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200 Ber ieht : Analyse anorganiseher Stoffe Bd. 180

zun~chst zur Ent fernung aller Kat ionen die Probe durch einen K~tionenaus- tauscher. Ein Tell der LSsung, die 0,15--5 mg Phospha t enthMten soil, gibt man in einen 50 ml-Megkolben, fiig.t, als P u f e r (pg 7) 5 ml 0,03 m Natr iumsuccinat- 15sung, dann 25 ml 95~ Athanol und 0,1 g Lanthanchlorani la t hinzu und fiillt mi t Wasser zur Marke auf. Nun wird auf einer Schiit telmaschine 10 min gesehiittelt. Dabei setzt sich das Lanthanchlorani la t in das Phospha t urn, und eine gquivalente Menge Chloranilat wird frei. Man filtriert yore iiberschfissigen Lanthan- ehloranilat und dem gebfldeten Lan thanphospha t ab, verwirft die ersten Milliliter und mig t die Ext ink t ion des Fi l t rates bei 530 nm gegen eine Blindlbsung. Die Farbe ist mindestens 24 Std best~ndig. Chlorid- und Nit ra t ionen stSren bis 400 ppm nicht. Die StSrung durch Sulfat kann durch Zugabe yon 800 ppm Sulfat zur Probe und zur BlindlSsung kompensierg werden. Fluoride diirfen nicht vorhanden sein.

1 Talanta (London) 4, 244--249 (1960). Research Lab., Dojindo & Co., Ltd. Kumamoto (Japan). H. SPECKER

Spuren yon M o n o - ( 0 r t h o - ) p h o s p h a t (ab 1,5 �9 t0 9 g p) weisen R. ANTOSZEW- SKI und J. S. K~YPL 1 nach, indem sie einen Tropfen der gelSsten, angesi~uerten Substanz (Optimum: 1,25~ an H2SOa) auf mit Chinolinmolybdat impr~gniertes Chromatographiepapier 2 aufbr ingen und 1 rain auf 98--100~ C erhitzen. Es ent- s teht gelbes Chfilolinphosphomolybdat, das mig UV-Licht oder nach Redukt ion mit Ilford ID2-Entwickler oder Benzidin s ichtbar gemacht werden kann.

1 Analyst 85, 527--528 (1960). -- 2 ANTOSZEWSKI, l~., U. J. S. KNY:PL: diese Z. 169,269 (1959). W. DEWALD

Zur polarographischen Simul tanbes t immung yon ~Niob und Tantal , die in wgBriger LSsung nicht mSglich ist, verwendet ~ . GuT ~ die Analyse in einer Sehmelze aus NaCI-KC1-A1C1 s, in der die ffinfwertigen Chloride 15slich und bei versehiedenen Potent ia len reduzierbar sind. Gearbeitet wird an einer Platinkugel- elektrode yon 0,8 m m ~ , die mi t einer Frequenz yon 50 Hz mi t 0,3 mm Ampli tude vibriert . Bezugselektrode ist eine groBe Platinbleehelektrode. Verwendet werden zwei Schmelzen: I mi t 60Mol-~ A1C13, 26Mo1-~ NaCI und 14Mol-~ KC1, F P 93~ und I I m i t demgegenfiber mehr als 1 Mol Alkalichlorid je Mol A1C13 (NaC1 und KC1 Ms BodenkSrper), F P 156 ~ C. In I wird bei 120 ~ C, in I I bei 200 ~ C polarographiert . Das Verhal ten der Sehmelzen, Feuehtigkeitseinfliisse, der Einflug yon Sehutzgas, der Elektroden, der Vibrationsfrequenz werden er5rtert. Im Konzentrat ions- bereieh 10 a bis 10 -2 Mol/1 werden dem Gehalt an Nb und Ta proportionale Stufen- hShen erhMten, in I fiir NbC15 eine sieh fiberlappende Doppelstufe bei - -0 ,9 V (gesamt: NbV -~ NbIII), fiir TaC15 bei - -1 ,42 V (TaV --> TaIII) in I I zwei Nb- Stufen (NbV -+ NbIV ~ N b m ) bei - -0 ,78 und --1,28 V und eine Ta-Stufe bei - -1 ,45 V. Die Herstellung der Schmelzen, der wasserfreien Pentaehloride und die 5~Iegzelle, auch die Durchffihrung der Messung un te r Argon werden sehr ausfiihr- lich beschrieben.

1 t telv, chim. Acta 43, 830--842 (1960). Teehn. I-Iochschule, Ziirich (Schweiz). K. C~vsE

Uber die Bes t immung kleinster $auerstoffgehalte in Festki irpern durch Aktivierungsanalyse beriehten H.-J. B o ~ und N. ~IE~L ~. Sauerstoff-16 bildet bei Bestrahlung mit Tri tonen das kurzlebige Fluorisotop lSF, einen fl+-Strahler mit einer t ta lbwertszei t yon 112 rain und einer Positronenenergie yon 644 keV; die Tr i tonen k5nnen dureh Bestrahlung yon 6Li mit thermisehen Neutronen erzeugt werden. Da die Reichweite der Tri tonen in FestkSrpern nur etwa 30 # betr~gt, kann durch Variat ion der Arbeits teehnik Gesamtsauerstoff und Oberfliichensauer-

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stoff get rennt erfal~t werden. Die Pulver-Mischmethode dient zur Best immung des Ges~mtsauerstoffs. Das zu untersuchende pulverfSrmige Material wird in Schutzgas- Atmosph~ire mit mSgliehst sauerstoffarmem Li thiummetal lpulver innig verrieben. Nach der Reaktorbes t rahlung 15st man dutch Behandlung mit Methanol-Wasser das Li thiummetal l aus dem Gemiseh heraus, wobei das aus dem Sauerstoffgehalt des Li thiums ents tandene LilSF ebenfalls in LSsung geht. Aus dem Probemater ia l wird dann naeh Zusatz einer bekann ten Tr~igermenge inakt iven Fluors sowie yon Glaswolle und Sehwefelsgure das Fluor als Hexafluorokieselsgure mit Wasser- dampf abdestilliert 2. Die Akt ivi tg t des Destil]ats wird dutch Messung im Bohrloch- kristall best immt. Die Hauptsehwierigkeit dieser Methode liegt darin, dab hohe Anspriiche an die Reproduzierbarkeit der Vermischung gestellt werden mtissen, da sonst wegen der geringen l~eiehweite der Tri tonen eine yon Versueh zu Versueh s tark sehwankende Absorpt ion in den Li-KSrnehen auftr i t t , was einen nicht repro- duzierbaren Tr i tonenstrom im Probemater ia t zur Folge hat. - - Die Schicht-Au/lage- methode ist vortei lhaft zur Best immung yon Oberflgehensauerstoff zu verwenden. Auf die Oberfl~iehe des kompakten ProbekSrpers wird eine dfinne Sehicht SLi- Metall oder auch 6LiF (optimale Sehichtdieke 6 mg 6LiF/em ~) aufgelegt. Naeh der Bestrahlung wird die Lithiumfolie abgezogen and die Probe zur ~SF-Bestim- mung in der oben angegebenen Weise aufgearbeitet. Bei der Best immung yon oberfliiehlich adsorbiertem Sauerstoff kann man auch die im Moment der Ent- s tehung der lSF-Atome ziemlieh hohe kinetisehe Energie dieser Kerne ausniitzen (Maximalenergie 1,14 ~eV, engspreehend einer l~eiehweite yon 0,32 mg/cm"-), in- dem man zwischen Probe und Li-Schicht eine diirme Folie anbr ingt und naehher die auf dieser Folie gesammelte lSF-Aktivit~it bes t immt, die der Sauerstoffmenge in der oberfliiehennahen Schieht des PriifkSrpers proportional ist. -- Die untere Bestimmungsgrenze der angegebenen Methode liegt bei einer Sauerstoffkonzentra- t ion yon 10 s g/g; bei oberfli~chlieh adsorbiertem 02 diirfte die Grenze der Bestimm- barkei t bei einer monomolekularen Belegung der Oberfl~iehe mit 02-Molekfilen liegen. Naeh einigen Modifikationen wird sich die Methode aueh auf die Bestimmung kleinster SauerstoMgehalte in Flitssigkeiten und Gasen anwenden lassen.

1 Angew. Chem. 72, 559--562 (1960). Inst . f. Radioehem. u. Lab. fl teehn. Physik der Teehn. Hoehsch. Miinchen. - - ~ B o ~ , H.-J . , u. P. WIL~:~Iss: J. appl. l~adiat. Isotopes (ira Druck). K . H . N E ~

Die Best immung von hohen Ozonkonzentra t ionen fiihrt N. M. MoRozov ~ dutch, indem er evakuier te und gewogene Glaskolben von 200--300 m] verwendet, die mit 25--30 ml 0,5 n KJ-LSsung gefiillt sind. ])as Kaliumjodid ist a u f p ~ 7,09 (Bors~ure) oder 6,85 (Phosphate) gepuffert. Das zu analysierende Gasgemisch l~il~t man in den Kolben ein und w~igt ihn aus, um das Gewicht der Probe feststellen zu k5nnen. Welter wird wie iiblieh ti tr iert .

1 ~. ~nal. Chim. 15, 367 368 (1960) [Russiseh]. (Mit engl. Zus.fass.) Karpov- Inst. f. physik.-Ohem., Moskau. O. GAUTSCI~

Die potentiometrische Titration yon Sullidionen mit Silbernitrat wird yon M. W. TA•ELE, V. C. I l ~ v I ~ und L. B. R~:L~D 1 in einem weiten Konzentrat ions- bereich der Ag +- und S~--Ionen untersucht . Auf Grund der dabei gemaehten Be- obachtungen wird folgende Arbeitsvorschrift empfohlen: Die .NatriumsulfidlOsung gibt man in sauerstofffreie 0,1 n Natr iumaceta t - oder Kal iumnitrat lSsung und br ingt mi~ dieser LSsung das Volumen sehlie~lich auf 100 ml. Dann t i t r ier t man unter l~iihren im N~-Strom mi t 0,1 0,001 n AgN03-LSsung. In der N~ihe des End- punktes erfolgt die Potentialeinstel lung sehr langsam, besonders mi t verdi innter


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