Download pdf - Ultrarotspektroskopie

Transcript
Page 1: Ultrarotspektroskopie

284 Berieht: Allgemeine analytisehe )r Apparate und Reagentien

Die im Jahre 1949 erschienene 5. Auflage 1 ist nun als unveranderter Neudruek wieder zuganglich.

E. S. GILREAT~t, Qualitative Analysis Using Semimicro Methods. VIII, 287 Seiten. McGraw-I/ill Book Comp., Inc., NewYork, Toronto, London 1954. Preis 32/-- sh.

An manchen Ausbildungsstatten wird die qualitative Analyse nur noch im Zu- sammenhang mit dem Praktikum der allgemeinen Chemie in verkiirzter Form geiib~. Dieser Tatsache tragt das vorliegende Werk Reehnung. Welt mehr als die I/~ffte des Buchumfanges ist Fragen der theoretischen Chemie vorhehalten. Es werden behandelt die Krafte zwischen den Atomen, die LSsungen, das chemische Gleiehgewicht, die Ionisation der schwachen Elektrolyte, das LSslichkeitsprodukt, die Hydrolyse, die Komplexionen, Kolloide, die Oxydations-Reduktionstheorie und Oxydations-Reduktionsgleichungen. Jedem Kapitel sind ~Tbungsaufgaben zur LOsung durch den Studierenden angefiigt. Die eigentliche qualitative chemische Analyse sehlieBt sich in bezug auf die Kationen eng an den klassischen Analysen- gang yon F~ESE~US an, mit dem Unterschied, dab zur Identffizierung der Metalle in der 3. und 4. Gruppe auch die neuen empfindliehen Reaktionen mit organischen Reagentien herangezogen werden. Es werden nur die h~ufiger vorkommenden Elemente beriieksichtigt. Zum Nachweis der Anionen dient im wesentlichen der Trennungsgang yon J. T. DOBBINS und H. A. LJU~G 2. Das Buch soil in seinem theoretischen und praktisehen Tell die Grundlage fiir einen einsemestrigen Kursus der Chemikerausbildung bflden. It. KU~TENAC]~E~

Ultrarotspektroskopie. Die steigende Verwendung nicht dispersiver kontinuier- licher Ultrarot-Absorptionsgerate veranla•te W. J. BAKER 8 zur systematischen Untersuchung des Weges, auf dem fiir ein Geri~t mit negativer Filterung die Be- triebsbedingungen, insbesondere die Unabh~ngigkeit yon StSrungen durch Fremd- gase ermittelt werden kSnnen. - - Ger~te mit negativer Filterung besitzen zwei MeBstrahleng~nge mit je einer gemeinsamen Proben- und Fflterkammer (,,inter- ference cell"). Vor den beiden Empf~ngern ist jedoch in] einen Strahlengang die Kompensationszelle, im anderen die der negativen Filterung dienende Zelle (,,filter cell") angebraeh~. Die letztere enthalt eine gewisse Menge der zu analysierenden Gaskomponente und maeht den Empfanger ,,blind" fiir diese Substanz. Die teil- weise ~berlappung der Absorptionsbanden fiihr~ jedoch dazu, dal~ auch dureh andere Gaskomponenten in der Probenkiivette im Zusammenhang mit der nega- riven Filterung des einen Strahlenganges eine unterschiedliche Schwachung beider Wege erfolgt, die zu einer Fehlanzeige fiihren wiirde. In einfaehen Fallen (z. B. CI-I a - -HCN) gelingt es, ein ~)berlappungsgebiet (7.3 #) unwirksam zu machen dureh Verwendung yon Kiivettenmaterial (Quarz), das das stSrende Wellen- langengebiet absorbiert. In anderen Fallen l~13t sich die optimale Fiillung der Tilter- zellen auf folgende Weise ermitteln, a) Interferenz-Zelle: Die Probenzelle wird mit einem etwa den Normalverh~l~nissen entsprechenden Gasgemisch gefiillt und f'tir die An~lysenkomponente sensibflisiert (negativ gefiltert). Fiir steigende Kon- zentrationen der einzelnen StSrgase in der Interferenz-Zelle wird nun der In- strumentenaussehlag ermittclt und gegen den Logarithmus der Konzentration auf- getragen. Die Gase, die die st~rkste Abh~ngigkeit des Ausschlages yon der Kon- zentration zeigen, werden dann zur Ftillung der Zelle benutzt. Damit wird das In- strument gegen sp~tere Konzentrations~nderungen dieser Komponenten in der

1 Vgl. diese Z. 130, 249 (1949/50). 2 j . chem. Edueat. 12, 586 (1935); vgl. diese Z. 109, 345 (1937). s Analyt. Chemistry 28, 1391--1396 (1956). Monsanto Chemical Co., Texas City,

Tex. (USA).

Page 2: Ultrarotspektroskopie

Beriebt: Allgemeine analy~isehe Methoden, Apparate und Reagentien 285

Probenzo]ie unempfindlich. - - b) Kompensations- und Fflterzelle: Der Einflul~ der verbleibenden S~Srgase mul3 dureh diese beiden Ze]ien ausgesehaltet werden, wobei je naeh dem Vorzeichen der StSrung die eine oder die andere Zelle zu be- nutzen ist. Fiir versehiedene Konzentrationen der St6rgase werden nun wieder naeheinander die Abh~ngigkeiten der Instrumentenaussehl~ge bestimmt (logarith- misch). Die Konzentration, bei der des Instrument keinen Aussehlag zeigt, ist der optimale Wert; er ist im allgemeinen unabh~ngig veto vorgegebenen Gehalt in der Probenzelle, so dal~ ein gemeinsamer Sehnittpunk~ aller Geraden erhalten wird. Des Verfahren wird fiir a]le zu komloensierenden Komponenten wiederholt unter Benutzung der bereits ermiLtelten Kompensationsfiillungen. Wegen optiseher Un- gleichheiten und verschiedener Strah]ertemperaturen kSnnen die ermittelten Werte nur ann~hernd auf andere Instrumente - - aueh desselben Mode]Is - - iibertragen werden. - - Zus~tzliehe StSrungen kSnnen infolge Druckverbreiterung der Absorp- tionsbanden auftreten. In diesem Falle sind die Fdr andere Verh~Itnisse ermittelten Konzentrationen nieht mehr unabh~ngig vom Partial- und Gesamtdruck und yon der Art der Partner. Da die Druekabhangigkeit aber in allen F~llen wegen ihrer Kopplung mit der freien Weglange mit zunehmendem Druck geringer ~ird, emp- fiehlt es sieh - - u. U. unter Zugabe yon Inertgas - - bei hSheren Drueken (etwa Atmosloh~rendruck) zu arbeiten. Die Kompensation kann dann im allgemeinen nur bis zu einer bestimmten I~herung getrieben werden, so dal3 hier eine grundsg~z- lithe Grenze der Analysengenauigkeit liegt. H. SPEOK~

~ber die Ultrarotspektren yon Metallealzen mit der Gruppe XO~, wobei fiir X = Si, P, S, CI, V, Cr, Mn, As, Se, Me, J, W, Re stehen kSnnen, berichten C1. DUVAL und J. LECOMTE 1. Die Untersuchung wurde mit dem Infrarot-Spektrophotometer yon Perkin-Elmer 12 C mit CsBr-Prisma zwisehen 290 und 650/~ ausgefiihrt. Es werden fiir die versehiedenen l~ichtmetalle und Metalle dig Banden und Absorptionsmaxima angegeben. Die Maxima werden auf Deformationssehwingungen zuriiekgefiihrt, w~brend die Ausz~hlung der Schwingungen l~iickschliisse auf die Symmetrie der Gruppe XO, zulassen. H. Po]~L

Qualitative Analyse mit ttilfe der Chromatographie. X.M. OLSA~OYA und X. V. ~MUTOV ~ wenden ihr ehromatographisches Verfahren a an fiir den ~N~aehweis der Xationen der d.Gruppe (Bi s+, Hg22+, Hg ~+, Pb 2+, Cu 2+, Ag+, Cd2+). A]s Adsorbenten dienen Aluminiumoxyd, Permuti$ oder,,Suffunit". Die Entwicklung der Zonenerfolgt mit Kaliumjodid (Hg2 ~+, Hg 2+, Cu 2+, Bi 3+ und Pb 2+ [in Abwesenheit yon BiS+]), mit Na2S-LSsung oder HaS in LSsung oder als Gas (Cd 2+ auf A120s oder Suffunit), mit Lauge (Hg22+, Hg 2+, Cu 2+, Ag+) oder mit Thioharnstoff und Stannit (HgJ2, BP+). ]3ei En~wiek]ung mit KJ kSnnen die Xationen in 0,005 ~quinorm. Xonzentrationen, (Hg~ 2+ in noeh geringerer Konzentration) nacbgewiesen werden. Der Cd-Nachweis gelingt mit H2S in 0,01 n Xonzentration. Die Thioharnstoff-Stanni~methode ist auch bis zur 0,01 n-Xonzentration, fiir Hg~ 2+ und BP+ in noeh niedrigeren Kon- zentrationen anwendbar. Verglichen mit anderen 1Viethoden der qualitativen Analyse (hlakro-, Halbmikro-, Tropfenmethode) zeig~ die chromatographische Methode die grSBte Empfind|ichkeit. Die Analyse dauert 6--7 mill.

Eine weitere Mitteflung yon X. M. OL~A~OVA und I(. V. ~ u T o v ~ betrifft den Nachweis yon As s+, Sb ~+ und Sn 2+ nebeneinander. Man bringt ein Gemisch dieser Xationen (5 Tropfen) auf ein chromatographisches Sgulchen mit Alumininmoxyd oder Suifuni~, wgscht mi~ 5 Tropfen konz. Salzs~ure nach und en~wickelt des

C. R. Aead. Sci. (Paris) 239, 249--251 (1954). Sorbonne, Paris. Z. anal. Chim. 9, 67--75 (1954) [Russisch]. Akad. Wiss. UdSSI~, Moskau. ~. anal. Chim. 8, 211 (1953) [Russiseh]; vgl. diese Z. 148, 441 (1954). ~. anal. Chim. 11, 94--98 (1956) [l~ussiseh].