Transcript

Polizeinotizen

Fußgänger in LebensgefahrSTUTTGART. Ein 84­Jähriger ist im Rot­weg in Zuffenhausen von einem Auto lebensgefährlich verletzt worden. Der Senior überquerte den Weg am Dienstag gegen 15.40 Uhr bei der Löwensteiner Straße. Dabei übersah er einen Mercedes. Der 84­Jährige wurde vom Auto erfasst und zu Boden geschleudert. Ein Notarzt brachte ihn in ein Krankenhaus. Die Polizei bittet unter 07 11 / 89 90 ­ 41 00 um Hinweise. 

Teures Elektrorad gestohlenSTUTTGART. Drei Unbekannte haben in einem Hinterhof eines Mehrfamilienhau­ses an der Ulmer Straße in Stuttgart­Wangen ein Elektrofahrrad gestohlen. Die Ganoven durchtrennten am Diens­tagvormittag das Fahrradschloss mit einem Bolzenschneider und trugen das Rad weg. Dann flohen sie. Das 29­Zoll­Elektrofahrrad der Marke Hai­Bike ist weiß­orange lackiert und hat auffallende goldfarbene Pedale, eine goldfarbene Sattelstütze und Nabensteuerung. Die Polizei bittet unter der Rufnummer 07 11 / 89 90 ­ 35 00 um Hinweise. 

Durch Notbremsung verletztSTUTTGART. Bei der Notbremsung eines Busses der Linie 40 am Hauptbahnhof sind am Montag zwei Fahrgäste schwer verletzt worden. Eine VW­Fahrerin fuhr gegen 17.20 Uhr vom Gebhard­Müller­Platz in Richtung Heilbronner Straße, bog auf Höhe des Taxistandes verbote­nerweise nach rechts ab und übersah den Linienbus auf dem Busfahrstreifen neben ihr. Die Notbremsung des Busfah­rers verhinderte den Zusammenstoß. Die verletzten Fahrgäste mussten in ein Krankenhaus. 

Mopedfahrer schwer verletztSTUTTGART. Ein 47­jähriger Mopedfah­rer ist bei einem Unfall in Stuttgart­Süd schwer verletzt worden. Er prallte am Montag auf einen BMW, der vor ihm an einer roten Ampel in der Böblinger Stra­ße hielt. Der Mopedfahrer stürzte, ob­wohl er noch versucht hatte zu bremsen und auszuweichen. Er musste mit schwe­ren Verletzungen in ein Krankenhaus. Der Sachschaden liegt bei 1500 Euro.

Sporthalle beschmiertMURR. Ein Unbekannter hat die Außen­wand der Sporthalle am Lindenweg in Murr (Kreis Ludwigsburg) beschmiert. Vermutlich in der Nacht auf Montag brachte er dort einen Schriftzug mit der Forderung „Keine Airbags für Polizei­autos“ an. Der Sachschaden liegt bei mehreren Hundert Euro. Die Polizei bit­tet unter der Rufnummer 0 71 44 / 8 23 06 ­ 0 um Hinweise.

Fünf Räuber festgenommenWEINSTADT. Sieben Monate nach einem Raubüberfall auf ein Schnellrestaurant in Weinstadt (Rems­Murr­Kreis) hat die Polizei fünf Männer festgenommen. Wie die Beamten am Dienstag mitteilten, hatten zwei 24 und 26 Jahre alte Männer das Restaurant im Januar überfallen, die Angestellten gefesselt und wollten mit mehreren Tausend Euro Bargeld flüch­ten. Doch dann erlebten die Räuber eine Überraschung: Ein 25­Jähriger, der dort für sie Schmiere stehen sollte, schlug die Männer nieder und raubte sie mit einem weiteren 24­Jährigen aus. Die Polizei kam den vier Männern nach umfangrei­chen Ermittlungen auf die Schliche. (gös)

Stück weit vom Markt unabhängig machen.Er soll auf einem rund 1300 Quadratmetergroßen  Grundstück  an  der  Wolframstraße26, 26 A und 28 entstehen. Die dortigen Ge­bäude würden abgerissen, sagt Schorn, dasGrundstück habe man schon erworben. De­tails zum geplanten Gästehaus gebe es abernoch nicht.

Kurzfristig verschafft sich die Akademiedurch eine Kooperation mit dem Unterneh­men A&O Hostel Luft. A&O hat am 31. Au­gust im ehemaligen Milchhof an der Rosen­steinstraße ein Haus mit 237 Zimmern in Be­trieb genommen. Die Immobilie wurde für30 Jahre gemietet, 9,4 Millionen Euro flossenin  den  Umbau.  „Eine  Grundbelegung  istdank  einer  langfristigen  Kooperation  mitdem  Sparkassenverband  garantiert“,  sagtA&O­Chef  Oliver  Winter.  „Wir  haben  seitDienstag Zugriff auf bis zu 75 Zimmer zu fe­sten Preisen“, bestätigt Schorn. 

dem  Neubau  wurden  die  Standorte  inRastatt  und  Neuhausen  auf  den  Fildernaufgegeben.

„Die 148 Zimmer waren konservativ ge­rechnet. Wir hatten gedacht, dass durch dieBahnhofsnähe  mehr  Schulungsteilnehmerabends nach Hause fahren“, sagt Schorn. In­zwischen  mussten  sich  seit  der  EröffnungTeilnehmer an 125 Tagen einen Schlafplatzaußerhalb der Akademie suchen. Das wirdbis zum Jahresende an weiteren 25 Tagen sosein. Für die Sparkassen, die ihre Mitarbei­ter zur Weiterbildung schicken, wird die ex­terne Lösung teuer. Zu Zeiten großer Messe­veranstaltungen oder Märkte sei es schwer,in Stuttgart Zimmer zu finden. Die Sparkas­sen müssten selbst suchen. Die Übernach­tungspreise  führten  teils  zu  Unmut.  „Wirwollen nicht, dass die Übernachtung teurerist als die Weiterbildung“, sagt Schorn.

Mit dem Neubau will sich der Verband ein

Von Konstantin Schwarz

STUTTGART. Die  im  April  2014  eröffneteSparkassenakademie  im  Europaviertelkann  den  Bedarf  an  Übernachtungsmög­lichkeiten  für  ihre  Schulungsteilnehmernicht  decken.  Weil  Zimmer  in  StuttgarterHotels teuer sind, will das Ausbildungszent­rum des Sparkassenverbands  im Land eineigenes Apartmenthaus bauen. Es soll an derWolframstraße  stehen  und  über  70  bis  80Apartments verfügen.

Ihre  Reservefläche  am  Pariser  Platz  beider Landesbank­Zentrale (LBBW) will dieAkademie für das Gästehaus nicht antasten.Hier,  sagt  Verbandssprecher  StephanSchorn, könnten später weitere Konferenz­und  Schulungsräume  entstehen.  In  der  85Millionen Euro teuren Akademie finden sichrund 20 Schulungsräume, eine Kindertages­stätte und 148 Zimmer und Apartments. Mit

Sparkassenakademie baut HotelZimmer für Schulungsteilnehmer knapp und teuer – Zunächst Kooperation mit A&O Hostel

Die Apartments in der Sparkassenakademie sind ausgebucht Foto: Max Kovalenko

Von Saskia Drechsel

STUTTGART. Was machen zwei Zahnärzte imneuen Affenhaus der Wilhelma? Sie drückenihre Nasen an der dicken Glasscheibe plattund studieren die Affen hinter dieser Schei­be. Genauer: die Zähne der Primaten. 

Dr.  Yukimitsu  Miyakawa  und  Dr.  CarlReichardt  betreiben  im  Stuttgarter  Osteneine gemeinsame Zahnarztpraxis und sindzu  Forschungszwecken  regelmäßig  in  derWilhelma zu Gast. Denn die These der Zahn­ärzte lautet: Bei der Entwicklung des Kau­organs können die Menschen viel von Silber­rücken Kibo und seiner Familie lernen, dennder  Mensch  hat  verglichen  mit  dem  Affeneine Menge verlernt. Aufmerksam wird Mi­yakawa  dann,  wenn  ein  Affe  seine  Zähnezeigt. „Und das tun sie nicht nur beim Essen.Sie kommunizieren damit und fletschen bei­spielsweise die Zähne“, so der Spezialist fürdie  kieferorthopädische  Behandlung  vonFunktionsstörungen im Kausystem.

Mindestens einmal im Monat besucht erdie  Wilhelma  und  entdeckt  immer  wiederNeues: „Auch die Babys sind interessant, vorallem aber gibt das Verhalten der Affen beiStress uns Aufschlüsse.“

Hier  erkennt  Miyakawa  große  Unter­schiede zum Menschen. Kommen sich Affenin die Quere, wird geschlagen, gefaucht undgejagt.  Menschen  verfügen  im  Alltag,  vollvon Verhaltensregeln, über keine Möglich­keit  des  körperlichen  Stressabbaus.  Dochdurch  geänderte  Lebensstile  nimmt  derStress  sogar  noch  zu.  „Wir  behalten  denStress im Kopf, der Stress will aber hinaus,deswegen knirschen wir mit den Zähnen“,erklärt Miyakawa. Das ständige druckvolleReiben der Zähne aufeinander kann aller­dings schwere Zahnschädigungen erzeugen.

Auch in anderen Belangen unterscheidensich Affe und Mensch. Zwar besteht gene­tisch  zwischen  Mensch,  Orang­Utan  undSchimpansen  nur  ein  genetischer  Unter­

schied von einem Prozent, gerade der Bissdes Menschen hat sich aus Sicht der beidenZahnärzte  aber  zum  Negativen  verändert.Das größte Problem ist die geringere Kiefer­größe bei relativ gleichbleibender Zahngrö­ße. Dadurch gibt  es  einen Platzmangel  im

menschlichen  Kiefer,  die  Weisheitszähnefinden oftmals keinen Platz mehr. Lässt mansie  trotzdem  ans  Tageslicht,  kommt  es  zueinem offenen Biss – also dem Auseinander­klaffen der Zahnreihen beim Zubeißen  imFrontzahnbereich – oder starken Zahnver­schiebungen.

Außerdem hat sich im Laufe der menschli­chen  Entwicklung  der  Kiefer  nach  hintengeschoben,  das  Kiefergelenk  steht  untereinem großen Druck. Das kann Tinnitus unddauerhafte  Kopfschmerzen  verursachen.„Die  Affen  haben  alle  diese  Probleme  garnicht,  nur  Menschen  leiden  darunter,  undwir können das nicht stoppen“, sagt Miyaka­wa. Doch lindern können die beiden Zahn­ärzte die Beschwerden allemal – und zwardank ihrer Basisforschungsarbeit an den Af­fen im zoologischen Garten. 

Das  Ziehen  der  Weisheitszähne  schafftbeispielsweise  mehr  Platz.  Das  Knirschenwird reduziert, und weniger Schäden an denZähnen  entstehen.  Außerdem  haben  Rei­

chardt und Miyakawa den Prototypen einerSchiene entwickelt, die den Biss des Men­schenaffen  nachempfindet.  „Hierdurchkonnten wir eine deutliche Reduzierung derSymptome beobachten“,  so Reichardt. DieSchiene dient als Diagnosemittel, beobach­tet  wird,  wie  der  Patient  darauf  reagiert.Verursacht der Biss weniger Probleme, wirddie  Zahnstellung  kieferorthopädisch  ver­bessert. Und auch im Bereich der Ästhetiklernen die beiden Stuttgarter Zahnärzte vonden  Affen.  „Wenn  man  sich  die  Tiere  an­schaut, weiß man, was auch die Menschenfür ihre Zähne wollen. Große Zähne sehenbeispielsweise  stark  aus  und  machen  Ein­druck“, sagt Reichardt.

Die beiden Stuttgarter Zahnärzte wollenauch weiterhin Erkenntnisse bei den Wilhel­ma­Affen sammeln, und sie sind sich ihrerSache sicher: „Wir können noch viel von denAffen  lernen und aus dem Gelernten neueBehandlungsmethoden für unsere Patientenentwickeln.“

Vom Affen lernen heißt kauen lernenIm Vergleich zu Orang-Utan und Schimpanse hat sich der Biss des Menschen negativ verändert

Zwei Zahnärzte gehören zu den Stammgästen im Affenhaus der Wilhelma. Die Mediziner nehmen die Zähne der Primaten unter die Lupe – zu Forschungszwecken.

Yukimitsu Miyakawa (links) und Carl Reichardt untersuchen ein Affen-Gebiss in der Wilhelma Foto: Heiss/Lichtgut

Kibo, Chef der Gorillas, zeigt selten Zähne – er giltals friedlich Foto: Wilhelma/M. Schneider

Menschen verfügen über keine Möglichkeit des körperlichen Stressabbaus mehr

���������

�����������

� �

� �

���������������

��������������������

�������� ���� ����

����

����

��������

����

����

����

��

���

�������������������

�������

�������

���������

�����

�������������

������

����

��� ��

!���"���

������

#����

�����$��

%�&&�

�����'��

(��)�

*�������

!�)�

#)�)��++�

,)����

��)��)�

,���)��- .����

���" ����

,���/)��

����)�)������

(����0�

1��� +���

��������

$���

�� �� �� ��

�� �� �� ��

��

�2�3 �

��

�� �4

�3

� ��

�� �3

�3 ��53

5�

5�

5553

�2�5

��5�

5�

5��4

5�

6�)��5��78�3��8��78�3�8�8�83���)��8� ��8�� �7853 5�85�

���������

��!�����!

��%%9$�#(: 1$9*#(: �(��#(: ��%%#(:

���

��"���#� $%&'� ��()�*�&%� +��� �,()"�& $%&'� ��()�&&��-%� +��� � ()%��.%&� .����� ��()%-�� /�#�*'� ��(

)�0""�& $%&'� ��(1.�*% $%&'� 2!(�3%" +��� �2(4&%���- .����� 2�(5��� $%&'� ��(5�- 5�$����� �!(�������"� $%&'� ,(���'&�%� .����� 2�(��&"��'� +��� ��(

6��% "%��� 2�(6%7��.�� $%&'� ��(8��' "%��� 2 (8%*��% $%&'� � (8%"����&�" $%&'� ��(�#��� $%&'� ��(�& .����� 2�(��"��&&� .����� ��(���� 5�$����� 2!(

��$�9%�' $%&'� 2�(���$ $%&'� 2�(:&���% .����� 2�(:� $%&'� ��( ��;/�� /�#�*'� �2( <#��< /�#�*'� �,( <&� *.��� ��(=���#� $%&'� ��(>�"7��-� +��� �2(

���� ��?!���! �?�

�5

�5

��

��

��

�5

��

�3

E X T R E M W E R T E in Stutt gart in ° C:

S O N N E / M O N D

R E I S E W E T T E R

Viele Wolken, etwas Sonne, örtlich auch länger Regen

L A G E

H E U T E

A U S S I C H T E N

B I O W E T T E R

Hinter der Kaltfront eines Tiefs fließt deut-lich kühlere und feuchte At lan tik luft in un-sere Vorhersageregion ein.

Es dominieren die Wolken, zwi schen durchzeigt sich aber auch die Sonne. Gebietswei-se fällt längere Zeit noch Regen. Die Tem-peraturen bewegen sich nur noch zwischen20 und 23 Grad. Der Nord west wind wehtschwach bis mäßig.

Morgen wechseln sich Sonne, Wolken undeinzelne Schauer ab. Freitag gibt es einenMix aus Sonne und Wolken.

Das Befinden wird wetterbedingt nicht un -güns tig be ein flusst. Konzentrations- undLeis tungs fä hig keit liegen im Bereich derNorm, und auch die Stimmung ist über-wiegend ausgeglichen. Der Kondition an -ge pass te Bewegung im Freien fördert dieallgemeine Gesundheit und stärkt außer-dem die Abwehrkräfte.

G E S T E R Nin Stuttgart in °CHöchstwert(bis 16 Uhr):Tiefstwert:

25,119,6

U M W E LT D AT E NMikrogramm pro Kubik-meter Luft, in Stuttgart-Bad Cannstatt, gestern 15Uhr (Quelle LUBW):

Feinstaub:(Vorsorgewert: 50)

Stickstoffdioxid:(Vorsorgewert: 135)

Ozon:(Richtwert: 180)

sonnig heiter wolkig bedeckt Regen SchneeSchauer Gewitter

Hochdruck- zentrum

Tiefdruck- zentrum

Warmfront

Okklusion KaltluftKaltfront

Warmluft

Wetter:

30

21

76

P O L L E N F L U GZurzeit besteht nur noch eine sehr schwa-che allergene Be las tung durch Gräser- undBei fuß pol lenflug.

18 Nummer 202 • Mittwoch, 2. September 2015 Stuttgart und die Region

Recommended