1
1
N e w s l e t t e r 01 / 2 0 14
Neues aus Außenwirtschaftsförderung
und Entwicklungszusammenarbeit
2 Veranstaltungen
3 Unternehmensmeldungen
4 Wirtschaftsnachrichten
5 Projekte für die Zukunft
6 Statistik
Sehr geehrte Damen und Herren,
Der Newsletter „Wirtschaft in Thailand“ ist ein Gemeinschaftsprodukt der Deutschen Botschaft in Bangkok, der Deutsch-Thailändischen Handelskammer (AHK Thailand), Germany Trade & Invest (GTAI) und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).
In Deutschland fördern über 70 Organisationen deutsche Unternehmen bei ihren Geschäften mit ausländischen Abnehmern. Das System ist gekennzeichnet durch den Föderalismus und die Beteiligung von Einrichtungen der privaten Wirtschaft. Dies führt zu einer größeren Vielfalt der Angebote, die mehr Kundennähe und eine gezieltere Förderung ermöglicht. Allerdings ist mittelständischen Unternehmen manchmal nur ein bestimmter Teil des Instrumentariums bekannt. Der Newsletter soll deutschen Unternehmen dabei helfen, den Weg in den thailändischen Markt zu erleichtern. Weitere Informationen über die deutsche Außenwirtschaftsförderung und deren Angebote und Dienstleistungen finden sich im Portal www.ixpos.de, an dem sich alle wichtigen Akteure der deutschen Außenwirtschaftsförderung beteiligen.
Ihre Newsletterredaktion!
Kooperationsprojekt
Deutsche Botschaft in Bangkok
Deutsch-Thailändische Handelskammer (AHK Thailand)
Germany Trade & Invest
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
2
Baden-Württemberg Delegationsreise nach Thailand
Vom 26.04. bis 3.05.2014 hatte das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg unter
Leitung des stellvertretenden Ministerpräsidenten und Ministers für Finanzen und Wirtschaft Dr. Nils Schmid eine
Delegationsreise mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft angetreten. Im Zentrum standen Thailand,
Malaysia und Indonesien. Hintergrund der Reise ist die Etablierung der ASEAN Economic Community (AEC) als
liberalisierter Wirtschaftsraum mit dem Ziel der Vollendung bis Ende 2015.
Der Schwerpunkt der Reise lag in den Bereichen
Produktions- und Fahrzeugtechnik. Hierzu wurde die
Delegation vom VDMA Baden-Württemberg und
automotive-bw fachlich begleitet. Angesprochen waren
insbesondere Automobilzulieferer und Unternehmen aus
dem Bereich Maschinen- und Anlagenbau. Zudem wurde
die Reise auch von Vertretern aus Forschung,
Hochschuleinrichtungen und Instituten der angewandten
Forschung des Landes Baden-Württemberg unterstützt.
Des weiteren wurden in allen Ländern Besichtigungen von
Produktionstätten eingeplant.
In den Städten Bangkok und Jakarta sind jeweils Baden-Württemberg-Foren abgehalten worden. Die Reise schloss
ein umfangreiches Rahmenprogramm in Form von Briefings, Networking und Abendveranstaltungen ein.
In Bangkok (27. bis 29.04.) bildete die Fachmesse für
Automobilzulieferung „Thailand Auto Parts Accessories Fair
2014 (TAPA)“ den Rahmen für das Baden-Württemberg-
Forum Bangkok, welches offiziell von Minister Schmid eröffnet
wurde. Mehr als hundert Teilnehmer folgten der Veranstaltung
auf dem Messegelände BITEC. Anschließend fand mit
hochrangigen thailändischen Verbands- und Firmenvertretern
ein exklusiver Round-Table statt. Den Abschluss der Reise
bildeten Besichtigungen der Unternehmen Thai Summit Auto
Body Industry und Häfele sowie des Ausbildungszentrums von
Mercedes-Benz in Bang-Na.
Parallel zum Wirtschaftsprogramm absolvierte Minister Schmid ein umfangreiches politisches Gesprächsprogramm.
Nach Besuchen bei Premierministerin Yingluck Shinawatra und Finanzminister Kittiratt na-Ranong setzte sich Dr.
Schmid bei Handelsminister Niwatthamrong Bunsongphaisan für eine beherzte Fortführung der gestarteten
Verhandlungen für ein umfassendes Freihandelsabkommen zwischen der EU und Thailand ein, das gerade auch im
Interesse der baden-württembergischen Wirtschaft liegt. Mit dem thailändischen Erziehungsministerium wurde ein
engerer Austausch in Fragen der Beruflichen Bildung vereinbart. (Deutsche Botschaft/AHK Thailand)
3
Unterstützung für Elektronenspeicher-Ring in Nakhon Ratchasima (Korat )
Botschafter Rolf Schulze und Wirtschaftsreferent Dr. Thomas Multhaup besuchten am 23. April das Synchotron Light
Research Institute (SLRI) in Korat im Nordosten Thailands. Das SLRI ist das zentrale Elektronen-
Beschleunigerzentrum Thailands und unterhält seit langem intensive Beziehungen zu deutschen
Forschungseinrichtungen – vor allem zu DESY, dem Deutschen Elektronen-Synchrotron in Hamburg, aber auch zu
zahlreichen deutschen Universitäten.
Mit Unterstützung der Botschaft Bangkok war es 2013 gelungen, diverse
Ausrüstungen des DESY im Rahmen eines Schenkungsvertrages an das SLRI zu
liefern. Es handelt sich dabei um Vakuum-Kammern und technische Designs im
Wert von über 1 Mio. Euro, die zur Analyse molekularer und atomarer Strukturen
eingesetzt werden. Die Anwendungsmöglichkeiten reichen von der
Medizinforschung und der Materialforschung bis hin zur Untersuchung von
Substanzen, die in der modernen Landwirtschaft zum Einsatz kommen.
Der Direktor des SLRI, Dr. Sarawut Sujitjorn, bedankte sich bei Botschafter Schulze noch einmal für die
Unterstützung bei der Übermittlung der Geräte. Zusammen mit seinen Mitarbeitern vermittelte er in Präsentationen
und im Rahmen eines Rundgangs durch das Institut einen interessanten Einblick in die Arbeiten des DESY-
Partnerinstituts. Botschafter Rolf Schulze betonte, dass Deutschland Thailand weiter bei der Modernisierung seiner
Bildungs- und Wissenschaftslandschaft unterstützen werde, die Schenkung an das SLRI sei dabei ein erfreulicher
und sehr konkreter Beitrag zur Förderung der Wissenschaft. (Deutsche Botschaft)
Umwelt AG der Botschaft zur Energieeffizienz
Am 11. März 2014 lud die Deutsche Botschaft interessierte Unternehmen und Experten zu einem neuen Treffen der
Umwelt-Arbeitsgemeinschaft ein, die mit 29 Teilnehmern wieder gut besucht war. Diesmal stand das Thema
Energieeffizienz im Mittelpunkt. Den Energieverbrauch zu senken leistet einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von
klimaschädlichen CO2-Emissionen und birgt erhebliches Potential zur Einsparung von Kosten. Im Rahmen der
Internationalen Klimaschutzinitiative der Bundesregierung genießt das Thema Energieeffizienz daher einen hohen
Stellenwert. Für Thailand wurde eigens das „Thai German Programme on Energy Efficiency Development Plan“, kurz
TGP-EEDP, ins Leben gerufen, um die Umsetzung des bereits existierenden „Thai Energy Efficiency Development
Plan (2011-2030)“ zu unterstützen.
Dr. Milou Beerepoot, die GIZ-Direktorin dieses Programms und Gastprofessorin an der Joint Graduate School on
Energy and Environment/KMUTT (Bangkok), stellte der Umwelt AG das Projekt vor. Es ist auf drei Jahre bis 2015
angelegt und zielt darauf ab, den Energieverbrauch in den Bereichen Gebäude und Industrie durch eine Kombination
verschiedener Maßnahmen zu verringern. Darunter fallen die Entwicklung von Indikatoren, Standards z. B. im
Gebäudebereich und auch finanziellen Anreizinstrumenten für Energieeffizienz. Gleichzeitig soll die Verbindung zur
thailändischen Klimastrategie gestärkt werden.
Als Kommentator war der Experte Dr. Chartdanai Chartpolrak, Managing Director von Able Consultants, zu Gast, der
auf mehr als 50 Jahre Erfahrung im Bereich der Energiewirtschaft und -politik zurückblicken kann. Er benannte als
Kernprobleme das fehlende Bewusstsein für die Wichtigkeit des Themas sowie die mangelhafte Umsetzung bereits
bestehender Gesetze und Strategien (z. B. bei Effizienzstandards für Gebäude). Zudem fehlte es an Anreizen zur
Förderung der Energieeffizienz aufgrund der vergleichsweise günstigen Energiepreise. Diese Einschätzung wurde in
den Redebeiträgen geteilt. Einigkeit bestand darin, dass es hier ein „dickes Brett“ zu bohren gilt, die Anstrengungen
aber lohnen, weil Wege in eine kostengünstige Investition in den Klimaschutz gefunden werden können. (Deutsche
Botschaft)
4
Workshop zieht Résumé zur Zusammenarbeit im Messwesen
Eine gemeinsame Veranstaltung der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt und der Metrology Society of
Thailand beendete das Projekt „Beratung beim Ausbau der Qualitätsinfrastruktur am Modell Agrarprodukte“ zwischen
dem nationalen Metrologieinstitut der Bundesrepublik Deutschland und dem thailändischen Partner. Die erfolgreiche
technische Zusammenarbeit der PTB in Thailand endet nun nach über zwei Jahrzehnten. Begonnen hat die
Zusammenarbeit mit Unterstützung aus Deutschland beim Aufbau des gesetzlichen Messwesen und der
wissenschaftlichen Metrologie in Thailand.
Die Abschlußveranstaltung fand im Rahmen einer zweitägigen Konferenz zu Sicherheitsaspekten im
Lebensmittelsektor am 03. und 04. Dezember 2013 in Bangkok statt. Experten und interessierte Teilnehmer aus
Deutschland und Asien konnten im Rahmen der Gemeinschaftsveranstaltung von der Physikalisch-Technischen
Bundesanstalt (PTB), der GIZ, Consumers International (CI), der Metrology Society of Thailand (MST) und SGF
International e.V. (SGF) an verschieden Workshops teilnehmen. Begrüßt wurden alle durch den Präsident des MST,
Dr. Chainarong Cherdchu und Herr Uwe Miesner, Leiter der PTB Arbeitsgruppe Internationale Technische
Zusammenarbeit in Asien. Darauf folgte die offizielle Eröffnung durch Dr. Jorawan Yamproyoon, Deputy Permanent
Secretary des Ministry of Agriculture and Cooperatives of Thailand.
Herr Axel Wildner durfte gleich zu Beginn seiner Dienstzeit in Bangkok als neuer Agrarreferent Referent der
Deutschen Botschaft die Veranstaltung mit eröffnen. Schwerpunkte seiner Ansprache war die Darstellung der Politik
der Lebensmittelsicherheit in Deutschland und ihre Bedeutung für die Land- und Ernährungswirtschaft im
Zusammenhang mit den Anforderungen der wachsenden globalen Märkte („food safety from field to fork“).
Erfolge der letzten Projektphase konnten besonders im Bereich der Lebensmittelprüfung erzielt werden. Dr. Charun
Yafa, Mitarbeiter des National Institut of Metrology Thailand (NIMT), und Vertreter des MST, berichtete über
Verbesserung in der Probenherstellung, Methodenvalidierung sowie die Entwicklung einer harmonisierten Methode
für Thailand zur Rückstandsanalytik für Pestizide in Obst und Gemüse.
Gastrednerin, Dr. Doris Gerlach, vom Perishable Center des Frankfurter Flughafens berichtete u.a. über die
Kontrollen am Flughafen und über gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen für den Export von
thailändischem Obst und Gemüse in die EU. Anschließend wurde weiter über diese Herausforderungen mit dem
Privatsektor debattiert. Ein Beitrag von Dr. Clemens Sanetra, langjähriger Experte für Qualitätsinfrastruktur der PTB,
rundete das Programm ab.
Das Ende der bilateralen Kooperation der PTB mit Thailand, finanziert durch das Bundesministerium für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, ist jedoch nicht das Ende der Kooperation mit Thailand. Die
Zusammenarbeit, in Form von trilateralen und regionalen Projekten, geht weiter. Die PTB freut sich auf die weitere
Zusammenarbeit mit Thailand, nun als starken Partner in der Metrologie an seiner Seite.(Deutsche Botschaft)
DIHK und KfW verstärken internationale Zusammenarbeit
Der DIHK und die KfW-Bankengruppe unterzeichneten im Frühjahr 2014 eine Kooperationsvereinbarung. Damit wird
das Zusammenspiel mit den Organisationen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit auf den Bereich der
sogenannten "Finanziellen Zusammenarbeit" ausgeweitet. Der Endzweck besteht in der besseren Unterstützung des
deutschen Mittelstandes in Schwellen- und Entwicklungsländern.(AHK)
5
Beschleunigte Nutzung von Solardächern durch einfache Lizenzvergabe
Thailands neues Photovoltaik-Dachprogramm besticht durch seine schnelle Umsetzung,
wie der kürzlich von der GIZ veröffentlichte Bericht "PV Rooftop Development in Thailand -
Analysis of Regulations and Challenges" darlegt. Nach dem Beschluss zur
Implementierung des Förderprogramms im Juli 2013 durch den Nationalrat für
Energiepolitik folgte im September die Durchführungsverordnung der Energy Regulatory
Commission (ERC) wie auch die Ausschreibung. Die Gewinner wurden im Oktober bekannt
gegeben und seitdem werden gewerbliche und private Dachanlagen von mehr als 200
Megawatt (MW) entwickelt und installiert. Analysiert werden die Rahmenbedingungen mit
Verweisen auf internationale Best Practices sowie die Herausforderungen für Entwickler
und Installateure.
Der Bericht wurde von der Unternehmensberatung eclareon GmbH im Rahmen des „Projektentwicklungsprogramm
(PEP) Südostasien“ erstellt, welches von der GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie in
enger Zusammenarbeit mit dem thailändischen Department of Alternative Energy Development und Efficiency
(DEDE ) durchgeführt wird. Die ERC kündigte parallel an, die Genehmigungsverfahren für kleine Anlagen zu
vereinfachen. So soll laut ERC-Präsident Direk Lawansiri die für Dachanlagen mit einer installierten Leistung von
weniger als 10 kW sonst übliche „Fabriklizenz“ wegfallen. Ursprünglich waren Solar-Entwickler zur Einholung
mehrerer Genehmigungen verpflichtet (darunter der Fabriklizenz), die in der Analyse als größte Herausforderung für
Entwickler beschrieben wird. Für größere Anlagen ist es immer noch ein sehr langwieriger Prozess, die Lizenz zu
erhalten. Zur Lösung des Problems sucht ERC das Gespräch mit dem thailändischen Industrieministerium. (GIZ)
Neues Projekt: Emissionsminderung und Effizienz in Wasser- und Abwasserwerken Wasser- und Abwasserunternehmen gehören wegen hoher Wasser- und Energieverluste zu den größten Energieverbrauchern. Viele Unternehmen betreeiben veraltete und energieintensive Aufbereitungstechnologien und Pumpen, während Möglichkeiten der Energie- und Nährstoff-Rückgewinnung aus Abwasser ungenutzt bleiben. Thailand, Mexiko und Peru nehmen in den nächsten fünf Jahren als Partnerländer an einem neuen globalen Vorhaben teil, welches von der GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) durchgeführt wird.
Projektziel ist es, durch die Einführung von CO2-reduzierenden Technologien die CO2-Bilanz von Wasser- und Abwasserunternehmen bei mindestens konstanter Leistung zu verbessern. Dazu werden Technologien wie Wasserverlustreduktion, energieeffiziente Pumpen, Biogaserzeugung und Düngemittelgewinnung aus Abwasser in Pilotunternehmen umgesetzt. Auf nationaler Ebene werden Finanzierungsmechanismen und politische Rahmenbedingungen für die Replikation geschaffen. Über ein Wissensmanagement zwischen den
Pilotunternehmen, über nationale und regionale Verbände sowie über eine internationale Internet-basierte Wissensplattform werden CO2-reduzierende Technologien weiterentwickelt und verbreitet. Durch die Publikationen und Veranstaltungen des Durchführungspartners International Water Association (IWA) werden die Projekterfahrungen der breiten Fachöffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Neben den Wirkungen, die in den Partnerländern erreicht werden, ermöglicht das Projekt damit auch die internationale Weiterentwicklung von Klimaschutzansätzen für Wasser- und Abwasserunternehmen.(GIZ)
6
„Contract Farming“ als Strategie zur Rohstoffsicherung Die Vertragslandwirtschaft war Thema einer Weiterbildungsmaßnahme im März 2014 in Thailand. Eine Gruppe von
17 Entwicklungsexperten und Regierungsvertretern aus Thailand, Deutschland, Kambodscha, Indonesien, Laos,
Myanmar, Timor-Leste und Vietnam nahm in der Provinz Suphanburi an einem viertägigen Training teil. Suphanburi
empfahl sich als idealer Ort, insofern die Zuckerrohr- und Reisproduktion hier die höchsten Erträge erzielt dank
Mechanisierung, Erfahrung und effektiver Bewässerung. Die Veranstaltung wurde geleitet von Agrarökonom Dr.
Yotsawin Kukeawkasem und Margret Will, Beraterin und Autorin des GIZ Contract Farming-Handbuchs.
Mit der wachsenden Sorge über Ernährungs- und Energiesicherheit hat sich Contract Farming zu einer
entscheidenden Strategie zur Unterstützung der Unternehmen entwickelt. Der Zugang zu Rohstoffen für die
Produktion in der Landwirtschaft und der Energieindustrie wird hierdurch erleichtert. Die vertragliche Bindung hilft
eine Reihe von operativen Problemen zu reduzieren – unter anderem bei Landzugang, Transaktionskosten,
qualitativen und quantitativen Kontrollen. Insbesondere für die Zusammenarbeit mit Kleinbauern sind solche
Kooperationsformen in der Landwirtschaft sehr hilfreich. Contract Farming wird in Thailand bisher sehr erfolgreich in
der Zuckerindustrie betrieben.(GIZ)
En passant…
Nach vielen hochrangigen Besuchen im Jubiläumsjahr 2012 hatte die Besucherdichte 2013 vor allem aufgrund des
Wahlkampfjahres in Deutschland etwas abgenommen. Nach Abhaltung der Wahlen führte dann die politische Lage
in Thailand seit Ende 2013 zu spürbarer Vorsicht bei Besuchsplanungen aus Deutschland. Umso erfreulicher sind
die folgenden Besuche im ersten Quartal 2014.
MdB Dirk Wiese (SPD) führte am 25. März Gespräche mit Vertretern der thailändischen Innenpolitik. Der ASEAN-
Ausschuss des Europaparlamentes unter Leitung/Einschluss der deutschen MdEPs Dr. Werner Langen und Gerald
Häfner besuchte am 24. März Thailand im Rahmen einer ASEAN-Reise. Ebenfalls Ende März absolvierte MdB Dr.
Stefan Kaufmann (CDU/CSU) ein mehrtägiges Programm in Chiang Mai und Bangkok auf Einladung der Konrad
Adenauer Stiftung Thailand. Schließlich besuchte Dr. Nils Schmid (SPD), Finanzminister und stv. Ministerpräsident
von Baden-Württemberg mit Vertretern der Landtags und einer Wirtschaftsdelegation von 26. bis 28. April Bangkok
(siehe Eintragsbeitrag). Ein Auftakt, der optimistisch stimmt! (Deutsche Botschaft)
Entwicklungszusammenarbeit in Thailand und ASEAN auf Facebook
Greening Automotive Parts Industry in Thailand https://www.facebook.com/green.autoparts.thailand
Improved Flood and Drought Prevention through Ecosystem - Based Adaptation in Watershed https://www.facebook.com/giz.ecoswat
Transport and Climate Change in ASEAN https://www.facebook.com/TransportClimateASEAN
Enhancing the Economics of Biodiversity and Ecosystem Services in Thailand/ South East Asia https://www.facebook.com/ecobest.giz
Thai-German Programme on Energy Efficiency Development Plan https://www.facebook.com/TGPEEDP
Sustainable Consumption and Production, SCP Policy https://www.facebook.com/ScpPolicyThailand
7
Kick-Off Veranstaltung für deutsch-thailändische Kooperation im Hochwasserschutz
Den Schutz vor Hochwasser und Dürre nicht allein mit Deichen und Beton zu sichern, sondern zusammen und mit
der Natur zu verbessern: das ist das Generalthema eines neu angelaufenen Projektes der Internationalen
Klimaschutzinitiative (IKI) der Bundesregierung, das die GIZ zusammen mit thailändischen Partnern durchführt.
Zur Eröffnung des Dialog-Forums „Ecosystem Services – Ecosystem-based Adaptation in the Water Resources
Management of Thailand“ am 22. April 2014 in Bangkok erläuterte Botschafter Rolf Schulze vor rund einhundert
Teilnehmern, dass es nicht um die Frage eines Entweder-Oder von „grauer“ und „grüner“ Infrastruktur beim
Wassermanagement gehe. Vielmehr müssten den verschiedenen konkurrierenden Ansprüchen an die Landschaft
eine bessere Balance gegeben werden. Das Projekt sei angesichts der Warnungen des Intergovernmental Panel on
Climate Change (IPCC) vor wachsenden Wasser-Risiken in Europa und Asien das richtige Projekt zur richtigen Zeit.
David Oberhuber, Länderdirektor der GIZ, zeigt sich erfreut, dass dem Portfolio der IKI in Thailand ein dezidiert auf
die Anpassung an den Klimawandel ausgerichtetes Projekt hinzugefügt werden konnte.
Für die thailändische Regierung hoben Herr Surapol Pattanee,
stellvertretender Staatssekretär im thailändischen Umweltministerium,
sowie Herr Niwathchai Khampee, Leiter der Abteilung für
Wasserwirtschaft, hervor, dass jetzt alle notwendigen Gremien und
Strukturen geschaffen worden seien, um das Projekt innerhalb der
thailändischen Verwaltung und mit den Universitäten zu vernetzen und
abzustimmen. Key Note Speaker der Veranstaltung war Herr Prof. Dr.
Matthias Freude, Präsident des Brandenburgischen Landesamtes für
Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, der in seinem Vortrag
eindrucksvoll die praktischen Erfahrungen und Maßnahmen schilderte,
mit denen sich Brandenburg und angrenzende Regionen auf die
zunehmenden Extremwetterlagen eingestellt haben.
Das Projekt wird in den Regionen Khon Kaen (im Nordosten) und Nakhon Sri Thammarat (im Süden) beraten und
Pilotmaßnahmen zum Wassermanagement initiieren. Es wird bis 2016 mit bis zu 2,8 Mio. Euro von der
Bundesregierung unterstützt. (Deutsche Botschaft)
Neue Phase der deutsch-thailändischen Zusammenarbeit in der Klimapolitik Ende März 2014 fand der erste Planungsworkshop zur neuen Phase der deutsch-thailändischen Zusammenarbeit in
der Klimapolitik statt. In den nächsten drei Jahren soll der thailändische nationale Klimawandel-Masterplan in
weiteren 16 Provinzen und 32 Städten zur Umsetzung gebracht werden. Die Maßnahmen umfassen zudem die
Entwicklung und Umsetzung von sogenannten NAMAs (nationally appropriate mitigation actions) in verschiedenen
Sektoren. Zur Eröffnung des Workshops wies Dr. Thomas Multhaup, Wirtschaftsreferent der Deutschen Botschaft,
auf die Herausforderungen des Klimawandels für Thailand hin. Deutschland hat hierfür einen Umweltdialog mit
Thailand begonnen, der auch dazu dienen soll, das gegenseitige Verständnis für die Haltung der beiden
Partnerländer in den internationalen Klimaverhandlungen zu verbessern.
Neben der internationalen Zusammenarbeit in den Klimaverhandlungen tauschen sich beide Länder insbesondere
zum Thema Energiewende aus. Hierbei plant Thailand sich zum einen zu einer 7 bis 20%igen Emissionsminderung
8
zu verpflichten, andererseits den steigenden Energiebedarf mit mehr Effizienz zu verringern und mit alternativen
Energiequellen abzudecken. Um diese Ziele zu erreichen, bedarf es nicht nur eines vermehrten Technologietransfers
und der Anpassungen in Bereichen wie beispielsweise Solarthermie oder Waste-to-Energy, sondern auch effektiver
Finanzierungsmechanismen und einer aktiven Förderpolitik. Diese Themen werden ebenfalls behandelt und
tangieren auch andere Projekte mit deutscher Beteiligung in Bereichen wie Energieeffizienz, Erneuerbare Energien,
Wasser- und Flutmanagement, Stadtentwicklung, Transport und Umweltfinanzierung. (GIZ)
AHK-Geschäftsreise „Netzgebundene Photovoltaik“
Die AHK-Geschäftsreise vom 13. bis 17. Oktober 2014 gibt deutschen Unternehmen der PV-Branche die
Gelegenheit, ihre Dienstleistungen und Technologien zu präsentieren und ihre Netzwerke vor Ort auszubauen. Die
begleitende Fachkonferenz bietet die Möglichkeit, Kooperationsmöglichkeiten darzustellen, lokale Marktakteure und
Experten zu treffen und sich über den thailändischen Markt für netzgebundene Photovoltaik zu informieren. Im
Rahmen des anschließenden mehrtägigen, individuell zusammengestellten Geschäftsreiseprogramms treffen die
Unternehmen potentielle Geschäftspartner und Kunden und können auf diese Weise wertvolle Geschäftskontakte
knüpfen und vertiefen. Die AHK-Geschäftsreise findet im Rahmen der „Exportinitiative Erneuerbare Energien“ und
des „Projektentwicklungsprogramm (PEP) Südostasien“ statt.(AHK)
PV-Workshop in Berlin
Im Rahmen des „Projektentwicklungsprogramm (PEP) Südostasien“ fand am 4. März 2014 in Berlin eine
Informationsveranstaltung statt, die einen Überblick über Rahmenbedingungen und aktuelle Marktentwicklungen im
Bereich Photovoltaik (PV) in Indonesien und Thailand gab. Besondere Relevanz erhielt diese Veranstaltung
einerseits durch die bevorstehenden AHK-Geschäftsreisen nach Indonesien und Thailand wie auch das Ziel der
thailändischen Regierung, die Kapazität von netzgebundenen PV bis 2021 von derzeit 380 auf 3.000 MW zu
erhöhen.(AHK)
MdB Dr. Kaufmann zu Gast in Bangkok
Die Konrad Adenauer-Stiftung Thailand (KAS), das thailändische Bildungsministerium und das „Institute of
Democratization Studies“ veranstalteten am 27. März 2014 in Bangkok ein Seminar zum Thema „Educational
System in Germany: Curriculum for Compulsory and Vocational Education“. Das Thema spielt ein wichtige Rolle in
Thailand: Seit Jahren bemühen sich hiesige Regierungen um eine bessere berufliche Bildung für Mitarbeiter/-innen
von Unternehmen.
Ehrengäste des Tages waren Erziehungsminister Chaturon Chaisang und MdB Dr.
Stefan Kaufmann, der Thailand einen mehrtägigen Besuch abstattete. MdB Dr.
Kaufmann berichtete über seine Erfahrungen als Mitglied des Bildungsausschusses
des deutschen Bundestages, insbesondere Fragen der Lehrpläne für allgemeine und
Duale Bildung in einem föderalen Gemeinwesen wie dem der Bundesrepublik
Deutschland. Minister Chaturon schilderte u.a. die Engpässe im thailändischen
Bildungswesen und aktuellen Bemühungen, diese zu überwinden. Dabei würdigte er
auch die Initiativen, die Deutschland zusammen mit Thailand auf dem Feld der
Beruflichen Ausbildung ergriffen hat.
Zu letzteren zählt etwa die jüngste „German-Thai Dual Excellence Education“ (GTDee) von AHK, GIZ, Botschaft und
namhaften deutschen Unternehmen. Auf diese war zuvor Gesandter Dr. Ingo Winkelmann von der Botschaft in
seinen Eingangsworten eingegangen. Er dankte nachdrücklich KAS-Leiter Michael Winzer für die gelungene
Seminarinitiative, die am Ende des Vormittags mit einem Expertenpanel zu „Smart Curriculum“ beschlossen wurde.
(Deutsche Botschaft)
9
Business und Study Trip zu Smart Grids
Unter der Überschrift „Smart Grid“ organisierten GIZ und AHK Thailand eine Informationsreise im Rahmen des
Projektentwicklungsprogramms (PEP) Südostasien der Exportinitiative Energieeffizienz mit dem Schwerpunktthema
effiziente Energieverteilung und -nutzung. Vom 7. bis 11. April informierten sich Vertreter von
Energieversorgungsunternehmen, Netzbetreibern und öffentlicher Stellen aus Thailand und den Philippinen über
Produkte und Dienstleistungen deutscher Anbieter rund um das Thema intelligente Stromnetze, moderne
Kommunikationstechnologie zur effizienten Abstimmung von Stromproduktion und -verbrauch und Netz-Monitoring.
(AHK)
CeBIT 2014
Die CeBIT vom 10. bis 14. März 2014 in Hannover hat stetig ihre Position als weltweit führende IT-Messe für den
B2B-Bereich gestärkt. Die Anzahl der Fachbesucher ist kontinuierlich gestiegen. Die meisten Fachbesucher, die die
Veranstaltung mit „sehr gut“ bewerteten, taten dies aufgrund der hohen Anzahl und Qalität an Geschäften. Eine
Delegation aus Thailand hatte ein Treffen am 11. März mit Herrn Jan-Hendrik Tiedje vom Projektteam der CeBIT
2014. Die thailändischen Vertreter kamen von Start-Up-Unternehmen. Die Newcomer wollten neue Märkte im IT-
Bereich erschließen, Geschäftskooperationen anbahnen und Innovationen aus Europa entdecken. Die nächste
CeBIT findet vom 16. bis 20. März 2015 statt.(AHK)
GTCC Mitgliederversammlung 2014
Die diesjährige Mitgliederversammlung wurde am 13. März im Hilton Sukhumvit Bangkok abgehalten. Mehr als 120
Repräsentanten von deutschen und thailändischen Untenehmen sowie Vertreter der AHK nahmen hieran teil. Die
Mitgliedsunternehmen wählten Herrn Phongsakdi Chakshuvej, Executive Vice President von B. Grimm & Co. Ltd.,
zum neuen Präsidenten der Deutsch-Thailändischen Handelskammer. Dr. Florian Kirschner, Managing Director von
Evonik (Thailand) Ltd., wurde als Vizepräsident gewählt..(AHK)
14. Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft
Die 14. Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft (APK) wird vom 20. bis 22. November
2014 in Ho Chi Minh Stadt stattfinden. Als einer der wichtigsten Wirtschaftspartner Deutschlands
in der Region wird Vietnam zum ersten Mal Gastgeber der Konferenz. Die APK bietet eine
hervorragende Möglichkeit, die Geschäftsbeziehungen zwischen Deutschland und Asien zu
stärken. Wie bei den vergangenen Konferenzen in Singapur und Indien werden mehr als 700
Delegierte erwartet. Die AHK bietet Unternehmen die Möglichkeit, als Sponsor aufzutreten. Für
weitere Fragen zur APK oder Interesse an einem Sponsoring steht Frau Antje Resech, Head of
Operations, Delegation unter resech.antje(at)vietnam.ahk.de oder +84 906 604 077 gerne zur
Verfügung.(AHK)
Myanmar - German Business Forum
Aus Anlass des Besuchs von Bundespräsident Dr. Joachim Gauck - als Teil einer Geschäftsdelegation in Myanmar
vom 9. bis 12. Februar 2014 - organisierten der DIHK, der Verband der Handels- und Industriekammern der Union
Myanmar und die AHK Myanmar gemeinschaftlich das erste „Myanmar-German Business Forum“. Eine Vielzahl von
Unternehmensrepräsentanten und Mitlgiedern der GTCC nahm an dem Forum teil, welches sich maßgeblich mit der
wirtschaftlichen Situation in Myanmar, dem deutschen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und der Partnerschaft
zwischen Deutschland und Myanmar beschäftigte. Im Anschluss eröffnete Bundespräsident Joachim Gauck die AHK
Myanmar.(AHK)
10
Evonik erweitert Produktionsstätte
Evonik, der kreative Industriekonzern aus Deutschland und weltweit führend in der Spezialchemie, hat seine
erweiterte Produktionsanlage für gefällte Kieselsäure in Rayong, Thailand in einer Zeremonie am 14. März 2014
eröffnet. Mit dieser jüngsten Investition hat Evonik seine Kapazitäten für gefällte Kieselsäure für die
Automobilindustrie, Lebensmittel- und Futtermittelindustrie sowie der Farben- und Lackindustrie erhöht.
"Die Erweiterung unserer Produktion in
Südostasien, Australien und Neuseeland betont
unser Engagement für diese Region und
ermöglicht es uns, den regionalen Markt besser
mit erstklassigen Produkten und optimalen
Lösungen zu versorgen", erklärte Peter
Meinshausen, Regional President Südostasien,
Australien und Neuseeland.
"Mit dieser Erweiterung stärken wir unser Geschäft in Thailand", erklärte Dr. Florian Kirschner, Managing Director
und Leiter der Region Thailand. "Diese Expansion erlaubt es uns, schneller auf Marktveränderungen reagieren und
unsere Kunden mit hochwertigen Produkten versorgen zu können." Evonik ist seit über 20 Jahren in Thailand aktiv
und verfügt über ein Büro in Bangkok sowie die Produktionsstätte für die Herstellung von hochwertiger gefällter und
pyrogener Kieselsäure.(AHK)
Tag der Kompressoren der NEAC Group
Am 19. März veranstaltete NEAC Compressor Services von Neuman & Esser
South-East Asia Ltd. einen Tag der Kompressoren an ihrem Standort in
Rayong, Thailand. Unter dem Titel „Exposition of cutting edge innovations in
reciprocating compressor design, modernisation and service“ fanden am Tag
der Kompressoren Präsentationen und Führungen statt, um umfassendes und
fundiertes Wissen zum Thema Kolbenkompressoren zu vermitteln. Die von
Kunden aus Südostasien gut besuchte Veranstaltung bot den Gästen
ebenfalls die Möglichkeit zum Austausch mit Energieexperten.(AHK)
ThaiGerTec expandiert
Nach der Erweiterung des Hauptbüros in Bangkok veranstaltete ThaiGerTec Co., Ltd.
eine Eröffnungsfeier am 20. Februar 2014. Unter den Gästen waren Repräsentanten
von BMW (München) und weitere Vertreter der Automobilindustrie, des Thailand
Board of Investment, der AHK Thailand sowie von Universitäten und privaten
Unternehmen, die Interesse an den neuesten Entwicklungen hatten in den Bereichen
Automotive Software, voll elektrisch betriebene Autos und Motor-Testlabors. Alle
Gäste genossen einen entspannten Abend, an dem thailändische und bayerische
Küche zusammen mit Jazz-Musik angeboten wurde.(AHK)
11
Solide Ökonomie mit Exportpotential
Das gesamtwirtschaftliche Panorama wird in Thailand durch eine politische Krise beeinträchtigt, die sich wohl erst
mit der Etablierung einer neuen Regierung auflöst. Obdessen wurden die Wachstumsprognosen heruntergeschraubt
- verbunden mit einem niedrigen Verbrauchervertrauen, einer abwartenden Investitionshaltung privater Unternehmen
und der Verzögerung der geplanten öffentlichen Großinvestitionen. Trotz des politischen Vakuums kennzeichnet die
Ökonomie eine hohe Solidität, was durch die relative Stabilität in Staatsfinanzen und Außenverhältnis gestützt wird.
Dürfte das Bruttoinlandsprodukt 2014 nur um maximal 3% zulegen, lässt sich 2015 wieder ein stärkeres Wachstum
erwarten.
Die Konjunktur steuerte im ersten Halbjahr 2014 auf eine technische Rezession hin. Die Chancen für einen
Aufschwung im zweiten Halbjahr steigen tendenziell mit der Etablierung einer voll geschäftsfähigen Regierung in
einem durch Konsensbereitschaft und Reformwillen geprägten politischen Klima. Zur Wachstumsstütze könnte vor
allem der Export werden, der aufgrund des schwachen Baht und der Erholung in den großen Exportmärkten USA,
Europa und Japan wieder um 5% zulegen könnte. Dagegen werden sich mangels eines neuen Staatshaushalts die
Infrastrukturpläne in Transport (63 Mrd. $) und Wassermanagement (12 Mrd. $) auf 2015 verschieben.
Thailands Finanzstatus geriet mehr auf dem Prüfstand von IWF und Rating Agenturen. Politischer Brennpunkt ist das
staatliche Reisankaufprogramm, das einen gewaltigen Lagerbestand von 16 Mio. t erzeugte mit einem auf über 10
Mrd. $ geschätzten Verlust. Doch hält sich die Gesamtverschudung in Grenzen und das Finanzministerium
versicherte, auch unter Berücksichtigung des Infrastrukturprogramms die Verschuldung unter 60% des BIP zu
halten, zuletzt lag die Quote bei 45,7%. Die Japan Credit Rating Agency war die erste, die Thailand von „stabil“ auf
„negativ“ absenkte, während Fitch Ratings und Moody’s Investors Service die weitere politische Entwicklung
abwarten wollten.
Die Investitionsneigung blieb 2013 hoch. Laut dem Board of Investment (BOI) wurden insgesamt 1.132
Auslandsprojekte im Wert von fast 17 Mrd. $ registriert. Japan bestritt 2013 mit 562 Projekten wiederholt den
Großteil (54%) des ausländischen Investitionswerts vor dem nachrückenden China (8,7%) und betrachtet Thailand
auch für die Zukunft als den wichtigsten „Fertigungshub“ in der Region. Das Fundament der Industrie dürften dabei
weiterhin die sechs bisher erfolgreichsten Wirtschaftszweige Automobilbau/Kfz-Teile, Elektronik/Elektrotechnik,
Gummiprodukte, Nahrungsmittelverarbeitung, Petrochemie/Kunststoffe sowie Biodiesel/Ethanol bilden.
Der private Konsum macht nach dem Boom aus dem Kfz-Erstkäuferprogramm eine Verschnaufpause. Der Index für
das Verbrauchervertrauen sank im April mit 68,8 Punkten auf den niedrigsten Stand seit über einem Jahrzehnt. Ein
stärkerer Inflationsdruck zeichnet sich dabei nicht ab, der Konsumgüterpreisindex für 450 Produkte stand zuletzt nur
2,1% über dem Vorjahreswert. Dämpfend wirken auch die hohen privaten Haushaltsschulden, die bis Ende 2013 auf
82% des BIP akkumulierten. An der Lohnfront erwartet die Arbeitsagentur Towers Watson einen Gehaltsanstieg um
durchschnittlich 6% gegenüber 5,4% im Vorjahr, was auch den Steigerungsraten der Vorjahre entspräche.
In der Handelsbilanz hat sich die defizitäre Entwicklung 2013 verstärkt. Einem Import von 251 Mrd. $ stand ein
niedrigerer Export von 228 Mrd. $ gegenüber, so dass sich der Fehlbetrag um 8% auf rund 22 Mrd. $ erhöhte.
Stärker anziehen im Export konnten Autos & Kfz-Teile (+6%), Kunststoffe (+5%), Chemieprodukte (+7%), integrierte
Schaltkreise (+8%), Maschinen (+9%) sowie Klimageräte (+10%). (GTAI)
12
Kunststoffindustrie will das Bio-Segment ausbauen
Der Thailand Board of Investment (BOI) konzediert den Biokunststoffen eine bedeutende wirtschaftliche Zukunft -
verfüge das Königreich doch über beträchtliche agrarische Resourcen und auch das technologische Know-how. Der
Schutz der Umwelt und die Reduktion fossiler Brennstoffe sind zwei weitere Argumente, verstärkt durch neue
Strategien der transnationalen Chemiekonzerne zu mehr Nachhaltigkeit in Produkten und Herstellung. Nicht zuletzt
bewirkten die steigenden Preise für Erdöl und Erdgas eine größere Bereitschaft in der Industrie zu mehr R&D-
Investitionen in biobasierte Kunststoffe.
Thailands Kunststoffindustrie ist mit rund 3.000 Unternehmen und 380.000 Beschäftigten bereits recht breit
aufgestellt. Dem Biozweig rechnet der BOI dabei bereits 31 Betriebe zu, wobei der gesamte Wertschöpfungsprozess
von der Verarbeitung der Biomasse bis zur Produktion von Biomonomeren oder Biopolymeren abgedeckt sei. Zu den
meist bekannten Typen von kommerziellen Biokunstoffen zählen PLA, PBAT, PBS und PHA. Thailands agrarische
Rohstoffbasis besteht hauptsächlich aus Reis, Cassava, Zuckerrohr und Cellulose.
Die Regierung versucht die Entwicklung Thailands zu einem „Bioplastics hub for ASEAN“ politisch zu flankieren mit
Langzeitplänen, Investitionsanreizen und institutionellen Hilfen. So wurde die National Innovation Agency (NIA) mit
der Formulierung einer Roadmap für Biokunststoffe als „New Wave“-Industry beauftragt. Unterstützung in der
Förderung von Investitionen soll auch der National Economic Social Development Board (NESDB) leisten. Die
Koordinationsfunktion für die Umsetzung der „National Roadmap for the Development oft he Bioplastics Industry“
gebühre aber der NIA.
Von privatwirtschaftlicher Seite vereinbarte parallel die Branchenvereinigung TBIA ein Memorandum of
Understanding mit einer Reihe internationaler Institutionen zur Entwicklung einer harmonisierten Zertifizierung wie
auch wissenschaftsbasierter Tests oder Spezifikationen von Biokunststoffen. Ein weiteres vereinbartes Ziel bestehe
in der Zusammenarbeit in Technologieentwicklung, Ausbildung, Marktexpansion und Gemeinschaftsunternehmen.
Die TBIA wurde 2007 gegründet und zählt heute 50 Mitglieder.
Mit der neuen „Industrial Intelligence Unit“ (IIU) stellten das Office of Industrial Economics (OIE) und das Plastics
Institute of Thailand Ende 2013 eine neue Informationsstelle vor, die den Unternehmen der Kunststoffindustrie
Marktdaten aus den wichtigsten Abnehmerindustrien wie Automotive, Textil & Bekleidung, Nahrungsmittel oder
Elektronik/Elektrotechnik zur Verfügung stellen soll.
Zur Avantgarde zählt PTT Global Chemical (PTTGC), die ihren Anspruch als globaler Player für Biokunststoffe und
erneuerbare Chemikalien durch erste Übernahmen dokumentierte. So erwarb PTTGC im Oktober 2011 für 150 Mio.
US$ eine Beteiligung von 50% an der US-amerikanischen Cargill-Tochter NatureWorks, dem weltführenden
Hersteller von PLA-Kunststoffen. Im Januar 2011 hatte PTTGC 60 Mio. $ in die ebenfalls amerikanische Myriant
Technologies investiert, die in Louisiana Biobernsteinsäure mit einer Jahreskapazität von 14.000 t produziert. Das
bisher größte Neuprojekt auf thailändischem Boden ist die PBS-Produktionsanlage von PTT MCC Biochem, ein Joint
Venture zwischen PTTGC und der japanischen Mitsubishi Chemical Corporation zu gleichen Anteilen. Die Anlage im
Map Ta Phut Industrial Estate in Rayong soll 150 Mio. $ kosten und Ende 2015 mit einer Jahreskapazität von 20.000
t in Betrieb gehen. Weitere Großunternehmen sind Corbion Purac für die Herstellung von Milchsäure sowie das
Gemeinschaftsunternehmen von BioAmber und Mitsui zur Produktion von Bernsteinsäure.(GTAI)
13
Wirtschaftswachstum 2013 bis 2015 (%)
2013 2014 1) 2015 1)
Bruttoinlandsprodukt 2,8 3,0 4,1
Einfuhr 2) 2,3 1,8 6,0
Ausfuhr 2) 0,0 6,2 6,8
Bruttoanlageinvestitionen -1,9 -3,7 6,7
Privater Verbrauch 0,2 0,8 2,9
1) Prognose; 2) Güter und Dienstleistungen
Quelle: National Economic and Social Development Board, Economist Intelligence Unit
Basisdaten zur Wirtschaftslage
2012 2013
Bevölkerung (Mio.) 64,4 64,8
Bruttoinlandsprodukt (Mrd. US$) 366 391
BIP pro Einwohner (in US$) 5.390 5.727
Inflationsrate (%) 3,6 2,3
Arbeitslosenquote (%) 0,7 0,7
Haushaltsdfizit (% des BIP) 1,9 2,7
Staatsverschuldung (% des BIP) 45,7 46,0
Ausländische Direktinvestitionen (Mrd. US$) 13,0 20,8
Import (Mrd. US$) 248 251
Export (Mrd. US$) 229 228
Import aus Deutschland (Mrd. US$) 6,0 6,1
Export nach Deutschland (Mrd. US$) 3,6 4,1
Quelle: GTAI
14
Impressum
Herausgeber:
Deutsche Botschaft Bangkok
9, South Sathorn Road
Bangkok 10120, Thailand
Tel.: +66 2287 9000
Fax: +66 2287 2776
www.bangkok.diplo.de
Deutsch-Thailändische Handelskammer (AHK Thailand)
25th Floor, Empire Tower 3
195 South Sathorn Road
Yannawa, Sathorn
Bangkok 10120, Thailand
Tel.: +66 2670 0600
Fax. :+66 2670 0601
www.gtcc.org
Redaktionsteam: Deutsche Botschaft: Dr. Ingo Winkelmann, Dr. Thomas Multhaup AHK Thailand: Jörg Buck, Jan Immel GIZ: David Oberhuber, Thomas Chrometzka GTAI: Dr. Waldemar Duscha Chefredaktion: Dr. Waldemar Duscha Redaktionsschluss: April 2014
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck – auch teilweise
– nur mit vorheriger ausdrücklicher Genehmigung.
Trotz größtmöglicher Sorgfalt keine Haftung für den
Inhalt.
Germany Trade and Invest –
Gesellschaft für Außenwirtschaft und
Standortmarketing mbH
25th Floor, Empire Tower 3
195 South Sathorn Road
Yannawa, Sathorn
Bangkok 10120, Thailand
Tel.: +66 2670 0290
Fax. :+66 2670 0289 www.gtai.de Deutsche Gesellschaft für Internationale
Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
16th floor 193/63 Lake Rajada Office Complex
New Ratchadapisek-Rama IV Road, Klongtoey
Bangkok 10110 , Thailand
Tel.: +66 2661 9273
Fax: +66 2661 9281
www.giz.de/thailand