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Presseartikel: Fotoausstellung (erschienen in: Frankfurter Neue Presse)
Leo Pinkertons KunstKabinett lädt kunstbegeisterte Frankfurter herzlich zur Vernissage ein. Ausgestellt werden
die Schwarzweißfotografien des Fotografen Bo Cherief.
Im gemütlichen Ambiente des 150 m2 großen KunstKabinetts unternehmen die Betrachter eine spannende
Zeitreise in die Stadt der Liebe und blicken hinter die Fassade dieser Metropole.
Der aus Algerien stammende Cherief hält in Momentaufnahmen das
Zeitgeschehen und den Alltag der 70er bis 80er Jahre in stillen Symbolen
fest. „Mit einem voyeuristischen Blick gibt er in seinen Fotografien
unverblümt das tägliche Leben, aber auch den Tod in dieser
multikulturellen, inspirierenden Weltstadt wieder, die bereits seit
Jahrhunderten durch kleinste Erschütterungen zu explodieren droht und
wutentbrannt, leidenschaftlich brodelt“, resümiert die Galeristin Leo Pinkerton Bo Cheriefs Werk. Die
Ausstellung „La Metropole: Paris“ beginnt am 10. Juli um 14 Uhr und endet am 23. Juli. Der Eintritt ist frei.
Bo Cherief fotografiert Momente, Menschen und Impressionen. Die Besucher reisen bei der Betrachtung der
Bilder mit jeder Fotografie durch eine konfliktgeladene Zeit. Sie sehen zwischenmenschliches Miteinander, aber
auch den Alltag der Franzosen im Kontrast zur bunten, heilen Werbewelt, die Bo Cherief in vielen seiner Bilder
gekonnt in Szene setzt. Neben hellen Werbeplakaten warten schwer bewaffnete Polizisten auf ihren Einsatz,
algerische Studenten demonstrieren gegen den Rassismus, Obdachlose schlafen unter den bunten
Werbebotschaften, und auf dem Kopfsteinpflaster liegt ein kleines, totes Küken.
Die Bilder sind voller Symbolik, still und darum so stark. Die Fotos entstanden in einem der ereignisreichsten,
widersprüchlichsten Jahrzehnte des letzten Jahrhunderts. Es ist das Jahrzehnt, in dem in Frankreich zum letzten
Mal ein Mensch durch die Guillotine sterben musste.
Immer wieder steigt der Fotograf mit seiner Kamera hinter die schillernden Fassaden der Mode-Metropole in
die Gänge der Metro hinunter. Es ist das Zuhause von Menschen, die aus dem bürgerlichen Leben ausgetreten
sind (…)