Wir über uns
Das Programm Kirchen helfen Kirchen wurdeMitte der fünfziger Jahre ins Leben gerufen alsAntwort der evangelischen Kirchen in Deutsch-land auf die zahlreichen Hilfen, die sie in derNachkriegszeit von Partnerkirchen aus dem Aus-land – meist über den Ökumenischen Rat derKirchen in Genf – erhalten hatten.
Nach wie vor gibt es weltweit Kirchen, die aufzwischenkirchliche Hilfen angewiesen sind, umsich neuen Herausforderungen im Wandel derZeiten zu stellen und ihr Tätigkeitsfeld zu er-weitern oder in schwieriger werdenden ZeitenKernaufgaben zu finanzieren.
Der Schwerpunkt des Programms Kirchen helfen
Kirchen liegt bei der Förderung von Projekten,die für die kirchliche Identität wichtig sind undmandatsmäßig aus anderen Förderquellen nichtzu finanzieren sind. Dazu gehören theologischeund pastorale Programme ebenso wie diakoni-sche Aktivitäten.
Die Zusammenarbeit mit Projektpartnern findetbilateral und multilateral über den Ökumeni-schen Rat der Kirchen statt. Die An-tragsbearbeitung und Projektbegleitung erfolgtin enger Abstimmung mit Vertretern der UnionEvangelischer Kirchen in der EKD (UEK) inner-halb der Ökumenischen Diakonie des Diako-nischen Werks der EKD in Stuttgart.
Kirchen helfen Kirchen arbeitet partnerschaft-lich mit dem Deutschen Nationalkomitee desLutherischen Weltbunds zusammen.
Diakonisches Werk der EKD
Unsere Aufgaben
Kirchen helfen Kirchen setzt sich für die Stär-kung der kirchlichen und diakonischen Träger-strukturen ein. Wir unterstützen die Gemeinde-arbeit und die karitative Arbeit von Kirchen,die keinen anderen Zugang zu Ressourcenhaben und sich unter schwierigen politischenund wirtschaftlichen Verhältnissen behauptenmüssen.
Kirchen helfen Kirchen stärkt den Dialog unddie Kooperation der Kirchen, indem mit Pro-grammmitteln die Projekte von Christenrätenund Runden Tischen weltweit gefördert werden.
Theologische Programme unterstützen wir überspezielle Stipendienprogramme und durchgezielte Förderung von theologischen Ausbil-dungsstätten.
Demokratische Kultur in Kirchen und Verständ-nis für ihre gesellschaftliche Verantwortung zuwecken, ist ein weiteres Anliegen von Kirchen
helfen Kirchen. Damit wollen wir auch dasAnsehen und die Anerkennung protestantischerMinderheitskirchen in einem andersreligiösenoder -konfessionellen Umfeld stärken helfen.
Die soziale Verantwortung von Kirchen nimmtin der globalisierten Welt einen neuen Stellen-wert ein. Die Kirchen dafür zu sensibilisierenund insbesondere kirchliche Träger zu fördern,die in vorbildlicher Weise ambulante Pflegeund andere diakonische Dienste mit Pilot- undAusstrahlungscharakter anbieten, ist ein wich-tiger Ansatz von Kirchen helfen Kirchen.
Kontakt:
Diakonisches Werk der EKDKirchen helfen Kirchen
Stafflenbergstraße 7670184 Stuttgart
Telefon (0711) 2159 - 0Telefax (0711) 2159 - 288
Jahresrechnung 2007 – Mittelherkunft
Mittelbestand am 1.1.
Mittelherkunft
Beiträge von Unierten und Reformierten Kirchen
Rheinland
Hessen und Nassau
Westfalen
Kurhessen-Waldeck
Baden
Pfalz
Berlin-Brandenburg u. Schles. Oberlausitz
Kirchenprovinz Sachsen
Reformierte Kirche in Bayern + NWD
Lippe-Detmold
Bremen
Anhalt
Zwischensumme I
Andere Beiträge
EED (Ev. Entwicklungsdienst) e.V.
LWB Deutsches Nationalkomitee
Arbeitsgem. Christlicher Kirchen ACK
Ökumeneopfer württemberg. Gemeinden
Bund Evangelischer Freikirchen
Einzelspenden und Rückflüsse
Zwischensumme II
Summe Mittelherkunft
Mittelverwendung
KhK Projektmittelzahlungen
Summe Mittelverwendung
Mittelbestand am 31.12.
davon bewilligte Projektmittel
verfügbare Mittel für zukünftige Projektbewilligungen
Betrag in €
2007
1.722.016
448.591
288.500
233.141
112.000
72.500
57.300
35.387
28.000
28.000
19.915
10.000
900
1.334.234
382.218
94.800
88.554
57.402
2.000
0
624.974
1.959.208
-1.382.247
-1.382.247
2.298.977
-1.006.465
1.292.512
Anteil in %2006
18,9
18,8
12,7
5,4
7,1
3,1
1,9
1,4
1,4
2,0
1,0
0,1
73,8
14,5
4,9
3,3
3,4
0,1
0,1
26,2
100
Betrag in €
2006
1.274.530
384.050
383.382
258.207
110.000
145.000
64.000
37.663
28.000
28.000
39.830
20.500
1.800
1.500.432
294.782
100.000
66.531
68.788
2.000
1.405
533.506
2.033.938
-1.586.452
-1.586.452
1.722.016
-680.664
1.041.352
Anteil in %2007
22,9
14,7
11,9
5,7
3,7
2,9
1,8
1,4
1,4
1,0
0,5
0,0
68,1
19,5
4,8
4,5
2,9
0,1
0,0
31,9
100
Projektmittelauszahlungen
Kontinent/Land/Region
Afrika
Ägypten
Angola
Botswana
Regional
Sudan
Insgesamt
Asien/Pazifik
Bangladesch
Indien
Kambodscha
Myanmar
Naher Osten
Nepal
Pazifik
Regional
Sri Lanka
Syrien
Insgesamt
Europa
Albanien
GUS/Armenien
GUS/Belarus
GUS/Georgien
GUS/Regional
GUS/Russland
GUS/Ukraine
Litauen
Anteil in %
1,06
0,99
1,12
6,61
0,25
10,03
0,44
0,77
0,26
0,22
2,19
0,26
7,53
2,35
0,30
4.04
18,36
3,26
1,33
2,56
0,90
0,34
8,23
2,17
0,72
Betrag in €
14.719
13.705
15.500
91.343
3.400
138.667
6.100
10.600
3.600
3.000
30.293
3.600
104.107
32.478
4.200
55.861
253.839
45.000
18.400
35.400
12.500
4.641
113.785
30.000
10.000
Projekte/Partner
1/1
1/1
1/1
1/1
1/1
5/5
1/1
2/1
1/1
1/1
2/2
1/1
6/3
3/1
1/1
3/3
21/15
1/1
2/1
1/1
1/1
1/1
4/3
1/1
1/1
Kontinent/Land/Region
Regional
Rumänien
Slowakei
Spanien
Ungarn
Insgesamt
Argentinien
Brasilien
Chile
Ecuador
El Salvador
Guatemala
Haiti
Honduras
Karibik
Kuba
Nicaragua
Peru
Regional
Insgesamt
Weltweit
Insgesamt 2007
Vergleich Vorjahr
Änderung
Anteil in %
4,72
12,80
0,27
0,90
1,81
40,02
1,36
1,80
0,26
0,28
0,25
0,22
0,48
0,18
0,61
5,22
0,26
0,38
2,33
13,64
17,94
100,0
100,0
-13,0
Betrag in €
65.218
176.908
3.781
12.500
25.000
553.133
18.800
24.842
3.600
3.817
3.500
3.100
6.700
2.500
8.500
72.146
3.600
5.300
32.200
188.605
248.002
1.382.246
1.586.452
Projekte/Partner
10/10
10/7
1/1
1/1
1/1
35/30
2/2
2/2
1/1
1/1
1/1
1/1
1/1
1/1
1/1
6/3
1/1
2/1
3/1
23/17
3/3
87/70
81/67
6/3
Lateinamerika/Karibik
Impressum Diakonisches Werk der EKD - Kirchen helfen Kirchen, Stafflenbergstraße 76, 70 184 Stuttgart Bankverbindung EvangelischeKreditgenossenschaft Stuttgart, Konto 405 000, BLZ 600 606 06 Redaktion Thorsten Lichtblau, Thomas Sandner (V.i.S.d.P.), ChristopherSelbach Fotos DW EKD Peter Reichert, Pokrowskaja Obschtschina Gestaltung Cornelia Frank Design, Kirchheim unter Teck Repro BaunPrepress, Fellbach Druck Deile GmbH, Tübingen Artikelnummer 415 110 018
Projekt: Russland
Tätige Nächstenliebe für
Obdachlose und Pflegebedürftige
In St. Petersburg leben mehr als 10.000 Men-schen ohne festen Wohnsitz. Dabei handelt essich vor allem um Zuwanderer aus den heuteunabhängigen Staaten der ehemaligen Sowjet-union, Strafentlassene sowie Menschen, die ihreWohnung nach dem Ende des Staatssozialismusan Immobilienhaie verloren haben. Die meistenObdachlosen haben keine persönlichen Papieremehr. Daher existieren sie für die Behördennicht und haben auch kein Anrecht auf staatli-che Leistungen. Behinderte und schwer krankeObdachlose trifft dies besonders hart.
Die Pokrowskaja-Gemeinschaft, eine Schwes-ternschaft der Russisch-Orthodoxen Kirche,setzt sich seit ihrer Gründung im Jahr 1994 fürdie Belange der sozial Schwachen ein. ImMarijnskij-Krankenhaus, einer Einrichtung fürBedürftige, pflegt sie die nach Notfällen einge-lieferten Obdachlosen und beschafft die nöti-gen Medikamente, Bettwäsche und Nahrungs-mittel. Seit dem Zerfall des staatlichen Gesund-heitssystems müssen diese in Russland von denPatienten selbst bezahlt werden.
Weil der Krankenhausaufenthalt auf maximalzwei Wochen beschränkt ist, werden die Ob-dachlosen nach der Akutversorgung wieder aufdie Straße entlassen. Dabei sind viele derBetroffenen nach Amputationen, Schlaganfäl-len, Alkohol- oder Drogenschädigungen nichtmehr in der Lage, dort zu überleben. Um diesenMenschen zu helfen, eröffnete die Pokrowskaja-
Gemeinschaft im Jahr 2005 mit finanziellerUnterstützung von „Kirchen helfen Kirchen“ einÜbergangspflegeheim im Zentrum von St. Petersburg. Dort erhalten behinderte undschwer kranke Obdachlose so lange die nötigePflege und medizinische Betreuung, bis dieGemeinschaft neue Papiere und einen Platz ineinem staatlichen Behinderten- oder Altersheimbeschafft hat – in der Regel dauert dies zweibis fünf Monate. Zum Angebot im Pflegeheimgehören auch die Seelsorge durch einen Priester,ein Entzugsprogramm sowie die Beschäftigungmit Kunst und Musik. Zudem versucht dieGemeinschaft, verlorene Kontakte zu Familieund Verwandten wieder herzustellen. In man-chen Fällen kann sogar ein Arbeitsplatz vermit-telt werden. Auch nach dem Umzug in einstaatliches Pflegeheim bleiben die Obdachlosenstets willkommen: Bei Problemen können siesich jederzeit an die Gemeinschaft wenden.
In ihrem Heim pflegt die Organisation auchbedürftige alte Menschen, die keine Angehöri-gen mehr haben oder von diesen vernachlässigtwerden. Zudem können sich nicht bettlägerigePatienten aus der Umgebung hier mehrmals inder Woche kostenlos ambulant untersuchenund behandeln lassen. Neben Fachpersonal wieÄrzten, Krankenschwestern und Sozialarbeiternbeschäftigt die Pokrowskaja-Gemeinschaft auchzahlreiche Freiwillige. Für ihr herausragendesEngagement wurde die Partnerorganisation von„Kirchen helfen Kirchen“ 2005 mit dem „Preisfür bürgerschaftlichen Mut“ der Stadt St. Peters-burg ausgezeichnet.
Die Tür zum Pflegeheim der Pokrowskaja-Gemeinschaftsteht Obdachlosen immer offen.
Projekt: Albanien
Liebe macht den Unterschied
Unter dem Motto „Liebe macht den Unter-schied“ hat die orthodoxe Kirche Albaniens seitder politischen Wende zahlreiche diakonischeInitiativen gestartet. Eine davon ist die Organi-sation Diakonia Agapes.
Dank Diakonia Agapes erhalten heute beispiels-weise 800 kleine Kinder in zwölf neu aufge-bauten Kindertagesstätten Geborgenheit undpädagogische Förderung. Weiterhin lernenFrauen, Kinder und Jugendliche in ländlichenGebieten, wie sie durch Gesundheitsfürsorgeund Hygiene Krankheiten vorbeugen können.
In zahlreichen Kirchengemeinden wurden spe-zielle Treffpunkte für Jugendliche geschaffen,in denen sie Sport treiben, Fremdsprachen lernen oder Musik machen können; zudem gibt es zahlreiche weitere Freizeitangebote. ImSommer werden große Ferienlager organisiert.
Die jungen Menschen sind auch in verschie-dene soziale Aktivitäten eingebunden: Sobesuchen sie alte und hilfsbedürftige Menschen.Ziel dieses Ansatzes ist es, die Festigung desGlaubens und das soziale Engagement Jugend-licher miteinander zu verbinden.
Dank Diakonia Agapes gibt es heute in vielenalbanischen Gemeinden Treffpunkte für Jugendliche.