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Page 1: SCHLESWIG-HOLSTEIN WETTER Was wir von Superhelden lernen ... · Auf sein Umfeld wirkt er oft verkrampft und an-gestrengt. Entscheidungen zu treffen, ist nicht unbedingt sei-ne Sache

10 DIENSTAG, 21. MAI 2019

KIEL. Wie finde ich den richti-gen Beruf? Woher weiß ich, womeine Stärken liegen? Wie ticktmein Gegenüber? In der Schulelernt man zwar den Satz des Py-thagoras und was Desoxyribo-nukleinsäure ist, aber Antwor-ten auf diese Fragen bekom-men Schüler, Studenten undAuszubildende eher selten. Mitvier Superhelden im Gepäckwill Karrierecoach MatthiasHerzog das nun ändern. AmDonnerstag, 6. Juni, lädt er amNachmittag zusammen mit derFörde Sparkasse und den Kie-ler Nachrichten im Rahmen un-serer Fachkräfte-Serie zu ei-nem kostenlosen Event in dieHalle 400 in Kiel ein.

Was können wir vom Urwald-helden Tarzan, der RomanfigurPippi Langstrumpf, der Or-densschwester Mutter Teresaund dem fiktiven Charakter derCBS-Fernsehserie „The BigBang Theory“, Sheldon Coo-per, lernen? Eine ganze Menge.„Anhand der vier Superheldenkönnen wir die vier wichtigstenMenschentypen identifizie-ren“, sagt der Kieler MatthiasHerzog, der deutschlandweitals Motivationstrainer auftritt.„Wenn ich weiß, wer ich binund wer mein Gegenüber ist, istdas im Berufs-, aber auch imPrivatleben von entscheiden-dem Vorteil.“

Wofür stehen nun die vier Su-perhelden? Da ist an erster Stel-le der feuerrote Tarzan, der vorSelbstbewusstsein strotzt undMacht, Prestige und Status an-zieht. „Ein Roter ist handlungs-orientiert, liebt schnelle Ent-scheidungen und das Risiko“,

sagt Matthias Herzog. „Er istkritisch, fleißig, erwartet vonsich und anderen Spitzenleis-tungen.“ Nachteilig wirkt sichaus, dass er äußerst ungeduldigist, schlecht zuhört und oft zuschnell zur Sache kommt.

Die sonnengelbe Pippi Lang-strumpf ist dagegen immerfröhlich und optimistisch. „EinGelber ist einfallsreich, anpas-sungsfähig und flexibel“, sagtHerzog. „Er liebt ein lockeres

Umfeld, in dem er sich frei aus-leben kann.“ Aufpassen mussein Gelber, dass er nicht zu läs-sig mit der Vorbereitung vonGesprächen und Präsentatio-nen umgeht. Schnell kann erauch sehr oberflächlich wirken.

Die erdgrüne Mutter Teresa

steht für Beständigkeit und Si-cherheit. „Der Grüne beschäf-tigt sich viel mit der Bezie-hungsebene zwischen Men-schen und kann sich hervorra-gend aufseine Mit-menschen

einlassen“, sagt Herzog. Er istzuverlässig, höflich, aber auchschweigsam. Auf sein Umfeldwirkt er oft verkrampft und an-gestrengt. Entscheidungen zutreffen, ist nicht unbedingt sei-ne Sache.

Als vierten Typen gibt es deneisblauen Sheldon Cooper, deres liebt, Zahlen, Fakten undDaten zu sammeln. „Ein Blauerwirkt oft etwas steif, still undverschlossen, was den Kontaktmit anderen verhindern kann“,so Matthias Herzog. Sein Be-streben, die perfekte Lösungfür ein Thema zu finden, sorgtzudem manchmal dafür, dassihm die Zeit davonläuft.

Während der Veranstaltungwird Matthias Herzog noch vielmehr über die vier verschiede-nen Menschentypen verraten.Per App oder Fragebogen kön-nen die Teilnehmer anschlie-ßend selbst ermitteln, von wel-chem Typ sie die meisten Antei-le haben. „Alle vier haben ihreBerechtigung“, sagt der Coach.„Es gibt kein Besser oderSchlechter. Aber wer seineStärken und Schwächen kennt,

kann viel leichterdie für ihn ge-

eignetenJobs undAufgabenfinden.“Auch imPrivatle-ben sei es

nützlich, sichund andere

im Bezugauf

Sprache, Verhalten und Werte-verständnis zu kennen. „Nur sowissen wir und unser Gegen-über, was für ein glücklichesund erfülltes Leben nötig ist“,sagt der Referent.

„Bis zu 50 Prozent brechenihre Ausbildung oder ihr Studi-um ab“, erklärt Matthias Her-zog. „67 Prozent der Mitarbei-ter in Unternehmen machenDienst nach Vorschrift. Fast 20Prozent haben bereits innerlichgekündigt.“ Lediglich jederachte Arbeitnehmer würdehochmotiviert zur Arbeit ge-hen. „Das ist viel zu wenig.“Zusammen mit Motivations-trainerin Regina Först hat erdeshalb diese Veranstaltungauf die Beine gestellt. In 90 Mi-nuten werden sie der jungenGeneration Tipps für die Zu-kunft mit auf den Weg geben.Sie bieten einfache Umset-zungsstrategien und Antwor-ten auf die Fragen: Wer bin ich?Was will ich? Im Anschluss um17.30 Uhr ist ein kurzes Speed-dating mit Personalverantwort-lichen regionaler Unterneh-men wie dem Mc Arthur GlenDesigner Outlet, der Landes-hauptstadt Kiel, der Bundes-wehr und Aldi geplant. Auchdie Förde Sparkasse und dieKieler Nachrichten werden da-bei sein.

Was wir von Superhelden lernen könnenKarrierecoach Matthias Herzog und Motivationstrainerin Regina Först verraten Tipps – Kostenlose Veranstaltung für Schüler und Azubis

VON KRISTIANE BACKHEUER............................................................................

2 „Why-Summit“, Donners-tag, 6. Juni, 16 Uhr, Halle 400.Eine Anmeldung ist erforder-lich: www.ZA-Summits.com/

Why-Summit

Pippi Langstrumpf (hier eine Filmszene mit IngerNilsson von 1968) ist der gelbe Typ – einfallsreich,anpassungsfähig und flexibel.

Mutter Teresa, 1997 gestorbene Friedensnobel-preisträgerin, ist erdgrün – der Typ kann sich gutauf seine Mitmenschen einlassen.

Sheldon Coo-per steht fürden eisblauenSuperhelden.Einem Blauenist es wichtig,dass er fach-lich respek-tiert wird. Erarbeitet lieberallein als imTeam.

Tarzan (hier einFilmfoto mitJohnny Weiss-müller in derHauptrolle) istder feuerroteSuperheld. Erbraucht ab-wechslungs-reiche Auf-gaben, beidenen er sicheinbringenkann.

Der Kieler Karrierecoach und BuchautorMatthias Herzog will die junge Generationfit für die Zukunft machen. FOTOS: FRANKPETER/DPA/WARNER BROS. ENTERTAINMENT

2Möchten Sie wissen, welcherFarbtyp Sie sind? Hier finden Sieeinen Gratistest: www.kn-on-line.de/superhelden

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