Rating 2009Personalpublikationen
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Vorwort
Gerne erzählen und hören wir schöne Geschichten. Umso besser, wenn sie noch bebildert sind. Dabei sagen und vernehmen wir auch viel Wichtiges, und vielleicht denkt darüber sogar jemand nach. Doch nirgends ist die Aufmerksamkeit der Zuhörer, Leser und Medienbenutzer grösser als auf den Kanälen der internen Kommunikation. Nirgendwo anders befindet sich der Brotkorb so nahe beim Medienkonsumenten wie bei der internen Kommunikation. Marketingleute können davon nur träumen. Die im Schweizer Rating des SVIK prämierten Medien zeigen das beispielhaft: Gelingt den Machern der Spagat zwischen Information und Unterhaltung, dann entsteht Stabilität im Betriebsgeschehen. Schaffen es die Betriebsjournalisten und Medienleute, Veränderungsphasen fundiert darzustellen und zu vermitteln, dann wird Innovation und Change von allen Betriebsangehörigen getragen. Zeigen Führungskräfte und Betriebskorrespondenten die fachliche und betriebliche Entwicklung aktuell auf und vermitteln Feedback, dann wird eine wichtige Grundlage zur Lernfähigkeit der Mitarbeitenden gelegt. Dazu kommt: Die Angehörigen der Mitarbeitenden, die Kunden sowie Shareholder und sogar die Medien orientieren sich auch gerne an diesen Publikationen. Natürlich glaubt niemand, der Leser eines Personalmagazins sei anders als jeder andere Medienkonsument. Das lässt sich ja an deren Gewohnheiten belegen: Das Papier wird auch hier nicht einfach durch Elektronik oder Events ersetzt, aber alles wird gerne gut portioniert und diversifiziert konsumiert. Was aber bei der internen Kommunikation fasziniert, ist, dass alles recht umfassend verinnerlicht wird. Das ist der echte Beitrag der internen Kommunikation zum Betriebsgeschehen. Arbeit an und mit interner Kommunikation ist die Herausforderung für jede Organisation im medialen Zeitalter. Wer diese Disziplin beherrscht, braucht keine Notfallstation für Planungs sowie Organisationsopfer und muss kein Gegengift für «Menschenbisse» herstellen, dafür entsteht eine Zweckgemeinschaft, auf die auch in der Krise Verlass ist. Jahr für Jahr macht der SVIK mit dem Rating neue Erfahrungen. Alles, was sich weiterentwickelt, wird besser, aber auch aufwendiger. Dass interne Kommunikation, eines der faszinierendsten Elemente der Betriebsorganisation, doch nicht zu komplex und zu esoterisch wird, dafür müssen wir alle allerdings auch sorgen.
Daniel L. AmbühlPräsident des SVIK
linkgroup
Organisator
Veranstaltungspartner
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Jurys sind schwer in Mode. Es gibt sie, in wechselnden Formen, zwar schon lange;als sichtbares Element verschiedener Sendeformen in den Medien, mit Promi und Glamourfaktor, haben sie sich erst in neuerer Zeit durchgesetzt. Da werden die Jurymitglieder zu Protagonisten einer Show, die die Leistung oder den Preisträger, oder beide, in den Hintergrund drängen. Aber das ist immer noch die Aus nahme. Die Jurys, wie sie in vielen Bereichen gebildet werden, sind temporär zusammengestellte Gruppen aus Fachleuten, die mit viel Engagement und Idealismus ihre Kompetenz und Erfahrung einbringen, um Leistungen auch ausser halb des kommerziellen Erfolgs angemessen zu würdigen. Der Contest des SVIK ist ein typisches Beispiel dafür. Während kommerzielle Medien ihren Erfolg an der verkauften Auflage oder den Einschaltquoten messen können, fehlt den Personalpublikationen und informationssystemen dieses Messelement fast gänzlich. Die Jury übernimmt gewissermassen eine Funktion, die sonst der Konsument durch sein Kauf, Hör oder Sehverhalten einnimmt. Die Rückmeldung an die Herausgeber der Publikationen erfolgt über die Bewertung durch eine Jury, die mit qualifizierten und erfahrenen Fachleuten aus dem Umfeld von Kommunikation und Publikation besetzt ist. Der auch im Kommunikationsbereich stetig steigende Arbeitsdruck auf die Verantwortungsträger macht es erheblich schwierig, Jurymitglieder zu rekrutieren, die sich angemessen Zeit nehmen können. Das Erarbeiten des Jurierungsprozedere, sich bei der Beitragsvergabe um Objektivität zu kümmern, das Sichten, Bewerten, Berechnen, Kommentieren, Sammeln, Beiträge gesamtheitlich auszuzeichnen: Das gehört zum Wirkungsbereich jedes einzelnen Jurymitglieds. Zählt man alle Bewertungsarbeiten hinzu, kommt die Jury selbst ohne Administrationsaufwand auf bedeutend mehr als einen ordentlichen Arbeitsmonat. Umso bedeutender ist, dass der Kern der Jury nunmehr schon seit einigen Jahren aktiv ist, was aufgrund der Vergleichsmöglichkeiten der Aussagekraft der Bewertungen förderlich ist. Dieser Kern hat auch die Bewertungskriterien erarbeitet, die aus subjektiven Einschätzungen eine möglichst objektive Wertung machen. Dass der Schweizer Bewertungsraster zu einem grossen Teil in denjenigen eingeflossen ist, den die FEIEA für den europäischen Grand Prix anwendet, spricht für dessen Qualität.
Jürg Pulver (Vorsitz)Corporate Communication Manager,Bundesamt für Polizei, Bern
Doris Ackermann PRBeraterin,Kilchberg
Martina Blattner Grafikerin,blattnergrafik, Häfelfingen
Herwig Dämon Head of Communications & Events, AO Foundation, Davos
Peter Lehmann Direktor,sanu | bildung für nachhaltige entwicklung, Biel
Nicole Maack GrafikDesignerin, Linkgroup, Zürich
Carola Minder Eidg. dipl. PRBeraterin, CMC Communications, Luzern
Ines Najorka Corporate Communication Manager, Valora AG, Bern
Tanja Passow Mscom, Partner, Enzaim Communications AG, Zürich
Martin Sommer Grafiker, Büro für Gestaltung, Basel
Jury
Die Mitglieder der Jury
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Kategorie: Mitarbeiterpublikation
Apropos, Die Mobiliar
Axpo Magazin, Axpo
BEinfo, Staatskanzlei Kanton Bern
contact, BKW FMB Energie AG
Coop Forte Magazin, Coop
départ!, BLS AG
DiALOG, EWB
doppel:punkt, Tamedia
durchblick, ERZ
DYNAMO – üsi zytig, Debrunner Koenig
Empa intern, Empa AG
Exuperantius, Stadt Zürich, Präsidialdepartement
family, AMAG
GLOBE, Georg Fischer AG
hello, Syngenta International
HEXAGON, HoffmannLa Roche Ltd
HOT CHOCOLATE, Barry Callebaut
Info, Helsana Versicherungen AG
inform, Geberit International
inform, NAB
Inselmagazin, Insel, Bern
inside, Valora AG
Insider, Wetrok AG
Insider, EBMGruppe
InSight, LLB
k punkt, Valora Retail
KPeople, KPMG
LIVE, Schweizer Fernsehen SF
live, Novartis International AG
member, Alpiq Holding Olten
mitenand, IWB
Münz, TKB
NOK MAGAZIN, Nordostschweizerische Kraftwerke
nous.bâloise, Groupe Bâloise
Oak Tree, Bank Sarasin & Cie AG
one, Credit Suisse
people, Alstom (Schweiz) AG
PLUS, ZKB
PM magazin, Die Post
Pulsations, HUG Hôpitaux universitaires de Genève
Roche Nachrichten, HoffmannLa Roche Ltd
SBBZeitung, Schweizerische Bundesbahnen
Service in Action, Alstom Power Services
TEAM, AXA Winterthur
The Link, Kuoni AG
Trait d’union, Bobst AG
unisono, SGKB
unter uns., Gruner AG
wir we, Dätwyler Cables
Zeitung ZHK, Zürcher Höhenkliniken
Eingereichte Mitarbeiterpublikationen
Der Reflex ist bekannt: Wirtschaftskrise = sparen. Und wo wird gespart? Dort, wo es vermeintlich am wenigstens weh tut, und das trifft – nach immer noch verbreitet herrschendem Irrglauben – auch die Unternehmenskommunikation. So rechnete denn die Jury dieses Jahr mit dem Schlimmsten und wurde – o Freude – angenehm überrascht. Die Budgets der Publikationen weisen insgesamt einen steigenden Trend auf, und – das ist noch bedeutend wesentlicher – die Qualität der Inhalte lässt sich sehen. Da ist sehr viel von Nachhaltigkeit die Rede, das wirtschaftliche Umfeld führt dazu, dass im Grossen und Ganzen auf die Anliegen der Mitarbeitenden vermehrt eingegangen wird. Es passt durchaus in dieses Bild, dass die Teilnehmerzahl mit 50 Eingaben in der Kategorie Mitarbeiterpublika tion noch nie dagewesene Höhen erreicht. Aber nicht nur die Quantität stimmt. Insgesamt haben viele Publikationen aufgeholt – die früher noch feststellbare Kluft zwischen den Klassenbesten und dem Rest besteht nicht mehr. Aber es gibt noch Steigerungsmöglichkeiten. Noch allzuoft präsentiert das Management nur seine eigene Optik. Noch allzuoft wird unkritisch schöngeredet, Dialoge finden nicht statt. Und noch ein Hinweis: Die Wir kung der besten Texte verpufft, wenn die optische Gestaltung und insbesondere der Einsatz von Bildern laienhaft daherkommen. Geprüft wurden auch dieses Jahr Kommunikationsformen und Themenvielfalt, Verständlichkeit und Lese führung, Dialogorientierung, Layout und Bild sowie gestalterische Stimmigkeit. Und da leuchten drei Sterne am Himmel der Mitarbeiterpublik ationen besonders hell:
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«PASSION» steht auf dem bildlosschlichten und gerade deshalb edel wirkenden Cover. Und Leidenschaft zeigen nicht nur die Mitarbeitenden von Kuoni, die in ihrem Mitarbeitermagazin zu Wort kommen. Leidenschaft zeigen auch die Macher dieses kleinen, aber feinen Juwels. «The Link» heisst das Meisterwerk, das zusammen mit der länder spezifischen Zugabe «The Swiss Link» wie die kleine Schwester von «Wallpaper» daherkommt. Das schmucke, sich von der Masse abhebende A5Format ist ein Mus ter beispiel, wie mit einer Mitarbeiterpublikation Firmenkultur vermittelt, wie Werte gelebt werden können. Viel fältig, anregend, kreativ, unterhaltsam, mit einer schönen, vielfältigen Bildsprache und exzellenten Bildausschnitten wird unsere Aufmerksamkeit gesteuert. Und nomen est omen: «The Link» verlinkt vorbildlich die Informationen mit anderen Kommunikationsgefässen von Kuoni und lebt damit integrierte Kommunikation vor. In der separaten Länderausgabe und damit dort, wo sich die Mitar beitenden auch örtlich am nächsten sind und Firmen kultur am ehesten gelebt wird, wird der Dialog intensiv gepflegt. Dazu gibt es spannende Aussenansichten des Unternehmens von externen Autoren. Kurz: ein Augen und Leseschmaus der allerbesten Güte.
The LinkKuoni AG
Kategorie: Mitarbeiterpublikation
Goldene Feder
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Silberne Feder Bronzene Feder
Damals, als Tageszeitungen vor allem Inhalte vermittelten, gab es beispielsweise noch die «Basler Nachrichten». In der gleichen Stadt werden heute die «Roche Nachrichten» hergestellt. Wobei Nachrichten angesichts der angebo tenen Vielfalt an Formen und Inhalten eine geradezu masslose Untertreibung ist. Roche glänzt damit, dass die Firma in ihrer Publikation die Menschen ernst nimmt. Das zeigt sich formal in den ausführlichen Rubriken «Menschen & Meinungen» und «Service & Soziales», denen je ein eigener Bund gewidmet ist und in denen Roche breiten Raum für Persönliches, für Diskussionen und für kritische Inputs anbietet. Aber auch hier ist es erst das Zusammenspiel von Inhalt und Form, die das Preiswerte dieser Publikation ausmacht. Die Tages zeitungen, die dieses Jahr geradezu inflationär nach neuen Layouts suchen, um die Leserschaft besser durch den Dschungel der Informationsflut zu führen, fänden bei den «Roche Nachrichten» besten Anschauungsunterricht. Das in seiner Klarheit attraktive Layout beeindruckt mit einer vorbildlichen Leseführung. Eine saubere Glie derung in vier ein zelne Bünde, aussagekräftige Titel, schöne Bilder und spannende Bildformate ziehen den Leser in den Bann und lassen uns zusammen mit den zeitungsgerechten Inhalten nicht mehr so rasch los.
Roche NachrichtenHoffmannLa Roche Ltd
«inform» prangt auf dem Titelbild der Mitarbeiterpublikation von Geberit. Und in Form zeigen sich die Zeitschriftenmacher in der Tat. Sie beweisen, dass formal weniger manchmal mehr sein kann. Die Beiträge sind alle in überschaubarer Länge verfasst. Das Heft wirkt dank dem luftigen Layout mit viel weissem Raum sehr grosszügig und leicht. Und luftig geht’s auch inhaltlich zur Sache, wenn die Arbeiten der Firma für das welthöchste Gebäude in Dubai beschrieben werden. An diesem Beispiel zeigt sich eine weitere Stärke von «inform»: Themen werden aus verschiedenster Optik und mit unterschiedlichen Kommunikationsformen beleuchtet. Die Reportage über den Burj Dubai ist Ausgangspunkt für Porträts und Statements von Mitarbeitenden, die in dieser Region arbeiten, und für einen weiterführenden Hintergrundbericht über die dortigen Arbeiten. Weniger kann auch sprachlich manchmal mehr sein: Das Ganze ist einfach, dafür verständlich geschrieben. Die formale Knappheit wird mit inhaltlicher Vielfalt verknüpft. Schön ist dabei die Idee, den Mitarbeitenden mit einer DVD im Heft näherzubringen, was Innovation für Geberit bedeutet.
informGeberit International
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«De gustibus non est disputandum» (über den Geschmack kann man nicht streiten), sagten schon die alten Lateiner, und mit diesem Phänomen werden wir in der Jury nirgends so konfrontiert wie in der Kategorie Frontcover. Wie sehr ein gut gemachtes Titelbild einen Kaufentscheid beeinflusst, wissen alle, die schon einmal unentschlossen am Kiosk vor einer Wand voller Magazintitel standen. Der Kampf um Marktanteile bleibt den Machern von Mitarbeiterpublikationen zwar erspart. Nicht aber der Kampf um die Verteilung der Gelder für die internen Kommunikationskanäle. Und da ist auch firmenintern durchaus Konkurrenz vorhanden, auch wenn sich mittlerweile die Einsicht durchzusetzen beginnt, dass elektronische Kommunikationsmittel eine Mitarbeiterpublikation nicht ersetzen. Angesichts der täglichen Informationsflut, der wir alle ausgesetzt sind, müssen Publikationen aber vor allem einen anderen Kampf gewinnen: denjenigen um die Aufmerksamkeit der Leserschaft. Und da wäre ein anregendes, einladendes, die Aufmerksamkeit fesselndes Cover allemal ein gutes Argument. Angesichts der dreizehn Eingaben in dieser Kategorie bleibt allerdings die Feststellung: «Die Worte hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.» Die Worte aus der letztjährigen Bewertungsgrunde verhallten jedenfalls ungehört, so dass sie hier getrost wiederholt werden können: viel Durchschnitt, bewährte Lösungen, wenig Inspiration und wenig Mut zu äussergewöhnlichen Konzepten. Die Folge: Die Jury verleiht nur zwei Preise:
Kategorie: Frontcover
Coop Forte Magazin, Coop
durchblick, ERZ
DYNAMO – üsi zytig, Debrunner Koenig
hello, Syngenta International
HEXAGON, HoffmannLa Roche Ltd
info, Helsana Versicherungen AG
LIVE, Schweizer Fernsehen SF
mitenand, IWB
MOSAIC, Bühler Management AG
Oak Tree, Bank Sarasin & Cie AG
one, Credit Suisse
TEAM, AXA Winterthur
Trait d’union, Bobst AG
Eingereichte Frontcover
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Silberne FederGoldene Feder
«one» ist die Nummer eins in dieser Kategorie. Dass dies detailgetreu mit dem gleichen Konzept gelingt, mit dem die Credit Suisse schon 2007 diese Kategorie gewonnen hat, unterstreicht das einleitend Gesagte, spricht aber keineswegs gegen die Qualität des Produkts. An der gepflegten Ausstrahlung verblüfft noch immer die ausgefallene Idee, die Textinhalte im quadratischen Kubus unter zubringen, wodurch sich «one» seine in positivem Sinn auf und gefällige Erscheinung bewahrt. Bildaufbau und Bildsprache überzeugen. Der Mitarbeiter auf dem Cover wirkt authentisch und kommt sehr sympathisch rüber. Ebenso gekonnt schafft es die CS, mit prägnanten, bewusst nicht aus dem Finanzmilieu stammenden Kurztiteln den Bezug zu den Themen und damit den Leseappetit zu schaffen.
oneCredit Suisse
«HEXAGON» heisst die konzern und damit weltweite Mitarbeiterzeitung von Roche, die als zweites Produkt von der Jury für auszeichnungswürdig befunden wurde. «HEXAGON» kommt zwar aus naheliegenden Gründen nicht im Sechseck daher (oder warum eigentlich nicht?). Und dennoch überrascht das Format, das sowohl offen als auch gefaltet seine beeindruckende Wirkung offenbart. Fesselnd ist die mutige, kreative Bildsprache (zwei Drittel unscharf, ein Drittel scharf). Mit der Konzentration auf das Hauptthema schaffen die Macher eine klare Priorisierung. Perfekt ist der Wiedererkennungseffekt von Cover und entsprechendem Beitrag. Wäre der Teaser zur Titelstory nicht so lang und der Seitenhinweis nicht zu unscheinbar, es hätte vielleicht zur Goldenen Feder gereicht.
HExAGONHoffmannLa Roche Ltd
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Alle, die einmal in einem Poesiealbum ihre Gedanken hinterlassen haben, meinen zu wissen, wie man schreibt. Dabei geht leicht vergessen, wie vielfältig die Textformen, aber auch die Funktionen der Autoren oder das Zielpublikum sein können. Eine Bedienungsanleitung für eine elektrische Zahnbürste besteht ebenso aus Text wie die Staatsverfassung oder ein Romanepos. Entsprechend braucht es auch für die Beurteilung von Texten Kriterien, die sich auch mit der Frage beschäftigen, wer was für wen schreibt. Insbesondere die Bedürfnisse des Zielpublikums sind nicht gering zu werten. Ebenso massgebend für die Jury sind jedoch Textdramaturgie, Stimmigkeit der Kommunikationsform und Schreibqualität. Angesichts der heutigen Kommunikationsgesellschaft, in der vorwiegend gesimst und getwittert wird und in der es schon beinahe verpönt ist, einen Brief zu schreiben, stellen die dreizehn Einsendungen zwar den Rekordwert der SVIK Awards ein, sie zeugen aber auch von einer durchaus noch zu steigernden Wertschätzung des Instrumentes Text in der Branche.
Kategorie: Text
conzzeta profil, Conzzeta Gruppe
Coop Forte Magazin, Coop
hello, Syngenta International
Inselmagazin, Insel, Bern
Insider, EBMGruppe
Interne Stellungnahme, BKW FMB Energie AG
live, Novartis International AG
member, Alpiq Holding Olten
Oak Tree, Bank Sarasin & Cie AG
one, Credit Suisse
people, Alstom (Schweiz) AG
SBBZeitung, Schweizerische Bundesbahnen
Eingereichte Texte
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Goldene Feder
Eine knackige Headline und ein Lead, den man kürzer, spannender und informativer kaum schreiben kann. Das passt doch gut zu einer Geschichte über den Equities Director des Investment Banking in London, den die aufgrund der Entwicklung im Finanzbusiness extremen beruflichen Belastungen nicht davon abhalten, sich freiwillig in andere Extremsituationen zu begeben. Ein gut gespannter Spannungsbogen, der den Leser mitreisen lässt. Prägnante Zitate, ein anregender Schreibstil, sozusagen fast perfekt, aber eben nur fast: Die zwei letzten Sätze über die Geldsammlung für die Stiftung gehört nicht in den Text, sondern allenfalls in eine Box.
oneCredit Suisse
Frisch aus dem KühlschrankDer Sommer ist da. Zumindest in der Nordhemisphäre. Höchste Zeit
für eine Abkühlung! Richard Gray hat sich im Januar auf einen Treck
an den Südpol begeben. Und hat dort frostige Sommertage genossen.
Ein eisiger Wind bläst ihnen um die Ohren. Müde sind sie, erschöpft.
Tiefgefrorene Bärte allenthalben. Eigentlich wollte die Expedition den
Südpol erreichen. Doch nun, 97 nautische respektive 112 Landmeilen
vor dem Ziel, ist Schluss. Das Team muss aufgeben, es droht sonst
zu verhungern. Umkehr. Enttäuschung. Wir schreiben das Jahr 1909.
100 Jahre später träumt wieder eine Handvoll Abenteurer vom Südpol.
Sie haben sich vorgenommen zu vollenden, was dem Expeditionsleiter
von 1909, dem legendären Ernest Shackleton, nicht geglückt ist. Alle
Teilnehmer sind Nachfahren von Shackletons NimrodExpeditionscrew,
die mit ihrem Treck der Leistung ihrer Vorfahren gedenken wollen.
Mit einer Ausnahme: Richard Gray, Equities Director des Investment
Banking aus London. Für ihn geht ein Bubentraum in Erfüllung. «Bereits
als Kind habe ich Bücher über die Expeditionen von Scott, Amundsen
oder eben Shackleton verschlungen. Ich war fasziniert davon und wollte
auch einmal so etwas erleben. Diese grenzenlose Einsamkeit, bei der
man auf sich selbst zurückgeworfen wird und sich gleichzeitig immer auf
die anderen Teammitglieder verlassen können muss.» Da er einen der
Teilnehmer kannte, sass Gray gewissermassen auf der Reservebank. Als
dann tatsächlich jemand kurzfristig passen musste, schlug seine Stunde.
Einmal fragen reichte. «Manch einer dachte, ich sei von der Midlife
Crisis erfasst worden und kaufe wohl bald auch einen Sportwagen»,
scherzt Gray. «Meine Familie hat mich aber jederzeit toll unterstützt.»
Ein harter Brocken
Als ehemaliger Hauptmann der Coldstream Guards bringt Gray beste
Voraussetzungen für extreme Situationen mit. Diese Infanterieeinheit ist
zwar in erster Linie bekannt für ihre zeremonielle Funktion – sie bewacht
zum Beispiel Buckingham Palace oder Windsor Castle –, sie ist aber voll
einsatzfähig und wurde schon oft in Krisenregionen entsandt. «Ich habe
in Bosnien und Nordirland gedient», so Gray. «Die Militärerfahrung
hilft mir, meine physischen und mentalen Grenzen zu verstehen. Sie
lehrte mich, mit anderen unter erschwerten Bedingungen zusammenzuar
beiten und in einem Umfeld ohne jeglichen Komfort zurechtzukommen.»
Den letzten Schliff holten sich Gray und einige der anderen Teilnehmer
im November während eines zehntägigen Trainings in Nordnorwegen,
abgeschnitten von aller Zivilisation. «Wir lernten die Techniken, die uns
in der Antarktis zugutekommen sollten: Wie stelle ich im Sturmwind ein
Zelt auf, wie halte ich meine Kleidung und Gerätschaften trocken, wie
halte ich mich warm, ohne zu schwitzen, wie gehe ich mit den speziellen
Ski und Schlitten – immerhin rund 120 Kilogramm schwer – um.» Der
Treck wird in zwei Gruppen in Angriff genommen. Team 1 mit drei
Teilnehmern absolviert innerhalb von drei Monaten die gesamte, 900
10
Silberne Feder
Die Erfolgsstory eines charismatischen Geschäftsmanns, die den Mut und die Innovationsbereitschaft von Alpiq zu den Mitarbeitenden transportiert und die Werte der Firma rüberbringt. Indem die Geschichte durch das Interview und durch einen Nebentext ergänzt wird, der die Sichtweise des Unternehmens wiedergibt, wird das Thema von mehreren Seiten beleuchtet. Der Text ist einfach und verständlich geschrieben. Frei nach der (zugegeben wiederkehrenden) Devise, dass weniger manchmal mehr ist, wirkt der Text allerdings durch die Informationsfülle teilweise etwas träge, und einzelne Gedanken können trotzdem nicht abgerundet werden.
memberAlpiq Holding Olten
Meilen lange Route, auf der Shackleton und seine Männer den Südpol
zu erreichen versuchten. Das vierköpfige Team 2, zu dem Gray gehört,
beschränkt sich auf die letzten 97 Meilen, die zu absolvieren Shackleton
nicht mehr vergönnt war. Über Chile und Patriot Hills in der Antarktis
fliegt das Team an den Punkt mitten im Niemandsland, wo Shackleton
sich einst zur Umkehr entschloss. Es trifft dort am 9. Januar – auf
den Tag genau 100 Jahre, nachdem Shackleton umkehren musste – mit
Team 1 zusammen, das schon beträchtliche Strapazen hinter sich hat.
Bei minus 50 Grad
Nun geht es gemeinsam gen Süden. Jeder zieht seinen Schlitten, stapft
durch Eis und Kälte, kämpft bei bis zu minus 50 Grad gegen Unterküh
lung und drohende Erfrierungen, stapft weiter voran, stets auf der Hut
vor gefährlichen Spalten. «Am meisten machten mir die dichten Schnee
stürme zu schaffen, alles rundherum ist nur noch bläulich weiss, keine
Konturen mehr zu sehen, weder Himmel noch die Struktur des Schnees»,
sagt Gray. «Unter diesen Umständen war es äusserst schwierig, zusam
menzubleiben und sich gegenseitig nicht zu verlieren. Die Verlockung,
solche Whiteouts einfach im Zelt auszusitzen, ist gross. Sie werden
jedoch oft von hohen Winden erzeugt. Ein Zelt aufzustellen, ist dann
nicht nur anspruchsvoll, sondern riskant. Wird es weggefegt, hat man ein
ernsthaftes Problem, ein sehr ernsthaftes.» Vor 100 Jahren gab’s weder
GPS noch Satellitentelefon. Ist so ein Treck heute überhaupt noch gefähr
lich? «Durchaus», so Gray. «Jeder Handgriff muss sitzen.» Natürlich
könnte man telefonisch Hilfe anfordern, doch ob die Wetterverhältnisse
eine schnelle Rettung zuliessen, ist fraglich. So etwas kann Tage dauern,
und bis dahin könnte es leicht zu spät sein. «GPS brauchten wir nur
am Ende des Tages, um unsere Position zu bestimmen. Navigiert wird
primär nach der Sonne, denn der Kompass ist aufgrund der Höhe und
der Gasblasen, die sich darin bilden, fast unbrauchbar. Auch die Nähe
zum magnetischen Pol verfälscht das Resultat.» – «Als wir den Pol nach
elf Tagen erreicht hatten, übermannte mich ein intensives Gefühl, etwas
ganz Besonderes erreicht zu haben», so Gray. Wer stand nicht schon alles
auf dem Mount Everest? Der Südpol dagegen ist quasi Terra incognita.
Zum Gedenken an Shackletons ausserordentliche Führungsstärke haben
Gray und das Team für ihre Shackleton Foundation rund 300 000 Pfund
gesammelt. Das Geld soll künftig Persönlichkeiten zugutekommen, die
das Leben von Benachteiligten zu verändern versuchen.
Kategorie: Text
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Siziliens Hoffnung ist grünSalvatore Moncada hat die Mafia besiegt und die grüne Energie
nach Sizilien gebracht. Mit über 100 Millionen Euro hat sich Atel an
seinem Unternehmen beteiligt.
Salvatore Moncada scheint nichts zu bremsen: Nicht die Mafia, die in
Sizilien so manchen Unternehmer in die Knie zwingt. Nicht schlampige
Behörden, die unter Standortförderung primär den eigenen Vorteil ver
stehen. Nicht die Trägheit des krisengeplagten Mezziogiorno, des Sü
den Italiens, der sich dem scheinbar unaufhaltsamen Verfall hingibt.
Und schon gar nicht logistische Hochseilakte, technologische Hinder
nisse oder finanzielle Herausforderungen. Aber schön der Reihe nach.
«Ja, ich habe viel gekämpft», sagt der zuvorkommende, untersetzte
Mann, dem man diese Härte auf den ersten Blick gar nicht geben wür
de. Dass er ganz anders kann, musste er in seiner Geschichte als Unter
nehmer aber oft beweisen. Diese begann nämlich dort, wo viele sizilia
nische Unternehmerträume oft wieder enden: im Sumpf der öffentlichen
Bauaufträge. Doch Moncada wollte sich mit den ungeschriebenen
Regeln nicht abfinden, brachte seine SchutzgeldErpresser vor Gericht,
musste als Konsequenz über ein Jahr lang Polizeischutz in Anspruch
nehmen. Hinzu kam, dass sein Baugeschäft unter diesen Umständen
kaum noch Gewinn abwarf. Und Moncada wollte ohnehin mehr als nur
Gebäude errichten. «Ich suchte nach Möglichkeiten, die meine siziliani
sche Heimat langfristig weiterbringen würden.» Also Aktivitäten, die
Sicherheit, Nachhaltigkeit, Entwicklungspotenzial – und natürlich gute
Geschäftsmodelle auf die Insel bringen. «Der grüne Strom erfüllt das
alles», begründet Moncada sein Engagement für erneuerbare Ener
gien.
Und er verliert keine Zeit: 2005 ging sein erster Windpark in Betrieb,
heute sind es schon fünf. Moncada hat aber noch viel mehr als Wind
kraft im Sinn. Rund um das berühmte Tal der Tempel bei Agrigento hat
er eine Betriebsamkeit ausgelöst, die seit der Zeit der über 2500jährigen
Sakralbauten wohl ihresgleichen sucht. Beispiele gefällig? In Porto Em
pedocle renoviert die Moncada Energy Group eine mehr als 40 Jahre
ungenutzte Riesenhalle des Chemiekonzerns Montedison. Darin wird
das Unternehmen ab 2011 in einer Fabrikationslinie Windkraftwerke
von 100 MW Leistung pro Jahr herstellen – übrigens fast alles aus eige
ner Entwicklung. 90 neue Arbeitsplätze werden so geschaffen. Der Ge
meinde stellt er im gleichen Zug ein neues Sportstadion hin. Einen Stein
wurf entfernt holt das Unternehmen ein altes Silo vom Verfall zurück.
Hier werden ab Juni Schiffe aus Moçambique und Ghana andocken und
Öl aus JatrophaBäumen als Biobrennstoff abladen.
Einige Kilometer weiter im Landesinnern steht ein Biomassekraftwerk
kurz vor der Vollendung. Abfälle aus der Weinlese und der Olivenöl
gewinnung werden für eine elektrische Leistung von 11 MW sorgen.
Und um möglichst autonom zu bleiben und einen Teil des Brennma
terials selber bereitstellen zu können, hat Moncada gleich noch eine
Distillerie gekauft. Weiter östlich entsteht eine 25 000 Quadratmeter
grosse Fabrikationshalle. Ab Sommer installieren Techniker aus Kali
fornien eine komplette Produktionsanlage für DünnschichtSolarzellen.
Sie wird dereinst über 30 Mitarbeitende beschäftigen und pro Jahr
Solarpanels mit einer Nennleistung von 40 MW herstellen – alles für
den Eigenbedarf notabene.
Denn die Moncada Energy Group hat eine lange Liste von Projekten in
Angriff genommen. «Dabei setzen wir stark auf Autonomie und eine
vertikale Integration», sagt Moncada. Das heisst, möglichst viel in Ei
genregie machen. Die neue Solarfabrik wird für geplante Solarprojekte
auf Sizilien und Tunesien mit einer Gesamtleistung von über 280 MW
für mindestens drei Jahre ausgelastet sein. «Wir schliessen aber nicht
aus, dass wir später für andere Kraftwerksbetreiber liefern.» Auch die
Fertigung der Windturbinen in Porto Empedocle wird auf lange Sicht
für den Eigenbedarf erfolgen. Onshore und OffshoreWindparks mit
einer Gesamtleistung von über 1600 MW sind geplant in Sizilien, Alba
nien, Bulgarien und Rumänien. Quasi nebenher laufen noch kleinere
Anlagen wie etwa ein GeothermieProjekt auf der Nachbarinsel Pantel
leria oder ein Kleinkraftwerk in Agrigento mit 22 Dieselmotoren, die
mit JatrophaÖl betrieben werden.
«Es ist einfach unglaublich, auf welche Ideen Moncada kommt und was
sein Unternehmen alles anpackt», staunt Renato Sturani, Leiter Produk
tion West im Geschäftsbereich Energie WestEuropa von Alpiq. «Mon
cada ist eine Ausnahmeerscheinung», hat auch die renommierte «Süd
deutsche Zeitung» festgestellt. Mit dem Einstieg von Atel/Alpiq kann
der quirlige Unternehmer seine vielen Pläne auf eine solide Basis stellen.
«Es freut uns sehr, dass sich jemand wie Atel an uns beteiligt», unter
streicht Moncada. «Und es zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.»
Davon profitiert wie beabsichtigt auch seine Heimat Sizilien. Als Arbeit
geber jedenfalls ist Moncada heiss begehrt. «Auf die Ausschreibung
von 200 Stellen haben sich über 5000 Leute gemeldet.» Und die Mitar
beitenden stehen voll hinter dem Chef. Eine Anekdote verdeutlicht das:
«Als ich mich einmal für ein Meeting bei uns verspätete, war die Polizei
im Haus.» Der Grund: «Meinen Mitarbeitenden waren die wartenden
Geschäftsfreunde suspekt, deshalb haben sie sie festgesetzt und die Ord
nungshüter gerufen.» Das Beispiel zeigt: Nicht nur der Chef, auch seine
Mitarbeitenden sind offenbar nur schwer zu bremsen...
«Wir waren begeistert von der Innovationskraft und dem Pioniergeist
von Salvatore Moncada», sagt Renato Sturani, Leiter Produktion West
bei Atel/Alpiq. «Sein Unternehmen ist schnell gewachsen und äusserst
flexibel; damit passt die Moncada Energy Group gut zu Alpiq, die
Chemie war ganz einfach richtig.» Alpiq hat 30 Prozent der Aktien der
noch zu gründenden Moncada Subholding Italia erworben. Die Trans
aktion sieht weiter vor, dass Alpiq ab 2011 wieder aussteigen kann,
dann aber die Möglichkeit hat, Windparks, Solaranlagen und Biomas
sekraftwerke mit einer Leistung von insgesamt rund 124 MW zu über
nehmen. «Wir hoffen aber auf eine langfristige Zusammenarbeit», be
tont Martin Jöri vom Kompetenzzentrum erneuerbare Energien im
Geschäftsbereich Energie WestEuropa. Hintergrund der Transaktion
ist die Beschaffung der «Certificati verdi», der grünen Zertifikate, in
12
Bronzene Feder
«Wohin mit den Händen?» Mit dieser überraschenden Frage beginnt die Reportage aus einem Workshop zum Thema Zusammenarbeit. Und da viele Menschen diese Situation kennen, wenn sich alle Teilnehmer zu Beginn eines Workshops etwas ratlos gegenüberstehen, wirkt das schon mal sehr sympathisch. Beeindruckend ist, wie danach die Dramaturgie gesteigert und durchgezogen wird. Dazu kommt der faszinierende Effekt, mit dem die Erkenntnisse aus dem Workshop in den Text transportiert und den Lesenden damit Wissen auf sehr konkrete Art vermittelt wird. Amüsante Passagen laden zum Schmunzeln ein. Kurz: Der Artikel macht Lust auf (solche) Workshops. Hinzu kommt die bereichernde Ergänzung des Themas durch ein Interview, Statements von Mitarbeitenden und einer Zusammen fassung der Ergebnisse. Würden Titel und Lead knackiger wirken und die Bilder mehr hergeben, dann wäre aus der Bronzenen vielleicht die Goldene Feder geworden.
conzzeta profilConzzeta Gruppe
Kategorie: Text
Italien. Der italienische Gesetzgeber schreibt vor, dass bis 2013 8,3
Prozent des konventionell produzierten oder importieren Stroms aus
erneuerbaren Quellen eingespeist werden oder für den gleichen Anteil
«Certificati verdi» erworben werden müssen. Mehr als 200 Millionen
Euro investiert Alpiq deshalb in Italien in die Produktion von erneuerba
ren Energien. «Wobei es nicht nur um die Zertifikate geht», unterstreicht
Jöri. «Unsere Strategie macht auch wirtschaftlich Sinn.» Voraussetzung
dafür ist eine optimale Organisation, finanzielles und ope ra tives Moni
toring und Reporting. Fabio Riggi von Atel Produzione Italia kümmert
sich seit September 2008 intensiv darum. Mindestens eine Woche pro
Monat verbringt der gebürtige Sizilianer in Agrigento. Riggi ist von der
Zusammenarbeit mit Moncada begeistert: «Das Team ist jung, offen
und motiviert. Und ich spüre den Stolz, für ein innovatives sizilianisches
Unternehmen arbeiten zu können.»
Interview
«Wir sind auf dem richtigen Weg»Aus dem mafiaverseuchten Baugeschäft sind Sie ausgestiegen. Lässt Sie
die organisierte Kriminalität nun in der Welt der grünen Energie in
Ruhe?
Ja, denn die wissen, dass sie sich sofort eine Anzeige einhandeln.
Wie sind Sie auf die grüne Energie gekommen?
Sizilien steht vor allem für Landwirtschaft und Tourismus. Ich wollte
Aktivitäten finden, die meine Heimat auch in Sachen Industrie und In
novation weiterbringen. Zudem hat Sizilien bei den erneuerbaren Ener
gien ein enormes Potenzial.
Wieso investieren Sie stark in Ländern wie Bulgarien oder Moçam-
bique, die nicht eben als sicher gelten?
(Lacht.) Ich bitte Sie, ich komme aus Sizilien, dem Risikoland schlecht
hin. Im Ernst, es ist unsere Strategie, möglichst als Erste in einen Markt
einzutreten. So können wir offene und flexible Märkte nutzen, die nicht
besetzt oder stark reguliert sind.
Was bedeutet Ihnen der Einstieg von Atel?
Das macht mich stolz und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Sie haben mehrere Angebote gehabt, weshalb haben Sie sich für Atel
entschieden?
Ich bin Sizilianer. Deshalb geht es mir nicht nur ums Geld, der gegen
seitige Respekt ist genauso wichtig. Das war bei Atel einfach besser als
bei den anderen potenziellen Investoren.
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Zusammenarbeit? Zusammen arbeiten!Am Conzzeta Forum Ende Oktober suchten in einem Workshop sechs
Gruppen nach konkret umsetzbaren Impulsen in den Themenbereichen
«Schlüsselpersonen» und «Zusammenarbeit». Die Reportage aus einer
der Gruppen zum Thema «Zusammenarbeit» zeigt: Was im Kleinen
funktioniert, funktioniert auch im Grossen.
Wohin mit den Händen? Die siebzehn Männer aus zehn unterschied
lichen Unternehmenseinheiten der Conzzeta Gruppe stehen im Kreis.
Die wenigsten kennen mehr als zwei oder drei Kollegen, darum stellt
man sich erst einmal gegenseitig vor. Etwas hölzern der eine, versiert
und mit Schalk der andere. Es ist für alle nicht der erste Workshop, und
es wird auch nicht der letzte sein. Und alle fragen sich: Wie bringen wir
den Karren nun zum Laufen?
Es ist ein bisschen wie die Angst vor dem leeren Blatt: In dreieinhalb
Stunden wird die Gruppe ein Flipchart abgeben müssen. Darauf werden
ihre Gedanken notiert sein: Welche Rahmenbedingungen fördern oder
verhindern eine unternehmerische Zusammenarbeit? Was können wir
konkret tun, um noch besser zu werden? Am nächsten Tag werden
die Erkenntnisse dann vor allen Forumsteilnehmern – 120 Personen –
ausgebreitet.
Das Ziel: Eigenverantwortung wahrnehmen
Doch noch ist es nicht so weit. Moderator Richard Jakob, ausserhalb
des Workshops CEO Bystronic glass, lässt die Teilnehmer nach der
Vorstellungsrunde zuerst fünf Minuten individuell arbeiten: Jeder
kriegt einen Zettel, auf dem er notiert, was für ihn am wichtigsten ist
punkto Zusammenarbeit. Richard Jakob kommentiert leise: «Es ist
für die Zusammenarbeit wichtig, dass jemand Impulse setzt und Ziele
definiert. Gleichzeitig darf auch nicht zu stark eingegriffen werden,
sonst delegieren die Teammitglieder die Verantwortung an die Füh
rungsperson.»
Eine erste Erkenntnis: Zusammenarbeit funktioniert, wenn alle dasselbe
Ziel vor Augen haben und in Eigenverantwortung darauf hinarbeiten,
das Ziel zu erreichen. Bald hängen viele grüne Zettel an der Wand. Deren
Inhalte werden sogleich auf einem Flipchart zusammengefasst. Die Kern
aussagen werden in den nächsten Stunden immer wieder als Knowhow
Pool herangezogen. Eine gute Idee – so steht das Wissen des Einzelnen
allen Teilnehmern zur Verfügung. Zweite Erkenntnis: Zusammenarbeit
funktioniert, wenn ein offener Wissensaustausch stattfindet.
Die WorkshopGruppe befindet sich nun mitten in der Aufwärmphase.
Der Findungsprozess ist noch immer im Gange — nun müssen sich alle
darauf einigen, welcher der vorgegebenen Fragestellungen man sich
intensiver widmen will. Oder möchte jemand eine ganz andere Proble
matik in der Zusammenarbeit beleuchten? – Kurzes Schweigen, das will
niemand. Schliesslich entscheidet sich die Gruppe basisdemokratisch
für das oben beschriebene Thema. Moderator Richard Jakob hat damit
innert einer halben Stunde erreicht, dass sich die Gruppe selbst ein Ziel
gesteckt hat, hinter dem alle stehen können. Für die nächsten Stunden
teilt sich die Gruppe wieder auf und erarbeitet in Kleingruppen Lö
sungsansätze. Die Konzentration ist greifbar. Alle sind motiviert. Dritte
Erkenntnis: Zusammenarbeit funktioniert, wenn jeder Einzelne einen
Sinn sieht hinter seinem Tun.
Gleiche Ideen, unterschiedliche Lösungsansätze
Rund eine halbe Stunde später – die Diskussionen sind in vollem Gange
– zeigt sich etwas Erstaunliches: Alle Kleingruppen haben ähnliche
Ideen, aber unterschiedliche Arten und Ansätze, diese aufzuzeigen und
zu diskutieren. Das muss mit der Zusammensetzung der Kleingruppen
zusammenhängen. Klar, ein Schwede hat andere Ideen und bringt ande
re Formen der Lösungssuche ein als ein Deutscher oder ein Schweizer.
Vierte Erkenntnis: Es braucht eine gewisse «Buntheit» in der Team
zusammensetzung für überdurchschnittliche Ergebnisse. Und Toleranz,
diese Buntheit als Bereicherung zu akzeptieren. Klar ist aber auch,
dass eine zu uneinheitliche Gruppenzusammensetzung die Qualität des
Schlussergebnisses mindert.
Nach rund zwei Stunden intensivem Austauschen flacht die Energiekur
ve spürbar ab. Anders gesagt: Männer brauchen Nahrung. Am Steh
Lunch erlebt der Workshop dann unmittelbar noch eine zusätzliche
Dimension. Ein Vertreter der «blauen» Bystronic meint zu einem der
«roten», dass er die vorhin im Workshop geäusserte technische Heraus
forderung auch kenne. Ob man sich nicht mal zusammensetzen wolle?
Spätestens jetzt wird der Workshop zum Selbstläufer. Nach den Sand
wichs folgt der kreative Teil: Wie sollen die vier Ansätze der Klein
gruppen zu einem Ganzen verschmolzen werden? Eine kreative Phase,
die nach einer starken Moderation verlangt. Die Zeit drängt mittler
weile, gefragt ist nun eine gewisse Effizienz. Die Druckphase meistert
die Workshopgruppe aber hervorragend. Sie greift automatisch zum
Mittel des Humors, um Dampf abzulassen, und mokiert sich beispiels
weise über die Handschrift von Moderator Richard Jakob («Die Ziele
müssen nicht nur umsetzbar, sondern auch lesbar sein…»). In Peter
Nischwitz, Manager Corporate Communications Bystronic glass, findet
man zum Glück zügig einen willigen und fähigen Präsentator. Er fasst
zum Schluss die wesentlichen Punkte der Gruppe nochmals zusammen
und schreibt die skizzierten Ideen ins Reine. Exakt dreieinhalb Stunden
sind vergangen, seitdem sich die siebzehn Unbekannten im Kreis ein
ander vorgestellt hatten. Das leere Blatt ist beschrieben.
Die Ergebnisse der Workshop-GruppeDie WorkshopGruppe war sich einig: Zusammenarbeit basiert auf den
drei Säulen «Ziele», «Kommunikation» und «Führung». Wobei Führung
in den beiden Säulen «Ziele» und «Kommunikation» zu finden ist. Bei
der Zielvorgabe können wesentliche Probleme entstehen, welche eine
erfolgreiche Zusammenarbeit hemmen: Die Zielvorgaben können bei
spielsweise ganz fehlen, unklar oder unrealistisch formuliert, nicht
konsistent oder nicht richtig auf die einzelne Hierarchiestufe herunter
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Roman Wider Der Psychologe Roman Wider war u.a. bei verschie
denen Unternehmen verantwortlich für die Aus und Weiterbildung
von Führungskräften. Heute ist er Managing Partner von wider &
morciano sowie Geschäftsführer des Unternehmens Laufbahnvision.
Roman Wider ist spezialisiert auf die Einschätzung des Entwicklungs
potenzials von Menschen. Er berät einerseits Unternehmen in der Selek
tion von Mitarbeitenden, andererseits aber auch Privatpersonen in ihrer
Laufbahnentwicklung. RomanWider trat am Forum als Experte zum
Thema auf.
Was erwarten Sie von Schlüsselpersonen?Mitarbeitende aus den verschiedenen Geschäftsbereichen der Conzzeta
Gruppe geben Auskunft.
Samuel Mösli, Strategic Marketing Manager, Schmid Rhyner AG,
Schweiz: «Das sind Sozialkompetenz, Fachkompetenz und Loyalität
dem Arbeitgeber und den Mitarbeitenden gegenüber. Eine Schlüsselper
son muss für die Werte einstehen, die sie selbst von den Mitarbeitenden
verlangt.»
Heinz Güttinger, Director Group Finance & Controlling, FoamPartner
Fritz Nauer AG, Schweiz: «Eine Schlüsselperson muss ihren Job beherr
schen. Auch wichtig ist Engagement. Das zeigt sich darin, dass die Person
initiativ ist und sieht, was wichtig ist, und das dann auch ausführt.»
Jörg Gutowski, Head of Controlling & IT Market Division NAFTA,
Europe, Europe North, Asia/Pacific, Bystronic Group, Schweiz: «Für
mich sind das Menschen, die direkt auf einen zugehen und Interesse
zeigen, eine Vertrauensbasis aufbauen zu wollen. Ich bin angewiesen auf
ein gutes Netzwerk und schnelle, offene und ehrliche Kommunikation.»
Johannes Werninger, Head of Engineering, Bystronic Maschinen AG,
Schweiz: «Fachkompetenz ist sicher der Schlüsselpunkt. Aber es kommt
genauso stark auf die sozialen Kompetenzen an. Jeder Mitarbeiter will
auch als Mensch wahrgenommen werden, es geht nicht nur um die
sachliche Ebene.»
Josef Lingg, Chief Supply Chain Officer, Mammut Sports Group AG,
Schweiz: «Ich habe im Moment das Glück, dass mein Team Konstanz
hat – das ist super. Auf der anderen Seite wollen wir junge Talente, die
neue Ideen einbringen und schnell denken. Also kreative Menschen, die
uns wachrütteln.»
Richard Nickell, Director of Supply Chain, ixmation Inc., USA: «Eine
Schlüsselperson verfügt über einen globalen Mindset und hat einen
offenen Charakter. Sie muss verschiedene Kulturen und Standpunkte
interpretieren und zu einem Ganzen zusammenfügen können. Es geht
um das ‹big picture›.»
Kategorie: Text
gebrochen sein. Das verhindert, dass die Ziele angenommen und verin
nerlicht werden. Die Lösung: Die Ziele müssen SMART sein (spezifisch,
messbar, anspruchsvoll, realistisch und zeitlich begrenzt) und gleichzei
tig auch stufengerecht und gemeinsam vereinbart. Ähnliches gilt für die
Kommunikation unter den Teammitgliedern. Viel zu häufig sendet man
unklare Botschaften aus, wählt das vermeintlich effiziente EMail statt
das persönliche Gespräch, vergreift sich im Ton, hört nicht zu. Auch
kulturelle Barrieren können die Zusammenarbeit hemmen. Schliesslich
ist auch alles eine Frage der Chemie zwischen den Menschen. Die
Lösung: Es müssen Vertrauen, Respekt und Wertschätzung geschaffen
werden, durch offene Türen beispielsweise oder ehrliches Aufeinander
zugehen. Und durch aktives Fehlereingestehen, was Druck nimmt aus
der Diskussion. Das alles braucht natürlich Zeit, und die muss man sich
nehmen.
Im Gespräch
«Stellvertreter aufbauen ist wichtig»Schlüsselpersonen sind auf allen Hierarchiestufen des Unternehmens
zu finden und weisen spezielle Kompetenzen auf, die sie für ihre Arbeit
qualifizieren. Roman Wider gibt Auskunft, wie man die richtige Schlüs
selperson findet.
Muss ein Unternehmen eine Schlüsselfunktion neu besetzen, stellt es
jeweils eine Reihe von Kriterien auf. Die Schlüsselperson muss dann
– einfach gesagt – möglichst alle der Kriterien erfüllen.Wie findet man
das heraus? Da steckt eine ganze Wissenschaft dahinter. Eine meiner
Lieblingsmethoden ist das Assessment Center, in das man idealerweise
mehrere Kandidaten schickt und auf die Probe stellt. Man versucht so
Aussagen zu erhalten, wie gut die Kandidaten die aufgestellten Kriterien
tatsächlich erfüllen. Andere Methoden sind zum Beispiel der Einsatz von
psychodiagnostischen Testverfahren, wie Intelligenztests, Leistungstests
oder Persönlichkeitstests. Übrigens spielt bei der Urteilsfindung auch das
Bauchgefühl eine ganz wichtige Rolle. Wann hat eine Person überhaupt
eine Schlüsselrolle inne? Die Antwort zeigt sich, wenn die Person von
einem Tag auf den anderen ausfällt: Es kann für ein Unternehmen teuer
werden, wenn eine Person, die zum Beispiel eine wichtige Maschine
bedient, fehlt. Darum ist es wichtig, Stellvertreter aufzubauen. Eine
Schlüsselperson ist demzufolge ein wichtiger KnowhowTräger – es
kann aber auch eine Person sein, der für den nachhaltigen Teamerfolg
wichtig ist. Schlüsselpersonen gibt es also auf jeder Hierarchiestufe?
Jeder Mitarbeiter ist sehr wichtig für das Unternehmen: Im Idealfall
ist er nämlich für seine Funktion die ideale Besetzung und bringt so
das Unternehmen weiter. Wenn jeder macht, was er am besten kann,
und dort eingesetzt wird, dann ist das für das Unternehmen ein Erfolg.
Natürlich sind die Anforderungsprofile verschieden. Dort, wo zum
Beispiel die Entscheidungsgewalt einer Person sehr gross ist, investiert
ein Unternehmen richtigerweise auch viel Zeit in die Selektion. Einfach
gesagt: Es sind diejenigen, die den Karren ziehen, auf die es ankommt
– das sind die Schlüsselpersonen.
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Kategorie: Elektronische interne Kommunikation
Ticken Schweizer anders als andere Europäer? Was an dieser sozio logisch, philosophisch, politisch spannenden Frage für uns interessant ist, ist die Tatsache, dass die entsprechende(n) Kategorie(n) auf Ebene des europäischen Pendants zum SVIKRating, dem FEIEAGrandPrix, jeweils eine Flut von Einsendungen aus lösen, während sich die Schweizer Unternehmen in vornehmer Zurückhaltung üben. Ob diese mit der den Schweizern nachgesagten Geheimhaltungsgesinnung zu tun hat, wonach Interna keinesfalls an eine auch noch so kleine Öffentlichkeit gehören? Oder lässt sich daraus schliessen, dass die heissen Eisen mittlerweile eher in elektronischen Foren als in Papiertexten angefasst werden? Denn kein Zweifel besteht, dass elektronische Newsletters und Journale, Intranetlösungen und audiovisuelle Kommunikation auch im Land des Bank geheimnisses rege genutzt werden. Da nehmen sich die sieben Einsendungen in dieser Kategorie doch eher bescheiden aus. Aber vielleicht ist auch alles viel einfacher und die Ausschreibung war zu unklar formuliert? Für diesen Fall sind wir lernfähig und geloben Besserung fürs nächste Jahr.
Areva NP GmbH, Ambition
Axpo E Journal, Axpo
Chevrolet Europe GmbH, Welcome to the Chevrolet Family
HUG Hôpitaux universitaires de Genève, Repères HUG
IK (Die Post), KonzernNews, IK Informatik Kiosk AG
PostWideWeb, Die Post
Pilatus Flugzeugwerke AG, Intranet Pilatus
Eingereichte elektronische interne Kommunikation
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Kategorie: Elektronische interne Kommunikation
Eine Verkaufsschulung der besonderen Art. Die Frage undAntwortSpiele mit den simulierten Kundenreaktionen sind für die Lernenden kurzweilig aufgebaut und werden technisch in Bild und Ton sehr schön umgesetzt.Die Anwender sehen, hören und begreifen, was sie richtig und was sie nicht richtig machen, und können sich selber korrigieren. Die eigenen Verhaltensweisen, also, was richtig und was falsch ist, werden nachvollziehbar dargestellt. Das Ganze kommt ohne Tadel und Schulnoten aus; Sinn und Zweck ist die Möglichkeit, sich zu steigern, um erfolgreich zum Ziel zu gelangen. Die Schulung ist damit nachhaltig und motivierend.
Welcome to the Chevrolet FamilyChevrolet Europe GmbH
Goldene Feder
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Bronzene Feder
Axpo präsentiert mit dem E Journal die elektronische Mitarbeiterzeitung. Einladend geschriebene und anregende Texte könnten sich auch in einer Papierversion finden. Prämierungswürdig wird das Produkt durch den klaren modernen Aufbau mit der einfachen selbst erklärenden Navigation und der übersichtlichen, klaren Gestaltung. Der User wählt unter verschiedenen Varianten, das Journal zu durchstöbern. Die interaktiven Features innerhalb der Seiten und die diversen Links zu weiterführenden Informa tionen laden zum Schmökern ein.
Axpo E JournalAxpo
Das Intranet der Pilatus Flugzeugwerke AG überzeugt mit seinem einfachen Aufbau und der übersichtlichen – zur Firma passenden – Gestaltung. Die dynamisch auf und zuklappbare Navigation macht die Anwendung übersichtlich. Das interaktive und personalisierte Intranet ist – auch dank den Show und HideFunktionen – sehr auf die Nutzer ausgerichtet.
IntranetPilatus Flugzeugwerke AG
Silberne Feder
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Kategorie: Besondere interne Kommunikation
Areva NP GmbH, Ambition
AXA Winterthur, Kampagne «Mein Switch»
Barry Callebaut, 4. Jahresanlass
Burkhalter Management AG, Kompass der Gruppe
Chevrolet Europe GmbH, Welcome to the Chevrolet Family
CSS Versicherung, barometer 2/2009
Die Post, Gemeinsam Grosses leisten
Generali Versicherungen, Corporate Video
Stiftung Tannenhof, Jahresbericht 2008
Valora AG, Führungsgrundsätze
Eingereichte besondere interne Kommunikation
Interne Kommunikation besteht bekanntlich nicht nur aus Mitarbeiterpubli kationen und den elektronischen Instrumenten. Zahlreiche andere Kommunikationsmittel werden landauf, landab genutzt, um die Mitarbeitenden für den Unternehmenserfolg zu motivieren, sie in die Unternehmen zu integrieren, um Wissen zu transferieren, damit sich die Mitarbeitenden mit dem Unternehmen identifizieren. Interne Kommunikation als Teil der integrierten Unternehmenskommunikation trägt zentral zur Schaffung einer Unternehmenskultur bei. Dazu gehören unter anderem auch Leitbilder, Broschüren, Kampagnen oder Events. Im Rahmen des SVIKRating werden darum dieses Jahr zum ersten Mal auch besonders gelungene Aktivitäten im Bereich der internen Kommunikation ausgezeichnet. Dass angesichts der Vielzahl möglicher Produkte die Kriterien zur Beurteilung nicht einheitlich sein können, ergibt sich von selbst. Massgebend kann nur sein, ob ein Produkt im Vergleich zu möglichen Konkurrenzprodukten der gleichen Art derart heraussticht, dass es einen Spezialpreis verdient.
SpezialpreiseDie Jury verleiht zwei Spezialpreise.
Den Spezialpreis erhält die Verkaufsschulung «Welcome to the Chev ro let Family» von Chevrolet Europe GmbH. Diese audiovisuelle Kommunika tion hat die Jury überzeugt, weil sie dramaturgisch und pädagogisch gut aufge baut und technisch perfekt umgesetzt ist. Die Schulung ist damit nachhaltig und motivierend. Der zweite Spezialpreis geht für die Kampagne «Mein Switch» an die AxA Winterthur. Diese medienübergreifende Kampagne zur Lancierung der neuen Markenidentität und des neuen Erscheinungsbilds motiviert die Mitarbeitenden, aktiv zu werden. Mitarbeiterchat, Karte des CEO, Ideenwettbewerb mit Preisen, Plakate und Artikel im Mitarbeitermagazin zeugen von der Vielfalt der Massnahmen und unterstreichen die gelebte integrierte Kommunikation der Firma. 3500 Besucher im Chat und über 500 Beiträge sind eine stolze Zahl. Lobenswert ist auch, dass beim Ideenwettbewerb auch Aussagen zur Markenidentität gewünscht werden. Mit der Kampagne wird der immer mal wieder erkennbare Fehler vermieden, eine neue Corporate Identity/DesignMütze einfach nur topdown überzustülpen.
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Kategorie: Interner Kommunikator des Jahres
Aufgrund der Erkenntnis, dass das berufliche Umfeld, insbesondere das Arbeitsklima, ausschlaggebend ist für die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden und damit für den Erfolg einer Organisation, wirft der SVIK sein Augenmerk auf die kommunikativen Fähigkeiten der Führungskräfte. Als Kriterien für den internen Kommunikator gelten die belegbaren Leistungen in der Führungskommunikaton im Betriebsalltag, aber auch in Innovations und Changephasen. Weiter wird geprüft, welche internen Prozesse und Verhalten von den Mitarbeitenden wahrgenommen werden und wie jene zur Leistungsverbesserung beitragen. Das Sozialverhalten des internen Kommu nikators des Jahres hat einer dem 21. Jahrhundert angepassten BottomupundFeedbackKultur zu entsprechen, und die Zielerreichung darf nicht auf Kosten des Personals erfolgen. Der SVIK will damit ein Gegengewicht zum Shareholder Value schaffen und aufzeigen, dass moderne Führung und Kommunikation sehr wohl den Betriebserfolg und das Wohl des Personals gleichzeitig anstreben können. Gleichzeitig profitiert die gesamte Volkswirtschaft von diesen Qualitäten.
Der Schweizerische Verband für interne Kommunikation verleiht den Titel des internen Kommunikators des Jahres 2009 Jürg Bucher, Leiter PostFinance, für seine Fähigkeiten in der Führungskommunikation, die sich in einem kompetitiven Branchenumfeld deutlich zeigen. Die manifestiert sich besonders durch eine hohe Identifikation der Mitar beitenden zu ihrem Arbeitgeber, eine ausgezeichnete Mitarbeiterzufriedenheit, in tiefen Krankheits und Absenzenquoten und einer Zielerreichung, die nur durch hochmotivierte, gut geführte Mitarbeitende realisiert werden kann.
Eingereichte Publikationen
20
BE-infoStaatskanzlei Kanton Bern
Eingereichte Publikationen
AproposDie Mobiliar
Axpo MagazinAxpo
contactBKW FMB Energie AG
21
départ!BLS
Coop Forte MagazinCoop
doppel:punktTamedia
DiALOGEWB
Eingereichte Publikationen
22
Empa internEmpa AG
Eingereichte Publikationen
durchblickERZ
DYNAMO – üsi zytigDebrunner Koenig
ExuperantiusStadt Zürich, Präsidialdepartement
23
GLOBEGeorg Fischer AG
familyAMAG
HExAGONHoffmannLa Roche Ltd
helloSyngenta International
Eingereichte Publikationen
24
informGeberit International
Eingereichte Publikationen
HOT CHOCOLATEBarry Callebaut
infoHelsana Versicherungen AG
informNAB
25
insideValora AG
InselmagazinInsel, Bern
INSIDEREBMGruppe
InsiderWetrok AG
Eingereichte Publikationen
26
KPeopleKPMG
Eingereichte Publikationen
InSightLLB
k punktValora Retail
LIVESchweizer Fernsehen SF
27
memberAlpiq Holding Olten
liveNovartis International AG
MünzTKB
mitenandIWB
Eingereichte Publikationen
28
Eingereichte Publikationen
Oak TreeBank Sarasin & Cie AG
oneCredit Suisse
NOK MAGAZINNordostschweizerische Kraftwerke
nous.bâloiseGroupe Bâloise
29
peopleAlstom (Schweiz) AG
PulsationsHUG Hôpitaux universitaires de Genève
PM magazinDie Post
PLUSZKB
Eingereichte Publikationen
30
Eingereichte Publikationen
Service in ActionAlstom Power Services
TEAMAXA Winterthur
SBB-ZeitungSchweizerische Bundesbahnen
Roche NachrichtenHoffmannLa Roche Ltd
31
The LinkKuoni AG
Trait d’unionBobst AG
unter uns.Gruner AG
unisonoSGKB
Eingereichte Publikationen
32
Zeitung ZHKZürcher Höhenkliniken
wir weDätwyler Cables
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A la recherche du dialogue interne Se raconter des histoires entre amis est une belle activité, s’écouter mutuellement une autre. Pourtant, l’idéal serait de dialoguer. C’est en effet la manière optimale de mettre en œuvre la gestion de l’innovation et du changement.
Benchmark Depuis plus de 60 ans, l’ASCI offre régulièrement cette possibilité de comparer les médias de communication interne. En plus, des domaines déjà bien connus pour les publications destinées aux collaborateurs – page de couverture, textes rédactionnels d’entreprise et espaces Intranet/Internet –, l’ASCI introduit cette année pour la première fois deux prix spéciaux: l’un pour les activités particulières de communication interne et l’autre pour le communicateur interne de l’année.
Un jury indépendant La complexité et les coûts de réalisation des tâches sont à mettre en rapport avec l’aisance et la rapidité que nous souhaitons dans leur exécution. Et c’est particulièrement vrai pour le travail du jury. En évaluant les médias de la communication interne, il assume une fonction exercée généralement par le consommateur à travers son comportement d’achat, d’écoute ou d’observation. L’éditeur et le producteur des publications reçoivent une appréciation grâce à l’évaluation du jury, constitué de spécialistes du domaine de la communication et de la publication, qualifiés et expérimentés.
Les critères du jury Cette année, le jury s’est penché en particulier sur les formes de communication et la diversité des thèmes, l’intelligibilité et la structure du texte, l’orientation sur le dialogue, la présentation et les images, ainsi que la conception cohérente des médias et des canaux.
Résultats 2009 Le jury a analysé cette année plus de 100 documents. Les lauréats sont:
Lauréats dans la catégorie Journaux du personnel Plume d’or: «The Link», Kuoni AG Plume d’argent: «Roche Nachrichten», HoffmannLa Roche Ltd Plume de bronze: «inform», Geberit International
Sommaire
Lauréats dans la catégorie Couverture Plume d’or: «one», Credit Suisse Plume d’argent: «HEXAGON», HoffmannLa Roche Ltd En raison des écarts de qualité dans cette catégorie, le jury n’a pas décerné de plume de bronze.
Lauréats dans la catégorie Texte Plume d’or: «Frisch aus dem Kühlschrank», Credit Suisse Plume d’argent: «Siziliens Hoffnung ist Grün», Alpiq Holding Olten Plume de bronze: «Zusammenarbeit? Zusammen arbeiten!», Groupe Conzzeta
Lauréats dans la catégorie Médias électroniques Plume d’or: «Welcome to the Chevrolet Family», Chevrolet Europe GmbH Plume d’argent: «Intranet»; Pilatus Aircraft AG Plume de bronze: «E Journal»; Axpo
Prix spécial pour mesures particulières de communication interne Plume d’or: «Welcome to the Chevrolet Family», Chevrolet Europe GmbH Plume d’argent: «Mein Switch»; AXA Winterthur
Communicateur interne de l’année 2009 Plume d’or: Jürg Bucher de PostFinance
Comparaison Suisse/Europe (FEIEA Grand Prix) Plus de 300 candidatures ont été étudiées pour le Grand Prix de la FEIEA. Le classement cidessous montre la qualité atteinte par les médias de communication interne en Suisse: 1er rang dans la catégorie Journaux du personnel: Kuoni AG avec «The Link» 1er rang dans la catégorie Newsletter électronique: Axpo avec «E Journal» 1er rang dans la catégorie Communication électro nique interne: La Poste Suisse avec «PosteWideWeb» 2e rang dans la catégorie Couverture: Credit Suisse avec «one»
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Summary
In search of internal dialogue Telling each other stories is a plesant aspect of listening to each other. Dialogue is best, however. It is the only way to implement innovation and change management in an optimum manner.
Benchmark SVIK has regularly provided this benchmark for comparing inhouse business communication media for more than 60 years. Along with the almost traditional plat forms for employee publications, front cover, business journalism articles and intranet/internet solutions, SVIK announced a special prize this year for the first time for internal comunication activities and for internal communicator of the year.
Impartial panel of judges We want to be able to do our work quickly and conveniently yet the tasks we face are complex and involve extensive effort. That is especially true of the work of a panel of judges. In evaluating internal communication media, a panel takes on the role the consumer usually performs with his purchasing, listening or viewing behaviour. Feedback to the publisher and producer of the publications comes in the evaluation by a panel of judges made up of experienced experts from the fields of communication and publication.
Criteria for the panel of judges In this year’s judging, special attention was paid to forms of communication and diversity of subject matter, comprehensability and reader guidance, dialogue style, layout and image and the suitability of the design for the given media and channels.
Results for 2009 The panel judged over 100 entries this year. Prize winners are as follows:
Winners in category Employee Magazine Golden Quill: “The Link”, Kuoni AG Silver Quill: “Roche Nachrichten”, HoffmannLa Roche Ltd Bronze Quill: “inform”, Geberit International
Winners in category Front Cover Golden Quill: “one”, Credit Suisse Silver Quill: “HEXAGON”, HoffmannLa Roche Ltd Owing to the sharp discrepancy in quality in this category, the panel of judges decided not to award a Bronze Quill.
Winners in category Text Golden Quill: “Frisch aus dem Kühlschrank”, Credit Suisse Silver Quill: “Siziliens Hoffnung ist Grün”, Alpiq Holding Olten Bronze Quill: “Zusammenarbeit? Zusammen arbeiten!”, Conzzeta Group
Winners in category Electronic media Golden Quill: “Welcome to the Chevrolet Family”, Chevrolet Europe GmbH Silver Quill: “Intranet”, Pilatus Flugzeugwerke AG Bronze Quill: “E Journal”, Axpo
Special prize for special actions in internal communications Golden Quill: “Welcome to the Chevrolet Family”, Chevrolet Europe GmbH Silver Quill: “Mein Switch”, AXA Winterthur
Internal communicator of the year 2009 Golden Quill: Jürg Bucher from PostFinance
Switzerland (SVIK) compared to Europe (FEIEA Grand Prix) FEIEA examined more than 300 candidates in its Grand Prix. The quality that internal communications media have achieved in Switzerland is indicated in the following rankings:
First place in the category Employee Magazine: Kuoni AG with “The Link”First place in the category Electronic newsletters: Axpo with “E Journal”First place in the category Electronic internal communications: The Swiss Post Office with “PostWideWeb”Second place in the category Front cover: Credit Suisse with “one”
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Der SVIK als OrganisatorDer Verband hat sich eine führende Stellung im Fachgebiet der internen Kommunikation als
Teil der integrierten Unternehmenskommunikation erarbeiteter. Er ist in der Schweiz und im
angrenzenden Ausland tätig und arbeitet mehrsprachig.
Der SVIK fördert das FachverständnisDer SVIK fördert das Verständnis für interne Kommunikation. Er entwickelt die interne
Kommunikation zu einem Instrument für die effiziente Zielerreichung öffentlich und privat
rechtlicher Organisationen.
Er definiert das Berufsbild für Funktionen wie interne KommunikationsAssistenten/innen
sowie Leiter/innen, Personalzeitungsredaktoren/innen, der Betriebsjour na listen/innen
sowie Corporate Editor und Corporate Publisher sowie der in der internen Kommunikation
tätigen Mediatoren/innen und Coaches. Damit wertet er deren berufliche Stellung im
jeweiligen Arbeitsumfeld auf. Er vertritt die fachlichen und gesellschaftlichpolitischen Interessen
der Mitglieder. Er verleiht Fachauszeichnungen.
Der SVIK forscht und entwickelt für eine bessere Unternehmens-kommunikationEr forscht auf dem Gebiet der Unternehmenskommunikation zur Förderung des Instruments
interne Kommunikation sowie der dazu benötigten Mittel und Methoden. Er unterhält eine
Fachdokumentation und unterstützt und fördert Lehrkräfte, Studenten sowie Auszubildende.
Er setzt sich ein für «gute Praktiken» in der Unternehmenskommunikation. Er veran
staltet Aus und Weiterbildungsanlässe, Kurse und Seminarien.
Der SVIK pflegt professionelle KontakteEr fördert den Erfahrungsaustausch und führt die jährliche SVIKKonferenz sowie die SVIK
Academy durch. Er organisiert das Schweizer Rating und verleiht die Goldene Feder des SVIK
zur Auszeichnung von Produkten und Dienstleistungen der Unternehmenskommunikation unter
der Leitung einer fachlich ausgewiesenen und neutralen Jury. Er unterhält zur Federation
of European business communicators associations (FEIEA) und zum FEIEAGrandPrix für
Corporate Publishers enge Verbindungen. www.svik.ch
VeranstaltungspartnerLinkgroup realisiert gedruckte sowie elektronische Medien und ist auf Unternehmens und Finanz
publikationen spezialisiert. Das inhabergeführte Unternehmen beschäftigt gegen 80 Mit
arbeitende. Als Mediendienstleister erfüllen wir gezielt OutsourcingLeistungen für Designer,
Agenturen und Direktkunden, welche bei CDUmsetzungen, anspruchsvollen Publikationen
und bei Periodika anfallen. Die Leistungen werden in vier spezialisierten Units erbracht.
Visiolink: Premedia/Prepress; Iconlink: Online Solutions; Dokulink: Digital Printing; Printlink:
Press/Postpress. Linkgroup ist FSCzertifiziert, produziert gemäss PSO/ISO 126472 und auf
Wunsch CO2kompensiert. Unser Betriebsgebäude für den Qualitätsoffsetdruck erfüllt als erste
und einzige Schweizer Druckerei den MINERGIE®Standard. www.linkgroup.ch
linkgroup
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Schweizerischer Verbandfür interne KommunikationSVIK/ASCIOfficePostfach 576, 3000 Bern 7Telefon: 031 301 24 24EMail: [email protected]
Herausgegeben vom Schweizerischen Verband
für interne Kommunikation SVIK anlässlich
der Preisverleihung der besten Personalpublika
tionen am 29. Oktober 2009.
Layout, Prepress und Druck
Linkgroup, Zürich, www.linkgroup.ch
Die Herausgabe dieser Publikation wurde
durch Linkgroup und Sihl+Eika ermöglicht.
Gedruckt auf PlanoArt (FSCzertifiziert),
Sihl+Eika
Eine PDFVersion dieser Broschüre kann her
untergeladen werden unter www.svik.ch
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