Wasserwirtschaftlicher
Monatsbericht Hessen
Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie
Januar 2014
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – Januar 2014
2
1. Witterung
Zu trocken und viel zu warm
Der Gebietsniederschlag in Hessen betrug
im Januar 46 mm und lag damit 29 % unter
dem langjährigen Mittelwert für den Monat
(Reihe 1971 - 2000). Zunächst fiel der
Niederschlag als Regen, lediglich gegen
Ende des Monats (etwa ab 25.01.) wurde an
einigen Stationen Schnee registriert. In
einigen Teilen Nordhessens folgte am
späten Abend des 3. einem für die
Jahreszeit heftigen Gewitter ein schwerer
Sturm. Dieser deckte in der Gemeinde
Remsfeld, bei Homberg/Efze, zahlreiche
Dächer ab. Dies berichtete der DWD in seiner Pressmitteilung vom 30.01.2014.
Die Mitteltemperatur für Hessen lag im
Januar bei 3,0 °C. Damit war der
Berichtsmonat im Jahr 2014 um 2,7°C
wärmer als im Mittel der Referenzperiode
1971 bis 2000.
Die Sonnenscheindauer betrug im
Gebietsmittel 46,1 Stunden. Das sind fast
acht Stunden oder ca. 21 % mehr als der
mehrjährige Durchschnitt der langjährigen
Reihe.
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Feb 13 Mrz 13 Apr 13 Mai 13 Jun 13 Jul 13 Aug 13 Sep 13 Okt 13 Nov 13 Dez 13 Jan 14
N [m
m]
Niederschlagshöhe Hessen Februar 2013 - Januar 2014
Monatssumme Mittelwert 1971-2000
Quelle der Daten: Deutscher Wetterdienst
-3,0
2,0
7,0
12,0
17,0
22,0
Feb 13 Mrz 13 Apr 13 Mai 13 Jun 13 Jul 13 Aug 13 Sep 13 Okt 13 Nov 13 Dez 13 Jan 14
LT
[G
rad
C]
Mittlere Monatstemperatur Februar 2013 - Januar 2014
Monatsmittel Mittelwert 1971-2000
Quelle der Daten: Deutscher Wetterdienst
0,0
50,0
100,0
150,0
200,0
250,0
300,0
350,0
Feb 13 Mrz 13 Apr 13 Mai 13 Jun 13 Jul 13 Aug 13 Sep 13 Okt 13 Nov 13 Dez 13 Jan 14
So
nn
en
sch
ein
dau
er
[h]
Sonnenscheindauer Hessen Februar 2013 - Januar 2014
Monatssumme Mittelwert 1971 - 2000
Quelle der Daten: Deutscher Wetterdienst
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – Januar 2014
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Im Folgenden sind die monatlichen
Niederschlagshöhen der hessischen
Stationen Bebra, Marburg-Lahnberge
und Frankfurt am Main-Flughafen den
langjährigen monatlichen Mittelwer-
ten gegenüber gestellt.
Im Januar unterschritt der Monatsnie-
derschlag an den Stationen Bebra
(12%), Marburg-Lahnberge (11%) und
Frankfurt am Main-Flughafen (12%)
den langjährigen Monatsmittelwert.
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Feb. 13 Mrz. 13 Apr. 13 Mai. 13 Jun. 13 Jul. 13 Aug. 13 Sep. 13 Okt. 13 Nov. 13 Dez. 13 Jan. 14
N [m
m]
Niederschlagshöhen Station Bebra (325 m über NN)
Monatssumme Mittelwert 1977-2006
0
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40
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80
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Feb 13 Mrz 13 Apr 13 Mai 13 Jun 13 Jul 13 Aug 13 Sep 13 Okt 13 Nov 13 Dez 13 Jan 14
N [m
m]
NiederschlagshöhenStation Marburg-Lahnberge (192 m über NN)
Monatssumme Mittelwert 1977-2006
0,0
20,0
40,0
60,0
80,0
100,0
120,0
Feb. 13 Mrz. 13 Apr. 13 Mai. 13 Jun. 13 Jul. 13 Aug. 13 Sep. 13 Okt. 13 Nov. 13 Dez. 13 Jan. 14
N [m
m]
Niederschlagshöhen Station Frankfurt am Main-Flughafen (112 m über NN)
Monatssumme Mittelwert 1977-2006
Quelle der Daten: Deutscher Wetterdienst
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – Januar 2014
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Die nebenstehende Grafik zeigt die
Niederschlagsverteilung im Januar
2014 an der Station Frankfurt am
Main-Flughafen.
In Frankfurt am Main-Flughafen war
das Maximum der Lufttemperatur am
8.01. mit 13,4 °C. Das Minimum der
Lufttemperatur wurde am 12.01. mit
einem Wert von -2,7 °C gemessen.
Es gab im Januar neun Frosttage
(Tage mit einem Minimum der
Lufttemperatur unter 0°C) und zwei
Nebeltage (Sichtweite < 1000m).
13,4
-2,7-4,0
-2,0
0,0
2,0
4,0
6,0
8,0
10,0
12,0
14,0
16,0
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4
03.0
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4
05.0
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4
07.0
1.1
4
09.0
1.1
4
11.0
1.1
4
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1.1
4
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1.1
4
17.0
1.1
4
19.0
1.1
4
21.0
1.1
4
23.0
1.1
4
25.0
1.1
4
27.0
1.1
4
29.0
1.1
4
31.0
1.1
4
LT
[G
rad
C]
Tagesmitteltemperatur Januar 2014Frankfurt am Main-Flughafen (112 m über NN)
Tagesmitteltemperatur Tages-Max
Tages-Min Monats-Max
Monats-Min Gleitende 5-Tagesmittel 1951/80
Quelle der Daten: Deutscher Wetterdienst
0,0
5,0
10,0
15,0
20,0
25,0
30,0
35,0
40,0
0,0
1,0
2,0
3,0
4,0
5,0
6,0
7,0
8,0
01.0
1.2
014
03.0
1.2
014
05.0
1.2
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07.0
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09.0
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11.0
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13.0
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15.0
1.2
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17.0
1.2
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19.0
1.2
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21.0
1.2
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23.0
1.2
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25.0
1.2
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27.0
1.2
014
29.0
1.2
014
31.0
1.2
014
Su
mm
e [m
m]
Tag
esn
ied
ers
ch
lag
[m
m]
Januar 2014
Niederschlag Frankfurt am Main-Flughafen
Tagesniederschlag Summenlinie
Quelle der Daten: Deutscher Wetterdienst
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – Januar 2014
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2. Grundwasser
Steigende und gleichbleibende Grundwasserstände und Quellschüttungen
Das Jahr 2014 beginnt mit ausgeglichenen
Grundwasserständen und Quellschüttungen.
Die Grundwasserstände in Mittel- und
Nordhessen stiegen im Jahr 2013 von
teilweise sehr niedrigen auf mittlere
Grundwasserstände an, verursacht durch
ungewöhnlich hohe Niederschläge Mitte
des Jahres. Ab Juli sanken die
Grundwasserstände und die Schüttungen
der Quellen gingen zurück. Im Januar 2014
wurden meist steigende und konstante
Wasserstände auf mittlerem Niveau oder
etwas darüber registriert. Beispiel: Bracht
Nr. 434028: Das Grundwasser stieg von
tiefstem Wasserspiegel auf ein mittleres
Niveau an.
In der Hessischen Rheinebene, Hessisches
Ried, gab es aufgrund hoher Niederschläge
Mitte des Jahres 2013 einen für diese
Jahreszeit ungewöhnlich hohen und raschen
Anstieg des Grundwassers. Danach sank
das Grundwasser auf mittlere bis
überdurchschnittliche Wasserstände. In
diesem Winter blieb bisher der für die
Jahreszeit typische Grundwasseranstieg
aus, und die Grundwasserstände stiegen
geringfügig an oder blieben gleich. Es sind
folgende Details zu beobachten:
In der Nähe des Rheins stieg das
Grundwasser im Juni 2013 in Folge hoher
Niederschläge und des Hochwassers des
Rheins rasch und hoch an. Das
Grundwasser konnte nicht weiter in den
Rhein abfließen und staute sich auf. Im
Januar stand das Grundwasser auf einem
mittlerem Niveau.
Im südlichen Maingebiet sind die
Grundwasserstände seit 10 Jahren niedrig.
Im Jahr 2013 stieg das Grundwasser bis
Juni bis über mittlere Höhen an und sank
danach wieder. Im Januar stand das
Grundwasser auf jahreszeitlich mittlerem
Niveau mit steigender Tendenz. Beispiel:
Bauschheim Nr. 527055
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – Januar 2014
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Die Grundwasserstände in typischen
vernässungsgefährdeten Gebieten stiegen
seit Anfang 2013 und erreichten in den
niederschlagsreichen Tagen im Mai und
Juni hohe Grundwasserstände, so dass es
wieder zu Vernässungen in Kellern und auf
Ackerflächen kam. Im Sommer sank das
Wasser, und im Januar 2014 lag es
weiterhin auf einem für die Jahreszeit
überdurchschnittlich hohem Niveau. Ein
niederschlagsreicher Winter kann rasch zu
erneuten hohen Grundwasserständen
führen.
Im mittleren Teil des Gebietes, zwischen
Einhausen, Groß-Rohrheim, Gernsheim,
Pfungstadt und Griesheim, steht das
Grundwasser über dem Niveau der
mittleren Richtwerte für die Grundwasser-
bewirtschaftung. Die Steuerung durch
Infiltration und Grundwasserentnahmen
zeigt hier die gewünschte Wirkung.
Im südlichen hessischen Ried lagen die
Grundwasserstände im letzten Jahr stets
über den jahreszeitlichen Mittelwerten. Im
Januar stieg das Grundwasser geringfügig
an, oder es blieb gleich.
Beispiel: Bürstadt Nr. 54407
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – Januar 2014
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3. Oberirdische Gewässer Weiterhin niedrige Abflüsse
Wie der Dezember 2013, so war auch der
Januar 2014 zu mild und das
Niederschlagssoll wurde nicht erreicht.
Die fallende Tendenz der Abflüsse in den
hessischen Gewässern hielt somit an.
Die niedrigsten Tagesmittelabflüsse waren
an der Mümling, Diemel und Eder zu
verzeichnen; sie unterschritten den
langjährigen monatlichen
Niedrigwasserabfluss (MNQMO).
0
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100
120
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Q [m
³/s]
Abflüsse Pegel Marburg / Lahn
Abfluss Tagesmittel Abfluss Monatsmittel 1956/2005
MNQ= 3,41 m³/sMQ= 16,5 m³/sMHQ= 166 m³/s
0
10
20
30
40
50
60
70
Q [m
³/s]
Abflüsse Pegel Helmarshausen / Diemel
Abfluss Tagesmittel Abfluss Monatsmittel 1956/2005
MNQ = 5,98 m³/sMQ = 15,5 m³/sMHQ = 111 m³/s
0
10
20
30
40
Q [
m³/
s]
Abflüsse Pegel Lorsch / Weschnitz
Abfluss Tagesmittel Abfluss Monatsmittel 1956/2005
MNQ = 1,20 m³/sMQ = 3,30 m³/sMHQ = 25,1 m³/s
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
Q [
m³/
s]
Abflüsse Pegel Hanau / Kinzig
Abfluss Tagesmittel Abfluss Monatsmittel 1957/2005
MNQ= 2,39 m³/sMQ= 10,10 m³/sMHQ=72,40 m³/s
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – Januar 2014
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Die mehrjährigen Beobachtungswerte der
Abflüsse des Monats Januar 2014 wurden
im Landesdurchschnitt um 25 % unter-
schritten.
0
-34 -32
48
80
-28-23
-9
26
40
-25 -25
-100
-80
-60
-40
-20
0
20
40
60
80
100
Feb Mrz Apr Mai Juni Juli Aug Sep Okt Nov Dez Jan
Rel
ati
ve
Ab
wei
chu
ng
MQ
/ M
QR
eih
e [%
]
Relative Abweichung des mittleren monatlichen
Abflusses (MQ) vom langjährigen Monatsmittel (MQ
Reihe)
2013
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – Januar 2014
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4. Talsperren
Ansteigender Inhalt
Edertalsperre
Der Inhalt der Edertalsperre stieg bis zum
13. auf ca. 173 Mio. m³ (87 %) und
erreichte zum Monatsende nur noch einen
Inhalt von 165 Mio. m³ (83 %) .
Die mittlere Beckenfüllung betrug ca.
159 Mio. m³ (80 %) gegenüber 121 Mio. m³
(61%) in den Abflussjahren 1966/2005.
Das Hochwasserrückhaltevolumen beträgt
am Monatsende knapp 34 Mio. m³.
0
50
100
150
200
250
Feb 13
Mrz 13
Apr 13
Mai 13
Jun 13
Jul 13
Aug 13
Sep 13
Okt 13
Nov 13
Dez 13
Jan 14
Feb 14
V[M
io m
³]
Beckenfüllung der EdertalsperreAeo=1442,7 km²
Fassungsraum= 199,3 Mio. m³
Beckeninhalt Beckeninhalt Monatsmittel 1966/2005
0
50
100
150
200
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Feb. 03 Feb. 04 Feb. 05 Feb. 06 Feb. 07 Feb. 08 Feb. 09 Feb. 10 Feb. 11 Feb. 12 Feb. 13 Feb. 14
Volumen [Mio.m³] Tageswerte
Beckenfüllung der Edertalsperre 2003 - 2013
mittleres Einstauvolumen seit 2003: 139,28 Mio.m³
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – Januar 2014
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Zunehmender Inhalt
Diemeltalsperre
Der Inhalt der Diemeltalsperre stieg von
knapp 14,9 Mio. m³ (75 %) bis zum
Monatsende auf 16,7 Mio. m³ (84 %) an.
Die durchschnittliche Füllung betrug
16,3 Mio. m³ (82 %) und lag damit über
den Bezugswerten der Jahresreihe
1966/2005 von 11,3 Mio. m³ (57 %).
Das Hochwasserrückhaltevolumen beträgt
am Monatsende ca. 3,2 Mio. m³. 0,00
5,00
10,00
15,00
20,00
25,00
Feb. 13
Mrz. 13
Apr. 13
Mai. 13
Jun. 13
Jul. 13 Aug. 13
Sep. 13
Okt. 13
Nov. 13
Dez. 13
Jan. 14
Feb. 14
V[M
io m
³]
Beckenfüllung der DiemeltalsperreAeo=102,2 km²
Fassungsraum= 19,93 Mio. m³
Beckeninhalt Beckeninhalt Monatsmittel 1966/2005
Monatsbericht über die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in Hessen – Januar 2014
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Messgröße Messstation Regierungsbezirk
Niederschlag Frankfurt am Main-Flughafen Darmstadt
Niederschlag Marburg-Lahnberge Gießen
Niederschlag Bebra Kassel
Grundwasserstand Bracht Gießen
Grundwasserstand Bauschheim Darmstadt
Grundwasserstand Lampertheim Darmstadt
Abfluss Lorsch Darmstadt
Abfluss Hanau Darmstadt
Abfluss Marburg Gießen
Abfluss Helmarshausen Kassel
Inhalt Edertalsperre Kassel
Inhalt Diemeltalsperre Kassel