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Jakob Spälti
Zeichensetzung bei Infinitivkomplexen
Arbeitsanweisungen für selbständig Lernende
Erste Arbeitsanweisungen 1. Blättere die Arbeitsreihe durch, und verschaffe dir einen Überblick über die einzelnen Teile.
2. Lies die Beispielsätze auf Seite 5 durch, damit du einen ersten Eindruck von den Erscheinungen
bekommst, um die es in dieser Arbeitsreihe geht.
3. Studiere das Kapitel mit dem Titel „Grundlagen und Begriffe” (auf dieser Seite) und die Kapitel auf den Seiten 2–4. Es ist nicht schlimm, wenn du bei diesen Kapiteln noch nicht alles ganz ver-
stehst. Du kannst hier ja immer wieder nachlesen, was du bei der Bearbeitung der einzelnen kon-
kreten Aufträge brauchst.
4. Gehe dann zu den Arbeitsanweisungen der Seite 6.
Grundlagen und Begriffe
Es gibt eine sprachliche Erscheinung (den Infinitivkomplex), von der es zwei Arten gibt, die sehr
verschieden sind. Denn die eine Art ist ein Satz (der Infinitivsatz), die andere Art ist eine Wendung (die Infinitivwendung). (Wendungen sind sprachliche Einheiten, die kleiner als Sätze sind.)
Der Begriff „Infinitivkomplex” ist also der Oberbegriff zu den beiden Unterbegriffen „Infinitivsatz”
und „Infinitivwendung”. Und die Menge aller Infinitivsätze und aller Infinitivwendungen ist mit der
Menge aller Infinitivkomplexe identisch.
Infinitivkomplexe sind von Verben*, die eine finite Form haben (nach Person, Zahl, Zeit bestimmt sind), abhängig. Wir nennen diese Verben dominierende Verben. (Das Fremdwort „dominieren”
bedeutet „beherrschen” und stammt von dem lateinischen Wort „dominus” ab, das „Herr” bedeutet.)
Die Einheit, die aus dem Subjekt und dem dominierenden Verb (und – manchmal – aus weiteren
Satzgliedern, die direkt vom dominierenden Verb abhängig sind) besteht, nennen wir dominieren- den Ausdruck.
Bei den Infinitivkomplexen muss man unterscheiden:
- zwei Arten (Seite 2),
- vier Formen (Seite 3) und
- zwölf Fälle (Seiten 4–13).
_________
* Siehe Anmerkung 2 auf Seite 4.
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Die zwei Arten der Infinitivkomplexe
Infinitiv-
komplex (IK)
Der Infinitivkomplex
ist eine Infinitivwendung (IW).
Der Infinitivkomplex
ist ein Infinitivsatz (IS).
dominierendes
Verb
Das dominierende Verb
ist ein modifizierendes* Verb.
Das dominierende Verb
ist ein Vollverb.
Sätze Der dominierende Ausdruck und die Infinitivwendung bilden zusammen
Der dominierende Ausdruck
ist ein Obersatz.
einen einzigen Kleinstsatz. Der Infinitivkomplex
ist ein Untersatz.
Prädikate Das modifizierende Verb und der Infinitiv bilden zusammen
Das Vollverb bildet
das Prädikat des Obersatzes.
ein einziges Prädikat. Der Infinitiv bildet (zusammen mit
der Infinitiv-Partikel)
das Prädikat des Untersatzes.
Objekte und
Adverbialien
Vom dominierenden Verb können
nicht Objekte und Adverbialien
(direkt) abhängig sein.
Vom dominierenden Verb können
Objekte und Adverbialien
(direkt) abhängig sein.
Subjekt Das Subjekt ist kein Problem,
da nur ein einziges Prädikat vorliegt.
Das Subjekt des Obersatzes
ist meistens** auch das
(unausgesprochene) Subjekt
des Infinitivsatzes.
Einleitungs-
wörter
Infinitivwendungen können
keine Einleitungswörter haben.
Infinitivsätze können
Einleitungswörter haben.
Subjekt-
funktion
Infinitivwendungen können
keine Subjektfunktion haben.
Infinitivsätze können
Subjektfunktion haben.
Attribut-
funktion
Infinitivwendungen können
keine Attributfunktion haben.
Infinitivsätze können
Attributfunktion haben.
Zeichen-
setzung
Infinitivwendungen werden
von ihrer Umgebung
nicht mit Kommas abgetrennt
(da sie Wendungen sind).
Infinitivsätze werden
von ihrer Umgebung
mit Kommas abgetrennt
(da sie Nebensätze sind).
* Modifizierende Verben sind Verben, die ein anderes Verb in seiner Bedeutung modifizieren (ver-
ändern), ihm eine bestimmte „Schattierung” geben. Modalverben sind häufig modifizierend.
** Es gibt auch Infinitivsätze, die ein (unausgesprochenes) Subjekt haben, das nicht mit dem des
Obersatzes übereinstimmt. (Beispiel: Ich befahl ihm, die Türe zu öffnen.)
Ein Obersatz ist ein Teilsatz eines Satzgefüges, von dem ein anderer Teilsatz direkt abhängig ist.
Ein Untersatz ist ein Teilsatz eines Satzgefüges, der von einem andern Teilsatz direkt abhängig ist.
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Die vier Formen der Infinitivkomplexe
Bei den Infinitivkomplexen kann man vier Formen unterscheiden. Man muss sie kennen, um ent-
scheiden zu können, ob überhaupt ein Infinitivkomplex vorliegt oder nicht.
Hier wird bei jeder Form angegeben, welche Elemente ein Ausdruck mindestens enthalten muss,
damit er ein Infinitivkomplex ist. Zu diesen Elementen können noch Satzglieder dazukommen (die
vom Infinitiv abhängig sind).
1. Im Ausdruck hat es - eine Verbform im Infinitiv Präsens Aktiv und
- die Infinitivpartikel „zu” und
- eine Erweiterung. Die Erweiterung kann sein:
a. ein Einleitungswort (Beim Fall K 1, Seite 7,
sind alle Einleitungswörter aufgeführt.)
b. ein Satzglied, das vom Infinitiv abhängig ist c. ein Nebensatz*, der vom Infinitiv abhängig ist
d. ein weiterer Inf. Präs. Akt. mit „zu”,
der mit und angefügt ist
2. Im Ausdruck hat es eine Verbform im Infinitiv Perfekt Aktiv und
die Infinitivpartikel „zu”.
3. Im Ausdruck hat es eine Verbform im Infinitiv Präsens Passiv und
die Infinitivpartikel „zu”.
4. Im Ausdruck hat es eine Verbform im Infinitiv Perfekt Passiv und
die Infinitivpartikel „zu”.
In Infinitivkomplexen können keine finiten Verbformen stehen. **
Beispiele für kleinstmögliche Infinitivkomplexe zu 1.a: Die Mutter ging in die Stadt, um einzukaufen.
zu 1.b: Sie fasste den Entschluss, sofort abzureisen.
Er hatte keine Lust, den Diener zu spielen.
zu 1.c: Sie haben ein Anrecht, zu wissen, was bei uns vorgeht.
zu 1.d: Karl war entschlossen, zu bleiben und zu schweigen. zu 2: Er ist froh, gegangen zu sein.
Er ist froh, protestiert zu haben.
zu 3: Er freut sich, gelobt zu werden.
zu 4: Er ist stolz, gelobt worden zu sein.
_________
* Dieser Nebensatz ist ein Teil des Infinitivkomplexes und muss kein Infinitivsatz sein.
** Hier wird davon abgesehen, dass es Nebensätze gibt, die zu Infinitivkomplexen gehören.
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Die zwölf Fälle der Infinitivkomplexe
Es gibt zwölf Fälle von Infinitivkomplexen. Sie werden auf den Seiten 4–13 dargestellt und mit
Beispielen anschaulich gemacht.
Jeder Fall gehört zu einer der beiden Arten der Infinitivkomplexe.
Wenn man weiss, zu welchem Fall ein Infinitivkomplex gehört und zu welcher Art dieser Fall gehört,
kann man sagen, ob ein Infinitivkomplex eine Infinitivwendung oder ein Infinitivsatz ist.
Und damit ist auch entschieden, ob der Infinitivkomplex mit Kommas abgetrennt werden muss oder
nicht mit Kommas abgetrennt werden darf. Man muss also den Fall kennen, um die Zeichensetzung
richtig vornehmen zu können.
Die Eigenschaften der Infinitivsätze und der Infinitivwendungen sind in der Tabelle auf Seite 2
dargestellt.
Anmerkung 1
Die Darstellung mit Infinitivkomplex und dominierendem Ausdruck ist in drei Fällen nicht ganz zu-
treffend. (In allen drei Fällen ist der Infinitivkomplex ein Infinitivsatz.) Die Darstellung ist nicht
ganz zutreffend, weil in diesen drei Fällen zwischen dem Infinitivsatz und dem Verb seines Ober-
satzes gar keine Beziehung besteht, sodass man hier eigentlich nicht richtig von einem dominieren-
den Verb (und einem dominierenden Ausdruck) sprechen kann. Diese drei Fälle sind die mit den
Bezeichnungen K1, K2 und K3 (Seite 7).
Anmerkung 2
Anstelle eines einfachen Verbs kann eine Wendung, die aus einem Verb und einem andern Wort
(oder andern Wörtern) besteht, vorliegen. (Beachte dazu die Fussnote [**] zu Fall D1, Seite 9.)
Beispiele: Adjektiv: bereit sein, einfach sein, schwierig sein / möglich bleiben /
(sich) verantwortlich fühlen / fähig werden / (jemandem) schwerfallen
Partizip: gezwungen sein
Substantiv: Angst haben, in der Lage sein
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Beispielsätze für die einzelnen Fälle der Infinitivkomplexe Teile: Fall: Art
SGG des IK:
1. (6) Diese Aufgabe zu lösen, sollte dir nicht Mühe bereiten. ______ ______ ______
2. (4) Diesen Betrag bitten wir auf unser Konto zu überweisen. ______ ______ ______
3. (3) Diesen Vorgang wollen wir zu erklären versuchen. ______ ______ ______
4. (4) Er half (,) den Schrank in die Wohnung zu tragen. ______ ______ ______
5. (5) Er half ihm, den Schrank in die Wohnung zu tragen. ______ ______ ______
6. (5) Er hat ihm das nicht zu erklären vermocht. ______ ______ ______
7. (4) Er hatte keine Lust, den Diener zu spielen. ______ ______ ______
8. (4) Er rechnete damit, bis Sonntag bleiben zu können. ______ ______ ______
9. (3) Er zögerte, den Schalter zu drehen. ______ ______ ______
10. (4) Niemand hatte versucht, dem Gefährdeten zu Hilfe zu eilen. ______ ______ ______
11. (3) Sie fuhr hin, den Bedürftigen zu helfen. ______ ______ ______
12. (4) Sie ging in die Stadt, um einzukaufen. ______ ______ ______
13. (4) Sie pflegt abends ein Glas Wein zu trinken. ______ ______ ______
14. (3) Wir hatten den Betrag zu überweisen beschlossen. ______ ______ ______
15. (9) Die Person ist im Film nicht erkennbar,
da sie versuchte, ihr Gesicht zu verhüllen. ______ ______ ______
Die Sätze 1 bis 14 sind in neutraler (alphabetischer) Folge aufgeführt.
Satz 15 ist schwieriger zu bestimmen; darum steht er am Schluss.
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Die fünfzehn Beispielsätze sollen den zwölf Fällen zugeordnet werden. Schritt 1: Vorbereiten der Beispielsätze von Seite 5 1. Tage die Satzgliedgrenzen (SGG) mit einem senkrechten Strich ein. Die Fuge zwischen zwei
Kleinstsätzen gilt hier auch als Satzgliedgrenze. Die richtige Anzahl ist zur Kontrolle bei jedem Satz angebeben. (Die Infinitiv-Partikel „zu” gehört zum Prädikat.)
2. Bestimme bei jedem Beispielsatz den Infinitivkomplex. Überlege dir bei jedem Satzglied, ob es zum dominierenden Verb (mit finiter Verbform) oder zum Infinitiv gehört. Wenn es zum Infini- tiv gehört, gehört es zum Infinitivkomplex, sonst nicht.
3. Bezeichne den Infinitivkomplex, indem du ihn mit gelbem Leuchtstift überstreichst. 4. Durch die Überstreichung mit gelber Farbe sind bei jedem Satz Teile entstanden, die überstrichen
sind, und Teile, die nicht überstrichen sind. („Teil” bedeutet hier nicht „Satzglied”.) Untersuche jetzt bei jedem Satz, wie viele solche Teile er hat, und schreibe die Anzahl dazu. Kontrolle: 11 Beispielsätze haben 2 Teile. 2 Beispielsätze haben 3 Teile. 1 Beispielsatz hat 4 Teile. 1 Beispielsatz hat 5 Teile.
5. Unterstreiche die Nebensätze erster Ordnung (N1) mit roter, die Nebensätze zweiter Ordnung (N2) mit grüner Farbe. (Kombination mit gelber Überstreichung ist möglich).
Schritt 2: Kontrollieren der Vorbereitung der Beispielsätze Überprüfe deine Bestimmungen der Beispielsätze anhand der Lösungen von Seite 19.
Schritt 3: Vorbereiten der Kästchen bei den Fällen S1 und S2 Färbe bei den vier Kästchen für die Beispielsätze der Fälle S1 und S2 (Seite 8) die Felder, in denen „Infinitivwendung” steht, mit gelber Farbe. Das erleichtert dir das Eintragen der Beispielsätze. Kontrolle: Du musst 7 Felder färben.
Schritt 4: Durchführung der Zuordnung Schreibe mit Bleistift, damit du deine Eintragungen gut korrigieren kannst. Satz 1: a. Nimm den Beispielsatz 1 (von Seite 5) und prüfe, ob er ein Beispielsatz zum Fall K1 (Seite 7) sein kann. Wenn nein, fährst du mit dem folgenden Fall (Fall K2) fort und dann so weiter, bis du zu dem Fall gekommen bist, zu dem der Beispielsatz gehört. Bei dieser Arbeit musst du immer streng nach der Reihenfolge der Fälle, wie sie auf den Seiten 7–10 aufgeführt sind, vorgehen. Warum das so ist, erfährst du in dem Kapitel „Die Hierarchie der zwölf Fälle” (Seite 22). b. Trage den Beispielsatz 1 beim Fall (bei der Definition), zu dem er gehört (und den du bei Schritt a herausgefunden hast), auf den dazu vorgesehenen Zeilen ein. c. Trage (auf Seite 5) den Fall und die IK-Art („IS” oder „IW”) beim Beispiel- satz 1 an den dazu vorgesehenen Stellen ein (zweitletzte und letzte Kolon- ne). Sätze 2 bis 15: Führe die Schritte a, b und c bei den Beispielsätzen 2 bis 15 genau gleich wie bei Beispielsatz 1 durch. Kontrolle: Alle 15 Beispielsätze müssen bei einer der 15 Stellen bei den Fällen (Definitionen) einge- tragen werden. Wenn bei dir die Zuordnung nicht aufgeht, ist dir ein Fehler unterlaufen. Suche und verbessere ihn.
Schritt 5: Kontrollieren der Zuordnung Du kannst jetzt die Zuordnungen noch anhand der beiden Tabellen, die unten auf der Seite 21 ste- hen, kontrollieren.
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Bestimmung der Infinitivkomplexe anhand von zwölf Fällen
Es gibt Fälle, bei denen Eigenschaften des Infinitivkomplexes entscheidend sind (die Fälle K1, K2
und K3), Fälle mit Spaltungen (die Fälle S1a, S1b und S2), Fälle mit besonderen Eigenschaften des
dominierenden Ausdrucks (die Fälle D1, D2 und D3) und Fälle mit Zugehörigkeit der dominierenden
Verben zu bestimmten Verbgruppen (die Fälle V1, V2 und V3).
Bei neun Fällen muss ein einziger Beispielsatz, bei drei Fällen müssen zwei Beispielsätze eingetra- gen werden.
Die Fälle K1 bis K3 (Eigenschaften des Infinitivkomplexes) Fall K1: Wenn der Infinitivkomplex ein Einleitungswort hat,
liegt ein Infinitivsatz vor. Die Einleitungswörter des Infinitivsatzes sind: um*, ohne, statt, anstatt, als, ausser
(Auf Seite 17 wird noch ein Sonderfall bei dem Ausdruck „um nicht zu sagen“ dargestellt.)
* Beispiel (1):
Dieser Fall liegt auch vor, wenn das Einleitungswort „um” fehlt, aber eingesetzt werden kann.
* Beispiel (2):
Fall K2: Wenn der Infinitivkomplex Subjektfunktion hat,
liegt ein Infinitivsatz vor.
* Beispiel:
Fall K3: Wenn der Infinitivkomplex Attributfunktion hat,
liegt ein Infinitivsatz vor.
* Beispiel:
* Die Beispielsätze werden hier eingetragen, aber erst, wenn du alle Beispielsätze der Seite 5 nach
den Anweisungen der Seite 6 den Fällen zugeordnet und die Kontrolle vorgenommen hast.
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Die Fälle S1 und S2 (Hier liegen Spaltungen vor.) Fall S1a: Wenn nur der dominierende Ausdruck gespalten ist (und drei Teile vorlie-
gen), liegt eine Infinitivwendung vor. Beispiel:
dominierender Ausdruck Infinitivwendung dominierender Ausdruck
Fall S1b: Wenn nur der Infinitivkomplex gespalten ist (und drei Teile vorliegen),
liegt eine Infinitivwendung vor. Beispiel:
Infinitivwendung dominierender Ausdruck Infinitivwendung
Fall S2: Wenn sowohl der dominierende Ausdruck als auch der Infinitivkomplex ge-
spalten sind, liegt eine Infinitivwendung vor.
Beispiel (1): 4 Teile
Infinitiv-
wendung
dominierender
Ausdruck
Infinitiv-
wendung
dominierender
Ausdruck
Beispiel (2): 5 Teile
dominierender
Ausdruck
Infinitiv-
wendung
dominierender
Ausdruck
Infinitiv-
wendung
dominierender
Ausdruck
Mit „Spaltung” ist hier nur die Schachtelung von dominierendem Ausdruck und Infinitivwendung
gemeint. (Siehe auch Seite 15 unten.)
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Die Fälle D1 bis D3 (Eigenschaften des dominierenden Ausdrucks) Fall D1: Wenn im dominierenden Ausdruck mindestens ein Objekt* oder Adverbiale
steht, das vom dominierenden Verb (direkt) abhängig ist (und das nicht auch
zugleich vom Infinitiv abhängig sein kann), liegt ein Infinitivsatz vor.**
Beispiel (1):
Dieser Fall liegt auch vor, wenn das Objekt oder Adverbiale ein Korrelat ist.
Beispiel (2):
Fall D2: Wenn der dominierende Ausdruck ein Prädikat hat, das aus mehreren Verb-
formen gebildet wird, liegt ein Infinitivsatz vor.
Die eine Verbform kann ein Hilfsverb (das der Tempus- oder Passiv-Bildung dient),
ein Modalverb oder ein abgetrennter Verbzusatz sein.
Beispiel:
Fall D3: Wenn das dominierende Verb das Prädikat eines Nebensatzes ist, bei dem
die finite Verbform am Schluss steht, liegt ein Infinitivsatz vor.
Beispiel:
* Die von echten reflexiven Verben abhängigen Reflexiv-Pronomen gelten (auch) hier als Objekte,
nicht als Teile des Prädikats. (Beispiel: Er freut sich, Erfolg zu haben.)
** Hierher gehört auch die auf Seite 4 in der Anmerkung 2 beschriebene Erscheinung, wenn sie
durch den Algorithmus nicht schon vorher einem andern Fall zugeordnet worden ist.
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Die Fälle V1 bis V3 (Verbgruppe des dominierenden Verbs)
Fall V1: Wenn das dominierende Verb ein Verb der Gruppe 1 ist, liegt eine Infinitivwendung vor.
Zu dieser Gruppe gehören diese Verben (Grammatik-Duden 1973, Seiten 532 und 533):
brauchen, geben, haben, machen, pflegen, scheinen, sein, stehen, suchen, vermögen, wissen
Diese beiden Homonyme müssen besonders beachtet werden: drohen2 [Bedeutung: Gefahr laufen]
versprechen2 [Bedeutung: die Hoffnung erwecken]
Bei diesen beiden Verben kann kein Dativ-Objekt eingesetzt werden.
Beachte auch die zusätzlichen Angaben zu dieser Verbgruppe auf der nächsten Seite.
Beispiel:
Fall V2: Wenn das dominierende Verb ein Verb der Gruppe 2 ist, kann der Autor selbst festlegen, ob er den Infinitivkomplex als Infinitivwendung oder als Infinitivsatz auffassen will.
Zu dieser Gruppe gehören diese Verben (Duden, Rechtschreibung 1991, Seite 42):
anfangen, aufhören, beginnen, bitten, denken, fürchten, gedenken, glauben, helfen, hoffen, meinen,
verdienen, verlangen, versuchen, wagen, wünschen
Beispiel:
Fall V3: Wenn das dominierende Verb ein Verb der Gruppe 3 ist, liegt ein Infinitivsatz vor.
Zu den Verben dieser Gruppe gehören alle Verben, die nicht zu der Gruppe 1 oder 2 gehören
(und einen Infinitivkomplex beherrschen). (Beispiele: bedauern, beschliessen, lernen, zögern)
Diese beiden Homonyme müssen besonders beachtet werden:
drohen1 [Bedeutung: eine Drohung aussprechen]
versprechen1 [Bedeutung: ein Versprechen geben]
Bei diesen beiden Verben kann ein Dativ-Objekt eingesetzt werden.
Beispiel:
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Die immer modifizierend verwendeten Verben (V1) und ihre Bedeutung
Nr. Verb a. Basissatz mit Infinitivwendung (Fall V1)
b. Bedeutung
1 brauchen a. Ich brauche nicht zu kommen. b. Ich muss nicht kommen.
2 drohen a. Der Kranke drohte sich ein Leid anzutun. b. Der Kranke war in Gefahr, sich ein Leid anzutun.
3 geben a. Er gibt zu verstehen, dass … (Hier ist der NS die Erweiterung.) b. Er will verstanden haben, dass …
4 haben a. Er hat sofort zu gehorchen. b. Er muss sofort gehorchen.
5 machen a. Was machst du dir am Auto zu schaffen? b. Was willst du an dem Auto machen?
6 pflegen a. Er pflegt jeden Monat ins Theater zu gehen. b. Er hat die Gewohnheit, jeden Monat ins Theater zu gehen. Fall ______
7 scheinen a. Er scheint meine Vorwürfe zu entkräften. b. Es macht den Anschein, dass er meine Vorwürfe entkräftet.
8 sein a. Die Arbeit ist sofort zu leisten. b. Die Arbeit kann / muss sofort geleistet werden.
9 stehen a. Es steht zu erwarten, dass … (Hier ist der NS die Erweiterung.) b. Es muss erwartet werden, dass … / Man muss erwarten, dass …
10
suchen
a. Er sucht das zu verstehen. Eher üblich: Er muss das zu verstehen suchen. Fall ______ b. Er versucht (,) das zu verstehen. Fall ______
11 vermögen a. Er vermag mich zu trösten. b. Er kann mich trösten. Er ist fähig, mich zu trösten. Fall ______
12 versprechen a. Er verspricht ein tüchtiger Kaufmann zu werden. b. Allem Anschein nach wird er ein tüchtiger Kaufmann.
13 wissen a. Niemand weiss zu sagen, ob … (Hier ist der NS die Erweiterung.) b. Niemand kann sagen, ob …
Wenn der Fall V1 vorliegt, besteht der dominierende Ausdruck immer nur aus dem Subjekt und dem
Prädikat.
Wenn aus semantischen Gründen (Gründen der Bedeutung) ein Verb der Gruppe 1 vorliegen muss
und wenn es nicht ganz klar ist, ob die Objekte oder Adverbialien zum dominierenden Verb oder
zum Infinitiv gehören, müssen sie auf den Infinitiv bezogen werden (damit nicht eine Ausnahme zum Fall D1 entsteht).
Das ist vor allem bei „mir” und „nicht” der Fall. (Beispiele: Das gibt mir sehr zu denken. / Das ist
nicht zu glauben. / Vermutlich pflegt er abends ein Glas Wein zu trinken.)
Was entsteht, wenn ein V1-Verb in einem „zusammengesetzten”
Tempus steht oder wenn es mit einem Modalverb verwendet wird?
(Die Lösungen stehen auf Seite 19 unten.)
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Die Haupt-Eigenschaften die einzelnen Fälle
Die Bestimmung der einzelnen Fälle (die Zuordnung eines Infinitivkomplexes zu einem Fall) ist nur
eindeutig, wenn die Prüfung der Fälle immer in einer bestimmten Reihenfolge vorgenommen wird.
Diese Reihenfolge ist auf dieser Seite (von oben nach unten) aufgeführt und auf der nächsten Seite
als Algorithmus dargestellt.
IK Fall Kurzbeschreibung
K Eigenschaften des Infinitivkomplexes
IS K1 Hat der IK ein Einleitungswort?
IS K2 Hat der IK Subjekt-Funktion?
IS K3 Hat der IK Attribut-Funktion?
S Spaltungen
IW S1a Ist nur der dominierende Ausdruck gespalten? (Es hat 3 Teile.)
IW S1b Ist nur der Infinitivkomplex gespalten? (Es hat 3 Teile.)
IW S2 Sind sowohl der dominierende Ausdruck als auch der IK gespalten?
(Es hat 4 oder 5 Teile.)
D Eigenschaften des dominierenden Ausdrucks
IS D1 Hat es im dominierenden Ausdruck (mindestens) ein Objekt oder Adverbiale?
IS D2 Besteht der dominierende Ausdruck aus mehreren Verbformen?
IS D3 Steht die finite Verbform des dominierenden Ausdrucks am Schluss eines NS?
V Zu welcher Verbgruppe gehört das dominierende Verb?
IW V1 Gruppe 1: Verben, die immer modifizierend sind
brauchen, drohen (Gefahr laufen), geben, haben, machen, pflegen, scheinen, sein,
stehen, suchen, vermögen, versprechen (die Hoffnung erwecken), wissen
IW/IS V2 Gruppe 2: Verben, die - als modifizierend oder
- als nicht modifizierend aufgefasst werden können anfangen, aufhören, beginnen, bitten, denken, fürchten, gedenken, glauben, helfen,
hoffen, meinen, verdienen, verlangen, versuchen, wagen, wünschen
IS V3 Gruppe 3: Verben, die nie modifizierend sind
(Verben, die weder zu Gruppe 1 noch zu Gruppe 2 gehören)
Beispiele: bedauern, beschliessen, drohen (eine Drohung aussprechen),
lernen, versprechen (ein Versprechen geben), zögern …
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Algorithmus zur Bestimmung der Infinitivkomplexe
Start
Liegt einer dieser Fälle vor?
K1 Einleitungswort beim IK
K2 Subjektfunktion des IK ja →
K3 Attributfunktion des IK
↓ nein ↓
Liegt einer dieser Fälle vor?
S1a nur dom. Ausdruck gespalten
← ja S1b nur IK gespalten
S2 dom. Ausdruck und IK gesp.
Infinitiv- ↓ nein ↓ Infinitiv-
wendung Liegt einer dieser Fälle vor? satz
D1 Objekt oder Adverbiale
D2 Präd. mit mehreren Formen ja →
D3 Verb am Ende des NS
↓ nein ↓
← ja Liegt Fall V1 vor?
↓ nein ↓
← ja Liegt Fall V2 vor? ja →
↓ nein ↓
Liegt Fall V3 vor? ja →
V1 brauchen, drohen (Gefahr laufen), geben, haben, machen, pflegen, scheinen, sein,
stehen, suchen, vermögen, versprechen (die Hoffnung erwecken), wissen
V2 anfangen, aufhören, beginnen, bitten, denken, fürchten, gedenken, glauben, helfen, hoffen, meinen, verdienen, verlangen, versuchen, wagen, wünschen
V3 alle Verben, die weder zu V1 noch zu V2 gehören (Restgruppe)
Beispiele: bedauern, beschliessen, drohen (eine Drohung aussprechen), lernen,
versprechen (ein Versprechen geben), zögern …
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Der dominierende Ausdruck der Beispielsätze ist ein Nebensatz oder steht in einem Nebensatz
Diese Sätze müssen wie diejenigen auf Seite 5 bestimmt werden. (Die Anweisungen dazu stehen auf
Seite 6.) Zusätzlich müssen aber noch die Kommas eingesetzt werden, wo es nötig ist.
Für die Bestimmung der Anzahl Teile darf nur dasjenige Textstück in den Blick genommen werden,
das aus dem Infinitivkomplex und dem dominierenden Ausdruck besteht.
(Die Lösungen stehen auf Seite 20.)
Art
Teile: Fall: des IK:
1*. Im Satz 1 steht, dass
es dir nicht schwerfallen sollte diese Aufgabe zu lösen. ______ ______ ______
2*. Im Satz 2 steht, dass
wir diesen Betrag auf unser Konto zu überweisen bitten. ______ ______ ______
3*. Im Satz 3 steht, dass
wir diesen Vorgang zu erklären versuchen wollen. ______ ______ ______
4*. Im Satz 4 steht, dass
er half den Schrank in die Wohnung zu tragen. ______ ______ ______
5*. Im Satz 5 steht, dass
er ihm half den Schrank in die Wohnung zu tragen. ______ ______ ______
6*. Im Satz 6 steht, dass
er ihm das nicht zu erklären vermocht hat. ______ ______ ______
7*. Im Satz 7 steht, dass
er keine Lust hatte den Diener zu spielen. ______ ______ ______
8*. Im Satz 8 steht, dass
er damit rechnete bis Sonntag bleiben zu können. ______ ______ ______
9*. Im Satz 9 steht, dass
er zögerte den Schalter zu drehen. ______ ______ ______
10*. Im Satz 10 steht, dass
niemand versucht hatte dem Gefährdeten zu Hilfe zu eilen. ______ ______ ______
11*. Im Satz 11 steht, dass
sie hinfuhr den Bedürftigen zu helfen. ______ ______ ______
12*. Im Satz 12 steht, dass
sie in die Stadt ging um einzukaufen. ______ ______ ______
13*. Im Satz 13 steht, dass
sie abends ein Glas Wein zu trinken pflegt. ______ ______ ______
14*. Im Satz 14 steht, dass
wir den Betrag zu überweisen beschlossen hatten. ______ ______ ______
15*. Im Satz 15 steht, dass die Person im Film nicht erkennbar ist,
da sie versuchte ihr Gesicht zu verhüllen. ______ ______ ______
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Erfahrungen aus der Bearbeitung der Sätze von Seite 14
a. Bei welchen Sätzen ist die Art des Infinitivkomplexes (IW oder IS)
von der des ursprünglichen Satzes (ohne Sternchen) verschieden?
b. Bei welchen Sätzen ist der Fall von dem des ur-
sprünglichen Satzes (ohne Sternchen) verschieden?
(Die Lösungen stehen auf Seite 23.)
Varianten zu den Beispielsätzen von Seite 5
Diese Sätze müssen wie diejenigen auf Seite 5 bestimmt werden. (Die Anweisungen dazu stehen auf
Seite 6.) Zusätzlich müssen aber noch die Kommas eingesetzt werden, wo es nötig ist.
Für die Bestimmung der Anzahl Teile darf nur dasjenige Textstück in den Blick genommen werden,
das aus dem Infinitivkomplex und dem dominierenden Ausdruck besteht. (Die Lösungen stehen auf Seite 21.)
Art
Teile: Fall: des IK:
2.a. Wir bitten den Betrag auf unser Konto zu überweisen. ______ ______ ______
2.b. Wir bitten darum den Betrag auf unser Konto zu überweisen. ______ ______ ______
3.a. Wir wollen versuchen diesen Vorgang zu erklären. ______ ______ ______
3.b. Wir versuchen diesen Vorgang zu erklären. ______ ______ ______
6.a. Er hat nicht vermocht ihm das zu erklären. ______ ______ ______
6.b. Er vermag ihm das zu erklären. ______ ______ ______
6.c. Er hat es nicht vermocht ihm das zu erklären. ______ ______ ______
10.a. Niemand hatte dem Gefährdeten zu Hilfe zu eilen versucht. ______ ______ ______
10.b. Niemand versucht dem Gefährdeten zu Hilfe zu eilen. ______ ______ ______
14.a. Wir hatten beschlossen den Betrag zu überweisen. ______ ______ ______
14.b. Wir beschliessen den Betrag zu überweisen. ______ ______ ______
15.a. Die Person ist im Film nicht erkennbar,
da sie ihr Gesicht zu verhüllen versuchte. ______ ______ ______
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Bedeutung und Zeichensetzung
Wenn ein Satz – je nach Zeichensetzung – verschiedene Bedeutungen haben kann, muss ein Komma
gesetzt werden, und natürlich so, dass die Absicht der Mitteilung richtig zum Ausdruck kommt.
Bei Bedeutung 2 wird das Komma auch gesetzt, wenn ein nicht erweiterter „Infinitiv mit ‚zu’” vor-
liegt.
Beispiel 1
Bedeutung 1: Der König befahl, ihm zu gehorchen.
Der König befahl (irgendjemandem),
er solle dem König (oder: der erwähnten Person) gehorchen.
Bedeutung 2: Der König befahl ihm, sofort zu gehorchen.
Der König befahl ihm, zu gehorchen.
Der König befahl der erwähnten Person,
sie solle (irgendjemandem) gehorchen.
Beispiel 2
Bedeutung 1: Er hatte kein Recht zu sprechen.
Er musste nicht Recht sprechen (urteilen).
Bedeutung 2: Er hatte kein Recht, so zu sprechen.
Er hatte kein Recht, zu sprechen.
Er hatte kein Recht (war nicht berechtigt), etwas zu sagen.
Der Begriff „Spaltung” bei den Fällen S1a, S1b und S2
1. Ein Nebensatz, der von einem dominierenden Ausdruck abhängig ist, bewirkt keine Spaltung in
dem hier vorliegenden Sinn, da er zum dominierenden Ausdruck gehört.
Beispiel: Der Schüler, der sich um einen Auslandaufenthalt beworben hat, freut sich, endlich abreisen zu können.
Jetzt freut sich der Schüler, der sich um einen Auslandaufenthalt beworben hat,
endlich abreisen zu können.
2. Ein Nebensatz, der von einem Infinitivkomplex abhängig ist, bewirkt keine Spaltung in dem hier
vorliegenden Sinn, da er zum Infinitivkomplex gehört.
Beispiel: Der Schüler freut sich, endlich in den Auslandaufenthalt, um den er sich beworben hat, abreisen zu können.
Das gilt nicht nur für Attributsätze (wie sie in den Beispielen vorkommen).
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Der Ausdruck „um nicht zu sagen”
In einer Satzeinheit wie „Ich sage x, um nicht y zu sagen (sagen zu müssen).” oder „Ich sage x, um
nicht zu sagen, dass …” liegt natürlich ein Infinitivsatz (Fall K1) vor.
Wie ist es aber bei „seine eigentliche, um nicht zu sagen ausschliessliche Aufgabe”?
(Alain Claude Sulzer: Ein perfekter Kellner, Seite 116; SK III-Text „Der Dichter”, Zeile 15)
Dieser Fall ist dadurch charakterisiert, dass eine Art halber Infinitivsatz vorliegt, der keinen Ober-
satz hat. (Wenn alles ausformuliert wäre, würde das Satzgefüge so lauten: „Ich sage ‚eigentliche’, um
nicht ‚ausschliessliche’ zu sagen.”)
In diesem Fall fassen wir den Ausdruck „um nicht zu sagen” als Einleitungsausdruck für eine
Gegenüberstellung A auf. Hier hat es immer ein Komma vor dem zweiten Element (also vor dem
Einleitungsausdruck des zweiten Elements), aber keines am Ende des zweiten Elements.
(Das erste Element der Gegenüberstellung ist „eigentliche”, das zweite „um nicht zu sagen
ausschliessliche”. Die Gegenüberstellung bildet hier ein Attribut zu „Aufgabe”.)
Ein Sonderfall, der mit dem Algorithmus nicht erfasst wird
Wenn ein Relativ-Pronomen zu einem Infinitivkomplex gehört, der nicht gespalten ist, liegt eine In-
finitivwendung vor, denn der Komplex wird von seiner Umgebung nicht mit einem Komma abge-
trennt. (Genau genommen: nur hinten nicht; vorn aber wegen des Relativpronomens, und nicht, weil
es der Infinitivkomplex verlangt.)
Beispiel:
„[…] Dinge […], die zu tun und zu sagen ähnliche Einzelpersonen […] nicht fähig gewesen wären.”
(Alain Claude Sulzer: Ein perfekter Kellner, Seite 118; SK III-Text „Der Dichter”, Zeile 44)
Dieser Fall ist sehr selten und wird mit dem Algorithmus nicht erfasst. (Der Algorithmus würde hier
zum Fall D1 führen, was bedeuten würde, dass ein Infinitivsatz vorliegt, was aber falsch ist.)
Man kann sich vorstellen, dass beim Algorithmus zwischen den Frageblocks S und D gefragt wird,
ob ein Relativ-Pronomen zum Infinitivkomplex gehöre. (Die Spaltung ist schon ausgeschlossen.)
Wenn die Frage bejaht wird, liegt eine Infinitivwendung vor.
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Bezug zur Orthografiereform Die neue amtliche Regelung von 2006 schreibt vor, dass die Infinitivsätze in drei Fällen mit Kommas
abgetrennt werden müssen, und gibt Kommasetzung bei den übrigen Fällen der Infinitivsätze frei.
Die drei Fälle sind:
1. Der Infinitivsatz hat ein Einleitungswort. Das ist der Fall K1 dieser Arbeitsreihe.
2. Der Infinitivsatz hat Attributfunktion. Das ist der Fall K3 dieser Arbeitsreihe.
3. Der Infinitivsatz hat ein Korrelat. Das kommt bei den Fällen K2 und D1 vor.
In dieser Arbeitsreihe wird verlangt, dass alle Infinitivsätze mit Kommas abgetrennt werden.
Das empfehlen auch Max Flückiger und Peter Gallmann, die beide Mitglieder des Rats für Recht-
schreibung sind:
„Für die grafische Industrie, vor allem die Zeitungs- und die Zeitschriftenherstellung, wo aus Quel-
len unterschiedlichster Herkunft ein sprachlich sauberes und einheitliches Produkt hergestellt wer-
den soll, ist die amtliche Freizone zu gross und daher wenig praktikabel. Wir schlagen daher eine Re-
gelung für die Kommasetzung bei Infinitivgruppen vor, die sich am bisherigen Schreibgebrauch ori-
entiert, aber einfacher zu handhaben ist. Die Regelung kommt mit einer einzigen Rechtschreibregel
aus, bedarf aber der grammatischen Erläuterung.
Grammatisch kann man bei Infinitivgruppen wie folgt unterscheiden:
1. Normalfall: Die Infinitivgruppe mit zu hat grammatisch das Gewicht eines eigenständigen Ne-
bensatzes; man spricht dann von einer satzwertigen Infinitivgruppe.
2. Sonderfall: Die Infinitivgruppe mit zu ist in das Prädikat des übergeordneten Satzes eingeglie-
dert; man spricht dann von einer nichtsatzwertigen (oder kohärenten) Infinitivgruppe.
Auf dieser Grundlage kann man die folgende Kommaregel formulieren:
Satzwertige Infinitivgruppen werden wie Nebensätze vom übergeordneten Satz mit Komma ab-
gegrenzt.” (Flückiger/Gallmann, Richtiges Deutsch, Zürich, 272006, § 1567, Seite 414)
Anmerkungen
1. Die Wahl der Bezeichnung „übergeordneter Satz” (bei 2.) ist problematisch, da bei der Infinitiv-
wendung nur ein einziger Satz vorliegt.
2. Die Wahl der Bezeichnung „kohärent” (zusammenhängend; lateinisch cohaerens) ist ungünstig,
weil das Wort gewöhnlich die Geschlossenheit einer Sache meint und nicht den Zusammenhang
einer Sache mit einer andern Sache (hier: die Verknüpfung mit dem dominierenden Ausdruck).
Entsprechung der Bezeichnungen
Flückiger/Gallmann Infinitivgruppe satzwertige
Infinitivgruppe
nichtsatzwertige
(kohärente)
Infinitivgruppe
Arbeitsreihe Infinitivkomplex Infinitivsatz Infinitivwendung
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Bestimmen und Zuordnen der 15 Beispielsätze von Seite 5 Lösungen Die Infinitivkomplexe (die du gelb überstrichen hast) sind hier kursiv geschrieben.
Die N1 (die du rot unterstrichen hast) sind hier einfach unterstrichen.
Die N2 (die du grün unterstrichen hast) sind hier doppelt unterstrichen.
Teile:
1. Diese Aufgabe | zu lösen, | sollte | dir | nicht | Mühe | bereiten. 2
2. Diesen Betrag | bitten | wir | auf unser Konto | zu überweisen. 3
3. Diesen Vorgang | wollen | wir | zu erklären versuchen. 4
4. Er | half (,) | den Schrank | in die Wohnung | zu tragen. 2
5. Er | half | ihm, | den Schrank | in die Wohnung | zu tragen. 2
6. Er | hat | ihm | das | nicht | zu erklären vermocht. 5
7. Er | hatte | keine Lust, | den Diener | zu spielen. 2
8. Er | rechnete | damit, | bis Sonntag | bleiben zu können. 2
9. Er | zögerte, | den Schalter | zu drehen. 2
10. Niemand | hatte versucht, | dem Gefährdeten | zu Hilfe | zu eilen. 2
11. Sie | fuhr hin, | den Bedürftigen | zu helfen. 2
12. Sie | ging | in die Stadt, | um | einzukaufen. 2
13. Sie | pflegt | abends | ein Glas Wein | zu trinken. 2
14. Wir | hatten | den Betrag | zu überweisen beschlossen. 3
15. Die Person | ist | im Film | nicht | erkennbar, |
da | sie | versuchte, | ihr Gesicht | zu verhüllen. 2
Lösungen zu Seite 11
6 pflegen b. Er hat die Gewohnheit, jeden Monat ins Theater zu gehen. Fall K3
10 suchen b. Er versucht (,) das zu verstehen. Fall V2
11 vermögen b. Er kann mich trösten. Er ist fähig, mich zu trösten. Fall D1
Was entsteht, wenn ein V1-Verb in einem „zusammengesetzten”
Tempus steht oder wenn es mit einem Modalverb verwendet wird? eine Spaltung
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Der dominierende Ausdruck der Beispielsätze Lösungen zu Seite 14 ist ein Nebensatz oder steht in einem Nebensatz Die Infinitivkomplexe (die du gelb überstrichen hast) sind hier kursiv geschrieben.
Die N1 (die du rot unterstrichen hast) sind hier einfach unterstrichen.
Die N2 (die du grün unterstrichen hast) sind hier doppelt unterstrichen.
Art
Teile: Fall: des IK:
1*. Im Satz 1 steht, dass
(es) dir nicht schwerfallen sollte, diese Aufgabe zu lösen. 2 K2 IS
2*. Im Satz 2 steht, dass
wir diesen Betrag auf unser Konto zu überweisen bitten. 3 S1a IW
3*. Im Satz 3 steht, dass
wir diesen Vorgang zu erklären versuchen wollen. 3 S1a IW
4*. Im Satz 4 steht, dass
er half, den Schrank in die Wohnung zu tragen. 2 D3 IS
5*. Im Satz 5 steht, dass
er ihm half, den Schrank in die Wohnung zu tragen. 2 D1 IS
6*. Im Satz 6 steht, dass
er ihm das nicht zu erklären vermocht hat. 5 S2 IW
7*. Im Satz 7 steht, dass
er keine Lust hatte, den Diener zu spielen. 2 K3 IS
8*. Im Satz 8 steht, dass
er damit rechnete, bis Sonntag bleiben zu können. 2 D1 IS
9*. Im Satz 9 steht, dass
er zögerte, den Schalter zu drehen. 2 D3 IS
10*. Im Satz 10 steht, dass
niemand versucht hatte, dem Gefährdeten zu Hilfe zu eilen. 2 D2 IS
11*. Im Satz 11 steht, dass
sie hinfuhr, den Bedürftigen zu helfen. 2 K1 IS
12*. Im Satz 12 steht, dass
sie in die Stadt ging, um einzukaufen. 2 K1 IS
13*. Im Satz 13 steht, dass
sie abends ein Glas Wein zu trinken pflegt. 3 S1a IW
14*. Im Satz 14 steht, dass
wir den Betrag zu überweisen beschlossen hatten. 3 S1a IW
15*. Im Satz 15 steht, dass die Person im Film nicht erkennbar ist,
da sie versuchte, (N3) ihr Gesicht zu verhüllen. 2 D3 IS
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Varianten zu den Beispielsätzen Lösungen zu Seite 15
Art
Teile: Fall: des IK:
2.a. Wir bitten(,) den Betrag auf unser Konto zu überweisen. 2 V2 IW / IS
2.b. Wir bitten darum, den Betrag auf unser Konto zu überweisen. 2 D1 IS
3.a. Wir wollen versuchen, diesen Vorgang zu erklären. 2 D2 IS
3.b. Wir versuchen(,) diesen Vorgang zu erklären. 2 V2 IW / IS
6.a. Er hat nicht vermocht, ihm das zu erklären. 2 D2 IS
6.b. Er vermag ihm das zu erklären. 2 V1 IW
6.c. Er hat es nicht vermocht, ihm das zu erklären. 2 D1 IS
10.a. Niemand hatte dem Gefährdeten zu Hilfe zu eilen versucht. 3 S1a IW
10.b. Niemand versucht(,) dem Gefährdeten zu Hilfe zu eilen. 2 V2 IW / IS
14.a. Wir hatten beschlossen, den Betrag zu überweisen. 2 D2 IS
14.b. Wir beschliessen, den Betrag zu überweisen. 2 V3 IS
15.a. Die Person ist im Film nicht erkennbar,
da sie ihr Gesicht zu verhüllen versuchte. 3 S1a IW
Lösungen zu den Beispielsätzen von Seite 5
Satz: 1 2 3 4 5 6 7 8
Fall: K2 S1b S2(1) V2 D1(1) S2(2) K3 D1(2)
Art des IK: IS IW IW IW/IS IS IW IS IS
Satz: 9 10 11 12 13 14 15
Fall: V3 D2 K1(2) K1(1) V1 S1a D3
Art des IK: IS IS IS IS IW IW IS
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Die Hierarchie der zwölf Fälle Bei der Zuordnung der fünfzehn Beispielsätze zu den zwölf Fällen ist verlangt worden, dass die
Fragen nach den Eigenschaften der Sätze in einer streng festgelegten Folge gestellt werden (Seite 6,
Schritt 4). Diese Reihenfolge ist nötig, weil nur so eine eindeutige Zuordnung der Sätze zu den Fäl-
len entsteht. Wenn man eine andere Reihenfolge wählt, entstehen andere Zuordnungen.
1. Was für Zuordnungen entstehen, wenn man eine andere Reihenfolge wählt? Wir untersuchen hier nicht systematisch alle Sätze auf alle Eigenschaften hin. Wir prüfen nur, was für Zuordnungen bei einem ausgewählten Satz möglich sind, wenn wir ihn auf alle zwölf Eigenschaf-
ten hin untersuchen. Wir wählen dazu den Satz 6 von Seite 5.
1. Rahme bei den Zeilen „Eigenschaften” und „Vergleich” diejenigen beiden Felder ein, zu denen der
Satz gehört, wenn man die richtige Reihenfolge der Fragen wählt.
2. Trage in die leeren Felder der Zeile „Eigenschaften” bei jedem Fall ein Pluszeichen (+) ein, wenn
der Satz die entsprechende Eigenschaft hat, und ein Minuszeichen (–), wenn er sie nicht hat.
3. Trage dann auf der Zeile „Vergleich” unter den Pluszeichen diese Buchstaben ein:
„r” (für „richtig”) bei dem Fall, zu dem der Satz wirklich gehört,
„g” (für „gleich”), wenn die Bestimmung der Art des Infinitivkomplexes (und damit die Zei-
chensetzung) gleich wie beim richtigen Fall ist,
„v” (für „verschieden”), wenn sie verschieden vom richtigen Fall ist.
richtige K1 K2 K3 S1a S1b S2 D1 D2 D3 V1 V2 V3
Zuordnung: IS IS IS IW IW IW IS IS IS IW W/S IS
Eigenschaften:
Vergleich:
Kontrolle: viermal „+”, zweimal „v”, einmal „g” / Die Lösungen findest du auf Seite 24.
2. Warum entstehen bei verschiedenen Reihenfolgen verschiedene Zuordnungen? Um herauszufinden, warum eine eindeutige Zuordnung von Sätzen zu den Fällen nur möglich ist,
wenn wir eine Fragen-Reihenfolge einhalten, müssen wir nach der Art fragen, wie sich die Eigen-
schaften eines Satzes zu den Eigenschaften verhalten, die bei einem Fall (vom Satz) verlangt werden.
Wenn alle Sätze nur eine einzige der zwölf Eigenschaften hätten (und also alle anderen elf nicht hät- ten), würde sich die Art der Reihenfolge der Fragen nicht auf die Zuordnung auswirken.
Nun haben aber viele* Sätze mehrere Eigenschaften, und nur die Reihenfolge des Fragens bewirkt,
dass der Satz durch eine bestimmte Eigenschaft immer dem gleichen Fall zugeordnet wird. Diese
Eigenschaft ist die fall-definierende Eigenschaft. (Es ist natürlich diejenige Eigenschaft, die bei der
streng eingehaltenen Fragen-Folge zuerst als vorhanden erkannt wird.)
Die Fragen nach den Haupt-Eigenschaften der einzelnen Fälle und die Reihenfolge (nämlich: von oben nach unten) sind auf Seite 12 dargestellt.
Die Fragenfolge ist ein Algorithmus, der dazu dient, dass herausgefunden werden kann, ob ein Infini-
tivkomplex eine Infinitivwendung oder ein Infinitivsatz ist (und ob ein Komma gesetzt werden muss
oder nicht). Der Algorithmus ist auf Seite 13 dargestellt. * Überlege dir nun noch, warum hier nicht „alle” (statt „viele”) stehen kann. (Lösung: Seite 24)
www.deutschkurse.ch Zeichensetzung bei Infinitivkomplexen 23
Welcher Algorithmus ist der beste? Es sind natürlich verschiedene Algorithmen denkbar, bei denen eine eindeutige Zuordnung der Sätze
zu den Fällen entsteht. Darum müssen wir uns überlegen, welcher der beste ist.
Die Eigenschaften der Infinitivkomplexe unterscheiden sich dadurch, dass es bei einigen eher leich- ter, bei anderen eher schwierig ist, sie zu erkennen. Und sie unterscheiden sich auch dadurch, dass
einige eher häufig vorkommen, andere eher selten.
Die erste Eigenschaft (bei uns: K1) der Reihenfolge muss immer (bei allen Sätzen) geprüft werden (und sie führt meistens nicht auch gerade zur Zuordnung). Die letzte Eigenschaft (bei uns: V3) muss
nur gerade dann geprüft werden, wenn sie auch zur Zuordnung führt. Das heisst also, dass die Ei-
genschaften, die am Anfang der Reihe stehen, sehr viel häufiger untersucht werden müssen als dieje-
nigen, die am Ende der Reihe stehen.
Die Zuordnung ist nun zuverlässiger (man fühlt sich sicherer), wenn leicht zu erkennende Eigen-
schaften am Anfang, schwer zu erkennende dagegen am Ende der Reihenfolge geprüft werden. Und die Zuordnung kann schneller vorgenommen werden, wenn häufig vorkommende Eigenschaf-
ten am Anfang, selten vorkommende dagegen am Ende der Reihenfolge untersucht werden.
Die beste Reihenfolge der Eigenschaften ist also diejenige, bei der die am deutlichsten zu erkennenden und die am häufigsten vorkommenden Eigenschaften am Anfang und die weniger klar zu erkennenden und weniger häufig vorkommenden Eigenschaften am Ende stehen. Diese Forderungen sind bei unserem Algorithmus erfüllt, denn die Einleitungswörter (K1), die Satz-
gliedfunktionen (K2 und K3) und die Spaltungen (S1 und S2) [die bei Infinitivkomplexen vermutlich
seltener vorkommen als die Einleitungswörter] sind sehr leicht erkennbar, die Zuordnung der domi-
nierenden Verben zu Verbgruppen ist eher schwierig, weil man die Verbgruppen kennen muss.
Es hat sich durch die Arbeit an dieser Arbeitsreihe ergeben, dass die Unterscheidung, die man nor-
malerweise im Unterricht einzig kennenlernt (die Zuordnung der Verben zu den drei Gruppen), eine
ganz untergeordnete Rolle spielt, wenn man das ganze Feld aller Erscheinungsformen der Infinitiv-
komplexe in den Blick nimmt, wie es bei einem wissenschaftlichen Vorgehen eigentlich unerlässlich
ist.
Erfahrungen aus der Bearbeitung der Sätze von Seite 14 (Lösungen)
a. bei Satz 4 (Satz 4: IW oder IS / Satz 4*: nur IS)
b. bei den Sätzen 2, 3, 4, 9 und 13
www.deutschkurse.ch Zeichensetzung bei Infinitivkomplexen 24
Quellenangaben Der Text der Beispielsätze (aber nicht immer auch die Zeichensetzung) stammt aus:
D: Duden: Die deutsche Rechtschreibung 201991
F: Flückiger, Gallmann: Richtiges Deutsch, Zürich 1997
H: Walter Heuer: Richtiges Deutsch, Zürich 121973
Die Regelung der Zeichensetzung stimmt mit der Regelung in diesem Buch überein (ist aber anders
dargestellt): Max Flückiger, Peter Gallmann: Richtiges Deutsch, Zürich 1997 (23. Auflage)
Belegstellen zu den Beispielsätzen von Seite 3 Sätze 1.a. und 1.b: H 208 / Satz 1c: H 209 / Satz 1.d: H 208 / Sätze 2, 3 und 4: erfunden
Belegstellen zu den Beispielsätzen von Seite 5
Satz: 1 2 3 4 5 6 7 8
Fall: H 208 D 42 D 42 D 42 D 42 H 209 H 208 F 342
Satz: 9 10 11 12 13 14 15
Fall: F 342 H 125 F 342 D 42 D 42 D 42 F 342
Beispielsätze der Seite 11 Sätze 1–9 und 11–13:Grammatik-Duden 1973, Seiten 532–533 / Die andern Sätze sind erfunden.
Beispielsätze der Seiten 14, 15 und 16 Die Beispielsätze der Seiten 14 und 15 sind für diese Arbeitsreihe in Anlehnung an die 15 Beispiel- sätze von Seite 5 formuliert worden. Sätze auf Seite 16: H 209
Die Infinitivkomplexe im ersten Teil des Romans „Buddenbrooks” In der Arbeitsreihe „Die Infinitivkomplexe im ersten Teil des Romans ‚Buddenbrooks’” sind alle
Sätze mit Infinitivkomplexen, die im ersten Teil des Romans „Buddenbrooks. Verfall einer Familie”
(1901) von Thomas Mann (1875–1955) vorkommen, zusammengestellt. Sie können zum Üben der Bestimmung der Infinitivkomplexe und, da auch eine Fassung ohne Satz-
zeichen vorliegt, zum Üben der Zeichensetzung bei Infinitivkomplexen verwendet werden.
Lösungen zu Seite 22
richtige K1 K2 K3 S1a S1b S2 D1 D2 D3 V1 V2 V3
Zuordnung: IS IS IS IW IW IW IS IS IS IW W/S IS
Eigenschaften: – – – – – + + + – + – –
Vergleich: r v v g
* Da die Fälle V1, V2 und V3 einander ausschliessen und bei einem Satz nur vorliegen können,
wenn alle andern neun Eigenschaften nicht vorhanden sind, gibt es also Sätze, die nur eine einzi-
ge der zwölf Eigenschaften haben.