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Page 1: Zur Darstellung der Tropasäure aus Formyl-phenyl-essigester

162. Julius v. Braun: Zur Daretellung der Tropasaure aus Formpl-phenyl-essfgeeter.

[ hus dem Chemischen Institut der Landwirtschaftlichen Hochschale,Berlin.) (Eingegangeu am 5. J u n i 1920.)

In einer im Jahre 1919 erschienenen, mir aber jetzt erst im Ori- ginal zughnglich gewordenen Arbeit’) teilen A. Mc. K e n z i e und I. K. W o o d ihre bei der Bereitnng der Tropasaure nach verschiedenen Methoden gesammelten Erfahrungen rnit und heben u. a. hervor, daB der vou meinem friiheren Mitarbeiter E. Mi i l le r beschriebene Weg2) (Rcduktion des Formyl-phenyl-essigesters rnit Aluminium~amalgam und Verseifung des hierbei entstehenden Tropasaure-esters) rnit einer Aus- beihte von nur 16--30°/o zur reinen Tropasaure fiihrt.

Die HHrn. Mc. K e n z i e und W o o d haben bei der Reaktion z weifellos nicht die richtigen Bedingungen getroffen, vielleicht auch - was gelegentlich vorkommt - rnit wenig wirksamem Aluminium- amalgam gearbeitet. Wie schon Miil ler kurz anfiihrt, wird hei der Behandlung mit aktiviertem Aluminium bei Gegenwart von feuchtem Ather rund die HUfte des FoEmyl-phenyl-essigesters in Tropaskre-ester verwandelt, der in Ather gelost bleibt, und rund die Hiilfte an Aluminiumhydroxyd gebunden, sodaS sie dann durch A n - siiuern und Ausathern zurijckgewonnen werden kann.

Das Verfahren ist, mehrfach in meinem Institut ausgefuhrt worden, und ich mochte a19 Beleg folgende Zahlen hier angeben:

18 g Formyl-phenyl-essigesrrr gaben 8,5 g reine (mit Benzol gewaschene untl aus Wasser umkrq-stallisierte) Tropasiiure (.530/0 dtsr Theorir) und 7,s g Ausgangssubstsuz.

30 g Formyl-pheuyl-essigfster lieferten 11,5 g (44 O/o) reiue Tropasaure und 16 g Ausgangssubstanz. Diese 16 g ergaben Lei einer Wiederholuoa tler Ope- ration 7.5 g (54”/0) Tropasiure und 6 g unvwhderten Formyl-phenyl-cssigester.

Ganz Bhnliche Resultate wurden auch bei anderen Darstellungen erlialten, so dal3 die Ausbeute kaum etwas zu wiinschen ijbrig 1aBt. Wenn man bedenkt, wie ungemein einfsch sich die Kondensation von Phenyl-essigester mit Ameisensaure-ester und die Aluminiumamalgam- Reduktion selbst ausfijhren lassen, so scheint es mir keinem Zweifel zu unterliegen. daS dieser zur Tropasaure Eiihrende Weg weit bequemer ist, als deu von den HHrn. Mc. K e n z i e und W o o d sorgfiiltig aus- gearbeitere und von ihnen ernpfohlene Verfahren. das Acetophenon zum Ausgangspunkt nimmt, die Atrolatinsaure, Atropasaure und B-Chlor- hydratropasaure als Etappen benutzt und die Tropasaure rnit 3O0/0 Ausbeute (bezogen auf Acetophenon) liefert.

I ) SOC. 116, 828 [1919]. 4 B 61, 252 [1918].

Rerlahte d. D. Cbem. Gesellschaft Jahrc. LIII.

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