Trends und neue Geschäftsmodelle in der Energiewirtschaft - energytalk Graz
Vorstand DI(FH) Mag.(FH) Martin Graf, MBAEnergie-Control Austria
15. Jänner 2014
Die weltweite Nachfrage nach Energie steigt - abgesehen von Europa – weiterhin kräftigt
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Quelle: IEA World Energy Outlook, 2013
In Österreich steigt der Bruttoinlandsverbrauch weiter kontinuierlich um ca. 1,6% p.a. an
Bruttoinlandsverbrauch von 1990 – 2010 in PJ
- Verkehr: +76%
- Dienstleistungen: +66%
- Produzierender Bereich: +47%
- Haushalte: +18%
+39%
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Wo liegt das Energie Problem für Europa und Österreich? • 1- Nachhaltigkeit: Die Europäische Union will den Klimawandel bekämpfen.
Das europäische Energiesystem soll möglichst CO2 frei werden.
– Realität: weltweite CO 2 Emissionen steigen weiterhin ungebremst; die Kohleverstromung in Europa nimmt zu
• 2- Versorgungssicherheit: Die Abhängigkeit von internationalen Energieimporten – vor allem von Öl und Gas – wächst. Europa will langfristig durch die Nutzung von:– eigenen Energiequellen, – Alternativen zu konventionellen Primärenergieträgern und – der Steigerung der Energieeffizienz und Einsparung unabhängiger
werden. – Realität: die Abhängigkeit von Energieimporten stei gt
• 3- Wirtschaftlichkeit: Die Energiepreise steigen kontinuierlich. Energie-intensive Branchen fordern Ausnahmeregelungen, Andere rufen nach Sozialtarifen.− Realität: die „politischen Kosten“ für Energie steigen
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Politische Maßnahmen führen verstärkt zu Zielkonflikten und Spannungsfeldern
Energie-effizienz
Förder-modelle
Finanzierung des Netzes
Ausbau Netze
Markt-modell
ReduktionCO2System-
verantwortung
Europäische Zielsetzungen
und Richtlinien
Ausbau EE
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Konkret bedeuten dies für Österreich
Soziale Verträglichkeit
Wettbewerb
Wirtschafts-standort
Transparenz
Europ. Zielsetzungen und
Richtlinien
- Ökostromtechnologien müssen in den Markt integriert werden
- Steigende Einspeisetarife für Technologien sind nicht sinnvoll
- 34 %-Ziel: muss nicht nur durch Ökostromgetragen werden
- Energieeffizienz und Energiesparen – nicht „gnadenloser“ Ausbau von Erzeugungskapazitäten
- Ökostrom + CO2 + Energieeffizienz- Energie- und Klimapolitik darf nicht zum Standortnachteil
führen
- Kosten gerecht verteilen- Energiepreise dürfen nicht zu sozialen und
gesellschaftlichen Problemen führen
- Offenlegung der Investitionskosten für Ökostromanlagen- Stärkerer Beitrag der „Einspeiser“ zu Netzanschluss und
Netzzugang
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Energiesystem 2.0: Erzeuger und Verbraucher reagieren angebots- und nachfrageseitig
Angebot
Nachfrage
Dezentrale Wärme- und Stromerzeugung; kleine Versorger
Kohlenstoffarme Strom- und Wärmeerzeugung; „grüne“ Ressourcen
Demand Response („Smart Meter“) Energiemanagement
Strom- & Wärme-Erzeugung
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Zunehmende Wettbewerb führt verstärkt zu neuen Geschäftsmodellen
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Traditionelle Marktteilnehmer Neue Marktteilnehmer
Energieeffizienz & Substitute
Margenwettbewerb
− hohe Vergleichbarkeit von Produkten und Services
− oftmals regional begrenzte Angebots- und Vertriebs-formen
− Wettbewerb über Preise
Kundenwettbewerb
− Markteintritt alternativer Anbieter (z.B. Technologie-hersteller, Mobilfunker)
− Vermehrt überregionale Angebots- und Vertriebs-formen (z.B. durch neue Marktteilnehmer)
− Entstehung von neuen Geschäftsmodellen z.B. im Bereich dezentrale Energien
Lösungswettbewerb
− Wettbewerb verstärkt über Lösungen z.B. Nachfrage-flexibilisierung, Einsatz-optimierung
Steigende Bedeutung der Informationstechnologie in der Energiewirtschaft
Dem Gebäudesektor kommt eine Schlüssel-funktion bei der Energieeffizienz zu
− trägt ~ 9% zum europäischen BIP bei
− beschäftigt ~ 8% der europäischen Arbeitnehmer
− sektorübergreifendes Energie-einsparungspotential von ~ € 850 Mrd. (2011 – 2020)
− davon Potential von ~ € 60 Mrd. / Jahr alleine im EU-Gebäudesektor
• Energy Efficiency Directive 2012/27/EU
• Energy Performance of Buildings Directive 2010/31/EU
• Ecodesign Directive 2009/125/EC
• Energy Labelling Directive 2010/30/EU
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EU-27 Gesamt
Energie-verbrauch
CO2-Emissionen
EU-Gebäude-
sektor
40% 36%
Quelle: Europäische Kommission, DG Energy 2013
Aus Sicht der E-Control sind Maßnahmen in 5 wesentlichen Handlungsfelder notwendig
Erneuerbare Energien
Energie-forschung
Energie-effizienz
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Energie-marktdesign
Leistungsfähige Netze
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1115.01.2014 E-Control
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DI (FH) Mag. (FH) Martin Graf, MBA
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