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Page 1: Ueber die Einwirkung der Kupferchloride auf Schwefelmetalle

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Die VOE Hrn. Dr. B a m b e r g e r erhaltenen Verbindungen Cl5H14O uiid C15HI6O sind vielleicht identisch rnit den von mir oben beschrie- benen C30 H26 0 2 und C ~ O A 3 2 0 2 , was riicht aus der Mittheilung ersicht- lich ist, da B a m b e r g e r keiue Eigenschaften seiner Kiirper ange- gebeii hat.

Uebrigeris will icli jetzt nicht weiter die rationelle Auffassung des Dioxyretistens besprechen, hoffe u u r , dass es Hrn. B a m b e r g e r gelingen werde, seine erfolgreich begonnenen Arbeiten zum erwunschten Ziel zu fiihrm.

U p s a l a , den 22. Marz 1884. Universitatslaboratorium.

176. F. Raschig: Ueber die Einwirkung der Kupferchloride auf Schwefelmetalle.

(Eingegangen am 24. Miiirz; mitgetheilt in der Sitzung von Hm. A. Pinner.) [Vorlaufige Mittheilung.]

Ich habe kurzlich die Reaktionen untersucht, welche vorgehen, wenn man Losungen von Kupferchlorur und von Kupferchlorid rnit frisch gefallten Schwefelmetallen zum Sieden erhitzt , und theile im Folgenden kurz die Resultate rnit , indem ich mir eine niisfiihrliche Mittheilung der Versuche vorbehalte. Eine Losung von Kupferchloriir in Chlornatrinm giebt rnit den untersuchten Schwefelmetallen F e S , CoS, ZnS, CdS, P b S , BiaS1, SnS, SnSz die Chloride dieser Metalle und Kupfersulf i i r ; sind die Chloride in wasseriger Liisung nicht he- standig, wie beim Wismuth und Zinn, so fallen deren Zersetzungs- produkte rnit dern Kupfersulfur nieder. Verdiinnte Liisungen von Kopfer- chlorid setzen sich rnit denselben Schwefelmetallen zu Kupfersul f i d und den Metallchloriden urn, nur beim Zinnsulfur wird Kupfers ulf i i r und Zinnchlor id gebildet, gemass dem Umstande, dass Zinnoxydul - salze mit Kupferc h l o r i d Zinn o x y d verbindungen und Kupferc h l o r i i r geben. Das so entstandene Kupfersulfid resp. Sulfiir wird durch das iiberschiissig angewandte Kupferchlorid oxydirt , wobei das Kupfer starker angegriffen wird wie der Schwefel, so dass etwae freier Schwefel entsteht, doch wird auch von letzterem ein Theil in Schwefel- siiure iibergefiihrt. Das bei der Oxydation gebildete Kupferchlofiir lost sich theils in dem Chlorid unter Braunfarbang desselben auf, theils findet es sich im Niederschlage und schiitzt diesen vor der weiteren oxydirenden Wirkung des Chlorids. Sind dagegen Korper vorhanden, welche das Kupferchloriir leicht liisen, wendet man also eine salzsaure oder rnit Kochsalz versetzte Lasung von Kupferchlorid an oder auch nur eine concentrirte, wasserige Lirsung, welche ebenfalls betrachtliche

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Mengen von Kupferchloriir aufnimmt, so wird das nun nicht mehr durch einen Niederschlag von Kupferchloriir geschutzte Schwefelkupfer fast vollstandig zu Kupferchlorur und Schwefelsaure oxydirt ; nur ein geringer Theil des Schwefels pflegt zuruckzubleiberi.

Ein von den geriaririteri Schwefrlmetallen abweichendes Verhalten zeigt das gefallte Quecksilbersulfid : es giebt mit Kupferchloriir ein gelbes Additionsprodukt von d r r erripirischen Formel Hg S Cu C1 j der- selbe Kijrper entsteht auch mit dem schon bekannten Qtiecksilbersulfid- Quecksilberchlorid 2HgS. Hg Cls und mit freiem Schwefel gemischt, wenn man eine verdIinnte Kripferchloridlijsung mit gefBll tem Queck- silbersulfid kocht. Hci Anwendtiiig coricentrirter Kupferchloridliisiing tritt auch hier, wie schon voii K a r s t e n und I t a m m e l s b e r g gezeigt ist, fast vollstandige Oxydation eiri.

B e r l i n , Zwrites chemisches Institiit der Kiinigl. Universitiit.

177. E. Scherks: Ueber Oxymalelnsaure. (Eingegangeu am 24. Mim; mitgetheilt in der Sitznng von Hrn. A. Pinner . )

Schon vor langerer Zeit hat Hr. B o u r g o i n in einer kurzen Mit- theilung ') die Darstellung und Eigenschafteii der Oxymalei'n saure be- schrieben. Wegen ihrer nahen Beziehungeu zur Malei'nsaure selbst, ist die Oxymalei'nsaure theoretisch interessant. Ihre Existenz als wahre Oxysaure ware eiri Reweis mehr fiir die heute ziemlich allgemein an- genommerie Ansicht iiber die Constitution der Malei'nsBure. Hr. Prof. F i t t i g veranlasste rnich daher die Versuche von Hrn. R o u r g o i n zu wiederholen und die Oxymalei'nsiiure nahei- zu untrrsuchen .

Hr. R o u r g o i n giebt a n , dass er monobrommalei'nsaures Kali mit Silberoxyd schiittelte , wodurch dasselbe in oxymalei'nsaures Salz verwandelt wird :

C a H B r ( C O 0 H ) z + Ag(OH) = C 2 H O H ( C O O H ) z + AgBr. Das Kalisalz der Oxysaure wird in das Bleisalz verwandelt und

das letztere rnit Schwefelwasserstoff zersetzt. Die freie Saure kann nun rnit Aether ausgeschiittelt werden und bleibt nach Verdunsten des letzteren in feinen, weissen, sternfiirmig gruppirten Nadeln zuriick. So weit Hr. B o u r g o i n .

Ich stellte mir die niithige Brommalei'nsaure nach der Angabe ron Petri 2, aus Dibrombernsteinsaure durch mehrstiindiges Koehen

l) Compt. rend. 76, 1261. a) Ann. Chem. Pharm. 195, 62 .


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