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One Pager - Sanierung im Mittelstand: Professionelle Kommunikation schafft Vertrauen

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Das Thema Sanierung wird in Deutschland häufig kritisch gesehen, steht es doch in erster Linie für wirtschaftliches Scheitern in der Vergangenheit, nicht für einen Neuanfang. Dabei gibt es durchaus positive Beispiele. In unserem aktuellen One Pager geben wir Empfehlungen, wie Unternehmen im Turnaround mit einer effektiven Kommunikation ihre Position stärken können.

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Page 1: One Pager - Sanierung im Mittelstand: Professionelle Kommunikation schafft Vertrauen

ONE PAGER

Wiesbaden, 15.08.2013 – Das Thema Sanie­rung wird in Deutschland häufig kritisch gesehen, steht es doch in erster Linie für wirtschaftliches Scheitern in der Vergangen­heit, nicht für einen Neuanfang. Dabei gibt es positive Beispiele, wie etwa Hugo Boss und ProSiebenSat1. Das Bild in der Öffent­lichkeit prägen jedoch negative Fälle, die häufig mit Massenentlassungen und einer Insolvenz einhergehen, wie beispielsweise Neckermann im Sommer 2012. Oft verzichten die Lenker der betroffenen Unternehmen in dieser Phase auf eine professionelle Kommu­nikation und überlassen die Meinungshoheit intern und in der Öffentlichkeit den Arbeit­nehmervertretern bzw. den Medien. Das kann den Erfolg des Turnarounds gefährden.

So schützen Arbeitnehmervertreter natur ­ ge mäß die Interessen ihrer Klienten und kämpfen lautstark gegen Personalabbau und Ein sparungen. Wichtige Mitarbeiter verlassen verunsichert das Unternehmen, weil sie um ihren Job oder ihre zukünftige Rolle im sanierten Unternehmen bangen. Die Lokal­ und Fach­medien greifen diese Schlagzeilen gerne auf. Themen, die häufig auch auf Widerhall in der Lokalpolitik stoßen. Lieferanten und Geschäfts­partner, die ihre Forderungen bedroht sehen, werden vorsichtig. Kunden wen den sich ab und kaufen bei der Konkurrenz.

Doch warum verzichten Unternehmen in einer Krisensituation wie dem Sanierungsprozess auf Kommunikation? Häufig in der Hoffnung, dass die Krise von der Öffentlichkeit unbe­merkt bleibt. In der heutigen Medien­ und Kommunikationslandschaft ist das jedoch

schwer möglich. Der Verzicht auf externe und interne Kommunikation in einer solchen Phase hat nur eine Folge: Andere bestimmen die Schlagzeilen. Dabei ist eine professionelle Turnaround­Kommunikation essentiell, um die Neupositionierung des Unternehmens einzu­läuten. Die Kommunikation sollte dabei auf drei Ebenen stattfinden:

1. Interne Kommunikation mit Management und MitarbeiternDie Führungsebene hat die unternehme­rische Verantwortung, Zahlen, Fakten und den Ausblick zum Turnaround aufzubereiten und intern zu kommunizieren. Zudem sollten Personalmaßnahmen, Lohnkürzungen und andere, die Mitarbeiter unmittelbar betref­fende Maßnahmen sofort allen Mitarbeitern mitgeteilt werden. Dieser kontinuierliche In­formationsfluss sollte in der Turnaround­Pha­se jederzeit sichergestellt werden und das Management ständig erreichbar sein, um bei neuen Entwicklungen zeitnah reagieren zu können. Auch sollten für die Neuausrich­tung wichtige Mitarbeiter in den Prozess mit ein bezogen werden sowie eine mittel­ bis langfristige Strategie kommuniziert werden. Diese Maßnahmen schaffen Vertrauen. Und wenn ein Etappenziel erreicht ist: Teilen Sie diesen Erfolg mit Ihren Mitarbeitern!

2. Kommunikation mit Stakeholdern wie Kunden, Lieferanten und InvestorenDie Restrukturierungen, die das Abnahme­ und Lieferprogramm betreffen, müssen klar kommuniziert werden, damit das Unter­nehmen weiterhin als verlässlicher Partner wahrgenommen wird. Gleiches gilt für be­reits getroffene Zahlungs­, Lieferungs­ und Abnahmevereinbarungen. Sollten diese nicht eingehalten werden können, ist eine früh­zeitige und offene Kommunikation essentiell. Darüber hinaus sollten die Ziele und die Neu­ausrichtung des Unter nehmens transparent dargelegt werden. Über diese Themen wollen insbesondere Investoren von börsennotierten Unternehmen informiert werden. Die Inves­toren erwarten rasch klare Aussagen, wie der Turnaround geschafft wer den soll. Andern­falls riskiert das Unternehmen eine negative Aktienkursentwicklung und ver stärkte Einfluss­nahme vonseiten gegne rischer oder speziali­sierter Investoren („Shareholder Activism“).

3. Externe Kommunikation mit Medien und LokalpolitikDie Kommunikation mit den Lokal­ und Fachmedien wird insbesondere dann wich­tig, wenn das Unternehmen an seinem Sitz ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor ist bzw. führende Technologien anbietet. Für börsen­notierte Unternehmen sind zudem Finanz­medien von Bedeutung. Gleiches gilt für die Kommunikation mit der lokalen Politik. Denn schnell steht der gute Ruf auf dem Spiel. Die Situation des Unternehmens sollte transpa­rent dargelegt werden, gleichermaßen die geplanten bzw. bereits ergriffenen Maß­nahmen und daraus zu erwartenden kurz­ und mittelfristigen Auswirkungen. Ziel ist es, durch persönliche und proaktive Kontaktauf­nahme Einfluss zu nehmen auf die Bewer­tung der Situation. Stillschweigen wird häufig als Vertuschungsstrategie aufgefasst.

Fazit

Durch eine professionelle und vorausschau­ende Kommunikation kann eine Eskalation der Situation verhindert und das Risiko von Falschmeldungen, Übertreibungen sowie internen und externen Konflikten im Rahmen einer Sanierung reduziert werden. Diese Bau­stellen würden andernfalls viele personelle und zeitliche Ressourcen binden. Davon unbe­lastet, kann sich das Unternehmen seiner primären Aufgabe, wieder auf Kurs zu kom­men und wirtschaftlich zu neuer Stärke zu finden, zuwenden. Zudem hilft die Nutzung und Etablierung der neu geschaffenen Kommuni kationskultur und ­kanäle mit Inves toren, Kunden, Lieferanten, Journa­listen, Politik und Mitarbeitern über die Restrukturierungsphase hinaus die Unterneh­mensposition nachhaltig zu verbessern und abzusichern.

Kontakt:cometis AG | Michael Diegelmann Tel: 0611­20 58 55 18 Fax: 0611­20 58 55 66 [email protected]

www.cometis.de | Spezialisten für Finanz­ kommunikation, Investor Relations, Corporate Communications und Medientraining

Krisenkommunikation Sanierung im Mittelstand: Professionelle Kommunikation schafft Vertrauen