1000 m² BGF auf diese Weise ca. 50 m² mehr Nutzfläche. Das Problem ist vielmehr, dass auch bei stärkerer Dämmung Fenster und Türen die Schwachpunkte bleiben. Hier nutzen wir im Trockenbau Dampfsperren und Flä-chenmaterialien, wie Gipskartonplatten, um die Fugendurchlässigkeit zu reduzie-ren. So erreichen Aussenwände modularer Gebäude U-Werte von 0,2 bis 0,3 W/m²K. Die Dichtigkeit des Gesamtgebäudes laut Bauverordnungen und geltenden Gesetzen können wir darüber hinaus mit einem Blower-Door-Test nachweisen. Der Energieverbrauch eines modularen Gebäudes erfüllt heute, je nach gewählter Dämmung, auch Minergie, Niedrigenergie- oder Passivhausstandards.
Weshalb hat Alho seit kurzem einen neuen Auftritt?Mit dem Wachstum des Unternehmens wurde eine klarere Strukturierung der Aktivitäten notwendig. So steht die Marke Alho zukünftig für hochwertige modu-lare und temporäre Gebäude, Das neue, zukunftgerichtete CI soll dies nun klar kommunizieren.
Schnell aufgebaut – beliebig voneinander trenn- und ergänzbar, und neu zusammenfügbar – sind die Raummodule von Alho auch für definitive Bauvorhaben bestens geeignet.
Sebastian Schade ist Leiter Marketing der Alho Holding GmbH. In der Alho Raumfabrik entstehen individuelle Gebäude in industrieller Fertigung. In modernen Fertigungshallen werden montagefertige Raummodule produ-ziert.Alho AG, Industriestr. 8, 4806 [email protected], www.alho.ch
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201102
TICKER
Bruag: innovative holzwerkstoffplatten
Formboard top pine Holzwerkstoffplatten werden nach den individuellen Formwünschen
mittels Laser zugeschnitten und witterungsbeständig in 3000 möglichen Farbtönen
behandelt. Bestes Beispiel ist deren Anwendung des im Jahre 2010 in Tuttlingen (D)
entstandenem „Haus der Schüler“. Dieses wird ästhetisch höchsten Ansprüchen gerecht.
Eine umlaufende Konstruktion aus hölzernen Schrägstützen bildet das Äussere des Gebäu-
des. Die grossflächigen Plattenstücke unterstreichen die edle Wirkung der strukturierten
Fenster und verleihen dem eigenwilligen, aus vorgefertigten Holzelementen erstellten Bau
einen hohen Identifikationsgrad und einen Erkennungswert. Die vom Schweizer Hersteller
Bruag gefertigte Holzwerkstoffplatte zieht ihre Spuren auch im lichtdurchfluteten Innenhof
weiter, wo sie eine ganz andere Wirkung entfalten kann. gb
www.bruag.ch
„umsicht – regards – sguardi 2011“
Zum zweiten Mal hat der SIA seine Auszeichnung „Umsicht – Regards –
Sguardi“ für die zukunftsfähige Gestaltung des Lebensraums vergeben. Aus-
gezeichnet wurden innovative Arbeiten aus dem Architektur- und Ingenieur-
bereich, die eine exemplarische Auseinandersetzung mit der Mit- und Umwelt
darstellen und als Vorreiter in besonderer Weise zur zukunftsfähigen Ent-
wicklungen des Bauwerks und des Lebensraumes Schweiz beitragen. Sechs
Projekte erhielten eine Auszeichnung, zwei weitere eine Anerkennung. lv
www.sia.ch/umsicht
cws im herzog & de meuron-Bau
Die „Paradise Line“, Gewinnerin des Red Dot Design Awards
2009 und innovative Designlinie von CWS, schmückt die
Waschräume des Ende 2010 eröffneten Neubaus des Biophar-
ma-Unternehmens Actelion in Allschwil (BL).
Die CWS-„Paradise Line“ steht für Hygiene, Funktionalität
und Design und bietet Spender in vielfältigen Farben und
Oberflächenmustern. Die Produktreihe umfasst Spender für
Händehygiene und -pflege, Damen- und Toilettenhygiene sowie
Duftsysteme. Spender mit der Variante Non-Touch sind mit
Sensoren ausgestattet und garantieren eine berührungslose
Ausgabe von Stoffhandtüchern, Seifencreme oder Seifen-
schaum. „Paradise Line Individual“ ermöglicht eine komplett
individuelle Gestaltung der Spender. Und der neue „Paradise
Dry NT Screen“ ist der weltweit erste Stoffhandtuchspender
mit integriertem Flatscreen, der neue Möglichkeiten für die
Kommunikation bietet. lv
www.cws-boco.ch
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50 Jahre salone del moBile, milano
Kamen zur Premiere der Möbelmesse Mailand 1961 noch 12'100 Besucher, zählte die Messe im ver-
gangenen Jahr 297'460 Gäste, verteilt auf mittlerweile 200'000 m2. Unter dem Motto „50 Jahre jung“
startet der „Salone“ in sein Jubiläumsjahr und wird vom 12. bis zum 17. April sowohl auf dem Messe-
gelände als auch in Mailand selbst zahlreiche Überraschungen zum Thema Tradition und Innovation
zeigen. So wird unter anderem die Ausstellungsfläche neu gegliedert. Dabei wird dem Design-Bereich in
den Pavillons 16 bis 20 eine grössere Fläche eingeräumt. Die Leuchten-Ausstellung „Euroluce“ ist in den
vier zusammenhängenden Hallen 9 bis 11 und 13 bis 15 zu finden, während die Büromöbelaussteller des
„Salone Ufficio“ in den Pavillons 22 bis 24 zu finden sind. gb
www.cosmit.it
solarwärme in wohn-geBäudenDie Meldung lässt aufhorchen: Bei
fast der Hälfte aller Wohngebäude
in ländlichen Gebieten und bei
jedem achten Wohngebäude in der
Stadt könnten rund drei Viertel des
Wärmebedarfs mit Solarwärme
gedeckt werden. Dies zeigt eine im
Auftrag des Bundesamts für Energie
(BFE) durchgeführte Studie zu den
Potenzialen von Solarkollektoren in
Wohngebäuden des Kantons Freiburg
und der Stadt Zürich Die Studie zeigt,
dass in ländlichen Siedlungsräumen
über 50 Prozent der energiesparend
gebauten Wohnhäuser ihren Wär-
mebedarf ausschliesslich mit einer
Solarkollektoranlage und allenfalls
einer kleinen Holz-Zusatzheizung
decken könnten.
www.bfe.admin.ch
TELEgRaMM
l&h in der schweizDas Unternehmen Längle & Hagspiel
aus Österreich – bekannt für seine
Angebotspalette aus Tischen, Stühlen
und Bänken aus Massivholz – hat neu
die L&H Schweiz AG gegründet, wo
Bruno Zwyer als neuer Geschäftsfüh-
rer tätig sein wird. Die Gründung von
L&H Schweiz geht einher mit einer
Anpassung der Vertriebsstrategien des
Unternehmens. Diese zielt in erster
Linie auf die individuellere Betreuung
der Kunden in der Schweiz ab, dient
gleichzeitig der Erschliessung neuer
Vertriebswege.
www.lundh.ch
managed print serviceDrucken, kopieren, scannen, faxen
– die Anforderungen an die Drucker-
Infrastruktur einer Verwaltung mit
2500 Computer-Arbeitsplätzen und
mehr als 2000 Druckgeräten diverser
Einzelfunktionen sind anspruchs-
voll und gehen ins Geld. Die Stadt
Winterthur setzt deshalb auf Managed
Print Service von Witzig The Office
Company und senkt dadurch ein
Drittel ihrer Outputkosten. Sie reduziert
den Gerätepark und erhöht dabei
gleichzeitig die Funktionalität. Witzig
The Office Company überzeugt mit
einer ganzheitlichen Lösung – von der
Beschaffung über die Installation bis
zum Service.
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wilkhahn startet durch Während die Umsatzerlöse der
Branche nach Angaben des Verbandes
für Büro-, Sitz- und Objektmöbel (bso)
durchschnittlich fünf Prozent wuchsen,
legte das stark international ausge-
richtete Unternehmen beim Umsatz
um gut 25 Prozent auf nunmehr
80,6 Millionen Euro zu. Besonders
erfreulich entwickelten sich die Märkte
in Deutschland, Schweiz, Niederlan-
den, USA und im asiatischpazifischen
Raum. Vor allem dem Bürostuhlpro-
gramm „On“ mit der Weltinnovation
„Trimension“ war es zu verdanken, dass
Wilkhahn schneller als der Rest der
Branche aus den Startlöchern kam.
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LITERATUR
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Lounge-Welten
Lounge ist Trend. Überset-zen könnte man den Begriff „to lounge“ aus dem Eng-lischen als faulenzen, fläzen, sich rekeln. Der öffentlich zugängliche Raum, gepaart mit exklusivem Service und besonderem Komfort, ent-spricht ganz offensichtlich dem aktuellen Zeitgeist und dem Lebensgefühl unserer Epoche.Der moderne Lounge-Begriff geht zurück auf zahlreiche Vor-bilder, denn exklusive Gesell-schaftsräume gab es schon zu unterschiedlichen Zeiten. Ihre Funktion, Ausstattung und Grösse haben sich jedoch im Laufe der Zeit gewandelt. Passend zum neuen Lounge-Programm „Otto“ lanciert der Schweizer Möbelher-steller Girsberger das Buch „Lounge-Welten“ von Thomas Schriefers. Dem Trend der Lounge wird dabei in all seinen Facetten nachgegangen, wodurch ein vielseitiges Buch entstanden ist. Der Leser wird in diesem Buch auf eine Reise durch Zeit und Raum mitge-nommen. lv
Thomas Schriefers: Lounge-Welten, Rasch, 2010, gebunden, 120 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ISBN 978-3-89946-149-7, CHF 24.80.–
Das architek-tonische ArgumentHerausgegeben und mit einem Vorwort von Fritz Neumeyer versehen, versam-melt der Band 22 Texte und 6 Interviews, welche den Zeitraum von 1987 bis in die Gegenwart abdecken. Sie repräsentieren die intellektu-elle Position Hans Kollhoffs und behandeln Probleme wie „Architektur contra Städ-tebau“, „Woran misst sich architektonische Qualität?“ oder „Architektur zwischen medialer Verwertung und körperlicher Erfahrung“. International bekannt ist Hans Kollhoff nicht nur als handelnder Architekt mit Entwürfen und Bau-ten geworden. Auch der schreibende und sprechende Kollhoff fordert zur kri-tischen Betrachtung seines Metiers heraus. Durch ihn sind Begriffe wie „Tektonik“ oder „Konvention“ in den Neunziger-Jahren über die Fachöffentlichkeit hinaus in die Diskussion zurückge-kommen. lv
Hans Kollhoff: Das architektonische Argument – Texte und Interviews, gta Verlag, 2010, gebunden, 311 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ISBN 978-3-85676-272-8, CHF 84.–
Buchtipp
PIONIERE DERSOWJETISCHENARCHITEKTUR
von Tristan Kobler
„Das Buch wurde mir Weihnachten 1984 geschenkt. Es war eine Trouvaille. Vielversprechend von der Dicke und
Grösse her, schlecht in der Qualität der Abbildungen – so schlecht, dass der Herausgeber sich im Vorwort gleich dafür
entschuldigen muss. Störend waren die rauen Bilder allerdings nie, im Gegenteil. Nach den vielen Diashows im Studium mit all den putzigen Tessiner Villen – bisher das an uns herangetragene Mass aller Dinge, ausser natürlich dem welschen ‚Gott’, dem wegen Verdachts auf Blasphemie
niemand zu nahe treten durfte – waren die Strukturen in Chan-Magomedow eine echte Verheissung.
In diesem Buch fand ich Architektur aus der Generation der Urgrossväter, die – mit Ausnahme der Arbeiten von Hadid,
Gehry und Libeskind – frischer, frecher und überzeugender war als alles, was uns als gute Architektur verkauft wurde. Was wir vorher als Sprache der Architektur nie verstehen
wollten, wurde hier plötzlich einfach und klar. Es handelt sich um Architektur als Kunstform in einer Zeit des Analphabetis-mus, die bildhaft und verständlich die Geschichte des Neu-
artigen und Revolutionären erzählt.Fast alles, was man in der Architektur gern getan hätte, was
aber aus ideologischen, didaktischen oder ökonomischen Gründen verhindert wurde, war hier zu finden. Dabei hat
mich weder die durchschaubare Didaktik noch die Ideologie dahinter je interessiert. Sie behindern die Freiheit des Den-kens. Ausgerechnet in der ideologisch begründeten Archi-tektur der revolutionären Neuorientierung fand ich jedoch
eine andere Art von Freiheit, utopische Ideen, die mich schon immer inspirierten. Das Unmögliche zu versuchen, zu wissen, dass es unmöglich ist, und es trotzdem irgendwie möglich zu
machen – das inspiriert mich nach wie vor.“
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TERMINE
ZüRIchRenato Salvi19.4.11 bis 30.6.11
Das Institut gta der ETH Zürich realisiert zusammen mit dem Schweizer
Architekten Renato Salvi eine Ausstellung. Vom 19. April bis zum 30. Juni
2011 wird sein Schaffen in der ARchENA der ETH Zürich zu sehen sein.
Präsentiert werden seine Bauten an der Autobahn A16 sowie verschiedene
Privathäuser. Ein besonderer Akzent liegt auf dem Projekt der Villa Montavon
in Porrentruy.
www.gta.arch.ethz.ch/d/veranstaltungen, www.salvi-archi.ch
AUssTELLUNgEN
augsburgatmende aRchitektuRIm Luftmuseum Amberg findet die
Ausstellung des japanischen Archi-
tekten Kengo Kuma statt. Seine revolu-
tionären Herangehensweisen brachten
ihm schon zahlreiche Auszeichnungen.
Der Architekt zeigt seine Werke zum
ersten Mal in Deutschland.
www.luftmuseum.de bis 24.4.11
LausaNNEwoRk-place Studio mumbaiNach der 12. Architekturbiennale fin-
det nun auch in Lausanne eine Ausstel-
lung des indischen Architekturstudios
Mumbai statt: Prototypen, Modelle
und Werkzeuge, die die Arbeitsweise
des Büros und ihre Sammlung traditio-
neller und ungewöhnlicher Fertigungs-
weisen dokumentieren.
http://archizoom.epfl.ch
4.3. bis 23.4.11
LugaNOman RaYDas Kunstmuseum von Lugano zeigt
eine umfassende Retrospektive des
bekannten Fotografen, Malers und
Regisseurs: über zweihundert Werke,
von der Fotografie bis zur Malerei, von
den modifizierten Ready made bis zu
experimentellen Filmen.
www.mdam.ch 26.3. bis 19.6.11
WEiL am rhEiNZoom. aldo und maRiRoSa balloMit herausragenden Möbeln, Leuchten
und Geräten, mit zahlreichen Büchern,
Zeitschriften und Postern und einer
Vielzahl von Fotografien aus dem
Ballo-Archiv zeigt die Ausstellung eine
neue Lesart italienischer Designge-
schichte. So dokumentiert das Archiv
des Studio Ballo heute nicht nur einen
bedeutenden Teil der italienischen
Designgeschichte, sondern ist selbst
deren fester Bestandteil.
www.design-museum.de/museum/
weil/ausstellungsvorschau
26.3.11 bis 3.10.11
Zürichwohn Raum alpenWie wird in den Alpen gewohnt?
Welche Antworten der zeitgenös-
sischen Architektur finden sich auf
die jeweils spezifischen regionalen
Gegebenheiten des Alpenraums?
Die Wanderausstellung „Wohn Raum
Alpen“ von Kunst Meran und der
Stiftung der Kammer der Architekten
der Provinz Bozen zeigt Projekte, die
für die Entwicklung von nachhaltigen,
innovativen Siedlungs- und Wohn-
konzeptionen stehen. Am 5. Mai 2011
wird die Ausstellung mit Vorträgen von
Markus Kuntscher und Eva Hermann
eröffnet.
www.ausstellungen.gta.arch.ethz.ch
5.5 bis 26.5.11
ZürichinteRnational velux awaRdAn der ETH findet die Ausstellung
des International Velux Award 2010
statt. Der Wettbewerb für Architek-
turstudenten stand unter dem Motto
„Light of Tomorrow“. Ein Team von
vier südkoreanischen Studenten der
Hanyang-Universität in Seoul erreichte
den ersten Platz.
www.ausstellungen.gta.arch.ethz.ch
14.4. bis 30.6.11
vORTRAg
ZürichvoRtRagSReihe bauenDie Vortragsreihe spürt aktuelle Ten-
denzen in der Schweizer Architektur
auf. Thema ist das Bauen von Architek-
tur, wobei der Fokus auf der speziellen
Übersetzung von architektonischen
Konzepten in die gebaute Realität
gerichtet ist. Insgesamt werden sechs
Vorträge an verschiedenen Tagen
gehalten.
www.arch.ethz.ch/vortragsreihe
05.4.11: Beath & Deplazes Architekten
19.4.11: Guidotti Architetti
10.5.11: Gramazio & Kohler
Architektur
19.5.11: Arno Schlüter
MEssEN
FrEiburgeneRgiSSimaDas nationale Treffen für erneuerbare
Energien und Umwelttechnik ist ein
in der Schweiz einmaliges Meeting,
das sich an alle Spezialisten auf dem
Umweltmarkt richtet. Der viertägige
Event bringt Equipments, Technologien
und Services in folgenden Bereichen
zusammen: erneuerbare Energien,
Energieeffizienz, Umweltprävention
und Sanierung sowie Umsetzung
der Grundsätze der nachhaltigen
Entwicklung.
www.energissima.ch
13.4. bis 16.4.11
maiLaNdSalone del mobile / euRoluce Die internationale Möbelmesse in
Mailand findet dieses Jahr unter
dem Titel “50 years young” statt. Sie
wird von weiteren Messen ergänzt.
Zusammen mit dem Salone Ufficio
findet die internationale Licht-Messe
Euroluce statt. Diese hat sich in der
Designerwelt etabliert und ist ein Ort,
wo technische und formale Innovation
zusammenkommen.
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12.4. bis 17.4.11
WEttiNgENbauen + wohnen aaRgauEnergiebewusst bauen, gesund
wohnen und geniessen. In sechs
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gesehen
Das MA Museo De La Memoria De Andalucìavon Alberto Campo Baeza ist ein imposantes Podiumgebäude, das in einen zehngeschossigen Scheibenbau
übergeht. Das Ganze ist um einen zentralen, ellipsenförmigen Hof organisiert, in dem spiralenartig weisse Rampen die drei Ebenen verbinden und eine spannende Inszenierung bilden.
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Redaktion, [email protected], [email protected], [email protected]
gescHäftsfüHrer Thomas Walliser, [email protected]
cHefredakteurGerald Brandstätter, [email protected]
kundenberaterinLorenza Balzarini, [email protected]
art directionMoritz Ulrich, [email protected]
fotografieSimone Vogel, [email protected]
LektoratBettina Methner, [email protected]
autoren in dieser ausgabeSarah Gatto, Herbert Imbach-Röbbeling, Katharina Marchal, Dr. Philipp Rück, Dr. Sibylle Schnyder, Robert Stadler, Lara Viceconte, Patrick Zamariàn, Dr. Konrad Zehnder, Dr. Stefano Zerbi
druckAVD Goldach, Sulzstrasse 10, 9403 GoldachTel. 071 844 94 44, Fax 071 844 95 55
PreiseJahresabonnement (8 Ausgaben) CHF 89.– (Ausland zzgl. Portokosten); Einzelheft CHF 14.–
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Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung.
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