Sicherheitsaudit30.10.08
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Folie 1INNENMINISTERIUM
Sicherheitsaudit von Planungen für
Bundesfern- und Landesstraßen –
Umsetzung in Baden-Württemberg
Seminar „Mobilität, Verkehrssicherheit, Umwelt“ des Instituts für Verkehr und Umwelt der Landesverkehrswacht BW e.V. am 30.10.2008 in Sigmaringen
Heiko Tempel
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Folie 2INNENMINISTERIUM
1. Einführung
2. Sicherheitsaudit von Straßenplanungen
3. Beispiele über Sicherheitsdefizite und ihre Beseitigung
4. Umsetzung in der Straßenbauverwaltung BW, Erkenntnisse
5. Schlussfolgerungen und Empfehlungen
Gliederung
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Folie 3INNENMINISTERIUM
Was ist ein Sicherheitsaudit ?(audire: [lat.] hören, Audit: „Anhörung“)
Das Sicherheitsaudit von Straßen stellt die unabhängige
Prüfung des Straßenentwurfs auf die Einhaltung der Belange
der Verkehrssicherheit dar.
-> „Verkehrssicherheitsbrille “
Es ist ein formalisiertes Verfahren.
1. Einführung
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Folie 4INNENMINISTERIUM
1. Einführung
Bedeutung: Getötete im Straßenverkehr pro Jahr (Verkehr in Zahlen, BMVBS; EU-Kommissions-Mitteilung 2.06.03)
absolut je 100.000 Ew.
1997 2004 1970 2002
- BW 900 700 - 7,0
- Deutschland 8.500 5.500 ca. 23 8,5
- EU 15: 47.000 33.000 23 10,5
- EU 25: 60.000 44.000 - -
Zum Vergleich (Stand 2005/07):
Sigmaringen: 18.000 Ew. Offenburg: 59.000 Ew. Ludwigsburg: 88.000 Ew.
2005: 55.000 Unfälle in Deutschland = 3,3 Mrd. € volkswirtschaftlicher Schaden
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Folie 5INNENMINISTERIUM
1. Einführung
Wichtige Regelungen:
EU-Ebene
- „Europäisches Aktionsprogramm für die Straßenverkehrssicherheit“ -> „Vision Zero“Mitteilung der EU-Kommission KOM (2003) 311 vom 2.06.2003
-> Ziel: Halbierung der Getötetenzahl des Jahres 2000 im Straßenverkehr bis 2010
- Einführung einer EU-Richtlinie im Jahr 2006 gescheitert
Bundesebene
- Programm für mehr Sicherheit im Straßenverkehr, BMVBW 2001 (www.bmvbs.de)
- ESAS 2002, „Empfehlungen für das Sicherheitsaudit von Straßen“, eingeführt
- ESN 2003, „Empfehlungen für die Sicherheitsanalyse“, eingeführt
- RAA 2008 , „Richtlinie für die Anlage von Autobahnen“, kurz vor Einführung
- RPS, Überarbeitung der im Gange; neue MAZS, Länderstellungnahme in Auswertung
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Folie 6INNENMINISTERIUM
1. Einführung
Wichtige Regelungen:
Landes-Ebene
- Verkehrsschauen, Unfallschwerpunktkommission (Verkehrsbehörde), wie bisher
- Innerdienstliche Anordnung der obersten Straßenbaubehörde im
Innenministerium BW vom 14.10.2008
Per Erlass eingeführt auch in: BY, RP, HE, NRW, BB
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Folie 7INNENMINISTERIUM
2. Sicherheitsaudit von Straßenplanungen
Sicherheitsaudit
Systematische und unabhängige Ermittlung von Sicherheitsdefiziten von Straßenbaumaßnahmen vom ersten Planungsschritt bis zur Verkehrsfreigabe
Sicherheitsdefizite, z.B:
- zu kleiner Querschnitt, keine Relationstrassierung, fehlende Haltesichtweite,
- abflussschwache Verwindungsbereiche,
- nicht erkennbare Markierung, fehlende/falsche Wegweiser/ Beschilderung
Geltungsbereich (inhaltlich)
Neu-, Aus- und Umbau von öffentlichen Straßen
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2. Sicherheitsaudit von Straßenplanungen
Aufwand/ Wirtschaftlichkeit (s. ESAS):
GT, Getötete: 1.250.000 €/ Person
SV, Schwerverletzte: 85.000 €/ Person
LS, Leichtverletzte: 3.750 €/ Person
Sachschäden: außerorts innerorts
SS schwerwiegender Unfall mit Schachschaden 13 - 19 T€ 12 T€
LS Sonstiger Unfall mit Sachschaden 7 - 11 T€ 6 T€
Ext. Auditkosten: ca. 1.000 – 5.000 €/ Phase
Bsp. BAB, alle Phasen 0,01 – 0,1 % der Baukosten
Audit ist sehr wirtschaftlich
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2. Sicherheitsaudit von Straßenplanungen
Auditbeteiligte (aus ESAS)
Auftraggeber
Planer
Auditor
Unabhängigkeit zwischen Auditor und Planer, tatsächlich und rechtlich
Auditphasen 1-4
Vorplanung, Vorentwurf, Ausführungsentwurf, Verkehrsfreigabe
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2. Sicherheitsaudit von Straßenplanungen
Auditprozess (aus ESAS)
Beauftragung des Auditors durch den AG
Übergabe aller Unterlagen an den Auditor durch den AG
Unabhängige Prüfung, ggf. Ortsbesichtigung, Abfassen des Auditberichtes durch den Auditor
Übergabe des Auditberichtes an den AG
Ggf. Besprechung des Auditberichtes zwischen AG, Planer und Auditor
Entscheidung über die Konsequenzen aus dem Auditergebnisses durch den AG
a) AG hält Änderungen für erforderlich -> Entwurf wird geändertb) AG hält Änderungen für nicht erf. -> Entwurf bleibt
Abschluss der Auditphase
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-> Checklisten je Auditphase und je Straßentyp (Autobahn, Land-, Hauptverkehrs-, Erschließungsstraße)
2. Sicherheitsaudit von Straßenplanungen
Auditbericht:
Beispiel: Vorplanung bei BAB
1.1 Funktion der Straße: - Stimmt Funktion und angestrebte Nutzung der Straße überein?- Sjnd Auswirkungen der Baumaßnahme auf das umliegende Straßennetz berücksichtigt?
1.2 Entwurfs- und Betriebsmerkmale: 3 Fragen1.3 Querschnittgestaltung: 3 Fragen1.4 Linienführung ...1.5 Knotenpunkte 1.6 Nebenanlagen
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2. Sicherheitsaudit von Straßenplanungen
Formular für einen Auditbericht:
Allgemeine Projektangaben
Projektbezeichnung: xxx Aufsteller: Regierungspräsidium xy
Entwurfsbearbeitung durch: Amt oder Ing.-büro Entwurfsphase/Auditphase: Vorplanung/ Vorentwurf/ Ausführungsentwurf/
Verkehrsfreigabe Aufstelldatum: xx.xx.20xx Auditierte Unterlagen: - U 1: Erläuterungsbericht vom xx.xx.xxxx
- U 2: Übersichtskarte, 1:xxx - U 3: Übersichtslageplan, 1:xxx - U 4: Übersichtshöhenplan, 1:xxx/xxx - U 6: Straßenquerschnitte, 1:xxx - U 7: Lageplan, 1:xxx - U 8: Höhenplan, 1:xxx/xxx - U 10: Ingenieurbauwerke, 1:xxx - U 12: Lageplan landschaftspflegerische Maßnahmen M 1:xxx - U 15: Lageplan Beschilderung und Markierung M 1:xxx
Fehlende Unterlagen:-- - xx: xxx
Ortsbesichtigung: Datum der Ortsbesichtigung Besonderheiten: xxx
Auditoren
Name: Name 1. Auditor RP xx, Ref. 44
Name 2. Auditor RP xx, Ref. 45
Datum: xx.xx.20xx
............................................... gez. Name 1. Auditor
............................................... gez. Name 2. Auditor
Allgemeine Projektangaben:
Projektbezeichnung: Neubau B 10 zwischen...
Aufsteller: Regierungspräsidium XY
Entwurfsbearbeitung durch: Amt oder Ing.-büro
Entwurfsphase: Vorplanung
Aufstelldatum: dd.mm.jjjj
....
Unterschrift: Auditor:
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Folie 13INNENMINISTERIUM
Grundqualifikation?Schulung / Weiterbildung
der Auditoren?
2. Sicherheitsaudit von Straßenplanungen
Vertiefte Kenntnisse im Entwurf und in der Beurteilung der Verkehrssicherheit
Abgeschlossene einschlägiges Hochschulstudium oder vergleichbares
Mehrjährige Erfahrungen im Entwurf oder in straßenbezogenen Sicherheitsuntersuchungen
Analog den Ausbildungsstandards der von der BASt anerkannten Ausbildungsstätten(u.a. Uni Weimar, FH Giessen, Straßenbauverwaltung, -> Landesstelle für Straßentechnik LST)
Qualifikation der Auditoren
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3. Beispiele Umbau Kreuzung in Kreisverkehr
Bordstein endet vor dem Radweg
Wasser würde auf den Radweg laufen
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Bordstein bis zum
Ende des Radweges verlängern
3. Beispiele Umbau Kreuzung in Kreisverkehr
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3. Beispiele Umbau Kreuzung in Kreisverkehr
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Folie 17INNENMINISTERIUM
Rand wird überfahren
Bordstein zum Schutz
des Fahrbahnrandes
3. Beispiele Umbau Kreuzung in Kreisverkehr
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Folie 18INNENMINISTERIUM
3. Beispiele Umbau Kreuzung in Kreisverkehr
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Folie 19INNENMINISTERIUM
linie
1,5 / 1,5 / B
1,5
/ 1,5
/ B
1,5 / 1,5 / B
1,5 / 1,5 / B nlinie
bis de
r n
von
der
1,5 / 1,5 / B
1,5
/ 1,5
/ B
1,5 / 1,5 / B
1,5 / 1,5 / B
Falsche Anordnung der „Schraffen“
3. Beispiele Umbau Kreuzung in Kreisverkehr
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Bessere Sichtbarkeit
3. Beispiele Umbau Kreuzung in Kreisverkehr
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Folie 21INNENMINISTERIUM
Mängel aus dem Vorentwurf…….
Bus kann bei der Ausfahrt nicht den rückwärtigen Verkehr einsehen
Ungünstige Lage der Querung
Zu geringe
Aufstellfläche
3. Beispiele Vorentwurf / Ausführungsentwurf
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Folie 22INNENMINISTERIUM
…wurden im Ausführungsentwurf beseitigt
Aufstellfläche verbreitert
Querung näher an den Kreisverkehr gelegt
Busbucht zurückverlegt
3. Beispiele Vorentwurf / Ausführungsentwurf
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Folie 23INNENMINISTERIUM
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Folie 24INNENMINISTERIUM
Sichtbehinderung durch Pfeilwegweiser im Kreisverkehr
3. Beispiele Vorentwurf / Ausführungsentwurf
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Folie 25INNENMINISTERIUM
Beleuchtungsmast im Radweg
3. Beispiele Vorentwurf / Ausführungsentwurf
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Folie 26INNENMINISTERIUM
Ortsumgehung: Alte Allee dominiert das Blickfeld
3. Beispiele Vorentwurf Ortsumgehung
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Folie 27INNENMINISTERIUM
Alter Straßenverlauf durch Allee deutlich Sichtbar
3. Beispiele Vorentwurf Ortsumgehung
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Folie 28INNENMINISTERIUM
Alter Straßenverlauf der Allee durch Hügel unterbrochen
3. Beispiele Vorentwurf Ortsumgehung
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Folie 29INNENMINISTERIUM
Erdhügel
Sichtdreiecke
BepflanzungAuszug aus:
Hinweise zur Verkehrslenkung und optischen Orientierung durch Bepflanzung an Bundes- und Landesstraßen (außerorts) im Land Brandenburg (HVO)
3. Beispiele Vorentwurf Ortsumgehung
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3. Beispiele Ausführungsplanung Ortsumgehung Bundesstraße
LA-Spur: Vzul = 100 km/h nicht auf Entwurf (Vk=70km/h) angepasst.
Sichtdreieck zu kleinRA-Spur: Vzul = 100 km/h nicht auf Entwurf (Vk=70km/h) angepasst.
Vzul = 80 km/h (auf Gesamt-strecke) erfolgte erst nach mehreren Unfällen am KNP !
Überführung Landesstraße
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Folie 31INNENMINISTERIUM
4. Einführung in Baden-Württemberg
Wie kann das SAS sinnvoll in den
Planungsprozess
integriert werden?
Welche Anzahl von Auditoren mit welcher
Zusammensetzung?
Grundqualifikation
der Auditoren?
Schulung / Weiterbildung
der Auditoren?
4 Fragen führen zum Ziel:
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Unabhängigkeit der Auditoren � darf keinesfalls am Projekt beteiligt sein
� verwaltungsexterne/ interne Auditierung
� geprüft werden die Unterlagen der Prüffertigung
� Auditbericht und Stellungnahme des Planers als Anhang zum Erläuterungsbericht. In EB nur die conlusio und die Entscheidung des AG aufnehmen!
Wie kann das SAS sinnvoll in den Planungsprozess
integriert werden?
4. Einführung in Baden-Württemberg
Zur Frage 1:
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Folie 33INNENMINISTERIUM
4. Einführung in Baden-Württemberg
Beachte:
Das Audit darf nicht zur Prüfung der Planung an sich mutieren!
-> nur „Verkehrssicherheitsbrille“!
-> nur Feststellung von Defiziten (Quellenbezug)
-> Lösungsmöglichkeiten zur Beseitigung des Defizites nur als
Vorschlag benennen, da der Planer bzw. AG abzuwägen hat.
Es ersetzt auch nicht die laufende Qualitätssicherung der Planung.
Gefahr, sich in Diskussionen wegen sog. weicher Defizite zu verlieren!
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Folie 34INNENMINISTERIUM
Pflicht in der SBV BW (im Einvernehmen mit der obersten Verkehrsbehörde):
• Neubau und Erweiterung von Bundesfernstraßen mit Gesamtkosten über 5 Mio. €
• Neubau und Erweiterung von Landesstraßen mit Gesamtkosten über 3 Mio. €
• Neubau von Brücken über 100m Länge und Tunnel über 150m Länge i.Z.v. Bundesfern- und Landesstraßen
• Neue Anschlussstellen an bestehenden 2-bahnigen Bundesfern- und Landesstraßen
für die Auditphasen 1-3 gemäß ESAS: Vorplanung, Vorentwurf, Ausführungsplanung, ggf. Planfeststellung
Audits auf externe und interne Audits möglichst hälftig verteilen-> Erhaltung des Wissensstandes in der Verwaltung
4. Einführung in Baden-Württemberg
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Folie 35INNENMINISTERIUM
Pflicht in der SBV BW:
- Jährliche Auswertung durch die Landesstelle für Straßentechnik BW- Jährliche Dienstbesprechungen
Option:Alle anderen Straßen mit Gesamtkosten unter 5 bzw. 3 Mio. €Umbau-, Ausbau-, ErhaltungsmaßnahmenAuditphase 4: Verkehrsfreigabe (da in BW: Verkehrsschauen, USK)
Den kommunalen Baulastträgern zur Anwendung empfohlen.
-> Ziel: Unterstützung der Verkehrssicherheitsarbeit des Landes Baden-Württemberg
4. Einführung in Baden-Württemberg
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Folie 36INNENMINISTERIUM
bei internen Audits: Auditorenteam mit 2 Auditoren
(z.Zt. 12 Auditoren in der SBV BW, weitere 12 Auditoren beginnen die Schulung Ende 2008)
bei externen Auditoren: Auditor eines Verkehrsingenieurbüros
���� !!
Welche Anzahl von Auditoren mit welcher
Zusammensetzung?
interne Auditierung im AuditteamBestehend aus
einem Planungsingenieur und einem Verkehrsingenieur
Zur Frage 2:
4. Einführung in Baden-Württemberg
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Folie 37INNENMINISTERIUM
Generell:- einschlägiges Hochschulstudium o. gleichwertig- mehrjährige Berufserfahrung des Auditors selbst in
Planung oder Sicherheitsanalysen
zusätzlich bei externen Auditoren: - Schulung in anerkannten, externen Ausbildungsstätten
zusätzlich bei internen Auditoren:- Schulung in verwaltungsinternen Ausbildungsstätten
(Landesstelle für Straßentechnik BW, „LST“)
Grundqualifikation:
4. Einführung in Baden-Württemberg
Zur Frage 3:
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Folie 38INNENMINISTERIUM
externe Auditoren: - Auffrischungsschulungen alle 3 Jahre in anerkannten,
externen Ausbildungsstätten
interne Auditoren:- jährliche Dienstbesprechungen, - Auffrischungsschulungen ca. alle 5 Jahre in der LST
Schulung / Weiterbildung der Auditoren:
4. Einführung in Baden-Württemberg
Zur Frage 4:
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Folie 39INNENMINISTERIUM
A 8, Ausbau Karlsbad – Pf-West, Planfeststellung, 80 Mio. €, internA 8, Ausbau Ulm-West – AK Ulm-Elchingen, Planfeststellung, 40 Mio. €, internA 81, AK Stuttgart – AS Sindelfingen-Ost, Vorentwurf, 16 Mio. €, externA 656, MA-HD, Erneuerung langer Brücken, Ausführungspl. 70 Mio. €, intern
B 3, Verlegung zw. Sinzheim und Steinbach, Vorentwurf, 16 Mio. €, intern B 10, Ausbau zw. Eutingen und Niefern, Vorentwurf, 9 Mio. €, internB 10, Neubau Gingen-Ost - Geislingen-Ost, Vorplanung, ca. 40 Mio. €, internB 27, Dußlingen –Bodelshausen, Vorentwurf, 60 Mio. €, internB 290 OU Königshofen, Vorplanung, 10-20 Mio. €, externB 314, U Grimmelshofen, Vorentwurf, 20 Mio. €, extern
L 99, OU Ortenberg, Vorentwurf, 8 Mio. €, intern
4. Erkenntnisse in Baden-Württemberg
Durchgeführte Audits im Zeitraum Fj. 2006 –Fj. 2007:
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Folie 40INNENMINISTERIUM
Basis: 10 Audits, Länge der Strecken 55 km 3 BAB, 6 Bundes-, 1 LandesstraßeVorplanung und Vorentwurfsplanungen, je > 5 Mio. € pro Maßnahme
4. Erkenntnisse in Baden-Württemberg
Ergebnisse: 1 - 52 Defizite/ Audit (Vgl. aus Brandenburg: im Mittel 30 Defizite/ Audit)
Defizite je Audit davon Regelwerkverstöße
alle Straßen u. Audits 17 8,0 (47% der Defizite)
differenziert nach Str.-kl.
BAB 4 3,3 (80% der Defizite)
B-Straßen 23 10,8 (47% der Defizite)
L-Straße 20 6,0 (30% der Defizite)
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Folie 41INNENMINISTERIUM
4. Erkenntnisse in Baden-Württemberg
Defizite nach Entwurfsbereich: Defizitzahl Anteil
Entwurfs- und Betriebsmerkmale 38 23%
Straßenquerschnitt 29 17%
Linienführung 34 20%
Knotenpunkte inkl. LSA 43 26%
FG-/Radverkehr 12 7%
Ingenieurbauwerke
Bepflanzung
passive Schutzeinrichtung 12 7%
Beschilderung/ Markierung
Beleuchtung
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Folie 42INNENMINISTERIUM
4. Erkenntnisse in Baden-Württemberg
Akzeptanz des Planers:
70 % der festgestellten Defizite durch den Planer anerkannt und behoben
25 % der Defizite begründet abgelehnt
5% unklar
- Das Audit wird durch den Planer sehr gut angenommen.
- Es ist praktikabel und vernünftig umsetzbar.
- Ungeeignete Forderungen Dritter können spürbar leichter
zurückgewiesen werden.
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Folie 43INNENMINISTERIUM
4. Erkenntnisse in Baden-Württemberg
Aufwand interner Audits (aus der Pilotphase BW)
Durchschnitt: 22 Personenstunden / Audit (bei 2 Personen: 11 h / Auditor)
differenziert nach Auditphase: (zum Vgl. NRW)
Vorplanung: ca. 15 Pers.-h 10 Pers.-h
Vorentwurf: ca. 40 Pers.-h 25 Pers.-h
Ausführungspl. k.A. 15 Pers.-h
Verkehrsfreigabe k.A. 10 Pers.-h
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Folie 44INNENMINISTERIUM
5. Schlussfolgerungen und Empfehlungen
� Stellenwert des Sicherheitsaudits:
� Politik : wichtig� Leitung : akzeptiert� Auditoren : hoch� Planer : hat sich (kontinuierlich konstruktiv)
positiv entwickelt, hohe Akzeptanz
� Wirkung des Sicherheitsaudits auf die Planung:� Qualität der Entwürfe verbessert sich� Mittlerweile findet ein reger Austausch zwischen Abteilung
„Planung“ und „Betrieb, Verkehr, Bau“ statt.
� Nutzen Sie das Audit, um einen Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zu leisten