4/14 Graubünden • Grigioni • Grischunregio
Inhalt 2Editorial 3EnttäuschendesRaumkonzeptGraubünden 4NochmehrFrauenpower 4BärigeGV2014inZernez 5FlowerPowerimGartendankSamenbomben 6KnorrigeBaumriesenunterSchutz 8MausistnichtMaus 9 ImEinsatz 10ProNaturaGraubündenunterstütztBusalpin 11 ProNaturaGrischunsustegnailBusalpin 12AktionInfoaufsicht 13«natiragiuvna»imBündnerOberland 14Veranstaltungen
Graubünden • Grigioni • Grischun
Flower Power – dank der neuen Kampagne von Pro Natura. B
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■ ■ ■ Editorial ■ ■ ■
Neulich war ich im Berner Oberland
und besuchte die berühmten Wasser-
fälle des Staubbach, Trümmelbach,
Giessbach und Reichenbach: Tosen-
de, weiss schäumende Naturspektakel
in mehreren Kaskaden. Es ist denn
auch nicht verwunderlich, wenn vie-
le Kameras klicken und den Touristen
entzückte oder staunende Aahs und
Oohs über die Lippen kommen. Ja-
paner, Inder, ein paar Gäste aus dem
Osten, Deutsche und wir als einzige
Schweizer Besucher. Erstaunlich.
Fahren Sie dieses Jahr auch ins Aus-
land in die Ferien? An die Südsee viel-
leicht? Oder nur
bis nach Biarritz?
Dagegen gibt es
ja auch (fast)
nichts einzuwen-
den, denn es locken herrliche Plätze
im Ausland. Aber geniessen Sie un-
bedingt auch die schönen Flecken der
Schweiz – denn das Gute liegt so nah.
Wir helfen Ihnen gerne beim Entde-
cken der regionalen Besonderheiten:
Etwa auf der Exkursion in den ver-
wunschenen Urwald Scatlè bei Bri-
gels, am 23. August. Oder reisen Sie
bequem mit dem von Pro Natura
Graubünden unterstützten Bus alpin
auf die Alp Flix. Wenn Sie es eher
wie Urs Meng, einer unser Helfer
2 | Pro Natura Graubünden regio 4/2014
Impressum Sektionsbeilage zum Pro Natura MagazinMitgliederzeitschrift von Pro Natura Erscheint 5 Mal jährlich
Herausgeber:Pro Natura GraubündenOttostrasse 6, 7000 ChurTel. 081 252 40 39E-Mail: [email protected]
Redaktion:Jacqueline von Arx Mit Unterstützung von Anita Wyss, Renata Fulcri, Sarah Baumgartner, Stefan KrollRedaktionsschluss regio 5/14: 1. 9. 2014Fotos, sofern nicht speziell erwähnt: Pro Natura Graubünden
HerstellungundDruck:Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen
© Pro Natura Graubünden
bei den Schutzgebietseinsätzen hal-
ten und lieber anpacken und helfen
als «nur» staunen, können Sie gar
eine Woche auf der Flix verbringen
und in der Ferienarbeitswoche vom
21.–27. August mithelfen die zahlrei-
chen kleinen Schutzgebiete zu unter-
halten.
Nicht Kulturgeschichte, aber lebendi-
ge Naturgeschichte in Form von zwei
uralten geschützten Feldahornen in
Oberclavadätsch (Prättigau) stellen
wir Ihnen in dieser Ausgabe ebenfalls
vor. Und last but not least möchten
wir Ihnen die neu eröffnete Sonder-
ausstellung «Der
Bär kehrt heim»
im Torre Belvede-
re, im Schutzge-
biet von Maloja
empfehlen. Dort lockt nebst der Aus-
stellung auch ein Rahmenprogramm
ins Bärengebiet Bergell.
Wie und wo auch immer, geniessen
Sie den Sommer – gern mit uns.
Viel Spass bei der Lektüre wünscht
Ihnen
Jacqueline von Arx
DasGuteliegtsonah
Wir helfen Ihnen gerne beim Entdecken der
regionalen Besonderheiten.
Pro Natura Graubünden regio 4/2014 | 3
■ ■ ■ Aktuell ■ ■ ■
Seit Anfang 2013 erarbeitet der Kan-
ton in einem partizipativen Verfah-
ren das Raumkonzept. Dieses defi-
niert die Grundsätze, nach welchen eine
Entwicklung Graubündens als attrakti-
ver Lebens- und Arbeitsraum ermöglicht
werden soll. Das Raumkonzept wird den
Grundstein für die Gesamtüberarbeitung
des kantonalen Richtplans bilden. Kann
der gesteckte Zeitplan eingehalten werden,
soll noch 2014 das definitive Raumkon-
zept von der Regierung gutgeheissen wer-
den.
Pro Natura Graubünden ist bemüht, die
Weichen für die zukünftige Raumgestal-
tung in Graubünden mitzugestalten. Wir
haben mehrmals an Foren über die zu-
künftige Raumgestaltung in Graubünden
mitdiskutiert und 2014 zu zwei Vernehm-
lassungen schriftlich ausführlich Stellung
genommen. Das Resultat fällt bislang ent-
EnttäuschendesRaumkonzeptGraubündenDievorliegendeVersioninderzweitenVernehmlassungsrundeverheisstnichtsGutes.
Ruinaulta: Geht es nach dem Raumkonzept Graubünden, sollen Projekte wie die Erschliessung der Ruinaulta zur Inwertsetzung der kultur und naturräumlichen Potenziale beitragen.
täuschend aus: Die Entwicklung fällt ein-
seitig zugunsten wirtschaftlichen Wachs-
tums aus. Natur- und Landschaftswerte
dienen lediglich als Ressource für den Tou-
rismus. Ein Eigenwert als Lebensraum für
Tiere und Pflanzen wird offenbar nicht
erkannt. So ist es nicht erstaunlich, dass
die Erhaltung der Artenvielfalt oder auch
der Schutz von ökologisch wertvollen und
sensiblen Natur- und Kulturlandschaften
kaum Platz finden im Raumkonzept. Dafür
ist der touristische Intensiverholungsraum
grosszügig vorgesehen und wird im Ver-
gleich zum heutigen Richtplan ausgedehnt.
In diesen Gebieten soll die touris tische
Nutzung Vorrang gegenüber anderen Nut-
zungsansprüchen haben. Geschützte und
erhaltenswerte Biotope wie z. B. das Glet-
schervorfeld im Val Morteratsch oder das
Gebiet Hahnensee ob St. Moritz werden
nicht berücksichtigt. Unzählige Natur-
werte würden so künftig dem Tourismus
geopfert.
Die Stossrichtung des Raumkonzepts setzt
deutlich auf wirtschaftliche Entwicklung
ohne ernsthafte Bemühungen zum Schutz
und Erhalt von Natur und Landschaft. Es
wird im vorliegenden Konzept deutlich,
dass funktionierende Ökosysteme und
vielfältige Landschaften im zuständigen
Amt wenig Gewicht erhalten. Sie dienen
höchstens als schöne Kulisse für einen im-
mer weiter zu entwickelnden Tourismus.
Das Raumkonzept Graubünden setzt das
Verfassungsprinzip der Nachhaltigkeit zu
wenig um.
Anita Wyss
Ein Eigenwert als Lebensraum für Tiere
und Pflanzen wird offenbar nicht erkannt.
4 | Pro Natura Graubünden regio 4/2014
■ ■ ■ Geschäftsstelle/Vereinsinfos ■ ■ ■
Seit Mitte Mai bin ich, Renata Fulc-
ri, die neue Praktikantin auf der Ge-
schäftsstelle von Pro Natura Grau-
bünden. In Zizers aufgewachsen, führe
Ich seit fast 7 Jahren ein Wanderleben mit
«Heimweh-Bünder»-Charakter.
Während meinem Zwischenjahr in Neusee-
land entschloss ich mich für das Studium
der Geowissenschaften an der Universität
Basel. Dank unterschiedlichen Praktika im
Kanton Graubünden lernte ich rasch, dass
mich die Gewässer besonders faszinieren.
Die Entlohnung der Praktika setzte ich je-
weils postwendend in Reisen um: Finnland,
Kalifornien, Kolumbien und Indonesien, um
einige Reiseziele zu nennen. In Indonesien
legte ich mir mit Tauchen ein neues Hobby
zu. Vor Staunen vergass ich teilweise zu at-
men und «das blaue Wunder» wurde je län-
ger je wichtiger für mich.
Das Masterstudium der Umweltnaturwis-
senschaften absolvierte ich mit der Vertie-
fung Biogeochemie und Schadstoffdyna-
mik an der ETH Zürich und an der EPF
Lausanne. Für meine Masterarbeit be-
gleitete ich eine Doktorandin mit Boot,
Wildhüter, Zelt und Sammelflaschen auf
der Barotseeflussaue entlang des Sambe-
si in Sambia. Das anschliessende Berufs-
praktikum führte ich in Zusammenarbeit
mit dem Schweizerischen Roten Kreuz zu
Trinkwasseranalysen und – aufbereitung in
Léogane, Haiti durch.
Zurück im Bündnerland wurde ich für Pro
Natura umgehend für diverse sommerliche
Standaktionen tätig und voll in die laufen-
de Vorbereitung der Sonderausstellung
«Der Bär kehrt heim» im Torre Belvede-
re integriert. Den Aufbau der Ausstellung
erlebte ich bereits als sehr abwechslungs-
NochmehrFrauen-PoweraufderGeschäftsstelle
BärigeGV2014inZernez
Dazu gehörte beispiels-weise der Transport des
ausgestopften Jung bären durch das Engadin.
Vornehm war der Durchführungsort
der 49. Generalversammlung von
Pro Natura Graubünden am 10. Mai
2014: Anlässlich des 100 Jahre Jubiläums des
Nationalparkes fand die Versammlung im
Schloss Planta-Wildenberg in Zernez statt,
in den Räumlichkeiten der Nationalparkver-
waltung. Nach Grussworten des Präsiden-
ten Stefan Barandun, Ehrenmitglied und Prä-
sident der Nationalparkkommission Robert
Giacometti sowie Gemeindepräsident René
Hohenegger, genehmigten die anwesenden
Mitglieder den vorgängig erläuterten Jahres-
bericht, die Jahresrechnung und das Budget,
wählten mit Stefan Kroll einen Forstingeni-
eur in den Vorstand und verdankten die Ar-
beit aller Mitwirkenden.
Als erstes Vorzeichen kann die Bärensich-
tung in Zernez am Vortag genannt wer-
den. Mit M25 besucht der neunte Bär in
zehn Jahren den Kanton Graubünden. Al-
lerdings ist M25 der erste, der zeitlich und
Das Naturparadies auf den Galapagosinseln als eindrückliches Reiseerlebnis.
Vor der Villa PlantaWildenberg in Zernez.
AlsGastbeimjubilierendenNationalparkinZernez,erlebteProNaturaGrau-bündenvorOrtdieneueunddochseitlangerZeitwirkendeAnwesenheitdesBäreninderGemeinde.
örtlich abgestimmt zur GV von Pro Natu-
ra Graubünden erschien. Passend wurde
das druckfrische Werbematerial für die Pro
Natura Sonderausstellung «Der Bär keht
heim» vorgestellt. Das Mittagessen erfolg-
te im Hotel Bär-Post, bevor die Führung
im Schloss mit der Erklärung zweier Wap-
pen mit Bär begann: Das Familienwappen
der Planta-Wildenberg mit der Bärentat-
ze und das Gemeindewappen von Zernez.
Zum Abschluss konnte, im speziell für Pro
Natura Graubünden geöffneten National-
park Zentrum, die neue Jubiläums Ausstel-
lung besichtigt werden und Literatur, auch
zum Bären, bezogen werden.
Jacqueline von Arx
reich; dazu gehörte beispielsweise der
Transport des ausgestopften Jungbären
durch das Engadin. Ich schaue gespannt
auf die weiteren Herausforderungen bei
Pro Natura Graubünden und freue mich,
die Geschäftsstelle mit meinem Engage-
ment und Fachwissen zu bereichern. Im
Anschluss an dieses Praktikum stehen mir
weiterhin alle Türen offen und ich bin ge-
spannt, wohin mich – vorzugsweise – das
Thema Gewässer führen wird.
Renata Fulcri
Master of Sciences in Umweltnatur-
wissenschaften ETH Zürich
Der Bär zog sich unerwar-tet stark als Roter Faden
durch den Anlass.
Pro Natura Graubünden regio 4/2014 | 5
■ ■ ■ Kampagne Blumenwiesen ■ ■ ■
WildblumenfürmehrnaturnaheGärtenWie bereits im letzten Jahr, war Pro Na-
tura auch diesen Mai wieder am Churer
Wochenmarkt vertreten mit einem grossen
Angebot an einheimischen Wildblumen
für mehr naturnahe Gärten. Nektarreiche
Schmetterlingspflanzen und Bienenweiden,
wie auch eine grosse Auswahl an biolo-
gischem Saatgut von Sativa standen zum
Kauf bereit.
Ein eindrückliches Wildbienenhotel von
ARBES zog neben den Wildblumen man-
chen neugierigen Blick auf sich. Am Stand
bot sich die Möglichkeit für interessante
Gespräche und die Möglichkeit, den Markt-
besucher aufzuzeigen, wie jeder und jede
einen Beitrag für mehr Lebensraum für
Schmetterlinge und Wildbienen in Grau-
bünden leisten kann.
Das diesjährige Highlight am Stand wa-
ren ganz klar die Samenbomben: Eine
kleine Kugel als wahres Blumenwunder.
Pro Natura Graubünden mischte, knete-
te und trocknete die walnussgrossen Ku-
geln eigens für den Churer Wochenmarkt
und verwandelte dabei die Geschäftsstelle
kurzfristig in ein kreatives Atelier.
BombensicheresRezeptSaatbomben können einfach zu Hause her-
gestellt werden:
Mann, Frau und/oder Kinder nehmen 1 Teil
Samen (vorzugsweise Schmetterlings- und
Wildbienenblumenmischungen), 5 Teile
Erde (torffrei) und mischen beide Zutaten in
einem Gefäss. Anschliessend werden 5 Tei-
le rotes Tonpulver (erhältlich z. B. in Apo-
theken oder Malergeschäften) beigegeben
und ebenfalls vermengt. Ohne Wasser gäbe
es keine Knetmasse – also, 1 Teil Wasser
dazugeben und gut kneten. Sind alle Zuta-
ten von Hand vermengt, werden kleine Bäll-
FlowerPowerimGartendankSamenbombenWerdieneueKampagneFlowerPowervonProNaturaaktivmiterlebenundgestaltenwill,findetdazumancheGelegenheit,etwamiteinembuntenBalkonoderGartendankeinheimischerBlumenmischungen.
Eine kleine Kugel als wahres
Blumenwunder.
Für farbenfrohe Blumenwiesen
Quando l'amore si fa fiore
Prada en flur, siemis da colurFlower Power
chen geformt, etwa so gross wie ein Ping-
pongball. Diese werden anschliessend an
trockener Stelle während etwa 2 Tagen ge-
härtet und können danach in jeder Tasche
mitgeführt und nach Lust und Laune aus-
gesetzt werden. Die Saatbomben sind dazu
auf, noch besser ein wenig in den Boden zu
geben und zu befeuchten (oder überlässt
dies dem Regen). Alle Zutaten sind abbau-
bar und die spriessend-bunte Überraschung
erfreut schon bald das Auge.
Viel Spass beim Ausprobieren.
Renata Fulcri
Yvonne Panzer und Renata Fulcri im Einsatz Wochenmarkt in Chur.
Vormerken:Pro Natura Graubünden organisiert für das nächste Jahr anfangs Mai einen Wildpflanzen- und Schmetterlingsblumen-markt in Chur.
ErinnerungFotowettbewerbBis zum 31. August läuft noch der Foto Wettbewerb zu den schönsten Bündner Blumenwiesen im Kanton. Die besten Bilder werden publiziert und prämiert. Jeder Teilnehmer erhält als Geschenk eine Samen-bombe.
6 | Pro Natura Graubünden regio 4/2014
■ ■ ■ Novitads aus den Schutzgebieten ■ ■ ■
FauleEicheninIgisNebst den rund 80 Schutzgebieten be-
treut Pro Natura Graubünden noch rund 30
Schutzobjekte. Bei diesen handelt es sich
um Einzelobjekte wie z.B. Findlinge (Erra-
tische Blöcke) oder Einzelbäume von beson-
derem Wert. Eine Baumreihe mit acht Ei-
chen an der Stationsstrasse in Igis ist etwa
eines dieser Naturob-
jekte. Der Abbruch
eines Kronenastes im
letzten Jahr löste eine
Untersuchung und
Notmassnahmen aus. Ein aktueller Bericht
sorgt jetzt für traurige Gewissheit: Sechs von
acht Bäumen in Igis sind von Braunfäule-
pilz betroffen und müssen gefällt werden,
weil die faulen Bäume an der rege genutz-
ten Strasse ein Sicherheitsrisiko darstellen.
Das Kernholz der betroffenen Bäume zerfällt
zu einer bröckeligen Konsistenz, das Holz
verliert dadurch seine Stabilität. Gegenmass-
nahmen sind praktisch nicht möglich. Wich-
tig sind ausreichend grosse Baumscheiben
(nicht asphaltiertes unmittelbares Um-
feld am Stamm) und Wurzelräume für die
Bäume, um Verletzungen der Stämme und
Wurzeln zu verhindern.
Da die Baumreihe mit den stattlichen Sti-
leichen nicht nur eine wichtige ökologische
Nische am Siedlungsrand bieten, sondern
für die Einwohner auf fest zum Siedlungs-
bild gehören, erfolgt mit finanzieller Betei-
ligung von Pro Natura die Ersatzpflanzung.
Auf diese Weise kann das Naturschutzob-
jekt hoffentlich noch lange erhalten bleiben.
VitaleBergahorneinValzeinaDie Bergahorne auf der Putzweid in Valz-
eina sind ein weiteres Beispiel eines Na-
turschutzobjektes. Wer von Valzeina
nach Stams unterwegs ist, kann die bei-
den knorrigen Baumriesen in Oberclava-
dätsch kaum übersehen. Die zwei stattli-
chen Bäume stehen bereits seit 1942 unter
dem Schutz von Pro Natura.
Der Bergahorn (Acer pseudoplatanus) zählt
mit Spitz- und Feldahorn zu den häufigsten
einheimischen Ahornarten. Der Bergahorn
gehört zu den wenigen Laubbaumarten,
die fast bis zur Waldgrenze vorkommen,
wo sonst nur noch Nadelbäume gedeihen.
Die Ahorne auf der Putzweid liegen auf ei-
ner Höhe von ca. 1350 m. ü. M. Bergahorne
liess man früher häufig auf den Weiden ste-
hen, weil ihr Laub gut als Streu gebraucht
werden konnte. Wird
das Laub liegen ge-
lassen, bildet sich
rasch guter Humus.
Deshalb wächst das
Gras unter den Bergahornen meist sehr gut.
Eine weitere Eigenschaft des Bergahorns ist
seine Standhaftigkeit, kaum ein Sturm kann
einem tief verwurzelten Bergahorn etwas
anhaben. Wohl nicht zuletzt deshalb kön-
nen Bergahorne Durchmesser von mehre-
ren Metern erreichen, werden sie nicht vor-
zeitig gefällt.
Die Bergahorne von Oberclavadätsch wei-
sen beide einen Umfang von rund 6,2 m
auf. Die Stämme sind geteilt, wie dies bei
uralten Bäumen häufig zu sehen ist. Ihre
gewaltigen Kronen sind sehr eindrücklich
und der Betrachter wird verblüfft, was
alles an und auf diesen beiden Bäumen
wächst: Nebst Moosen und Flechten fin-
den auch Krautpflanzen eine passende Ni-
sche. Es wäre wenig überraschend, würde
ein junger Baum in einer der vielen Astga-
KnorrigeBaumriesenunterSchutz
Das Kernholz der betroffe-nen Bäume zerfällt zu einer
bröckeligen Konsistenz
Feldahorne in Valzeina.
Pro Natura Graubünden regio 4/2014 | 7
■ ■ ■ Novitads aus den Schutzgebieten ■ ■ ■
beln oder auf einem der sehr dicken Äste
heranwachsen. Da Bergahorne generell
gerne von Moosen,
Flechten und ande-
ren Aufsitzerpflan-
zen (Epiphyten)
besiedelt werden,
ermöglichen sie die Messung der Luftqua-
lität mittels dieser Bioindikatoren. Das Ar-
tenspektrum der aufwachsenden Flech-
ten gibt dabei Aufschluss über die lokale
Luftqualität. Das Spektrum der Epiphyten
der Ahorne auf der Putzweid lassen auf
eine gute Luftqua-
lität am Standort
schliessen.
Die zurzeit vor-
liegenden Alters-
schätzungen dieser beiden Ahorne liegen
ziemlich weit auseinander. Mehrere Jahr-
hunderte alt sind die Bäume aber auf je-
den Fall. Ein Hinweis auf das Alter könnte
ihre Bezeichnung als Pestahorne sein: Der
letzte Pestfall im Prättigau war ums Jahr
1630 herum. Und ob es nun ein paar Jahr-
zehnte mehr oder weniger sind, beeindru-
ckend sind die beiden Baumriesen allemal.
Sarah Vogel (vormals Baumgartner)
und Jacqueline von Arx
Quellenanangabe:
«Baumriesen der Schweiz» von M. Brunner (2012),
Werd Verlag Zürich.
Der Betrachter wird verblüfft, was alles an und auf
diesen beiden Bäumen wächst.
WandervorschlagRoute: Von Valzeina nach Oberclavadätsch, vorbei an den Bergahornen nach Obersays
Anreise: Postauto ab Grüsch nach Valzeina (Fahrplan beachten, teilweise Rufbus: 079 218 27 25)
Rückreise: Postauto ab Obersays nach Trimmis (Fahrplan beachten, teilweise Rufbus)
Wanderzeit: ca. 3,5 – 4 Stunden
Höhendifferenz: ca. 550 Hm
Schwierigkeit: beschilderter Berg-
wanderweg, T2
Karten: 1:25’000 Schiers
Zwischen Oberclavadätsch und Churberg,
rechts vom Weg. Am unteren Baum
ist eine kleine Pro Natura Tafel angebracht
(vom Weg aus zu sehen).
Koord.: 765 144 / 199 974600m4002000
Massstab 1: 25,000
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8 | Pro Natura Graubünden regio 4/2014
Die Erdmaus (Microtus agrestis) fühlt sich im Schutzgebiet Siechastuden wohl.
MausistnichtMaus–kleineSäugetiereindenSchutzgebietenvonProNatura
BesseralsihrRufSie werden ihr schlechtes Image nicht los,
die Mäuse. Die Volksmeinung ist gemacht.
Schädlinge seien sie allesamt. Da ist jedes
Mittel zu ihrer Vernichtung recht, von der
Schlagfalle bis zum Rattengift.
Dabei sind Mäuse hochentwickelte Säuge-
tiere mit empfindlichen Sinnesorganen und
komplexen Verhaltensweisen. Maus ist nicht
Maus: Die Spitzmäuse gehören zusammen
mit dem Maulwurf und dem Igel zu den
Insektenfressern und sind mit den Echten
Mäusen, die zu den Nagetieren gerechnet
werden, etwa so nahe verwandt wie ein
Fuchs mit einem Reh. Nicht weniger als
12 Arten von Insektenfressern und 18 Arten
von kleinen Nagetieren leben in Graubün-
den. Nur wenige dieser Kleinsäugetiere
richten Schäden an Einrichtungen des Men-
schen an. Viele Arten in Graubünden sind
selten oder gar vom Aussterben bedroht.
Diejenigen Arten mit sehr spezifischen An-
forderungen an den Lebensraum sind gute
Indikatoren für die Umweltbedingungen.
DieKleinsäugerderProNatura-SchutzgebietePro Natura Graubünden liess in den letzten
Jahren die Kleinsäuger einiger Schutzge-
biete untersuchen (siehe Regio 2/13). Die
letztjährigen Daten liefern weitere interes-
sante Informationen zu den neuen Unter-
suchungsgebieten.
Am besten untersucht ist sind die Klein-
säuger im Schutzgebiet Munté bei Cazis,
wo ich schon vor 20 Jahren den Kleinsäu-
ger mit Lebendfallen nachspürte. Diese
Fallen sind tierverträglich und mit einem
Futtervorrat versehen, so dass die Mäuse
bei jeder Fallenkontrolle unbeschadet frei-
gelassen werden können. In Munté wa-
ren im Sommer 2013 44% der Fallen be-
setzt. Der hohe «Mäusebestand» ist eine
gute Nahrungsbasis für Kleinraubtiere wie
Wiesel und Hermelin, die mit Spurentun-
neln nachgewiesen werden konnten. Nicht
weniger als acht Arten von Kleinsäugern
wurden gezählt, darunter die zierliche Ha-
selmaus. Eine grosse Überraschung war
das Vorkommen der Walliser Spitzmaus,
die mit genetischen Methoden identifi-
ziert wurde. Bisher nahm man an, dass sie
den Alpenhauptkamm nach Norden kaum
überschreitet. Der Vergleich des Artenspek-
trums mit den Fängen vor 20 Jahren mach-
te eines deutlich: Das Schutzgebiet von
Munté hat sich vom offenen Grünland im-
mer mehr zur Waldlandschaft gewandelt.
Es ist daher richtig, bei der Biotopflege der
Ausdehnung des Waldes Einhalt zu gebie-
ten, denn die Arten der Wälder sind viel
häufiger als jene des Grünlandes.
ExtensivgenutztesGrünland–einseltenerLebensraumUntersucht wurden ein erstes Mal auch die
Schutzgebiete «Siechenstuden» und «Wei-
her am Sandweg» bei Maienfeld. Beide be-
herbergen hohe Kleinsäugerbestände, al-
lerdings mit einer kleineren Artenzahl als
das Schutzgebiet Munté. Erfreulich war das
Aufspüren einer grossen Erdmausfamilie.
Diese Art, welche offene Gebiete mit einer
mittelhohen Vegetation besiedelt, findet in
der Kulturlandschaft nur wenige Lebens-
räume. Selten waren die Spitzmäuse vertre-
ten. Ist im ehemaligen Kiesfanggebiet die
Streuschicht zu wenig entwickelt, in der
die kleinen Insektenfresser nach Würmern
und Insekten jagen können? Oder haben
die Spitzmäuse in den tieferen Regionen
der Schweiz ganz generell abgenommen?
Sie stehen als Fleischfresser am Ende der
Nahrungskette und können mit den Beute-
tieren auch Schadstoffe wie Insektizide im
Körper anhäufen. Kleinsäuger sind wichti-
ge Glieder der Ökosysteme und verdienen
die entsprechende Aufmerksamkeit.
Jürg Paul Müller
Wildtierbiologe
■ ■ ■ Novitads aus den Schutzgebieten ■ ■ ■
Viele Arten in Graubünden sind selten oder gar
vom Aussterben bedroht.
Bild
: M. A
nder
a
Pro Natura Graubünden regio 4/2014 | 9
■ ■ ■ Freiwilligenarbeit für Pro Natura Graubünden ■ ■ ■
Urs,wasistdeineMotivationfürdenFreiwilligeneinsatzindenSchutzgebieten?Ich bewege mich lieber aktiv in der Natur,
als Helfer, anstatt als passiver Beobachter.
Auf diese Weise erlebe, höre und rieche
ich die Umgebung besonders intensiv. Ich
spüre die Gegensätze wie Erde und Was-
ser, Kälte und Wärme aber auch Nässe und
Trockenheit viel direkter.
Mir gefällt es, dass ich meine Kinder mit-
nehmen kann an die Anlässe. Es sind dann
drei Generationen im Einsatz für mehr Na-
tur. Das ist ein tolles Erlebnis für alle, die
Stimmung ist immer gut.
WielangebistduschonfürProNaturaimEinsatz?Seit 3 Jahren. Meist im Domleschg, mei-
ner Wohngegend.
WasgefälltdirambestenamFrei-willigeneinsatzfürProNatura?Das Angenehme mit dem Nützlichen ver-
binden zu können: Ich geniesse einen Tag
mitten im herrlichen Schutzgebiet von Pro
Natura und kann dabei etwas Gutes tun.
Waswardeinspannendste/unver-gesslichsteErlebniswährendeinesEinsatzes?Wir sind beim Schilfrechen mit den Gum-
mistiefeln im feuchten Moor gewatet. Seit
meiner Kindheit habe ich das nicht mehr
gemacht. Mir sind wunderbare Kindheits-
erinnerungen in den Sinn gekommen.
WasmöchtestdudenLesernbesondersempfehlenz.B.deinLieblingsschutzgebiet?Die körperliche Arbeit im Grünen lüftet
den Kopf. Deshalb empfehle einen sol-
chen Einsatz ganz besonders den «Kopf-
arbeitern». Gemäss dem Motto «der Geist
ist der Mörder der Wirklichkeit» und «der
Sinn sind die Sinne».
ImEinsatz UrsMengausAlmens,berufstätigundVatervonzweiKindern,engagiertsichandenPflegeeinsatztagenehrenamtlichindenSchutzgebietenvonProNa-turaGraubünden.ImInterviewmitRenataFulcriverräter,weshalbersichimmerwiedergerneZeitnimmtfüreinenFreiwilligeneinsatz.
Ich geniesse einen Tag mitten im herrlichen
Schutzgebiet von Pro Natura und
kann dabei etwas Gutes tun.
Urs Meng (Bldmitte)im Einsatz im Schutzgebiet Sagenlöser, Cazis.
Hinweis:Der nächste Freiwilligeneinsatz findet am Samstag, 30. August im Schutzgebiet Dusch in Paspels statt. Die Trockenwiese wird gemäht und entbuscht, damit selten gewordene Arten – wie dem Schmetterlingshaft, ihre letzten Lebensräume erhalten bleiben. Treffpunkt ist um 9.00 Uhr vor Ort. Das Zmittag wird offeriert. Weitere Infos nach Anmeldung.
10 | Pro Natura Graubünden regio 4/2014
MitdemÖVbisaufdieAlpJährlich werden schweizweit rund 35 000
Fahrgäste mit Bus alpin transportiert. Ins-
gesamt werden von regionalen Träger-
schaften in der ganzen Schweiz 13 Bus
alpin-Angebote betrieben. Im Kanton
Graubünden verkehrt Bus alpin in vier Re-
gionen. Die Linien auf die Alp Flix oder in
der Region Greina sind sehr gut besucht,
während das Val Tuors noch ein Geheim-
tipp bleibt. Dank dem nationalen Netz-
werk von Bus alpin wird ein Kleinbusbe-
trieb national wahrgenommen. Neue und
wiederkehrende Gäste besuchen eine Re-
gion, verpflegen sich, übernachten vor
Ort und erbringen damit einen wirtschaft-
lichen regionalen Mehrwert. Wegen der
umweltschondenderen Anreise, resp. dem
Verzicht aufs eigene Auto, werden pro Jahr
100 Tonnen CO2 eingespart. Dem Verein
Bus alpin gehören die nationalen Träger
Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für
die Berggebiete SAB, SAC, VCS und Post-
Auto Schweiz AG sowie die Mitgliedsregi-
onen an. Pro Natura Graubünden unter-
stützt den Verein Bus alpin finanziell und
leistet damit einen Beitrag, den Freizeit-
verkehr in Graubünden umweltfreundli-
cher zu gestalten.
BusalpinneuauchimNaturparkBeverinNatur und Kultur sowie das Wahrzeichen
des Naturparks Beverin – der Capricorn –
lassen sich mit dem neuen Angebot auf
einfache Art und Weise erleben. Leicht
überwindet der Bus alpin über 800 Hö-
henmeter. Auf 2340 Meter über Meer hoch
über dem Val Schons beginnt die Wande-
rung. Die neue Haltestelle «Wergenstein,
Tguma» ist ein idealer Ausgangsort für Päs-
sewanderungen ins Safiental, Rheinwald
oder an den Heinzenberg. Der Bus alpin
verkehrt während der Sommersaison vom
28. Juni bis 19. Oktober zwei Mal täglich
jeweils an Wochenenden.
MitdemBuszur«Schatzinsel»AlpFlixBereits in die sechste Saison startet der
Bus alpin in der Region Alp Flix im Ober-
halbstein/Surses. Der Busbetrieb wird auf
diese Sommersaison ein weiteres Mal aus-
gebaut: Neu gibt es pro Tag fünf Verbin-
dungen von «Sur, Postautoplatz» bis zum
Naturschatzkästchen Alp Flix. In der Hoch-
saison wird die Alp Flix täglich angefahren,
in der Zwischensaison an Wochenenden.
Die Alp Flix beherbergt einen der vielfältigs-
ten Lebensräume der Alpen. Fett- und Tro-
ckenwiesen verzahnen sich mit dem Berg-
wald, Hoch- und Flachmoore formen mit
den Bergseen ein vielfältiges Mosaik an Le-
bensräumen. Die Alp Flix steht als Moor-
landschaft von nationaler Bedeutung unter
Schutz. Pro Natura Graubünden unterhält
auf der Alp Flix mehrere Naturschutzgebie-
te, welche besonders im Frühsommer durch
ihre artenreiche Blumenpracht locken.
Samuel Bernhard, bus alpin
Anita Wyss
TouristischeAngeboteundFahrplänesowieallgemeineInformationen:www.busalpin.ch
ProNaturaGraubündenunterstütztBusalpin
■ ■ ■ Autofrei geniessen ■ ■ ■
Wegen der umwelt-schonenden Anreise werden
pro Jahr 100 Tonnen CO2 eingespart.
DerVereinBusalpinergänztdasÖV-AngebotanOrten,wosonstnurAutoshinkommen.MitderErschliessungderletztenKilometerdurchBussekön-nenReisendeihrenFreizeitverkehrvonZuhausebisinsabgelegeneBergtaloderaufdieAlpumweltschonendgestalten.SeitdiesemJahrunterstütztProNaturaGraubündendenVereinBusalpin.
Die Alp Flix – Moorlandschaft von nationaler Bedeutung.
Pro Natura Graubünden regio 4/2014 | 11
LaSocietadBusalpinMintg’onn vegnan transpurtads en tut la
Svizra circa 35 000 passagiers cun il Bus
alpin. Tut en tut vegnan gestiunadas 13
purschidas da Bus alpin tras purtaders re-
giunals en tut la Svizra. En il chantun Gri-
schun circulescha il Bus alpin en quatter
regiuns. Lingias sco quella che maina sin
l‘Alp Flex u en la regiun da la Greina èn fre-
quentadas fitg bain, entant che la Val Tu-
ors è da preschent anc in tip secret. Grazia
a la rait naziunala dal Bus alpin vegn ina
gestiun da minibus percepida sin plaun na-
ziunal. Giasts novs e vegls fan la visita ad
ina regiun, sa nutreschan, pernotteschan
sin il lieu e chaschunan qua tras ina pli-
valur economica regiunala. Grazia al via-
di che resguarda l’ambient vegnan er anc
spargnadas 100 tonnas CO2 per onn. Da la
Societad Bus alpin fan part ils purtaders
naziunals Gruppa svizra per las regiuns da
muntogna SAB, CAS, ATA ed Auto da posta
Svizra SA sco er las regiuns da commem-
ber. Pro Natura Grischun sustegna finanzi-
almain la Societad Bus alpin e presta uschè
ina contribuziun per render pli ecologic il
traffic dal temp liber en il Grischun.
Apartirdalastad2014:BusalpinusserenilparcnatiralBeverinNatira e cultura sco er il segn caracteristic
dal parc natiral Beverin – il capricorn – sa
laschan uss experimentar a moda simpla
cun la nova lingia dal Bus alpin da «Vargis-
tagn Vitg» a «Vargistagn, Tguma» sin 2340
m sur mar. La nova fermada è in punct da
partenza ideal per gitas sur ils pass en la Val
Stussavgia, la Valragn u la Mantogna. Uss
pon ins viandar facilmain en la cuntrada da
palì da muntada naziunala «Alp Anarosa» u
la regiun da capricorns Alperschälli davos
la Farcletta digl Lai Grand. Il Bus alpin cir-
culescha durant la stagiun da stad dals 28
da zercladur fin ils 19 d’october duas gia-
das il di mintgamai las fins d’emna.
CunilbustarlatruclettadastgazisnatiralsAlpFlexGià per la sisavla stagiun circulescha il Bus
alpin en la regiun Alp Flex en il Surses. La
gestiun da bus vegn amplifitgada anc ina
giada per questa stagiun da stad: da nov datti
tschintg colliaziuns davent da «Sur, plazza da
l’auto da posta» fin tar la trucletta da stgazis
natirals Alp Flex. Durant la stagiun auta cir-
culescha il bus mintga di sin l’Alp Flex , du-
rant la stagiun bassa la fin d‘emna. L’Alp Flex
tutga tar ils spazis da viver ils pli multifars da
las Alps. Prada grassa e sitga s’endentescha
cun il guaud da muntogna, areals da palì
auta e palì bassa furman ensemen cun ils
lais da muntogna in mosaic multifar da spa-
zis da viver. L‘ Alp Flex sco cuntrada da palì
d’impurtanza naziunala stat sut protecziun.
Pro Natura Grischun mantegna divers terri-
toris da protecziun da la natira sin l‘Alp Flex.
Spezialmain attractivs èn quels a l’entschatta
da la stad, cur ch’els carmalan cun lur fluri-
ziun da bleras spezias.
Samuel Bernhard, bus alpin
Anita Wyss
Purschidasturisticasedurarisscoerinfurmaziunsgeneralas:www.busalpin.ch
ProNaturaGrischunsustegnailBusalpin
■ ■ ■ Giudair senza traffic d’autos ■ ■ ■
Grazia al viadi che resguarda l’ambient
vegnan er anc spargnadas 100 tonnas CO2 per onn.
LaSocietadBusalpincumpletteschalapurschidadaltrafficpublicenlieus,nuach’insrivauschigliomocunautos.Cunl’averturadalsdavoskilometerstrasinbusponilsviagiatursplanisarlurtrafficdaltempliberdaventdachasafinenlavalmuntagnardaisoladaufinsinl’alpeninamanieracheresguardal‘ambient.DapiquestonnsustegnaProNaturaGrischunlaSocietadBusalpin.
L’Alp Flex – ina cuntrada da palì d’impurtanza naziunala.
Foto
: Rol
and
Ger
th
12 | Pro Natura Graubünden regio 4/2014
AktionInfoaufsichtindenSchutzgebieten
Die Schutzgebiete von Pro Natu-
ra dienen in erster Linie dem Na-
turschutz. Besonders artenreiche,
gefährdete oder selten gewordene Lebens-
räume werden unter Schutz gestellt. Die
Schutzgebiete bieten daher vielen Tieren
und Pflanzen einen wichtigen Lebensraum
in zunehmend stark beanspruchten Kultur-
landschaften.
Weil unverbaute und naturnahe Gebiete
zunehmend beliebte Naherholungs- oder
gar Feriendestinationen sind, werden die
Schutzgebiete auch gerne von Anwohnern
und Gästen besucht. Was schätzen die Be-
ImJuliundAugustinformierennichtnurInfotafelnüberdieBesonderheitenindenSchutzgebietenStelserseeundGletschertöpfeinMaloja,sondernProNaturaMitarbeiterstehenmitRatundTatbereit.
Wer kennt die Bedeutung der Schutzgebietstafeln?Eine Umfrage am Stelsersee wird es zeigen.
sucher an den Schutzgebieten am meis-
ten? Wo sehen sie Optimierungspotenti-
al? Diesen Fragen will Pro Natura diesen
Sommer in zwei Schutzgebieten nachge-
hen und entsendet zwei Mitarbeiterinnen
in die Schutzgebiete Gletschertöpfe in
Maloja und an den Stelsersee.
Welche Entdeckungen machen hier die Be-
sucher? Erkennen Sie das Schutzgebiet und
sind die Schutzziele bekannt? Welche Fak-
toren verleiten am ehesten zu einem Be-
such eines Schutzgebietes? Sind die selte-
nen Arten vor Ort bekannt?
Beides sind Schutzgebiete mit hohen Besu-
cherzahlen. Eine funktionierende Besucher-
lenkung vor Ort ist entscheidend, wenn der
Naturschutz funktionieren soll. Trotz Amts-
verbot werden immer wieder freilaufende
oder badende Hunde, Besucher mitten im
trittempfindlichen Flachmoor oder Abfälle
gemeldet. Besonders problematisch ist sol-
ches Fehlverhalten in der Brut- und Auf-
zuchtzeit, dann führen Störungen zu einem
reduzierten Fortpflanzungserfolg, was bei
Wiederholung eine verringerte Artenvielfalt
in den Schutzgebieten zur Folge hat.
Als zweite Aufgabe gilt es daher herauszu-
finden, wieso die Regeln heute nicht im-
mer eingehalten werden und welche Mass-
nahmen erforderlich sind, um die Situation
verbessern zu können.
Wollen Sie schon lange etwas über die Li-
bellen am Stelsersee erfahren? Nutzen Sie
das Wissen der beiden Pro Natura Mitar-
beiter im Schutzgebiet.
Den grünen Naturschutz-Tafeln wird dank
dem Einsatz vor Ort eine zusätzliche Stim-
me gegeben, denn sie dienen einem wich-
tigen Zweck: Dem Schutz und Erhalt der
einzigartigen Lebensräume für die Zukunft.
Renata Fulcri
Jacqueline von Arx
Was schätzen die Besucher an den Schutzgebieten
am meisten ?
■ ■ ■ Novitads aus den Schutzgebieten ■ ■ ■
TermineInfoaufsichtSchutzgebiet Gletschertopf, Maloja:4./5., 11./12. und 18./19. Juli
Schutzgebiet Stelsersee, Schiers: 26./27./30. Juli und 3./8./9. August
Pro Natura Graubünden regio 4/2014 | 13
«natiragiuvna»imBündnerOberland
Im März 2014 wurde im Bündner Ober-
land eine neue Kindergruppe von Er-
lebnisNatur ins Leben gerufen. Initia-
torinnen sind Edith Albin, Agrononim und
Isabelle Ramunno, Ergotherapeutin, beide
ausgebildete Natur- und Umweltpädago-
ginnen. Weiter stiess als Dritte im Bunde
Andrea Boeck, Ergotherapeutin und Na-
turpädagogin dazu. Die Vergrösserung des
Leiterteams ist der überwältigenden Nach-
frage zu verdanken. Die Anmeldezahlen
überstiegen die Erwartungen.
In der neu gegründeten Gruppe «natira gi-
uvna» in Ilanz können nun 27 Kinder im
Alter zwischen 6 und 12 Jahren teilneh-
men, weitere Interessenten sind auf der
Warteliste vermerkt.
Die Gruppe trifft sich monatlich an einem
Mittwochnachmittag im «Paradieswäldli»,
einem lichten und vielfältigen Kiefernwald
bei Ilanz. Ziel ist, die Kinder während
4 Stunden auf vielfältige Art und Weise
spielerisch die Natur erleben zu lassen,
Spass zu haben, draussen zu sein und sich
zu bewegen. Auch kreative Aspekte, das
Entdecken von Tieren und Pflanzen, das
Kochen über dem Feuer und generell das
Erleben von Gemeinsamkeit sind wichtige
Elemente der Gruppenaktivitäten.
Beim ersten Anlass im März haben wir,
neben spielerischem Kennenlernen, gemein-
sam ein Waldsofa und eine Feuerstelle ge-
baut und die ersten Schokobananen wur-
den am Feuer geschmaust. Beim zweiten
Treffen im April widmeten wir uns dem si-
cheren und kreativen Umgang mit Taschen-
messer, Säge, Feile und Bohrer. Beim dritten
Anlass «Wilde Hexenküche – frühlingshaf-
te Pflanzenwerkstatt» im Mai wurden eifrig
Salben über dem Feuer gekocht und knusp-
riges Stockbrot geröstet. Alle Anlässe konn-
ten bei gutem Wetter durchgeführt werden,
waren schwungvoll und bewegt.
Wir lernen aus den Erfahrungen im Um-
gang mit der grossen Gruppe und sind ge-
spannt, wie sich «natira giuvna» weiter
entwickeln wird. Wir freuen uns über den
gelungenen Start der Gruppe und die gute
Zusammenarbeit im Team mit einer bun-
ten und fröhlichen Schar von Kindern.
Edith Albin, Isabelle Ramunno,
Andrea Boeck
(Team «natira giuvna», Ilanz)
■ ■ ■ Jugendnaturschutz ■ ■ ■
Am ersten Anlass im März bauten die Kinder von giuvna natira ihr eigenes Waldsofa.
Franziska Moser aus Mutten,
9 Jahre, hat am Stand von
Pro Natura, am Fest in Ober-
mutten vom 14. Juni 2014
die schönste Blumenwiese
gemalt.
Herzliche Gratulation der
Gewinnerin.
Für farbenfrohe BlumenwiesenQuando l'amore si fa fiore
Prada en flur, siemis da colur
Flower Power
Im Mai wurden eifrig Salben über dem Feuer gekocht und knuspriges
Stockbrot geröstet.
Bild
: Edi
th A
lbin
14 | Pro Natura Graubünden regio 4/2014
Veranstaltungen
■ ■ ■ Agenda ■ ■ ■
RahmenprogrammAusstellung«DerBärkehrtheim»Maloja
Exkursion/Kurs:BärensichereBienenhäuser26.Juli,13.30PromontognoPostaZusammen mit lokalen Imkern und Agridea wird ein Bienenhaus gemeinsam einge-
zäunt und aufgezeigt, worauf beim Bau zu achten ist.
Vortrag:«DieRückkehrderBraunbären»8.August,19.30UhrMalojaReferentMarioTheusWas frisst ein Bär? Wie sieht ein Riss aus? Wo halten sich die Bären tagsüber auf?
Wo nachts? Solche und weitere Fragen werden im Referat beantwortet.
Exkursion/Kurs:HerdenschutzmitZäunen12.September,14UhrMuntacIn den Monti von Soglio schützt seit April 2014 ein neuer Zaun das Kleinvieh vor
Bären und Wölfen. Was ist ein Stoppzaun und welche Konflikte mit Wanderern
können allenfalls auftreten?
Die Ausstellung im Torre Belvedere im Schutzgebiet «Gletschertöpfe» in Maloja
ist täglich geöffnet bis 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Graubünden • Grigioni • Grischun
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Weitere Informationen finden Sie unter:www.pronatura-gr.ch/inserate
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Pro Natura Graubünden regio 4/2014 | 15
Veranstaltungen
■ ■ ■ Agenda ■ ■ ■
ProNaturaExkursionen
Samstag 19. Juli, Verschiebedatum 20. Juli
Singzikaden–SommerkonzertimMisoxTreffpunkt: 9.30 Uhr, San Vittore, Haltestelle Posta
Dauer: 3 Stunden
Mitnehmen: Gutes Schuhwerk
Leitung: Thomas Hertach, Biologe und Luca Plozza, Forstingenieur
Anmeldung: bis Mittwoch 16. Juli an [email protected], 081 252 40 39
Durchführung Mitteilung am Vorabend unter Tel. 1600, Rubrik Vereine
Samstag 26. Juli, Verschiebedatum 27. Juli
MoorlibellenundSeerosenTreffpunkt: 9.45 Uhr, Bahnhof Küblis
Dauer: bis 15 Uhr. Um 15.26 Uhr fährt in Stels, Mottis das Postauto ab.
Mitnehmen: Wanderschuhe, evtl. Wanderstöcke, Trittsicherheit, Fernglas,
Getränke, Verpflegung
Leitung: Peter Weidmann, Biologe
Anmeldung: bis Freitag 22. Juli an [email protected], 081 252 40 39
Durchführung Mitteilung am Vorabend unter Tel. 1600, Rubrik Vereine
Dienstag 5. August, Verschiebedatum 12. August
Fledermäuse–dieheimlichenBewohnerimMilitärspitalIlanzTreffpunkt: 19.15 Uhr, Bahnhof Ilanz, vor dem Kiosk
Dauer: 2 Stunden
Mitnehmen: Evtl. Taschenlampe, Stirnlampe
Leitung: Miriam Lutz, Fledermausschutzbeauftragte des Kantons Graubünden
Anmeldung: bis Samstag 2. August an [email protected], 081 252 40 39
Durchführung Mitteilung am Vorabend unter Tel. 1600, Rubrik Vereine
HelfereinsätzeindenProNaturaSchutzgebieten201430. August Schutzgebiet Dusch in Paspels: Trockenwiese mähen und entbuschen
20. September Schutzgebiet Weihermühle in Bonaduz/Rhäzüns: Schilf rechen, Waldrand pflegen
Die Einsätze finden bei fast jedem Wetter von ca. 9 bis 16 Uhr statt. Bei unsicherer Witterung
gibt die Tel.-Nr. 1600, Rubrik Vereine Auskunft ab 18 Uhr am Vorabend Auskunft.
Halbtageseinsätze sind möglich.
Weitere Informationen folgen nach der Anmeldung.
Anmeldungen über Geschäftsstelle Pro Natura Graubünden, Tel. 081 252 40 39 oder
Ferien-ArbeitswochenvonProNaturaundSUSimKantonGraubünden21.–27. August Alp Flix, Sur, Oberhalbstein
In schönster Umgebung werden in einer kleinen Gruppe an vier Tagen unter Anleitung
Flachmoore und Bergwiesen aufgewertet. Der Mittwoch steht für Erkundungen der
Umgebung zur freien Verfügung.
Infos zu weiteren Arbeitseinsätzen und Anmeldung für Ferien-Arbeitswochen:
Stiftung Umwelt-Einsatz Schweiz, Ortbühlweg 44 3612 Steffisburg,
Telefon 033 438 10 24, [email protected], www.umwelteinsatz.ch
DieExkursionensindöffentlich.
Kosten:15Fr.Erwachsene,5Fr.Kinder.
AufWunschwerdenMitfahrgelegenheitenorganisiert.
WeitereExkursionenunterwww.pronatura-gr.ch/exkursionsprogramm
16 | Pro Natura Graubünden regio 4/2014
■ ■ ■ Agenda ■ ■ ■
Jugendnaturschutz
TeichclubProgramm
16./17. August DerTeichclubamChurerFest
20./21. September Nationalparkwochenende
25. Oktober ClubamTeich
Info und Anmeldung bei
Gabi Jakobs ([email protected], mobile 076 420 91 60)
Pitschnas
12. Juli (Ausweichtermin 19. Juli):
Exkursion«AlarivadalRom»,vonderQuellebiszurGrenze.
23. August, ganztags (Ausweichtermin 6. September):
WanderungzumLeidaRims
Gemeinsame Wanderung zum Bergsee mit Naturbeobachtungen.
Wer traut sich ins kalte Wasser?
4. Oktober: Nistkastenkontrollen
Info und Anmeldung
Christiane Stemmer ([email protected], mobile 079 748 61 32)
Natiragiuvna,Ilanz
6. August MitdemWildhüterunterwegs (ganztags)
27. August KreativeZaubereieninderNatur (nachmittags)
24. September VonuraltenSteinenundWassergeflüster (nachmittags)
Info und Anmeldung bei
Edith Albin (edith.albin@bluewin , mobile 079 34 64 310)
Lagerprogramm2014JugendnaturschutzGraubünden
5.–10. Oktober: Wildbeobachtung,Surselva (10–14 Jährige)
Infos und Anmeldung unter www.erlebnisnaturgr.ch/lager