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StellungnahmezumKMK-Strategiepapier

„BildunginderdigitalenWelt“Prof.Dr.TorstenBrinda,DidaktikderInformatik,UniversitätDuisburg-Essen

SprecherdesFachbereichs„InformatikundAusbildung/DidaktikderInformatik“derGesellschaftfürInformatike.V.(GI)1

VorbemerkungenEsistsehrzubegrüßen,dasssichdieKMKangesichtsderdigitalenTransformationvonGesellschaft,KulturundArbeitdemThema„Bildung inderdigitalenWelt“unddendarausresultierendenKonse-quenzen für das nationale Bildungssystem in einem Strategiepapier widmet und dieses bereits inFachgesprächenmit Fachvertreter/-innen in Berlin diskutierte. Durch die Strukturierung des Strate-giepapiersentlangsechsHandlungsfeldernwerdenallewesentlichenGestaltungsbereicheangespro-chen.DabeilässtdasDokumentanverschiedenenStellenallerdingseinenstarkaufdieNutzungvondigitalenMedien reduzierten Bildungsbegriff erkennen, derwesentliche Bildungserfordernisse einerdurch Digitalisierung geprägten Welt leider völlig ausblendet. Die nachfolgende Stellungnahmeadressiert dieseProblemstellen, sie bezieht sich imWesentlichenaufdiePunkte1.1, 1.2, 2.1 sowieAnlage1b.1. BegrifflichkeitundeingeschränkteSichtweiseaufdie„digitaleWelt“a.) DieVerwendungvonBegriffenwie„digitaleWelt,„digitaleGesellschaft“oder„digitaleBildung“

vermittelt fälschlicherweisedenEindruck,dieWelt,Gesellschaftbzw.Bildungseinundigital zubetrachten.Empfehlung:WenneinBegriffalsEigenname,z.B.zurBeschreibungderWeltunterdemEinflussfortschreitender Digitalisierung, verwendet wird, sollte er kurz definiert werden, um Missver-ständnissezuvermeiden.

b.) DieimPapierverwendeteBeschreibungder„digitalenWelt“fokussiertaufdieVerwendungvondigitalenMedien imprivaten und beruflichen Bereich.Genanntwerden Smartphones, Anwen-dungssoftware, Internetzugang,Kommunikationsplattformenetc.ObwohldiegenanntenSyste-meundderenNutzungkonkreteAusprägungeneiner„digitalenWelt“sind,adressiertderenBe-trachtung jedochnur einen sehr begrenzten Ausschnitt. Schondas SpektrumderpersönlichenGeräte umfasst zahlreiche weitere Kategorien, wie E-Book-Reader, Media-Player oder Spiele-Konsole,SmartWatches,Fitness-Tracker,VR-BrillenoderSmartWearmitintegriertenSensorenoder Anzeigen. All diese Systeme basierenmit vielfältigen jeweils angebotenen AnwendungenundAppsaufdarunterliegendenBetriebssystemenunterschiedlicherHersteller.HinzukommenzahlreicheweitereSysteme,denenwirimAlltag–entwederschonjetztoderinnaherZukunft–begegnen,wiez.B.digitalesGeld,digitaleAnzeigen,Internet,eingebetteteSysteme,autonomeSysteme/Roboter, SmartMobility/selbstfahrende Autos,Malware, Big Data, digitale Steuerun-gen,mitTechnikenderComputergrafikgeschaffeneWelteninKinofilmen,digitaleAkten,SmartCare,SmartHomes/Houses,SmartCitiesundvielesmehr.DerdurchdieseTechnologienermög-lichteWandel durchdringt auch andere Fachdisziplinen und führt dort zu Innovationen. So er-möglichen bspw. Erkenntnisse aus der Mustererkennung die systematische Analyse von Ge-nomsequenzeninderBiologiemitdemZiel,denmenschlichenKörperbesserzuverstehenundKrankheitenheilenzukönnen,fürdieesheutenochkeineBehandlungengibt;ErkenntnissederSpieltheoriewerdengenutzt,umökonomischeEntscheidungenzutreffen;ErkenntnisseausdemBereichderComputergrafikundderMustererkennungunterstützenmedizinischeDiagnosenundEingriffe; komplexe Simulationsmodelle dienen z. B. im Bereich der Strömungsmechanik dazu,

1DerTextwurdeimLeitungsgremiumdesFachbereichs„InformatikundAusbildung/DidaktikderInformatik“derGesell-schaftfürInformatike.V.(GI)abgestimmt.

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OberflächenformenvonFahr-undFlugzeugensozugestalten,dassderTreibstoffverbrauchmi-nimiertwird.Empfehlung:Die imStrategiepapierverwendeteBeschreibungdesBegriffs„digitaleWelt“ istzueingeschränktundwirdderRealität,inderdieseEntwicklungstetigvoranschreitet,nichtgerecht.AusgangspunktsolltediegesamteBandbreiteanKategorienvonPhänomenen,Situationen,Arte-faktenundSystemensein,denenSchülerinnenundSchülerimAlltagpersönlichoderindenMedi-enbegegnen(könnenoderwerden)undzudenensiedamitauchselbstkonstruierteVorstellungenentwickeln (vgl. z.B.Terjung2016),denenSchulesichdann imSinneeinerdidaktischenRekon-struktion(vgl.Diethelmetal.2012)widmensollte.EineFokussierungaufpersönlicheoderinderSchulevorhandeneSystemeundderenzielgerichteteAnwendungistzueingeschränkt.

2. ZieleeinerBildunginder„digitalenWelt“DerimDokumentverwendeteBildungsbegriffführtinderArgumentationdesStrategiepapierszuderKernforderung,digitaleMedien indenUnterrichtsprozessenallerFächerzuverorten.DieserForde-rung kann – ebensowie der nach einer grundlegenden Transformation von Schulen im Lichte derfortschreitenden Digitalisierung – zwar grundsätzlich zugestimmt werden, allerdings ist sie nichtweitreichendgenugundbereitetLernendedamitunzureichendaufdieHerausforderungender„digi-talenWelt“vor.DerdigitaleWandel,derunseregesamteGesellschaft,KulturundWirtschaftbetrifft,wirdmaßgeb-lichvonPersonengestaltet,dieinformatischqualifiziertsind,Personen,dieentwedereineFachaus-bildungimBereichderInformatikodereinHochschul-oderUniversitätsstudiumderInformatikabge-schlossen haben oder sich entsprechende Kompetenzen autodidaktisch angeeignet haben. DieserPersonenkreis entwickelt neue Geräte und Gerätekategorien, zugehörige Betriebssysteme sowieAnwendungenundAppsfürvielfältigeZweckenichtnurdespersönlichenBedarfs.DurchdieBereit-stellung von AppStores durch die Entwickler großer Betriebssysteme (wie Windows, macOS, iOS,Android,Linux)wurdenInfrastrukturenundVertriebswegegeschaffen,dieesheuteimPrinzipjedemEinzelnenermöglichen,Software-LösungenzuProblemenjedwederArtzuimplementierenunddar-über verfüg- und sichtbar zumachen.Die IKT2-Wirtschaft, die diesenWandel durchDigitalisierungmaßgeblichprägtunddamitgesellschaftliche,wieaucharbeitsbezogeneProzessemaßgeblichmitge-staltet,beklagtseitJahreninternationaleinenMangelanentsprechendenFachkräften–lautProgno-sen könnte dieser Mangel national bis zum Jahr 2030 auf 120.000 fehlende Akademiker/-innenangestiegensein3.DieEntwicklungendervergangenenJahrehabendabeigezeigt,dassessichbeiderfortschreitendenDigitalisierung und Automatisierung keinesfalls um eine kurzfristige Erscheinung handelt, sonderndassdieser Prozess stetig voranschreitet unddabei immerwiederneueGerätekategorien,Anwen-dungenundEinsatzszenarioshervorgebrachtwerden.AuchwennderzeitderBegriff„Digitalisierung“dieBeschreibungundDiskussiondiesbezüglicherPhänomeneundArtefaktedominiertunddamitdenEindruckvonNeuigkeitvermittelt,warenentsprechendeInnovationenunddiesichdarausergeben-denKonsequenzenauchschonzuvorals„NeueMedien“,„ModerneInformations-undKommunika-tionstechnologien“oderweitergefasst,alsInformatiksysteme,inBetrachtung.EinEndedieserInno-vationenundtechnologischenEntwicklungen istnicht inSicht.DiekonkretenSysteme(Anwendun-gen undGeräte) sind dabei einem stetigenWandel (insbesondere durch neue Software-Versionenmit veränderten Benutzungsschnittstellen) unterworfen, wohingegen die zugrundeliegenden Fach-konzepteder Informatik zeitbeständig sind.VielederobengenanntenSystemeundAnwendungenkönnenzwargrundsätzlichalsUnterrichtsmedienzurVermittlungbestimmterfachlicherZusammen-hängeeingesetztwerden,abernichtalle.AlledieseSystemebasierenaberinihrerjeweiligenImple-mentierungaufbestimmtenPrinzipienundGrundideenderInformatik,dieBegriffewieAlgorithmen,DatenstrukturenundProgrammierungzwareinschließen,überdieseaberdeutlichhinausgehen.2IKT:Informations-undKommunikationstechnologien3http://www.it-business.de/fachkraeftemangel-spitzt-sich-zu-a-541910/

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BezüglichdergenerellenZielevonschulischerBildungbestehtdabeiweitgehendeEinigkeit.Entspre-chende Dokumente stellen in unterschiedlichen Akzentuierungen Ziele wie Identitätsbildung, All-tagsbewältigung,Ausbildungsreife,gesellschaftlicheTeilhabe,WeltverständnisundähnlicheKatego-rien indenVordergrund (z.B.GFDo.J.). InErgänzungzudenFragenundGestaltungsbereichen, zudenensichdasKMK-Strategie-Papierpositioniert,istallerdingsanzumerken,dassesaußerordentlichüberraschend ist,dassdieVerfasser/-innendesDokumentsoffenbarderAuffassungsind,dass„In-formatik“indiesemZusammenhangkeineerwähnenswerteRollespielt.Andersistesnichtzuerklä-ren,dassdieInformatik,diediesedigitaleTransformationinGanggesetzthatundmaßgeblichgestal-tetunddieaufverschiedenenpolitischenEbenenzudigitalenStrategien,digitalenAgendenundna-tionalenIT-Gipfelngeführthat,derartunbedeutendfüreineBildunginder„digitalenWelt“ist,dasssieimgesamtenStrategiepapierkeinerweiterenErwähnungbedurfte.EsmussdaherandieserStellebetontundinErinnerunggerufenwerden,dass

1. dieKMKdasFach InformatikalsallgemeinbildendesFachansieht, ländergemeinsameAn-forderungenaneineInformatiklehrerbildunginderSek.IundIIdefiniert(KMK2015,S.32ff)unddurchdiedortdokumentiertenfachlichenAnforderungenauchdeninhaltlichenRahmenfürdasentsprechendeSchulfachakzeptierthat,

2. dasFachInformatikinfastallenBundesländernzumindestalsWahl-oderWahlpflichtfachindenSekundarstufenIundIIverortet ist, ineinzelnenBundesländern,wieBayernundSach-senauchmitPflichtkomponenten(vgl.Starruß2010)undzudem

3. eineReihewissenschaftlicher Arbeiten existieren, die denallgemeinbildenden Wert infor-matischerKompetenzenanhandvonetabliertenBildungsbegriffenwiedenobigenargumen-tativnachgewiesenhaben(z.B.Witten2003,Schulte2013).

Vor diesem Hintergrund ist die Informatik unstrittig ein allgemeinbildendes Unterrichtsfach unddies ist auch die Sichtweise der KMK. Digitalisierung wird, wie oben dargelegt, maßgeblich durchPersonenmitInformatikkompetenzgestaltetundesexistiertbereitseinvonderKMKalsallgemein-bildendangesehenesUnterrichtsfachInformatik,dessenUnterrichtsgegenstanddietechnologischenGrundlagenderDigitalisierungdarstellen.DarausergibtsicheinWiderspruch:dasbestehendeFachistalsallgemeinbildendakzeptiert,esthematisiertGegenstände,die inhaltlich indenGegenstands-bereichdesStrategiepapiersgehören,darinwirdesabernichteinbezogen,weil–wiebeidenFach-gesprächenvonden jeweiligenSitzungsleiterngeäußert–mankeineÄnderungenamFächerkanonwünsche. Die Vermeidung schulorganisatorischer Herausforderungen durch Erweiterung desPflichtfachkanonswirddamitüberBildungsanforderungenauseinersichmassivgewandeltenundsichstetigundrasantweiterveränderndenLebens-undArbeitsweltgestellt.InderDagstuhl-Erklärungzur„Bildung inderdigitalenvernetztenWelt“ (Brindaetal.2016)wurdeargumentiert, dass eine umfassend ausgerichtete Bildung die Phänomene, Artefakte, SystemeundSituationender„digitalenWelt“,denenSchülerinnenundSchülerbegegnen,auseineranwendungs-bezogenen, einer gesellschaftlich-kulturellen und einer technologischen Perspektive in den Blicknehmenmuss. Der Ansatz wertschätzt bestehende Sichtweisen wie Benutzerschulung,Medienbil-dung und Informatikunterricht und hat das Anliegen, diese Sichtweisen in einem kohärenten Ge-samtkonzeptzuintegrieren.Umdieo.g.Erscheinungsformender„digitalenWelt“Lernendenumfas-sendzuerschließenbzw.zuverstehenunddamiteinenBeitragzumWeltverständnisderLernendenin Bezug auf die „digitaleWelt“ zu leisten, bedarf es damit einer entsprechenden Einnahme allergenanntenPerspektiven.AusanwendungsbezogenerPerspektivewirddabeihinterfragt,wieundwobestimmteSystemezuwelchenZweckenangewendetwerden,ingesellschaftlich-kulturellerPerspek-tivewerdenWirkungenundWechselwirkungenzwischenSystem/-en,IndividuumundGesellschaftindenBlickgenommenunddieBetrachtungvonSystemen„voninnen“austechnologischerPerspektivegibtEinblick,wietypischeSysteme(prinzipiell) internstrukturiertsindunddamitfunktionieren.UmLernendeweiterhinzugesellschaftlicherTeilhabeinder„digitalenWelt“unddamitzuraktivenMit-gestaltung zu befähigen, sollten die genannten Perspektiven erneut und zwar aus gestalterischerSichteingenommenwerden.AusanwendungsbezogenerPerspektivekanndannhinterfragtwerden,wie Aufgaben oder Probleme des Alltags unter Verwendung vorhandener Systeme gelöst werden

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können.Ausgesellschaftlich-kulturellerPerspektivewirdbetrachtet,wieInteraktionenzwischenSys-temen,IndividuenundderGesellschaftgestaltetwerdenkönnenundschließlichaustechnologischerPerspektivewirduntersucht,wieSystemezurLösungvonProblemenentwickelt,d.h.systematischgeplantundanschließendprogrammiert,werdenkönnen.Diese Sichtweise schließt die Anwendung von Informatiksystemen als Unterrichtsmittel in allenFächern explizit ein, geht aber durch dieEinbeziehung informatischer Kompetenzen, die im SinnedergesellschaftlichenTeilhabeeineaktiveMitgestaltung (auchaus technischerSicht)ermöglichen,deutlichdarüberhinaus.Abbildung1fasstdieseverschiedenenSichtweisen,dieeinGesamtkonzeptderdigitalenBildungermöglichen,zusammen:

Abbildung1:HausderdigitalenBildung4

ÖffentlicheDiskussionenzumStellenwertundzurEinbeziehung informatischerKompetenzen indieBildungzeigen,dasswortführendeAkteureeinweitgefächertes,zumTeilvondenwissenschaftlichenDefinitionenerheblichabweichendesVerständnisderTerminologiehaben.Sowirdbspw.derBegriffInformatikvonmanchenAkteurenauchfürdieVerwendungdigitalerMedien inBildungsprozesseneingesetzt,ebensowiefürFragestellungenderAnwenderqualifizierungbzgl.Standardsoftware.Wie-derandereassoziierendamitFragestellungenderRechneradministrationoderderProgrammierung.AuchwennhierbeijeweilscomputerbasierteSystemebeteiligtsind,handeltessichbeiderInforma-tik in Abgrenzung um einewissenschaftliche Disziplin. Handelnde Akteure fordern gelegentlich inKonzeptpapierenauch,dass„Algorithmen“oder„Datenstrukturen“indieSchulezuintegrierenseienundverwendendieseBegriffescheinbaralsRepräsentantenderDisziplin.Auchwenndiedahinterlie-gendenFachkonzeptezweifelsfrei innerhalbderDisziplingroßeBedeutungbesitzen,sindsiejedochkaumisoliertsobetrachtbar,dassdamitaucheinsystematischerAufbauinformatischerKompeten-zenmöglichwäre.VergleichbarwäredasAnliegen, inderMathematikdenFunktions-oder –odersogarnur–denMengenbegriffzuthematisieren.BeideFachkonzeptesinddisziplinärzentral–esgibtjedochweiterewichtigeKonzeptewiez.B.dasKonzeptderWahrscheinlichkeit,dasauchwiederumaufdieBegriffeFunktionundMengezurückgreift.Die Informatik istdie„WissenschaftdersystematischenVerarbeitungvon Informationen, insb.derautomatischenVerarbeitungmitHilfevonDigitalrechnern“5.SiebefasstsichmitPrinzipienundVer-

4DieAbbildungbasiertaufeinemArbeitsdokumentderAutorinnenundAutorenderDagstuhl-Erklärung,indemeineer-gänzteLangfassungalsEmpfehlungverschiedenerFachgesellschaftenerarbeitetwird.5https://de.wikipedia.org/wiki/Informatik

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fahren,diedemVerständnisundderModellierungautomatischerInformationsverarbeitungzugrun-deliegenundderenAnwendungbeiderEntwicklungvonComputersystemen(vgl.GI2005),undisteine akademische Disziplin (CASWG 2012, S.3). Im anglo-amerikanischen Sprachraumwird die zu-grundeliegendeundzuvermittelndeDenkweiseals„ComputationalThinking“(Wing2006)bezeich-net, eine Denkweise, die über Hard- und Software hinausgeht und einen Rahmen bereitstellt, umSystemeundProblemezubetrachten6.BegriffewieInformatik,Informatics,ComputerScience,Com-puting, InformationTechnology,DigitalLiteracyetc.werdennichtnurnational,sondernauchinter-nationalteilweisemiterheblichunterschiedlicherSemantikverwendet,teilweisewerdenbestimmteBegriffealsOberbegriffefürandereverwendet(CASWG2012,S.3).EineAnalysevonumfangfangrei-chenLänderfallstudienergab,dassbestimmteBegriffspaare(wiez.B.InformaticsundICT)inunter-schiedlichenNationen teilweise sogarmitkomplementäremBegriffsverständnisverwendetwerden(vgl.Hubwieseretal.2015).Die Vermittlung informatischer Kompetenzen und die im KMK-Strategiepapier fokussierteBildungbzgl.digitalerMedien sindalso imWesentlicheneinanderergänzendeFelder,die imSinneobigenModellswesentlichvoneinanderprofitierenkönnen.Währenddie InformatikdasAnliegenverfolgt,LernendendieWirkprinzipiender„digitalenWelt“zuerschließenundihnenMöglichkeitenzuderenaktiverMitgestaltungzueröffnen,verfolgtdieMedienbildungimKerndasZiel,Lernendezukompe-tentenundreflektiertenAnwendernbestehenderInformatiksystemezumachen(CASWG2012,S.4).Beide Aspekte sind für eine Bildung in der „digitalen Welt“ wichtig und zentral. Auch wenn dieWerbungpropagiert, dass es „für alles eineApp gibt“,müssenwir jungeMenschen auf eineWeltvorbereiten,dienochnichtexistiert,unterEinbeziehungvonTechnologien,dienochnichterfundenwurden,unddie technischeundethischeHerausforderungenmit sichbringen,dererwirunsnochnichtbewusstsind(CASWG2012,S.3).EineumfassendeBildunginder„digitalenWelt“mussdaherDigitalisierung auch aus informatischer Perspektive als Unterrichtsgegenstand in den Blick neh-men.IndiesemZusammenhangwirdgelegentlichdieFragegestellt,warumKenntnisseausderInformatikerforderlich seien,wenn das Ziel doch „nur“ die kompetenteNutzung von Informatiksystemen seiund keine entsprechende berufliche Laufbahn im Bereich der Informatik angestrebt werde. DieseFrage ließe sich völlig analogauf alleübrigenSchulfächerübertragen, z.B.:WarummussmanGe-dichte interpretieren können,wennman keinGermanistwerdenwill?WarummussmanGeradenmit Ebenen in derMathematik schneiden können,wennman keineMathematikerinwerdenwill?WarummussmandasRechnenvonHandlernen,wennmanspätereinenTaschenrechnerbenutzenkann?Warummussman singen können,wennman keinMusikerwerdenwill?Warummussmanden Körperbau von Tieren im Detail analysieren,wennman keine Tierärztinwerdenwill?Warummussman Reaktionen von Phosphor undWasser untersuchen, wennman kein Chemiker werdenwill?WarummussmaneinezweiteFremdspracheerlernen,wennmandiepersönlicheZukunft imeigenenLandsieht?Warummussmanwissen,wiedieFranzösischeRevolutionverlaufen ist,wennmankeineHistorikerinwerdenmöchte?WarummussmandiehistorischeEntwicklungvonStädtenanhand von Stadtplänen nachvollziehen können, wenn man die Stadt nur besuchen und keinStadtgeographwerdenmöchte?usw.InBezugaufdasFachDeutschkönntemanfernerargumentie-ren,dassesdochausreichendsei,sichmündlichartikulierenundeinfacheTexter-undverfassenzukönnen.DennochsetztsichderFachunterrichtanalytischmitverdecktenAbsichtenvonVerfassernauseinander, werden komplexe Texte verschiedenster Kategorien geplant und erstellt. Dies, umSchülerinnenundSchülerndiedeutscheSpracheunddiedamitverbundenenGestaltungsmöglichkei-ten in vollerBreite zuerschließen, gleichwohlwissend,dassdiemeistenSchülerinnenundSchülernachihremAbschlusskeineKarriereimBereichderGermanistikanstreben.Esgehtalsodarum,dieWeltzuverstehenunddiejeweilsfachlichenGrundlagenfüreineMitgestaltungderWeltzulegen.DurchdasjeweilsfachspezifischeGestaltenergibtsichjeweilseineigenerZugangzurjeweiligenDis-

6csta.acm.org/Curriculum/sub/CurrFiles/CompThinkingFlyer.pdf

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ziplin.AlleobigenFragenließensichdaherbspw.mitBezugnahmeaufübergeordneteBildungszielewiez.B.„gesellschaftlicheTeilhabe“und/oder„Weltverständnis“beantworten.Für die aus Sichtweise der Informatik im Zusammenhang einer umfassendenBildung für eine vonInformatiksystemen geprägte Welt zu erwerbenden Kompetenzen, die im Sinne der Dagstuhl-Erklärung(Brindaetal.2016)imWesentlichendertechnologischenPerspektivezuzuordnenwären,habenArbeitsgruppenderGesellschaftfürInformatike.V.unterMitwirkungzahlreicherInformatik-didaktiker/-innen und Informatiklehrkräfte in jeweils mehrjährigen und partizipativen ProzessenEmpfehlungenfürBildungsstandards InformatikfürdieSekundarstufenIundIIerarbeitet (GI2008,2016).EinentsprechendesDokumentfürdiePrimarstufeistderzeitinArbeit.DievonLernendenzuerwerbendenKompetenzenwerdendarinineinemzweidimensionalenModellmitInhalts-undPro-zessdimension strukturiert,wobei sich die Inhaltsbereiche aus dem Prozess der automatischen In-formationsverarbeitungergebenunddieProzessbereicheausdemsystematischenProblemlösungs-prozess(vgl.GI2008,S.11f).ImErgebnisführtedieszudemStrukturmodell,dassAbb.2zeigt.

Abbildung2:Inhalts-undProzessbereichederBildungsstandardsInformatik(GI2008,2016)Diese Struktur der Bildungsstandards Informatik wurde bei der Novellierung von Informatik-LehrplänenderBundesländerseit2008aufgegriffen,sodasssieinentsprechendenWahl-undWahl-pflichtfächernverbreitetverankertwurde.DieVorstellungbzgl.der im Informatikunterrichtzuver-mittelnden Kompetenzen geht damit deutlich über die Ansätze in denAnfängen in den 70er- und80er-Jahren hinaus, in denen man zunächst Hardwarefragen, Algorithmen, Anwendungen isoliertbetrachtethatte(Cyraneketal.1997).ModerneAnsätzegehenvonProblemenderLebensweltausunderschließendarandiedahinterliegendenfachlichenKonzepte(vgl.Hubwieser2007,Magenheim2001,Koubeko.J.).Empfehlung:Eszeigtsichalso,dassesimSinneeinerBildunginder„digitalenWelt“relevanteKom-petenzenausdemBereichder Informatikgibt,die imbisherigenStrategiepapier fehlen.Bzgl.derenKonkretisierungseiaufdieBildungsstandardsInformatikfürdieSekundarstufenIundIIverwiesen(GI2008, 2016). Diese Kompetenzen sollten daher die im Strategiepapier bereits verorteten in einemausgewogenenVerhältnisergänzenundebenfallsverbindlichgemachtwerden.VerortungundVerbindlichkeitDas Strategiepapier beschränkt sich in der diesbezüglichenBetrachtung auf einen integrativenAn-satz,indemdigitaleMedieninallenUnterrichtsfächerneingesetztwerden.UnterderAnnahmederRelevanzauchinformatischerKompetenzenzumErfüllendesBildungsauftragsvonSchuleinder„di-gitalenWelt“stelltsichdieFragenachderenVerortung.DieDagstuhl-Erklärung(Brindaetal.2016)fordertedazu,eine Integration inalleFächerundeinen„eigenständigenLernbereich“zukombinie-ren,wobeidieKompetenzenindenFächernunddemeigenständigenLernbereichspiraligüberalleJahrgangsstufenhinwegerfolgen sollten (ebd.).Auchwennder „eigenständige Lernbereich“ inderDagstuhl-Erklärung organisatorisch nicht näher definiertwurde, ist klarzustellen, dass damit etwas

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vonFächerintegrationUnterscheidbaresgemeintwar,welcheseparatausgeführtwurde.DamitsolltezumAusdruckgebrachtwerden,dassanbestimmtenKompetenzeninangemessenerWeisefächerin-tegriertgearbeitetwerdenkann,insbesonderedort,wodasjeweiligefachspezifischeLernenimVor-dergrundsteht,dassesaberandererseitsKompetenzengibt,die(vermutlich)nichtfächerintegriertinangemessenerWeiseerworbenwerdenkönnen,dieeineüberdasLernenimjeweiligenanderenFachhinausreichendeAuseinandersetzungundStrukturierungfachlicherZusammenhängemiteige-nerdisziplinärerSystematikerfordern.HierbeiwurdeimKernanentsprechendeKonzepteausdemBereichderMedienbildungundderInformatikgedacht.Bemerkung:Während andere Stellungnehmende sicher diemedienbildnerische Perspektive im Hin-blickaufeineVerortungindenBlicknehmenwerden,solleshier–ergänzend(!)–umeineBetrach-tungzuinformatischenKompetenzengehen.Grundsätzlich kommen dazu Modelle wie Fächerintegration, eigenes (Pflicht-)Fach, Projekte/AGs,außerschulischeAngeboteinBetracht.1. FächerintegrationBeiderIntegrationneuerKompetenzzieleinbestehendeUnterrichtsfächerbeigleichbleibenderUn-terrichtszeit stellen sicheineReihevonFragen.Die Lehrendendes jeweiligenFachesmüssendazubereitsein,entsprechendeKompetenzenzuintegrierenoderextrinsischdazumotiviertwerdenkön-nen.WeiterhinmüssensiedazuinderLagesein,sichselbstodermitHilfedieentsprechendenKom-petenzen ineinerWeisederartanzueignen,dass sie sicherdazueigenenUnterrichtgestaltenkön-nen.Großangelegte internationale Studien zur IntegrationderArbeitmit digitalenMedien in allenUnterrichtsfächernbelegen,dassdieserAnsatzinderBreitebislangnichtgelang(Plompetal.2009,Bos et al. 2014). Es bleibt damit in diesemBereichdemZufall überlassen,wasbei den Lernendenankommt,was imSinnederSicherungderChancengleichheit füralleLernendenproblematisch ist.DieVerbindlichkeitfächerintegrierterKompetenzenließesichdurchNutzungderoutput-bezogenenSteuerungsmöglichkeitendesjeweiligenLandes(z.B.entsprechendeStandards,zentraleLernstands-erhebungen, zentrale Prüfungen) erhöhen. Fehlentwicklungen könnte so entgegengewirktwerden.DadieeinzelneSchulebeizentralenLernstandserhebungen i.d.R.nur imAbstandmehrerer Jahreerreicht wird, sind nachweisliche Veränderungen – auch gegen denWillen einzelner Lehrkräfte –allerdingseinlangwierigerProzess.ImFalleeinerFächerintegrationmüsstendannkonsequenterweisemedialeundinformatischeKom-petenzen auf diesemWegeüberprüftwerden, diese Kompetenzen berücksichtigendeund stets zuaktualisierendeschulinterneCurriculazwecksStandardisierunggestaltetwerden.WasfürdenEinsatzvondigitalenMedienbislangoffenbarschoneinenichtinderBreitezumeisterndeHerausforderungdarstellte,dürfte imFalleder Integrationvon Informatikkonzepten trotzeinzubeziehenderOutput-Steuerungnahezuaussichtslossein.WährenddieIntegrationvondigitalenMedien„nur“derenver-ständige und didaktisch reflektierte Anwendung aus der jeweiligen Fachperspektive erfordert undinsofern„nur“eineErweiterungderzurVermittlungbestimmterKompetenzenzurAuswahlstehen-denUnterrichtsmitteldarstellt,esaberimmernochumdasLehrenundLernenimjeweiligenUnter-richtsfachgeht,erforderteineEinbeziehungvonInformatikkonzepteneinevölligneue,fachfremdePerspektive.Umeine fürdie SchuleeinigermaßenvollständigeSichtweiseaufdie Informatik zuerhalten, ist imRahmenderLehrerausbildungderBesuchvonUniversitäts-LehrveranstaltungenausdenBereichenProgrammierung,AlgorithmenundDatenstrukturen,Modellierung,SoftwareEngineering,Datenban-ken,Rechnernetze,Betriebssysteme,Rechnerarchitektur,FormaleSprachenundAutomaten,Informa-tikundGesellschaft,Fachdidaktik Informatik (vgl.KMK2015,S.32ff)etc.erforderlich–kurzumeinvollständiges Informatiklehramtsstudium, das als zusätzliches drittes Fach studiertwerdenmüsste.Eine reduzierte Auswahl einzelner Veranstaltungen griffe jeweils einzelne Teilaspekte heraus, dieWirkprinzipienunddieGestaltungvonInformatiksystemen,derenWechselwirkungenmitderGesell-schaftunddieVermittlungentsprechenderKonzepteerschließensichjedocherstinderVollständig-

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keit. Ansätze,wie sie an derUniversitätWuppertal existieren,wo alle Lehramtsstudierenden allerFächer eine Basisausbildung in Informatik erhalten, sind als Ergänzung des fächerübergreifendenBereichs zubegrüßen, könnenaber aufgrunddes geringenUmfangs (4 SWS) kein vollständiges In-formatikstudium ersetzen. Das Erreichen der in den Bildungsstandards Informatik (GI 2008/2016)definiertenKompetenzziele istdadurchnicht zugewährleisten,allerdingskannes LehrkräftenallerFächerdieMöglichkeitgeben,Bezugspunktedes jeweiligenFachszurakademischenDisziplin Infor-matikzuerkennenundunterrichtlich,ggfs.gemeinsammitInformatiklehrkräften,aufzugreifen.DieEinbeziehungneuerKompetenzen ineinbestehendesFachbeigleichbleibenderUnterrichtszeitwirft zudemzwangsläufigauchdieFrageauf,welcheanderen Inhaltedafür reduziertwerdensoll-ten.WährenddieEinbeziehungdigitalerMedien„nur“eineanderemedialeAufbereitungdesLehr-Lern-Prozesses bedeutenwürde, zöge die Einbeziehung informatischer Kompetenzen im Sinne derBildungsstandards tatsächlichdieAuseinandersetzungmit fachfremden Inhaltennachsich, fürwel-chePlatzgeschaffenwerdenmüsste,wasdieBereitschaft sicherlichminderndürfte. InsofernstelltsichhierdieselbeFrage,dieauchbeieinemPflichtfachzubeantwortenwäre.2. Eigenes(Pflicht-)FachDieGründe füreineigenesPflichtfachsind imWesentlichengesellschaftlicher,kulturellerundöko-nomischer Natur (vgl. Webb et al 2015). Aus gesellschaftlicher Sicht ist es wünschenswert, jungeMenschenzuraktivenMitgestaltungderGesellschaftauchaustechnologischerPerspektivezubefä-higen und sie nicht nur zu passiven Konsumenten von Technologie zumachen. Die Befähigung zuaktiverMitgestaltungermöglichtdieEinnahmevonFührungspositionenunddamitdieMitgestaltungund Innovation der Gesellschaft. Alle so Qualifizierten können als gut informierte Bürger-/innenselbstentscheiden,welcheRollesieinderGesellschafteinnehmenmöchten.AuskulturellerPerspek-tivegehtesdarum,Menschendazuzubefähigen,denkulturellenWandelaktivmitzugestaltenunddiesennichteinfachalsgegebenhinzunehmenunddasLebenentsprechendauszurichtenzumüssen.InökonomischerHinsicht besteht im IKT-Bereich in Deutschlandwie auch international ein großerBedarfanFachkräften.DamitdasLand internationalwettbewerbsfähigbleibt ineinerWelt,diezu-nehmenddurchInformatiker/-innengeprägtwird(vgl.WGIE2013,CASWG2012),isteserforderlich,jungenMenschenmehr als bisher auch berufliche Laufbahnen in diesemBereich zu eröffnen.Daserfordert,dassmehrSchülerinnenundSchüleralsbislangauchimBereichderInformatikKompeten-zenerwerben,dieDisziplininAnalogiezuandereninderSchulevertretenenkennenlernenunddies-bezügliches Interesse und Selbstvertrauen entwickeln können. Da grundsätzliche Fachaffinitätenbereits inderGrundschuleund inKindertagesstättenangelegtwerden,mussentsprechendfrüh imCurriculumbegonnenwerden.DieinternationaleBetrachtungzeigt,dassentsprechendeFachkompe-tenzen in immer mehr Ländern verpflichtend verortet werden (vgl. McCartney et al. 2014, 2015,Hubwieseretal.2015).Weiterhin bietet ein eigenes Fach dieMöglichkeit, die fachlichen Konzepte zu systematisieren, zustrukturierenundzuvernetzenunddamitineinGesamtbildeinzuordnen.Lehrkräfte,dieInformatiknichtalseigenesFachstudierthaben,könnendiesnichtleisten,dasie–selbstwennsieeineBasis-qualifikationinInformatikerhaltenhabensollten–nureinensehreingeschränktenBlickaufdiedis-ziplinärenZusammenhängehabenkönnen.DiesefachlicheEinordnungundStrukturierungergibtsichkeinesfalls vonalleineunddiebeidenFachgesprächen inBerlinverwendeteMetaphervonFolien,diefachspezifischeAnknüpfungenenthaltenunddiedann„übereinandergelegt“werden,umsoein„Gesamtbild“zuermöglichen,versagtschonimBildselbst,dader„Durchblick“schonnachwenigenübereinandergelegtenFolienbehindertwirdundder„Überblick“vollendsverlorengeht.In diesem Zusammenhang sei auch noch einmal der Vergleich zum FachDeutsch gezogen, das imFächerkanon etabliert ist, obwohl in allen Fächern (bis auf den Fremdsprachen) Deutsch auch diejeweiligeUnterrichtsspracheistundentsprechendeSachtexteinunterschiedlichenErscheinungsfor-meneineRolle spielen.Dennochwerden imFachDeutschdiedeutscheSpracheansichundTextevielfältigerKategoriennichtnuranalysiert,sondernauchproduziert,umebennichtnur„Konsument“deutscher Sprachartefakte zu sein, sondern solcheauch selbsterstellen zukönnen.DieseAnalogielässtsichaufdiehiergeführteArgumentationgutübertragen.EntsprechendsollteesdasZielsein,Fächerintegration und eigenes Fachmiteinander zu kombinieren, umden jeweiligenAnwendungs-

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kontext im bestehenden Fach sowie die Systematik im eigenen Fach zu ermöglichen. Ansätze, dieeinseitigaufFächerintegrationodereinseparatesFachfokussieren,greifendsbzgl.zukurz.Gegen einWahlfach spricht, dass derenWahl stark abhängig ist von lokalen Kontexten und darinstattfindendenBeratungen.DurchWahl-/WahlpflichtfächeristeinsystematischerKompetenzaufbaufür alle Schülerinnen und Schüler nichtmöglich. Fortgeschrittene Angebote sind dahermit einemgroßen Spektrum an fachspezifischen Kompetenzen konfrontiert, was die Binnendifferenzierungerheblicherschwertunddazuführt,dassentsprechendeKurseschnellwiederabgewähltwerden.Bei einer verpflichtendenVerortung kommt immerwiederdie Frageauf,woherdenndieStundendafür kommen sollen.Modelle, diehierbei diskutiertwerden, sindeinemöglicheReduzierung vonErgänzungsstundeninderSek.I,dieAusweitungderStundentafel,dieReduktionmehrererFächeringeringemUmfang,dasStreicheneinesanderenUnterrichtsfachs.DaalleetabliertenFächerausgu-tem Grunde im Fächerkanon verortet wurden, ist das vollständige Streichen eines Faches derzeitkeine vertretbare Option. Dort, wo internationale Schulleistungsstudien signifikante Defizite deut-scherSchülerinnenundSchülerdiagnostizierthaben,sindReduktionensicherauchnichtzuvertre-ten,wobeiesUnterschiedezwischendenBundesländerngibt,sodassLösungenjeweilsdieRahmen-bedingungendesBundeslandesberücksichtigenmüssen.EinezudenRahmenbedingungendesjewei-ligenLandespassendeMischformderübrigenAlternativenwäreaushiesigerSichtvertretbar.NachfolgendseinochaufeinigesichstetswiederholendeDiskussionspunkteeingegangen:● KritikerdesFachansatzesführenan,dassauchFächerfür„Glück“,„Frieden“u.a.gefordertwür-

denundeineAblehnungneuerFächerschonaufgrundderVielzahlsolcherAnfragengebotensei.Demistzuentgegnen,dassdieInformatikimGegensatzzudeno.g.Konzepteneineeigenständi-geakademischeDisziplin istundsiedarüberhinaus–ebenfalls imGegensatz–zudenmeistenentsprechenden Konzepten bereits im Schulcurriculum verankert und als allgemeinbildendesFachakzeptiertist(vgl.KMK2015).Dasbelegt,dassdemFachoffenbarbereitseinandererStel-lenwertzugestandenwurde.

● Weiterhin wird befürchtet, dass Lehrkräfte anderer Fächer dann die Auseinandersetzung mitdigitalenMedienaneinsolchesFachdelegierenunddenentsprechendenWandeldamitselbstvermeidenkönnten.Dazuistzusagen,dassjederLehrendebeijedemeinzelnenfachlichenVer-mittlungsanliegen auch zukünftig vor demHintergrund übergeordneter Bildungsziele dieMög-lichkeit habenmuss, aus allen zur Verfügung stehendenUnterrichtsmitteln einschließlich allennicht-digitalen dasjenige oder diejenigen auszuwählen, die fachdidaktisch am geeignetsten er-scheinen.Hierbeidarfeskein„PrimatdesDigitalen“geben,sonderndasfachlicheLernenmussimVordergrundstehen.Darüberhinaus istdurchdieEinbeziehunginfachspezifischeStandardsund Lehrpläne und deren output-orientierte Überprüfung festzustellen, inwieweit fachspezifi-scheUmsetzungenerfolgen.

● Ein eigenständiges Fach bietet zudem den Vorteil einer darauf abgestimmten Lehrerbildung.Hierbeiwirdargumentiert,einPflichtfachseiausgeschlossen,weilesnichtgenügendvielequali-fizierteLehrkräftegebe.UmgekehrtwirddasFachInformatikinderLehrerbildungbislangdeut-lichunterdurchschnittlichoftgewählt,weileskeinPflichtfachinderSchulegibt.FürdiesesProb-lemgibtesjedocherprobteunddokumentierteLösungen.Bspw.wurdenimBundeslandBayernmehrereHundertLehrkräftemitStaatsexamenzunächstinzweijährigen,späterauchinaufbiszuvierJahrestreckbarenNachqualifikationsprogrammenaufdieStaatsprüfunginInformatikvorbe-reitet,umeineausreichendeVersorgungderSchulenmitLehrkräftensicherzustellen(vgl.Spoh-rer2009). InderAnfangsphaseerfolgtedazueineteilweiseFreistellungderLehrkräftezurTeil-nahmeanentsprechendgeblocktenUniversitätslehrveranstaltungen,andereTeilewurdenalsE-Learning gestaltet. Später erfolgte im Wesentlichen eine Umsetzung per E-Learning. Entspre-chendausgearbeiteteModuleliegenvor.DiebeteiligtenUniversitätenwurdenjeweilsdurcheineLehrerabordnungzurKoordination,BegleitungundDurchführungvonPräsenztagenunterstützt.EswurdendamitLehrkräftedesgesamtenAltersspektrumserreicht,umsicherzustellen,dassdersich durch altersbedingtes Ausscheiden aus demBerufsleben ergebende Personalbedarf durchStudienabsolventengedecktwerdenkann.UnterstütztwurdediesdurchQuereinstiegsmaßnah-

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men,indenenPersonenmitInformatikstudienabschlussdirektineineentsprechendpädagogischvertiefteReferendariatsausbildungeinsteigenkonnten.

● Weiterhinwird behauptet, eineFächerdiskussion führe in die Zeit vor der Kompetenzorientie-rungzurück,seidamiteinpädagogischerRückschritt.DieKernforderungdieserStellungnahmelautet, die bestehende Strategie zur „Bildung in der digitalenWelt“ um die Kompetenzen ausdemBereichderInformatikzuerweitern,diedieGI indenBildungsstandardsInformatik(2008,2016)beschreibt.Darausresultiertzwangsläufig,dassdieentsprechendenKompetenzenimUn-terrichtangeeigneterStelleerworbenwerdenkönnenmüssenundzwarvonallenSchülerinnenundSchülern.DieschulischeUmsetzungkann imPrinzipergebnisoffengeführtwerden,die Im-plikationendereinzelnenOptionenwerdenbeidenjeweiligenVariantennäherausgeführt.

● Darüberhinauswirdangeführt,dassFächerdiskussionenauchdeshalbrückschrittigzubewertenseien, weil sich das Fächerkonzept generell überholt habe und die Fächerstrukturen generellaufzulösen seien.Auchwenntatsächlicheiniges füreinesolcheumfassendeReformdesSchul-systemsspricht,zeigtdieErfahrung,dassselbstdeutlichniederschwelligereInnovationen,wiez.B. die Einbeziehung digitalerMedien in alle Unterrichtsfächer, erheblichen Zeitaufwand erfor-dern,insoferneinederartumfassendeReformzumgegenwärtigenZeitpunktinnähererZukunftpraktischkaumvorstellbarist.MitderNegierungderEinführbarkeitaufgrunddergenerellenRe-formbedürftigkeitdesSchulsystemswirddieEinbeziehungentsprechenderKompetenzenineineferneZukunftverschobenbzw.vertagtundwerdensichjetztimBildungssystemaufgrundderDi-gitalisierung stellende Fragen nicht beantwortet. Um entsprechenden Stillstand zu vermeiden,mussaber jetzteineLösungfürdieEinbeziehungentsprechenderFachkompetenzenindenUn-terrichtgefundenwerden,bevorsichdasBildungssystem imFalleeinergrundlegendenReformvermutlichaufJahremitdenresultierendenImplikationenbefasst.

3. SchulischeArbeitsgemeinschaften/ProjekteSchulische Arbeitsgemeinschaften oder Projekte ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern,individuellenInteressennachzugehenundsichindiesenBereichenzuvertiefen.Dasistgrundsätzlichbegrüßenswertundeinwertvolles InstrumentderGestaltungvonLernprozessen inderSchule.FürdieArbeitanKompetenzen,diealleSchülerinnenundSchüleringleicherQualitätentwickelnsollen,ist dieser Weg jedoch ungeeignet, da die Voraussetzung ein flächendeckendes Angebot entspre-chenderAGs/ProjektewäreundderKompetenzerwerbsystematischermöglichtunderfasstwerdenmüsste.DaskämeorganisatorischeinemeigenenSchulfachgleich.4. AußerschulischeAngeboteAußerschulischeAngebote,wiez.B.SchülerlaboreInformatik(vgl.Bergner2015,Brinda/vandeWa-ter 2009) ermöglichen Schülerinnenund Schülern ausgewählte Ideender Informatik in zeitlich be-grenztenWorkshopskennenzulernen.AufgrundderzeitlichenBegrenzungundderlokalunterschied-lichen Verfügbarkeiten entsprechender Angebote kann damit weder ein systematischer Kompe-tenzaufbau in einem Umfang erfolgen, wie ihn die GI-Standards spezifizieren (vgl. GI 2008/2016)nochwirddadurchChancengleichheitfüralleLernendenerreicht,dawederüberallAngeboteexistie-ren, noch sind diese vergleichbar oder standardisiert. Hinzu kommt, dass typische Bezeichnungen,wieHackerSpacesetc.dazubeitragen,negativkonnotierteStereotypenzuperpetuieren.Empfehlung1: Es zeigt sich, dass informatischeKompetenzen,wie sie eineumfassendeBildung füreine„digitaleWelt“erfordernwürde,kaumindergefordertenTiefefächerintegrierterwerbenlassenwürden,weilesaufderSeitederLehrendenentsprechenderFachexpertisebedarfunddieeinzelnenFachlehrplänebereitsgutgefülltsind.

• Da Fachaffinitäten bereits sehr früh im Alter von KiTa und Grundschule angelegt werden,müssenauchinformatischeKompetenzenfrühzeitigundinangemessenemUmfangbereitsimSachunterrichtinderGrundschule(invergleichbaremUmfang,wieBasisangeboteandererimSachunterrichtvertretenerDisziplinen)vorgesehenwerden.

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• DieForderungnacheinemPflichtangebot (das imSinnederDagstuhl-Erklärungnicht integ-rierbare Inhalte aufnehmen und darüber hinaus vernetzend und strukturierendwirken soll)betrifftimWesentlichendieSekundarstufeI.DieStandardsderGIfürdieSek.IwurdenfüreinSzenario gestaltet, das in den Jahrgangsstufe 5 bis 10 durchschnittlich jeweils eine Unter-richtsstundeproWochedafürvorsieht,alsoinsg.5WochenstundenindergesamtenSek.I.

• EineverpflichtendeVerortungderInformatikinderSek.IIwirdexplizitnichtgefordert,wohlaber,dassdasFachinjedwederHinsichtdennaturwissenschaftlichenFächernbzgl.derWer-tigkeitundWählbarkeitalsGrund-oderLeistungsfachinderAbiturprüfunggleichgestelltwird(vgl.GI2015).

Empfehlung2:DadieweiterobenausgeführtenFachperspektiven inGänzerelevantsind, istzufor-dern,dasssieauchalleimCurriculumderSchuleverankertwerden.

• Da inderanwendungsbezogenenPerspektivedasAnwendendigitalerUnterrichtsmittel (alsErweiterungzumtraditionellenLehrenundLernen)imjeweiligenFachimVordergrundstehensoll,istdieseentsprechendfächerintegrierteinzunehmen.AuchwennesbeiderAuswahlvonUnterrichtsmitteln imEinzelfallkein„PrimatdesDigitalen“gebendarf,solltendennochent-sprechendeKompetenzen in fachspezifischenBildungsstandardsverankert sein,umdieVer-bindlichkeitindenFächernsicherzustellen.

• Ingesellschaftlich-kulturellerPerspektivesolltesichjedesFachmitderFrageauseinanderset-zen,wiesichdiejeweiligeDisziplinunterdemEinflussdigitalerTechnologienändert(z.B.hin-sichtlich Information, Interaktion, Kommunikation, Produktion) undwelche zukünftigenGe-staltungensichbereitsabzeichnen.ImeigenenSchulfachsolltendiesbezüglichdurchAbstim-mung mit den Curricula der anderen Fächer Zusammenhänge und Vernetzung hergestelltwerdenz.B.unterBezugnahmeaufModelle,dieWirkungenderdigitalenTransformationaufIndividuumundGesellschaft beschreibenund einordnen.Weiterhin sollte dort systematischderFragenachgegangenwerden,wiesichInteraktionmitdigitalenSystemengestaltenlässt.

• IntechnologischerPerspektivekönnenFächer,beidenenessichthematischanbietet,BezügezufachrelevanteninformatischeGrundlagenherstellen(z.B.einfacheCaesar-VerschlüsselungimFachDeutsch,MP3-GrundlagenimFachMusik,Algorithmenbegriff imFachMathematik,GrafikformateimFachKunstetc.).ImeigenenFachwirdsystematischdieFragebeantwortet,wietypischeSystemkategorienprinzipiellfunktionieren,welcheinformatischenIdeen,Model-le, Konzepte, Prinzipien diesen zugrunde liegen, werden Fachbezüge aufgegriffen, vernetztundstrukturiertundschließlichdieGestaltungvonSystemen,diedieBearbeitungvonAufga-benautomatisierenoderProblemelösen,betrachtet.

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