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Page 1: Zur Bestimmung von Molybdän in Uran, Molybdän-Uran- und Molybdän-Niob-Gemischen

218 Bericht: Spezielle analytische Methoden

den erwarteten Werten. -- Vorbereitung der AustauschersSule. Das I~arz wird zu- n~chst eisenfrei gewaschen. Dazu werden 300--400 ml einer wi~Brigen Aufsehliim- mung yon Dowex l -X8 (CI-Form, 50--100 mesh) mit etwas Hydroxylammonium- ehlorid und einem Ubersehui~ an 1,10-Phenanthrolin behandelt und mit Natronlauge auf PH 4--5 eingestellt. Naehdem das Harz in eine ausreichend grol3e Si~ule ein- geschl~mmt worden ist, wird die komplexe, rotgef~rbte Eisen(II)-phenanthrolin- verbindung mit 0,001 m Natriumsulfatl6sung herausgewaschen. Mit dest. Wasser wird nachgespiilt, um das fiberschfissige ~Natriumsulfat zu entfcrnen. Das erhaltene, eisenfreie Harz wird nun bis zu einer HShe yon etwa 25 em in die Austauschers~ule eingebraeht, danach mit 3- -4 Si~ulenffillungen 10~ Schwefels~ure und ab- schlieBend mit 2- -3 S~ulenffillungen 0,5~ Schwefelsi~ure gewasehen.

1 Analyt. Chemistry 30, 1792--1795 (1958). State College, Ames, Iowa (USA). K . M A C H ~

Zur voinmetrischen ThoriuInbestimmung in Uranlegierungen mit Wolfram oder Titan (im Bereieh 0,1--3~ Th) fallen H. H. WILLARD, A. W. M:OSE~ and R. D. GARD~Et~ 1 das Element als Fluorid mit Lanthan als Trager, vergliihen zum Oxyd, 15sen in Salpetersaure und rauchen mit Perchlorsaure ab. Die LSsung wird auf p~ 2 eingestellt und mit J~DTA gegen Eriochromeyanin RC titriert. - - Vorschrift. a) Titanhaltige Legierungen. Die Probe mit etwa 10 mg Th wird in konz. Salzsaure unter Zusatz yon Wasserstoffperoxyd in der W~rme gel6st, auf 25 ml verdiinnt, mit 5 ml Lanthannitratl6sung (2 mg La/ml) versetzt und der pH-Wert auf 2--3 ein- gestellt (Glaselektrode). Die klare Lbsung wird in einen Polyiithylenbeeher fiber- gespiilt, mit etwas Filterschleim und unter Riihren mit genau 5 ml 48~ Flu~- s~ure sowie 20 ml 10~ Ammoniumfluoridlbsung versetzt. Man l ~ t mindestens 2 Std (am besten fiber Nacht) bei Raumtemperatur stehen and filtriert (Filter- sehleim). Den ~Niederschlag w~scht man zur Entfernung des Urans grfindlieh mit FluBs~ure (1 : 20) and vcrglfiht ansehliel3end im Platintiegel bei 800 ~ C. Die Oxyde werden in 15--20 ml Salpeters~ure wieder gel6st und mit 1 ml Perehlors~ure abgeraueht. Der Rfickstand wird in 20--25 ml Wusser aufgenommen, auf den pH-Wert 2,0 gebracht, mit 2 Tr. IndicatorlSsung (1 mg/ml) versetzt und mit 0,025 m ADTA-LSsung bis zum Farbumschlag yon Rotpurpur nach Lachsfarben titriert. Alizarin, Carmins~ure, Chromazurol, ~urex id und Purpurinsulfonat sind in Gegenwart yon Lanthan als Indicator nioht geeignet. -- b) Wolframhaltige Legie- rungen. Man 15st die Probe in einer bekannten Menge konz. Salzs~ure und 5 ml Wasserstoffperoxydl6sung. Zur Vermeidung der Ausseheidung yon Wolframs~ure iiberffihrt man die Substanz sofort in ein Poly~thylengef~l~ und gibt die FluBs~ure zu. Vet Zugabe des Ammoniumfluorids mul~ der p~-Wert 2--3 sein (die dazu n6tige ungef~hre Menge Ammoniak wird in einem Vorversueh ermittelt). Danach fiigt man 5 ml LanthanlSsung zu und verfi~hrt wie zuvor. Salpeter- oder Schwefels~ure haben auf die F~llung des Thoriums als Fluorid keinen Einflu~. Das Volumen der LSsung ist yon der L6slichkeit des griingelben Uranylammoninmfluorids abh~ngig. Mit- gerissenes Titan st6rt die ADTA-Titration nicht, Wolfram dagegen stSrt. In 161 Bestimmungen yon Testl6sungen warden im Durchschnitt 99,40/0 des Thoriums wiedergefunden. Die Erfassungsgrenze dieser Methode fiir Thorium (3 mg Th) ist lediglich dutch die Genauigkeit der Titration gegeben und li~Bt sich durch geeignete MaBnahmen (photometrische Endpunktsbestimmung u. a.) wesentlich her~bsetzen.

Analyt. Chemistry 30, 1614--1616 (1958). Univ. Los Alamos, Calif. (USA). E. B ~ K ~

Zur Bestimmung yon ~olybd[in in Uran, ~olybd~n-Uran- und Molybd~in-Niob- Gemischen verwendet C. O. G ~ o ~ ~ die Extinktion des ~r mit Toluol-3,~-dithiol im einphasigen System n-Butanol-Salzs~ure (ohne vorherige

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2. Analyst yon Materialien der Industrie, des Handels und der Landwirtschaft 219

Extraktion). Die Methode ist sehnell und genau. Die Extinktion bleibt 24 Std lang unverandert. Die Salzs~urekonzentration ist nicht sonderlich kritisch. Der Tem- peratureinfluft ist merklieh, kann aber leicht eliminiert werden. Durch Absolut- photometric (gegen Blindl6sung oder Wasser) kSnnen Molybd~nspuren in Uran bis herab zu 1 ppm mit guter Reproduzierbarkeit bestimmt werden. Die Methode wird durch andere Elemente kaum beeintrachtigt; Wolfram kann st6ren. Untersucht sind ferner Co, Cu, Fe, Ni, Pb, Sn, Ti, V und Zn. Das Verfahren ist auch zur Molyb- danbestimmung in anderem 1Yiaterial aufter Uran und Niob geeignet. -- Ausfi~hrung. Bei Proben mit weniger ~ls 50/0 Molybdan wahlt man die Einwaage so, dab nach dem L6sen ein 10 ml-Anteil bis zu 30ttg bzw. genau 100--110#g Me enthalt; Urangehalte bis 1 g bzw. 0,5 g je 10 ml-Antefl sind tragbar. Man iibergiel3t die Probe mit 25~ Salzsaure und ffigt naeh beendeter Reaktion tropfenweise Perhydrol zu, bis die LOsung klar geworden ist. Man dampft ohne Kochen zur Trockne. Den griinen oder blauen Riiekstand ]Sst man unter Erwarmen in 10 ml 25~ Salzsaure (v/v), filtriert, wascht mit 50 ml 50/0iger Salzsaure nach und fiillt auf. Zum L6sen yon Legierungen mit IVfo-Gehalten > 5~ verwendet man konz. Salzsaure. Sollte sich der Abdampfriiekstand nicht v611ig 16sen, dampft man erneut zur Trockne, 16st mit kochendem Wasser das Uranylchlorid heraus, fiigt fiir je 2 g Legierung 5 g Natriumcarbonat zu und erwarmt. Ein manchmat noch ver- bleibender l%iickstand enthalt nur unbedeutende Mengen an Molybd~in. -- Den 10 ml-Anteil bringt man in ein 50 ml-Mel~k61behen und versetzt mit 20 ml konz. Salzs~iure (D 1,18), 15 ml n-Butanol und nach dem Abkiihlen auf Zimmertemperatur mit 4 ml Dithiolreagens (man 6finer 1 Ampulle mit i g Toluol-3,4-dithiol in 500 ml 10/0iger Natronlauge und rtihrt bis zur AuflSsung des Inhalts; nach Zusatz yon 7 ml 76~ Thioglykols~iure wird die lZeagenslSsung in luftdieht verschlossenen Gef~il~en im Eissehrank aufbewahrt). Nach dem Mischen halt man 30 rain genau bei 20~ und fiillt mit n-Butanol zur Marke auf. ~ a n mif~t in 4 cm-Kiivetten bei 680 m# (Unieam) gegen Wasser oder gegen eine Standardmolybd~nlSsung mit 100/~g Me/50 mi (1,5003 g l~IoO~ in 2 n Ammoniak 16sen und verdiilmen auf 10/~g Mo/ml), die gleiehzeitig in derselben Weise behandelt wird (differentielle Photo- metric). Die Standardabweiehung bei Doppelbestimmungen und nnter Verwendung yon je 2 StandardlSsungen yon 100 und l l 0 #g Me ist mit • 0,16~ angegeben. Das Beersehe Gesetz gilt hier yon 0 - -120#g lVio/50 ml. -- Nioblegierungen mit Mo- Gehalten bis 10~ werden in einer Mischung aus FluBs~ure und Salpeters~ure gelSst und zur Trockne gedampft. Der t~iickstand wird mit Kaliumpyrosulfat auf- geschlossen und die Schmelze in 50% iger Citronens~urel6sung gelSst. Die Bestim- mung erfolgt in einem aliquoten Anteil nach der beschriebenen differentiellen Methode. Die Ergebnisse bei synthetischen IVIisehungen sind den mit Uranlegierun- gen erhaltenen gleichwcrtig.

1 Analyst 83, 609--615 (1958). U.K.A.E.A., Culeheth bei Warrington (England). E. BANK~ANN

Die fitrimetrische Analyse yon Weiflmetatl (Zinn, Blei, Kupfer, Antimon) mit ~thylendiamintetraessigs~ture-L6sungen unter Verwendung yon Xylenol- orange als Indicator gelingt nach ~ethoden yon L. J. OTTENDOI~FER I. Nan be- st immt zungchst die Summe yon Zinn und BIei nach J . KI~N~NEN und B. WEN- ~aSTI~al;D e bei Maskierung des Kupfers dureh Thioharnstoff durch Riiektitration eines ~DTE-13berschusses mit ThoriumnitratlSsung bei PI~ 2,5--3,5 unter Ver- wendung yon Xyleaolorange ~ls Iadieator 3. Naek Zusatz yon Fluorionen kann dann die freigesetzte, dem Zinn aquivalen~e ~DTE-~enge e m i t Bleinitratl6sung titriert werden. In einem zweiten aliquoten Tell der ProbelSsung wird die Summe Zinn, Blei und Kupf~r wie oben ohne Thioharnstoffzusatz titriert. Der


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