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Page 1: Über die Trennung von Wolframsäure und Arsensäure

Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. 379

Uber die Trennung yon Wol~rams~iure und Arsens/iure berichtet D. A. LA~BI# in Fortsetzung seiner Untersuchungen fiber die komplex ge- bundenen S~Lureradikale 2. Er fiberpriifte die Brauchbarkeit verschiedener in der Literatur beschriebener ~ethoden und stellte zun/~chst lest, da$ die fibliche Titration yon Arsenit mit Jodl5sung in Bicarbonatl6sung in Anwesenheit yon Wolframat stets zu niedrige Werte liefert. Zur Arsen- bestimmung ist also eine vorhergehende Trennung yon Wolfram notwendig. Diese kann durch F~llung mit Schwefelwasserstoff~us schw~ch minemlsaurer, viel Weins~ure enthaltender LSsung bewirkt werden.

Zu der neutralen, etwa 200 ml betragenden Wolframat-ArsenatlSsung gibt man die 30fache Gewichtsmenge der Wolframs~ure an Weins~ure oder die ~quivalente ~enge Natrinmtartrat, an~erdem 5 ml 10~oige Kaliumjodidl6snng lind 5 ml 1 : 1 verdiinnte Schwefels~ure. In die auf 80 ~ erhitzte LSsung leitet man einen kri~ftigen Schwefelwasserstoffstrom, erhitzt yon neuem ~!nd wiederholt das Einleiten, .bis sich das Arsensulfid grobflockig abgeschieden hat. Der Niederschlag wird filtriert, mit schwefelwasserstoffhaltigem, 1 Vol~ Schwefels~ure enthMtendem Wasser ans- gewaschen und in den FMlungskolben zuriiekgespritzt. Das Filtrat priift man 4urch Einleiten yon Schwefelwasserstoff in der Hitze auf Vollst~ndigkeit der Abscheidung. Den Sulfidniederschlag erhitzt man mit konzentrierter Schwefel- s~ure und Natrimnsulfat '~ bis zl~m krfiftigen Auftreten yon Schwefels~ured~mpfen und bestimmt Arsen jodometrisch. Betr~igt der Arsengehalt weniger als 1 rag, dann empfiehlt es sich, ihn colorimetrisch nach der ~olybd~nbtaumethode zu bestimmenL

Die Methode liefert fiir groge bis sehr kleine ~engen Arsen (100 bis 0,2 mg As~O~) in Anwesenheit yon 500 bis 100 mg Wolfram(VI)-oxyd sehr genaue l~esultate. Das Verf~hren hat aber den Nachteil, dab das Arsen(III)-sulfid in den Fi~llen, wo groBe Mengen Wolframsi~m'e neben sehr kleinen ~engen Arsens~tnre zugegen sind, sehr schlecht ausflockt.

Einwandfreie ]~esultate liefert in allen F~llen die Abtrennung des Arsens durch D~stillation als Arsen(III)-ehlorid unter Zusatz yon 10ml Phosphor- s~ure (D 1,75), 1 g Natriumbromid und 1 g Hydrazinsulfat. Das yon B. S. EvAns ~ besonders fiir die Untersuchung yon Sti~hlen vorgesehlagene Hypo- phosphit-Fi~llungsverfahren yon Arsen ergab vSllig unbrauchbare Werte.

Zur Bestimmung der Wol/ramsgure in den arsenhaltigen LSsungen eignet sich die Abscheidung mit S~ure schlecht, weil Arsens~ure ~hn- lich wie Phosphorsi~ure die vollst~ndige Abscheidung der Wolfram- s~ure verhindert. Zusatz yon Cinchonin verbessert die Resultate. Das ~ls Cichoninarsenwolframat mitgefi~llte Arsen verfltichtJgt sieh zum grSBten Teil beim Glfihen. Die Tannin-Phenazonf~llung s liefert ein- wandfreie oder sehr befriedigende Ergebnisse. In dem geglfihten Wolf- rams~ure-Niedersehlag sind nut sehr kleine ~engen Arsen (0,05--0,1 mg As20~) nachzuweisen. A. EICHLER.

Analyst 74 405 (1949). o Analyst. 68 74 (1943); 70 126 (1945); vgl. Chem. Zbl. 114, II, 348 (1943). 3 WEINIG A . J . 11. V~. 1 ~ SCtIOEDER: Technical Methods of Ore Analysis, l l t h

Edition, Willey, New York (1939), S. 52. 4 LAMBIE, D. A. : Analyst 74, 260 (1949).

Analyst. 54, 523 (1929) ; vgl. diese Z. 99, 52 (1934). LA~BIE, D. A.: Analyst 70, 126 (1945).

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