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10. November 2016, Berlin
Berliner Gespräche, Herbsttagung 2016
Reform der Alterssicherung im demografischen
Wandel – Aufgaben für die nächste
Legislaturperiode
Dr. Hubertus Bardt
Geschäftsführer und Leiter des Wissenschaftsbereichs
Herausforderungen für die Alterssicherung
in Deutschland
Weiter steigende Lebenserwartung
Quellen: Institut der deutschen Wirtschaft; Statistisches Bundesamt, 2015
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
67
69
71
73
75
77
79
81
83
85
87
Frauen Männer
Seite 3
Nicht ausreichende Geburtenzahlen
Quellen: Institut der deutschen Wirtschaft; Statistisches Bundesamt, 2015
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
(Geburten pro 1.000 Frauen)
0
500
1000
1500
2000
2500
2100
Seite 4
IW Bevölkerungsprognose: Leichter Anstieg
Quellen: Institut der deutschen Wirtschaft; Statistisches Bundesamt, 2015
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Bevölkerungsentwicklung bis 2035 (in Tausend)
77000
79000
81000
83000
85000
87000
89000
2015 2020 2025 2030 2035
Varianten 1-8 und W3 IW Schätzung 80% Intervall 60% Intervall
83,1 Mio.
Seite 5
Auf 100 Personen im Alter von 20 bis 64 Jahren kommen…
Quellen: Institut der deutschen Wirtschaft; Statistisches Bundesamt, 2015
0
10
20
30
40
50
60
Altenquotient Prognose
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
…65-Jährige und Ältere… (Altenquotient)
Seite 6
Steigende Lebenserwartung mit 65 Jahren
Quellen: Institut der deutschen Wirtschaft; Statistisches Bundesamt, 2015
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
in Jahren
10
12
14
16
18
20
22
24
Frauen Männer Prognoseintervall
Seite 7
Geburtenstarke Jahrgänge vor dem Ruhestand
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Alterskohorten nach Geburtsjahr am 31.12.2014, Deutschland
0
1.000.000
2.000.000
3.000.000
4.000.000
5.000.000
6.000.000
7.000.000
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2016
Seite 8
Spätere Beitrags-/Steuerzahler berücksichtigen
1,6
-0,5 0 0,5 1 1,5 2
GesetzlicheRentenversicherung
Beamtenversorgung 3
GesetzlicheKrankenversicherung
Soziale Pflegeversicherung
Arbeitslosenversicherung
Leistungen gemäßSGB II sowie SGB XII
Öffentliche Bildungsausgaben
Familienleistungen0
100
200
300
400
500
600
2016 2040 2060 2080
Konstante Beitragssätze
steigende Beitragssätze zur GRV bis22%
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
1 Die Tragfähigkeitslücke gibt die notwendige, dauerhafte Erhöhung des Primärsaldos in Relation zum BIP an, die zur Einhaltung der intertemporalen
Budgetbeschränkung notwendig ist. 2 Bei der Berechnung der Tragfähigkeitslücke wird aus Gründen der Einfachheit und der
internationalen Vergleichbarkeit stets eine konstante Einnahmequote in Relation zum BIP angenommen. Damit soll eine konstante Finanzpolitik
modelliert werden. Das heißt, es wird implizit unterstellt, dass bei steigenden Beiträgen zur GRV eine Steuer- oder Abgabensenkung an
anderer Stelle vorgenommen wird, damit die Belastung der Bevölkerung sich nicht ändert. In dieser Abbildung ergäbe sich unter dieser Annahme
eine Schuldenprojektion, die gerade zwischen den beiden Kurven liegt. 3 Einschließlich Beihilfe.
Quelle: Sachverständigengutachten 2016/2017
Zerlegung der langfristigen Tragfähigkeitslücke1 Schuldenprojektion des deutschen Gesamtstaats
bei konstanter Finanzpolitik2
Nachrichtlich:
Tragfähigkeitslücke 4,2%
Prozentpunkte %
Seite 9
Gesetzliche Rente und Armutsgefährdung
Ein Rentenzahlbetrag von 750 Euro entspricht in etwa dem durchschnittlichen Grundsicherungsanspruch eines Haushaltsvorstands einschließlich Wohnkosten und
Leistungsansprüche an die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung.
Quelle: Deutsche Rentenversicherung 2016, eigene Berechnung.
Bei 47 Prozent der gesetzlichen Versichertenrenten bzw.
46 Prozent der gesetzlichen Versicherten- und Hinterbliebenenrenten
lag der Rentenzahlbetrag 2015 unterhalb von 750 Euro pro Monat.
In der Altersgruppe 65+ bezogen aber nur 3 Prozent Grundsicherung im Alter,
unter der gesetzlichen Rentnern sogar nur 2,5 Prozent.
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Einfache Evidenz …
Seite 10
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Betriebliche und private Vorsorge weit verbreitet
Quellen: SAVE-Studie; IW-Berechnungen
Seite 11
Niedrige Zinsen erfordern stärkeres Sparen
Quelle: eigene Berechnung
0
10.000
20.000
30.000
40.000
50.000
60.000
70.000
80.000
0 10 20 30 40
1.000 Euro, 0% 1.000 Euro, 3% 1.000 Euro, 1% 1.542 Euro, 1%
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Beispielrechnung für die Anlage von 1.000 Euro im Jahr über 40 Jahre
Seite 12
Herausforderungen für die Alterssicherung
► Die Alterung der Bevölkerung setzt die Rentenversicherung weiter unter
Druck. Längeres Leben bedeutet höheren Finanzierungsbedarf.
► Belastungen werden derzeit auf spätere Generationen verschoben.
► Altersarmut muss durch die Kombination der drei Säulen verhindert
werden.
► Private Vorsorge wird im Niedrigzinsumfeld umso wichtiger.
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Seite 13
Dr. Jochen Pimpertz
Leiter Kompetenzfeld Öffentliche Finanzen, Soziale Sicherung, Verteilung
Reformirrwege und notwendige Schritte
in der Alterssicherung
Architektur der Alterssicherung in Deutschland
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
1. Haushaltsmitglied
Gesetz-
liche
Renten-
versiche-
rung
betriebliche
Alters-
vorsorge
(bAV)
Riester-/
Rürup-
Rente
Versorgungsniveau, Verbreitungsgrad
bezogen auf eine Einkommensquelle
einer sozialversicherungspflichtigen
Person
Gewichtung der drei Säulen der Alterssicherung und Vermögensbausteine beispielhaft; private Rentenversicherung: einschließlich kapitalbildende Lebensversicherung mit
Verrentungsoption. Quelle: Eigene Darstellung.
3 Säulen der Alters-
sicherung
Seite 15
Architektur der Alterssicherung in Deutschland
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
1. Haushaltsmitglied
Gesetz-
liche
Renten-
versiche-
rung
betriebliche
Alters-
vorsorge
(bAV)
Riester-/
Rürup-
Rente
Versorgungsniveau, Verbreitungsgrad
bezogen auf eine Einkommensquelle
einer sozialversicherungspflichtigen
Person
Armutsgefährdung
bezogen auf alle Einkommen sämtlicher Haushaltsmitglieder
Gewichtung der drei Säulen der Alterssicherung und Vermögensbausteine beispielhaft; private Rentenversicherung: einschließlich kapitalbildende Lebensversicherung mit
Verrentungsoption. Quelle: Eigene Darstellung.
3 Säulen der Alters-
sicherung
Seite 16
Architektur der Alterssicherung in Deutschland
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
1. Haushaltsmitglied 2. Haushaltsmitglied
Gesetz-
liche
Renten-
versiche-
rung
betriebliche
Alters-
vorsorge
(bAV)
Riester-/
Rürup-
Rente
Gesetz-
liche
Renten-
versiche-
rungbAV
Riester-/
Rürup-
Rente
Versorgungsniveau, Verbreitungsgrad
bezogen auf eine Einkommensquelle
einer sozialversicherungspflichtigen
Person
Armutsgefährdung
bezogen auf alle Einkommen sämtlicher Haushaltsmitglieder
Gewichtung der drei Säulen der Alterssicherung und Vermögensbausteine beispielhaft; private Rentenversicherung: einschließlich kapitalbildende Lebensversicherung mit
Verrentungsoption. Quelle: Eigene Darstellung.
3 Säulen der Alters-
sicherung
3 Säulen der Alters-
sicherung
Seite 17
Architektur der Alterssicherung in Deutschland
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
1. Haushaltsmitglied 2. Haushaltsmitglied Haushalt
Vermögensbildung
Gesetz-
liche
Renten-
versiche-
rung
betriebliche
Alters-
vorsorge
(bAV)
Riester-/
Rürup-
Rente
Gesetz-
liche
Renten-
versiche-
rungbAV
Riester-/
Rürup-
Rente
private Renten-
versicherung
Versorgungsniveau, Verbreitungsgrad
bezogen auf eine Einkommensquelle
einer sozialversicherungspflichtigen
Person
Armutsgefährdung
bezogen auf alle Einkommen sämtlicher Haushaltsmitglieder
Gewichtung der drei Säulen der Alterssicherung und Vermögensbausteine beispielhaft; private Rentenversicherung: einschließlich kapitalbildende Lebensversicherung mit
Verrentungsoption. Quelle: Eigene Darstellung.
3 Säulen der Alters-
sicherung
3 Säulen der Alters-
sicherung
Seite 18
Architektur der Alterssicherung in Deutschland
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
3
Ebenen
der
Armuts-
präven-
tion
1. Haushaltsmitglied 2. Haushaltsmitglied Haushalt
Vermögensbildung
Gesetz-
liche
Renten-
versiche-
rung
betriebliche
Alters-
vorsorge
(bAV)
Riester-/
Rürup-
Rente
Gesetz-
liche
Renten-
versiche-
rungbAV
Riester-/
Rürup-
Rente
private Renten-
versicherung
Versorgungsniveau, Verbreitungsgrad
bezogen auf eine Einkommensquelle
einer sozialversicherungspflichtigen
Person
Armutsgefährdung
bezogen auf alle Einkommen sämtlicher Haushaltsmitglieder
Grundsicherung (bedürftigkeitsgeprüft)
bezogen auf alle Einkommen und Vermögen sämtlicher Haushaltsmitglieder
Gewichtung der drei Säulen der Alterssicherung und Vermögensbausteine beispielhaft; private Rentenversicherung: einschließlich kapitalbildende Lebensversicherung mit
Verrentungsoption. Quelle: Eigene Darstellung.
3 Säulen der Alters-
sicherung
3 Säulen der Alters-
sicherung
Seite 19
Architektur der Alterssicherung in Deutschland
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
3
Ebenen
der
Armuts-
präven-
tion
1. Haushaltsmitglied 2. Haushaltsmitglied Haushalt
Vermögensbildung
Gesetz-
liche
Renten-
versiche-
rung
betriebliche
Alters-
vorsorge
(bAV)
Riester-/
Rürup-
Rente
Gesetz-
liche
Renten-
versiche-
rungbAV
Riester-/
Rürup-
Rente
private Renten-
versicherungImmobilie
Vermögen
Versorgungsniveau, Verbreitungsgrad
bezogen auf eine Einkommensquelle
einer sozialversicherungspflichtigen
Person
Armutsgefährdung
bezogen auf alle Einkommen sämtlicher Haushaltsmitglieder
Grundsicherung (bedürftigkeitsgeprüft)
bezogen auf alle Einkommen und Vermögen sämtlicher Haushaltsmitglieder
Gewichtung der drei Säulen der Alterssicherung und Vermögensbausteine beispielhaft; private Rentenversicherung: einschließlich kapitalbildende Lebensversicherung mit
Verrentungsoption. Quelle: Eigene Darstellung.
3 Säulen der Alters-
sicherung
3 Säulen der Alters-
sicherung
Seite 20
Architektur der Alterssicherung in Deutschland
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
3
Ebenen
der
Armuts-
präven-
tion
1. Haushaltsmitglied 2. Haushaltsmitglied Haushalt
Vermögensbildung
Gesetz-
liche
Renten-
versiche-
rung
betriebliche
Alters-
vorsorge
(bAV)
Riester-/
Rürup-
Rente
Gesetz-
liche
Renten-
versiche-
rungbAV
Riester-/
Rürup-
Rente
private Renten-
versicherungImmobilie
Vermögen
Versorgungsniveau, Verbreitungsgrad
bezogen auf eine Einkommensquelle
einer sozialversicherungspflichtigen
Person
Armutsgefährdung
bezogen auf alle Einkommen sämtlicher Haushaltsmitglieder
Grundsicherung (bedürftigkeitsgeprüft)
bezogen auf alle Einkommen und Vermögen sämtlicher Haushaltsmitglieder
Gewichtung der drei Säulen der Alterssicherung und Vermögensbausteine beispielhaft; private Rentenversicherung: einschließlich kapitalbildende Lebensversicherung mit
Verrentungsoption. Quelle: Eigene Darstellung.
3 Säulen der Alters-
sicherung
3 Säulen der Alters-
sicherung
Seite 21
Drei Stellschrauben und zwei „Haltelinien“
Beitragssatz maximal 22 Prozent bis 2030
Sicherungsniveau vor Steuern mindestens 43 Prozent bis 2030
Regelaltersgrenze schrittweise auf 67 Jahr bis 2031
… und danach ?
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
in der Gesetzlichen Rentenversicherung
Seite 22
Irrweg „konstantes oder höheres Rentenniveau“
Quellen: Deutsche Rentenversicherung, 2015; BMAS, 2015
40
42
44
46
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50
52
54
Status quo
Szenario "47,5 Prozent"
Szenario "50 Prozent"
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Nettorente eines Standardrentners mit 45 Beitragsjahren als Durchschnittsverdiener, vermindert um die Sozialabgaben der Rentner vor Steuern, in Prozent des
Durchschnittsentgelts, vermindert um die geleisteten Beiträge der Arbeitnehmer zur Sozialversicherung sowie um den durchschnittlichen Aufwand zur geförderten privaten
Altersvorsorge vor Steuern, ab 2015 Szenario laut Rentenversicherungsbericht der Bundesregierung 2015; Szenario "konstantes Niveau": Stand 2015.
Sicherungsniveau vor Steuern in Prozent
Seite 23
Höheres Rentenniveau – zusätzliche Ausgaben
Quellen: BMAS, 2015; Pimpertz, 2016
0
-1 -2 -1 -1 -1
0 14
912
1519
23
28
14 13 1215 15 16 17
1923
2832
36
4146
52
-10
0
10
20
30
40
50
60
2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029
47,5 Prozent 50 Prozent
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Mehrausgaben gegenüber dem Status quo bei einem Sicherungsniveau
vor Steuern von … Prozent, in Mrd. Euro
Status quo: auf der Basis der Annahmen für die mittlere Variante (und das mittlere Beschäftigungsszenario) des Rentenversicherungsberichts der Bundesregierung 2015.
Seite 24
Beitragssatz über der gesetzlichen Obergrenze
Unter den Annahmen der mittleren Variante (und des mittleren Beschäftigungsszenarios) des Rentenversicherungs-berichts 2015, Status-quo-Szenario: Sicherungsniveau vor
Steuern sinkt bis auf 44,6 Prozent im Jahr 2029.
Quellen: BMAS, 2015; Pimpertz, 2016
17
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2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029
Status quo
Szenario "47,5 Prozent"
Szenario "50 Prozent"
Obergrenze
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Erforderliche Beitragssatzentwicklung in der Gesetzlichen
Rentenversicherung – eine Heuristik
Seite 25
Irrweg „Erwerbstätigenversicherung“
1. ordnungspolitisch begründet
2. aus Gerechtigkeitserwägungen nachvollziehbar
► Aber entlastet werden die Falschen!
Anfängliche Beitragsmehreinnahmen entlasten geburtenstarke Jahrgänge,
zusätzliche Rentenansprüche belasten später geburtenschwache Jahrgänge.
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Einbindung selbständig Erwerbstätiger
Seite 26
Irrweg „Lebensleistungsrente“ und Co.
1. Treffsicherheit
► z. B. freiwillige Teilzeitbeschäftigung, Wechsel des Erwerbsstatus
2. Bedürftigkeitsprüfung
► steuerfinanzierter Transfer ohne Prüfung der Einkommenssituation
3. Mitnahme- und Anreizeffekte
► Prognose Erwerbstätigkeit und Vorsorgeverhalten
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Offene Fragen zur Aufwertung niedriger Rentenanwartschaften
Seite 27
Höhere Regelaltersgrenze stabilisiert Rentnerquotient
Beitragssatz und Sicherungsniveau laut Rentenversicherungsbericht 2015; Ausgangsjahr 2015: bei einer Bevölkerungsrelation von 35 Personen ab einem Alter von 65 und
mehr Jahren zu 100 Personen im Erwerbsalter von 20 bis 64 Jahren; im Jahr 2030: bei einer entsprechenden Bevölkerungsrelation von 45 Personen ab einem Alter von 67
und mehr Jahren zu 100 Personen im Erwerbsalter; Annahmen: Bevölkerungsentwicklung laut Variante 1 der 13. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung, jeweils 75
Prozent der Altersgruppen sind gesetzlich versichert, die Erwerbsbeteiligung bleibt im Zeitablauf unverändert und das tatsächliche Renteneintrittsalter entspricht der
Regelaltersgrenze.
Quelle: Kochskämper, 2016
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74 des aktuellen Beitragsssatzes / Sicherungsniveaus
des für 2030 angepeilten Beitragssatzes / Sicherungsniveaus
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Notwendige Anhebung der Regelaltersgrenze zur Stabilisierung …
Seite 28
Verlängerte Erwerbsphase stützt Rentenniveau
Quellen: BMAS, 2015; BMAS 2016; Pimpertz, 2016
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Sicherungsniveau vor Steuern bei steigender Regelaltersgrenze
Sicherungsniveau vor Steuern: gesetzliche Bruttorente nach Abzug der Sozialversicherungsbeiträge eines Rentners vor Steuern in Prozent des durchschnittlichen Verdienstes
eines Arbeitnehmers nach Abzug der gesetzlichen Sozialversicherungsbeiträge vor Steuern, auf Basis des Rentenversicherungsberichts 2015; verlängerte Erwerbs-phase: 45
Beitragsjahre zuzüglich Beitragszeiten jenseits einer Altersgrenze von 65 Jahren, entsprechend der gesetzlichen Anpassung der Regelaltersgrenze.
Eckrentner mit verlängerter Erwerbsphase
Beitrags-
jahre
Euro pro
Monat
Sicherungs-
niveau vor
Steuern in
Prozent
Beitrags-
jahre
Euro pro
Monat
Sicherungs-
niveau vor
Steuern in
Prozent
2015 45 1.314 47,5
2020 45 1.517 47,6 45,8 1.544 48,5
2025 45 1.680 46,0 46,3 1.730 47,4
2029 45 1.824 44,6 47,0 1.905 46,6
Seite 29
Vorsorgesparen verbreitet
Lebensversicherung: kapitalbildend und mit Verrentungsoption; auf der Basis von SAVE X.
Quelle: Beznoska/Pimpertz, 2016
73,9
90,794,9
74,7
87,3 86,3
Single Paar, 2. Personangestellt
Paar, 2. Personselbständig
Paar, 2. PersonRuhestand
Paar, 2. Persongeringfügig oder
nicht erwerbstätig
Paar insgesamt
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Haushalte mit sozialversicherungspflichtigen Haupteinkommens-
bezieher und mindestens einem Vertrag zur bAV und/oder Riester-Rente
und/oder Basis-Rente und/oder Lebensversicherung in Prozent, 2013
Seite 30
Meist ein Zehntel für die Vorsorge
Status des
Hauptein-
kommens-
beziehers
Ein-
Erwachsenen-
Haushalte
Haushalte mit mehreren Erwachsenen nach dem Status der zweiten Person
selbständig verbeamtet angestellt arbeitslos Ruhestand
geringfügig
oder nicht
erwerbs-
tätig
Paar-
Haushalte
insgesamt
sv-pflichtig 10,4 7,0 29,7 9,8 3,4 7,4 9,4 9,7
selbständig 12,4 10,6 13,7 10,7 - 5,7 13,8 10,8
verbeamtet 15,2 6,5 14,0 12,5 - 5,9 10,9 11,4
insgesamt 11,2 8,3 21,4 10,1 4,5 6,7 10,2 10,1
Haushaltsersparnis in Prozent des verfügbaren Haushaltsnetto-
einkommens, 2013
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Im SOEP wurden die Haushalte explizit nach der Ersparnis aus Vorsorgemotiven gefragt; Tilgung von Hypothekenkrediten nicht erfasst.
Quellen: SOEP v30; eigene Berechnungen
Seite 31
Arbeitslosigkeit als Vorsorgehemmnis
Status des
Hauptein-
kommens-
beziehers
Ein-
Erwachsenen-
Haushalte
Haushalte mit mehreren Erwachsenen nach dem Status der zweiten Person
selbständig verbeamtet angestellt arbeitslos Ruhestand
geringfügig
oder nicht
erwerbs-
tätig
Paar-
Haushalte
insgesamt
sv-pflichtig 10,4 7,0 29,7 9,8 3,4 7,4 9,4 9,7
selbständig 12,4 10,6 13,7 10,7 - 5,7 13,8 10,8
verbeamtet 15,2 6,5 14,0 12,5 - 5,9 10,9 11,4
insgesamt 11,2 8,3 21,4 10,1 4,5 6,7 10,2 10,1
Haushaltsersparnis in Prozent des verfügbaren Haushaltsnetto-
einkommens, 2013
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Quellen: SOEP v30; eigene Berechnungen
Seite 32
Notwendige Schritte in der Alterssicherung
► Ein konstantes/höheres Rentenniveau ist nicht ohne nochmals höhere
Beitragslasten zu realisieren.
► Ein Anheben der Regelaltersgrenze über 2030 hinaus hilft, den
Beitragssatz und das Sicherungsniveau vor Steuern zu stabilisieren.
► Eine verlängerte Beitragsphase stützt das Sicherungsniveau.
► Ergänzende Vorsorge ist weiter verbreitet als befürchtet,
wird aber durch Arbeitslosigkeit beeinträchtigt.
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Seite 33
Dr. Hans-Peter Klös
Geschäftsführer und Leiter des Wissenschaftsbereichs
Handlungsfelder in der Arbeitsmarkt
und Bildungspolitik
Ausgangslage: Demografie und Qualifikationsangebot
Quellen: Statistisches Bundesamt; eigene Berechnungen
3.289
7.202 6.784
2.050 1.724 1.961 1.720
2.044
5.871 7.086
9.223
7.206
1572.026
2.150
2.173
1.7156.231
0 bis 4 Jahre 5 bis 14 Jahre 15 bis 24 Jahre 25 bis 34 Jahre 35 bis 44 Jahre 45 bis 54 Jahre 55 bis 64 Jahre
Abschluss unbekannt Kinder unter 15 ohne Berufsabschluss
Lehre / Fachschule Hoch- / Fachhochschule Zusätzliche 5-Jahres-Kohorte
Lücke
Entwicklung des Qualifikationsangebots nach Alter, 2012, in 1.000
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Seite 35
Stagnierende Erwerbsquoten bei Männern
Quellen: Statistisches Bundesamt; eigene Darstellung
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Erwerbspersonen, in Prozent der gleichaltrigen Bevölkerung
44,6
79,7
88,5
96,3 97,7 97,6 96,493,4
79,8
33,5
4,4
29,3
70,1
86,1
93,6 94,5 94,0 93,8 91,385,6
62,4
8,4
15-20 20-25 25-30 30-35 35-40 40-45 45-50 50-55 55-60 60-65 65+
1991 2015
Seite 36
Steigende Erwerbsquoten bei Frauen
Quellen: Statistisches Bundesamt; eigene Darstellung
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Erwerbspersonen, in Prozent der gleichaltrigen Bevölkerung
37,2
75,9 75,672,8
75,1 75,472,8
65,3
42,9
10,7
1,7
25,7
66,4
79,3 79,9 81,583,9 85,7
83,1
76,0
50,1
3,9
15-20 20-25 25-30 30-35 35-40 40-45 45-50 50-55 55-60 60-65 65+
1991 2015
Seite 37
Steigende Alterserwerbstätigkeit international
Quelle: Eurostat
-9,5
-7,7-6,8
-5,2-4,1
-1,7-0,4-0,3
0,3 0,9 1,4 1,7 1,9 2,3 2,6 2,9 3,1 3,5 3,9 3,9 4,3 4,5
6,8 7,1 7,3 7,4 7,9 8,0
-12
-10
-8
-6
-4
-2
0
2
4
6
8
10
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Veränderung der Erwerbstätigenquote der 65- bis 69-Jährigen,
in Prozentpunkten, 2005 bis 2015
Seite 38
Steigende Lebensarbeitszeiten international
Quelle: Eurostat; Institut der deutschen Wirtschaft Köln
35,338,0
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
+ 3,7+ 2,4
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Lebensarbeitszeit 2014 und Veränderung 2000/2014, in Jahren
Seite 39
Quelle: OECD Employment Outlook, 2016
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Gute Performance Deutschlands
65,5
47,2
79,3
37,6
65,5
45,6
75,9
47,6
Insge
sam
t(1
5-6
4)
Ju
ge
nd
(15-2
4)
Ha
up
terw
erb
sa
lte
r(2
5-6
4)
Älte
re B
evölk
eru
ng
(55-6
4)
Deutschland OECD
74,0
45,3
83,7
66,266,3
40,5
76,5
58,1
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5-6
4)
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(15-2
4)
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5-5
4)
Älte
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(55-6
4)
Deutschland OECD2000 2015
Erwerbstätigenquoten international nach ausgewählten Altersgruppen,
in Prozent
Seite 40
Fortschritte bei Weiterbildung Älterer
Quelle: AES-Trendbericht, 2015; Basis: Erwerbstätige
53 54 54 52
4141
47
52 51
46
52
58 56 5652
55
65
5956
53
18/19-24 Jahre 25-34 Jahre 35-44 Jahre 45-54 Jahre 55-64 Jahre
2007 2010 2012 2014
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Teilnahmequoten Erwerbstätiger an Weiterbildungsmaßnahmen, nach
Altersgruppen, in Prozent
Seite 41
Aber: gefährdete Fortschritte bei Rentenzugangsalter
Quelle: Deutsche Rentenversicherung Bund
62,3
63,2
63,5
63,5
64,0
64,1
64,1
64,0
2000
2005
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Durchschnittliches Rentenzugangsalter bei Rente wegen Alters, in Jahren
Seite 42
-400.000
-200.000
0
200.000
400.000
600.000
800.000
1.000.000
Männer Frauen
Ziel: Erschließung des Erwerbspotenzials Älterer
Quellen: Statistisches Bundesamt; IW Köln
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Differenz Erwerbspersonenzahl im Jahr 2035 zwischen konstanten und
vorausgeschätzten Erwerbsquoten
Seite 43
Handlungsfelder der Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik
Quelle: Fotolia
ARBEITSMARKT UND BILDUNG
Erleichterung von
Langzeitkonten
Verbreitung von Flexi-Renten
Demografie-Tarifverträge
Gesundheits-management
Abbau Senioritäts-
profile
Ausbau Vereinbarkeit
Anreize Weiterbildung
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Seite 44
Fortschritte absichern
► Herausforderung demografische Lücke unverändert
► Beträchtliche Fortschritte bei Erwerbstätigkeit und
Weiterbildungsbeteiligung Älterer sowie Lebensarbeitszeit in Deutschland
► Tempoverlust bei Erhöhung Rentenzugangsalter
► Mobilisierung zusätzlichen Erwerbspersonenpotenzials nur bei
Fortsetzung des Reformpfades
► Verlängerung der Lebensarbeitszeit als Richtschnur für Maßnahmen auf
gesetzlicher, tariflicher, betrieblicher und individueller Ebene
Reform der Alterssicherung im demografischen Wandel
Seite 45