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Jänner 2016 Einzelverkaufspreis: ¤ 8,– • GZ 03Z035333 M • P.b.b. A&W Verlag, Inkustr. 16, 3400 Klosterneuburg Millionenstrafe HÄNDLER VERURTEILT Porsche Holding Neue Länder im Visier Insolvenzen Die Furcht vor höheren Zinsen China Boomender Markt für Elektroautos Prognose Neuwagenabsatz wird leicht steigen www.autoundwirtschaft.at Neu strukturiert präsentiert sich dieses Mal der Impor- teursfolder mit allen öster- reichischen Importeuren und Händlerverbänden Zum Heraus- nehmen! 2016 www.autoundwirtschaft.at Herausnehmen und aufheben! Heuer zum ersten Mal in neuer Aufmachung! VOLLER DURCH- BLICK! Die Markennetze der Automobilimporteure gegliedert nach den jeweiligen Vertragstypen Handel Werkstatt Teile 2016 MARKEN HÄNDLER

AUTO & Wirtschaft 01/2016

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Page 1: AUTO & Wirtschaft 01/2016

Jänner 2016 Einzelverkaufspreis: ¤ 8,– • GZ 03Z035333 M • P.b.b.A&W Verlag, Inkustr. 16, 3400 Klosterneuburg

MillionenstrafeHÄNDLERVERURTEILT

Porsche HoldingNeue Länderim Visier

InsolvenzenDie Furcht vorhöheren Zinsen

ChinaBoomender Marktfür Elektroautos

PrognoseNeuwagenabsatz wird leicht steigen

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Neu strukturiert präsentiertsich dieses Mal der Impor -teursfolder mit allen öster-reichischen Importeuren undHändlerverbänden

Zum Heraus-nehmen!

2016

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Herausnehmen und aufheben!

Heuer zum erstenMal in neuer Aufmachung!

VOLLERDURCH-BLICK!

Die Markennetze derAutomobilimporteure gegliedert nach den jeweiligen Vertragstypen

• Handel

• Werkstatt

• Teile

2016

MARKEN HÄNDLERM

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Mit Drive ins Jahr 2016

ANSICHT

Viel Erfolg wünscht Ihnen das Team von carplus!

2015 war, und da sind sich fast alle Marktteilneh-mer einig, das schwerste Jahr – zumindest seit der

Wirtschaftskrise 2008. Kunden, die einen Neuwagenkaufen wollten, waren in den meisten Fällen schwie-riger zu einer Unterschrift zu bewegen, als dies zuvorder Fall war. Durch die vielen Nachlässe blieb denHändlern noch weniger übrig als in den Jahren davor.Dass im Vorjahr auch die Werkstätten nicht mehrso rund liefen, war ein weiterer Aspekt.

•Und was erwartet uns heuer? Dass es nochschlechter wird? Hoffentlich nicht: Denn wenndie Importeure die Stimmung, die bei ihren Händ-lern herrscht, an die Hersteller-Zentralenweiterleiten, sollte dort ein langsa-mes Umdenken stattfinden. Öster-reich ist ja nicht das einzige Land,in dem geklagt wird. Und die Her-steller wollen nicht irgendwannohne motivierte Händler dastehen.Wie sollten sie sonst ihre Produkteverkaufen? Übers Internet? Dass die-ser Vertriebsweg in absehbarer Zeitden Autohäusern den Rang ab-läuft, ist unwahrscheinlich: Dennein Auto ist ein Produkt, das an-geschaut und Probe gefahrenwerden will.

•Insofern hoffe ich, dass füruns heuer ein Jahr des Lä-chelns wird!

Das Jahr des Lächelns?

Die Stimme des AutosDie Autobranche hat es wieder einmal geschafft.Mit Kurzzulassungen, Exporten und Rabatten aufRekordniveau wurde 2015 eine Marktleistung vor-getäuscht, die in diesem Umfang ganz einfach nichterzielbar war. Angesichts dessen darf es niemandenüberraschen, wenn die vermeintlich stabile Auto-mobilwirtschaft auch im neuen Jahr zum Opfer po-litischer Geldbeschaffungsmaßnahmen wird – Stich-

wort höhere Dieselbesteuerung.•

Wir von Lederers Medienwelt zögernnicht, der Branche den Spiegel vor-zuhalten. Ebenso schonungslos tre-ten wir für einen fairen gesellschaftli-chen Umgang mit dem Auto ein –aktuell zum Beispiel mit unserer Son-

derpublikation „Ich brauchemein Auto“. Parallel habenwir mit „Familienautos“ daserste Automedium für

diese Zielgruppe aufden Markt gebracht:Menschen, dieauch künftig einRecht auf leist-bare Mobilitäthaben.

Philipp Hayder,Geschäftsführer

Mag. Heinz Müller,Chefredakteur

„Ich brauche meinAuto“ für Insider,„Familienautos“für Endkunden: 2 neue Medienflankieren die ak-tuelle Ausgabevon „AUTO &Wirtschaft“

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INHALTA

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4 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

Der Importeursfolderlistet die Adressen undAnsprechpartner allerin Österreich vertrete-nen Automarkenebenso auf wie dieObleute der Händler-vereine

ThemaKartellstrafe gegen spanische Autohändler und Importeure Seite 12

WirtschaftDie Vienna Autoshow ruft Seite 46

Ausgabe 01/2016, 29. JahrgangCover-Werbung: KS Tools

Medieninhaber, Anzeigenverwaltung:A&W Verlag GmbH (FN 238011 t)3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16 T: +43 2243 36840-0F: +43 2243 36840-593E: [email protected]: www.autoundwirtschaft.at Verleger:Helmuth H. Lederer (1937–2014)Geschäftsführung:Gerhard Lustig (Herausgeber), DW 527 M: +43 664 8229485E: [email protected] Hayder, DW 526M: +43 664 8223301E: [email protected] Binder, DW 522M: +43 664 5285661E: [email protected]:Mag. Heinz Müller, DW 523M: +43 664 8221660E: [email protected] Redaktion:Gerald Weiss (Chef vom Dienst), DW 593M: +43 6642359044E: [email protected]. Nikolaus Engel, DW 525M: +43 664 8493231E: [email protected] Matthias Pilter, DW 579M: +43 664 88368584E: [email protected] Scheuch, DW 575M: +43 664 2359052E: [email protected] Mitarbeit: Peter Homola,Dr. Friedrich Knöbl, Stefan Schmuder-maier, Dr. Michael SikoraAnzeigenmarketing:Uschi Ernst, DW 529M: +43 664 8222224E: [email protected] Keiler, DW 521M: +43 664 8229487E: [email protected] Orsolic, DW 520M: +43 664 88368591E: [email protected]. und Leitung Administration:Annemarie Lust, DW 597M: +43 664 8229479E: [email protected]: graphics – A. Jonas KG3400 Klosterneuburg, Inkustraße 16T: +43 2243 36840-594E: [email protected]: Ferdinand Berger & Söhne GmbH3580 Horn, Wiener Straße 80Bezugspreis:Jahresabonnement (11 Ausgaben) Inland: € 68,– exkl. 10 % MwSt(Einzelpreis Inland: € 8,– inkl. 10 %MwSt); Ausland: € 85,– Bankverbindung: Bank Austria UniCredit Group, BLZ 12000, Konto-Nr. 51844 097 901IBAN = AT63 1200 0518 4409 7901BIC = BKAUATWWUID = ATU57361312Gerichtsstand: LG KorneuburgVerbreitete Auflage: 12.500 StückErscheinungsweise: monatlich (Juli/ -August Doppelnummer) mit Supplementslaut Mediadaten 2015Grundlegende Richtung: unabhängigeFachzeitschrift für alle, die vom Kraftfahr-zeug lebenManuskripte: Für unverlangt eingesandteManuskripte und Fotos wird keine Haf-tung übernommen. Sie werden nur retour-niert, wenn Rückporto beiliegt.Schwesterpublikationen Österreich:AUTO BILD ÖsterreichAUTO-InformationAUTO-info4youFLOTTE & Wirtschaft4wd + ALLRADKATALOGSchwesterpublikationen Schweiz:AUTO&Wirtschaft SchweizAUTO BILD SchweizEurotax AutoInformationaboutFLEET

AspekteDisput: Schirak gegen Aiginger 6

Forstinger: Übersiedlung nach Traismauer 8

ThemaKartell: Die Händler kommen zum Handkuss 12

HandelPorsche Holding: „Radar geht um die Welt“ 16

Insolvenzen: Ruhe zwischen den Stürmen 20

Tankstelle: E-Mobilität im A&W Verlag 21

Teissl: Verbrannte Erde 22

Ernst: „Sind keine freien Unternehmer mehr“ 24

Renault: Es ist angerichtet, bitte zu Tisch! 25

Mazda: Die nächste Generation am Steuer 26

Lada: Frisch aus Togliatti 26

Iveco: Servicezentrale im Zentralraum 27

ManagementProzess um Nachbauteile: Wahl der Worte 29

Pruckner: Im Rollstuhl mit dem Auto fahren 30

Raiffeisen: Im Trend der Zeit 31

Eurotax: „Ein respektables Ergebnis“ 32

Lietz: Glänzende Idee 33

China: Elektro- und Hybridautos boomen 34

Statistik: Acht Plus und ein kleines Minus 36

JATO: Das zweitgrößte Plus des Jahres 38

CarGarantie: 12 Jahre Garantie 39

Ostfantasie: Der Weltmeister legt weiter zu 40

carplus: Die Partnerschaft schafft’s 41

Umfrage: Probleme mit Nachwuchskräften? 42ManagementEurotax zieht Standzeiten-Bilanz Seite 32

HandelRenault mit Modellneuheiten Seite 25

2016

www.autoundwirtschaft.at

Herausnehmen

und aufheben!

Heuer zum ersten

Mal in neuer

Aufmachung!

VOLLERDURCH-BLICK!

Die Markennetze der

Automobilimporteure

gegliedert nach

den jeweiligen

Vertragstypen

• Handel

• Werkstatt

• Teile

2016

MARKEN HÄNDLER

ZUM HERAUSNEHMEN:

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WirtschaftTagung: Koreanische Perspektiven 45

Vienna Autoshow: „Leute warten schon drauf“ 46

VRÖ: Das Runde muss aufs Eckige 47

Haberkorn/Shell: Gut geschmierte Abgaswerte 48

Autorola: Der Preis ist heiß 49

Kufstein: Masters of Auto 50

Porsche Bank: Geschenke zum Geburtstag 51

Geld: Wer finanziert die Fahrzeuge? 52

Prognosen: Das Wachstum hat seinen Preis 53

Santander: Für die Kunden ist es einfacher 54

Autobank: Auf der Seite der Händler 54

GewerbeReparaturen: Tunlich oder nicht tunlich? 57

TRW: Mehr Sicherheit bei Kfz-Teilen 58

Festool: Schalt das Radio ein … 59

NGK: Viele, viele neue Typen 59

Versicherungsverband: Der Abfall vom Abfall 60

Herth&Buss: Wenn das Gas ausgeht 61

Ausrüstung: Komplexität von Auto & Werkstatt 62

Neue Produkte 63

MenschenVienna Insurance Group: Neue Chefin 64Mazda: Josef A. Schmid geht in Pension 65

AnsichtenMüller und Hayder 3Lustig DIREKT 5Der Knöbl 55

DIREKT

Trotz verlorener Wahlen legt die alte Koalition weiter eine Strategie anden Tag, wie sie der Islamische Staat auch nicht dumpfer anlegenkönnte. Sie macht weiter Politik gegen den Verkehr.Die Parkraumbewirtschaftung in vielen Städten und Gemeinden istzum Experimentierfeld wildgewordener Stadt- und Gemeinderäte ge-worden. Straßen gehören entgegen der Meinung mancher SPÖ-, ÖVP-und GRÜNE-Politiker nicht ihren Parteien.

•Ich weiß schon: Weiterdenken führt hier zur Beunruhigung der Den-kenden, aber das ist ja häufig der Fall. Wenn der Kunde mehr und mehrdurch das Tablet kommt – pardonieren sie den unfachmännischen Aus-druck – braucht man dann noch einen Schauraum? Einen Verkäufer?Einen Händler? Oder kann das alles durch WLAN mit dem richtigenProgramm ersetzt werden? Internet und E-Commerce sind auch in derAutowirtschaft die aktuellen Schrumpfmeister und fördern Job- undKaufkraftverlust.

•Das Kfz ist natürlich ein Produkt mit vielen Sichtweisen. Aus Sicht vie-ler Betroffener ist der Marktzustand ein Horror – trotz 2015 mit 25.000Tagesanmeldungen wieder auf über 305.000 unnötig angereichertenPkw-Neuzulassungen.Dass die Bürger, Arbeitnehmer und die Wirtschaft das Auto in jederForm für die verschiedensten Zwecke brauchen und trotz allem auch

gerne benützen, ist für kaum jemand ein Geheim-nis, außer für jene Politiker, die das Auto alsAusrede für ihre Ratlosigkeit oder für ihr eige-nes Versagen zum Sündenbock machen.

•Wenn man als Schwarzer oder Roter grüner alsdie Grünen sein will, dann nützt man den Grü-nen und verliert Stimmen an die Blauen. Ge-

nau das ist passiert und das Ganze ist garnicht so schwer zu begreifen.Der Verkehr ist aber der Bürger unddie Wirtschaft. Gegen die beidenlässt sich auf Dauer schwer regie-ren, weiß Ihr

Gerhard Lustig,Geschäftsführerund Herausgeber

VolksferneOpportunisten

GewerbeWorauf sich Kfz-Techniker freuen dürfen Seite 62

WirtschaftWer finanziert das Fahrzeuglager? Seite 52

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ASPEKTE

Einzelhandelssprecher Ing. Jo-sef Schirak zur Feder greifen,um am Ende seines Schrei-bens – das in unserem Online-Dienst www.info4you.co.atnachzulesen steht – windel-weich zu bestätigen, dass „dieAutowirtschaft die Zeichen derZeit erkannt hat und mit Nach-druck an der Umsetzung“ ar-beitet. Erfreulich daran: SolcheSchreiben sind ebenso wenigwert wie das abstrakte PariserÜbereinkommen zum Weltkli-magipfel.

Unter dem Motto „Go forGold“ lädt die Trost AutoService Technik SE am 16.und 17. April in der Halle 1der Landesmesse Stuttgartzur traditionellen Messe mitWerkstattausrüstung, Diag-nosetechnik, Werkzeugenund Teilen für Pkws undNutzfahrzeuge. Es gibtauch wieder eine Tombola.

Kein Scherz: Mit 1. April wirddas von der DB Mobility Ser-vices Austria erstellte Carsha-ring-System „Flinkster“ inÖsterreich eingestellt. Derzeitist das Unternehmen in Wienmit 55 Autos aktiv, in Salzburgund Graz gibt es Kooperatio-nen mit anderen Partnern.Kunden, die ab 31. Juli 2015beigetreten sind, bekommendie Anmeldegebühr zurück.

Flinkster ist bald nicht mehr flink

Die bereits in der letzten „AUTO & Wirtschaft“ angekün-digte Übernahme der beiden steirischen Laimer-Betriebedurch Porsche Inter Auto (PIA) wurde Mitte Dezember be-hördlich genehmigt. Unter den neuen Namen Porsche Leobenund Porsche Knittelfeld werden die 90 Mitarbeiter der beidenStandorte weiterbeschäftigt. Im vergangenen Jahr wurden1.300 Neu- und 500 Gebrauchtwagen vermarktet. Der dritteStandort in Perchtoldsdorf bei Wien verbleibt weiterhin im Ei-gentum der Laimer GmbH. Bisher war PIA in der Regionschon in Kapfenberg vertreten.

Grünes Licht für PIA

„Wir sind Auto“ war der Titeleiner TV-Reportage, die imRahmen der Sendereihe „Men-schen & Mächte“ am 9. De-zember in ORF 2 ausgestrahltwurde. Zu Wort kamen derVCÖ, der autofeindliche Pro-fessor Hermann Knoflacherund diverse weitere einschlä-gige Bekannte. Vertreter derAutobranche wurden dagegenkonsequent ignoriert. Das erzürnt den Importeursar-beitskreis: „Es ist bedauerlich,

dass bei der Auswahl kein Wertauf Ausgewogenheit gelegtwurde. Die Gespra�chspartnerhaben eine einseitige, sehr ex-treme Ansicht kontra Auto ver-treten und teilweise Falschinfor-mationen verbreitet“, kritisiertVorsitzender Dr. Felix Clary undAldringen in einem Brief anORF-Generaldirektor Dr. Ale-xander Wrabetz. Gipfel der Un-wahrheiten: Dass der Verkehr„der Hauptemittent von CO2“sei, ist nachweislich falsch.

„Menschen & Mächte“: Machtloses Auto?

Das ganz bewusste Risiko

6 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

Den 18- bis 24-jährigen Autofahrern seibewusst, dass sie mit ihrem Verhalten imStraßenverkehr eine Gefahr darstellten,sie gingen dieses Risiko aber dennochein. Das ergab eine Umfrage des AllianzZentrums für Technik. Laut Kurt Be-nesch, Leiter des Allianz Kundenservice(B.), waren 20 Prozent der jungen Auto-fahrer in einen Unfall verwickelt. Wei-tere 8 Prozent hatten 2–3 und 1 Prozent

sogar 4–5 Unfälle. Die Allianz wünscht sich, dass sich dasVerantwortungsbewusstsein aller Verkehrsteilnehmer erhöht.

Aber auch nicht so, Herr Kom-merzialrat Schirak (l.)! DesWirtschaftsforschers Karl Aigin-ger (r.) Forderung nach soforti-gem Verbieten der Verwendungfossiler Energie lässt unserendavon besonders betroffenen

„So nicht, Herr Aiginger!“

Trost-Schau am 16. und 17. April

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ASPEKTE

Der seit 1962 bestehende und seit dem ersten Konkurs durch dieGründerfamilie nicht und nicht zur Ruhe kommende Automobil-fachmarkt Forstinger GmbH verlegt seinen Firmensitz vom at-traktiven Standort am Autobahnknoten Wien-Inzersdorf in dasbeschauliche Traismauer in eine eigene, seit 2013 leerstehendeLiegenschaft von Neo-Co-Geschäftsführer und Mitei-gentümer Martin SchmidSchmidsfelden. Attraktive fi-nanzielle Unterstützungdurch die MarktgemeindeTraismauer habe diesen Planunterstützt, verlautbart dazudas Forstinger-Management.

Forstinger nach Traismauer

Getreu dem Motto „GleichesVerkehrsrecht für alle!“ for-dert Friedrich Nagl, Bundes-innungsmeister der Fahrzeug-technik, insbesondere vonWiens VizebürgermeisterinMag. Maria Vassilakou imSinne der Verkehrssicherhitdie wiederkehrende Prüf-pflicht auch für E-Bikes.Die laut Nagl vielfach als„Funbikes“ eingestuften E-Zweiräder haben keine geeig-

nete Verkehrszulassung, ob-wohl sie zum Teil höhere Ge-schwindigkeiten erreichen alskennzeichnungspflichtige Mo-peds mit Verbrennungsmoto-ren. „Im Zuge der Einführungflächendeckender Tempolimitsfür Motorisierte und des teil-weisen Abbaus von Verkehrs-vorschriften ist das eine zwin-gende Maßnahme zur Er-haltung der Verkehrssicher-heit“, sagt Nagl.

Welche Zukunft hat der Teilehandel?

Das Grazer Autohaus Winter,Jahrzehnte Vollvertragspartnervon Toyota und Le-xus, musste unter derObhut von Michaelaund Ing. Mag. UlfriedHainzl (ehem. Lan-desgremialobmanndes Fahrzeughandelsund Präsident dersteirischen Wirt-schaftskammer, B.) ein Sanie-rungsverfahren ohne Eigenver-antwortung eröffnen. Zuletztwurde mit 16 Mitarbeitern ein

Mazda-Servicevertrag bedient.Über Autohaus Robinson in

Graz sollten als Ver-mittler die Neuwa-genverkäufe getätigtwerden, die mangelsBonität gescheitertsind. Nunmehr ste-hen 680.000 EuroAktiva etwa 1,57 Mil-lionen Euro Passiva

gegenüber. Eine nachhaltige Sa-nierung des Traditionsstandor-tes soll durch den Einstieg einespotenten Partners gelingen.

Meisterprüfungen nach neuem Modus

8 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

Sicherheitscheck für E-Bikes

Erstmals fanden die Meisterprü-fungen der Landesinnung Fahr-zeugtechnik (Berufsgruppe Karosseriebautechniker, Karos-serielackierer und Wagner) inWien nach dem neuen Modul-system statt. „Zu den neuen Aufgaben, dieauf unsere Meister zukommen,gehören unter anderem Fahrge-stell-Vermessung, elektronischeFehlersuche und Kunststoffar-

beiten sowie Aluschweißen“,sagt LandesinnungsmeisterGünter Blümel. In nächster Zeit wird auch dasKleben und Nieten sowie dasReparieren von Windschutz-scheiben dazu kommen, ebensowird das Modul an das Arbeitenmit wasserbasischen Lacken an-gepasst. Die Meisterprüfungdauert 5 Tage, wobei 3 davonder Praxis dienen.

Winter wieder in Insolvenz

Komplexe Fahrzeugtechnologien,neue Mobilitätsgewohnheiten und dieimmer größere Bedeutung des Online-Vertriebs: All das wird bei der Bun-destagung des Teilehandels am 15.

Jänner (13 bis 17 Uhr) im Wiener Messezentrum disku-tiert. Komm.-Rat Ing Wolfgang Dytrich (B.), Vorsitzenderdes Berufszweigs in der WKÖ, erwartet nach dem fordern-den Jahr 2015 ein Aufbruchssignal für die Branche.

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Page 9: AUTO & Wirtschaft 01/2016

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Wer

bung

Gute Geschäfte mitgutem Gewissen

Umweltschutz und Nachhaltig-keit sind für Opel Herzensangele-genheiten. Das beweist zumBeispiel der neue Astra, der als1.6 CDTI lediglich 90 Gramm CO2

pro Kilometer ausstößt. Der 1.0Ecotec-Turbobenziner emittiert inVerbindung mit der Easytronic3.0 nur 96 Gramm pro Kilometer –einer der besten Werte im gesamten Segment.

Auch die Opel-Händler leben Um-weltschutz. Mit innovativen Lösun-gen rund um Abwasserwirtschaft,Wärmerückgewinnung und Ener-giedämmung stellen sie ihre Zu-kunftsorientierung unter Beweis.Ebenso nachhaltig agiert das Mo-toren- und Getriebewerk von Opelin Wien-Aspern: Seit 2012 konntedie Energieeffizienz im Bereich der

Druckluft um 20 Prozent und im Bereich der Heizung sogar um 30Prozent verbessert werden. Aufgrund dessen wurde das Werk kürz-lich vom Lebensministerium im Rahmen der Klimaschutzinitiative„klima:aktiv“ ausgezeichnet.

Wie ernst wir bei Opel die Themen Umweltschutz und Nachhal-tigkeit nehmen, stellen wir zudem mit einer einzigartigen Trans-parenz bei den Verbrauchs- und Emissionsangaben unter Beweis:Ab dem 2. Quartal 2016 werden wir bei spezifischen Modellenzusätzlich zu den offiziellen Angaben von Verbrauch und CO2-Ausstoß auch jene Verbrauchswerte nennen, die nach dem künfti-gen Branchenstandard WLTP ermittelt wurden.

Opel steht glaubwürdig für Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Daswissen unsere Kunden zu schätzen – nicht zuletzt deshalb, weil nie-drigere Emissionen auch geringere Betriebskosten bedeuten. Einweiteres Argument, das für gute Geschäfte bei unseren Händlernsorgt!

Das Opel-Werk in Wien ist vorbildlich beim Umwelt-schutz: Auszeichnung von Bundesminister AndräRupprechter für Dipl.-Ing. Roman Szegner, Energy andUtility Services bei Opel Wien, sowie GeschäftsführerManfred Oberhauser (v. l.)

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Page 12: AUTO & Wirtschaft 01/2016

THEMA

Seit Juli 2013 arbeitet die spanische Wettbewerbs-behörde CNMC an der Aufklärung eines 2006

gegründeten Kartells, in dem faktisch alle führendenAutomarken vertreten waren. Begonnen haben dieFranzosen (Peugeot, Citroën, Renault), die bereits2006 ihre sensiblen Marktinfos mit den Italienern(Fiat Group) und Spaniern (Seat) auszutauschen be-gannen. Die beiden Kfz-Beratungsfirmen „Snap-On“und „Urban Science“ dienten als Datendrehscheibeund Gremien, wo die angepeilten Marktanteile undPreise abgesprochen wurden.

Wann gehen die Preise rauf, wann runter?2009 wurde von der Industrie der „BrandsClub“ gegründet, in dem Snap-On die vonden Mitgliedern gelieferten modellspezifi-schen Marktinfos zu Preisempfehlungenverarbeiteten. Gemeinsam wurde fest -gelegt, wer zu welchem Zeitpunkt mit sei-nen Preisen rauf und runter gehen soll.Das fanden auch die amerikanischen Kol-legen (GM/Opel, Ford und Chevrolet)praktisch. Worauf sich noch im selbenJahr Toyota dieser illustren Tafelrunde anschloss. In der Folge wurde beschlossen, mit Ur-ban Science als zweitem Berater das Ge-schäftsmodell mit dem „Program for Ex-change of Information“ auf dasWerkstättengeschäft auszuweiten. In „Af-ter-Sales-Director-Meetings“ wurden dieRabattrichtlinien für die Markenwerkstät-ten fixiert. Letztlich wurden auf separaten„Constructor Days“ diese Informations-

12 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

Ein funktionierender Wettbewerb sieht anders aus. Auf diesen ein-fachen Nenner kann man die Zusammenarbeit der europäischen,amerikanischen und asiatischen Autokonzerne in Spanien bringen.Das 2006 gegründete Kartell deckte 91 Prozent des spanischen Kfz-Marktes ab. Die Autohersteller wurden zu einer Strafe von 171 Mil-lionen Euro verdonnert, nun sind die Händler dran. 45 Händler derMarken Toyota, Opel und Hyundai müssen 9 Millionen Euro zahlen,95 Händler des VW-, Audi- und Seat-Netzes 41,1 Millionen Euro.Verfahren gegen die Händler weiterer Marken sind noch anhängig. Von Dr. Friedrich Knöbl

Die Händler kommenzum Handkuss

plattformen mit den Händlern zu einer markenüber-greifenden gemeinsamen Marketingstrategie ver-schmolzen. Da sich damit die Marktpreise stabilisier-ten, schlossen sich sukzessive alle anderen Markendiesem Datentransfer an.

Resultat: geringere Rabatte für die KundenDurch das koordinierte Marketing haben sich dieHersteller zumindest jene „Sondermodelle“ erspart,deren Diskontpreise in anderen Ländern – so auch inÖsterreich – das „normale“ Preisgefüge ruinieren.„Damit war es auch möglich, den Kunden geringere

171 Millionen Euro Strafe für die ImporteureFür die Aufteilung der Strafe in Höhe von 171 Millionen Euro waren die Import-Umsatzzahlen und die Dauer der Kartellzugehörigkeit ausschlaggebend. Dahervariierten die individuellen Strafen zwischen 0,1 Prozent und 2,0 Prozent des Jah-resumsatzes 2014. Da der VW-Konzern in Spanien den größten Marktanteil hat,fasste er mit 39,4 Millionen Euro (26,5 Millionen Euro für VW/Audi, 12,6 Millio-nen Euro für Seat, 0,3 Millionen Euro für Porsche) auch die höchste Strafe aus.Die er allerdings nicht zahlen muss, da sich seine spanische Konzerntochter Seat– gleichzeitig auch VW- und Audi-Importeur – der CNMC als „Kronzeugin“ zurVerfügung gestellt hatte. Voll erwischt hat es General Motors mit 22,8 Millionen Euro für Opel, knapp ge-folgt von Ford mit 20,2 Millionen Euro. Die Marktpräsenz der Franzosen spiegeltsich auch in den Kartellstrafen: Renault 18,2, Peugeot 15,7 und Citroën 14,7 Mil-lionen Euro. Im Vergleich dazu kam Fiat mit 6,9 Millionen Euro günstig davon. Inder Oberklasse wurde BMW zu einer Buße von 8,0 Millionen Euro verdonnert.Da Mercedes nur ein Jahr dabei war und vorzeitig ausstieg, fand die CNMC mit2,3 Millionen Euro das Auslangen. Bei den Asiaten wurde Toyota mit 8,6 Millio-nen Euro der Spitzenreiter, gefolgt von Hyundai mit 4,4, Nissan mit 3,1 und Kiamit 2,0 Millionen Euro. Glimpflich kamen die Importeure von Mitsubishi mit 0,7Millionen Euro und von Mazda und Honda mit je 0,6 Millionen Euro davon.

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THEMA

Rabatte zu geben.“ Daher konnte nach dem Urteil derCNMC der Markt komplett reguliert werden. Für alleAutos und das damit zusammenhängende Werkstatt-geschäft wurden überhöhte Preise verlangt – und be-zahlt. Angeblich wurde jeder Käufer um 1.000 bis1.500 Euro geschädigt. Den daraus resultierenden„Profit“ möchte die CNMC bei Herstellern und Händ-lern mittels hoher Kartellstrafen abschöpfen.

„Jeder will aus dem Geschäft raus“Zusätzlich zu diesen Kartellstrafen hat die CNMCdie Konsumenten aufgefordert, Händler und Herstel-ler auf Schadenersatz zu klagen. Viele Händler sindnach der gerade erst überwundenen Wirtschaftsde-pression und den hohen Standardvorgaben der Her-steller aber wirtschaftlich kaum in der Lage, auchnur die Kartellstrafen zu stemmen. „Die VW-Partnerstehen jetzt gleich vor zwei Tsunamis: Einmal wegendes Kartellverfahrens und ein zweites Mal wegen derAbgasmanipulationen“, verweist der spanische Händ-leranwalt Alfredo Briganty auf die katastrophale Lageder Händlernetze. „Jeder will aus dem Geschäft raus– aber wohin? Es gibt keine Käufer“, sagt er. Dahersind für ihn die Händler Opfer einer verfehlten Poli-tik der Wettbewerbsbehörden in Brüssel.Diese Meinung vertritt auch sein holländischer Kol-lege Peter Lodestijn, ebenfalls Mitglied des Händler-anwaltsnetzwerkes EDL. Er geht davon aus, dass dasin Spanien erfolgreich praktizierte System von denHerstellern auch in andere Märkte „exportiert“ wurde.Nur durch die Stärkung der Händlerrechte kann dieUnabhängigkeit des Wettbewerbs gesichert werden.Durch das von Brüssel veranlasste Ende einer bran-chenspezifischen Gruppenfreistellungsverordnung

AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016 13

50,1 Millionen Euro Strafe für die HändlerNeben dem Verfahren gegen 23 Hersteller und Importeure wurdenauch zahlreiche Händler und Händlerverbände verfolgt. Derzeitsummieren sich deren Strafen auf 50,1 Millionen Euro:• Von den elf Toyota-Händlern hat es die Supra Gamboa S.A. mit417.514 Euro am gröbsten erwischt. Am bescheidensten fiel dieStrafe gegen die A.N.T. Servicialidad S.A. mit 14.514 Euro aus.Dafür wurde dieser Mehrmarkenhändler als Opel-Partner und alsHyundai-Partner mit jeweils weiteren 14.514 Euro bestraft.

• Bei Opel kam die Grupo Seligrat mit 989.514 Euro zum Hand-kuss, gefolgt von Talleres Prizan mit 686.026 Euro und Agrogil mit565.881 Euro.

• Bei Hyundai wurden 13 Händler belangt; mit 644.627 Euro istdort die Grupo Gamboa Spitzenreiter.

• Weitere Verfahren wie etwa gegen die Händler von Nissan,Chevrolet, Volvo oder Land Rover sind noch anhängig.

• Die Partner des VW-Konzerns – mit Ausnahme der Skoda-Händ-ler – müssen einschließlich ihrer zwei Händlerverbände insgesamt41,1 Millionen Euro aufbringen.

sind die Händler schutzlos den Vorgaben der Herstel-ler ausgeliefert – und werden dafür jetzt mit Kartell-strafen belegt.

Wo bleibt der versprochene „Code of Conduct“?Statt der 2013 abgeschafften Kfz-GVO haben die Kfz-Hersteller der Europäischen Kommission und denHändlern einen „Code of Conduct“ – eine Art „Ver-haltenskodex“ – versprochen. In diesem sollten dieBranchenregeln für Europas Markenhändler neu fi-xiert werden. Komm.-Rat. Mag. Dr. Gustav Oberwallner, Öster-reichs Vertreter im europäischen Kfz-Gewerbever-band CECRA, verweist neben den in den USA gesetz-lich geregelten Einschränkungen des Hersteller-Di-rektvertriebes auf Mindestvertragsklauseln wie dieSicherung des Mehrmarkenvertriebes, den unbehin-derten Verkauf von Markenbetrieben und den Inves-titionsersatz bei Vertragskündigungen. Nach zweiJahren sind die Verhandlungen mit den Herstellernund ihren Verbänden (wie etwa die ACEA) Mitte No-vember 2015 endgültig gescheitert.

Wurden Wettbewerbshüter„über den Tisch gezogen“?Für Lodestijn erweckt das den Eindruck, dass das Oli-gopol der Autoindustrie die EU-Wettbewerbshüter2012 bei der Neuregelung des Kfz-Vertriebs über denTisch gezogen hat. Brüssel könne das Hersteller-Kar-tell nicht als „spanisches Problem“ unter den Tischkehren. Es sei höchste Zeit für die Kartellwächter, sicheinmal in den USA umzusehen. Dort gibt es dank dergesetzlichen Einschränkung der Herstellermacht auchtatsächlich freie Autohändler – und damit zugunstender Konsumenten auch einen freien Kfz-Markt. •

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14 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

„In ein paar Wochen könnte das alles schon abgerissen sein,“meint Ex-Autohändler Dr. Helmut Teissl (Klagenfurt) auf Seite 22

„Ich kann nur jedem raten, im Vorfeld die Notbremse zu ziehen und etwas zu an̈dern, bevor es zu spät ist“,sagt BGO Burkhard Ernst auf Seite 24

HANDEL

Große Handelsbetriebe im VorteilDie fortschreitende Internationalisierung in der Fahrzeugproduktion und derTrend zu immer umfangreicherer Elektronik und Software im Auto beschleuni-gen den Konzentrationsprozess. Im Handel werden die großen Gruppen immerstärker und inhalieren just jene kleineren Händler, die bis dato als profitabelgalten. Grund dafür sind unter anderem anstehende kapitalintensive Investitio-nen in die Digitalisierung und Elektromobilität. Aber auch Unternehmermüdig-keit macht sich breit und sorgt für manche Übernahmeüberraschung.

Autowelt Kufstein erweitertRund 1,4 Millionen Euro investierte die Unterberger Gruppe in die Erweite-rung der Autowelt Kufstein. In 5-monatiger Ausbauzeit wuchs die Verkaufs -fläche auf 1.060 m2 und neben Jaguar, Land Rover und Volvo wurde mit Hyundai eine zusätzliche Marke aufgenommen. Als erstes österreichischesAutohaus wurde der neue Land-Rover-Auslieferungsbereich umgesetzt. An-lässlich der Fertigstellung lud die Autowelt Kufstein unter dem Motto „Filmund Schauspiel“ Kunden, Freunde und Ehrengäste zur glanzvollen Eröffnung.

Digitalisierte Welt ist nicht die letzte WeisheitUnbestreitbar sind die Umwälzungen, die die Verschiebung der Handels- undServicekultur ins Internet mit sich bringt. Der internetaffine Bevölkerungsteilhat bereits seine Grenzen. Die Anbieter suchen neue Kundengruppen und fin-den sie nicht mehr so leicht, weil durch den Onlinehandel internationalisierteOptimierungsschritte auch zu massivem Arbeitsplatzabbau und damit verbun-dener Kaufkraftschwächung geführt haben. Es wird rasch wieder den Handelund den Service vor Ort brauchen, damit wieder neue Kaufkraft entsteht.

Wasserstoff-Fahrzeuge profitieren von SteuerreformNeben Subventionen von Hyundai, die den ix35 FCEV nur mehr rund 45 Pro-zent teurer als ein vergleichbares Dieselmodell machen, sinken die Mehrkostenmit der seit 1. Jänner 2016 geltenden Vorsteuerabzugsberechtigung auf rund einViertel. Bisher wurden in Österreich 10 Exemplare des ix35 FCEV verkauft, europaweit rund 250 Stück. Für 2016 rechnet Hyundai mit 25 Verkäufen inÖsterreich und 120 bis 150 in Europa. Bei einer stärkeren Nachfrage könnte dasUnternehmen die Stückzahl werkseitig kurzfristig verdoppeln.

Wechsel bei Zederbauer+PartnerNach mehr als 6 Jahren verlässt der geschäftsführende Gesellschafter Mag.Franz Pichorner (B.) die seit 2008 tätige Unternehmensberatung Zeder-bauer+Partner. Dessen Funktion und Anteile übernimmt Martin Riedl, der mitMag. Andreas Zederbauer die Geschicke des Unternehmens führen wird. Da-rüber hinaus könnte der seit Ende Oktober als Senior Berater beschäftigteMag. Markus Dvorak ebenfalls Unternehmensanteile übernehmen. Für 2016plant das Unternehmen die Einführung einer Crowdinvesting-Plattform.

Dr. Nikolaus EngelAuf dem richtigen Weg

Kürzlich beendete dasdeutsche Bundeskar-tellamt die Prüfungvon Internetstandardseiniger Autohersteller.Die hätten ihre Ver-triebsregeln entspre-chend überarbeitet,sodass sie nun zuläs-sig seien, lautete derKommentar. Nicht dieDetails, sondern dieMethode ist vielleichtbeispielgebend, wie„Ausrutscher“ in denVerträgen einer Kor-rektur zugeführt wer-den könnten. Immerhin enthaltenauch Verträge, dieösterreichische Auto-händler zu unter-schreiben gezwungensind – wollen sie imKampf um den Ver-lust bei Neuwagenmitmachen – einigePikanterien. Dazu ge-hört auch die Klausel,dass ab einer geringenStückzahl, wie sieGroßabnehmer bestel-len, sowohl derHändler als auch derImporteur bzw. Her-steller als Lieferantzum Zuge kommenkann. Aber das ist jazulässig, oder?

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HANDEL

Wann immer VW, Audi, Seat oder Skoda inden vergangenen Monaten zu einer Presse-

konferenz riefen, war diese zweigeteilt: In die Präsen-tation des jeweiligen Modells bzw. die Bekanntgabeder Verkaufszahlen auf der einen Seite und in Stel-lungnahmen zum beherrschenden Thema im An-schluss daran. Kein Wunder, dass auch die traditio-nelle Jahresabschluss-Pressekonferenz der PorscheHolding in Wien nach diesem Muster verlief. „DerPorsche Holding geht es sehr gut“, leitete Alain Fa-vey, Sprecher des Vorstands, seine Präsentation ein.Wie üblich war es auch diesmal wieder eine Erfolgs-bilanz. Die allerdings in erster Linie durch die ver-stärkten Verkäufe in den Ländern Ost- und Südost-europas zustande kam, wo die Porsche Holding (wiein Österreich) zumeist als Importeur und Händler vertreten ist.Ein paar Zahlen gefällig? Nach 623.200 Neuwagen,die die Porsche Holding 2014 weltweit auslieferte,stieg deren Zahl 2015 auf664.000 an. Die Zahl der Händ-ler, die in Europa, China, Ko-lumbien und Chile für die Hol-ding tätig sind, stieg von 592 auf628, jene der Mitarbeiter von32.300 auf 33.000.

Neue Länder im FokusIm Großhandel gab es ein Plusvon 275.800 auf 288.300 Einhei-ten: 158.000 davon entfielen aufZentral- und Osteuropa, 113.000 auf Österreich und17.300 auf Südamerika. „Die Strategie der weltweitenPräsenz funktioniert“, resümierte Favey. Einziges Pro-blem ist die Ukraine, wo der Gesamtmarkt von200.119 Stück (2013) auf 44.000 Stück (2015) ab-stürzte und auch die erfolgsverwöhnten Salzburgernicht verschonte. „Aber wir bleiben präsent, dennwir wollen mitwachsen, wenn auch die Märkte wie-der anziehen.“ Auch neue Länder könnten 2016 dazukommen: „Unser Radar geht immer um die Welt.“

16 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

Alain Favey istSprecher der Ge-schäftsführung derPorsche Holding

Dass der österreichische Markt im Vorjahr bei Weitemnicht an die Zahlen von 2012 oder 2013 herankam,sieht Favey nicht als Grund für Besorgnis: Auch 2016werde man „stabil auf hohem Niveau“ bleiben, glaubter. 34,8 Prozent aller Neuwagen trugen 2015 das Em-blem einer der Konzernmarken, das ist das viert-stärkste Ergebnis der Geschichte.

Rückrufaktion läuft das ganze Jahr 2016Doch natürlich war die Sache mit den NOx-Manipu-lationen und den verfälschten CO2-Werten ein beherr-schendes Thema: Favey spricht von „tollen Leistun-gen unserer Mannschaft“. Nach den vielenGesprächen mit verunsicherten (und wohl auch er-bosten bzw. enttäuschten) Kunden im Herbst geht esnun an die Umsetzung der Rückrufaktion. Laut denletzten Zählungen könnten bei 336 Fahrzeugen dieCO2-Werte falsch sein. Weit schlimmer ist jedoch,dass in Österreich 388.000 Fahrzeuge wegen der NOx-Problematik in die Werkstätten müssen. Der Plan sieht vor, dass der Rückruf in der Kalenderwo-che 4 startet, und zwar mit den 2.0-TDI-Motoren, die60,7 Prozent aller betroffenen Fahrzeuge ausmachen.Hier reicht ein Software-Update ebenso wie bei den1,2-Liter-Dreizylindern. Deren Zahl ist mit 1,7 Prozentüberschaubar, ab der Kalenderwoche 22 geht es los.Zuletzt, nämlich ab der 39. Woche des Jahres, kommendann die 1.6-TDI-Aggregate dran, dabei handelt es sichum 36,7 Prozent aller betroffenen Autos. Hier ist nichtnur der etwa halbstündige Software-Eingriff notwendig,sondern auch der Einbau eines Gitternetzes vor demLuftmengenmesser. Dafür ist rund eine Stunde veran-schlagt. Insgesamt werden bis zu drei Briefe an jedenKunden verschickt: Wer nicht reagiert, riskiert einenEntzug der Zulassung durch das Verkehrsministerium.

„Unser Radar geht um die Welt“

Der e-Golf (o.) sollheuer stärker ge-kauft werden alsbisher; der Macan(r.) verhalf derMarke Porschezu einem Re-kordergeb-nis von1.235 Stückin den ers-ten 11 Mona-ten 2015

Nach einem neuerlichen Erfolgsjahr kommt für die Por-sche Holding die Bewährungsprobe: Klappt der Rückrufvon 388.000 Autos? Und wie reagieren die Kunden?Von Mag. Heinz Müller

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Page 17: AUTO & Wirtschaft 01/2016

HANDEL

Die Planer in Salzburghaben errechnet, dass aufdie Werkstätten insge-samt 4,2 Prozent Mehr-bedarf zukommt: „Dassollte jeder Betrieb ohnetiefgreifende Änderungenbewältigen können“,meint Favey.

Keine Nachteile für Kunden und HändlerWichtig ist: Ebenso wie kein Kunde finanzielle Nach-teile durch die Skandale haben wird, gilt dies auch fürdie Händler. Der Importeur bietet durchgünstige Ersatzfahrzeuge ebenso Unter-stützung wie beim Kauf von Diagnosege-räten. Nicht endgültig fixiert waren beiRedaktionsschluss mögliche Treueprä-mien für Kunden, also Eintauschange-bote oder Garantieerweiterungen bzw. Fi-nanzierungsboni. Übrigens: Eines der großen Themen für2016 wird die Förderung der Elektromo-bilität sein. Hier verspricht Favey, dass sich bei Aus-nutzung aller Förderung und Miteinberechnung desVorsteuerabzugs der Preis eines e-Golf für Firmenkun-den von 36.730 auf 23.525 Euro reduziert; das wäre

sogar weniger als ein TDI (nach Abzugder Unternehmerförderung und des Bo-nus der Porsche Bank) kostet. Mit derOffensive soll der derzeitige Absatz vonetwa 200 e-Golf im kommenden Jahr ver-doppelt werden. Für den e-up! sind keinespeziellen Aktionen geplant; er bleibt aberweiterhin im Angebot.

Weitere Umbauten im HändlernetzIm Bereich der Händler geht die Offensive weiter:Nach der Fertigstellung der AVEG in Linz (großesFoto) und den Umbauten bei Gerstinger Wien-Leo-

poldau sowie PorscheKlagenfurt und Salz-burg wird 2016 Por-sche Wien-Liesing inAngriff genommen; dafür sind 3 Jahre ge-plant. Erneuert werdenauch das AutohausStipschitz in Maria En-zersdorf sowie die

Standorte in Dornbirn und Wels.Es sei jedoch nicht die Strategie des Importeurs, wei-tere Standorte aufzukaufen und „den Bereich Retailunter unsere Kontrolle zu bringen“, so Favey. •

Diese Grafik zeigtdie Entwicklungdes Großhandelsbei der PorscheHolding

VW, Audi, Seat,Skoda und Por-sche fuhren 2015einen geringerenMarktanteil inÖsterreich ein

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TERMIN 2: WERKSTATT • Serviceverträge: Wer bekommt sie, wann werden sie gekündigt?• Professionelle Totalschadensabwicklung: Nützen Sie den Handlungsspielraum• Wrack oder Gebrauchtwagen: Das müssen Kfz-Betriebe beachten… und viele weitere aktuelle Themen!

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TERMIN 3: GEBRAUCHTWAGEN• Garantie und Gewährleistung: Ihre Rechte, Ihre Pflichten• Der Preis ist heiß: Erfolgreiche Vermarktung im digitalen Zeitalter• Eintausch, Zukauf, Auktionen: So kommen Sie zur begehrten Ware… und viele weitere aktuelle Themen!

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Page 19: AUTO & Wirtschaft 01/2016

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Im vergangenen Jahr sind die Kfz-Insol-venzen zurückgegangen. Doch von einernachhaltigen Entspannung kann nicht dieRede sein: Der absehbare Anstieg derZinsen könnte für viele Betriebe das Ausbedeuten.Von Philipp Hayder

HANDEL

20 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

Rund 5,3 Millionen Euro an Verbindlichkeitenhatte der Radstädter VW- und Audi-Händler

Nemecek angesammelt, als er im Juni 2015 Konkursanmelden musste: Das (unter Aufsicht des Massever-walters nach wie vor geöffnete) Unternehmen standdamit an der Spitze der Brancheninsolvenzstatistik.Dahinter folgen zwei oberösterreichische Firmen, dienach ihren Konkursen geschlossen werden mussten:Das in Schwanenstadt und Regau tätige AutohausSwoboda brachte es auf Passiva von 3,7 MillionenEuro, das Car Center Linz (CCL) stand mit 2,7 Mil-lionen Euro in der Kreide.

Statistische EntspannungSo tragisch diese Beispiele für die Betroffenen waren:Insgesamt gab es 2015 weniger Autohauspleiten als imJahr davor. Der KSV ging in seiner kurz vor Weih-nachten prognostizierten Hochrechnung von171 statt 185 Insolvenzen im Bereich„Transportmittel/Kfz“ aus. Creditreformprognostizierte parallel einen Rückgangvon 165 auf 158 Fälle. Noch deutlichereRückgänge errechneten die beiden gro-ßen Kreditschutzorganisationen in Be-zug auf die Insolvenzverbindlichkeiten:

Der KSV ermittelte einen Rückgang um 47,7 Prozentauf 57,6 Millionen Euro, Creditreform meldete ein Minus um 33,3 Prozent auf 68 Millionen Euro. Diese positiven Trends entsprachen der gesamtwirt-schaftlichen Entwicklung: Branchenübergreifend fie-len die Firmeninsolvenzen mit 5.216 Verfahren um5,5 Prozent niedriger aus als 2014. Verantwortlich da-für war „eine Kombination von Stagnation und nied-rigen Zinsen“, erläutert KSV-Insolvenzexperte Dr.Hans-Georg Kantner. Heuer rechnet er mit einemInsolvenzzuwachs „im unteren einstelligen Prozent-bereich“ – vorausgesetzt, die Zinsen bleiben auf ihremseit Jahren niedrigen Niveau.

Geschwächte BrancheEin Anhalten des Zinstiefs ist jedoch unwahrschein-lich. Wird Fremdkapital wieder teurer, würde diesdie Autobranche ganz besonders treffen: Schließlichist kaum ein Wirtschaftszweig so sehr auf externe Finanzierungsquellen angewiesen wie der notorischkapitalintensive Fahrzeughandel. Vor diesem Hintergrund dürfte der Rückgang derKfz-Pleiten im vergangenen Jahr nicht mehr gewesensein als eine vorübergehende Atempause. Während2015 vor allem besonders geschwächte Unternehmenden Weg zum Insolvenzrichter antreten mussten,könnte sich heuer der Strukturwandel wieder in sei-ner ganzen Dramatik entfalten. Eine Einschätzung,die auch Creditreform-Geschäftsführer Mag. GerhardWeinhofer teilt: „Die Branche dünnt zweifellos immermehr aus.“ •

Ruhe zwischenden Stürmen

Mag. GerhardWeinhofer beob-achtet ein „Aus-dünnen“ derBranche

Dr. Hans-GeorgKantner betontden Einfluss desZinsniveaus aufdie Insolvenzen

186

171

165

158

110,1

Mio

. €

57,6 Mio. €

102 M

io. €

68 Mio. €

Insolvenzen 2014/2015 Insolvenzverbindlichkeiten 2014/2015

KSV

Creditreform

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Page 21: AUTO & Wirtschaft 01/2016

HANDEL

A&W-Herausgeber Gerhard Lus-tig eröffnete mit Smatrics-Ge-

schäftsführer Dr. Michael-Viktor Fi-scher eine Ladesäule auf demParkplatz des Verlages in Klosterneu-burg. „Auch wenn konventionelleAntriebe noch länger ihre absoluteDaseinsberechtigung haben werden,so wollen wir auch ein Zeichen inRichtung E-Mobilität setzen.In den Testfuhrparks der einzelnen Medien nimmt derAnteil an Elektroautos stetig zu, darüber hinaus kön-nen aber auch Besucher und andere E-Mobilistenhier ihr Fahrzeug laden. Für uns war es ein logischerSchritt, auch in die dafür nötige Infrastruktur zu in-vestieren, mit Smatrics haben wir hier einen starkenPartner“, so Lustig.

Fokus auf FirmenkundenSmatrics hat heuer besonders stark in denösterreichweiten Netzausbau investiert, ak-tuell liegt ein weiterer Schwerpunkt beiFirmen und deren Fuhrparks, so Smatrics-

Geschäftsführer Dr. Michael-Viktor Fischer: „Nichtzuletzt aufgrund des Vorsteuerabzugs und der Befrei-ung des Sachbezugs wird die Elektromobilität für Fir-men ab 2016 noch interessanter. Smatrics steht hierauch als Partner für die firmeneigene Infrastrukturzur Verfügung, der A&W Verlag ist ein gutes Beispieldafür.“ • (STS)

E-Mobilität imA&W VerlagWährend andere oftmals nur davon reden,macht der A&W Verlag mit eigener Ladesäule einen wichtigen Schritt in Richtung E-Mobilität.

Herausgeber Ger-hard Lustig (l.)und Smatrics- GeschäftsführerDr. Michael-ViktorFischer bei derLadesäule desA&W Verlages

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Page 22: AUTO & Wirtschaft 01/2016

HANDEL

Vor 14 Monaten wurden die Verträge des langjährigenKärntner Mercedes-Händlers Teissl fristlos gekündigt,vor 5 Monaten nahm sein Nachfolger Kaposi die Tätig-keit für die Marke auf: Zeit für eine Bestandsaufnahmein Kärnten.Von Philipp Hayder

Das Autohaus in derKlagenfurter Sankt-

Veiter-Straße 161 ist seitMonaten geschlossen. DerBotticino-Marmor desSchauraums wird nichtmehr beheizt, die moderne Lackieranlage steht still, inder Werkstätte weben Spinnen ihre Netze um die He-bebühnen. „In ein paar Wochen könnte das alles schonabgerissen sein“, sagt Eigentümer Dr. Helmut Teissl.

Lange HändlersucheZur Erinnerung: 86 Jahre lang war die Familie Teisslals Landeshändler von Mercedes-Benz für den Ver-trieb in Kärnten und Osttirol zuständig. Ende Okto-ber 2014 wurden die Verträge vom Importeur gekün-digt. Der Hintergrund waren zum Nachteil desHerstellers manipulierte Stützungsabrechnungen, aufdie der Firmenchef laut eigenem Bekunden selbst erstbei einer Innenrevision aufmerksam wurde. Bran-chengerüchte, wonach in anderen derartigen Fällenviel gelindere Mittel als eine Kündigung angewandtwurden, weist Mercedes-BenzÖsterreich bis heute zurück.Zum Erstaunen der Branche hatteder Importeur keinen Nachfolgerfür Teissl in der Hinterhand. Mo-natelang zog sich die Händlersu-che hin, ein vom Importmanage-ment favorisiertes Konsortiumkonnte die Finanzierung nicht

aufbringen, schlussendlich schloss der KlagenfurterFord-Händler Kaposi einen Vertrag mit der Premium-marke ab.

Eingebrochene MarktanteileWer nun erwartet hätte, dass die ehemaligen Teissl-Standorte unter neuer Eigentümerschaft weiterge-führt werden, der lag falsch: Kaposi nahm die ansons-ten so standardversessene Marke Mercedeskurzerhand an seinem Klagenfurter Ford-Standortin das Angebot auf. In Villach soll zwar ein zweiterStandort errichtet werden, doch einen konkretenZeitplan gibt es nicht. Lienz ist überhaupt verwaist,obwohl die nächste Vertragswerkstätte 60 Kilometerweit entfernt ist. Kaposi kann man aufgrund dessenkeinen Vorwurf machen: Schließlich müssen die In-vestitionen in neue Standorte auch verdient werden.Doch war Mercedes-Benz klar, was der radikaleBruch mit Teissl für die Kunden bedeuten wird?Die Zulassungsstatistik spricht jedenfalls eine ein-deutige Sprache: Von Jänner bis November 2015 wur-den im Marktgebiet 254 Mercedes-Pkws und 14 smartzugelassen – ein Minus von 39 beziehungsweise 26Prozent, während die beiden Marken dank ihrer aktuellen Produktoffensive bundesweit deutliche Zuwächse erreichen konnten.

Verlorene StandorteTeissl ist unterdessen zur Verwertung seiner Standortegeschritten. In Villach nützt die ZweiradzubehörmarkePolo den ehemaligen Pkw-Schauraum, der Lkw-Stand-ort wird zu einem Vorzeigebetrieb des Motorradhänd-lers Ginzinger umgebaut. Auch in Klagenfurt gebe eskonkrete Interessenten für das Grundstück, berichtetTeissl: „Allerdings kann es sich die Autohändlerbran-che offenbar nicht leisten, den gutachterlich ermittel-ten Sachwert der Betriebsanlage zu bezahlen.“Somit könnte ein mustergültiges Autohaus dem Erd-boden gleichgemacht werden, während anderswo erstAufbauarbeit geleistet werden muss – im baulichenwie im vermarktungstechnischen Sinn. Ein aussage-kräftigeres Bild für die verbrannte Erde am KärntnerMercedes-Markt lässt sich wohl nicht finden. •

Verbrannte Erde

Schon baldkönnte der Teissl-Schauraum inKlagenfurt abge-rissen werden

Ende nach 86 Jah-ren: Dr. HelmutTeissl hat mit Mer-cedes abgeschlos-sen und verwertetnun seine Betriebe

22 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

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Page 24: AUTO & Wirtschaft 01/2016

gibt es de facto keines, die Arbeits-losigkeit steigt – all das macht unser Geschäft noch schwieriger.

Gleichzeitig steht die Autobranche unter besonderem politischem Druck.Ernst: In Wien ist es das erklärte Zielder Stadtregierung, den Anteil des In-dividualverkehrs von 28 Prozent auf15 Prozent zu senken. Dieses Themabetrifft aber auch Graz, Salzburg, in viel-leicht etwas eingeschränkter Form Linz und soweiter. Kein Händlerkollege sollte sich der Illu-sion hingeben, dass diese politischen Ziele nichtsmit seinem Geschäfts alltag zu tun haben. De facto

HANDEL

Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen rätKomm.-Rat Burkhard Ernst, Bundesgremialobmanndes Fahrzeughandels, zu einer nüchternen Analyse derLage: Für so manchen Betrieb könne es sinnvoller sein,sich aus dem Autogeschäft zurückzuziehen.Von Philipp Hayder

werden Automobilbetriebe über kurzoder lang im innerstädtischen Bereichkeine Existenzgrundlage mehr haben.

Kann der von Ihnen gegründete Verein„Mein Auto“ daran etwas ändern?Ernst: Wir haben diesen Verein ins Leben gerufen,weil er ohne politische Rücksichtnahmen eindeutigStellung beziehen kann und haben beispielsweise imWiener Landtagswahlkampf einige Verkehrsthemenpositioniert. Ich sage jedoch offen, dass ich mir vonmeinen Kollegen mehr Unterstützung erwarten würde– ein Verein, der sich für die unmittelbaren Bedürfnisseder Branche einsetzt, muss einem doch den Gegenwertvon 2 oder 3 kleinen Kaffees im Monat wert sein!

Wie sehen Sie die wirtschaftliche Lage der Branche?Ernst: In Österreich müssen täglich 12 bis 14 FirmenInsolvenz anmelden. Darunter sind überproportionalviele Autohändler. Das überrascht nicht, denn dasBranchenergebnis ist mit einer Umsatzrendite vonrund 1 Prozent zum Leben zu wenig und zum Sterbenzu viel. Die Erträge sind überschaubar – und zwar beijenen 57 Prozent der Betriebe, die Erträge machen.Die anderen 43 Prozent sind gut beraten, schnellst-möglich irgendwelche Lösungen anzustreben.

Die meisten Autohäuser können aber nicht einfachzusperren.Ernst: Wieso nicht? Man darf einen Automobilbetriebdoch nicht krampfhaft so lange offenhalten, bis nichtnur das Eigenkapital der Firma, sondern auch das Privatvermögen, das Haus, der Grund und Bo-

den weg sind. Ich kann nur jedem raten, imVorfeld die Notbremse zu ziehen und etwaszu ändern.

Was muss sich an den Rahmenbedin-gungen ändern, um dem Fahrzeug-handel zumindest kurz- und mittelfris-tig eine Zukunftsperspektive zu geben?

Ernst: Einerseits muss es auf europäischerEbene gelingen, das Ruder herumzureißen.

Spätestens seit dem Auslaufen der Kfz-GVOsind wir keine freien Unternehmer mehr. Wirhaben die gleichen Pflichten wie Franchise -nehmer, aber nicht deren Chancen auf Er-trag. Andererseits wollen wir uns in Öster-reich ganz konkret anschauen, wie weit

Importeure dafür Sorge tragen müssen, dass ihreHändler überleben können. Eines muss uns aber klarsein: Wenn einmal der bisher nur ansatzweise er-probte Internet-Direktvertrieb der Hersteller zum All-tag wird, ist der Handel nicht nur in Gefahr. Dann gibtes den Handel nicht mehr – er wird ausradiert. •

24 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

Passive Händler? Der als Plattform für die indi-viduelle Mobilität positionierte Verein „MeinAuto“ werde von der Branche noch nicht aus -reichend unterstützt, beklagt Burkhard Ernst.

A&W: Vor dem Jahreswechsel hat sich ein min-destens stabiler Neuwagenmarkt abgezeich-

net. Wie wird es heuer weitergehen? Burkhard Ernst: Wie wir alle wissen, war das Zulas-sungsplus im letzten Quartal vor allem eine Folgevon taktischen Anmeldungen. Dennoch lag Öster-reich im europaweiten Vergleich der Marktentwick-lung 2015 auf dem drittletzten Platz. Warum solltesich daran heuer etwas ändern? Wirtschaftswachstum

„Wir sind keine freien Unternehmer mehr“

s 24 ernst **GKU okmue_Layout 1 22.12.15 16:00 Seite 2

Page 25: AUTO & Wirtschaft 01/2016

HANDEL

AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016 25

Es gibt Jahre, die eher zäh ver-laufen: Ein Facelift – und das

war es dann auch schon wieder.Kaum Gelegenheiten also für dieHändler, ihre Stammkunden (undjene, die dies noch werden könn-ten) in die Schauräume zu locken.Und dann gibt es Jahre, die es „insich“ haben: Für Renault ist 2016ein solches Jahr, in dem man „ern-ten“ kann. Wobei auch die ver-

gangenen Jahre durch neue Modelle wie Twingo, Clio,Captur, Kadjar und Espace geprägt waren, von derElektroauto-Palette gar nicht zu reden.Heuer werden die Händler gleich mehrere Anlässe fürordentliche Präsentationen in den Schauräumen ha-ben. Im Jänner startet der Vorverkauf für den neuenMégane. Der ist, wie der Name (mega ist griechischund bedeutet groß) ein ganz Großer. Von den drei Ge-nerationen, die seit 1995 angeboten wurden, hat derÖsterreich-Importeur 71.500 Stück abgesetzt (dabeisind die Scénic, die anfangs den Familiennamen Mé-gane trugen, noch gar nicht mitgerechnet).Als Fünftürer wird der Mégane dann ab Februar inden Schauräumen stehen – zu Preisen ab 16.990 Euro(100-PS-Benziner in der Grundausstattung namensLife) und 20.190 Euro (90-PS-Diesel in der besserenVersion namens Zen). Dazu kommen noch zwei weitere Benziner (130 und 205 PS) sowie zwei Diesel(110 und 130 PS). Insgesamt gibt es sechs Ausstat-

Es ist angerichtet, bitte zu Tisch!

Mit zwei neuen Modellen in jeweils zwei Karosserievari-anten wartet auf die Renault-Händler und den Importeurein herausforderndes Jahr. Die Angebotspalette ist sogroß wie nie zuvor.Von Mag. Heinz Müller

tungsniveaus, sodass die Händler durchaus span-nende Bestellungen tätigen können. Der Mégane ver-fügt auf Wunsch auch über eine Allradlenkung (beimGT mit 205 PS) und über 8,7 Zoll große Bildschirmesowie ein Head-up-Display – hier unterscheidet sichRenault von den Mitbewerbern.

Nach dem Mégane rollt der Talisman ins LandFür den Mégane Kombi, der laut Importeur 60 Pro-zent aller Käufer anlocken wird, werden die Händlerin der 2. Jahreshälfte Platz machen müssen. Hingegenwerden jene (wenigen) Kunden, die bisher das dreitü-rige Coupé oder das Cabrio geordert haben, wohlnur schwer bei der Marke zu halten sein. Denn diesebeiden Karosserievarianten werden aufgelassen.Ein richtiges Erntejahr für die Renault-Händler wird2016 aber erst durch die Tatsache, dass mit dem Ta-lisman noch ein weiteres wichtiges Modell unmittel-bar vor Verkaufsstart steht. Der Talisman löst denLaguna ab, der sich in Österreich gegen die deutscheKonkurrenz im D-Segment nicht adäquat durchsetzenkonnte. Als Limousine kommt er im März, als Kombiim Mai auf den Markt. Es würde uns nicht wundern, wenn am Ende desJahres ein kräftiges Plus vor den Zulassungen stehenwürde. •

Auf Wunsch gibtes im Mégane einbis zu 8,7 Zollgroßes Display

Das Team um Chefdesigner Laurens van den Acker hat demMégane unverkennbare Scheinwerfer und Heckleuchten spen-diert; auch sonst wirkt der Mégane sehr elegant

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Seit dreieinhalb Jahrzehnten, also fast sein gesam-tes Berufsleben, arbeitet Günther Kerle bei

Mazda Austria, seit immerhin 10 Jahren ist er nunschon Geschäftsführer. Aber nicht mehr lange, dennam 31. März geht der gebürtige Tiroler kurz vor sei-nem 64. Geburtstag in Pension – und sorgt, wie manes von diesem Importeur gewohnt ist, für eine geord-nete Amtsübergabe: Bereits im Dezember wurden dieHändlerpartner und Medien darüber informiert, wiees beim Importeur in Klagenfurt weitergehen wird.Kerles Nachfolger ist Mag. Heimo Egger: Auch er istbereits seit 17 Jahren für die japanische Marke tätig.

Donaustadt statt Debrecen, Innsbruck statt IstanbulDas Gebiet, für das Egger noch bis 31. März werkt, istallerdings weitaus umfangreicher als die Gegend zwi-schen Neusiedler See und Bodensee, auf die er sichnach dem 1. April konzentrieren wird: Der 43-Jährigesteuert von Klagenfurt aus die gesamte Region Süd-und Südosteuropa, also insgesamt 17 Länder von

Tschechien bis in die Türkei.Nach einigen schwierigen Jah-ren wegen der anhaltendenWirtschaftskrise war in dieserRegion zuletzt ein deutlichesWachstum spürbar – nicht zu-letzt weil sich Mazda vor allemauf größere, gewinnbringendeModelle konzentriert und denPreiskampf im Kleinstwagensegment den Mitbewer-bern überlassen hat.Das Feld, das Kerle übergibt, ist wohl bestellt: Auchin Österreich verspürten die 130 Händler nach einerDurststrecke zuletzt Aufwind. • (MUE)

Personelle Kontinuität ist eines der Markenzei-chen von Mazda: Nach Günther Kerle, der inPension geht, folgt im April Mag. Heimo Egger.

Mag. Heimo Eggerübernimmt die Ge-schäftsführung …

… bei Mazda Aus-tria von GüntherKerle

Die nächste Generation am Steuer

Mit 98 PS starkem 16-Ventilmotor und (der inÖsterreich verkaufsentscheidenden) Klimaan-

lage sind die bereits angekündigten Versionen desaktuellen Kalina wie auch des neuen Modells Grantanun in Österreich verfügbar. Ab März wird der aktu-elle Granta auch mit Schrägheck-Karosserie(„Hatch“) in den Handel kommen. Bei den Fahrzeu-gen, die der Euro-6-Abgasnorm entsprechen, hattesich die Lieferung aufgrund der europaweiten Diskus-

sion um die Zulässigkeit von Kältemitteln bei neuenAutos verzögert. Mit der links abgebildeten neuenVersion „Kalina Cross“ ist im 2. Quartal 2016 in

Österreich zu rechnen.

Taiga-Topversion im AnrollenEbenfalls mit Euro-6-Mo-torisierung (1,7 Liter/83PS) tritt nun die Serienver-sion des Lada 4x4 Urbanan: mit lackierten Stoßfän-gern, elektrisch verstellba-ren Außenspiegeln, beheiz-baren Vordersitzen sowie

neuen Interieurdetails (angefangen vom neuen Lenk-rad bis zu Becherhaltern) stadtfein gemacht, soll dieTop-Version des bisherigen Volumenmodells vonLada mehr städtische Kundschaft gewinnen, die zu-mindest im Gelände nicht steckenbleiben will. Die Top-Version des Geländekraxlers ist dank Klein-serienregelung auch 2016 in Österreich uneinge-schränkt zulassungsfähig. Sie läutet die Zukunft derMarke ein, die mit Neukonstruktionen rasch zur glo-balen Konkurrenz aufschließen will: Die Produktionder neuen Limousine Vesta und des Crossovers Xrayläuft bereits, weitere Modelle wie die Offroad-Kombi -version Vesta Cross wurden bereits gezeigt. • (ENG)

Der russische Autohersteller AvtoVAZ bringt dieLada-Modellpalette auf Vordermann, um auch inWesteuropa wieder Stückzahlen zu machen.

Lada-Verkaufslei-ter Bernd Haackpräsentiert den4x4 Urban (o.),im 2. Quartalnächsten Jahreskommt der LadaKalina Cross (l.)

HANDEL

26 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

Frisch aus Togliatti

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CNH Industrial koordiniert seit einiger Zeitkonzernweit die Aktivitäten. Das gemein -same Service- und KompetenzzentrumHörsching feierte nun Dachgleiche.Von Dr. Nikolaus Engel und Matthias Pilter

Möglich geworden war der Bau des neuen Be-triebs in Hörsching direkt an der B1 zwischen

Linz und Wels durch den Grundverkauf des nun be-nachbarten Automobilzulieferers Polytec.

Bedeutender Wirtschaftsfaktor in Österreich739 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftete der Kon-zern 2014 mit 1.087 Mitarbeitern in 12 Niederlas-sungen in Österreich: darunter das Traktorenwerk inSt. Valentin und die Feuerwehrfahrzeugfabrik vonMagirus Lohr in Kainbach bei Graz sowie die Reprä-sentanzen für Iveco Lkw, Iveco Busse, die Bau- und(am CNH-Standort Hörsching nicht vertreten) Land-maschinen der Marken Steyr, Case IH, Case, NewHolland, Iveco Astra und die FinanzierungsmarkenCNH Industrial Capital sowie Iveco Capital.

One-Stop-Shop CNH Hörsching auch für Iveco AstraWie Andreas Klauser, Brand President von Case IHund Steyr, CEOMagirus undAufsichtsrats-vorsitzender vonIveco Magirus,hervorhob, istHörsching alsgrößter und mo-dernster Ver-kaufs- und Servicebetrieb für Nutzfahrzeuge, Auto-busse und Feuerwehrfahrzeuge konzipiert. Im Service-und Kompetenzzentrum Hörsching mit 3.600 m2 ver-

bauter Fläche auf 20.000 m2 Grund, in das der Konzernbis zum Endausbau 10 Millionen Euro investierenwird, feierte kürzlich das Management der österrei-chischen CNH-Gesellschaften mit Großkunden sowieProminenz aus Politik und Wirtschaft die Dachgleiche;die Fertigstellung ist für Mai 2016 geplant. Hörsching konzentriert sich auf Vertrieb und Kun-dendienst der Konzernmarken Iveco Nutzfahrzeuge,Iveco Bus, Case Construction Equipment (Baumaschi-nen) und Magirus Lohr Brandschutztechnik. CNHHörsching ist vor allem die neue Iveco-Niederlassungfür Oberösterreich und ersetzt den alten Betrieb im be-nachbarten Marchtrenk.

Neue Vertriebspartner im Export Da es am Standort Hörsching auch eine Elektrotank-stelle geben wird, nutzte Iveco die Gleichenfeier zurVorstellung der neuen Version des Daily Electric. Inder Bauphase noch hinzugekommen ist die MarkeIveco Astra, die Baufahrzeuge wie Muldenkipper –die in Zusammenarbeit mit Case entstehen – sowiestraßenzugelassene, offroadtaugliche Lkws der HD-Se-rie für schwersten Einsatz herstellt. Iveco Astra werdenvon Thomas Ceska, Verkaufsleiter für die D-A-CH-Re-gion, auch in Österreich angeboten.Ab sofort fungiert auch der kroatische Feuerwehraus-rüster Vatropromet/Zagreb als Vertriebspartner desKainbacher Brandschutztechnikanbieters MagirusLohr, der Magirus in Ulm gehört und unter anderemTeile des Feuerwehraufbaus – vor allem Kabinen ausAluminium – für die Muttergesellschaft fertigt. •

Zu der Gleichen-feier traten dieManager der be-teiligten CNH-

Unternehmen an

Iveco Marchtrenkwird auch das CNH-Center Hörsching ersetzen

AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016 27

HANDEL

Servicezentraleim Zentralraum

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Page 28: AUTO & Wirtschaft 01/2016

28 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

„Dann muss man klären, wo man den Rollstuhlunterbringt und wie viele Personen mitfahren“,meint Thomas Pruckner (Rehatechnik) auf Seite 30

„Das ist nach dem vergleichsweise schwachenStart in das Jahr ein respektables Ergebnis“,analysiert Heiko Haasler (Eurotax) auf Seite 32

MANAGEMENT

Matthias PilterSo wird der Umstieg schwer!

Mit Jahreswechselwurden mit der Steuerreform Elektro-autos begünstigt, di-verse finanzielle Zu-ckerl von Bund undLändern machen denUmstieg schmackhaftund die Ladenetze derAnbieter wachsen soweit, dass die Gefahr,unterwegs „liegen“ zubleiben, kaum mehrbesteht. So weit dieguten Nachrichten. Mit Jahreswechselhat aber auch derLade netz-Marktführer Smatricsmassiv an der Preis-schraube gedreht. DerFlat-Rate-Tarif istGeschichte und gela-den wird nun pro Mi-nute. Dazu eine saf-tige Grundgebühr,um in die Gunsteines attraktiven La-detarifs zu kommen.Zu befürchten ist,dass auch die ande-ren Betreiber nachzie-hen und so von denfinanziellen Anreizen,die viele als Aus-gleich für höhere An-schaffungskostensehen, nichts bleibt.

Loco-Soft: optimistisch ins Jahr 2016„Äußerst zufrieden“ zeigt man sich beim DMS-Anbieter Loco-Soft mit der Geschäftsentwicklung im Jahr 2015: Mehr als 130 Neuinstallationen und einpositives Geschäftsergebnis kann Geschäftsführer Ralf Koke zum Jahresendeverzeichnen. Damit betreut der Anbieter für markengebundene kaufmännischeAutohaus-Software zum Jahresende über 2.400 Anwender-Betriebe mit mehrals 25 Fabrikaten. Optimistisch blickt Koke auch in das Jahr 2016: „ZahlreicheAnfragen von Neukunden für Produktvorstellungen liegen uns bereits vor.“

Valeo Innovation Challenge: noch rasch bewerben!Mit Preisgeldern von jeweils 100.000 Euro für das Siegerprojekt und 10.000Euro für die Zweitplatzierten lädt Automobilzulieferer Valeo Studenten zur„Valeo Innovation Challenge 2016“. Ausgeschrieben sind die Kategorie „Tech-nische Innovation“ und die Kategorie „Konzept für eine neue Einsatzmöglich-keit von Autos“. Bewerbungen (https://valeoinnovationchallenge.valeo.com)mit einem Grobkonzept sind bis 15. Jänner 2016 in Teams zu 2 bis 5 Studentenmöglich. Danach werden 12 Teilnehmer beider Kategorien bekannt gegeben.

Hankook: neue Wintertestanlage in FinnlandHankook Tire hat das finnische Unternehmen Test World beauftragt, eine europäische Testanlage für Winterreifen zu errichten. Sie wird ab Dezember2016 in Ivalo, Finnland, in Betrieb gehen und neben Teststrecken für unter-schiedlichste Testsituationen auch alle erforderlichen Anbindungen ans Stra-ßennetz erhalten. Weiters entstehen auch Büros, Konferenz- und Sozialräumesowie modernste Werkstatteinrichtungen. Damit soll die Anlage die Basis zurExpansion der europäischen Wintertestaktivitäten für Hankook bilden.

Autohaus Auer und Garanta: 25-jährige PartnerschaftDas in Krems beheimatete Autohaus Auer ist seit 25 Jahren Partner des Bran-chenversicherers Garanta. „Wir arbeiten seit über 2 Jahrzehnten erfolgreichmit der Garanta zusammen“, sagt Firmeninhaber Ing. Jürgen Auer. Die Pro-dukte seien so gestaltet, dass sie die Kundenbindung an das Autohaus ver-stärkten und nicht nur für Provisionserträge sorgten, sondern auch für erhöhteWerkstättenumsätze. Hans Günther Löckinger, Geschäftsführer der GÖVDGaranta Österreich Versicherungsdienst, gratulierte anlässlich des Jubiläums.

Stromer lohnen sich für den Handel – noch – nichtDas Image von Elektromobilen in der Öffentlichkeit ist weit besser, als es die Ver-kaufszahlen im Handel darzustellen vermögen. Investitionen in Spezialwerkzeug,Präsentationsräume, Ladesäulen und Ausbildung von Verkaufs- und Serviceperso-nal sind erhebliche Vorleistungen, die sich lange noch nicht rechnen. Vom einzel-nen Hersteller zur Erreichung der CO2-Ziele gebraucht, sind sie weitgehend teureLadenhüter. Solange Reichweite und Infrastruktur in der realen Mobilitätsweltnicht für E-Mobilität geeignet erscheinen, wird sie von der Bevölkerung negiert.

S 28 einstieg management ** GKU okmue_Layout 1 22.12.15 14:12 Seite 2

Page 29: AUTO & Wirtschaft 01/2016

MANAGEMENT

Wahl der Worte

Freie Werkstätte, freier Teilehandel und sogar eineangeschlossene Gaststätte: Alois Krydl führt ein

erfolgreiches Unternehmen nahe der Stadt Haag. Be-sonders kompetent sind er und seine Mitarbeiter beider Marke Opel: Der Schriftzug „Opel-Teile“ warlange auf dem Firmendach zu sehen, unter der Do-main „www.opel-teile.at“ wurden bis zuletzt Ident-und Nachbauteile vertrieben.Daran stieß sich der Opel-Importeur, der einen „fal-schen und irreführenden Eindruck beim Durch-schnittsverbraucher“ befürchtete. Im Gegensatz zueiner Formulierung wie „Ersatzteile für Opel“ seinicht ausreichend erkennbar, dass es sich nicht umdirekt von Opel bezogene Teile handle. Dem hielt Kartellrechtsexperte Dr. Norbert Guger-bauer im Auftrag von Krydl entgegen, dass die Klagevon Opel als „Begleitmaßnahme der gefährdetenPartei zu den von ihr erstellten und abgeschlossenenkartellrechtswidrigen Händlerverträgen“ zu wertensei. Dadurch solle nicht zuletzt der Vertrieb vonOES-Teilen über unabhängige Händler einge-schränkt werden.

Einstweilige VerfügungVorerst schloss sich das Handelsgericht Wien derMeinung von GM Austria an und erließ eine einstwei-lige Verfügung. Seine Argumentation: Die von Krydlbeabsichtigte Kommunikation könne „durch eine ab-gewandelte Gestaltung, etwa ‚opel-nachbauteile.at‘

Umstrittener Webshop: Die Domain „www.opel-teile.at“ istzumindest vorübergehend nicht mehr erreichbar

In seiner einstwei-ligen Verfügungfordert das Han-delsgericht Wieneinen „hinreichen-den Abstand vomOriginalhersteller“

Müssen „Opel-Teile“ vom Hersteller kommen? Oderdürfen unter diesem Namen auch Identteile vermark-tet werden? Das von GM Austria angestrengte Verfah-ren gegen einen niederösterreichischen Teilehändlerhat angesichts dieser Frage branchenweite Bedeutung.

oder ‚opel-identitärteile.at‘, leicht und ohne Beein-trächtigung des Ankündigungszwecks geschehen.“ Die Domain „www.opel-teile.at“ wurde angesichtsdessen vom Netz gekommen. Doch der Rechtsstreitist noch lange nicht entschieden. Positiv für Krydl:Aufgrund der Bedeutung des Sachverhalts tragen dieInteressenvertretungen des Teilehandels die Hälfteseiner Prozesskosten. • (HAY)

s 29 opel krydl **GKU okmue_Layout 1 22.12.15 12:52 Seite 1

Page 30: AUTO & Wirtschaft 01/2016

Oft schlägt das Schicksal schneller zu, als manglauben mag – etwa durch ein Unglück auf der

Skipiste. Und dann ist jemand, der zuvor zehntau-sende Kilometer am Steuer eines Autos gesessen ist,froh, wenn er überhaupt noch aus dem Haus kommt.Doch das muss nicht sein, meint man bei PrucknerRehatechnik in Tresdorf. Hier, am Ortsrand von Kor-neuburg, weiß man Abhilfe in solchen Fällen – undkooperiert seit Jahren mit zahlreichen Autohäusern. Grundsätzlich kann ein Behinderter auch in einemKleinstfahrzeug unterwegs sein. „Dazu muss ein Autoverkäufer als Allererstes fragen, ob er selber fah-ren oder mitfahren will“, sagt Geschäftsführer ThomasPruckner. „Dann muss man klären, wo man den Roll-stuhl unterbringt und ob auch noch andere Personenmitfahren sollen.“ Für all diese Fälle gibt es Lösungen.„Woran viele nicht denken: Wenn man zum Beispieleinen drehbaren Beifahrersitz einbauen will, benötigtman auch eine gewisse Türgröße“, erklärt Pruckner.

Nicht alle Autoverkäufer kooperieren gerne6 Mitarbeiter sind am Standort Tresdorf mit dem Ab-arbeiten der Aufträge beschäftigt: „Diese kommen di-rekt von den Autohäusern: Wir sind zwar im Ostenund Süden Österreichs stärker, aber wir haben zumBeispiel auch ein Auto für eine nach einem Unfall behinderte Skifahrerin in Vorarlberg umgebaut“, erzählt Pruckner.

Oft kommt es darauf an, an welchen Typ von Autover-käufer der Behinderte gerät: „Manche sind mit vollemEngagement dabei, andere tun sich das gar nicht an,weil sie natürlich mehr Zeit benötigen und eventuelleinen anderen Kunden verlieren.“

Videos auf der Homepage für den ersten ÜberblickDabei ist es gar nicht nötig, dass ein Verkäufer einAuto stundenlang konfiguriert: Ein Blick auf die Vi-deos von www.rehatechnik.co.at genügt für den ers-ten Überblick. Dann folgt meist ein Anruf bei Pruck-ner, um über die Details (und natürlich auch über dieKosten) zu sprechen: Pruckner fährt auch mit einemseiner drei Demo-Fahrzeuge los, um alle technischenMöglichkeiten vorzuführen. Damit die Verkäufer in den Autohäusern wissen, dasses das Spezialunternehmen gibt, ist Pruckner landauf,landab unterwegs. Er spricht mit Verkäufern, Ver-kaufsleitern und – vor allem am Land – auch mit denChefs selbst. Seine Erfahrung: Es sind immer wiederdie gleichen Autohäuser, die Aufträge erteilen.Oft ordern auch Altersheime oder andere Sozialein-richtungen Busse: Dann wird der Boden ausgeschnit-ten, Tank, Kabel, Auspuff und Leitungen werden ver-legt und ein neuer Boden, der mit Rollstühlenbefahren werden kann, eingebaut. Sind erst einmal dieFörderungszusagen eingelangt, ist selbst ein so großerEingriff binnen weniger Tage erledigt. •

30 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

Was tut ein Verkäufer, wenn jemand mitRollstuhl ein Auto kaufen will? Er kannThomas Pruckner anrufen, zum Beispiel.Von Mag. Heinz Müller

MANAGEMENT

Thomas Prucknerwill Händlern hel-fen, damit sieauch behinderteKunden nicht ab-weisen müssen

Im Rollstuhl mit dem Auto fahren

Die Unterseite die-ses Fahrzeugs ist

ausgeschnitten; derneue für Rollstühlegeeignete Bodenwird vorbereitet

s 30 pruckner **GKU okmue_Layout 1 22.12.15 12:53 Seite 2

Page 31: AUTO & Wirtschaft 01/2016

MANAGEMENT

Nachdem die Zahl der professionell verwaltetenFirmenfahrzeuge 2014 von 88.600 auf mehr als

94.000 Stück gestiegen ist, gab es im vergangenenJahr eine weitere Zunahme. „Laut den bisher ausge-werteten Daten dürfte das Plus bei 4 bis5 Prozent gelegen sein“, berichtet Dipl.-Ing. RenatoEggner, Leiter des Fuhrpark-management-Ausschusses imLeasingverband. Die Steigerung kam jedochnicht von bekannten Großflot-ten, sondern vor allem von zahl-reichen kleineren Fuhrparkbe-treibern. „Mittlerweile hatbeinahe jeder Flottenmanagermaßgeschneiderte Produkte fürdiese Zielgruppe im Angebot“, be-richtet Eggner, der Geschäftsführer

von Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement ist. Seineigenes Unternehmen ist im KMU-Geschäft beson-ders engagiert, kann es sich doch auf das rund 1.700Bankstellen umfassende Raiffeisen-Netz stützen.

Digital und elektrischAls weiteren Wachstumstreiber bezeichnet Eggnerdigitale Dienstleistungen wie die kürzlich vorgestellte„Raiffeisen-Leasing Fuhrpark App“: Letztere wird be-reits von rund 1.600 Fahrern eingesetzt, künftig stehtsie allen Kunden zur Verfügung. Auch alternativeAntriebe spielen bei Raiffeisen-Leasing Fuhrparkma-nagement eine wichtige Rolle: Beinahe 11 Prozent desGesamtbestands von gut 11.000 Fahrzeugen entfallenauf Autos mit Elektroantrieb.

Neue RahmenbedingungenMit welchen Erwartungen geht die Fuhrparkbranchegenerell in das neue Jahr? Das generelle Wachstumwerde wohl weitergehen, meint Eggner, der aufgrundder steuerlichen Änderungen aber Verschiebungenin der Fahrzeugstruktur erwartet. So werde das vonder Sachbezugserhöhung besonders betroffene Fir-menwagensegment zwischen 130 und 150 GrammCO2-Ausstoß „de facto aussterben“. • (HAY)

Im Trend der ZeitFuhrparkmanagement wird auch bei Klein- und Mittelbetriebenimmer beliebter. Das freut die Leasingbranche – ganz besondersUnternehmen mit starker regionaler Verankerung wie etwa Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement.

Dipl.-Ing. RenatoEggner kennt alleDetails des Fuhr-parkgeschäfts

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Page 32: AUTO & Wirtschaft 01/2016

MANAGEMENT

Höhere Steuern, mehr Ar-beitslose und ein kaum vor-

handenes Wirtschaftswachstum– im Vorjahr waren die Rahmen-bedingungen für die Autobran-che nicht einfach. Dennoch warbei Redaktionsschluss ein min-destens stabiler Pkw-Markt ab-sehbar. „Das ist nach dem ver-gleichsweise schwachen Start indas Jahr ein respektables Ergebnis“, meint Heiko Haas-ler, Generaldirektor von Eurotax Österreich. Doch istdiese Stabilität tatsächlich auf „echte“ Neuwagenver-käufe zurückzuführen? Oder ist der Anteil der Kurz-zulassungen neuerlich gestiegen?

Verschiebungen bei den KurzzulassungenBis Ende November wurden 64.091 Pkws nach weni-ger als 60 Tagen wieder abgemeldet – nur 33 Fahr-zeuge mehr als im Vergleichszeitraum 2014. Unter Be-rücksichtigung längerer Anmeldungen gab es sogareinen leichten Rückgang. „Wir gehen davon aus, dassauch per Jahresende ein leichtes Minus in der Statis-tik stehen wird“, sagt Haasler, der gegenüber 2014 miteiner Reduktion um 2 Prozent auf etwa 90.000 Kurz-zulassungen unter 120 Tagen rechnet. Die Unter-schiede zwischen den Segmenten waren freilich groß:Von Jänner bis Oktober verzeichneten kleine undmittlere SUVs nicht nur den größten Marktanteilszu-wachs, sondern mit einem Plus von knapp 3 Prozentauch den höchsten Anstieg der Kurzzulassungen. BeiStadtwagen sowie in der unteren Mittelklasse gingendie Kurzzulassungen dagegen deutlich zurück.

Gebrauchte SUVs im TrendAuch am Gebrauchtwagenmarkt zeichnete sich gegenJahresende eine weitgehende Stabilität ab. „Die Ge-winner waren erneut die kleinen und mittleren SUVs,die auch schon in den vergangenen Jahren bei den Be-sitzumschreibungen zugelegt hatten“, berichtet Mag.Roland Strilka, Director Insight and Market Analysisbei Eurotax Österreich. Die untere Mittelklasse unddie Stadtwagen mussten dagegen 2015 die stärkstenRückgänge hinnehmen.

32 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

„Ein respektables Ergebnis“

Heiko Haasler rechnetmit einem leichtenRückgang der Kurz -zulassungen

Roland Strilkaanalysiert die Ver-änderungen beiGebrauchtwagen

Wermutstropfenam Gebrauchtwa-genmarkt: In fastallen Segmentengingen die Rest-

werte zurück

Positiv für denHandel: Bei denStandzeitenzeichnete sich amJahresende eineErholung ab

Leicht rückläufig entwickelten sich die Restwerte: „Derdurchschnittliche Gebrauchtwagenwert ging von15.240 Euro im Jänner auf 14.679 Euro im Novemberzurück, was einem Wertverlust von 3,7 Prozent gleich-kam“, erläutert Strilka. Die Ausnahme waren neuerlichgroße Geländefahrzeuge, die eine deutliche Wertsteige-rung verzeichnen konnten.Die durchschnittlichen Standzeiten erreichten im Juni2015 mit 77,83 Tagen einen Höchstwert, bis Novembersanken sie auf 73,47 Tage. „In den Volumensegmentensind es die untere Mittelklasse und die Stadtwagen, diemit 63 Standtagen im Schnitt am schnellsten verkauftwerden“, erklärt Strilka. Gut überlegen sollten sichHändler dagegen, ob und zu welchem Preis sie einenMicrovan eintauschen: Fahrzeuge dieses Segmentsstanden zuletzt – trotz einer spürbaren Erholung gegen-über dem Höchststand im April – knapp 90 Tage aufden Gebrauchtwagenplätzen. •

Kleine und mitt-lere Geländewagenwaren im Vorjahrdie Gewinner amNeuwagenmarkt

Sowohl der Neuwagen- als auch der Gebrauchtwagen-markt lagen 2015 ungefähr auf dem Niveau des vorange-gangenen Jahres. Die Experten von Eurotax warfen für unseinen Blick hinter die Kulissen.Von Philipp Hayder

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Page 33: AUTO & Wirtschaft 01/2016

MANAGEMENT

Glänzende IdeeKarosserieschäden ebenso günstig wie hochwer-tig zu reparieren, ist das Kundenversprechenhinter der „Lietzbox“: Die Autohausgruppe Lietzsetzt das neue Konzept seit Oktober in Linz um.

Bei Lack- und Karosseriearbeiten schrecken man-che Kunden vor Markenautohäusern zurück.

Und wie soll man als Betriebsinhaber Fremdmarken-fahrer ansprechen? Die Autohausgruppe Lietz hat da-her das Konzept „Lietzbox“ entwickelt. Seit Kurzemwird es in der Niederlassung am Linzer Chemiekreis-verkehr umgesetzt – mit Erfolg, wie Betriebsleiter Ro-bert Lietz berichtet: „Die Auslastung hat vom erstenTag weg unsere Erwartungen weit übertroffen.“

Auf dem neuesten Stand der TechnikNeben Kleinschaden- und Innenraumreparaturenwerden in der Lietzbox auch umfangreichere Arbeitendurchgeführt. Dafür wurde der Betrieb gemäß mo-dernster Standards ausgestattet – beispielsweise mit ei-nem Richtsystem von Spanesi, einer Lackier kabinevon Delta sowie mit Schleifplätzen samt integrierten

Hebebühnen undrundum verstellbaren In-frarotstrahlern. Das Lack-material stammt von Gla-surit. In Zukunft könnten wei-tere Firmenstandorte eine Lietzbox enthalten. Schonfix ist, dass in Linz der Personalstand weiter ausge-baut wird: Derzeit besteht das Team der Lietzboxaus einem Meister, zwei Spenglern, einer Lackiererinund einer Mitarbeiterin für Terminvereinbarungenund Verrechnung. „Kurz- bis mittelfristig wollen wirauf 6 bis 8 Mitarbeiter inklusive Lehrlingen aufsto-cken“, so Lietz. • (HAY)

AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016 33

Robert Lietz (r.)mit dem Team derLinzer Lietzbox

s 33 lietz **GKU okmue ins. hödlmayr_Layout 1 22.12.15 14:12 Seite 1

Page 34: AUTO & Wirtschaft 01/2016

MANAGEMENT

Erstmals fand auf der diesjährigen Autoshow inGuangzhou in zwei Hallen eine Sondershow

über NEVs (New Energy Vehicles) statt, wo gängigeBatterie- und Plug-in-Hybride vorgestellt wurden. Ne-ben Tesla, Nissan, VW und BMW stellten mehr alszehn chinesische Hersteller aktuelle Serienmodelleund Neufahrzeuge vor. Die interessanteste NEV- Premiere war der GAC Trumpchi GS4 EV von

nach staatlich geförderten NEV-Pkws. Allein im No-vember 2015 wurden 23.280 NEVs produziert, einPlus von 350 Prozent gegenüber Vorjahresvergleichs-monat. Darunter befanden sich mit 14.212 produ-zierten BEVs (Battery Electric Vehicle) fünf Mal soviele Elektroautos wie im November 2014.

Üppige Förderungen beflügeln den MarktCirca 30 Prozent aller verkauften NEVs im Novemberwaren Plug-in-Hybride (6.984 Stück), eine deutlicheZunahme dank neuer, attraktiver SUV-Modelle wiedem BYD Power-SUV Tang. Im gleichen Monat fanden16.296 BEVs chinesische Käufer, zumeist LS-EV (lowspeed electric mini/city cars), allen voran der Geely

Kandi K11 gefolgt von den Kleinwagen vonBAIC (EV150/160/200 sowie dem Kompakt-Sedan Senova EV ES210).

In den ersten 11 Monaten wurden insgesamt 134.460NEVs in China verkauft, das ist ein Anstieg von fast500 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2014.Dass der junge NEV-Markt seit Jahresanfang abhebt,zeigt der NEV-Fahrzeugbestand in der VolksrepublikChina, der laut CAAM seit Beginn der Aufzeichnun-gen im Jahr 2013 erst 220.000 Stück umfasst. Das im Jahr 2012 von der Pekinger Regierung postu-lierte Ziel von einer Million NEVs bis Ende 2015wurde allerdings verfehlt: Deswegen und aufgrunddes schwachen Automarkts im 2. und 3. Quartal 2015hat Peking die lokalen Behörden angewiesen, dass absofort alle NEV-Käufer garantiert die Green Mobility-Förderungen (staatliche und regionale Zuschüsse so-wie eine kostenlose Nummerntafel) erhalten müssen. Im Ranking der lokal produzierten PHEVs (Plug-inHybrid Electric Vehicle) findet man weit abgeschlagenals einzige deutsche Marke den BMW 530 Le Plug-in-Hybrid mit einem Marktanteil von 0,6 Prozent. Fünfchinesische Hersteller beherrschen 80 Prozent diesesBereichs – allen voran BYD mit 38 Prozent Marktanteil.Alle ausländische NEV-Hersteller bzw. NEV JV-OEMerreichten im November 2015 einen Marktanteil von

34 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

In den vergangenen Monaten hat sich gezeigt, dassim boomenden Elektroauto-Markt in China interna-tionale Hersteller den Anschluss an die heimischenProduzenten verloren haben. Dies gelang vor allendank üppiger staatlicher Förderungen.Von Dr. Michael Sikora

Chinesische Elektro- und Hybridautos

Guangzhou Auto. Der GS4 EVist ein lupenreiner Elektriker, der auf dem Erfolgsmo-dell Trumpchi GS4 SUV basiert und Mitte 2016 aufden Markt kommen wird. Mit 140 PS und 250 Nm Drehmoment wird das Elek-trik-SUV bis zu 120 km/h schnell gleiten und eineEntfernung von 240 km überwinden. Für eine volleNeuladung der Batterie benötigt der GS4 EV 12 Stun-den an der 220-V-Steckdose, nur 30 Minuten für 80Prozent über die Schnellladeoption.

Mehr als 18 Millionen Pkws und MinibusseAuch das neue Kompakt-SUV von JAC, der iEV6S,hatte seine Presse-Premiere in Guangzhou. Das City-SUV basiert auf dem JAC Refine S2. Mit seinem 114-PS/250-Nm-Elektroantrieb soll er 130 km/h schnellsein. Als Reichweite gibt JAC 253 km an, bei konstant60 km/h sollen es sogar 300 km sein.Der chinesische Automarkt YTD wuchs von Jännerbis Ende November 2015 um vergleichsweise beschei-denen 4,2 Prozent, dennoch wurden mehr als 18 Mil-lionen Pkws und Minibusse verkauft. Regelrecht „ex-plodiert“ ist seit Jahresmitte allerdings die Nachfrage

Der kleine elektri-sche StadtflitzerDFM DongfengE30 (l.) und derGAC GS4 (M.) tra-fen auf den Teslaaus den USA (r.)

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Elektromotoren) verfügt. Die elektrische Reichweitewird mit 70 km/h angegeben, 0–100 km/h erreicht dasAuto angeblich in 4,95 Sekunden.Gegen Ende 2016 wird BYD auch das Mini-SUVYuan auf den Markt bringen. Als Dual-Mode PHEV(rein elektrischer und Hybrid-Modus) wird dieseskleine SUV auch den gleichen Antriebstrang undelektrische Reichweite wie der Song aufweisen undca. 28.500 Euro brutto kosten. Abzüglich der staatli-chen Förderung ist mit einem Endkundenpreis vonunter 20.000 Euro zu rechnen.

Kein Export nach Europa geplantBYD verkaufte bis Ende November mit 9.750 Stückvom SUV Tang und 32.412 Einheiten der LimousineQin insgesamt 42.162 Plug-in-Hybride. Der Langzeit-Elektriker e6 fand nur noch 53 Käufer, sein Nachfol-

ger e5 schaffte im November bescheidene 210 Zulas-sungen. Dieses kompakte Elektroauto kann mit seiner65-Ah-LFP-Lithium-Batterie und einem 105-PS-Elek-tromotor eine Strecke von ca. 200 km zurücklegen.Unter Einrechnung der staatlichen Prämie kostet dere5 EV circa 20.000 Euro.Das Beratungsunternehmen abc Shanghai prognosti-ziert für 2016 eine Verdopplung des NEV-Marktes aufetwa 300.000 Stück. Bis auf die chinesische Variantedes Nissan Leaf und das BMW-Plug-in-Modell 530Le(beide fanden bis dato weniger als 1.000 Käufer) wa-ren alle anderen Elektro- und Hybridautos auf derMesse in Guangzhou Importfahrzeuge. Doch angesichts der Marktdominanz der chinesi-schen Hersteller in allen Segmenten (BEV & PHEV:Limousine, SUV, Micro-Car) ist die Angst ausländi-scher Produzenten vor dem ungewollten Technologie-transfer inzwischen mehr als überholt. Ganz im Ge-genteil, die chinesischen Marken sind mit ihrerStrategie dank üppiger staatlicher Förderungen dieSieger im NEV-Markt.Übrigens: Ein Export der chinesischen Elektrofahr-zeuge nach Europa ist derzeit nicht geplant. •

MANAGEMENT

6,5 Prozent, inklusive aller importierten bzw. lokal her-gestellten Elektroautos. Der Marktanteil der rein inChina produzierten Autos dieses Typs liegt sogar nochniedriger: magere 3,5 Prozent. Das NEV-Top-Volumenmodell kommt von BYD inShenzhen und ist die kompakte Plug-in-Hybrid- Limousine Qin. In den ersten elf Monaten 2015 wur-den dank üppiger staatlicher Prämie (umgerechnet8.720 Euro) insgesamt 31.412 Fahrzeuge zum Ein-stiegspreis von 18.185 Euro verkauft. Zusätzlich er-spart sich der Käufer die kostenpflichtige Anschaffungdes Nummernschildes, das aktuell 11.800 Euro kos-tet. Bei einem Preis von 38.740 Euro liegt die staatli-che Förderung des BYD Qin Kompakt-Sedan (20.530Euro) bei mehr als 50 Prozent.Seit Juni 2015 verkauft BYD auch das weltweitstärkste SUV der Marke Tang, ein AWD-Plug-in-

Hybrid mit 505 System-PS und 720 Nm, gespeist auseinem Zwei-Liter-Turbomotor mit 205 PS (320 Nm)und zwei Elektromotoren (je 150 PS und 200 Nm) aufder Vorder- und Hinterachse (elektronisches AWD).Mit 505 PS und 720 Nm beschleunigt das Muscle-SUV Tang auf allen vier Rädern aus dem Stand angeb-lich in 4,9 Sekunden auf 100 km/h und soll wenigerals 2 Liter verbrauchen. Die Ultimate Edition mit 560 System-PS (411 kW) hatsogar etwas mehr Kraft als der BMW X5M (408 kW)und der Mercedes GL63 (410 kW) und schafft die 100km/h in 4,4 Sekunden. Zum Vergleich: Der PorscheCayenne Turbo mit seinem schweren 4,8L-V8- Aggregat durchbricht mit 520 PS und 750 Nm die 100-km/h-Schallmauer nach 4,5 Sekunden. Abzüglichder staatlichen Förderung und Gratis-Nummernschildkostet das Power-SUV ca. 40.200 Euro.

Gute BeschleunigungswerteWeitere Plug-in-Hybrid-Modelle von BYD stehen vordem Launch, etwa das kompakte SUV-CrossoverSong, das über einen AWD-Antrieb (PHEV Dual-Mode) mit drei Aggregaten (1,5-Liter-Turbo plus zwei

AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016 35

tos hängen die Konkurrenz ab

Ob BAIC Auto Se-nova E210 (l.) oderZhi Dou D2 (M.):Die Förderungendes Staates sindüppig, das Inte-resse der Kundenist groß

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Page 36: AUTO & Wirtschaft 01/2016

MANAGEMENT

VW 13.210 20,26 3,93 153.569 20,30 0,14

Audi 6.067 9,31 6,51 71.062 9,39 1,96

BMW 4.525 6,94 10,50 55.428 7,33 4,22

Opel 4.358 6,68 5,52 49.641 6,56 -1,19

Ford 3.788 5,81 1,66 44.814 5,92 -2,86

Mercedes-Benz 3.441 5,28 9,27 41.019 5,42 0,60

Renault 3.158 4,84 10,88 35.737 4,72 -2,09

Peugeot 2.760 4,23 5,14 32.283 4,27 -0,95

Skoda 2.668 4,09 10,52 30.974 4,09 4,60

Seat 2.434 3,73 15,85 27.085 3,58 4,58

Mazda 2.242 3,44 10,77 25.160 3,33 -2,15

Fiat/Abarth 2.087 3,20 -2,06 24.695 3,26 -3,54

Toyota 1.787 2,74 10,24 19.544 2,58 -0,19

Citroën 1.696 2,60 10,20 19.316 2,55 3,97

Hyundai 1.346 2,06 16,34 14.636 1,93 -2,43

Kia 1.100 1,69 24,15 11.598 1,53 9,21

Nissan 1.003 1,54 5,03 12.250 1,62 5,49

Suzuki 991 1,52 -6,07 11.558 1,53 -1,00

Volvo 779 1,19 12,41 8.793 1,16 2,14

Mitsubishi 727 1,12 3,12 8.190 1,08 -3,36

Alfa Romeo 653 1,00 5,83 7.701 1,02 -5,54

Honda 598 0,92 13,90 6.487 0,86 -6,84

Chevrolet/Daewoo 431 0,66 -0,92 5.366 0,71 -8,13

Mini 401 0,62 23,01 4.451 0,59 6,43

Jeep 351 0,54 17,79 3.904 0,52 16,26

Dacia 343 0,53 11,00 3.847 0,51 12,03

smart 311 0,48 31,78 3.059 0,40 -4,17

Subaru 290 0,44 7,81 2.745 0,36 1,89

Land Rover 268 0,41 19,11 2.743 0,36 -3,42

Chrysler 256 0,39 -15,23 3.562 0,47 -8,12

Porsche 255 0,39 13,33 3.942 0,52 3,38

Lancia 155 0,24 -7,19 1.981 0,26 -15,95

Jaguar 135 0,21 20,54 1.622 0,21 -6,84

Daihatsu 82 0,13 -7,87 894 0,12 -12,09

Saab 79 0,12 36,21 850 0,11 0,95

Lexus 65 0,10 25,00 726 0,10 5,22

Rover 63 0,10 -26,74 904 0,12 -12,49

Dodge 44 0,07 15,79 446 0,06 5,19

SsangYong 41 0,06 -6,82 533 0,07 17,40

Lada 18 0,03 0,00 144 0,02 -13,77

Ferrari 14 0,02 100,00 304 0,04 -0,33

Maserati 8 0,01 -33,33 235 0,03 24,34

Rolls-Royce 8 0,01 100,00 53 0,01 -26,39

Aston Martin 6 0,01 50,00 86 0,01 -11,34

Bentley 5 0,01 66,67 91 0,01 -18,02

MG 5 0,01 25,00 167 0,02 3,73

Infiniti 4 0,01 0,00 42 0,01 40,00

Lamborghini 4 0,01 33,33 64 0,01 3,23

KTM 0 0,00 0,00 22 0,00 -12,00

Sonstige 141 0,22 15,57 2.108 0,28 2,88

Summe 65.201 100,00 7,15 756.431 100,00 0,37

November 2015 Jän.–Nov. 2015

Marke Stück MA +/– in % Stück MA +/– in %in % z. Vorjahr in % z. Vorjahr

Gebrauchtwagen

Acht Plus und ein kleines Minus

Marke/ Nov. 2015 Jän.–Nov. 2015Modell Stück MA in % Stück MA in %

1 VW Golf 1.068 4,6 16.515 5,82 VW Polo 736 3,1 7.369 2,63 Skoda Octavia 693 3,0 7.564 2,64 Fiat 500 590 2,5 6.120 2,15 VW Tiguan 475 2,0 5.851 2,06 VW Passat 471 2,0 4.592 1,67 VW Sharan 448 1,9 3.681 1,38 Opel Astra 437 1,9 4.218 1,59 Ford Fiesta 432 1,8 3.406 1,210 Skoda Fabia 415 1,8 6.433 2,3

Bundesland Nov. 15 +/- % Nov. 14B 703 -11,68 796K 1.296 +15,82 1.119NÖ 4.294 +10,87 3.873OÖ 3.666 +9,96 3.334S 1.967 +30,09 1.512St 2.862 +4,53 2.738T 1.908 +4,15 1.832V 1.093 +7,90 1.013W 5.592 +3,52 5.402

Bundesländer Neuanmeldungen

Es war Gott sei Dank das kleinste aller Bundeslän-der, das im November das einzige Minus in der

Neuzulassungsstatistik einfuhr – nämlich das Bur-genland. Das Minus von 11,68 Prozent schaut zwarschlimm aus, doch die 93 Autos, die heuer im Novem-ber weniger verkauft wurden als ein Jahr zuvor, wur-den allein durch das leichte Plus in Wien um mehr alsdas Doppelte übertroffen. Kein Wunder, dass die acht positiven Daten aus fastdem gesamten Bundesgebiet das Minus im Osten lo-cker wettmachten: Letztlich stand Ende Novemberein Monatsplus von 8,15 Prozent zu Buche. Kumuliertbedeutet das, dass der Gesamtmarkt nach elf Mona-ten mit 285.723 Einheiten nur um 204 Einheiten hin-ter jenem des Vergleichszeitraums 2011 lag.

Luxusmarken tun sich heuer extrem schwerAuffallend ist vor allem, dass die Steuererhöhungenvon 2014 sich nach wie vor auf den Absatz der Luxus-marken auswirken (und wohl auch zugkräftige neueModelle fehlen bzw. lange Lieferzeiten haben): So-wohl Aston Martin (-40,00 Prozent) wie auch Bent-ley (-31,67), Ferrari (-59,09), Lamborghini (-5,56) undMaserati (-36,36 Prozent) mussten heftige Einbußenverzeichnen; bei Rolls-Royce gab es mangels eines Im-porteurs in den vergangenen vier Jahren überhauptnur zwei Neuzulassungen. • (MUE)

Modell-Ranking Neuwagen

36 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

Alle Daten zum Fahrzeugmarkt finden Sieauch im MarketAnalyser von Eurotax!

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Page 37: AUTO & Wirtschaft 01/2016

Nov. 2015 Jän.–Nov. 2015 Jän.–Nov. 2015 Anwendung (inkl. Kzl)

Marke Stück MA +/– in % Stück MA +/– in % männl. weibl. betriebl. Taxi1 Ver- Diplo-in % z. Vorjahr in % z. Vorjahr mietung1 matie1

VW 4.233 18,10 -3,75 49.530 17,33 -2,67 10.128 6.829 32.573 76 2.559 38Opel 1.664 7,12 -2,23 20.840 7,29 2,64 3.275 2.619 14.946 8 3.926 4Skoda 1.565 6,69 17,58 19.828 6,94 0,55 4.669 2.938 12.221 89 1.765 7BMW 1.564 6,69 41,92 15.037 5,26 1,22 4.015 1.118 9.904 7 1.460 154Ford 1.416 6,06 5,75 16.259 5,69 -8,69 4.929 3.120 8.210 127 788 7Hyundai 1.321 5,65 5,51 17.384 6,08 -7,46 3.685 3.367 10.332 109 383 4Audi 1.258 5,38 -4,41 16.151 5,65 -7,41 2.754 1.672 11.725 12 1.005 15Renault 1.184 5,06 33,03 15.491 5,42 -0,08 3.777 2.276 9.438 40 392 7Mercedes Benz 1.090 4,66 66,41 12.305 4,31 12,58 3.174 1.232 7.899 276 1.344 86Fiat/Abarth 956 4,09 41,00 10.917 3,82 19,05 1.716 1.731 7.470 9 821 2Mazda 954 4,08 38,66 9.330 3,27 3,90 3.497 2.051 3.782 7 6 1Seat 811 3,47 -24,28 12.573 4,40 -4,38 1.926 1.483 9.164 28 1.064 3Kia 732 3,13 22,41 7.990 2,80 1,29 2.594 2.121 3.275 8 186 3Peugeot 679 2,90 1,65 9.353 3,27 -5,18 2.264 1.570 5.519 19 513 1Dacia 531 2,27 -21,33 6.704 2,35 -9,43 3.630 2.391 683 38 22 1Citroën 487 2,08 -4,32 6.858 2,40 -7,31 2.124 1.551 3.183 10 396 5Suzuki 486 2,08 295,12 5.202 1,82 19,26 1.817 1.207 2.178 1 287 0Nissan 450 1,92 -2,17 6.591 2,31 13,79 2.031 1.091 3.469 7 475 4Toyota 334 1,43 -28,02 5.919 2,07 -9,80 2.156 1.567 2.196 182 122 5Jeep 237 1,01 30,22 2.560 0,90 126,95 675 290 1.595 0 147 3Volvo 233 1,00 -4,12 3.276 1,15 18,18 1.075 410 1.791 4 211 26Mini 216 0,92 0,93 2.389 0,84 19,21 512 575 1.302 0 469 6Mitsubishi 198 0,85 5,32 3.557 1,24 5,86 1.259 659 1.639 4 0 2Land Rover 173 0,74 78,35 1.607 0,56 -9,72 467 202 938 1 4 8Honda 154 0,66 48,08 1.646 0,58 0,12 544 301 801 0 0 2Alfa Romeo 120 0,51 21,21 1.390 0,49 26,59 327 192 871 0 196 1Smart 106 0,45 -68,82 1.496 0,52 49,60 321 281 894 1 363 1Subaru 53 0,23 0,00 646 0,23 -6,65 187 46 413 0 0 0Porsche 47 0,20 -18,97 1.235 0,43 22,28 480 160 595 0 7 1Jaguar 43 0,18 230,77 351 0,12 43,27 64 20 267 0 34 1Tesla 39 0,17 333,33 451 0,16 302,68 136 18 297 6 20 0Lexus 19 0,08 -32,14 306 0,11 20,47 136 38 132 1 0 0Lada 10 0,04 400,00 72 0,03 84,62 56 12 4 0 0 0Maserati 4 0,02 -20,00 70 0,02 -36,36 24 5 41 0 1 0SsangYong 4 0,02 0,00 59 0,02 47,50 11 4 44 0 0 0Infiniti 3 0,01 -25,00 26 0,01 -13,33 8 0 18 0 0 0Bentley 1 0,00 -80,00 41 0,01 -31,67 4 2 35 0 0 0Chevrolet 1 0,00 -85,71 54 0,02 -94,85 30 8 16 0 0 0KTM 1 0,00 0,00 16 0,01 128,57 6 0 10 0 2 0Aston Martin 0 0,00 0,00 9 0,00 -40,00 2 1 6 0 0 0Cadillac 0 0,00 0,00 4 0,00 -50,00 1 0 3 0 0 0Daihatsu 0 0,00 0,00 0 0,00 0,00 0 0 0 0 0 0Ferrari 0 0,00 0,00 18 0,01 -59,09 10 2 6 0 0 1Lamborghini 0 0,00 0,00 17 0,01 -5,56 2 0 15 0 0 0Lancia 0 0,00 -100,00 134 0,05 -74,52 20 13 101 3 18 0Lotus 0 0,00 0,00 4 0,00 -55,56 4 0 0 0 0 0Rolls-Royce 0 0,00 0,00 0 0,00 -100,00 0 0 0 0 0 0Saab 0 0,00 0,00 0 0,00 -100,00 0 0 0 0 0 0Sonstige 4 0,02 0,00 27 0,01 -59,70 15 3 9 0 3 0Summe 23.381 100,00 8,15 285.723 100,00 -0,07 70.537 45.176 170.010 1.073 18.989 399

MicrovansFamily-vans

Mittel-klasse

Ober-klasse

Luxus-klasse

Sport-wagen

Gelände-wagen

Minivan

+12,6 %

15.753 53.277

-4,9 %

7.862

-1,0 %

59.080

-6,7 %

18.439

-6,7 %

+5,8 %

29.842 5.801

-8,2 %

+20,5 %

948

+2,9 %

1.513

+14,7 %

13.728 10.828

-10,5 %

Geländew.medium

+6,7 %

54.858

untere Mittelklasse

Klein-wagen

Stadt-wagen

Gewinner und Verlierer nach Segmenten Jänner–November 2015: 285.723

AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016 37

Neuwagen

1in betrieblichen Zulassungen enthalten

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Page 38: AUTO & Wirtschaft 01/2016

MANAGEMENT

Jene, die einmal den Blick auf die Zeit nach der Wirt-schaftskrise der Jahre 2008/09 werfen werden, wer-

den ungläubig den Kopf schütteln: Anfangs ging derNeuwagenmarkt mehr als zwei Jahre ununterbrochenbergab. Doch dann, irgendwann, war die Talsohle er-

reicht – in manchen Ländern früherals in anderen. Und dann beganndas stete Gesamtwachstum in denvon der JATO untersuchten 28 Län-dern Europas. Der November warbereits der 27. Monat in ununter-brochener Reihenfolge, in dem einPlus registriert wurde.Mit 1.127.362 Einheiten wurde imNovember sogar die Millionen-marke überschritten; 2014 war manim Vergleichsmonat mit 993.095

noch daran vorbeigeschrammt. Insgesamt überholtedie Zahl der Neuwagen in den ersten elf Monaten jenevon 2014 um 8,8 Prozent. Erfreulich: Im Novemberwar auch Österreich unter den Gewinnern. Von den28 Staaten lagen nur Estland (-2,3 Prozent) sowieLuxemburg (-5,0 Prozent) bei den Verkäufen nach elfMonaten hinter dem Vorjahr.

BMW ist weiterhin gefragtPositive Zahlen vermeldet auch Dr. Ian Robertson,Vertriebs- und Marketingvorstand in der BMW-Zen-trale in München: Neben den guten Zahlen in Europa(+10,1 Prozent im November) beeindruckt vor allemdie Performance in den ersten elf Monaten des Jahres,als der Neuwagenabsatz der beiden Marken BMWund Mini europaweit gleich um 9,7 Prozent stieg. Mitverantwortlich ist die „Wiederbelebung“ der einstigenKrisennationen Italien (+15,8 Prozent) und Spanien(sogar +18,6 Prozent), auch am Heimmarkt Deutsch-land lief das Geschäft mit 5,7 Prozent mehr Neu -wagen sehr gut. Weltweit wurde die Marke von 2 Millionen neuenBMW und Mini erstmals bereits nach weniger als 11Monaten geschafft: 2.033.948 Autos bedeuten einPlus von 6,9 Prozent. Verantwortlich für die gutenZahlen sind nicht zuletzt die neuen Modelle wie etwader 2er Active Tourer oder das 4er Gran Coupé. Aberauch die gesamte X-Familie (also die SUVs) verkauftsich weiterhin erfreulich. • (MUE)

Dr. Ian Robertson leitet Vertrieb undMarketing von BMW

Mit einer Steigerung von kaum glaubli-chen 13,5 Prozent legte der Neuwagen-verkauf in Europa im November noch ein-mal eine tolle Bilanz. Es war bereits der27. Monat des Wachstums in Folge.

LänderstatistikVeränd. Veränd.

Land Nov. 15 Nov. 14 in % kum. 15 kum. 14 in %

Belgien 36.329 29.739 22,20 468.325 455.949 2,70

Dänemark 17.099 15.151 12,90 189.111 173.511 9,00

Deutschland 272.377 250.082 8,90 2.958.687 2.807.073 5,40

Estland 1.611 1.981 -18,70 19.678 20.146 -2,30

Finnland 8.988 7.229 24,30 100.859 99.091 1,80

Frankreich 150.302 135.048 11,30 1.732.975 1.631.251 6,20

Griechenland 5.851 4.975 17,60 68.685 64.462 6,60

Großbritannien 178.876 172.327 3,80 2.453.426 2.310.237 6,20

Irland 950 782 21,50 124.620 95.988 29,80

Italien 135.321 109.434 23,70 1.471.690 1.275.638 15,40

Kroatien 2.209 1.842 19,90 32.966 31.661 4,10

Lettland 1.128 1.006 12,10 12.706 11.452 11,00

Litauen 1.438 1.159 24,10 15.865 13.438 18,10

Luxemburg 3.412 3.488 -2,20 43.837 46.157 -5,00

Niederlande 40.475 32.635 24,00 382.299 357.016 7,10

Norwegen 12.637 11.521 9,70 139.538 133.280 4,70

Österreich 23.643 21.619 9,40 285.985 285.927 0,00

Polen 30.315 24.318 24,70 317.574 275.217 15,40

Portugal* 14.391 11.720 22,80 166.435 130.959 27,10

Rumänien* 8.391 7.695 9,00 88.110 76.525 15,10

Schweden 31.352 25.916 21,00 311.568 276.804 12,60

Schweiz 25.685 23.467 9,50 288.728 267.763 7,80

Serbien* 1.584 1.248 26,90 17.941 16.608 8,00

Slowakei 6.896 5.471 26,00 70.153 64.353 9,00

Slowenien 5.095 4.220 20,70 56.017 49.923 12,20

Spanien 83.097 66.074 25,80 957.939 794.218 20,60

Tschechische Republik 20.421 16.365 24,80 211.089 175.626 20,20

Ungarn 6.603 5.918 11,60 70.254 61.905 13,50

Zypern 886 665 33,20 8.274 7.256 14,00

Total 1.127.362 993.095 13,50 13.065.334 12.009.434 8,80

* geschätzte Volumina für November 2015

Top-Ten-MarkenVeränd. Veränd.

Nov. 15 Nov. 14 in % kum. 15 kum. 14 in %

Volkswagen 137.840 133.492 3,30 1.592.219 1.488.682 7,00

Renault 79.194 66.362 19,30 878.248 801.213 9,60

Ford 79.148 66.326 19,30 959.722 894.035 7,30

Opel/Vauxhall 75.309 63.607 18,40 868.904 817.697 6,30

Peugeot 67.591 58.058 16,40 778.209 723.554 7,60

Mercedes 62.452 52.933 18,00 681.898 606.039 12,50

BMW 60.613 55.058 10,10 676.624 616.833 9,70

Audi 59.114 56.707 4,20 715.915 677.308 5,70

Fiat 50.990 42.897 18,90 606.019 546.284 10,90

Skoda 50.520 44.965 12,40 573.855 536.570 6,90

Top-Ten-ModelleVeränd. Veränd.

Nov. 15 Nov. 14 in % kum. 15 kum. 14 in %

Volkswagen Golf 41.113 39.926 3,00 496.575 482.827 2,80

Volkswagen Polo 24.501 24.810 -1,20 280.473 260.004 7,90

Renault Clio 22.979 21.515 6,80 277.499 275.776 0,60

Ford Fiesta 21.825 21.027 3,80 291.716 289.496 0,80

Opel/Vauxhall Corsa 20.810 17.606 18,20 250.406 232.907 7,50

Volkswagen Passat 20.807 11.196 85,80 207.451 141.105 47,00

Skoda Octavia 18.522 16.238 14,10 202.520 189.403 6,90

Peugeot 308 18.301 15.017 21,90 187.857 146.870 27,90

Peugeot 208 17.950 14.619 22,80 210.904 199.821 5,50

Nissan Qashqai 16.658 15.517 7,40 215.598 189.639 13,70

38 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

Das zweitgrößte Plus des Jahres

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AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016 39

Sowohl Christian Rothböck, Direktor VertriebHandel CarGarantie Österreich, wie auch für

Peter Bachmaier, Direktor Vertrieb Importeure,Banken und Versicherungen, können für ihren je-weiligen Bereich nun noch interessantere Ange-bote bieten.

A&W: Was wurde an den Garantieprodukten vonCarGarantie geändert?Christian Rothböck: Es gibt drei wesentliche Ände-rungen: Zum einen wurden der Garantieumfang undauch die Laufzeit erweitert. Zweitens wurden die Pro-gramme gestrafft und vereinfacht, das erleichtert denKunden den Überblick. Und nicht zuletzt wurde daskomplette Programm auf die aktuellen Anforderungender Autohäuser angepasst.

Was bedeutet das konkret?Peter Bachmaier: Es sind nun Elektro- und Hybrid-fahrzeuge berücksichtigt, die komplette RDKS-The-matik ist integriert und auch die modernen Assis-tenzsysteme sind jetzt genau definiert. Außerdemwerden – dem Einsatzgebiet und der Marktbedeu-tung entsprechend – moderne SUVs zu normalenKonditionen versichert.

Betrifft das nur die Gebrauchtwagen-Programmeoder auch die Importeurs-Kooperationen?Bachmaier: Wir haben die neuen Produkte auch aufunsere zahlreichen Hersteller- und Importeurs-Pro-gramme umgelegt. Es wurden sowohl die Gebraucht-wagen-Programme wie auch die Neuwagen-An-schluss-Garantien optimiert.

Wie hoch ist nun das maximale, garantiefähige Alter?Rothböck: Das maximale Alter für den Garantieab-schluss beträgt 12 Jahre. Danach kann für jeweils einJahr verlängert werden, sofern das entsprechende Ser-vice gemacht wurde. Für die Autohäuser hat sich alsodie Basis stark verändert, das Gebrauchtwagenge-schäft und damit die Kundenbindung können damitstark erweitert werden.

12 Jahre alte Fahrzeuge sind eine große Herausfor-derung für ein Garantie-Unternehmen.Rothböck: Entscheidend ist hier die Qualität der

12 Jahre Garantie

Christian Roth-böck, Direktor Ver-trieb Handel, Car-Garantie Österreich

Partner. Nachdem wir mit quali-tätsorientierten Autohäusern zu-sammenarbeiten, können wirdieses Angebot realisieren.

Gibt es auch Änderungen beiden Komplettgarantien?

Bachmaier: Der Deckungsumfang der Komplettga-rantien wurde ebenfalls erweitert. Bis auf wenige Aus-nahmen, wie eben typische Verschleißteile, sind nunalle Komponenten des Fahrzeuges versichert. • (GEW)

MANAGEMENT

CarGarantie hat die Garantie-Produkteoptimiert. Länger, umfangreicher, ein -facher und moderner lauten die Eigen-schaften der neuen Angebote.

Peter Bachmaier,Direktor VertriebImporteure, Bankenund Versicherungen

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„Wir haben die Gespräche mit Jaguar LandRover im Februar gestartet, neben der Slowa-kei waren Polen und Mexiko im Spiel“, er-klärt der slowakische Ministerpräsident Ro-bert Fico. Doch bei der Entscheidung habenauch die Incentives eine Rolle gespielt. DieSlowakei unterstützt das Projekt mit einerstaatlichen Beihilfe von 130 Millionen Euro,die aber noch von der EU genehmigt werdenmuss. „Auch wenn es hoch zu sein scheint,sind es nur 9 Prozent der Gesamtinvestition“,sagt Fico.Speth wollte einen möglichen weiteren Aus-bau nicht kommentieren. WirtschaftsministerVazil Hudák hat jedoch bestätigt, dass derInvestitionsvertrag eine Option zur Verdoppe-lung der Kapazität beinhaltet. Die zusätzliche

Investition soll rund 500 Millionen Euro betragen.

Neue Hallen für den CayenneAuch die anderen Autofirmen investieren in neue Pro-jekte. Volkswagen Slovakia, der größte Hersteller desLandes, konzentriert sich nun auf die nächste Genera-tion des Porsche Cayenne. Heute entstehen die la-ckierten und komplett ausgestatteten Cayenne-Karos-serien in der Slowakei, in Leipzig erfolgt nur dieEndmontage. Der Nachfolger wird zur Gänze aus derSlowakei kommen. Nach der 500-Millionen-Euro-Rohbauhalle, an der seit April gebaut wird, hat mannun den Grundstein für die Montagehalle gelegt. DieInvestition wird mit rund 300 Millionen Euro beziffert.

Produktionsrekorde bei Kia und im PSA-WerkGleich zwei Autowerke haben 2015 neue Produkti-onsrekorde erreicht. Die Kia-Fabrik in der Nähe vonZilina hat im Vorjahr laut vorläufigen Zahlen mehr als 330.000 Autos gebaut. 2014 waren es 323.720Einheiten. Dabei konnten die Koreaner trotz des Absatzrückgangs in Russland (jahrelang der größteAbnehmer) zulegen.Mit rund 302.000 Autos hat auch das PSA-Werk PCASlovakia in Trnava im Vorjahr ein Plus von mehr als18 Prozent erzielt und einen neuen Rekord aufge-stellt. Die Fabrik hat damit erstmals ihre geplante Ka-pazität im Dreischichtbetrieb erreicht. Für höhereStückzahlen soll das neue Citroën-Modell im B-Seg-ment, dessen Produktion heuer anlaufen wird, sorgen.Laut Rémi Girardon, Generaldirektor von PCA Slo-vakia, will man 2017 rund 345.000 und 2018 gar360.000 Autos bauen.Mit dem neuen Modell wird auch die Menge der Teile,die in der Slowakei oder anderen Ländern der Regiongefertigt werden, deutlich steigen. „Während der Re-gionalanteil beim Peugeot 208 im Vorjahr 44 bis 45Prozent betrug und 2016 auf 48 Prozent steigen wird,werden beim neuen Citroën-Modell rund 86 Prozentaus der Region kommen“, erklärt Girardon. •

MANAGEMENT

Die Autos von Jaguar LandRover, die an einem Dezem-

bertag vor dem Sitz der slowaki-schen Regierung am PressburgerFreiheitsplatz geparkt waren, sig-nalisierten das erfolgreiche Finaleder Verhandlungen über eineneue Fabrik. Die slowakischenAutowerke haben 2014 rund973.000 Autos inklusive ausge-stattete Cayenne-Karosserien ge-fertigt. Nun soll die bereits heute höchste Pro-Kopf- Produktion der Welt weiter gesteigert werden.

Briten in Nitra Jaguar Land Rover investiert zunächst rund 1 Milli-arde Pfund in ein neues Werk in Nitra mit einer An-fangskapazität von 150.000 Autos pro Jahr. An die2.800 Mitarbeiter sollen „eine Reihe völlig neuer Alu-minium-Fahrzeuge“ bauen. Die ersten Autos werdenEnde 2018 vom Band rollen.„Mehr als 300 Lieferanten in unmittelbarer Nähe undeine exzellente Logistik-Infrastruktur bestätigen, dassdie Slowakei der ideale Ort für einen weiteren Stand-ort ist“, sagt Ralf Speth, CEO von Jaguar Land Rover.

Ralf Speth, CEOvon Jaguar LandRover: „JaguarLand Rover ist erfreut, die Slo-wakei in unserer Familie willkom-men zu heißen.“

Rémi Girardon, Gene-raldirektor PCA Slova-kia: „Für 2018 peilenwird die Produktionvon 360.000 Autos an.“

Der Weltmeisterlegt weiter zuIn der Slowakei, bereits heute der größte Pro-Kopf-Auto-hersteller der Welt, siedelt sich mit Jaguar Land Roverein vierter Hersteller an. Auch die anderen Firmen bauenihre Aktivitäten aus.Von Peter Homola

40 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

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MANAGEMENT

AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016 41

Die Partnerschaftschafft’s!Wenn Autohäuser und Versicherungen an einem Strangziehen, profitieren alle Beteiligten – auch die Kunden, diesich über attraktive Tarifvorteile und Mobilitätslösungenaus einer Hand freuen. Ein eindrucksvoller Beweis dafürist die Erfolgsgeschichte von carplus.

Über 800 Autohauspartner in ganz Österreich, einauf 15 Mitarbeiter gewachsenes Team und neu-

erlich deutlich zweistellige Neugeschäftssteigerun-gen: Dipl.-Ing. Dr. Michael Schlögl und Dr. Franz F.Gugenberger, die beiden Geschäftsführer von car-plus, können mit dem vergangenen Jahr sehr zufrie-den sein. 2016 will das auf die Zusammenarbeit mitder Kfz-Branche spezialisierte Tochterunternehmender Wiener Städtischen Versicherung den Aufwärts-trend fortsetzen.

Attraktive VersicherungslösungenDie Basis dafür bildet der immer stärkerausgeprägte Kundenwunsch, beim Fahr-zeugkauf auch gleich die Versicherungabzuschließen. „Wir geben unseren Part-nern dazu attraktive Produkte in dieHand“, verweist Gugenberger auf Tarif-merkmale, die von der GAP- und Neuwert-deckung über die weitgehende Übernahmevon Leihwagen-, Abschlepp- und Rückhol-kosten bis zum reduzierten Kasko-Selbstbe-halt bei Reparaturen im vermittelnden Auto-

haus reichen. Typisch für die Versicherungslösungen von carplus ist,dass sie den Nutzen für Endkunden und Händlervereinen – etwa dann, wenn die „GW-Vollkasko“ fürumfassende Sicherheit nach dem Gebrauchtwagen-kauf sorgt und gleichzeitig eine Chance auf Verbesse-rung der Werkstattauslastung bietet. Ähnliches geltefür die unkomplizierte Möglichkeit zur Totalscha-denreparatur, erläutert Gugenberger. Er betont zu-dem die „am Markt einzigartige“ Kaufpreisersatzde-ckung: „Da der Fahrzeughalter die Gewissheit erhält,dass ihm bei Totalschaden oder Diebstahl bis zu 5Jahre lang der volle Anschaffungspreis ersetzt wird,kann der jeweilige Händler mit seinem Kunden eingleichwertiges Folgegeschäft abschließen.“

Umfassender ServiceFür einen möglichst reibungslosen Versicherungsall-tag sorgt neben dem branchenerfahrenen Kernteamvon carplus das dichte Netz der Wiener Städtischen,das über 140 regionale Geschäftsstellen und 2.000 Außendienstmitarbeiter umfasst. Das Zulassungsser-vice übernehmen ebenfalls Profis der Wiener Städti-schen, unterstützt von 17 Zulassungsstellen von car-plus – eine Infrastruktur, die im neuen Jahr ebensoweiter ausgebaut werden soll wie die persönliche Be-treuung der Autohauspartner: „Schließlich sind diebesten Produkte nur so gut wie der dahinter stehendeService“, wissen Gugenberger und Schlögl. • (HAY)

Dipl.-Ing. Dr. Mi-chael Schlögl (l.)und Dr. Franz F.Gugenberger le-ben die Zusam-menarbeit mitdem Autohandel

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MANAGEMENT

42 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

„Wenn sich Nachwuchskräfte bei uns bewerben, achtenwir auf unterschiedliche Parameter“, sagt Markus Kauf-mann, Geschäftsführer Autohaus Kauf-mann/Kaprun: „Zum einen schnuppern dieBewerber einige Tage bei uns, zum anderenschauen wir uns auch deren Zeugnisse an.Wichtig ist auch die Beurteilung der Kandida-ten durch unsere erfahrenen Techniker. Da-rüber hinaus führe ich dann auch noch einausführliches Gespräch, um mir ein Bild überdie Bewerber machen zu können.“ Wobei eskeine 100-prozentige Garantie gebe. Junge Leute befän-den sich oft in einer schwierigen Entwicklungsphase,und das sei oft unberechenbar: „Es wird also immer bes-sere, aber auch weniger gute Nachwuchskräfte geben.“

Es gibt keine 100-prozentige Garantie„Man kann sich leider nur während der vorgegebenen –viel zu kurzen – Probezeit ein Bild über den Lehrling ma-

chen, danach wird’s schwierig“, bedauert Ing.Gottfried Koch, Landesinnungsmeister derFahrzeugtechnik und Geschäftsführer Auto-haus Koch/Feldkirch: „Über verlängerte Probe-zeiten sollte man diskutieren. Ich glaube, dassdann mehr Unternehmer den Mut hätten,Nachwuchskräften eine Chance zu geben. Da-mit würde auch die Angst schwinden, jeman-den, der nicht geeignet ist, behalten zu müssen.

Wir achten bei der Auswahl nicht nur auf das Umfeld, beiuns muss jeder Lehrling mindestens einen Tag schnuppernund eine Aufnahmeprüfung absolvieren, wobei das per-sönliche Engagement des Lehrlings im Mittelpunkt steht.“

„Sollte sich herausstellen, dass es gar nichtpasst, gibt’s für Unternehmer als letzte Optionauch die Möglichkeit, sich von Lehrlingen im1. und 2. Lehrjahr zu trennen“, erklärt MartinGertl, Geschäftsführer Autohaus Gertl/Kram-sach. Wobei es natürlich individuell von Fall

zu Fall Unterschiede gebe. „Eine einvernehmliche Lö-sung, in der auch die Eltern eingebunden sind, ist in die-sem Fall möglich“, so Gertl. „Natürlich können Schwie-rigkeiten mit Lehrlingen auch dazu führen, dass der eineoder andere Unternehmer keinen Auszubildenden mehreinstellen will. Allerdings müssen wir uns dabei auch be-wusst sein, dass wir, wenn wir immer weniger oder amEnde gar keine Techniker mehr ausbilden, diese in Zu-kunft auch nicht mehr haben werden. Deshalb solltenwir auch ein gewisses Risiko auf uns nehmen.“

„Generell zeigt sich, dass junge Menschen imGegensatz zu früher schwerer motivierbarsind“, weiß Landesgremialobmann Komm.-Rat Mag. Hubert Aichlseder, GeschäftsführerAutohof/Klagenfurt. Gute Erfahrungen habeman bereits mit einem vom WIFI Klagenfurtentwickelten Eignungstest gemacht: „Die Unternehmenkönnen dort ihre Anforderungsprofile hinterlegen, so-wohl Lehrlinge als auch Betriebe können so leichter zuei-nander finden.“ Wichtig sei auch das richtige Handwerks-zeug beim Personal-Recruiting: „Wir als Unternehmersind schuld, wenn wir nicht vorher schauen, dass wir diegeeigneten Mitarbeiter bekommen.“ Wer sich nicht dieMühe mache, die Einstellung in einem qualitativen Ver-fahren abzuwickeln, dürfe sich nicht wundern, wenn erauch die falsche Personalentscheidung getroffen habe.

Probezeit verlängern

Risiko auf sich nehmen Prüfen, bevor man sich bindet

Ihre Meinung

Was tun bei Problemen mit Nachwuchskräften?

ist

s 42-43 bl umfrage ** okmue_Layout 1 23.12.15 12:06 Seite 2

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AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016 43

„Es gibt gesetzliche Fristen, in deren Rahmendas Arbeitsverhältnis aufgelöst werden kann,wobei das die meisten Unternehmen nichtmachen, weil wir bemüht sind, die jungenLeute in den Arbeitsprozess zu integrieren,was oft eine gewisse Zeit in Anspruchnimmt“, sagt Bundesgremialobmann Komm.-Rat Burk-hard Ernst, Vorstandsvorsitzender der Rainer Gruppe.Sollte sich später herausstellen, dass Lehrlinge nicht denAnforderungen gewachsen seien, habe man als Unterneh-mer ein Problem: „Dies kann für kleine Betriebe auchexistenzbedrohend sein“, so Ernst. „Es muss bei Lehrlin-gen – wie bei jedem anderen Mitarbeiter auch – die Mög-lichkeit geben, sich von diesem trennen zu können, darü-ber sollten wir in der Branche gemeinsame Gesprächeführen, um eine machbare Lösung zu finden.“

„Wenn ein Unternehmer mit seinem Lehrling nicht zu-frieden ist, bleibt ihm oft nichts anderes über, als stummzu leiden“, berichtet Mag. Franz Schöntha-ler, Geschäftsführer Autohaus Schönthaler inPernitz. „Natürlich nehmen wir mit örtlichenSchulen Kontakt auf, erkundigen uns auch inPolytechnischen Lehrgängen und veranstal-ten Schnuppertage.“ Dennoch bleibt unge-wiss, ob die Nachwuchskräfte entsprechenoder auch nicht; „Hatten wir vor 25 Jahrenauch mehr Bewerber, schrumpft das Angebot von Jahr zuJahr, gleichzeitig wächst das Angebot mittlerer und höhe-rer Schulen.“ Man merke auch, dass das Thema Automo-bil – im Gegensatz zu früher – immer weniger Jugendli-che begeistere, weil „das Benzin im Blut fehlt“.

Vielen fehlt das „Benzin im Blut“

„Wenn es Probleme mit Lehrlingen gibt, versuchen wirnatürlich als allererstes, auf diese, aber auch deren Elternoder Erziehungsberechtigten positiv einzu-wirken“, erklärt Heinz K. Robinson, Ge-schäftsführer Autohaus Robinson/Graz. „Oftfunktioniert das, manchmal aber auch nicht,was bedeutet, dass man sich oft bis zum Endeder Lehrzeit durchfretten muss.“ Man legegleichzeitig aber großes Augenmerk auf dieAuswahl der Lehrlinge. Dabei spiele sowohldas persönliche Gespräch als auch das familiäre Umfeldeine entscheidende Rolle: „Wobei wir tendenziell mitLehrlingen aus der ländlichen Umgebung von Graz undinsbesondere aus Großfamilien bessere Erfahrungen ge-macht haben als mit jenen aus der Stadt.“

„Die Erfahrungen haben uns darin bestärkt, besonderes Au-genmerk auf die Auswahl der Nachwuchskräfte zu legen“,

meint Josef Frischmuth, geschäftsführender Ge-sellschafter Autohaus Danner/Schlüßlberg. „Wo-bei wir das Glück haben, dass sich bei uns nochviele Lehrlinge bewerben.“ Mit der landeswei-ten Teilnahme an Berufsmessen der Schulenhabe man gute Erfahrungen gemacht. „Durchdie richtige Auswahl ist es gelungen, das Niveaudeutlich zu heben.“ Zu warten, was sich ergebe,

führe zu nichts, proaktives Agieren sei in diesem Zusam-menhang gefragt, auch Patenschaften mit Schulen hättensich bewährt. „Damit sind viel Arbeit, Aufwand und auchInvestitionen verbunden. Dies ist aber die einzige Chance,Lehrlinge zu finden, die den Ansprüchen gerecht werden.“

„Wenn es mit einem Lehrling ein Problem gibt,habe ich ein ganz persönliches und bereits be-währtes Rezept, dieses Problem zu lösen“, verrätKomm.-Rat Josef Wiener, Geschäftsführer AutoWiener/Eltendorf und Landesinnungsmeisterder Fahrzeugtechnik: „Ich suche immer das

Vieraugengespräch und bemühe mich, der Ursache auf denGrund zu gehen. Dabei übe ich keinerlei Druck aus. DieseMethode hat sich bewährt, weil danach oft Lösungen ge-funden werden können.“ Bei der Auswahl der Lehrlingesteht Wiener in engem Kontakt mit Schulen und Lehrern.„Im Rahmen von Schnuppertagen und nach Rücksprachemit den Lehrern können wir uns ein gutes Bild machen“,sagt Wiener. Eine Verlängerung der Kündigungszeit fürLehrlinge auf 6 Monate wäre für ihn durchaus eine Verbes-serung: „Davon würden alle profitieren“, ist er überzeugt.

Beim Reden zusammenkommen

Manchmal muss man sich durchfrettenProaktiv Nachwuchs suchen

uns wichtig!

Nachwuchskräfte braucht das Land – doch wastun, wenn Lehrlinge nicht den Erwartungen ent-sprechen? Welche Kriterien zählen bei der Aus-wahl von Auszubildenden? Und gibt es Rezepte,bei der Personalwahl Fehler zu vermeiden? Von Dieter Scheuch

Trennung muss möglich sein

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44 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

„Natürlich spüren alle den Preiskampf, aber wir solltenuns nicht auf den Verdrängungswett bewerb einlassen“,rät James Tennant (VRÖ) auf Seite 47 seinen Kollegen

„Mit dieser Doppelrolle des billigen Öls müssen die Autobauer zurechtkommen“,sagt Prof. Ferdinand Dudenhöffer auf Seite 53

WIRTSCHAFT

Dieter ScheuchUneingeschränktfährt’s sich besser

Ist „klassisches“, orts-gebundenes Carsha-ring in Wien ein Aus-laufmodell? Ja, wagenwir zu behaupten:Denn während dieFree-Floating-Ange-bote boomen – erstjüngst haben die inWien aktiven Unter-nehmen DriveNowund car2go ihre Flot-ten erweitert – stellenandere das Angebotein. Flinkster Öster-reich, ein Carsharing-Angebot der Deut-schen Bahn, wird sichmit seiner Flotte, diezuletzt 55 Fahrzeugeumfasste, im April2016 „aus wirtschaft-lichen Gründen“ zu-rückziehen.Diese Entwicklungwar abzusehen, dennje flexibler Mobilitätangeboten wird, destomehr Kunden spre-chen darauf an. Waslernen wir (einmalmehr) daraus? Mobi-lität mit Einschrän-kungen funktionierteinfach nicht, auchwenn das manchenicht wahrhaben wollen.

Lohnerhöhung oder mehr FreizeitBeim Abschluss der Kollektivvertragsverhandlungen für das gesamte Metallge-werbe und -handwerk wurde neben einer Erhöhung der Ist- und Soll-Löhne um1,4 Prozent sowie einer Erhöhung der Lehrlingsentschädigung um 1,5 Prozenterstmals auch eine „Freizeitoption“ vereinbart. Demnach können Arbeitnehmerzwischen einer Lohnerhöhung und bezahlter Freizeit wählen; dies ermöglichtArbeitgebern aber auch, auf eine schwankende Auftragslage zu reagieren. EinVorgriff auf noch nicht erworbene Freizeit ist allerdings ausgeschlossen.

Briten bauen ihren BMW online zusammenÜber eine Online-Verkaufs-Plattform das gewünschte Fahrzeug zu konfigurie-ren, eine Probefahrt zu vereinbaren oder eine Finanzierung abzuschließen:Damit möchte BMW in Großbritannien „den Händlern die Möglichkeit bie-ten, mit potenziellen Kunden in Kontakt zu treten“. Denn die Auslieferung deronline bestellten Fahrzeuge erfolgt weiterhin über den Händler; hat dieser dasgewünschte Modell lagernd, so erfolgt die Auslieferung beschleunigt. Aktuellist eine Einführung dieses Systems in Österreich nicht geplant.

Kardinal-König-Kunstpreis vergebenSeit 25 Jahren sind Kunst und Kultur ein fixer Bestandteil in der Unterneh-menskultur bei Würth. So unterstützt das Unternehmen den mit 11.000 Eurodotierten Kardinal-König-Kunstpreis, der alle 2 Jahre an Künstler, die nicht äl-ter als 40 Jahre sind und ihren Wohnsitz in Österreich oder Südtirol haben,vergeben wird. Dieses Jahr ging der Preis an die Künstlerin Julia Haller (37).Ihre Werke sowie die eingereichten Werke weiterer Künstler sind bis 27. Jänner 2016 in St. Virgil Salzburg zu sehen.

„Im Krieg gegen die Umweltverschmutzung“In letzter Zeit wird gerne Kriegsrhetorik verwendet, um das Thema „Umwelt-verschmutzung“ zu dramatisieren. China hat in Peking zum „Krieg dagegen“ausgerufen, neue Abgasnormen sind die Waffe. Alles schön und gut: Zuerstmachten wir das Armenland China zur Weltmacht, jetzt versinkt China, In-dien sowieso, im Smog und wir Geberländer hauchen luftrein unseren Wirt-schaftstraum aus. Die Bomben, die auf die Terrorländer abgeworfen werden,sind dafür umweltgerecht. Solange sie nicht uns auf den Schädel fallen.

Prof. Hannes Brachat referiert bei „Perspektiven 2016“„Autohaus“-Herausgeber Professor Dipl.-Kfm. Hannes Brachat gastiert imRahmen der Veranstaltungsreihe „Perspektiven 2016“ am 16. Februar in Wien.Er beleuchtet die Themen „Treiber und Trends im Neuwagenmarkt 2016“,„Prognose-Szenario im Gebrauchtwagen-Geschäft“ und „Prognose AfterSales“ sowie im Dialog mit Walter Missing (Missing Management) die Berei-che „Fokus Hersteller-Händler-Beziehung“, „Ertragsbringer im Autohaus“ und„Fixpunkte in der Unternehmenssteuerung“.

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Bei einer Veranstaltung im Tech GateVienna wurden die weiteren Möglich-keiten der Partnerschaft in der Autoin-dustrie zwischen Osteuropa, Südkoreaund Österreich beleuchtet.

Einen Blick hinter die Kulissen der südkoreani-schen Autoindustrie lieferte Hang Koo Lee, Se-

nior Researcher des Korea Institutes for IndustrialEconomics & Trade (KIET). Lee, der auch Strategie-konzepte für die koreanische Regierung entwickelt,war eine Art Stargast der Veranstaltung „Korea goesEurope“ in Wien, zu der das Korea Business Center(KOTRA) in Zusammenarbeit mit dem ACstyria Autocluster geladen hat.

Neue Technologien bringen neue ChancenDie koreanische Regierung ist laut Lee dabei, die Zu-sammenarbeit mit der Autoindustrie zu vertiefen. Diessoll vor allem auf dem Gebiet der Alternativantriebebei Elektro-, Hybrid- und Brennstoffzellenfahrzeu-gen sowie beim Thema autonomes Fahren geschehen.So haben etwa die koreanischen Autohersteller 2013mehr als 5 Milliarden Dollar in den Bereich For-schung und Entwicklung investiert, die Regierung hatdie Forschungsaktivitäten der Autoindustrie mitknapp 500 Millionen Dollar unterstützt. Zu den Zie-len zählt etwa die Entwicklung von leistbaren Elektro-fahrzeugen. Dabei nutzt man auch die hohe Kompe-tenz der koreanischen Batteriehersteller.Für neue Impulse sorgte der Hyundai ix35 Fuel Cell.An die 120 Firmen produzieren spezifische Teile fürdas Brennstoffzellenauto, für das nur wenige Kompo-nenten importiert werden.Nach den Worten von Lee drängt die Regierung ge-rade bei den Zukunftsthemen auf verstärkte Zusam-menarbeit zwischen der Autoindustrie und anderenkoreanischen Firmen. „Große Unternehmen zögernmanchmal mit Kooperationen, doch wir laden großeFirmen sowie Klein- und Mittelbetriebe zur Zusam-menarbeit und Etablierung gemeinsamer Entwick-

lungsprojekte ein“, erklärt Lee. „Die koreanische Regierung sieht den Bedarf für eine neue Strategie-richtung.“

Südkorea bietet ChancenFast 70 Prozent der Teileexporte sind für die auslän-dischen Produktionsstätten koreanischer Firmen be-stimmt. Die Einfuhren von Teilen aus Ländern wieChina oder Japan gehen zurück, doch nach den Wor-ten von Lee sind in letzter Zeit Lieferungen von Autoteilen aus Österreich, Rumänien und Marokkonach Südkorea gestiegen. Lee ortet auch interessanteMöglichkeiten für österreichische Zulieferer. Nachseinen Worten bietet etwa die neue Hyundai-Premi-ummarke Genesis neue Chancen, weil in Korea Bedarf an Teilen im Luxusbereich besteht. Roland Sommer, Director Private Affairs von AVLList, berichtete über die Aktivitäten in Südkorea. DieSteirer sind dort seit 1991 mit einem Büro in Seoulund seit 2007 mit einem technischen Zentrum in In-cheon, das mit der dortigen Inha University zusam-menarbeitet. Hanno Miorini, Vice President OE Mar-keting & Sales der Robert Bosch AG in Wien, erzähltenicht nur über die Bosch-Lieferungen an koreani-sche Kunden, sondern auch über die Besonderheitender Zusammenarbeit mit dem asiatischen Land.

Suche nach ZulieferernMit Kia in der Slowakei und Hyundai in Tschechienwurden zwei Autowerke in der Nachbarschaft Öster-reichs etabliert. Beide Fabriken haben 2015 neue Re-korde erzielt. Obwohl sich viele koreanische Zuliefe-rer in Ostmitteleuropa angesiedelt haben, bestehtnach wie vor Bedarf an Teilen europäischer Zuliefe-rer. Michal Lábaj, der für den Einkauf im Motorenbe-reich zuständige Manager des Part Development De-partments von Kia Motors Slovakia, erörterteMöglichkeiten, die sich österreichischen Zulieferernbieten. Gerade bei den in der Slowakei gebauten Mo-toren ist die Lokalisierung mit 40 Prozent noch verhältnismäßig niedrig. • (HOM)

KoreanischePerspektiven

Michal Lábaj, Manager, PartsDevelopment Department, KiaMotors Slovakia

Hanno Miorini,Vice President OEMarketing &Sales, RobertBosch AG

Hang Koo Lee, Senior Researcher,Korea Institute for Industrial Economics & Trade

Roland Sommer,Director PrivateAffairs, AVL List

WIRTSCHAFT

AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016 45

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Es sind imposante Zahlen, mit denen die österrei-chische Kfz-Branche Jahr für Jahr aufwartet: 400

verschiedene Autos, 40 unterschiedliche Markenund rund 150.000 Besucher (das ist, um einen Ver-gleich zu schaffen, mehr als ein dreimal gefülltesErnst-Happel-Stadion). Kein Wunder, dass in denvergangenen Wochen die finalen Arbeiten mit Hoch-druck verliefen: Schließlich wollen sich alle Herstel-ler in bestem Glanz präsentieren, um die Lust derKunden auf den Kauf eines neuen Autos weiter zuerhöhen.

Kaum noch Kritik am Jahres-RhythmusMomentan gibt es auch kaum noch Kritik an der Ab-kehr vom einstigen Zwei-Jahres-Rhythmus. „Das istmittlerweile gelebt und erfolgreich“, sagt Paul Ham-merl, Sprecher der Reed Messe: „Es zeigen ja auch dieZuschauerzahlen, die seit Jahren konstant hoch sind,dass es keinerlei Sättigung gibt.“ Und schließlich, soHammerl, gebe es ja auch tatsächlich Jahr für Jahr ge-nügend neue Autos zum Herzeigen – und nicht nuralle zwei Jahre. „Es gibt viele Leute, die regelrecht aufdie Autoshow warten.“

Dass die Teilnahme an der Veranstaltung ein „Muss“für die Importeure geworden ist, bestätigt auch Dr.Christian Pesau vom Arbeitskreis der Automobilim-porteure. „Die einstige Aufregung hat sich gelegt“,sagt er: „Natürlich gibt es Firmen, denen es aus

budgetären Gründen lieber wäre, wenn wir die Auto-show nur alle 2 Jahre hätten, aber die Erfolge spre-chen für sich, weil wir uns alle starke Impulse für dasJahr 2016 erwarten.“

Bis auf Volvo sind alle Marken vertretenMit Ausnahme von Volvo (stellt konzernseitig inEuropa nur auf dem Genfer Salon im März aus undverzichtete beispielsweise auch auf die IAA in Frank-furt) sind alle Marken dabei. Der Andrang war sogroß, dass Lotus nur mehr in der Mall untergebrachtwerden konnte. Die Analyse der vergangenen Jahreergab, dass genau die Mischung aus Autos, die übli-cherweise auf dem Kaufzettel ganz oben stehen undsolchen, die sich ein Großteil des Publikums nie undnimmer leisten kann, den Erfolg ausmacht.So werden auch heuer Österreich-Premieren wie dieAlfa Giulia, der Hyundai i20 Active, der Infiniti Q30,der Lexus RX, der Mitsubishi L200, der Nissan Na-vara, die Renault-Modelle Mégane und Talisman, derSubaru Levorg, der Suzuki Baleno und der ToyotaPrius neben Ferrari, Maserati, Bentley & Co. stehen.Vier Tage lang, vom 14. bis 17. Jänner. • (MUE)

WIRTSCHAFT

Dr. Christian Pesau(Automobilimpor-teure) erwarteteine Belebung desNeuwagenmarkts

Paul Hammerl istSprecher der ReedMesse: „DieVienna Autoshowist ein Fixpunkt fürviele.“

In den vergangenen Jahren ist die ViennaAutoshow zu einem Fixpunkt im Termin-kalender der Branche geworden. Dement-sprechend hoch sind die Erwartungen.

„Leute warten schon drauf“

46 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

Es darf wieder ge-schaut werden inden Messehallen,zahlreiche Pre -mieren warten

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WIRTSCHAFT

Rund 81 Prozent der Pkw-Fahrer seien bis MitteNovember auf Winterreifen umgestiegen, teilt

der Verband der Reifenspezialisten Österreichs (VRÖ)mit. Damit lag die Umsteckquote nur um 2 Prozent-punkte hinter dem Vorjahreswert. Gleichzeitig sprachexakt die Hälfte der Betriebe von besseren Pkw-Win-terreifenumsätzen als 2014. Ein Grund zum Jubeln istdies jedoch nicht, weiß VRÖ-Obmann James Ten-nant: „Man muss diese Zahlen relativieren, denn 2014war kein gutes Jahr für die Reifenbranche.“

Gemischte GefühleEin Blick auf die statistischen Details macht ebenfallsdeutlich, dass von einer nachhaltigen Verbesserungkeine Rede sein kann. So meldeten in der jüngstenVRÖ-Umfrage zwar 42 Prozent der Betriebe steigendePkw-Reifenumsätze, die Erträge wuchsen jedoch nurbei 17 Prozent. Beinahe jeder zweite Reifenhändlerhatte im Pkw-Geschäft unterm Strich weniger Geld inder Kasse. Während die Hälfte der Betriebe in der Ge-samtsaison mit besseren Pkw-Umsätzen rechnet, ge-hen bei den Erträgen nur 25 Prozent von Steigerun-gen, jedoch 49 Prozent von Rückgängen aus.Ähnlich präsentierte sich das Stimmungsbild bei denLkw-Pneus: Bis Mitte November meldeten 19 Prozentder Betriebe Umsatz- und immerhin 27 Prozent Er-tragssteigerungen. Der gesamte Nutzfahrzeug-Win-terreifenumsatz wurde von 18 Prozent der Betriebebesser, von 55 Prozent gleich und von 27 Prozentschlechter als in der vergangenen Saison eingeschätzt.Bei den Erträgen erwarteten 41 Prozent Zuwächse, 30Prozent eine Stagnation und 29 Prozent Einbußen.

Warnung vor dem PreiskampfAngesichts dessen tut sich der VRÖ mit konkretenHandlungsempfehlungen schwer. „Fakt ist, dass diegesamte Branche im Umbruch ist, aber es noch nichtganz klar ist, in welche Richtung es geht“, meint Ten-nant: „Natürlich spüren wir alle den Preiskampf, aberwir sollten uns nicht auf den Verdrängungswett -bewerb einlassen, sondern unsere Kunden bestens betreuen.“ • (HAY)

Die aufgrund des ausbleibenden Winter-wetters befürchtete Katastrophe bliebdem heimischen Reifenhandel erspart.Dennoch scheint der Strukturwandel inder Branche unaufhaltsam zu sein. Entspannung,

doch keine Ent-warnung: VRÖ-Obmann JamesTennant erwartetnach der jüngs-ten Branchen -umfrage weiterestrukturelle Ver-änderungen imReifenhandel

Viel besser (mehr als 5%)Besser (+1% bis 5%)Gleich wie Vorjahr

Schlechter (- 1% bis 5%)Viel schlechter (mehr als 5%)

Reifenumsatz PKW im Vergleich zu Vorjahr R

Viel besser (mehr als 5%)Besser (+1% bis 5%)

Gleich wie Vorjahr

Schlechter (- 1% bis 5%)Viel schlechter (mehr als 5%)

Reifenertrag PKW im Vergleich zu Vorjahr

Das Runde muss aufs Eckige

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WIRTSCHAFT

48 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

hen, ein gutes Frischöl zu liefern, welches exakt aufdie Anforderungen eines Labortests hingetrimmt ist,sondern vielmehr darum, dass es einen reibungslosenund energiesparenden Betrieb des Motors auch nacheinigen tausend Kilometern ermöglicht.“ Labortests würden regionale Eigenheiten unberück-sichtigt lassen, nennt Motlicek die in Österreich be-sonders häufigen Bergstrecken sowie den zunehmen-den Stop-and-go-Verkehr in den Ballungsräumen alskonkrete Beispiele. Außerdem werde bei Motortestsstets ein frisches Öl verwendet: „Zahlreiche Schmier-stoffe verlieren jedoch innerhalb kürzester Zeit enorman Qualität und Leistung, vor allem unter praxisnahenBedingungen.“

Dauerhafte QualitätVon der Qualität der eigenen Produkte ist Motlicekdagegen überzeugt: „Shell-Schmierstoffe weisen einehohe Alterungsstabilität und Oxidationsbeständig-keit auf, wodurch sich weniger Abbauprodukte bilden, die das Öl eindicken würden.“ Durch die Pu-rePlus Technology würden auch die Verdampfungs-verluste reduziert, insgesamt bleibe der Motor über einen langen Zeitraum in einem werkssauberen Zustand: „Die Shell-Helix-Motorenöle halten auch inder Praxis die Qualität, die sie versprechen.“ • (HAY)

Der VW-Skandal hat das öffentliche Augenmerk auf dieAbgas- und Verbrauchsangaben der Autobauer gelenkt.Unter Laborbedingungen ermittelte Daten werden kritischhinterfragt. Dank moderner Schmierstoffe kann jedochauch im täglichen Fahrbetrieb maximale Effizienz erreichtwerden, unterstreicht Shell-Importeur Haberkorn.

Gut geschmierte AbgaswerteSchmierstoffe mit Leichtlaufeigenschaften spielen

in der Automobilindustrie eine wichtige Rolle.Kein Wunder, schließlich reduzieren sie die inner-motorische Reibung und senken somit Treibstoffver-brauch sowie CO2-Emissionen. Künftig würden die Motorölerzeuger wohl einen nochgrößeren Beitrag zur Effizienzsteigerung leisten müs-sen – vor allem deshalb, weil die bisherigen Ver-brauchsangaben nach der hitzigen Debatte rund umden „Fall VW“ nicht mehr als ausreichend erachtetwürden, meint Dipl.-Ing. Rudolf Motlicek, Anwen-dungstechniker für Shell-Schmierstoffe beim heimi-schen Exklusivpartner Haberkorn: „Der Druck vonBehörden, Medien und Öffentlichkeit auf die Auto-mobilindustrie, Gesetze und Testlimits auch außer-halb von Laborbedingungen einzuhalten, wird mitSicherheit steigen.“

Technologischer VorsprungBereits jetzt seien 0W-30-Öle bei vielen Fahrzeugher-stellern Standard, erläutert Motlicek. In den nächstenMonaten seien immer häufigere 0W-20-Anforderun-gen zu erwarten: „Wohin die Reise geht, zeigen unsdie erst kürzlich eingeführten Viskositätsklassen 08,12 und 16, wodurch unter anderemextrem dünnflüssige und damit kraft-stoffsparende 0W-08-Öle ermöglichtwerden.“Shell sei für diesen Technologietrendbestens gerüstet, verweist Motlicekauf die einzigartige „PurePlus Tech-nology“: Sie kombiniert besondersreine, aus Erdgas gewonneneGrundöle mit der bewährten akti-ven Reinigungstechnologie vonShell. Daraus resultieren Motoröle, die einerseitsdünnflüssig und somit energiesparend sind und ande-rerseits einen bestmöglichen Schutz der Motorkom-ponenten garantieren.

Nachholbedarf bei PrüfzyklenAngesichts dieser technologischen Führerschaft stehtman bei Shell neuen behördlichen Vorgaben für Mo-tor- und Öltests gelassen gegenüber. „Es ist im Inte-resse von Gesetzgeber und Endverbraucher, dass dieAngaben von Fahrzeugherstellern zu CO2-Wertenund Treibstoffverbräuchen auch im Betrieb auf derStraße und über einen längeren Zeitraum hinaus ihreRichtigkeit haben. Schließlich hängen davon nichtnur die Treibstoffausgaben und die abgasbezogenenSteuern ab, sondern auch Auswirkungen auf unsereUmwelt“, so Motlicek. Ähnliches gelte für dieSchmierstoffe selbst: „Es sollte nicht nur darum ge-

Effizienzvorteil:Die aus ErdgasgewonnenenGrundöle der„PurePlus Tech-nology“ (l.) sinddeutlich reiner alsherkömmlicheBasisöle

Dipl.-Ing. RudolfMotlicek kenntdie technischenDetails des Mo-torölgeschäfts

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AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

Gebrauchtwagen zum richtigen Preis am Markt zu posi-tionieren bzw. Ladenhüter im eigenen Bestand zu ver-meiden, dabei unterstützt das Online-AuktionshausAutorola mit der Live-Marktübersicht Indicata.

Das seit 2005 am österreichischenMarkt aktive Unternehmen Auto-

rola gehört in Europa zu den Pionierenim Bereich Online-Autoauktionen. MitJahresbeginn 2015 startete das Unterneh-men mit dem Programm Indicata eineLive-Marktübersicht, mit der in Echtzeitalle relevanten Informationen über denGebrauchtwagenmarkt geliefert werden. Zweiwichtige Kennzahlen ermöglichen Händlern, diePreisstrategie festzulegen, aber auch das Nachjus-tieren aktueller Angebote. So kann mit der „Marktnachfrage“, die auf aktuel-len Verkaufszahlen gleicher oder ähnlicher Fahr-zeuge beruht, der Bestand der Fahrzeuge aufschnell oder schwerer verkäufliche Fahrzeuge be-urteilt werden. Mit der Kennzahl „Preis zumMarkt“ kann der Anwender den eigenen Preis mitdem durchschnittlich angesetzten Preis am Marktfür vergleichbare Fahrzeuge – unter Berücksichti-gung von Alter, Laufleistung und Ausstattungsvarian-ten – einsehen und für eigene Preisfestlegungen nutzen.

Laufend aktuelle DatenUm aussagekräftige Daten für den Vergleich mit einem Fahrzeug des Bestandes zu haben, werden vonIndicata immer mindestens 10 Fahrzeuge gesucht,die den Kriterien des eigenen entsprechen. Eine Soft-ware scannt dafür rund um die Uhr Online-Verkaufs-portale und berücksichtigt bei der Berechnung dieMarktentwicklung der vergangenen 45 Tage. Solltenin der Suche nicht ausreichend Treffer gelingen, erwei-tert das Programm die Suchkriterien, die auch der Anwender jederzeit selbst festlegen kann. • (MPI)

Autorola-GeschäftsführerRené Buzek (r.)und Indicata-Ver-triebsleiter RalphStocker

Der Preis ist heiß

Die Softwareüberzeugt nichtnur durch über-sichtliches Design,sondern auchdurch Featureswie die Facelift-Erkennung

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Die beiden AutomobilgrößenKomm.-Rat Ing. Alfred Stadler von

der Wolfgang Denzel Auto AG undKomm.-Rat Friedrich Unterberger vonder Unterberger Gruppe hatten eine Vi-sion: eine markenübergreifende unab-hängige Ausbildung in der Automobil-branche zu schaffen. Dies wurde aufihre Initiative im Jahr 2011 zusammenmit der FH Kufstein als automotivesAus- und Weiterbildungsprogramm real.Das Bundesgremium für Fahrzeughan-del und der Arbeitskreis der Automobil-importeure tragen mit Unterstützungzum Erfolg der Ausbildungsgänge bei.

Erste Master-AbschlüsseDas „Zertifizierungsprogramm für Automobil-Verkäufer/innen“, das in Wien und Kufstein abgehal-ten wird, ist dabei der Basisbaustein des dreistufigenWeiterbildungskonzeptes. In enger Zusammenarbeitmit ausgewiesenen und langjährigen Brancheexper-ten wurde zudem der 2- bzw. 3-semestrige Zertifikats-lehrgang „Automobile Manager/in“ und der berufs-begleitende 4-semestrige Executive Master ofBusiness Administration (MBA) „Automobile Busi-ness“ entwickelt und etabliert. Seit 2012 haben 300 Teilnehmer die Ausbildungenpositiv abge schlossen. Die Verleihung der Master-Urkunden an die ersten 18 Absolventen des Lehr-gangs erfolgte am 12. Dezember 2015 durch Rektor

Prof. (FH) Dr. Johannes Lüthi und LehrgangsleiterinMag. Diane Freiberger, MBA, in einer Feierstunde ander FH Kufstein. „Die markenübergreifende Firmen-zugehörigkeit der AbsolventInnen spiegelt die hoheAkzeptanz der Weiterbildung in der gesamten Bran-che wider“, verdeutlicht Freiberger.

Stadler und Unterberger geehrtDie Ideengeber der automotiven Ausbildungen,Komm.-Rat Ing. Alfred Stadler und Komm.-Rat Fried-rich Unterberger, erhielten im Rahmen des Festaktesdas Goldene Ehrenzeichen der FH Kufstein verlie-hen. Nach Laudatios von Freiberger (für Stadler) undDr. Siegfried Dillersberger (für Unterberger) wurdendie Ehrungen durch die Stiftungsvorstände DDr. Her-wig van Staa, Dillersberger und Baumeister Ing. HansTreichl vorgenommen.

Anmeldungen für Aus- und Weiterbildungen 2016 möglichDie kommenden Ausbildungsstarts sind bereits in Vor-bereitung. Das „Zertifizierungsprogramm für Automo-bil-Verkäufer/innen“ soll bei ausreichender Anmelde-zahl im Mai 2016, spätestens aber im Herbst starten.Der Zertifikatslehrgang „Automobile Manager/in“ be-ginnt im Frühjahr 2016, Anmeldungen sind noch bisEnde März möglich. Der Executive Master of BusinessAdministration (MBA) „Automobile Business“, fürden nur noch wenige Restplätze verfügbar sind, startetam 4./5. März 2016, Bewerbungen sind bis 20. Februar2016 möglich. Informationen zur Anmeldung sind aufwww.fh-kufstein.ac.at/automotive zu finden. • (MPI)

18 Absolventen erhielten ihre Master-Urkunden Mitte: Mag. Birgit Weiß, MBA, von der Wolfgang Denzel Auto AG

Masters of AutoDie ersten Absolventen des 4-semestrigen Lehrgangs„Executive Management MBA, Focus Automotive Management“ erhielten im Rahmen einer Feierstundedie Masterurkunden und 2 Manager der österreichischenAutomobilwirtschaft wurden für ihre Verdienste geehrt.

Komm.-Rat FritzUnterberger undKomm.-Rat Ing.Alfred Stadler erhielten von denStiftungsvorstän-den DDr. Herwigvan Staa, Dr. Sieg-fried Dillersberger,Baumeister Ing.Hans Treichl dasGoldene Ehrenzei-chen der FH Kuf-stein überreicht

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50 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

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AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016 ??

Alles begann mit einem VW T2:Der Nachfolger des legendären

„Bulli“ war am 9. März 1966 das ersteAuto, das bei der Porsche Bank (da-mals noch unter der BezeichnungPorsche Konstruktionen KG) geleastwurde. Seither ist viel Wasser dieSalzach hinuntergeflossen – und diePorsche Bank, wie das Unternehmenseit den 1980er-Jahren heißt, ist längst ein internatio-naler Mobilitätsanbieter geworden.Derzeit ist die Porsche Bank in 15 Ländern vertreten,allein in Österreich hat das Unternehmen 114.750Kunden. Um die Fitness auch weiter zu erhalten,wurde in den vergangenen Monaten vor allem die di-gitale Strategie neu ausgerichtet. Seit Anfang Novem-ber ist die neue Homepage mit frischen Texten undneuem Design online.

Geschenke zum runden Geburtstag

Die Homepage www.porschebank.atbietet den perfekten Einstieg in diekomplexe Welt der Kfz-Finanzierungund -Versicherung, natürlich sollenauch bestehende Kunden über aktu-elle Innovationen informiert werden.

Schadensmeldung mit dem Smartphone via AppDamit die Kunden diese Informationen auch jederzeitgriffbereit haben, wurde im Herbst auch eine Por-sche Bank mobile App geschaffen. So wissen dieKunden sofort, welche Fahrzeuge im Budgetrahmenliegen und was sie im Fall eines Schadens machenmüssen. Nach einem Unfall können sie mit demSmartphone aufgenommene Bilder vom Schaden sofort mitschicken. • (MUE)

Die Porsche Bank wird demnächst 50 – und hat sich für ihre Kunden rechtzeitig „frisch“ gemacht.

Das Smartphonebildet den direk-ten Kontakt mitder Porsche Bank

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52 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

FinanzexperteMag. Andreas Ze-derbauer referiertbei den Praxis-Seminaren vonAUTO & WirtschaftWISSEN(Infos auf S. 18/19)

Wer finanziertdie Fahrzeuge?Um die Absatzfinanzierung streiten sich die Banken undFinanzierungsinstitute. Bei der Lagerfinanzierung wirddas Angebot schon etwas dünner und auch die Händlersprechen nicht gerne darüber. Dabei sind beide Bereichefür den Erfolg des Händlers immens wichtig.

Die Finanzdienstleistung, also das Vermitteln vonLeasing und Kredit, ist mittlerweile fixer Be-

standteil des Autohandels. Neben der Dienstleistungfür den Kunden ist es ein wichtiger Ertragsbringer.Anbieter gibt es hier in großer Zahl.Über die Finanzierung des Fahrzeuglagers spricht manhingegen oft hinter vorgehaltener Hand, dabei ist esganz normal, dass das Lager ab einer bestimmten Größenicht aus der Portokasse finanziert werden kann. DieZahlung des Neuwagens erhält zwar vom Importeur imRegelfall ein Zahlungsziel, nach Ablauf der sogenann-ten Freifinanzierungsperiode muss dennoch eine Lö-sung gefunden werden. Beim Gebrauchtwagen mussgleich beim Eintausch oder Ankauf eine passende Lö-sung parat sein. Mangelnde Liquidität verhindert ein er-folgreiches Geschäft, das gilt für das Neuwagen-Auto-haus genauso wie für den Gebrauchtwagen.

Großzügiger BetriebsmittelrahmenDafür braucht es einerseits ein Firmenkonto, also einen Betriebsmittelrahmen mit entsprechender Über-ziehungsmöglichkeit. Doch damit ist es noch nicht ge-tan, zumal die Zinsen vergleichsweise hoch sind undsich die Hausbank nicht am Fahrzeug besichert. Dazubraucht es Immobilien, Sparbücher, Haftungen oderÄhnliches. Die Auto-Spezialbanken, also die Captive-Bankender Autohersteller sowie spezialisierte markenunab-hängige Institute wie beispielsweise Autobank, San-tander Consumer Bank oder Volksbank Leasing, be-sichern sich hingegen mittels Eigentumsvorbehalt amFahrzeug.

Die Möglichkeiten der SpezialbankDazu muss das Genehmigungsdatenblatt, der frühereTypenschein, in der Regel an die Bank gesendet wer-den zur Sicherheit. Die (zusätzliche) Zusammenarbeitmit einer Spezialbank erlaubt mehr Spielraum und istmeist auch günstiger. Der Zinssatz hängt allerdingsvon der Gegenleistung des Händlers ab. Denn dieSpezialbanken erwarten sich eine entsprechende Ab-satzfinanzierung, also Kredit- oder Leasingverträgemit den autokaufenden Kunden. Das macht natürlichauch Sinn, ist allerdings nicht immer einfach umzu-setzen. Denn die Kunden vergleichen nicht nur Fahr-zeugpreise, sondern auch Finanzierungsangebote.Eine starke Regionalbank oder Sonderaktionen vonüberregionalen Instituten machen es oft schwierig, mitseinem eigenen Finanzierungspartner zu punkten.

Sicherheitabschlag beim ZukaufLeider ist es damit nicht erledigt, denn die Finanzie-rung bei der Spezialbank hat noch einen kleinen Haken. Die Spezialisten finanzieren beim Gebraucht -wagen in der Regel einen Eurotax-Einkaufspreis ab-züglich eines gewissen Prozentsatzes. Der hängt un-ter anderem von der Bonität des Betriebes ab und solldas Risiko der Bank vermindern, wenn die Fahrzeugezwangsveräußert werden müssen. Somit ist also zurFinanzierung über die Spezialbank noch ein gewisserTeil über den normalen Rahmen der Hausbank abzu-decken. Denn abgesehen von dem abgezogenen Pro-zentsatz sind die gefragten Fahrzeuge nicht immer zuEurotax-Blau zu bekommen. Das kann dazu führen,dass wirklich attraktive Modelle gar nicht angekauftoder eingetauscht werden, weil das Firmenkontokeine Möglichkeiten dazu bietet. Denn neben derDifferenz zwischen Spezialbankfinanzierung und tat-sächlichem Kaufpreis müssen über dieses Konto janoch andere GW-Kosten zwischenfinanziert werden.

Zwischenfinanzierung notwendigNeben den Aufbereitungs- und Reparatur-Aufwen-dungen kommt die komplette Zwischenfinanzierungbei der Auslieferung des Fahrzeuges dazu. Wenn Lager- und Absatzfinanzierung von derselben Bankerfolgen, wird das Fahrzeug oft direkt abgedeckt. An-ders die Situation bei fremden Absatzfinanzierungen.Zieht die Spezialbank das Fahrzeug vom Firmen-konto ein, weil es als verkauft gemeldet wurde unddas Genehmigungsdatenblatt abgerufen wurde, kannes noch mehrere Tage dauern, bis die andere Bankden Betrag abdeckt. Je nach Größe und Verkaufszahldes Händler sind damit regelmäßig mehrere Fahr-zeuge komplett über den Betriebsmittelrahmen zu finanzieren. • (GEW)

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Es hat schon Tradition, dass Fachleute im Dezem-ber berechnen, was die folgenden 12 Monate zu

bieten haben – und meistens haben sie recht. Auch inden vergangenen Wochen liefen die Rechenstifteheiß – und die Ergebnisse sind durchaus interessant.Von „neuen Herausforderungen auf dem Wachstums-pfad“ spricht Prof. Ferdinand Dudenhöffer, Direktordes CAR-Instituts an der Universität Duisburg-Es-sen. Er hält einen neuerlichen Verkaufsrekord vonweltweit 78 Millionen Neuwagen für durchaus realis-tisch, das wären etwa 2,7 Prozent mehr als 2015.Während Südamerika und Osteuropa in der Rezes-sion verharren, sind das übrige Europa, die USA undChina Wachstumstreiber. Die vor allem auf Dieselaggregate konzentrierten europäischen Hersteller werden in den kommendenJahren allerdings Milliardenbeträge in die Abgasreini-gung des Diesels stecken müssen, um die schärferenGrenzwerte zu erreichen. Dudenhöffer glaubt, dass ab2020 mit der neuen Batteriegeneration die Elektro -autos den Durchbruch schaffen könnten. Der ersteSchritt dazu wird bereits heuer erfolgen, wenn auchdie deutschen Premium-Autobauer Fortschritte beireinen E-Autos mit einer Reichweite bis zu 500 Kilo-metern erzielen.Als Wachstumsbremse für alternative Antriebe würdensich heuer allerdings die niedrigen Treibstoffpreise er-weisen, glaubt der Duisburger Professor. Allerdingsseien günstige Werte an den Zapfsäulen gut für denNeuwagenverkauf: „Mit dieser Doppelrolle des billi-gen Öls müssen die Autobauer zurechtkommen.“

Plus 5 Prozent in Westeuropa erwartetÄhnlich wie Dudenhöffer hat sich Prof. Stefan Brat-zel vom Center of Automotive Management in Ber-gisch Gladbach einen Ruf als Kenner des Automark-tes erarbeitet. Auch Bratzel rechnet für 2016 miteinem weltweiten Wachstum auf 78 Millionen Neu-wagen. Der Anstieg des Neuwagenverkaufs in Chinawerde sich auf 6 Prozent abflachen, glaubt Bratzel:„Seit 2000 ist der Anteil von China am automobilenWeltmarkt von 1 auf 26 Prozent gestiegen, währendjener der USA von 35 auf 22 und von Westeuropa von30 auf 17 Prozent zurückgegangen ist“, analysiert derExperte.

Während der Neuwagenabsatzin Peking oder Shanghai immerschwieriger wird, sollte er vor al-lem in Städten zweiter und drit-ter Größe weiter anhalten. Inden USA könnte heuer mit 17,9Millionen Neuwagen ein Allzeit-

rekord erzielt werden. Und Westeuropa? Da gibt es lautBratzel Nachholbedarf in Frankreich und Italien, so-dass durch ein Plus von 5 Prozent etwa 13,7 MillionenStück verkauft werden könnten. • (MUE)

AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016 53

Prof. Ferdinand Du-denhöffer, UniversitätDuisburg-Essen

Das Wachstumhat seinen PreisFür das Jahr 2016 rechnen deutsche Automobil-Expertenmit einem Anstieg der Neuzulassungen auf 78 MillionenEinheiten – vor allem in Europa, China und den USA.

Prof. Stefan Brat-zel aus Bergisch-Gladbach

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WIRTSCHAFT

Bisher gab es bei der Santander Consumer Bankfür Privatkunden eine Leasingfinanzierung mit

Kilometerabrechnung. Bei Neuverträgen gelten seitwenigen Wochen jedoch neue Regelungen: Diese sindVerbraucherkreditgesetz-konform.Neu ist unter anderem, dass der Effektivzinssatz ge-mäß dem Verbraucherkreditgesetz (VKrG) in derWerbung deutlich sichtbar ausgewiesen werden muss.Außerdem erhalten alle Kunden vor dem Abschlussdes Leasingvertrags eine vorvertragliche Information.Diese beinhaltet sämtliche Vertragsinhalte, also alleBedingungen des Leasings und natürlich die Kosten.Weiters weiß der Kunde, welche Verpflichtungen ermit dem Abschluss des Leasingvertrags eingeht.Wichtig ist auch, dass Kunden ab sofort – wenn sie eswünschen – einen kostenlosen Tilgungsplan sowie

einen Kontoauszug verlangen können. Neu ist auch,dass die Kunden den Vertrag jederzeit kündigen kön-nen, sie müssen also nicht mehr eine bestimmte Kün-digungsfrist oder einen -termin einhalten.Michael Schwaiger, seit mehreren Jahren Direktor

des Bereichs Kfz bei der SantanderConsumer Bank, sieht in denneuen Bestimmungen viele Vor-teile: „Es wird durch die Auswei-sung des Effektivzinssatzes in derWerbung viel einfacher, verschie-dene Produkte miteinander zu ver-gleichen“, sagt er.

Größter unabhängiger FinanziererIn Österreich ist Santander dergrößte herstellerunabhängige Fi-nanzierer im Kfz- und Motorradbe-reich: Unter anderem laufen Ko-operationen mit den AutomarkenVolvo, Kia, Suzuki sowie den Mo-torradherstellern KTM, Husqvarna

und Harley-Davidson. Santander betreibt in Österreich mittlerweile 29 Filia-len sowie ein Kundencenter in Eisenstadt und hat 400Mitarbeiter. Weltweit hat die spanische Bank mehr als117 Millionen Kunden. • (MUE)

Finanzdienstleistungen spielen im Automobil -geschäft eine entscheidende Rolle. „Die Liquidi-

tät ist für den Autohandel in wirtschaftlicher Hinsichtso wichtig wie die Luft zum Atmen“, weiß GerhardDangel, gemeinsam mit Markus Beuchert und Ger-hard Fischer Vorstand der AutoBank. Diesem Be-wusstsein trägt die Spezialbank mit praxisgerechtenLagerfinanzierungsprodukten Rechnung. Gleichzeitigforciert man Kredit- und Leasingprodukte, die fürmehr Erlöse am „Point of Sale“ sorgen.„Die Finanzierungsrate allein ist aber nicht derSchlüssel für eine erfolgreiche Zukunft“, unter-streicht Dangel die Innovationsfreude der AutoBank:Deshalb hat das Unternehmen beispielsweise ein

Komplettpaket für „Flottenmanagement beim Händ-ler“ entwickelt, das derzeit von ersten Pilot betrieben erprobt wird. Demnächst soll es allen Partnern zurVerfügung stehen.

Selbstständigkeit als AlleinstellungsmerkmalWichtig ist Dangel in diesem Zusammenhang dieUnabhängigkeit der AutoBank, die – im Gegensatzzu allen Wettbewerbern – weder eine Tochterfirma ei-nes Fahrzeugherstellers ist noch zu einem internatio-nalen Finanzkonzern gehört: „Wir konzentrierenuns einzig und allein auf unsere Partner. Wenn sie erfolgreich sind, werden auch wir weiterhin Erfolghaben.“ • (HAY)

Während viele Universalbanken der Autobran-che den Rücken gekehrt haben, verstärkt die AutoBank die Zusammenarbeit mit ihren Part-nern. Innovative Finanzierungsprodukte sollendafür sorgen, dass die Autohäuser auch in Zukunft am Markt bestehen können.

Auf der Seite der Händler

Gerhard Dangelunterstreicht denBranchenfokusder AutoBank

54 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

Für die Kunden istes jetzt einfacherDie Santander Consumer Bank hat seit Mitte Dezember eine neue Leasingvariante im Angebot,durch die Kunden eine bessere Übersicht haben.

s 54 santander **GKU okmue_Layout 1 22.12.15 13:27 Seite 2

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ANSICHT

AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016 55

porteurs-Vorgaben bleibt der ursprünglichvon ihm rabattierte Preis von 93.990 Euroaufrecht. Davon werden 43.000 Euro für denGebrauchtwagen an den Privaten abgezo-gen. Der Kunde hätte nun dank seiner Ver-kaufsbemühungen nicht 50.000, sondern50.990 Euro zu bezahlen.

•Der Verkäufer müsste dem Kunden nun er-klären, dass er das Gesamtgeschäft nicht um3.000 Euro verbessert, sondern um 990 Euroverschlechtert hat. Und zwar im Interessedes Importeurs, der sich durch die „Eigen-

mächtigkeit“ des Kunden bei diesem Geschäft nun dieEintauschprämie von 3.990 Euro ersparen kann. Ersei daher verpflichtet, den bisherigen Kaufvertrag zustornieren. Er müsste ihm erklären, dass aufgrundder Vorschriften des Importeurs „regelkonform“ einneuer Kaufvertrag auszustellen sei. Gleichzeitig hatder Händler dem Kunden klarzumachen, dass er statt50.000 nun 50.990 Euro zu zahlen habe.

•Ich bezweifle, dass es so gutmütige Kunden gibt, diesich so etwas von einem Autohändler bieten lassen.Egal, um welche Marke es sich dabei handelt. Ichwürde mich weigern, einen „neuen“ Kaufvertrag zuunterschreiben. Ich würde mit meinen 43.000 Eurogrollend das Geschäft verlassen und mir bei einem an-dern Händler ein Auto kaufen. Vielleicht bei einer an-deren Marke, bei der ich nicht das Gefühl habe, beimKauf über den Tisch gezogen zu werden. Jeder ver-nünftige Händler jeglicher Marke wird in so einemFall daher seinem Kunden den Erfolg seines Privatver-kaufes gönnen. Der Verkäufer wird daher den Ge-brauchtwagen auf dem Kaufvertrag stehen lassen – umso ebenfalls sein Jahresziel zu erreichen.

•Mit dem Privatverkauf hat der Kunde allerdings denImporteur um die Stützung von 3.990 Euro „geschä-digt“. Und der Verkäufer hat mit dem „alten“ Kauf-vertrag den Importeur in die Irre geführt – beide zu-sammen wurden damit zu Betrügern. Ein Händler,dem im Jahr mehrere solche Fälle unterkommen, er-füllt bereits den Tatbestand des „schweren gewerbs-mäßigen Betruges“. Schließlich ist er selbst schuld,dass er derartige Eintauschregeln des Importeurs ak-zeptiert hat. All das in der Hoffnung, damit zum Jah-resende doch noch die – vielfach irrealen – Jahreszieleerreichen zu können.

Wie bringe ich einen Esel dazu, einen über-frachteten Karren ohne Aussicht auf Erfolg

immer weiter zu schleppen? Natürlich – mit der be-rühmten Karotte. Im Autohandel mit den Jahresboni,die den Händlern vor die Nase gehängt werden. Jetztzum Jahreswechsel war es wieder einmal so weit: Dasganze Jahr wurden bei jedem verkauften Auto Ver-luste in Kauf genommen, um den Jahresbonus ein-heimsen zu können. Ein bis eineinhalb Prozent desJahresumsatzes werden dafür in Aussicht gestellt. Werdie Stückzahlen im Dezember nicht geschafft hat, istdiesem Ziel das ganze Jahr umsonst nachgelaufen.Nur wer den Bonus erreicht, darf darauf hoffen, zumJahresende die im ganzen Jahr durch hohe Rabatteeingefahrenen Verluste wieder auszugleichen. DieImporteure nennen das Händlermotivation. Für michist das einfach eine fahrlässige Anstiftung zum Betrug.

•Mir fällt als Beispiel MBÖ ein, bei anderen Markensieht es ähnlich aus: 2015 gab es Eintauschprämien inunterschiedlicher Höhe. „Die Eintauschprämie giltbei Rückgabe Ihres maximal 84 Monate alten ge-brauchten Pkw an ihren Mercedes-Benz-Partner. Siewird vom Neuwagenpreis abgezogen, zusätzlich zudem Preis, den Sie für Ihren Gebrauchtwagen erhal-ten. Das Eintauschfahrzeug muss mindestens 6 Mo-nate auf den Neuwagenkäufer zugelassen gewesensein. Pro Fahrzeug nur ein Eintausch möglich.“

•Das klingt am Papier recht simpel: Ein ML 350 BTwird – bereits rabattiert – um 93.990 Euro angeboten.Davon wird noch die Eintauschprämie von 3.990Euro abgezogen. Der Neuwagen kostet somit 90.00Euro. Der Gebrauchte des Kunden wird um 40.000Euro eingetauscht. Der Kunde hat also beim Neuwa-genkauf bar 50.000 Euro aufzuzahlen. Auf dieser Ba-sis wird auch der Kaufvertrag errichtet.

•Bei Anlieferung des Neuwagens verkündet der Kundestolz, dass er dem Verkäufer diesen mühsamen Ein-tausch ersparen kann. Er habe für seinen Gebrauch-ten bereits einen Käufer um 43.000 Euro gefundenund gibt ihm auch gleich eine Abmeldungskopie. Erfreut sich, dass er damit sein Geschäft um 3.000 Euroverbessern konnte. Und ist zufrieden, dass am Kauf-vertrag sein Auto weiterhin als Eintauschwagen auf-scheint. Dem Händler bleibt nichts anderes übrig, alsdem Kunden sein neues Auto um 50.000 Euro auszu-liefern. Nur fällt damit die Berechtigung weg, denNeuwagenpreis um die Eintauschprämie von 3.990Euro zu kürzen. Bei korrekter Einhaltung der Im-

BranchenanwaltDr. Fritz Knöbl:„Der Verkäufermüsste dem Kun-den nun erklären,dass er das Ge-samtgeschäftnicht um 3.000Euro verbessert,sondern um 990Euro verschlech-tert hat. “

Lauter Linke

s 55 knöbl **GKU okmue_Layout 1 22.12.15 13:59 Seite 1

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56 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

„Der Schlüssel für eine nachhaltige weltweite Verkehrssicherheitist der Zugang zu bezahlbaren Ersatzteilen und Techniken“,sagt Ben Smart (TRW) auf Seite 58

„Mit unserem Lager können wir auch Geräte, die 15 Jahre oder länger im Betrieb sind, wieder instand setzen“,erklärt Komm.-Rat Ing. Christian Brachmann (Siems&Klein) auf Seite 62

GEWERBE

Philipp HayderWo kein Kläger, da kein Richter

In den vergangenen Jah-ren traten einige bemer-kenswerte Gesetzes-werke in Kraft: DasKraftfahrzeugsektor-Schutzgesetz schreibtdie Vergütung des „not-wendigen und nützli-chen Aufwands“ beiGarantiearbeiten sowie„angemessene Bedin-gungen“ für den Zugangzu technischen Datenvor. Die Altfahrzeuge-verordnung untersagtden Export von Unfall-autos, die im Inlandnicht mehr wirtschaft-lich in zulassungsfähi-gen Zustand zu verset-zen wären.Passiert ist seither –nichts. Das KraSchG isttotes Recht, die Wrack -exporte steigen unabläs-sig. Importeure und Ver-sicherungen legenweiterhin die Spielre-geln zu ihren Gunstenaus. Der Gesetzgeber hatseine Schuldigkeitgetan. Jetzt muss dieBranche die Paragrafenendlich mit praktischerRelevanz füllen: Dasgeht nur vor Gericht.

Swiss Automotive übernimmt Autonet-GruppeÜber eine neu zu schaffende Dachgesellschaft übernimmt die Swiss Automo-tive Group – vorbehaltlich der Genehmigung durch die Kartellbehörde – dieMehrheit an der Autonet-Gruppe, Marktführer im rumänischen Teilehandel,und möchte den gemeinsamen Umsatz mittelfristig auf 1 Milliarde Euro stei-gern. Die Autonet-Gruppe wurde 1996 gegründet, beschäftigt rund 1.500 Mit-arbeiter und ist neben Rumänien auch in Ungarn, der Slowakei und Slowe-nien tätig. Über grenznahe Standorte wird auch Österreich beliefert.

Partslife vergibt UmweltpreisSeit 2012 wird der „Partslife-Umweltpreis“ vergeben, seit 2015 zusätzlich auchin der Kategorie „Innovationen“. Schirmherr ist der Musiker Peter Maffay. Aufdie Sieger wartet ein Gesamtpreisgeld von 10.000 Euro. Mit dem „Partslife-Umweltpreis“ geht es dem Unternehmen vorrangig um nachhaltige Projekte,die „langfristig dabei helfen, Kosten zu sparen“, so Geschäftsführer WolfgangSteube. Teilehersteller, Händler und Werkstätten können bis 30. April 2016ihre Bewerbungen unter www.partslife.de/umweltpreis einreichen.

Ventilemontage leicht gemachtSchnelle und sichere Montagen von Snap-in-Ventilen verspricht Rema TipTop mit dem Remaxx Fluid. Beim Einstreichen mit Montagepaste werden oftdie Pinsel falsch dimensioniert und so können beim Einziehen in das Felgen-loch vorerst unsichtbare Beschädigungen am Ventil entstehen. Mit RemaxxFluid wird das Ventil vor dem Einsetzen mit dem Schwämmchen benetzt, bie-tet zum Einfädeln eine gute Anfangsgleitwirkung und sorgt danach schnell-trocknend für festen Sitz des Snap-in-Ventils auf der Felge.

Bosch-Prämiensystem „extra“ ausgebautSeit Dezember 2015 können Werkstätten neben Produkten von Bosch, Motulund BTS Turbo auch beim Kauf von Hazet-Produkten in Österreich Punktefür das Bosch-Prämiensystem „extra“ sammeln. Seit über 145 Jahren entwi-ckelt und produziert Hazet leistungsstarkes Werkzeug für höchste Ansprüche.Über 1.000 Werkstätten sammeln in Österreich Punkte im „extra“-Prämiensys-tem von Bosch und lösen diese gegen Sachprämien wie Bosch-Werkzeugeoder Smartphones, saisonale Artikel und Fachbücher ein.

Die richtige Lackierpistole zum FüllernUm Unebenheiten auszugleichen und einen tadellosen Untergrund für denDecklack zu schaffen, bietet Anest Iwata für den Arbeitsgang Füllern dieProfi-Lackierpistole W-400 BellAria classic plus an. Das Unternehmen ver-spricht eine leise und angenehme Geräuschentwicklung, ein leichtes Handlingsowie simple Bedienung. Das Auftragen der Füllschicht erfolgt gleichmäßignass und ohne störende Versandung. Die W-400 BellAria classic plus ist kom-patibel zu diversen Wechselbechersystemen am Markt.

s 56 einstieg gewerbe ** GKU okmue_Layout 1 23.12.15 12:09 Seite 2

Page 57: AUTO & Wirtschaft 01/2016

Das ist hier die Frage! Und: Wer hat bei einer Unfallrepa-ratur welche Aufklärungspflichten? Vor allem, wenn einKunde sein Auto reparieren lassen will, die Versicherungaber nur eine Totalschadensablöse anbietet? Von Dr. Friedrich Knöbl

Die im Vorspann zitierten Fragen sind ein fast all-tägliches Problem, vor dem Werkstätten stehen.

Dr. Johann Kriegner, Konsumentenschützer bei derArbeiterkammer in Linz, hat all dies näher unter dieLupe genommen. Mit dem Ergebnis, dass die Interes-sen der Geschädigten durchaus mit jenen der Kfz-Werkstätten harmonieren.Vor allem bei älteren Autos führen schon relativ ge-ringe Schäden dazu, dass der Reparaturaufwand denZeitwert überschreitet. „Der Geschädigte kann imTotalschadensfall nicht die Reparaturkosten, sondernnur die Differenz zwischen dem Wert des Autos vordem Unfall und dem Wertdes Wracks – Zeitwert mi-nus Wrackwert – verlan-gen“, sagt Kriegner.Er zeigt an einem Rechen-beispiel die damit verbun-dene „deutliche Ersparnisdes Versicherers“ (sieheTabelle nebenan):Der Geschädigte hat nachder Judikatur des Obersten Gerichtshofes zwar auchin einem solchen Fall die Möglichkeit, mit einer „spar-samen, aber dennoch ordnungsgemäßen Reparatur“die Totalschadensabrechnung auszuhebeln. „Er wirdaber in der Regel keine Kenntnis davon haben, dasser unter diesen Voraussetzungen die Reparaturkostenverlangen kann“, erklärt Kriegner. Meist resignierendie Geschädigten, „wenn aufgrund des Gutachtenseine Totalschadensabrechnung ermittelt wurde“.

Reparaturkosten 110 Prozent des ZeitwertesHinzu kommt das „Prognoserisiko“: Nach der Judika-tur ist eine Reparatur nur „tunlich“, wenn die voraus-sichtlichen Reparaturkosten 110 Prozent des Zeitwer-tes nicht übersteigen. Stellt sich im Nachhinein heraus,dass die tatsächlichen Reparaturkosten einer Zeit-wertreparatur diese kritische Schwelle überschreiten,müsste der Geschädigte – wegen der Untunlichkeit –auf Totalschadensbasis abrechnen. Insofern würde erauf einem „Differenzschaden“ sitzen bleiben. Für Kriegner ist daher der Sachverständige „der archi-medische Punkt der Schadensregulierung, da er durchsein Gutachten die Richtung für die Schadensabwick-

lung vorgibt“. Er steht zwischen dem Interesse des Ge-schädigten nach einer voll angemessenen Entschädi-gung und dem Ersatzpflichtigen, nicht mehr zahlen zumüssen als notwendig. Entscheidend ist daher, wieder Sachverständige die Höhe der Kosten ermittelt.Der Frage, wer die Höhe der Kosten ermittelt, kommtoft eine ausschlaggebende Bedeutung zu.

Wer beauftragt den Sachverständigen?Für Kriegner ist diese Frage in Österreich zulasten derVerbraucher völlig unbefriedigend gelöst. Der Ge-schädigte hat zwar nach den allgemeinen Beweislast-regeln den Beweis für die Höhe des Ersatzansprucheszu erbringen. „Aber es gilt die eiserne Regel, dass derSachverständige vom Kfz-Haftpflichtversicherer desUnfallgegners beauftragt wird.“ Diese Sachverständi-gen stehen sogar oftmals in einem direkten oder indi-rekten Angestelltenverhältnis zum Haftpflichtversi-

cherer. „Diese Praxis führt meines Erachtens zueinem Interessenkonflikt“, meint Kriegner. Diese Einschätzung deckt sich mit den Erfahrun-gen vieler Werkstätten. Etwa wenn der Gutach-ter mit Erfolgsprämien honoriert wird, wenn esgelingt, einen Schadensfall kostensparend miteiner Totalschadensablöse zu liquidieren. „Eswäre zweckmäßig, wenn der Sachverständige –so wie in Deutschland – vom Geschädigten be-auftragt würde“, glaubt der AK-Experte. Dadurch

wäre die Gefahr eines Abhängigkeitsverhältnisseszum Versicherer weitgehend ausgeschlossen. „Es be-steht dann keine Gefahr, dass der Sachverständige imGrenzbereich im Zweifel zugunsten des bezahlendenAuftraggebers entscheidet.“

Werkstätten sollten die Judikatur kennenDie Rechtsgrundlage für eine derartige freie Auftrags-vergabe existiert schon jetzt. Nach ständiger Judika-tur müssen dem Geschädigten die Kosten des Gutach-tens aus dem Titel des Schadenersatzes ersetztwerden. Es nützt aber die konsumentenfreundlichsteJudikatur nichts, wenn die Unfallopfer diese nichtkennen. Dann besteht weiterhin die Gefahr, dass sievon Versicherungsagenten und Schadensabwicklernüber den Tisch gezogen werden. Die Kfz-Werkstätten sind die ersten Ansprechpartner,mit denen die Geschädigten Kontakt aufnehmen. Andenen liegt es, ihre Kunden über deren Rechte aufzuklä-ren. Sie sollten sich das Fachwissen und die EDV-Pro-gramme besorgen, um den Schadensabwicklern in denHaftpflichtversicherungen bei der Abwehr von Total-schadensabrechnungen Paroli bieten zu können. •

Konsumenten-schützer Dr. JohannKriegner

Tunlich oder nicht tunlich?

AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016 57

GEWERBE

Zeitwert € 1.000.-Reparaturkosten € 1.200.-Restwert € 500.-Totalschaden Zeitwert minus Restwert € 500.-Reparaturkosten € 1.200.-Ersparnis der Versicherung € 700.-

s 57 reparaturabwicklung **GKU okmue_Layout 1 22.12.15 13:57 Seite 1

Page 58: AUTO & Wirtschaft 01/2016

GEWERBE

Die Festlegung von Standards für Qualitätskompo-nenten ist schon seit Langem in Debatte. Seit ei-

nem guten Jahr gelten die Regulierungsanpassungennun für schwere Nutzfahrzeuge, innerhalb der nächs-ten Monate werden diese auch für Pkws und Trans-porter gültig. Die Frage ist, wie sicher künftig Fahr-zeuge sein können, ohne rechtlich bindendeweltweite Qualitätsstandards für sicherheitskritischeKomponenten? „Der Schlüssel für eine höhere undnachhaltige weltweite Verkehrssicherheit ist der Zu-gang zu sicheren und bezahlbaren Ersatzteilen undTechniken“, sagt Ben Smart, Marketing Director, Glo-bal Parts & Service bei TRW.

Regularien im Kampf gegen ProduktpiraterieDie Einführung von Regularien zur Standardisierungvon Ersatzteilen für den Automotive Aftermarket seiein wichtiger Schritt. Universell umgesetzt und über-wacht, machten diese Regularien es sehr schwer fürgefälschte oder qualitativ minderwertige Produkte,auf den Markt zu kommen und die Fahrzeugsicher-heit zu gefährden. „Es darf also keine Ausnahmen geben, denn nur einsicheres Teil sorgt für ein sicheres Fahrzeug. Die ganzeIndustrie muss daher schnell an einer Lösung arbei-ten“, so Smart. Seit November 2014 müssen alle inEuropa hergestellten und verkauften Brems scheibenfür schwere Lkws, Busse und Anhänger die Qualitäts-standards der gesetzlichen ECE-R90-Richtlinien erfül-

TRW gehört zuden wenigen Her-stellern im Er-satzteilmarkt miteigenen Brem -senprüfsystemen

Ab November 2016tritt die ECE R90auch bei Brems-

scheiben undTrommelbremsenfür Pkws in Kraft

Ben Smart istMarketing Di-rector GlobalParts & Servicebei TRW

Fest überzeugt zeigt sich der Teilespezialist TRW Aftermarket davon, in naher Zukunft den Fokus aufeine Erweiterung der Initiative für mehr Sicherheit bei Fahrzeugteilen einzuleiten.

len. Ab November 2016 tritt die ECE R90 auch beiTrommelbremsen für Transporter sowie Bremsschei-ben und Trommelbremsen für Pkws in Kraft. Um diese Standards zu erfüllen, müssen diese Teileeine Reihe von Tests durchlaufen und die gleichenLeistungsparameter wie die Produkte der Erstausrüs-tung erfüllen. „Die Teilehersteller haben eine Verant-wortung, die Einhaltung der Standards zu gewährleis-ten. Wenn das nicht branchenweit passiert, wird esnicht funktionieren“, sagt Smart.

Für die Zukunft rüstenLetztlich bedürfe es einer gemeinsamen Anstrengungaller Marktteilnehmer, um die weltweite Sicherheit aufden Straßen zu gewährleisten. Ein schwaches Gliedin der Kette könnte fatale Folgen haben. Denn wie si-cher könne die Summe aller Teile sein, wenn nureine geringe Anzahl der Komponenten angemessenenSicherheits- und Qualitätsstandards unterliegen wür-den? Ein weiteres Thema sei auch der Kampf gegen

Plagiate. Teile von Produkt-fälschern könnten das Le-

ben von Menschengefährden. Last but not le-ast sei es auchwichtig, Werk-stattmitarbei-

ter auf ein Niveauzu bringen, auf dem sie die

neuen Technologien verstünden, um Fahrzeuge künf-tig reparieren und warten zu können. Mit dem Trainingsprogramm eXponentia (www.ex-ponentia.org/de/) sei TRW entsprechend gerüstet. •(DSC)

Auch die Aufbe-reitung vonBremsätteln er-folgt bei TRWnach strengenKriterien

58 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

Mehr Sicherheit bei Kfz-Teilen

s 58 Trw **GKU okmue_Layout 1 22.12.15 13:50 Seite 2

Page 59: AUTO & Wirtschaft 01/2016

GEWERBE

Director Aftermarket in Europa, ist damit eine wich-tige Lücke geschlossen worden. NGK produziert welt-weit in 24 Produktionsstätten. • (MUE)

Es sind imposante Zahlen, die der weltweit füh-rende Hersteller von Zündkerzen, Glühkerzen

und Lambdasonden für die Serie bereithält: 39 dererstmals für den Aftermarket verfügbaren NTK-Pro-dukte sind Spannungssprung- bzw. Zirkondioxid-Lambdasonden, zwei weitere kommen aus dem Breit-band-Bereich. Damit erhöht sich das Sortiment auf920 verschiedene Typen.Betroffen vom Ausbau des Sortiments sind allein in Europa etwa 14,7 Millionen Fahrzeuge; für etwazwei Drittel von ihnen bietet NGK nun eine 100-prozentige Abdeckung an. Laut David Loy, Marketing

Seit Kurzem sind gleich 41 neue Lambdasonden von NGK Spark Plug auch für den freien Werkstät-ten-Bereich verfügbar.

Im Jänner erweitert Festool sein Akku-Sorti-ment um ein neues Werkstattradio, das dankseiner Bluetooth-Funktion auch mit den ver-schiedensten Smartphones kompatibel ist.

Schalt das Radio ein …

Natürlich ist es oft laut in Kfz-Werkstätten: Doches gibt auch Zeiten, in denen es etwas ruhiger

zugeht. Genau dann sollten sich die Kfz-Technikermit guter Musik bei Laune halten. Außerdem schadetes ja nicht, wenn man weiß, was auf der Welt passiert.

Satter Sound – auf Wunsch auch vom HandyDas Werkstattradio Sysrock BR 10 von Festool ist genau für diese Zwecke entwickelt worden: Eine

Viele, viele neue Typen

Das neue Radiolässt kaum nochWünsche offen

spezielle Resonanzkammer sorgt gemeinsam mit dem2,5-Zoll-Lautsprecher für satten Sound. Das Gehäuseist so robust, dass es auch den einen oder anderenRempler verträgt; eine Rundum-Gummierung sorgtfür sicheren Stand.Betrieben wird das Radio mit einem Netzadapter oderLithium-Ionen-Akkus. Wer statt Radio lieber die eigene Musik hört, kann diese über die Bluetooth-Schnittstelle von seinem Handy, Tablet oder MP-3-Player übertragen. • (MUE)

s 59 ngk ** festool **GKU okmue_Layout 1 23.12.15 12:11 Seite 1

Page 60: AUTO & Wirtschaft 01/2016

GEWERBE

Einmal jährlich zieht Werner Bauer durch dieLande, um gebundenen Schadensbegutachtern

und mehr oder minder freien Kfz-Sachverständigendie neuesten Versicherungsrichtlinien zu erläutern.Das im November in Wien zusammengekommeneFachpublikum war jedoch höchst erstaunt, als Bauerin seinem Anschauungsunterricht Fotos von einemschwer demolierten Audi an die Wand projizierte undden Teilnehmern ohne Bekanntgabe der Zustands-und Schadensdaten sowie ohne Angabe einer Laufleis-tung (!) schmunzelnd die Frage stellte, ob sie nichtauch seiner Meinung seien, dass man so ein schönesAuto doch nicht der Schrottpresse widmen könne.Mit dem Export dieses Wagen könne man die Umweltnachhaltiger als mit seiner Verschrottung schützen.

Der Abfallvom AbfallDer Versicherungsverband war in die jüngste Novelle derAltfahrzeugeverordnung mit eingebunden. Umso unver-ständlicher ist es, dass sich sein ChefsachverständigerWerner Bauer bei einer Schulung in Wien von den ge-setzlichen Bestimmungen rund um die „Abfalleigen-schaft“ von Altautos demonstrativ abwandte.Von Dr. Friedrich Knöbl

Dipl.-Ing. ChristianEissner warnt vorden resultierendenHaftungsfolgen

60 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

Sachverständige in der HaftungDie Verwunderung wurde noch größer, als sich nachder Veranstaltung herausstellte, dass es sich bei demdemonstrierten Totalschaden um ein Wrack mit einemsehr hohen Kilometerstand handelte, dessen Repara-turkosten in der Werkstätte mehr als 250 Prozent (!)des Zeitwertes betrugen. Es liegt nahe, dass auch diefür die Abfalleigenschaft ausschlaggebende Wieder-herstellung der Verkehrstauglichkeit weit über demZeitwert lag. Doch gefährlicher Abfall darf, wie es derim April 2015 in Kraft getretene Erlass zur Altfahrzeu-geverordnung eindeutig festschreibt, nicht mehr ex-portiert werden.„Ich finde es erschreckend, dass Bauer bei seinem Vor-trag offensichtlich den Versuch unternommen hat, diegeltenden Vorschriften zur Ermittlung der Abfallgrenzezu ignorieren und Kollegen dazu animierte, dabei mit-zumachen“, sagt der gerichtlich beeidete Sachverstän-dige Dipl.-Ing. Christian Eissner, einer der Teilnehmerder Veranstaltung. Er verweist auf die für Sachverstän-digen damit verbundenen Haftungsfolgen.

Befremdlicher AlleingangMöglicherweise hatte Bauer in der Hitze des Gefechtsgegen die von ihm ungeliebte Kfz-Abfallregelung vergessen, dass der Versicherungsverband in die Aus-arbeitung des Altfahrzeuge-Erlasses gemeinsam mitVertretern der Automobilwirtschaft und des Umwelt-ministeriums involviert war und auch der Regelung zurFestlegung der Abfallgrenze zugestimmt hat. Bei einerregelgerechten Schulung hätte Bauer seine Zuhörerdarauf aufmerksam machen müssen, dass beim zivilenSachverhalt „Totalschaden“ vielfach auch der objek-tive Abfallbegriff erfüllt sein wird. Die Fahrzeugeigen-tümer, die Schadensreferenten und die Werkstätten ha-ben somit auch die Vorschriften desAbfallwirtschaftsgesetzes einzuhalten. Auch private Wrackbesitzer sind dann Abfallbesitzerund dürfen ihr Fahrzeug nur einer zur Altstoffsamm-lung berechtigten Firma überlassen. Damit hat derKfz-Sachverständige auch den Wert des Wracks zuhinterfragen. Der kann sich nämlich nur aus Angebo-ten berechtigter Abfallsammler ergeben – oder jenerWerkstätten, die ebenfalls dazu befugt sind. Wenn dienormierten stofflichen Verwertungsquoten im Kfz-Sektor weiterhin nicht erreicht werden, ist durchausmit schärferen Kontrollen auch im Bereich der Versi-cherungen beziehungsweise Wrackbörsen zu rechnen– vor allem, wenn der Chefsachverständige seine Kol-legen in den Schadensabteilungen zum „zivilen Unge-horsam“ aufruft. Verschärfungen bei der Festlegungder Abfallgrenze sind in diesem Fall ebenfalls nicht un-wahrscheinlich. Dann könnte Bauer (der übrigens2016 das Frühpensions alter erreicht) selbst zum Ent-sorgungsfall werden. •

Die rechtliche Interpretationvon Werner Bauersorgt für Kopf-schütteln

s 60 bauer **GKU okmue_Layout 1 22.12.15 13:45 Seite 2

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AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016 ??

Wenn das Gas ausgehtMit dem Gasspürgerät SelectH2mini vonHerth+Buss sind die Kfz-Werkstätten fürdie wachsende Zahl an Klimaanlage-De-fekten gerüstet.

Die Defekthäufigkeit hängtdabei nicht mit der Quali-

tät der Klimaanlage zusammen,sondern mit der höheren Ein-baurate in den Fahrzeugen.Schließlich sind nahezu alleNeufahrzeuge mit einer AirCondition ausgestattet, auchder Prozentsatz beim Fahrzeug-bestand wächst ständig. Neben War-tung, Service und Befüllung von Klimaservicegerätenwird daher auch die Fehlerdiagnose immer wichtiger.Eine besondere Herausforderung ist dabei die Ursa-chenforschung beim Entweichen von Klimagas. Herth+Buss hat nun dem selektiven GasspürgerätSelectH2 ein weiteres, kompakteres Modell zur Seitegestellt. Das SelectH2 mini besitzt alle relevantenAusstattungsdetails und ermöglicht sogar die Prüfunggroßer Lkw- und Omnibus-Klimaanlagen. Egal beiwelchem Fahrzeug: Der äußerst biegsame Schwanen-hals des Gerätekopfs, der auch mit der Arbeitsleuchteausgestattet ist, ermöglicht eine einfache und effi-ziente Lecksuche. Denn die rasche Ortung des Pro-blems ist sowohl für den Kunden wie auch für dieWerkstätte entscheidend.

Effiziente SucheSelectH2 mini reagiert ausschließlich auf Wasserstoff,Fehlerdiagnosen durch Öl- oder Benzindämpfe sindalso ausgeschlossen. Dabei arbeitet das Lecksuchge-rät selbst mit Formiergas, das zu 95 Prozent aus Stick-stoff und zu 5 Prozent aus Wasserstoff besteht.Für eine möglichst hohe Erfolgsquote ist das Produktaus dem Hause Herth+Buss gleich mit zwei Sensorenausgestattet. Das austretende Gas wird akustisch an-gezeigt, die Geschwindigkeit des Signaltons steigertsich bei Zunahme der erkannten Konzentration. DasModell funktioniert mit Diffusionstechnik und er-kennt das austretende Gas bereits bei extrem geringerKonzentration.Geliefert wird das SelectH2 mini im Kunststoffkoffermit Deckelpolster sowie einer gasfreien Einlage, diefür die Lagerung entscheidend ist. • (GEW)

Elparts SelectH2mini vonHerth+Buss fürdie effizienteLecksuche bei Klimaanlagen

s 61 herth&buss **GKU okmue_Layout 1 22.12.15 13:44 Seite 1

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GEWERBE

62 AUTO & Wirtschaft • JÄNNER 2016

Die technische Entwicklung des Auto-mobils schreitet rasant voran, für dieKfz-Betriebe bedeutet das eine laufendeErweiterung und Aktualisierung ihrerWerkstattausrüstung.

Um in die richtigen Werkzeuge und Geräte fürdie Anforderungen der Werkstätten zu investie-

ren, braucht es auch die richtige Beratung.Darauf legt Komm.-Rat Ing. Christian Brachmann,Geschäftsführer von Siems & Klein, mit seinem Spe-zialistenteam großen Wert. Optimale Kundenbetreu-ung vor und nach dem Kauf hat beim traditionsrei-chen Familienunternehmen höchsten Stellenwert.Dazu kommen die richtigen Geräte renommierterHersteller. Neben den gut ausgebildeten Technikernim österreichweiten Kundendienst sorgt das umfas-sende Zentralersatzteillager dafür, dass die Geräteschnell wieder laufen. Brachmann: „Mit unserem La-ger können wir auch Geräte, die 15 Jahre oder längerim Betrieb sind, wieder instand setzen.“

Weiterbildung und InformationSchulung und technische Informationen stehen beiDerendinger mit dem Tech Pool den Betrieben zurVerfügung. Ganz besonders profitieren die PlusSer-vice-Partner, die kostenlose Schulungstage genießen.„Unsere PlusService-Partner wollen wir heuer noch

mehr unterstützen“, erklärt Thomas Posch, Lei-ter Werkstattausrüstung bei Derendinger. So-wohl im Bereich der Geräteauswahl wie auch bei den Schulungen und Beratungen verfügt Derendinger über ein umfangreiches Angebotsamt allen neuen Lösungen von RDKS über Assistenzsysteme wie Abstandsradar bis zu Klimaservice.

DieselprüftechnikBei Trost Auto Service Technik spielt unverän-dert die Hebetechnik eine wichtige Rolle, ebensobietet das Unternehmen alle Lösungen für RDKS.„2016 wollen wir uns verstärkt um den BereichDieselprüftechnik kümmern“, erzählt GernotRiegler, Vertriebsleiter Werkstattausrüstung beiTrost. Die Basis bildet der neue Injektorenprüf-stand von Bosch, der ETS 708. „Mittlerweile istdie Common-Rail-Technologie so weit verbreitet,dass es für freie Werkstätten Sinn macht, sich

mit den Injektoren zu beschäftigen“, so Riegler.

Scheinwerfer und Fahrerassistenzsysteme „Momentan beschäftigen uns zwei große Themen inder Werkstattausrüstung: moderne Scheinwerferein-stellgeräte und die effiziente Prüfung und Justage vonFahrerassistenzsystemen“, erklärt Richard Pleil, Leitung Marketing bei Birner. Beide Bereiche sind für die Kfz-Betriebe noch recht neu, Birner setzt da-bei auf Lösungen von Bosch. Für den effizienten Einsatz dieser Themen in den Betrieben bietet Birnerin seinem Schulungsangebot laufend Tageskurse an.Die Themen reichen dabei von „Lichttechnik in mo-dernen Fahrzeugen“ über moderne „Komfort- undSicherheitssysteme“ oder „Hybrid- und Elektrofahr-

zeuge“. Abgerundet wird das Bir-ner-Angebot mit der richtigen Fi-nanzierung: „Als Dienstleistungzur Finanzierung dieser sehr auf-wändigen Geräte bieten wir spe-zielle Überlassungs-Nutzungsver-einbarungen an, die dem Kundenermöglichen, diese Investitionsgü-ter mittels Verpflichtung zum Tei-leumsatz bei Birner unentgeltlichzu bekommen“, so Pleil. • (GEW)

Digitales Scheinwerfer -einstellgerät von Bosch

Komplexität von Auto und Werkzeug

Thomas Posch,Derendinger

Komm.-Rat Ing.Christian Brach -mann, Siems &Klein

Gernot Riegler,Trost

Richard Pleil,Birner

s 62 werkstattaurüster **GKU okmue_Layout 1 22.12.15 13:43 Seite 2

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Klarer BlickZur Unterstützung der Ka-rosserie- und Lackierfach-betriebe bietet Cromax nebenLacken neu die ChromaLamp.Ausgestattet mit unterschiedlichenLED-Typen können Tages- undAbendlicht simuliert sowie verschie-dene Lichtstärken eingestellt werden. Die Chroma-Lamp kann so auch bei hellen Silbertönen zum Einsatzkommen. Mit 500 Gramm Gewicht inklusive Batterienüberzeugt sie zusätzlich durch Leichtigkeit.Lack & Technik Vertriebs GmbH; www.lack-technik.at

Glühkerzen-Sortiment erweitertMit 3 Doppelwendel-Glühkerzen und 3 Schnellstart-Glühkerzen erweitert Denso sein Glühkerzenpro-gramm in Erstausrüsterqualität auf 137 Teilenummernfür 6.095 Fahrzeuganwendungen. Denso Automotive Deutschland GmbH;www.denso-am.de

Kraftvolle ÜbertragungDie ContiTech Power Trans-mission Group bietet alsSpezialist für Riemen undRiementriebkomponen-ten einen elastischenKeilrippenriemen, derdie hohen Anforde-rungen des Motorserfüllt und auch bei

leichter Schiefstellung im Trieb ein gutes Geräuschver-halten sowie idealen Grip garantiert. Aufgrund von Al-terung und Verschleiß empfiehlt ContiTech, den Rie-men nach 120.000 km Laufleistung zu tauschen.ContiTech AG; www.contitech.at

Kunststoff einfach und sauber verschweißenRisse und Löcher in Kunststoffteilen, die bisher einenKompletttausch zur Folge hatten, können mit demKunststoff-Schweißgerät, Edelstahlgeflecht und Repa-ratur-Sticks von KS Tools kostenschonend und stabilbeseitigt werden.KS Tools Werkzeuge-Maschinen GmbH; www.ks-tools.at

3 neue Leuchten im ProgrammNeu ins Glühlampen-Sortiment bei Herth+Buss sinddas Set Xenon-Scheinwerferlampen D2S, GlühlampeNebelscheinwerfer H16 und Glühlampe Nebelschein-werfer H11 aufgenommen worden.Herth+Buss Fahrzeugteile GmbH & Co.KG;www.herthundbuss.com/onlinekatalog

Alles dichtMit der neuartigen Ölab-lass-Schraube „Smart-O“wird über eine spezielleDichtung beim Kontaktmit dem Öl zuverlässigDichtheit hergestellt.Selbst verschlissene Gewinde stellen keinProblem dar. Die„Smart-O“ ist wieder -

verwendbar und im 15-tei-ligen Smart-O-Sortiment-Koffer erhältlich.BG Products Deutschland; www.bgprod.at

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MENSCHEN

Änderungen im Konzernvorstand der Vienna Insurance GroupDr. Peter Hagen hat „aufgrund von Auffassungsunterschiedenüber die weitere strategische Ausrichtung und Führung desKonzerns“ seine Funktion als Vorstandsvorsitzender derVienna Insurance Group am 31. Dezember 2015 niedergelegt.Ihm folgte Prof. Elisabeth Stadler, die für die Zeit bis 30. Juni2018 bestellt wurde.

DAF-PersonaliaDaniel Heller (r.) istseit 1. Dezember2015 neuer CountryParts Manager beider DAF AustriaGmbH in WienerNeudorf. Sein Vor-gänger Bernard Steurer (l.) wechselte als SalesManager für Österreich und die Schweiz an dieSpitze des Vertriebs für beide Länder.

Wechsel beim auf Marderabwehrspezialisierten deutschen Unterneh-men Stop&Go: Als Nachfolger vonStefan Schaub, der das Unternehmenim Dezember verlassen hat, über-nahm Geschäftsführer Hans-JörgSchelb (B.) die Tätigkeit als Vertriebs-leiter. Er ist auch für die Vertriebs-partner in Österreich zuständig.

Thomas Jessulat wurde mit Wir-kung vom 1. Jänner 2016 in den Vor-stand des ElringKlinger-Konzerns

berufen. Er ist dort für Finanzen zu-ständig. Vor seinem Wechsel an dieSpitze leitete Jessulat den Bereich

Finanzen und Controlling.

Die Helvetia Versicherungen AG ist aufder Suche nach einem neuen Finanzvor-stand: Josef Gutschik, der diese Positionseit September 2014 innehat, wird aufeigenen Wunsch am 30. September2016 ausscheiden. Um eine reibungsloseÜbergabe an seinen Nachfolger zu ge-währleisten, bleibt er bis zum Halbjah-resabschluss Ressortverantwortlicher.

Neuer Produktionsvorstand der Por-sche AG ist Albrecht Reimold (B.): Der54-Jährige folgt auf Dr. Oliver Blume,der seit Oktober Vorstandsvorsitzen-der des Sportwagenbauers ist. Reimold leitete zuletzt das Volks -wagen-Werk in Bratislava, wo auchdie Karosserie des Porsche Cayenne hergestellt wird.

Seit 1. Jänner ist Fabian Piontek beider Managementberatung PorscheConsulting für die Betreuung derKlienten aus der Automobilzuliefer-Industrie zuständig. Die PorscheConsulting GmbH in Bietingheim-Bissingen ist eine Tochtergesell-schaft des Sportwagenherstellersund beschäftigt 370 Mitarbeiter.

Die Social-Media-Kommunikationvon Michelin für Österreich,

Deutschland und die Schweiz wirdseit Dezember von Ines Knapp gelei-tet. Die 38-Jährige war zuvor im Be-reich Marketing und Kommunika-tion bei Michelin Restaurants tätig.

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Nachfolgerin der zu VWgewechselten Dr. Chris-tine Hohmann-Denn-hardt (r.) ist RenataJungo Brüngger (l.), Vor-stand für Recht und Integrität bei Daimler.

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Roman Schallgruber (3. v. l.)sowie Silvia und HermannRudolf (AH Aigner-Hauke)wurden mit dem PlatinumPrestige Dealer Award geehrt. Mit am Bild: Kia-Austria-Chef Mag. BernhardDenk (l.), Händlernetzent-wickler Ing. Roman Deutner(2. v. l.), Europa-Chef Michael Cole (r.).

Nach dem Wechsel derbisherigen Citroën-Sprecherin Nora Maut-ner Markhof in denMutterschutz über-nahm ihr Peugeot-Kol-lege Christoph Stumm-voll im Dezember 2015die Pressearbeit für alledrei PSA-Konzernmar-ken. Der 44-Jährige arbeitet seit 2004 bei Peugeot Austria in verschiede-nen Positionen im Marketing und in der Kommunikation.

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MENSCHEN

Mazda-Urgestein Josef A. Schmid geht in PensionSeit 1973 (!) arbeitete Josef A. Schmid (l.) bei Mazda in Öster-reich, ab 2009 leitete „Joe“ den wesentlich größeren Markt inDeutschland: Ende März wechselt der 64-Jährige in die Pen-sion und übergibt an Bernhard Kaplan (r.). Der 42-Jährige be-gann seine Karriere im Jahr 2000 bei Mazda Europe und wech-selte zwei Jahre später zu Mazda Deutschland. Bis zu seinemSprung an die Spitze ist er noch als Vertriebsdirektor tätig.

Karriere bei Citroënund DSNach der Rück-kehr von Pierre-Yves Delespine (r.)in die PSA-Zen-trale nach Parisübernahm MarcGiulioli (l.) dasMarketing bei Citroën, er ist auch als Brand Manager für DStätig. Giulioli arbeitete 2005-2007 bei Peugeot Austria.

Im Rahmen seiner Neuorganisationhat Castrol Austria Sven Seifert alsdritten Geschäftsführer neben Ger-hard Wolf und Gerlinde Hofer be-stellt. Seifert ist als Sales Managerfür Fachwerkstätten in Österreichund Süddeutschland zuständig.

Der Österreicher Christian Klingler,bis September Vertriebsvorstandvon Volkswagen, wechselte zurEmil-Frey-Gruppe in die Schweiz.Er soll dort künftig für das Aus-landsgeschäft zuständig sein.Klingler war von 2004 bis 2008 inder Geschäftsführung der PorscheHolding Salzburg tätig.

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LESERBRIEFE

Betrifft: „Übermut tut selten gut“, in „AUTO & Wirtschaft“ 10/15:Danke für den Einsatz von Herrn Schirak,der Dinge beim Namen nennt. Mir ist ein Fallbekannt, wo ein Händler die Standards derHersteller/Importeure nicht umsetzenkonnte, da sein Gebäude denkmalgeschütztwar. Schlussendlich wurde ihm der Vertraggekündigt; dies endete in einem Konkurs,

da er den gewünschten Glaspalast nicht realisieren konnte. Ein sehrbedrückender Fall nach 25 Jahren Einsatz für die Marke.Ich meine, dass durch die oft weltfremden Forderungen, die sinken-den Margen und die damit verbundenen Kosten die Beratung undauch Servicequalität stark leiden, da man entweder beim Personalsparen muss oder altgediente Mitarbeiter sich beruflich verändern(vor allem Provisionäre). Die Hersteller müssen lernen, dass esnicht nur um das Produkt geht: Die Speerspitze des Tagesgeschäf-tes sind die Mitarbeiter/Händler an der Front, die Marken- und so-mit Kundentreue aufbauen. Hat ein Betrieb 2 oder 3 Marken, umauf seine Stückzahl zu kommen, statt vorher nur einer, sind die In-vestitionskosten 3-mal so hoch wie vorher bei gleichem Ertrag.Auch ein meines Erachtens wichtiger Punkt: Seit 1.1.2016 müssendie Hersteller ja jeder Werkstatt auf Wunsch Zugang zu Original-teilen gewähren, somit wird der offizielle Vertragshändler auch hierbei dem noch halbwegs lukrativen Werkstattgeschäft beschnitten,da der Umsatz zum Teil (vor allem nach der Garantiezeit) in freieWerkstätten abwandern wird.Der VW/Audi-Konzern hat ja aus genau diesem Grund kurz über-legt, die A.T.U-Kette zu übernehmen, um diese Abwanderung ab-zufangen. Die freien Werkstätten bekommen zwar eine geringereMarge, ich wage aber zu behaupten, gesamt gesehen werden dieseeinen höheren Ertrag erwirtschaften, da die Kosten des Vertrags-händlers wie Bezahlung zur Nutzung des Ersatzteil-Internetzu-gangs, teures oft unnötiges Spezialwerkzeug, Investitionen nachHerstellerstandards auch in der Werkstatt, markenspezifische Ar-beitskleidung etc. von den freien Werkstätten nicht oder wenn dannin stark abgefederter Form zum Tragen kommen.Mit freundlichen GrüßenHarald Haberl, Bike-House-Team, 1230 Wien

Übermut tut selten gut

Dass die Beziehung zwischen Impor-

teuren und Händlern von einem

krassen wirtschaftlichen Ungleichgewicht

geprägt wird, ist nicht neu. „Mittlerweile

werden die Daumenschrauben aber en-

ger denn je angezogen“, klagt Branchen-

veteran Schirak: „Ohne Rücksicht auf die

Händlerbetriebsgröße und auf das zur

Verfügung stehende Verkaufspotenzial

werden in vielen Fällen unerfüllbare Vor-

gaben in die Verträge und Richtlinien ge-

schrieben, welche umfangreiche bauliche Maßnahmen ebenso zur Folge

hätten als auch erhebliche Personalaufstockungen im Verwaltungsbe-

reich.“ Von „Fairness und Ausgewogenheit“ könne angesichts realitätsfer-

ner Standards keine Rede mehr sein: „Um derart abwegige Vorgaben er-

füllen zu können, wäre es zumeist notwendig, den alten Betrieb abzutragen

und einen Musterbetrieb nach den Vorstellungen des jeweiligen Herstel-

lers neu zu errichten, auszustatten und zu führen.“

Umdenken erforderlich

Dass der jahrelang ausgelaugte Fahrzeughandel dafür nicht mehr die nö-

tige Finanzkraft aufbringen kann, liegt für Schirak auf der Hand. Daher

fordert er die Herstellervertreter zu einem Umdenken auf. Mit einer „sach-

lichen Wirtschaftlichkeitsberechnung“ müsse geprüft werden, ob neue

Standards und Richtlinien tatsächlich realisierbar seien: „Es liegt an den

Herstellern, durch erträgliche Rahmenbedingungen in der Zusammenar-

beit mit dem Handel und den Werkstätten die für die Autobesitzer und Au-

tokäufer so wichtige Versorgungssicherheit nicht durch Übermut und

Unzumutbarkeit infrage zu stellen!“ •

Glanz auf fremde Kosten: Die Her-

stellerauflagen seien im Auto-

hausalltag häufig nicht mehr er-

füllbar, kritisiert Josef Schirak

Zahlreiche Autohersteller haben in den ver

gangenen Jahren ihre

Standards erhöht. Darunter leiden die Markenbetriebe: „Über

-

mut und Unzumutbarkeit“ würden die betriebswirtschaftl

ichen

Grundlagen gefährden, warnt Komm.-Rat Ing. Josef Schira

k, Ein-

zelhandelssprecher im Bundesgremium des Fahrzeughandel

s.

Von Philipp Hayder

AUTO & Wirtschaft • OKTOBER 2015

In der Kolumne „Der A&W-Papierkorb“ sind Inhalte zu lesen, die zum Schmunzeln

anregen können, ohne dass sieunbedingt immer mit der

Automobilbranche zu tun haben.

Nein, ich verkaufe mein Auto nicht!Es gibt Leute, die auf ihrem altenAuto zwei- bis dreimal pro Wochedas Kärtchen eines (meist ausländi-schen) Verwerters finden und sichstets ärgern, wenn sie dieses entfer-nen und entsorgen müssen.Das muss nicht sein, dachte sichder Fahrer dieses Alfa Romeo, denein Kollege in Wien entdeckte. DerMann bestellte im Internet zweiAufkleber, die dem Verteiler un-missverständlich klarmachen, dass er sein Fahrzeug behaltenwill: „NIX verkaufen. NIX Karte. MEINS!“ Ob’s hilft?

Die Redaktion freut sich über Feedback aller Art und ist bereit, sich sowohl der Kritik zu stellen als auch Lob entgegenzu-nehmen. Sie behält sich aber Kürzungen der Reaktionen aus der Leserschaft vor.

Der elektronische Informationsdienst für die österreichische Automobilbranche

... und für Endkunden„FLOTTE�&�Wirtschaft“�wird�8-mal�jähr-

lich�an�Flottenbetreiber�versandt.�An

Endkunden�richten�sich�die�„AUTO

BILD“,�für�die�wir�den�Österreich-Teil

gestalten,�die�„4wd“�(erscheint�zwei-monatlich),�der�„Allradkatalog“�und�die

„Familienautos“�(jeweils�1-mal�jährlich).

Für die Fachwelt ... Die�Fachjournalisten�im�A&W-Verlag�

recherchieren�die�jeden�Freitag�erschei-

nende�„AUTO-Information“�(seit�Kurzem

auch�als�App�erhältlich)�und�die�stets�

aktualisierte�„AUTO-info4you“.�

11-mal�jährlich�versorgen�wir�Sie�in

„AUTO�&�Wirtschaft“�mit�Branchennews.

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Betrifft: „BGO Ernst: Wir sind Auto – endlich richtig erkannt“ in „AUTO-Information“ Nr. 2300 vom 11. Dezember 2015, S. 4Sehr geehrter Herr Lustig,ich finde es gut, dass Sie den ORF-TV-Beitrag „Wir sind Auto“ pu-blizistisch aufgegriffen haben. Auch der Vorschlag von Komm.-Rat Burkhard Ernst macht Sinn, sich mit den Argumenten seriöszu befassen. Nur so kann man dieses komplexe Thema mit all denkontroversen Standpunkten anpacken!Mit freundlichen Grüßen Lydia Ninz, Verkehrsexpertin und ehemalige Generalsekretärindes ARBÖ

Das Portfolio an Zeitschriften ist um die „Familienautos“ gewachsen

s�66�leserbriefe�**GKU�okmue_Layout�1��23.12.15��12:25��Seite�2

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Wir sagen Danke!Ihr AkzoNobel Vehicle Refi nishes-Team in Deutschland, Österreich und der Schweiz sagt Dankeschön für ein erfolgreiches Jahr 2015!

Wir sind stolz darauf, Sie unsere Partner nennen zu dürfen. Vielen Dank für Ihr Vertrauen.

Gemeinsam gewinnen heißt für AkzoNobel jeden Tag besser zu werden, um unsere Partnerschaften noch weiter nach vorne zu bringen.

Das ist unser Versprechen an Sie!

Wir freuen uns darauf, auch in 2016 mit Ihnen die Zukunft zu gestalten.

Ihr AkzoNobel-Team

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Verbrauchswerte: 4,0–6,4 l/100 km, CO2-Emissionen: 105–150 g/km. Symbolfoto. MEHR AUF MAZDA.AT

Design, das fasziniert, trifft auf Dynamik, die begeistert: Der Mazda CX-3 definiert die Klasse der kompakten SUVs kraftvoll und stilsicher neu. Seine atemberaubende Linienführung lässt bereits beim Hinsehen den Fahrspaß erah-nen, den der Mazda CX-3 bietet – dank optionalem Allradantrieb auch bei herausfordernden Straßen bedingungen. Da ist eine Probefahrt eigentlich ein Must. LEIDENSCHAFTLICH ANDERS.

MUST-DRIVE.

DER MAZDA CX-3.

MAZDA_CX-3_launch_Auto&Wirtschaft_210x297abf3.indd 1 22.12.15 09:39