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362 Berieht: Chemisehe Analyse organischer Stoffe C. S. IVISE und I~. J. DIMLEI~ 1 dreimal in der gleichen Richtung aufsteigen. Die Fleeken yon reduzierenden Zuckern und Uronsauren wurden mit Anilinhydro- genoxalat entwickelt, diejenigen yon Aminozuckern dureh Besprtihen mit Dime- thylaminobenzaldehyd und Aeetylaeeton naeh M. S. t)AI~TRIDGE und R. G. WEST- ALLe. L. ACKER Neue Bestimmungsmethoden yon Kaliumxanthogenat und yon .~thanol be- schreibt Y. ARm&WA ~. Das Xanthogenat wird als Nickelsalz gefallt und die ent- stehende Nickelverbindung mit KomplexonlII-15sung titriert. Andere organisehe Stoffe, die bet der Redoxmethode stSren, verursachen bier keinen Fehler. Es werden durchschnittlich 99,40/o der Ausgangsmenge gefunden, die Abweichungen der ein- zelnen Bestimmungen betragen 0,22%. -- Zt~r Bestimmung yon f4thctnol ftihrt man dieses zunachst mit KOH und CS2 in Xanthogenat tiber. Die gtinstigste Alkohol- konzentration betragt 10--50 rag/5 ml L5sung. Glykokoll and Weinsaure, die in alkoholischen Getranken vorkommen kSnnen, stSren nicht, wenn die Konzentration des Alkalis verstarkt wird. Glucose daft nur in !deineren AIengen als 10 rag/5 ml vorhanden sein. Die I~eproduzierbarkeit betragt 1,6%, wobei dm'ehschnittlich 99,8% der Ausgangsmenge gefunden wurden. H.-F. KU~A~DT Zur Identi~izierung yon Diphenyl, o-, m- und p-Terphenyl und anderen Poly- phenylen benutzen L. SILVERMAN und W. BI~ADS~• 4 die Farbreaktion mit Formaldehyd-Schwefelsaure. Das t~eagens mug man t~glich friseh bereiten, indem man 0,2 ml einer etwa 37~ w~Brigen Formaldehydl5sung mit 10 ml konzen- trierter Schwefelsaure vermischt. Die kristallisierten Polyphenyle reagieren nur sehwaeh, ihre LSsungen dagegen intensiv mit meist blauer, in manchen Fallen (je nach Substanz, LSsungsmittel und Konzentration) auch brauner, grtiner und gelb- licher Farbe. Als geeignete LSsungsmittel, welche selbst mit dem Reagens ganz oder fast ganz farblos bleiben, erwiesen sieh Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform, n-I-Iep- tan und Cyelohexan. Zur Durchfahrung der Reaktion versetzt man 1 ml oder weniger vonder PolyphenyllSsung mit 10 Tr. Formaldehyd-Schwefelsaurereagens und schiittelt kr~ftig durch. Diphenyl reagiert fast augenblicklich, die Terphenyle benStigen bis zu 15 rain, die hSheren Polyphenyle wenigstens 1 Std. Naehweisbar sind noch 2--3/2g Diphenyl oder Terphenyl. In Gemischen zweier versehiedener Polyphenyle sind in gewissen Grenzen die Komponenten erkennbar an Ringbildung zwischen der organischen und der Sehwefels~uresehicht und einer davon abwei- chenden F~rbung der Schwefels~ure. Die Reaktion mit Formaldehyd-Schwefel- s~ure ist vor allem ein Hilfsmittel zur Erkennung der Polyphenyle nach ihrer papier- ehromatographischen Trennung mit Chloroform oder Cyclohexan als LSsungs. mittel. (Nan zerschneidet das Chromatogramm, extrahiert die Substanzen und fiihrt mit dem Extrakt die Farbreaktionen aus.) In Verbindung mit Absorptionsmessun- gen im UV kann man so Gemische yon Polyphenylen qualitativ und quantitativ analysieren. F. NEU~A~N Eine Bestimmung des Verh[iltnisses yon Phenyl- zu p-Tolylgruppen in Tetra- arylsflanen und Hexaaryldisilanen mittels Ultrarotspektroskopie beschreiben M. MARGOSItES und V. A. FASSEn s. Es wurde mit einem ]3aird Modell B- and einem 1 Analyt. Chemistry 2], 415 (1951); vgl. diese Z. 1116, 142 (1952). 2 Biochemic. J. 4, ~ 238 (1948). 3 Jap. Analyst 4, 91--99 (1955) [Japanisch]. (Nach engl. Zus. fass. ref.) Tohoku Univ. (Japan). Analyt. Chemistry 27, 96--99 (1955). North Amer. Aviation, Inc., Downey, Calif. (USA). a Analyt. Chemistry 27,351--353 (1955). State College, Ames, Iowa (USA).

Eine Bestimmung des Verhältnisses von Phenyl- zu p-Tolylgruppen in Tetraarylsilanen und Hexaaryldisilanen mittels Ultrarotspektroskopie

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Page 1: Eine Bestimmung des Verhältnisses von Phenyl- zu p-Tolylgruppen in Tetraarylsilanen und Hexaaryldisilanen mittels Ultrarotspektroskopie

362 Berieht: Chemisehe Analyse organischer Stoffe

C. S. IVISE und I~. J. DIMLEI~ 1 dreimal in der gleichen Richtung aufsteigen. Die Fleeken yon reduzierenden Zuckern und Uronsauren wurden mit Anilinhydro- genoxalat entwickelt, diejenigen yon Aminozuckern dureh Besprtihen mit Dime- thylaminobenzaldehyd und Aeetylaeeton naeh M. S. t)AI~TRIDGE und R. G. WEST- ALL e. L. ACKER

Neue Bestimmungsmethoden yon Kaliumxanthogenat und yon .~thanol be- schreibt Y. ARm&WA ~. Das Xanthogenat wird als Nickelsalz gefallt und die ent- stehende Nickelverbindung mit KomplexonlII-15sung titriert. Andere organisehe Stoffe, die bet der Redoxmethode stSren, verursachen bier keinen Fehler. Es werden durchschnittlich 99,40/o der Ausgangsmenge gefunden, die Abweichungen der ein- zelnen Bestimmungen betragen 0,22%. - - Zt~r Bestimmung yon f4thctnol ftihrt man dieses zunachst mit KOH und CS 2 in Xanthogenat tiber. Die gtinstigste Alkohol- konzentration betragt 10--50 rag/5 ml L5sung. Glykokoll and Weinsaure, die in alkoholischen Getranken vorkommen kSnnen, stSren nicht, wenn die Konzentration des Alkalis verstarkt wird. Glucose daft nur in !deineren AIengen als 10 rag/5 ml vorhanden sein. Die I~eproduzierbarkeit betragt 1,6%, wobei dm'ehschnittlich 99,8% der Ausgangsmenge gefunden wurden. H.-F. KU~A~DT

Zur Identi~izierung yon Diphenyl, o-, m- und p-Terphenyl und anderen Poly- phenylen benutzen L. SILVERMAN und W. BI~ADS~• 4 die Farbreaktion mit Formaldehyd-Schwefelsaure. Das t~eagens mug man t~glich friseh bereiten, indem man 0,2 ml einer etwa 37~ w~Brigen Formaldehydl5sung mit 10 ml konzen- trierter Schwefelsaure vermischt. Die kristallisierten Polyphenyle reagieren nur sehwaeh, ihre LSsungen dagegen intensiv mit meist blauer, in manchen Fallen (je nach Substanz, LSsungsmittel und Konzentration) auch brauner, grtiner und gelb- licher Farbe. Als geeignete LSsungsmittel, welche selbst mit dem Reagens ganz oder fast ganz farblos bleiben, erwiesen sieh Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform, n-I-Iep- tan und Cyelohexan. Zur Durchfahrung der Reaktion versetzt man 1 ml oder weniger vonder PolyphenyllSsung mit 10 Tr. Formaldehyd-Schwefelsaurereagens und schiittelt kr~ftig durch. Diphenyl reagiert fast augenblicklich, die Terphenyle benStigen bis zu 15 rain, die hSheren Polyphenyle wenigstens 1 Std. Naehweisbar sind noch 2--3/2g Diphenyl oder Terphenyl. In Gemischen zweier versehiedener Polyphenyle sind in gewissen Grenzen die Komponenten erkennbar an Ringbildung zwischen der organischen und der Sehwefels~uresehicht und einer davon abwei- chenden F~rbung der Schwefels~ure. Die Reaktion mit Formaldehyd-Schwefel- s~ure ist vor allem ein Hilfsmittel zur Erkennung der Polyphenyle nach ihrer papier- ehromatographischen Trennung mit Chloroform oder Cyclohexan als LSsungs. mittel. (Nan zerschneidet das Chromatogramm, extrahiert die Substanzen und fiihrt mit dem Extrakt die Farbreaktionen aus.) In Verbindung mit Absorptionsmessun- gen im UV kann man so Gemische yon Polyphenylen qualitativ und quantitativ analysieren. F. NEU~A~N

Eine Bestimmung des Verh[iltnisses yon Phenyl- zu p-Tolylgruppen in Tetra- arylsflanen und Hexaaryldisilanen mittels Ultrarotspektroskopie beschreiben M. MARGOSItES und V. A. FASSEn s. Es wurde mit einem ]3aird Modell B- and einem

1 Analyt. Chemistry 2], 415 (1951); vgl. diese Z. 1116, 142 (1952). 2 Biochemic. J. 4, ~ 238 (1948). 3 Jap. Analyst 4, 91--99 (1955) [Japanisch]. (Nach engl. Zus. fass. ref.) Tohoku

Univ. (Japan). Analyt. Chemistry 27, 96--99 (1955). North Amer. Aviation, Inc., Downey,

Calif. (USA). a Analyt. Chemistry 27,351--353 (1955). State College, Ames, Iowa (USA).

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2. QuMitative und quantitative Analyse 363

Perkin-Elmer Modell 13-UR-Spektograph gearbeitet. Sehwefelkohlenstoff wird als LSsungsmittel benutzt, die Dicke der Kiivetten betrs 0,4 bzw. 0,5 ram. Die Konzentration der zu untersuchenden Substanzen in der LSsung sol] im Bereich 5--10 mg/ml liegen. Phenylgruppen zeigen Absorptionsmaxima bei 13,5 und 14,3/~, p-Tolylgruppen ein Maximum bei 12,5 ~. Tr~g~ man nun das Verh~ltnis der Absorp- tionen yon 13,5 d- 14,3 #/12,5 ~ als Ordinate, das Verh~ltnis der Anzahl yon Phenyl zu p-Tolylgruppen im Moleki~l Ms Abszisse in einem Koordinatensystem auf, so er- h~lt man eine Gerade. Bei Gemischen unbekannter Zusammensetzung kann man hieraus das Verh~ltnis yon Phenyl- zu p-Tolylgruppen bestimmen. Die Analyse ist schnell durchzufi~hren, da keinerlei Einwaagen erforderlich sind. Versehiedene Sub- stituenten am Siliciumatom stSren die Bestimmung. So stSren aliphatische Gruppen im 12 #- und 15/~-Gebiet, OH- und H-Bindungen im Gebiet yon 12,5 #.

H.-F. KUI%AND T

Die Trennung elniger ~lfichtiger Phenole naeh dem , ,Chromatoplate~'-Ver[ahren 1 beschreibt G. WAGNER 2. Je 5,0 g Kieselgur (gereinigt und geglght), KieselsSure und KartoffelstSrke werden mit 20 ml Wasser verrieben und nach 15 rain langem Stehen auf 21 • 10 cm grol~e Gl~splatten gestriehen. Nach 5 Std langem Trocknen bei 80 ~ C und ErkMten bringt man die zu entwiekelnden, in Methanol gelSsten Ge- mische und Leitsubstanzen (bis zu 20 #g) 1 em veto unteren und 3,5 cm yon den seitliehen l~nde rn in gegenseitigen Abst/~nden von 1 cm auf die Platte und ent- wickelt ~ufsteigend mit Xylol oder Chloroform oder Misehungen beider in ver- sehiedenen Verh~ltnissen (3:1, 2:2, 1:3). Durch BesprCihen der Platten mit einer L6sung yon 0,5 g Sulfanils/~ure und 0,5 g KMiumnitrit in 100 ml n SMzs~ure und anschlieBend mit n KMilauge nehmen die Phenole verschiedene Farbt6nungen an. Die Trennungen sind oft nicht sehr scharf, doch la.ssen sich Phenole mit wenig ver- sehiedenen R~-Werteu durch die versehiedene F/irbung ihrer Azofarbstoffe unter- scheiden. Deren Farbe ist (1. Zahl: l~f-Wert ftir XyIol; 2. Zahl: t~-Wert ftir Chloro- form) bei: Phenol (0,33; 0,46) citronengelb; p-Kresol (0,35; 0,49) rot: m-Kresol (0,37; 0,51) dunkelgelb; o-Kresol (0,43; 0,60) dunkelgelb; Guajaeol (0,45; 0,78) orange; Eugenol (0,48; 0,81) rOtlieh; Thymol (0,58; 0,77) gelborange.

X, SOLL~Et~

Fiir die papierchromatographische Trennung der Phenolalkohole und ein- wertiger Phenole entwickelt S. HUDE~EK 3 ein Verfahren, bei welchem man im Gegensatz zu manchen bisher vorgeschlagenen ~ethoden ohne Uberf~ihrung in andere Derivate auskommt. Als LSsungsmittel dienen Gemische yon Cyclohexan, Chloroform und Athanol, und zwar sind die optimalen Mischungsverh~ltnisse ftir die einwertigen Phenole 27:3:0,6 ffir die PhenolMkohole und die dazu gehSrigen Phenole 6:24:0,6. Eine wesentliehe Bedingung, um gut ausgebildete Flecken zu erhMten, ist die sorgf~ltige S~ttigung des Chromatographierpapiers mit Wasser- dampf. In einem Gemisch yon Phenol, den 3 Kresolen, 5 Xylenolen und p-tert.- Butylphenol gelingt die Trennung Mler Bestandteile bis auf m- und p-Kresol, die trotz etwas verschiedener R~-Werte (0,41, 0,38) sich wie eine einheitliche Substanz verhMten. Die PhenolMkohole Saligenin, p-Oxybenzylal]sohol, Methylol- und Dime- thylol-o-Kresole sowie einige andere Verbindungen lassen sich auch gut trennen. - - Aus/fihrung. Das Papier Whatm~n Nr. 1 wird dureh 4t~giges Stehen fiber Wasser in einem 101-Gefa8 mit Wasserdampf ges~ttigt. Auf das Papier bringt man dann

1 Vgl. R. H. REITSE~A, AnMyK Chemistry 26, 960 (1954) ; J . Amer. pharmac. Assoc. sci. Edit. 43, 414 (1954); vgl. diese Z. 145, 449 (1955).

2 Pharmazie 10, 302--304 (1955). Univ. GreifswMd. 3 Chem. Listy 49, 60--62 (1955) [Tschechisch]. Forsch. Inst. synth, ttarze,

Pardubiee (0SR).